Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Sonne und Segel satt zur Hanse Sail 2012

Sonne und Segel satt zur Hanse Sail 2012

„Mehr geht nicht!“ – so lautet die Bilanz von Hanse-Sail-Chef Holger Bellgardt nach einem langen und intensivem Sail Wochenende. Geschätzte eine Million Besucher waren im Stadthafen und in Warnemünde in den letzten vier Tagen unterwegs. Zu Tausenden säumten sie die Ufer der Warnow, um Schiffen beim Ein- und Auslaufen zuzuschauen oder die drei Kilometer lange Vergnügungsmeile von der Holzhalbinsel bis zur ehemaligen Neptunwerft entlangzuschlendern. Jahrmarktsattraktionen, Bühnenprogramm, Fun- und Wassersportwettbewerbe gab es hier für sie zu erleben. Zu den emotionalsten Höhepunkten der Hanse Sail 2012 zählte die Liveübertragung der Ehrenbürgerverleihung an den Bundespräsidenten Joachim Gauck von der Marienkirche in den Stadthafen. Etwa 5000 Besucher verfolgten den Festakt vor der großen Leinwand der NDR-Bühne. „Das war ein ganz besonderer Augenblick, wie ich ihn vorher noch nie auf dieser Veranstaltung erlebt habe. Man hat den ganzen Rummel drum herum vergessen können“, erzählt Holger Bellgardt. Auch andere prominente Persönlichkeiten wie die Künstler der Open-Air-Konzerte Tim Bendzko, Santiano, Laith Al Deen oder der Polarforscher Arved Fuchs waren zur diesjährigen Hanse Sail gekommen. Die größten Stars jedoch waren ohne Zweifel die 222 Gastschiffe, die die Warnow zum Laufsteg machten. Dabei hatte ausgerechnet das Herzstück der Hanse Sail zunächst für Nervosität gesorgt. „Wir hatten ein wenig Sorge, ob wir die Kulisse wieder vollbekommen“, erinnert sich Oberbürgermeister und früherer Sail-Chef Roland Methling an den Jahresanfang, als immer mehr eingeladene Schiffe den Olympischen Spielen den Vorzug gaben und nach London reisten. Auch dass trotz der olympischen Wettkämpfe mit Weltniveau im Fernsehen so viele Menschen in den Stadthafen kamen, überraschte die Organisatoren. Insgesamt zehn Schiffe nahmen schließlich an der Regatta der Traditionssegler teil. Die zwei Seemeilen Richtung Kühlungsborn und zurück legte die „Skythia“ am schnellsten zurück. Heimvorteil? Der Heimathafen des Baltimore Clippers ist Rostock. Verfolgt wurden die Regatten von den Zuschauern an Land und auf der Ostsee von den Mitseglern auf den vollständig ausgebuchten Tagestörns, heißt es aus dem Hanse-Sail-Büro. Die 22. Hanse Sail ist nun Geschichte. Besonders ihre freundliche Stimmung wird in Erinnerung bleiben. Maßgeblich dazu beigetragen hat vor allem das sommerliche Wetter, das sich in diesem Jahr durch angenehme Temperaturen und Trockenheit auszeichnete. Aber auch die Sailbesucher zeigten sich von ihrer freundlichen Seite. Nur 17 Straftaten musste die Polizei feststellen. „So wenig, wie noch nie“, berichtete Polizeioberrat Michael Ebert für den sich die Einsatzlage durch die siebenstündige Anwesenheit des Bundespräsidenten am Donnerstag und das Heimspiel des FC Hansa am Sonntag noch komplexer gestaltete. Auf dem Wasser war zwar besonders viel los, aber es blieb sicher. Insgesamt drei nennenswerte Kollisionen, bei denen auch Alkohol im Spiel war, zählte die Wasserschutzpolizei. „Keine hat dazu geführt, dass die Ausfahrt behindert wurde“, zieht Hartmut Richter eine positive Bilanz. Mit zehn Booten waren 30 Kollegen rund um die Uhr im Einsatz und begleiteten das Ein- und Auslaufen der Schiffe. Mit heulenden und dröhnenden Hörnern läuteten am Abend die Schiffe im Stadthafen mit einer Parade der Nationen den Abschluss der Hanse Sail 2012 ein. Vielleicht gibt es zur nächsten Hanse Sail vom 8. bis 11. August 2013 ein Wiedersehen. Foto-Impressionen von der Hanse Sail 2012 in Rostock und Warnemünde:

12. August 2012 | Weiterlesen
Liza Rebecca Klatt zur Miss Hanse Sail 2012 gewählt

Liza Rebecca Klatt zur Miss Hanse Sail 2012 gewählt

Seit acht Jahren ist eine schöne Tradition, dass es neben Schiffen aller Art ebenfalls schöne Frauen auf der Hanse Sail zu sehen gibt. Auch in diesem Jahr wurde wieder eine von ihnen auf der Haedgehalbinsel zur Miss Hanse Sail gewählt. Doch was wäre so eine Miss ohne den passenden männlichen Begleiter? Das dachten sich wahrscheinlich auch die Verantwortlichen und so wurde erstmals auch ein Mister Hanse Sail gekürt. So ganz scheint sich dieser Umstand noch nicht rumgesprochen zu haben, waren es doch nur vier Kandidaten, die als erster Mister Hanse Sail in die Geschichte eingehen wollten. Dafür wurden Ronny, Paul, Jan und Jan, die allesamt Sport als Hobby angaben, vom Publikum umso mehr gefeiert. Gerade in der Runde der Bademoden, in denen die Vier ihre Waschbrettbäuche präsentierten, gab es besonders von den Zuschauerinnen anerkennenden Applaus. Bei den Damen ist die Beteiligung im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Zwölf mutige Kandidatinnen stellten sich dem kritischen Blick der Jury, die aus verschiedenen Schönheitsköniginnen und Missen des Landes bestand. Dabei müssen schon im Vorfeld einige Voraussetzungen erfüllt sein, um Miss Hanse Sail werden zu können: Nur wer zwischen 16 und 25 Jahren alt und ledig ist und noch keine Kinder hat, darf die große Bühne im Stadthafen betreten. Drei Runden galt es zu bestehen, zuerst eine gemeinsame Präsentation in Alltagskleidung. Im Anschluss daran folgte die Vorstellung der einzelnen Kandidaten in edler Abendgarderobe. Das Interview sollte dazu genutzt werden, um die Jury von den inneren Werten zu überzeugen, denn nicht nur das Äußere zählte, sondern auch der Charakter. Im Gespräch wurde geklärt, dass ein Großteil der Teilnehmerinnen Shoppen als Hobby hat und wie sich die Männer ihre Traumfrauen vorstellen. Vor der entscheidenden Runde in Bademode präsentierte sich Vorjahressiegerin Laura Rieck auf der Bühne. Sie vergrößerte ihren Erfolg im letzten Jahr sogar noch, indem sie auch die Wahl zur Miss Norddeutschland für sich entscheiden konnte. Mit einer kurzen Gesangseinlage zeigte sie, dass sie nicht nur gut aussieht, sondern auch singen kann. Dann wurde es ernst, denn unter Bikini und Badeshorts kann man nicht mehr viel verstecken. Das war auch nicht nötig, denn alle Frauen und Männer machten eine super Figur. Natürlich wirkten einige sehr schüchtern, doch das ist ja klar, wenn man zum ersten Mal so knapp bekleidet auf solch einer großen Bühne steht. Zum Glück spielte in diesem Jahr das Wetter mit und so wirkte die Bademode nicht so fehl am Platz wie im letztjährigen Dauerregen. Nach einer langen Beratungsphase der Jury war es dann endlich soweit. Cheforganisator Holger Bellgardt und Oberbürgermeister Roland Methling durften das Siegerpärchen küren. Bei den Männern setzte sich der 16-jährgie Jan-Albrecht Eben aus Sanitz durch und ist somit der erste Mister Hanse Sail. Die Nachfolge von Laura Rieck als Miss Hanse Sail tritt Liza Rebecca Klatt aus Proseken an. Damit kommt schon die zweite Königin der Hanse Sail in Folge aus dem kleinen Dorf bei Wismar. Sowohl Jan als auch Liza waren überglücklich über ihren Erfolg. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich eine Chance habe bei so vielen hübschen Mädchen“, erzählt die 18-jährige Schülerin. Sie will auf jeden Fall ihr Abitur beenden und dann vielleicht Medizin bei der Bundeswehr studieren. Auch Jan sieht seine Zukunft noch nicht in der Modelbranche, will aber auch nichts ausschließen: „Mal schauen, wie ich ankomme, wenn mehr Kandidaten dabei sind.“ Beide durften sich über verschiedene Preise freuen, unter anderem ein Wochenende in Halle und die Chance, bei der kommenden Wahl zur Miss und zum Mister Mecklenburg-Vorpommern teilzunehmen. Außerdem werden sie natürlich im nächsten Jahr mitentscheiden, wer dann die schönste Frau und der schönste Mann der Hanse Sail 2013 sein wird. Weitere Impressionen von der Wahl zur Miss und zum Mister Hanse Sail 2012

12. August 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt den Chemnitzer FC

Hansa Rostock empfängt den Chemnitzer FC

„Wir tun nichts beschönigen oder unter den Teppich kehren, aber wir sind noch weit weg von Panik und Hektik“, stellt Hansa-Trainer Wolfgang Wolf nach der herben Niederlage in Münster klar. Nach der zweiten deutlichen Auswärtsniederlage gegen die Preußen haben die Träume vom sofortigen Wiederaufstieg zwar einen Dämpfer bekommen, verloren ist nach vier Spieltagen aber noch nichts. Zum Abschluss der englischen Woche soll gegen den Chemnitzer FC vor heimischer Kulisse auf jeden Fall gepunktet werden. „Intern sagen wir uns die Wahrheit und analysieren knallhart und sprechen alle Fehler an“, erklärt Wolf. Als Schwachpunkt hat der Hansa-Coach das Abwehrverhalten ausgemacht. „Du gewinnst über die Defensive die Spiele, darin müssen wir uns enorm verbessern“, fordert der 54-Jährige. An der nötigen Moral mangele es seinen Jungs jedoch nicht: „Die laufen und machen und ackern und tun, die wollen das aber spielerisch lösen, die wollen einfach nur den Fuß hinhalten, die gehen nicht in die Zweikämpfe rein.“ Aggressiver in die Zweikämpfe gehen und Bälle auch schon mal vorne abblocken – was das Abwehrverhalten betrifft, nimmt Wolf auch Sturm und Mittelfeld in die Pflicht. „Ich hoffe, dass wir gegen Chemnitz wieder anders auftreten, dass wir zuhause mit der Unterstützung der Fans mutiger spielen“, so Wolf. „Kompakter stehen, die Zweikämpfe gewinnen und aus der Situation nach vorne spielen“, so soll es heute im Ost-Derby gegen die Sachsen klappen. Was den Kader betrifft, haben Denis Berger und Rick Geenen mit leichten Adduktorenproblem zu kämpfen, sollten heute jedoch nicht ausfallen. Das gilt auch für Johan Plat, mit dessen Torausbeute Wolf sehr zufrieden ist, der ansonsten aber wie jeder noch „eine Schippe drauflegen“ muss. Personell könnte es heute einige Veränderungen geben. „Ich hoffe, dass ich die eine oder andere Alternative vielleicht am Sonntag mit Gusche und Weilandt wieder habe“, erklärt Wolf, „zumal Tom Weilandt große Chancen hat zu spielen, weil er einen Schritt nach vorne gemacht hat.“ Zwischen zehn- und zwölftausend Zuschauer werden heute in der DKB-Arena erwartet, Anpfiff ist um 14 Uhr, der MDR überträgt die Begegnung als Video-Livestream im Internet.

12. August 2012 | Weiterlesen
Sailor's Feuerwerk zur Hanse Sail 2012

Sailor's Feuerwerk zur Hanse Sail 2012

Die Laurentiusnächte bescheren uns um den 12. August herum ein Höchstmaß an Sternenschnuppen. Neben den kosmischen Perseiden sorgt am Hanse-Sail-Samstag jedoch auch das Sailor’s Feuerwerk für leuchtendes Funkeln am nächtlichen Sommerhimmel. Tausende Schaulustige zog es dafür in diesem Jahr bei recht milder, sternenklarer Nacht wieder auf die Warnemünder Molen und in den Stadthafen, wo nahezu zeitgleich die beiden Feuerwerke gezündet wurden. Für den Stadthafen ließ der langjährige Hanse-Sail-Pyrotechniker Dieter Görsch die Feuerwerkskörper vom Gehlsdorfer Ufer aus in die Luft gehen. Auf der Ostmole in Hohe Düne hatte die Berliner Firma Megafeuerwerk von Sabina Werner schon den ganzen Tag etwa 300 Bilder für das Warnemünder Publikum vorbereitet. „Für uns ist es etwas Besonderes auf der Mole aufzubauen, da wir den ganzen Tag die Schiffe der Hanse Sail sehen“, sagt Lutz-Dieter Werner vom fünfköpfigen Aufbauteam. Am Abend waren schließlich alle Paletten und Batterien platziert und mit Zündschüren versehen. Die Nacht konnte kommen. Gegen 22:45 Uhr begann die Pyro-Show. Auf der Mole erhellten gelbe Beleuchtungskörper den roten Leuchtturm. Nach 60 Sekunden erlosch das stark rauchende Feuer wieder. Das Präludium war beendet. Elfenstaub, der in einem Fächer in die Höhe stieg und den Himmel mit silbernem Glitter erfüllte, und sogenannte Kanto-Bomben, die ihre Farben von kräftigem Pink, in Grün, Blau, Rot und Magenta wechselten, wurden nun gezündet. 1000 Schuss zur Eröffnung, dann immer mal wieder 50 und zum Schluss noch einmal 100 Bomben, die innerhalb von 50 Sekunden in die Luft gingen. Im Finale kamen dann die richtig großen 200 mm Kaliber zum Einsatz. Zu hören waren dann auch die Salutbomben, bei denen es ordentlich rummste. Als der Himmel nach zwölf Minuten dunkel blieb, ertönten die Schiffshörner und der Beifall des Publikums, das schon zuvor mit Oh- und Ahh-Rufen seine Verzückung zum Ausdruck gebracht hatte. Im Stadthafen wurden unterdessen noch weitere Feuerwerksblumensträuße in den Himmel gepflanzt. Doch auch hier kehrte bald wieder Ruhe ein. Überraschend daher die beiden letzten Schüsse, als viele bereits dachten, dass alles schon vorbei sei. Video und Bilder vom Sailor’s Feuerwerk zur Hanse Sail 2012:

12. August 2012 | Weiterlesen
Mehr Kreuzfahrtschiffe, weniger Umschlag im Rostocker Hafen

Mehr Kreuzfahrtschiffe, weniger Umschlag im Rostocker Hafen

In Rostock gingen im ersten Halbjahr 2012 insgesamt 11,2 Millionen Tonnen (brutto) Güter über die Kaikanten. Davon wurden 10,4 Millionen Tonnen im Seehafen und 800.000 Tonnen in anderen Rostocker Hafenanlagen wie dem Chemiehafen Yara sowie Fracht- und Fischereihafen umgeschlagen. Die Gütermengen im Seehafen und den anderen Rostocker Hafenanlagen befinden sich damit um sieben Prozent unter Vorjahresniveau. Die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach Nordeuropa stieg hingegen von Januar bis Juni 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 1.000 auf 851.000 an. Seehafen Rostock Von den 10,4 Millionen Tonnen umgeschlagener Güter im Seehafen (minus sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr) entfielen 6,3 Millionen Tonnen auf die rollende Fracht des Fähr- und RoRo-Verkehrs. In diesem Segment gab es ein Minus von 300.000 Tonnen bzw. fünf Prozent. Der Anteil der Fähr- und RoRo-Güter am Gesamtumschlag im Universalhafen Rostock betrug im ersten Halbjahr 61 Prozent. 39 Prozent bzw. 4,1 Millionen Tonnen wurden mit dem Umschlag von Schütt-, Flüssig- und Stückgütern erzielt, was eine Abnahme von 400.000 Tonnen bzw. neun Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 bedeutet. „Die stagnierende wirtschaftliche Entwicklung im Einzugsgebiet des Rostocker Hafens hat natürlich Auswirkungen auf die Transportströme und damit auch das Umschlaggeschehen. Erschwerend wirken sich in diesem Jahr auch Sonderentwicklungen aus, wie der Verlust von Fracht durch die Ausbauarbeiten der Deutschen Bahn auf der Strecke Rostock–Berlin“, so Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft. 3.622 Fähr-, RoRo-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffe liefen im ersten Halbjahr 2012 den Rostocker Seehafen an, davon 2.647 Fähren. Auf den vier Fähr- und drei RoRo-Verbindungen von und nach Dänemark, Schweden, Finnland, Polen und England wurden 162.863 LKW (begleitete Einheiten) transportiert, eine Minus von zwei Prozent. Auch der Umschlag von unbegleiteten Einheiten (Trailer) nahm etwas ab. 56.431 Trailer rollten über die Kaikanten, ein Rückgang von ebenfalls zwei Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011. Auf dem Terminal für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV) verkehren wöchentlich 30 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (12), Basel/Domodossola (5), Duisburg/Hamburg (6), Novara (3), Brno (2) und Wels (2). „Durch die von unseren Großkunden wie Hanggartner, LKW-Walter und Schenker erfolgte Umstellung der eingesetzten Behälter von kleineren Ladeeinheiten wie Wechselbrücken auf größere Ladeeinheiten wie Trailer wurde zwar die Anzahl der umgeschlagenen Einheiten weniger (von 38.304 auf 35.833), aber die umgeschlagene Ladung – umgerechnet auf Trailer-Einheiten – mehr (von 30.939 auf 32.401). Dabei entsprechen zwei Wechselbrücken einer Trailer-Einheit“, erläutert Ulrich Bauermeister. „Wir sind mit dieser Entwicklung zufrieden, vor allen Dingen auch vor dem Hintergrund der aktuellen Bauarbeiten auf dem KV-Terminal und den diversen Erneuerungs- und Instandsetzungsarbeiten auf für uns wichtigen Bahnstrecken.“ Der Flüssiggutumschlag der ersten sechs Monate 2012 von 1,4 Millionen Tonnen verharrt konjunkturbedingt auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. Insbesondere Naphta, Heiz- und Gasöl wurden über die Kaikanten gepumpt. Bei den Schüttgütern wurde mit 2,5 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis um 400.000 Tonnen verpasst. Der Umschlag von Getreide (Braugerste, Gerste, Malz, Roggen und Weizen) lag mit 1 Millionen Tonnen rund 180.000 Tonnen unter dem ersten Halbjahr 2011 (Gerste: minus 200.000 Tonnen, Weizen plus 63.000 Tonnen). 40 Prozent aller bewegten Schüttgüter entfielen auf den Getreideumschlag. „Durch die Bauarbeiten an der Bahnstrecke Rostock-Berlin fehlt uns in diesem Jahr der Zementumschlag“, sagt Ulrich Bauermeister. „So reißt in der Schüttgutbilanz der fehlende Zementumschlag ein Loch von weiteren 200.000 Tonnen.“ Nennenswerte Einbußen gab es neben dem Umschlag von Getreide und Zement bei Eisenerz (minus 60.000 Tonnen) und Kohle (minus 50.000 Tonnen). Ein überdurchschnittliches Halbjahresergebnis wurde beim Umschlag von Raps erzielt (plus 70.000 Tonnen). „Bei der Entwicklung des Getreideumschlags in der zweiten Jahreshälfte wird vieles von der laufenden Ernte abhängen. Die Marktpreise sind ordentlich. Anders sieht es bei Kohle und Erz aus, deren Nachfrage typische Frühindikatoren der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung sind. Und die sieht derzeit nicht rosig aus. Hingegen verstehen wir den Strukturwandel bei der Energieerzeugung, die auf eine stärkere Nutzung regenerativer Energien setzt, auch als Chance für den Industriestandort Rostock“, sagt Ulrich Bauermeister. Im Stückgutbereich konnte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2012 ein leichter Anstieg von zwei Prozent verzeichnet werden. 252.000 Tonnen wurden über die Kaikanten gehievt. Vermehrt wurden Brammen (plus 12.000 Tonnen), Knüppel und Vorblöcke (plus 8.000 Tonnen) und Metallrohre (plus 26.000 Tonnen) umgeschlagen. Investitionen der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH „Der Hafen ist und bleibt eine permanente Baustelle. Wir planen in diesem Jahr erneut mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro. Die Höhe der Investitionen spricht auch für die Qualität des Standorts und der hier tätigen Hafenwirtschaft sowie für das Potenzial in unserem Einzugsgebiet. Etwa 21 Millionen Euro sind für den weiteren Ausbau des Fähr- und RoRo-Terminals sowie der Umschlaganlage für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV) vorgesehen. Der Fähranleger am Liegeplatz 54 wurde im Frühjahr fertig gestellt sowie die 2011 begonnene Neugestaltung des gesamten Fährterminals abgeschlossen“, sagt Ulrich Bauermeister. Die nördliche Erweiterung von Pier III um 12 Hektar wurde in diesem Frühjahr ebenfalls beendet. Die Gesamtkosten für diese Landgewinnung betrugen 37 Millionen Euro. Die Ufereinfassung wurde bereits 2010 erstellt, die Geländeauffüllung mit 1,68 Millionen Kubikmeter eingespültem Ostseekies im letzten Jahr vorgenommen. Auch der neue Schwerlastliegeplatz 15 an der Ostseite von Pier III wurde für rund 5 Millionen Euro fertig gebaut. Weitere große Bauprojekte im Jahr 2012 sind: Sanierung der neuen Dalben-Steg-Anlage am Liegeplatz 5 im Ölhafen für rund 2 Millionen Euro (bereits abgeschlossen) sowie Bau und Fertigstellung der östlichen Straßenanbindung zum Gewerbegebiet im Hafenvorgelände für rund 2,5 Millionen Euro. Umbau des KV-Terminals bis 2013 Seit Anfang Mai diesen Jahres baut die Hafen-Entwicklungsgesellschaft mit dem regionalen Bauunternehmen STRABAG AG das Terminal für den Kombinierten Ladungsverkehr (KV), südlich von Pier I, bei laufendem Betrieb um. Das neue, leistungsstrake Umschlagterminal für Schienen-, Straßen- und Schiffsgüter wird bis Ende 2013 auf einer Fläche von rund 30.000 Quadratmetern umgebaut. Das gesamte KV-Terminal erstreckt sich auf etwa 70.000 Quadratmetern. Der Rückbau von zwei Rampen und zwei Gleisen, sowie die Verlängerungen und die Verlegungen von Gleisen, wurden bereits im Juni 2012 fertiggestellt. Das KV-Terminal verfügt momentan über zwei Gleise, auf denen im vergangenen Jahr circa 77.000 Einheiten verladen wurden. Das entspricht einem Volumen von etwa 1,5 Millionen Tonnen. Der Umschlag erfolgt derzeit mit drei leistungsstarken, jeweils über eine Hubkraft von über 45 Tonnen verfügenden Reachstackern. Nach Ende der Bauarbeiten im kommenden Jahr stehen dann zusätzlich drei weitere Gleise für den Umschlag zu Verfügung. Die dann insgesamt fünf Gleise werden durch zwei neue, kurventaugliche Portalkräne bedient, jeder mit einem Gewicht von 500 Tonnen, einer Höhe von 35 Meter und einer Spannweite von 76,5 Meter. Dadurch wird die Umschlagkapazität des Terminals verdoppelt. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf 17 Millionen Euro. Das „Eisenbahn-Bundesamt“ fördert den Um- und Ausbau zu 70 Prozent, der Eigenanteil der Hafen-Entwicklungsgesellschaft beträgt über 5 Millionen Euro. Die Aufnahme einer neuen KV-Verbindung nach Wien ist voraussichtlich für Herbst  2012 geplant, sowie für das kommende Jahr ein Dienst nach Triest mit Anschluss in die Türkei und nach Südosteuropa. „Als Teil des Ostsee-Adria-Korridors ist die intermodale Verbindung über Rostock die kürzeste und schnellste Verkehrsverbindung zwischen Mitteleuropa, Südeuropa und Skandinavien“, erläutert Ulrich Bauermeister. Schiffsabwasserentsorgung in Warnemünde Zum Start der Kreuzfahrtsaison im April 2012 wurde in Kooperation mit dem Ver- und Entsorgungsunternehmen Eurawasser die Annahme und Aufbereitung von Schiffsabwässern an den drei Kreuzfahrt-Liegeplätzen in Warnemünde möglich. Dafür investierte die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock zwei Millionen Euro in die entsprechenden Anlagen und das Leitungsnetz am Passagierkai. Da die öffentlichen Abwässer in der Hansestadt Rostock von einer biologischen Aufbereitungsanlage geklärt werden, ist die Annahme von gechlortem Schiffsabwasser ausgeschlossen. Von Eurawasser vorgegebene Grenzwerte für in das öffentliche Abwassernetz einzuleitende Schiffsabwässer wie PH-Wert, Leitfähigkeit, Chloride und AOX-Verbindungen (Adsorbierbare organisch gebundene Halogene) wurden den Reedereien im Vorfeld und werden den jeweiligen Schiffen vor Anlauf in Warnemünde mitgeteilt. Nur wer diese Grenzwerte einhält, darf das so genannte Grauwasser über bordeigene Pumpen in das öffentliche Abwassernetz einleiten. Dieses Brauchwasser wird in einer Analysestation im Hafen permanent überprüft, um Grenzwertüberschreitungen auszuschließen. Bis Mitte Juli wurden in Warnemünde mehr als 10.000 Tonnen Schiffsabwässer, vorzugsweise von Schiffen mit bordeigenen Kläranlagen, direkt in das neu geschaffene Entsorgungssystem im Passagierhafen Warnemünde eingeleitet. „Mit einem Investitionsvolumen von jeweils 50 Millionen Euro im letzten und in diesem Jahr haben wir die größten Bauvorhaben der letzten 20 Jahre im Hafen Rostock angeschoben und abgeschlossen. Der Umbau des Fährterminals und die Norderweiterung von Pier III waren dabei die umfangreichsten und anspruchsvollsten Projekte. Einen besseren Beleg für die Umsetzung unseres Mottos, interne Hafenentwicklung kommt vor externer Erweiterung, kann es kaum geben“, so Ulrich Bauermeister. Passagierhafen Warnemünde: Das Hoch im Norden Mit insgesamt 180 Anläufen von 39 Hochseekreuzfahrtschiffen bleibt der Passagierhafen Rostock-Warnemünde auch in dieser Saison der beliebteste deutsche Kreuzfahrthafen. 24 internationale Reedereien haben den bei Passagieren und Besatzungsmitgliedern beliebten Kreuzfahrthafen in der südlichen Ostsee in ihre Routenplanung als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Hansestadt, das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern und in die deutsche Hauptstadt Berlin aufgenommen. „Nach der herausragenden Saison 2011 mit 158 Anläufen von 34 Schiffen haben wir in diesem Jahr noch etwas mehr zu tun bekommen. Das ist gut für die Stadt, das Land und den Hafen. Die Welt kommt zu uns zu Besuch. Damit erhöht sich nicht nur die Internationalität in Rostock, sondern auch die Wertschöpfung. Die Hafenstadt an der Warnow bleibt Deutschlands beliebtestes Reiseziel für Kreuzfahrttouristen aus aller Welt. Das spricht für den Hafen, die Region und alle rund um die Kreuzschifffahrt agierenden Dienstleistungsunternehmen und Behörden“, freut sich Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock. Die Rostocker Reederei AIDA Cruises startet wieder mit zwei Schiffen, AIDAsol und AIDAblu, von Warnemünde aus zu insgesamt 33 Rundreisen in die Ostsee. Die amerikanischen Reedereien Norwegian Cruise Line und Princess Cruises sowie die italienische Reederei Costa führen Teilreisewechsel durch. Drei Vierfachanläufe, am 10. Juni, 20. und 23. Juli, bei denen an den ersten beiden Terminen ein Schiff in den Überseehafen ausweichen musste, und zwölf Dreifachanläufe stehen im Anlaufkalender für 2012. Sechs Schiffe steuerten erstmals die Warnowmündung an: Costa Voyager, Costa Fortuna, Gann, Nautica, Star Flyer und Ryndam. Am häufigsten sind die Kreuzfahrtschiffe AIDAblu (17 Mal), AIDAsol (16 Mal), Costa Fortuna (15 Mal), Norwegian Sun (15 Mal), Emerald Princess (11 Mal) und Empress (10 Mal) in Rostocks Ostseebad zu Gast. „Von den 180 Schiffsanläufen nehmen 74 einen vollen bzw. teilweisen Reisewechsel am Warnemünder Passagierkai vor, was eine signifikante Steigerung dieses wertschöpfungsintensiven Bereiches des Kreuzfahrtgeschäfts bedeutet. Diese hohen Anlaufzahlen größtenteils an den drei Warnemünder Liegeplätzen zu bewältigen, ist ein Beleg für die hohe Professionalität aller in diesem Geschäftsbereich tätigen Unternehmen, Behörden und Mitarbeiter sowie für den effizienten Umgang der Hafen-Entwicklungsgesellschaft mit Investitionen“, so Ulrich Bauermeister. Voraussichtlich am 25. November wird diese neue deutsche Rekordsaison mit dem Auslaufen des englischen Passagierschiffes „Black Watch“ enden. Quelle: Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH

11. August 2012 | Weiterlesen
Freie Theater Jugend erzählt die Geschichten eines Amoklaufs

Freie Theater Jugend erzählt die Geschichten eines Amoklaufs

Eene meene muh. „… und raus bist du.“ – ein Abzählreim für Kinder und gleichzeitig der Titel des neuen Stückes der Freien Theater Jugend. Doch die Geschichten, die Regisseur Christof Lange und seine sieben Schauspieler erzählen, sind alles andere als ein Kinderstück, denn sie beruhen auf dem Amoklauf von Utøya, bei dem Anders Breivik im letzten Jahr 69 Menschen tötete. 90 Minuten dauerte der Anschlag auf der norwegischen Insel, auf der sich zu dem Zeitpunkt rund 560 Jugendliche in einem Feriencamp aufhielten. 90 Minuten, in denen sich das Leben von unzähligen Menschen für immer veränderte. „… und raus bist du“ inszeniert jedoch keinen chronologischen Ablauf der Ereignisse, „der blonde Mann mit den blauen Augen“ und seine Tat sind viel mehr ein Vehikel für eine Betrachtung der Frage, wie man generell mit so schrecklichen Ereignissen umgeht. Am Anfang steht eine schwarze Fläche. Sieben Schauspieler schreiben ihr Schicksal selbst – mit Kreide an die Wand. Ausgehend von fünf Geschichten spinnt sich mit der Zeit ein Netz aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Da sind zum einen die Liebenden (Artur Büttner und Katharina Rose), zwei Schwestern (Nele Engel und Jenny Kretschmann), eine Schwangere (Nele Rolfs), ein Glückskind (Donella Mickel) und der Nachahmungstäter (Hagen Walter). Sie alle sind auf der Suche. Der Nachahmungstäter versucht zu ergründen, wieso ein Mensch so eine grausame Tat begeht und er glaubt, dies nur zu können, wenn er selbst zur Waffe greift. Im Glückskind lebt ein Organ der Opfer weiter, mit dem ihm das Leben gerettet wurde – muss es deshalb ein schlechtes Gewissen haben? Das Liebespaar wurde durch die Insel zusammengeschweißt, aber was ist, wenn die Liebe später zerbröckelt? Und welchen Einfluss haben die Medien auf den Umgang mit der Tragödie? Die Antworten muss jeder für sich selber finden, denn das Stück liefert nur Puzzleteile und kleine Geschichten. Ohne fertige Lösungen lädt es zum Denken ein, eine große Stärke des Stückes. Man hätte das Thema sicherlich auch so angehen können, dass man das Theater tieftraurig und betroffen verlässt, doch das passiert bei „… und raus bist du“ nicht. Hier wird ein ernstes Thema vielschichtig und spannend betrachtet, ohne zu werten und ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Für Regisseur Christof war es insgesamt ein sehr anstrengendes Stück. Das lag jedoch nicht nur an der umfangreichen Recherchearbeit, sondern vielmehr an kleinen Problemen, wie der Verletzung einer Schauspielerin kurz vor der Premiere. „Die große Schwierigkeit bei so einem Stoff ist, dass die Schauspieler ihre Rolle ehrlich und intensiv spielen müssen und keine ironische Brechung möglich ist.“ Mit dem Ergebnis ist er aber sehr zufrieden und den Jugendlichen zwischen 15 und 23 Jahren gelingt es auch ausgesprochen gut, ihre Figuren lebendig werden zu lassen. Die nächste Vorstellung findet am 7. September im Peter-Weiss-Haus statt, weitere Termine finden sich dann auf der Homepage der Freien Theater Jugend. Wer einmal sehen will, dass Theater nicht nur Shakespeare oder Goethe ist, sondern auch ganz aktuelle Themen behandeln kann, sollte sich „… und raus bist du“ auf keinen Fall entgehen lassen. Weitere Bilder von „… und raus bist du“

11. August 2012 | Weiterlesen
Santiano begeistern auf der Hanse Sail Rostock 2012

Santiano begeistern auf der Hanse Sail Rostock 2012

Sachen packen, Seesack schultern und mit dem Schiff aufs weite Meer hinaus – „Frei wie der Wind“. Was könnte besser zur Hanse Sail passen als die seichte Seefahrtsromantik, die die Flensburger Band Santiano heute Abend im Gepäck hatte? Während das Hanse Sail Team die Organisation der Schiffe, Buchungen und Platzvergaben übernimmt, holt das NDR-Team den Überraschungserfolg dieses Jahres auf die Bühne. Im Februar 2012 haben Santiano ihr Debütalbum herausgebracht, seitdem stürmen sie mit ihren Liedern die Charts. Die bunt zusammengewürfelte ‚Boy-Band‘ spielt einen Mix aus Rock, Pop, Irish Folk und Shanty, modern und massentauglich verpackt. Für den irischen Schlag in der Musik sorgt Pete Sage, der Geige, Mandoline und die Tin Whistle spielt. Der Shanty-Einfluss ist besonders in den Texten zu spüren: Die raue Stimme von Björn Both singt von dem inneren Zwiespalt der Seeleute aus Fernweh und Heimweh, von der Freude loszusegeln und der gleichzeitigen Trauer des Abschieds, von der Kameradschaft an Bord – und Trinklieder wie das irische „Whiskey in the Jar“ fehlen natürlich auch nicht. Die facettenreichen Musiker sind derzeit auf Tournee und kommen gerade aus der Schweiz. Doch sie sind froh, wieder an der Küste zu sein und nehmen das Wetter mit Humor. „Endlich mal wieder ein norddeutscher Sommer“, grinst Björn Booth verschmitzt, „15 Grad, bisschen Scheiße am Himmel.“ Doch der einsetzende leichte Nieselregen tut der Stimmung keinen Abbruch. Die 10.000 Besucher singen, schunkeln, klatschen im Rhythmus und ergattern sich noch drei Zugaben. „Der Abschied fällt schwer, sag mein(em) Rostock Ade“, verabschieden sich die Musiker schließlich vom Hanse Sail Publikum: „Bis zum nächsten Jahr!“ Nicht ohne daran zu erinnern, so wie früher die Seemannsfrauen, eine Kerze ins Fenster zu stellen, „sonst finden wir nicht den Weg zurück“. Auch Reiner Petrick, Mitglied des Organisationsteams der Hanse Sail, zeigt sich zufrieden: „Ich habe zwar schon etwas von Santiano gehört, aber ich hatte mir etwas Anderes vorgestellt – mehr so etwas wie traditionelle Shantys.“ Die Ähnlichkeit ist zwar noch zu erkennen, doch wandeln sie die Tradition durch eine viel rockigere und ausgefallenere Spielweise, beispielsweise durch den Einsatz eines Didgeridoos, ab und lassen so alte Bräuche wieder neu aufleben.

10. August 2012 | Weiterlesen
Ein romantischer Abend mit Tim Bendzko auf der Hanse Sail

Ein romantischer Abend mit Tim Bendzko auf der Hanse Sail

Der Platz vor der NDR-Bühne ist bei der 22. Hanse Sail mehr als nur gut gefüllt. Nachdem die „Kuhlage & Hardeland Morningshowband“ das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm aus Pop- und Rockmusik der letzten 40 Jahre unterhalten hat, finden sich bis zu 8000 Fans und Neugierige ein. Sie sind hier, um sich die sanften Klänge und nachdenklichen Texte des Berliner Singer und Songwriters anzuhören. An einem lauen August-Abend, an dem der Himmel nur mit ein paar Deko-Wolken verziert ist, ist das Wetter schon mal ein guter Freund von Tim Bendzko, der sein Debütalbum „Wenn Worte meine Sprache wären“ aus dem Jahr 2011 vorstellt. Es ist eine Mischung aus träumerischer Romantik und Melancholie. Seine soulig-jazzige Stimme hilft bei dem Transport der Geschichten, die er in seinen Liedern erzählt. Wahrscheinlich ist es die Kombination aus den ruhigen Liedern und dem blonden Lockenkopf mit den traurigen Augen, der nur manchmal sein breites Lächeln zeigt, die besonders die Mädchen anspricht. Das männliche Mitsingen ist in Rostock kaum zu hören. Selbst bei dem Charterfolg „Nur noch kurz die Welt retten“, der mit Platin ausgezeichnet wurde, kann man hauptsächlich die weiblichen Fans hören. Tim Bendzko hat sich das Lied „Wenn Worte meine Sprache wären“, mit dem er den Pro Sieben Bundesvision Song Contest im letzten Jahr gewann, bis zur Zugabe aufgehoben. Mit dem letzten Lied „Keine Zeit“ – ein durchaus sommerliches, tanzbares Lied – verabschiedet er schließlich das Publikum in eine entspannte Ferienstimmung. Er gibt auch eine Kostprobe des Liedes „Am seidenen Faden“. Dabei überlässt er dem Publikum die Wahl: „Ihr entscheidet, ob das Lied auf das neue Album kommt. Ihr seid die Jury.“ Es sieht gut aus für den Song, die Leute haben mit Applaus und spontanem Mittanzen reagiert. Der neue Song unterscheidet sich von der gewohnten Melancholie durch einen kräftigeren Beginn, der sich mit seiner Instrumentenstärke durch das ganze Stück zieht. Er ist der Ausblick auf eine gelassenere und aufregendere neue Platte. Auch die 20-jährige Kira war Gast bei dem eher ruhigen Konzert. Die Auszubildende zur Medizinischen Fachangestellten war besonders textsicher bei den bekannteren Songs, „weil man die Lieder ja aus den Charts kennt“, zeigte sich aber begeistert: „Das war schon cool.“ Ein bisschen enthusiastischer schien die 17-jährige Antonia. Die Auszubildende zur Kauffrau für Bürokommunikation verfolgt zwar die Geschehnisse um Tim Bendzko, ein großer Fan ist sie bislang aber nicht: „Ich bin kein direkter Fan, aber ich mag seine Musik.“

10. August 2012 | Weiterlesen
Bundespräsident eröffnet 22. Hanse Sail 2012

Bundespräsident eröffnet 22. Hanse Sail 2012

„Jetzt feiern wir. Ich wünsche Ihnen Freude, ein gutes Miteinander und viele neue Freundschaften über unsere Grenzen hinweg“, diese Worte gab Bundespräsident Joachim Gauck den Besuchern der Hanse Sail mit auf den Weg. Zu Tausenden hatten sie sich vor der großen NDR-Bühne im Stadthafen versammelt, um bei schönstem Präsidentenwetter die Eröffnung der 22. Hanse Sail durch Joachim Gauck und Ministerpräsident Erwin Sellering zu erleben. Mit der traditionellen Schiffsglocke läutete der in Rostock geborene Bundespräsident, der seit heute auch Ehrenbürger der Stadt ist, das maritime Großereignis ein. 226 Segel- und Dampfschiffe haben an den Kaikanten in Warnemünde und im Rostocker Stadthafen entlang einer drei Kilometer langen Vergnügungsmeile festgemacht und laden in den kommenden drei Tagen zu Tagestörns oder Besichtigung ein. Insgesamt werden rund eine Million Besucher aus der ganzen Welt vom 9. bis 12. August zur Hanse Sail in Rostock erwartet. „Schöne und erfolgreiche Tage“, wünschte Joachim Gauck, der schon heute Abend seine Heimatstadt wieder Richtung Berlin verlässt. Aber bereits zum Ende des Monats wird er anlässlich des 20. Jahrestages der fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Lichtenhagen wieder in unsere Hansestadt kommen.

9. August 2012 | Weiterlesen
Doktorspiele bei den Filmemachern der Rostocker Schule

Doktorspiele bei den Filmemachern der Rostocker Schule

Doktorspiele der etwas anderen Art passieren zurzeit im ehemaligen Dialysebereich der Universitätsklinik Rostock. Denn für zwei Wochen besetzen ungefähr 30 Filmschaffende die Räumlichkeiten, um dort vier Kurzfilme zu drehen. Zum zweiten Mal heißt es Rostocker Schule und nachdem die Filmemacher im letzten Jahr zum Thema „Hungrig“ arbeiteten, lautete das Motto jetzt passenderweise: „Rostocker Schule krank“. „Achtung! Ruhe und bitte“, ruft Mark Auerbach über den Krankenhausflur. Er ist einer von vier Regisseuren, die sich auf unterschiedlichste Weise mit dem Thema Krankheit auseinandersetzen. In seinem noch titellosen Film beleuchtet er metaphorisch den Leistungsdruck der heutigen Zeit: „Die Frage, die sich immer wieder stellt, ist, ob wir ein Opfer der Gesellschaft oder Opfer unserer eigenen Ansprüche sind.“ Dazu taucht er in den Kopf seiner weiblichen Protagonistin (gespielt von hmt-Studentin Lysann Schläfke) ein, die zu Beginn der Handlung zusammenbricht. Zeitgleich mit Mark Auerbach dreht auch Stephanie Möller ihren Film „Nexus“. Für die 30-Jährige ist es ihr erster eigener Film als Regisseurin, doch auch sie begleitet das Projekt schon seit dem Start im Jahr 2008, damals noch unter dem Titel „Filmspiel“. „Ich bin total begeistert, vor allem mit welcher Leidenschaft alle Beteiligten dabei sind und mir helfen. Es ist eine aufregende Erfahrung“, erzählt die Filmemacherin. In ihrer Interpretation des Themas geht es um eine eifersüchtige Frau, die ihren Mann mit einem implantierten Chip überwachen lässt. Das enge zeitliche und räumliche Korsett ist für alle Beteiligten Fluch und Segen zugleich. „Wir hatten wenig Budget und mussten daher nach Möglichkeiten zur Vereinfachung suchen und so machten wir aus der Not eine Tugend“, erzählt Thomas Wüstemann, der ausführende Produzent von Morphium Film aus Berlin. Jetzt teilen sich die vier Regisseure nicht nur die Kulissen und das Thema, sondern auch die Technik. Alle stehen sich mit Rat und Tat zur Seite, nur das parallele Drehen ist eine große Herausforderung. „Wenn wir eine Szene fertig haben, muss Ruhe sein, weil Stephanie dann im Nebenzimmer eine Szene dreht“, berichtet Mark Auerbach. Bereits abgedreht sind die Filme von Andreas Ehrig und Holger Löwe, die schon im letzten Jahr dabei waren. Erich hat mit „Überleben“ einen Thriller mit Horrorelementen gedreht und Holger Löwe erzählt die Geschichte von zwei Patienten mit Amnesie. Es ist also eine vielschichtige Betrachtung des Themas, fernab von Emergency Room und Schwester Stefanie. Premiere feiern alle vier Streifen im März im Katharinensaal der Hochschule für Musik und Theater. Bis dahin ist jedoch noch viel Arbeit von allen Filmschaffenden nötig.

9. August 2012 | Weiterlesen
Bundespräsident Gauck in Rostock zum Ehrenbürger ernannt

Bundespräsident Gauck in Rostock zum Ehrenbürger ernannt

„Das ist doch auch nur ein Mensch.“ „Mir wäre lieber, die Straßenbahnen würden pünktlich fahren.“ – Nicht alle Passanten hatten gestern Verständnis für den Rummel, der am Nachmittag auf dem Neuen Markt herrschte und für eine Vollsperrung der Straßenbahnlinien sorgte. Andere hingegen reckten mit glänzenden Augen stolz die Brust, hatten sie doch zuvor Bundespräsident Joachim Gauck die Hand gereicht oder sich mit ihm fotografieren lassen, als dieser sich – eingebettet in einem Pulk aus Schaulustigen, Journalisten und Polizisten – den Weg von der Marienkirche zum Rathaus bahnte. Für sie, wie auch für die Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft, ist er ein besonderer Mensch. So griff die Bürgerschaft einen Vorschlag von 23 Einwohnern Rostocks vom Januar 2011 auf und beschloss am 4. April dieses Jahres Joachim Gauck zum Ehrenbürger zu ernennen. „In Würdigung seiner außergewöhnlichen und bleibenden Verdienste für die Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit sowie das Gemeinwohl der Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt Rostock“, wie Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens aus der Urkunde vorlas, die sie ihm in einem Festakt überreichte. Neben Joachim Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt, Ministerpräsident Erwin Sellering und Oberbürgermeister Roland Methling erlebten 900 Gäste, wie sich das Staatsoberhaupt in das Ehrenbuch der Stadt eintrug. Sichtlich gerührt, mit den Tränen kämpfend, aber auch mit freudigem und zufriedenem Lächeln war Joachim Gauck dafür in die Rostocker Marienkirche gekommen. „Jochens Heimatstube“, wies Pastor Tilman Jeremias in seiner Begrüßung hin. Denn hier hatte Joachim Gauck als Pastor im Herbst 1989 die donnerstäglichen Friedensgebete maßgeblich mitgestaltet, zu denen sich bis zu 4000 Menschen im Vorfeld der Demonstrationen einfanden. Einen Eindruck von der Atmosphäre in dieser bewegten Zeit vermittelte ein Tonmitschnitt aus dem Archiv der Staatssicherheit. Zu hören waren Anleitungen Gaucks für die folgende Demonstration mit dem Routenverlauf durch die Innenstadt und dem Aufruf, auf jegliche Gewalt zu verzichten. Die Einspielung sollte an „den Ernst der Lage und die Heiterkeit, die so eine Selbstbefreiung auslöst“ erinnern, sagte Gaucks langjähriger Weggefährte Christoph Kleemann, damals Sprecher des Runden Tisches, nach der Wende amtierender Oberbürgermeister und erster Präsident der Rostocker Bürgerschaft, der damit seine Laudation einleitete. Darin unterstrich er die Bedeutung der Ereignisse von vor 23 Jahren und die Rolle Joachim Gaucks „als ein Sprachrohr der Erniedrigten, die den aufrechten Gang üben und dabei sich selber finden und die großen Güter der Menschheit: Freiheit, Zivilcourage, Verantwortung, Gestaltungswillen, Zuversicht.“ In seiner Dankesrede sagte Joachim Gauck: „Ich finde es schön, dass Sie mich an eine Zeit erinnert haben und mich dafür geehrt haben, die die größte Zeit meines Lebens war. Befreiung zu erleben und sie selber gestalten zu dürfen, darüber geht nichts, keine andere Ehrung, kein anderes Amt, auch nicht das eines Präsidenten. Das war die größte Zeit meines Lebens.“ Joachim Gauck wurde 1940 in Rostock geboren, hat hier Theologie studiert und bis 1990 als evangelischer Pastor gearbeitet. Nach der Wende wurde der DDR-Bürgerrechtler zum Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen. Am 18. März dieses Jahres wählte ihn die Bundesversammlung zum 11. Bundespräsidenten, nachdem er bei seiner Kandidatur 2010 noch Christian Wulff den Vortritt lassen musste. Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts ist die höchste Auszeichnung der Hansestadt Rostock. Sie wurde seit 1990 nur zwei weitere Male verliehen: an den israelischen Historiker Yaakov Zur sowie an den Schriftsteller Walter Kempowski. „Tau tau schön“, fasste Joachim Gauck die Ereignisse des Tages zusammen, als er später die Hanse Sail eröffnete. „Die Musik, der Ort, die unglaublich vielen Gesichter – das war so eine Mischung, die unmittelbar ins Herz geht.“

9. August 2012 | Weiterlesen
Verkehrshinweise zur Hanse Sail 2012 in Rostock

Verkehrshinweise zur Hanse Sail 2012 in Rostock

Die Blitzersäule mit Hanse-Sail-Plakaten zu einer Litfaßsäule umgewandelt haben unbekannte Täter auf der L22 und machten so eine Geschwindigkeitskontrolle unmöglich. Auch wenn die Hauptverkehrsstraße direkt am Veranstaltungsgelände der Hanse Sail im Stadthafen vorbeiführt, handelte es sich nicht um eine Marketingmaßnahme der Stadt heißt es aus dem Rathaus. Die Einkleidung soll wieder entfernt werden. Mit mehreren Maßnahmen soll hingegen für einen sicheren und reibungslosen Verkehr in Rostock während der 22. Hanse Sail gesorgt werden. So gilt von Donnerstag 9. August 2012, 8 Uhr, bis Montag 13. August 2012, 7 Uhr, im Verlauf der Landesstraße 22 Am Strande und Warnowufer zwischen der Slüterstraße und dem Werftdreieck ein Tempolimit von 30 km/h. Durch das Tempolimit sollen Unfälle verhindert werden. Nach dem traditionellen Hanse Sail-Feuerwerk am Samstag wird der Straßenabschnitt zwischen etwa 22.45 und 23.30 Uhr komplett gesperrt. Während der gesamten Hanse Sail ist der Rostocker Stadthafen für den Individualverkehr vollständig gesperrt. Auch der Ortskern von Warnemünde ist während der Hanse Sail am 11. und 12. August jeweils in der Zeit zwischen 9 und 19 Uhr voll gesperrt. Ausgenommen von dieser Regelung sind Anlieger und Gäste von Hotels und Pensionen. Um für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher der Hanse Sail zu sorgen, wird der Fußgängertunnel am Bahnhof Warnemünde am Samstag (11. August) von 10 bis 22 Uhr, und am Sonntag, (12. August) von 10 bis 18 Uhr bei Erforderlichkeit einseitig gesperrt. Sorge hierfür tragen das Büro Hanse Sail gemeinsam mit Bundespolizei und DB Regio. In der Gegenrichtung ist bei Sperrung ein Zugang am Passagierkai in Höhe des Riesenrades über eine Treppe und eines behindertengerechten Aufgangs über das WIRO-Gelände möglich. Auf der Rostocker Stadtautobahn (B 103) wird am 11. und 12. August 2012 zwischen Lichtenhagen und Warnemünde eine separate Busspur eingerichtet. Der Parkplatz an der Fischerstraße wird vollständig als gebührenpflichtiger Busparkplatz ausgewiesen. Weitere Informationen zu Busparkplätzen sowie Ausstiegsmöglichkeiten sind im Geoportal der Hansestadt Rostock unter der Internetadresse http://geoportal.rostock.de zu finden. Gäste der Hanse Sail sollten nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel für die Anreise nutzen. Ausführliche Informationen über zusätzliche Verkehrsangebote gibt es im Internet unter www.verkehrsverbund-warnow.de. Quelle: Pressestelle Rathaus

9. August 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt Preußen Münster mit 2:5

Hansa Rostock unterliegt Preußen Münster mit 2:5

Wer hätte das gedacht? Nach einem tollen Start vergeigt Hansa Rostock seine 2:0-Führung und wird von den Preußen mit 5:2 (2:2) vom Platz gefegt. Nach der zweiten Klatsche im zweiten Auswärtsspiel der Saison dümpeln die Hansestädter im Niemandsland der Tabelle herum. Der Traum vom sofortigen Wiederaufstieg hat gestern seinen zweiten herben Dämpfer bekommen. Im Vergleich zum 4:1-Erfolg über Babelsberg nahm Hansa-Trainer Wolfgang Wolf kaum Veränderungen vor. Nach seiner Sperre kehrt Trainersohn Patrick Wolf zurück in die Innenverteidigung, Kapitän Sebastian Pelzer übernimmt die gewohnte Außenposition und Michael Blum kann wieder nach vorne rücken. Denis Berger muss in der Domstadt erstmal auf der Ersatzbank Platz nehmen. 10.748 Zuschauer, darunter etwa 1.500 Hansa-Anhänger, sehen von Beginn an ein schnelles und spannendes Spiel. Der erste Torschuss von Edisson Jordanov (2.) ist noch etwa zaghaft und kann von Preußen-Keeper Daniel Masuch problemlos pariert werden. Nur drei Minuten später zappelt das Leder dann aber im Netz der Gastgeber. Michael Blum startet einen Sprint auf der linken Außenbahn und lässt in einem tollen Solo fast bis zur Grundlinie alle Preußen stehen. Flanke auf den langen Pfosten und Johan Plat macht das, was er am besten kann: Er steht goldrichtig und schiebt zum Führungstreffer ein. In der 7. Minute zappelt der Ball dann plötzlich im Netz der Rostocker. Nach einem Freistoß von Amaury Bischoff bringen die Rostocker den Ball nicht aus dem Strafraum, Preußen-Kapitän Stefan Kühne bekommt das Leder im Gewusel über die Linie, doch der Unparteiische entscheidet auf Abseits. In der 17. Minute werden die Münsteraner dann erneut kalt erwischt. In einem schönen Solo lässt Jordanov die komplette Defensive der Preußen stehen und sorgt mit einem Schuss aus 20 Metern unter die Latte für den perfekten Abschluss. Alles sieht nach einem glatten Durchmarsch der Gäste aus, doch die ersten Auswärtssieg-Gesänge der Rostocker Fans kommen zu früh. Gut eine Minute später folgt der Anschlusstreffer. Dimitrij Nazarov legt quer auf Philip Heise, der die Kugel unhaltbar für Kevin Müller über die Torlinie schiebt. Zehn Minuten später sorgt ein Freistoß für den Ausgleich. Überraschend schnell ausgeführt will Pelzer die Flanke von Benjamin Siegert abwehren, doch dabei ist sein Arm im Spiel – klarer Fall für den Unparteiischen Karl Valentin: Handelfmeter. Kevin Müller ahnt zwar die richtige Ecke, doch Kühne verwandelt den Strafstoß routiniert zum Ausgleich. Mit Beginn der zweiten Hälfte kommt Julien Humbert für Ondrej Smetana ins Spiel, doch das Unheil nimmt seinen Lauf. Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff zeigt der Schiri erneut auf den Elfmeterpunkt. Nach eklatanten Problemen in der Rostocker Abwehr, kann Taylor in den Rostocker Strafraum eindringen und von Kevin Müller nur noch unsanft gestoppt werden. Wieder legt sich Kühne den Ball zurecht und wieder verwandelt er souverän zur 3:2-Führung. Und dann können die Hausherren auch noch einen Standard für sich nutzen. Nach einer Ecke von Bischoff steigt Dominik Schmidt an der Torraumgrenze auf und drückt den Ball mit dem Kopf in die Maschen (57.). Mit Denis Berger (für Pelzer) und Lucas Albrecht (für Mendy) bringt Hansa zwei frische Kräfte ins Spiel. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung scheitert Albrecht nach einer Vorlage von Plat am rechten Pfosten, zehn Minuten später macht er es noch einmal spannend, scheitert nach einer Blum-Vorlage jedoch am Querbalken (70.). Besser läuft es auf der Gegenseite: Im direkten Duell lupft Taylor den Ball in der 83. Minute zum Endstand von 5:2 über Hansa-Keeper Müller. „Wir haben heute als Mannschaft versagt“, resümiert Wolfgang Wolf nach dem Spiel. Für den Hansa-Trainer gibt es jetzt viel zu tun, aber ihm bleibt nur wenig Zeit – bereits am kommenden Sonntag ist der Chemnitzer FC in Rostock zu Gast. Um den Anschluss an die Spitze nicht vollends zu verlieren, müssen dann dringend Punkte aufs Konto. Tore: 0:1 Johan Plat (5. Minute) 0:2 Edisson Jordanov (17. Minute) 1:2 Philip Heise (18. Minute) 2:2 Stefan Kühne (28. Minute, Handelfmeter) 3:2 Stefan Kühne (52. Minute, Foulelefmeter) 4:2 Dominik Schmidt (57. Minute) 5:2 Matthew Taylor (83. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Rick Geenen, Matthias Holst, Patrick Wolf, Sebastian Pelzer (Denis Berger, ab 60. Minute) Edisson Jordanov, Ken Leemans Noёl Alexandre Mendy (Lucas Albrecht, ab 60. Minute), Johan Plat, Michael Blum Ondrej Smetana (Julien Humbert, ab 46. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto

9. August 2012 | Weiterlesen
Hanse Sail 2012 - Schiffe mit Kanonenschüssen begrüßt

Hanse Sail 2012 - Schiffe mit Kanonenschüssen begrüßt

„Das knallt einem ja die Ohren vom Kopf weg!“, ruft Anita Jank ihrer 4-jährigen Tochter Katharina zu, die sich immer noch die Ohren nach dem großen Knall zuhält. Ganz zufällig sind die beiden heute auf das lautstarke Begrüßungskomitee gestoßen, das mit einer kleinen Kanone an der Ostmole in Warnemünde jedes zur Hanse Sail 2012 einlaufende Schiff willkommen heißt. Trotz der geringen Größe von einem Meter macht die Haubitze einen gewaltigen Lärm. „Vorsicht, wir schießen! Es wird laut!“, warnt Thomas Finke die Zuschauer vor jedem Abschuss. Der Geschützführer ist seit anderthalb Jahren Mitglied im „Ersten Historischen Traditions- und Artillerie-Corps Kyritz e.V.“ und hegt schon lange ein Interesse für Militärhistorie. „Schießen und Uniform sind dabei nur Auswüchse“, sagt er. Dabei gibt sich der Verein große Mühe mit der detailgetreuen Nachbildung der Uniformen und Kanonen. Sie halten sich im Nachspiel an ein historisches Exerzierreglement, um möglichst nah an den wirklichen Ereignissen zu bleiben. „Geschichte lebendig halten, um nachzuvollziehen, was wie und wann passiert ist“, ergänzt der Ladeschütze Jens Speldszus vom Kyritzer Verein. Und ihre 7-Pfünder-Kanone kommt oft zum Einsatz – stets mit der gleichen, aber vorsichtigen Routine und den eindeutigen Kommandos. Geschützführer Thomas Finke ruft den Ladeschützen und den Richtschützen Andres Mallé an die Haubitze, das Rohr wird gereinigt, statt einer Kugel wird die Kartusche mit dem Böllerpulver eingelegt, die Lunte eingefädelt und angezündet. Kurz danach knallt es. Aus der Kanone bricht eine rote Flamme hervor und grauer Rauch ist der letzte Zeuge des Donners. „Wann genau der Knall kommt, kann niemand sagen“, warnt der Rostocker Kanonier Manfred König von der „Schützengesellschaft Concordia von 1848“ und fügt an: „Das Schwarzpulver ist gefährlicher als Dynamit.“ Der Rostocker Verein hat schon zum zweiten Mal den Kyritzern die Aufgabe des Begrüßens übertragen, „weil es für die Vereine vom Binnenland etwas ganz Besonderes ist, hier am Wasser mit ihren Kanonen zu schießen. Wir können das ja immer.“ Zum Beispiel am Donnerstag, wenn nach der feierlichen Eröffnung der Hanse Sail auch im Stadthafen die ankommenden Schiffe begrüßt werden oder am kommenden Samstag, wenn das 13. Kanoniers- und Böllertreffen am Gehlsdorfer Ufer mit Vereinen aus der ganzen Republik stattfindet. Bei kostenlosem Eintritt und einer Einladung zum Lagerfeuer werden hier Traditionen und Kenntnisse über Technik, Uniformen und Bräuche vermittelt. Iris Natterer und Benjamin Schulz blieben auch eine Weile stehen, um den Kanonieren zuzusehen und auf den nächsten Schuss zu warten. Tatsächlich schien eher der Junge davon beeindruckt zu sein. „Mir ist das etwas zu laut“, sagt die Touristin aus Freiburg. Während sie eher zufällig ihre Ferien zum Zeitpunkt der Hanse Sail in Rostock verbringen, sind Birgit Vitt und ihr Mann Michael gezielt aus Düsseldorf zum Urlaub hergekommen. Die Altenpflegerin und der Kirchenmusiker zeigten sich interessiert an der Traditionspflege, sind aber mit einem anderen Ziel nach Rostock gereist. Haben sie im letzten Jahr die „Kruzenshtern“ nur von außen betrachtet, konnten sie heute sogar auf das Schiff gehen. „Die ‚Kruzenshtern‘ hat ja schließlich einen Namen“, sagt Michael Vitt und seine Frau Birgit fügt an: „Wir sind ganz begeistert und beeindruckt und machen dieses Jahr sogar einen Tagesausflug mit der ‚Gulden Leeuw‘. Obwohl ich eigentlich eine Landratte bin, wollte ich das im Leben auch mal mitgemacht haben.“

8. August 2012 | Weiterlesen
Polnische „Olander“ gewinnt 4. Haikutter-Regatta 2012

Polnische „Olander“ gewinnt 4. Haikutter-Regatta 2012

Etwas verspätet starteten am Mittag des 8. August mit einem „fliegenden Start“ zwölf Schiffe zur 4. Haikutter-Regatta vom dänischen Nysted nach Rostock. Siegerschiff ist die unter polnischer Flagge fahrende „Olander“, die um 14.47 Uhr über die Ziellinie vor Warnemünde ging und für die Regatta-Strecke 3 Stunden und 17 Minuten benötigte. Als zweites kam die „Hansine“ (D) ins Ziel (3:27 h). Dritte wurde die dänische „Sleipner“ (3:31 h). Die „Dagmar Aaen“ mit Nordpolarforscher Arved Fuchs an Bord belegte mit 3 Stunden 44 Minuten den vierten Platz. „Nach einem etwas unruhigen Start mit Windgeschwindigkeiten von 15-16 m/s und einer Welle von 2 bis 3 Metern am Windmühlenpark bei Nysted hat der Wind im Laufe der Regatta nachgelassen und ist vor Warnemünde fast ‚eingeschlafen’“, so das Resümee von Regatta-Leiter Finn Hermansen. So gab es einen schönen Auftakt zur 22. Hanse Sail. Ein herzliches Willkommen den Haikuttern in Rostock! Quelle: Büro Hanse Sail, Foto: Claus Larsen

8. August 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock bei Preußen Münster zu Gast

Hansa Rostock bei Preußen Münster zu Gast

Es ist eine Premiere, wenn Hansa Rostock und Preußen Münster heute Abend zum ersten Pflichtspiel in der Domstadt aufeinandertreffen. Nach dem 4:1-Sieg gegen Babelsberg haben die Rostocker Selbstvertrauen getankt und wollen nun endlich auch auswärts das erste Mal punkten. Doch ein Selbstläufer wird es nicht. „Kampfstark, kompakt und laufstark“, beurteilt Wolfgang Wolf den SCP. Wie Hansa hat auch der direkte Tabellennachbar sechs Punkte auf dem Konto, doch Wolf schätzt die Münsteraner vor heimischer Kulisse „eine Klasse besser als auswärts“ ein und erwartet ein offenes Spiel. Zweikämpfe annehmen, Abspielfehler vermeiden und nach vorne spielen, lautete die Vorgabe des Trainers gegen die Preußen. Auch wenn die Tore gegen Babelsberg aus dem Spielverlauf heraus fielen, standen im gestrigen Abschlusstraining vor allem Standardsituationen auf dem Programm, denn „über Standards kann man ein Spiel natürlich auch ganz einfach gewinnen, wenn es aus dem Spiel heraus keine Chancen gibt“, so Wolf. Dafür müsse der Ball aber auch entsprechend reingebracht werden, hadert der Hansa-Coach noch etwas mit der Ausbeute durch Ecken und Freistöße: „Wenn der Ball nicht kommt, sieht man in der Mitte auch nicht gut aus.“ Auch wenn Kapitän Sebastian Pelzer als Aushilfe in der Innenverteidigung einen guten Job gemacht hat, dürfte Patrick Wolf nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre gegen Preußen Münster wieder ins Abwehrzentrum zurückkehren. Stephan Gusche hingegen steht nach seinen Knieproblemen noch nicht wieder im Kader. „Er ist noch nicht bei 100 Prozent“, so Wolf. Ein kleines Fragezeichen steht auch noch hinter dem Einsatz von Stürmer Ondrej Smetana, der im Babelsberg-Spiel mit Problemen am Knie ausgewechselt werden musste. Ist Smetana fit, wird er auf jeden Fall spielen, mag Wolf nicht über Alternativen spekulieren. Etwa 1.000 Hansa-Anhänger werden heute Abend in Münster erwartet, Anpfiff ist um 19 Uhr im Preußenstadion an der Hammer Straße. Am Sonntag endet die englische Woche dann für Hansa Rostock mit dem Heimspiel gegen den Chemnitzer FC. Bericht vom Spiel Preußen Münster gegen Hansa Rostock

8. August 2012 | Weiterlesen
22. Hanse Sail 2012

22. Hanse Sail 2012

Nicht nur, dass London sich in der Wahl des Austragungsortes der Olympischen Spiele vor Rostock als Zweigstelle von Leipzig durchgesetzt hat, nun haben sich auch einige große Segelschiffe entschieden, eher dort anzulegen, als ein Gast in der Hansestadt zu sein. Während die Sommerspiele am kommenden Wochenende zu Ende gehen, wird es hier auf der Hanse Sail ab dem 9. August erst richtig aufregend und man könnte sich fragen, für welches Ziel sich die großen Segler entschieden haben. Lohnt es sich überhaupt, nach Rostock zu kommen, wenn die Flagschiffe sich vielleicht nach London begeben haben? Darauf folgt nur ein klares Ja! Und es haben sich trotz der Londoner Konkurrenz viele Schiffe angemeldet: 222 Traditionssegler, Museums- und Gastschiffe zeigen den erwarteten eine Million Besuchern ihre Besonderheiten und bieten Besichtigungen und Mitfahrten an. Unter ihnen sind auch einige Premierengäste, wie die „Star Flyer“, die schwedische „Constantia“, die polnische „Olander“, die niederländische „Eldorado“ und der 108 Jahre alte Hamburger Dampfschlepper „Woltmann“. Die Dampfschiffe sind es auch, die bei der diesjährigen Hanse Sail im Vordergrund stehen. Oberbürgermeister Roland Methling, der selbst 15 Jahre lang der Leiter des Hanse Sail- Büros war, gibt allerdings zu, dass sich viele Traditionssegler auf den Weg in die britische Hauptstadt zu den Olympischen Spielen gemacht haben: „London garniert sein Fest mit dem besten, was die Segelschifffahrt zu bieten hat. Ihr tatsächliches Zuhause haben die Schiffe jedoch in Rostock gefunden.“ Immerhin: Die „Greif“ und „Stettin“, die noch nie eine Sail versäumten, sind auch in diesem Jahr wieder in der Hansestadt. Am Mittwoch-Abend gibt die „norddeutsche junge philharmonie“ in der Halle 207 das Auftaktkonzert. Die feierliche Eröffnung übernimmt am Donnerstag Bundespräsident Joachim Gauck, der dann frischgebackenen Ehrenbürger Rostocks sein wird. Die Ernennungszeremonie wird live aus der Marienkirche in den Stadthafen auf die NDR-Bühne übertragen. Hanse Sail-Chef Holger Bellgardt, ist stolz, wieder ein breit gefächertes Programm bieten zu können, denn „warum sollte man ein gut funktionierendes Konzept ändern?“ Und so verteilen sich die Highlights auf sieben Standorte – natürlich auch mit einigen Neuerungen: Es gibt wie immer eine bunt gemischte Promenade in Warnemünde mit einer zusätzlichen Bühne am Leuchtturm. Den besten Blick auf die Schiffe hat man von einer Tribüne am Seekanal bei der Yachthafenresidenz Hohe Düne. Besucher haben hier die Möglichkeit, einen Moment der Ruhe und des Genusses zu finden und die ein- und auslaufenden Schiffe mit ihren gesetzten Segeln zu betrachten. Der Marinestützpunkt Hohe Düne öffnet zur Hanse Sail ebenfalls wieder seine Türen und führt seine neuen Korvetten vor. In Warnemünde ist die Marine mit der Fregatte „Rheinland-Pfalz“ zu Gast. „Das traditionsreiche Ausbildungsschiff „Gorch Fock“ wäre auch gern ein Gast in Rostock gewesen und wäre ganz sicher nicht nach London gefahren“, sagt der Amtschef der Marine Konteradmiral Dr. Horst-Dieter Kolletschke. Sie befindet sich aber noch in der Werft, um im Januar 2013 mit neuen Kadetten an Bord in See zu stechen. Im IGA-Park werden wohl die kleinsten Schiffe und Flugzeuge zu sehen sein, da hier die meist ehrenamtlichen Modellbauer ihre Kunststücke präsentieren. Wer sich das ganze Spektakel von oben ansehen möchte, kann in Marienehe auch einen Rundflug buchen. Am Gehlsdorfer Ufer zollen die Kanoniere den Gästen und Teilnehmern Respekt, indem sie mit 40 Kanonen mehrere Salut-Schüsse abfeuern. In der Innenstadt bietet der Stadthafen die freie Sicht auf die verschiedensten Schiffe – seien es Yachten, Koggen, Barkassen, 2- oder 3-Master zum Mitfahren oder als schöne Kulisse zu einem großen Jahrmarkt. So gibt es viele Abwechslungen: der historische Teil auf der Silo-Halbinsel, der das Leben in der Hansezeit zeigt, verschiedene Musik- und Showprogramme auf den Bühnen, Kleinkunst, Handwerk – und für das leibliche Wohl wird auch ausreichend gesorgt. Spiel, Spaß und Sport werden ebenfalls nicht zu kurz kommen, wenn vor der „Georg Büchner“ Trampoline, Kletterwände und ein Skatepark einladen. Für die kleinsten Gäste wird im Zwergenland ein besonderes Programm geboten. Am Abend des Hanse Sail-Samstags wird es dann noch einmal romantisch: Zeitgleich werden um 22:45 Uhr in Warnemünde und im Stadthafen zwei Feuerwerke entzündet. So sind sie für alle Besucher auf den Segelschiffen gut zu sehen. Übrigens gibt es noch immer freie Plätze, die man für 60 – 70 € buchen kann. Holger Bellgardt ist voller Hoffnung, dass nach der Wetterpleite im letzten Jahr an diesem Wochenende kein Gast seekrank werden wird. Und er scheint Recht zu behalten: Die Wetterprognose sagt eine mäßige Brise, keinen Niederschlag, leichte Bewölkung und circa 19°C Lufttemperatur voraus. Weitere Infos gibt es auf der Hanse-Sail-Website.

7. August 2012 | Weiterlesen
Stehpaddler erobern Stadthafen

Stehpaddler erobern Stadthafen

Kein Wind, keine Welle? Auch dafür haben Surfer eine Lösung: das Stehpaddeln. War der Sport auf Hawaii, wo das Surfen erfunden wurde, ursprünglich nur dem König vorbehalten, erfreut sich auch auf der Warnow im Stadthafen das aufrechte Paddeln auf einer Art Surfbrett immer größerer Beliebtheit. Auch wenn etwas Balance nötig ist, sieht die Fahrt der beiden Stand-up-Paddler, so die englische Bezeichnung, ziemlich locker aus. Als könnte man nebenbei noch einen Kaffee trinken. Kentern ist jedenfalls im Allgemeinen nicht vorgesehen.

7. August 2012 | Weiterlesen
Jugendliche bringen die Gulden Leeuw zur Hanse Sail 2012

Jugendliche bringen die Gulden Leeuw zur Hanse Sail 2012

Der Rostocker Stadthafen ist aus seinem Schlaf erwacht. Vorbei ist es mit einem ruhigen Spaziergang an der Warnow. Es gibt viel zu sehen, denn zwischen Speicher und Segelstadion wird fleißig gebaut. Fahrgeschäfte, Bühnen, Grillstände werden montiert, während am Kai schon die ersten Traditionssegler festmachen. 12 von insgesamt 222 Schiffe, die die 22. Hanse Sail am kommenden Wochenende besuchen werden, seien schon da, informiert Hafenkapitän Gisbert Ruhnke. Eine von ihnen ist die „Gulden Leeuw“, die an der Spitze der Haedgehalbinsel liegt und schon heute Besuchern zur Besichtigung offen stand. Auf ihrer Fahrt nach Rostock wurde die 14-köpfige Stammcrew des niederländischen Dreimast-Toppsegelschoners von 50 Trainees aus sieben europäischen Ländern unterstützt. 17 Tage waren die 14- bis 27-jährigen Jugendlichen aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, den Niederlanden, Schweden und Großbritannien zwischen England und der mecklenburgischen Küste auf Nord- und Ostsee unterwegs, erzählt Lukas Wunderlich. Für 24 Stunden konnten die jungen Nachwuchssegler sogar einmal das Schiff übernehmen, nachdem die Stammcrew die Trainees ausreichend zum Segeln angeleitet hatte. „Man kann hier alles lernen: Wie man navigiert, eine Wache anführt, den Motor anlässt und die Segel setzt“, schwärmt Hauke Wasielewski. Fast alle haben sich dafür nach oben in die Takelage gewagt, freiwillig, manche nur bis zur Hälfte, aber immer gut gesichert, berichtet der 18-Jährige. Wie Lukas Wunderlich hat auch er schon auf der „Alexander von Humboldt“ Segelerfahrungen sammeln können. Die hatte schon 1.010 qm Segelfläche. Bei der „Gulden Leeuw“ sind es immerhin 1.400 qm. Erst im Jahre 2010 wurde das 70 Meter lange Schiff zu einem Dreimast-Toppsegelschoner umgebaut, nachdem es von den jetzigen niederländischen Eignern übernommen wurde. 1937 als Dampfschiff erbaut, war es als „Dana“ zuvor unter dänischer Flagge als eismeertaugliches Forschungsschiff und später als Schulschiff auf den Ozeanen unterwegs. „Motor, Kompass, Barometer – auf allen Apparaturen befindet sich noch die original dänische Sprache, das Logbuch werde jedoch auf Englisch geführt“, erklärt Emil Anderson aus Kopenhagen, der das internationale Flair und das freundschaftliche Verhältnis zu den anderen Crewmitgliedern schätzt. Am schönsten sei die kornische Landschaft in Falmouth gewesen, die schönste Stadt das dänische Aalborg und die beste Party gab es in Amsterdam, blickt Hauke Wasielewski auf den Törn zurück. Nun wollen die jungen Segler Rostock erkunden. Doch bis zur Hanse Sail bleiben sie nicht. Morgen checken sie aus, um dann wieder in ihre Heimat zu reisen. Die zuvor „Gulden Leeuw“ jedoch bleibt noch bis zum Sonntag. Wer Lust hat, kann noch am 9. und 12. August mit ihr einen Tagesausflug machen, so wie auch noch bei anderen Traditionsseglern die Möglichkeit besteht, Lastminute-Ausflüge zu buchen.

6. August 2012 | Weiterlesen
Andrej Tron zeigt „Schiff in vier Jahreszeiten“ zur Hanse Sail

Andrej Tron zeigt „Schiff in vier Jahreszeiten“ zur Hanse Sail

Schiffe im gelben Licht eines Frühlingstages, auf ruhiger Sommersee, in einem wilden Herbststurm oder ganz friedlich vor Anker im schneebedeckten Hafen liegend – die Bilder, die seit heute in der Ausstellung „Schiff in vier Jahreszeiten“ im Rostocker Rathaus zu sehen sind, hat Andrej Tron gemalt. Der aus St. Petersburg stammende Maler gilt als einer der besten Marinemaler unserer Zeit. Die Seele der Schiffe will er auf die Leinwand bringen. Er sagt: „Die Schiffe leben immer. Auch dann, wenn sie fest im Hafen verankert sind.“ Dabei können die Dampf- und Segelschiffe aus seiner Fantasie entspringen und Geschichten erzählen oder reale historische Vorbilder haben, die der Künstler in ihrer natürlichen Umwelt und unter verschiedenen Witterungsbedingungen ins Gedächtnis ruft. Dabei gilt er als guter Beobachter, der die Schiffe bis in ihre Tiefen kennt. Wegen dieses großen Talents wurde Tron, Jahrgang 1960, auch zum Chefzeichner des russischen Marinemuseums ernannt. Die Bilder bestechen durch ihre Liebe zum Detail in der Schiffszeichnung und der übertragenen Stimmung in der Naturdarstellung, die den Betrachter mit auf eine Reise über die Weltmeere nehmen. Für seine Gemälde verwendet Tron verschiedene Techniken, meist Aquarelle, Kohle- und Stiftzeichnungen oder die Gouache-Malweise mit kreidehaltigen Farben auf Karton. Andrej Tron findet es „doppelt gut, doppelt schön und doppelt interessant“ gerade jetzt zur Hanse Sail in Rostock zu sein, weil sich ihm hier die Möglichkeit bietet, sich mit Seglern auszutauschen und wieder einen Blick auf berühmte Traditionsschiffe zu werfen. Die Ausstellung kann als Erweiterung der „Schiffsbilder“- Ausstellung in der Hochschule für Musik und Theater gesehen werden und bildet so ein malerisches Kulturprogramm für Hanse Sail-Besucher. Sie ist für Gäste vom 6. bis 30. August montags bis freitags von 7 – 18 Uhr in der Eingangshalle des Rathauses geöffnet.

6. August 2012 | Weiterlesen
Marathonnacht 2012 in Rostock mit neuem Teilnehmerrekord

Marathonnacht 2012 in Rostock mit neuem Teilnehmerrekord

Gedränge an der Startlinie auf dem Neuen Markt, jeder will ganz vorne stehen, um möglichst schnell ins Ziel zu kommen. Um 18.40 Uhr fällt der Startschuss für die 69 Mädchen und Jungen unter 15 Jahren, die sich auf die 2,4 km lange Strecke machen. Während sie durch das Rostocker Stadtzentrum laufen, haben sich die Großen schon längst auf den Weg in Richtung Warnowtunnel begeben. Der führte zwei Runden durch die Innenstadt, wo die Sportler von Einkaufsbummlern und ihren Familien mit Tröten und Rufen angefeuert wurden. Dann nach Gehlsdorf, wo – wie berichtet wird – einige Läufer angesichts der entspannten Grillpartys in den Schrebergärten mit ihrem inneren Schweinehund kämpfen mussten. Denn wer tut sich schon freiwillig an einem so schönen sommerlichen Samstagabend die Anstrengungen eines Marathons an? 223 Läuferinnen und Läufer aus ganz Deutschland hatten sich die 42,195 Kilometer entlang des östlichen Warnowufers bis zum IGA-Park vorgenommen. Beim Warnowtunnel kamen noch einmal 741 Halbmarathonis hinzu. Und auch Walker und Staffelläufer nahmen an der 10. Marathonnacht in Rostock teil – insgesamt 1671 Athleten, so viele wie noch nie seit dem Neustart 2009. Nach 9:17,9 Minuten überquerte der 13-jährige Robin Tiburtius aus Mönchhagen mit deutlichem Vorsprung als erster Läufer die Ziellinie auf dem Neuen Markt und war somit der Schnellste beim Kidsmarathon. „Just for fun“ hatte der vielseitige Sportler, der auch gern Fußball, Tennis und Badminton spielt, an dem Lauf teilgenommen. Mit einem Halbmarathon, wie er ihn schon in diesem Jahr in Stockholm bewältigte, kann die Strecke vielleicht nicht mithalten, aber ein gutes Training, um später einmal einen Marathon zu laufen, dürfte es allemal sein. Während die äthiopische Läuferin Tiki Gelana mit 2:23:07 Stunden heute in London einen neuen olympischen Marathonrekord bei den Damen aufstellte, schafften es gestern auch zwei Herren in Rostock unter der magischen Drei-Stunden-Grenze zu bleiben. Über eine Zeit von 2:56:47 kann sich der Lübecker Jens Grünthal freuen. Erschöpft und freudestrahlend ging er auf die Zielgerade zu. Unmittelbar davor musste er jedoch stehen bleiben, so sehr plagten ihn Wadenkrämpfe. „Das war die freudige Anspannung. Die Energie hat sich dann entladen“, kommentiert er, als er wieder fit war, den Zieleinlauf, der ihm den Sieg des Abends einbrachte. Etwas lockerer, nach 2:59:51 Stunden kam Karl Magnus Westphal vom Rostocker TC Fiko ins Ziel. Den dritten Platz mit einer Zeit von 3:06:33 belegte Wolfgang Rühlemann aus Seesen, der zugleich Erster in der Altersklasse der über 55-Jährigen wurde. Die schnellste Marathonfrau war Patricia Kusatz. Für die Berlinerin ein überraschender Sieg. „Ich dachte nicht, dass es so schnell wird. So schnell bin ich noch nie gelaufen“, freute sich die 43-Jährige nach dem Lauf, dessen Atmosphäre sie auch auf der Strecke sehr genossen hat. Zu Beginn hatte die Bremerin Marie Henn das Feld der Läuferinnen angeführt. Sie erreichte schließlich mit 3:21:40 Stunden den zweiten Platz, gefolgt von Anja Kruse aus Greifswald. Auch beim Halbmarathon, den Staffeln, Walkern und in verschiedenen Altersklassen wurden die besten ermittelt. Weitere Ergebnisse findet ihr hier. Um 23:38 Uhr, acht Minuten nach dem offiziellen Zielschluss, beendete schließlich Taina Klann aus Hamburg die 10. Marathonnacht in Rostock. Fast 600 Helfer waren an der Strecke im Einsatz und schenkten unter anderem Erfrischungsgetränke von Hella aus. Der Getränkehersteller aus Schleswig-Holstein ist namensgebender Hauptsponsor des Sportereignisses. Am 3. August 2013 soll dann der Startschuss für die 11. Marathonnacht auf dem Rostocker Neuen Markt fallen. Fotos von der 10. Hella Marathon Nacht 2012 in Rostock

5. August 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt den SV Babelsberg 03 mit 4:1

Hansa Rostock besiegt den SV Babelsberg 03 mit 4:1

Mit einem deutlichen 4:1-Sieg über Babelsberg kann Hansa Rostock seinen zweiten Sieg im dritten Spiel der Saison feiern. Mit sechs Punkten und einem Zähler Rückstand auf die Spitze stehen die Rostocker aktuell auf dem 7. Tabellenplatz. Wie schon im ersten Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers stehen Edisson Jordanov, Denis Berger und Ondrej Smetana heute wieder in der Startelf. Kapitän Sebastian Pelzer springt aufgrund der Personalsorgen als Innenverteidiger ein, für ihn rückt Michael Blum in die Viererkette. 10.200 Zuschauer sehen während der Anfangsphase in der DKB-Arena ein vorsichtiges Abtasten beider Mannschaften. Nach einem Freistoß haben die Gäste aus der Filmstadt Babelsberg in der 6. Minute die erste Chance, der Schuss von Oliver Kragl streicht jedoch am linken Pfosten vorbei. In der 12. Minute können die Hansa-Fans dann das erste Mal jubeln. Edisson Jordanov flankt von der linken Strafraumecke Richtung langer Pfosten, wo Johan Plat problemlos zur 1:0-Führung einnicken kann. Nur fünf Minuten später kann Hansa seine Führung ausbauen. Nach einer Geenen-Flanke von rechts steigt Ondrej Smetana am höchsten und versenkt den Ball wiederum per Kopf ins Tor der Gäste. Zwei Möglichkeiten, zwei Treffer – an der Chancenverwertung gibt es bislang wenig zu meckern, Hansa verwaltet seine Führung und ist jetzt die klar dominierende Mannschaft auf dem Platz. In der letzten Minute des ersten Durchgangs gelingt den Babelsberger jedoch überraschend der Anschlusstreffer. Nach einem Freistoß, der in der Rostocker Mauer landet, entscheidet der Unparteiische Dr. Kampka auf Handelfmeter. Eine Fehlentscheidung, die Philipp Kreuels aber souverän für den Anschlusstreffer nutzt und so verabschieden sich die Mannschaften mit dem Stand von 2:1 in die Halbzeitpause. Mit Beginn der zweiten Hälfte machen die Filmstädter Druck und sind dem Ausgleich näher als die Rostocker dem Führungsausbau. Nach einem Freistoß von Kreuels kann Markus Müller den Ball in der 55. Minute über die Linie drücken, steht dabei jedoch im Abseits. Glück haben die Rostocker auch, als Lennart Hartmann an der Latte scheitert (61.) und Kevin Müller nach einem schönen Solo von Christian Groß nur mit einer tollen Reaktion den Ausgleich verhindern kann (67.). Babelsberg ist weiter im Vorwärtsdrang, von Hansa ist in dieser Spielphase nur noch wenig zu sehen. Trainer Wolfgang Wolf reagiert und bringt mit A-Junior Nils Quaschner eine frische Offensivkraft für Smetana ins Spiel. Während Matthias Rudolph nach einem Zweikampf mit Mendy noch am Boden liegt und die Babelsberger vergeblich auf den Pfiff des Schiris warten, nutzt Tom Weilandt die Gunst der Stunde und versenkt das Leder von der Strafraumgrenze aus in den Winkel (80.). Fünf Minuten später macht Ken Leemans den zweiten Saisonsieg der Rostocker dann endgültig perfekt. Nulldrei-Keeper Frederic Löhe läuft aus seinem Kasten, kommt jedoch zu spät, sodass Leemans die Geenen-Flanke nutzen und das Leder über den Torhüter zum 4:1-Endstand ins leere Gehäuse der Gäste köpfen kann. Obwohl vor allem in der zweiten Hälfte längst noch nicht alles rund lief und der Sieg in dieser Höhe vielleicht etwas zu hoch ausfiel, zeigte Hansa Rostock heute doch erstmals, welches Potenzial speziell in der Offensive steckt. Viel Zeit zum Feiern bleibt den Spielern nicht. Im Rahmen der englischen Woche müssen die Jungs von Wolfgang Wolf bereits am Mittwochabend bei Preußen Münster antreten, am Sonntag folgt das nächste Heimspiel gegen den Chemnitzer FC. Tore: 1:0 Johan Plat (12. Minute) 2:0 Ondrej Smetana (17. Minute) 2:1 Philipp Kreuels (45. Minute, Handelfmeter) 3:1 Tom Weilandt (80. Minute) 4:1 Ken Leemans (85. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Rick Geenen, Matthias Holst, Sebastian Pelzer, Michael Blum Edisson Jordanov, Ken Leemans Noёl Alexandre Mendy (Ronny Marcos, ab 82. Minute), Johan Plat, Denis Berger (Tom Weilandt, ab 57. Minute) Ondrej Smetana (Nils Quaschner, ab 70. Minute) Fotos: Joachim Kloock

4. August 2012 | Weiterlesen
Strandfechten 2012 in Warnemünde

Strandfechten 2012 in Warnemünde

Während es bei den Olympischen Spielen um die Medaillen geht, stand heute in Warnemünde der Spaß im Vordergrund. Trotzdem waren die Duelle der Strandfechter nicht weniger spannend als das Halbfinale von Britta Heidemann in der Degendisziplin vor einigen Tagen in London. Bei strahlender Sonne ließen die Sportler im Ostseebad die Klingen von Degen, Säbel und Florett rasseln. Anders als in London fechtet jeder Athlet mit allen drei Waffen und die Ergebnisse werden zusammengetragen. Da die elektronischen Geräte zur Treffermessung durch den Sand beschädigt werden könnten, zählen Treffer nur oberhalb der Gürtellinie. Bei der ursprünglichen Duellwaffe, dem Degen, ist der gesamte Körper die Trefferzone, ebenso beim Säbel, doch hier zählen auch Hiebe als Treffer. Beim Florett bringen nur Treffer auf Hals und Rumpf die erforderlichen Punkte. Davon müssen in den Vorrundenspielen fünf für den Sieg erreicht werden, in den Finalrunden dann wie in der Halle 15. Um der Outdoorvariante mehr Raum für Taktik zu geben, wird auch nicht auf einer Planche, also einer Fechtbahn, gekämpft, sondern in acht mal acht Meter großen Quadraten. So können die Akteure besser ausweichen und die volle Fläche für Angriffsmanöver ausnutzen. Eine weitere Besonderheit des Strandfechtens sind die Doppelwettkämpfe, in denen jeweils zwei Kämpfer gleichzeitig pro Team ins Viereck steigen. Leider hatten die Organisatoren der Fechtabteilungen der HSG Uni Rostock in diesem Jahr ein wenig Pech mit dem Turnier. Da das Turnier in Neubrandenburg ausfiel, wurde in diesem Jahr kein städteübergreifender Cup ausgespielt, sodass der eigentlich für morgen geplante Turniertag abgesagt wurde. Außerdem schreckte die schlechte Wettervorhersage viele Teilnehmer ab, sodass sich nur knapp 20 Fechter am Strand eingefunden hatten. Aber im nächsten Jahr wollen weitere Städte den noch jungen Sport anbieten und so hoffen die Verantwortlichen auch wieder mehr Sportler an den Strand zu locken. Erfunden wurde der Sport 1999 in Rostock. Die Hochschulsportler der Uni Rostock waren neidisch, dass die Volleyballer das tolle Wetter und den Strand zum Training nutzen konnten und sie selbst in der heißen Halle schwitzen mussten. So überlegten sie sich, das Training nach draußen zu verlegen und erfanden so das Strandfechten. Nach einigen Jahren Ruhe wird seit dem Jahr 2009 wieder regelmäßig unter freiem Himmel gefochten. Zu den erfahrenen Teilnehmern gehört auch Fritz Woltersdorf. Der Arzt, der in Rostock Medizin studiert hat, fechtet schon seit 26 Jahren und war auch bei der Geburt des Strandfechtens dabei. „Es ist deshalb besonders, weil es durch den Sand viel mehr auf Kraft, Taktik und Kondition und weniger auf Schnelligkeit ankommt als in der Halle.“ Er selbst hat bei den Rostocker Fechtern als Trainer gearbeitet und geht nun nach Paderborn, wo er das Strandfechten ebenfalls etablieren will. Anders als im umstrittenen Halbfinale der Degen-Frauen bei Olympia kam es in Warnemünde zu keinen Protesten. Die Begegnungen liefen fair und freundschaftlich ab und Treffer für den Gegner wurden sofort zugegeben, auch wenn die Technik nicht das bekannte „Piep“ von sich gab. Wer selbst Lust hat, Degen, Florett oder Säbel sportlich in die Hand zu nehmen, kann sich über die Homepage der HSG oder direkt bei den Strandfechtern informieren. Dort lassen sich in den nächsten Tagen auch die Ergebnisse des heutigen Tages finden.

4. August 2012 | Weiterlesen
Countdown bis zur Eröffnung des Darwineums läuft

Countdown bis zur Eröffnung des Darwineums läuft

Was haben ein ausgestorbener Dinosaurier namens Deinomychus und ein lebender Nashornleguan gemeinsam? Auf den ersten Blick vielleicht nicht viel: Der eine steht als Styroporfigur vor einer urzeitlichen Kulisse, der andere klettert in seinem Terrarium auf einem Ast umher und lässt sich von Besuchern bestaunen. Zumindest soll das ab dem 8. September im Darwineum so ablaufen, wenn neben der neuen Unterkunft für die Menschenaffen im Rostocker Zoo auch zwei Ausstellungen die Zusammenhänge der Evolution erklären. Doch bevor die Zoobesucher auf eine Zeitreise von der Entwicklung einfacher Lebensformen vor zwei Milliarden Jahren, über die ersten Mehrzeller bis zum Menschenaffen gehen können, muss noch einiges getan werden. Denn noch ist das neue Glanzstück des Rostocker Zoos eine Baustelle. Der Eingang ist noch nicht gepflastert und das Foyer zeigt bislang nur die Kulisse für das zukünftige Gehege der Galapagos-Schildkröte, während der Schweißer im Rondell noch mit Funken sprüht. Bislang ist von den geplanten interaktiven Ausstellungsstücken und dem riesigen Touchscreen nichts zu sehen. Doch bald soll hier ein Rundgang möglich sein, der in acht Themenbereiche untergliedert ist: Die Entstehung des Universums, der Welt und des Lebens wird in ihren differenzierten Etappen dargestellt. Dabei bekommt der Besucher einen Einblick in die Lebensräume Luft, Land und Wasser und welche Lebensformen sich dort durchgesetzt haben, auch wenn verschiedene Naturkatastrophen sie in die Knie hätten zwingen können. Die Themenbereiche sind sogenannten Kojen zugeordnet und als Dioramen gestaltet. Der Ausstellungsgestalter Hartmut Schmiese erklärt, die Räume seien von allen Seiten begehbar und vereinen Geschichte mit Gegenwart. Darin wird ein typisches ausgestorbenes Leittier in seiner natürlichen Umgebung dargestellt und ein passendes Lebendtier daneben gesellt. So verschmelzen museale und zoologische Ausstellung miteinander. Bis die Malawi-Buntbarsche, Seepferdchen, Blattschneiderameisen und andere lebendige Tiere in die Kojen einziehen können, dauert es jedoch noch eine Weile. Die Modelle ausgestorbener Arten hingegen nehmen schon nach und nach ihren Platz ein. Gebaut hat sie der Tierpräparator Jörg Ohlenbusch aus Lübeck, der die Grundlage für seine Modelle einerseits von Wissenschaftlern bekommt, andererseits aber auch seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. So entwickelte er ein Modell des Anomalocaris, einer Garnelenart aus einer Zeit von vor über 500 Millionen Jahren, dessen Überreste nur aus dem Fangapparat, Mundstück und einem Mittelteil des Rückens bestehen. Der Zuschauer kann nun aber einen vollausgebildeten Körper mit Seitenflossen, beigefarbenem Schuppenkleid und brauner Melierung sehen. Ohlenbusch erzählt weiter über die detailgetreue Nachbildung eines Quastenflossers, bei dem er Tausende Schuppen einzeln per Hand aufgeklebt hat. Das Modell steht in der Ausstellung neben dem Aquaterrarium der Schlammspringer für den wichtigen Schritt von der Eroberung des Landes. Denn hier entwickelten sich die Säugetiere zum Erfolgsmodell. In der Ausstellungsrotunde werden sie mit Schnabeligel und Antilopenziesel lebendig vertreten sein. In der benachbarten Tropenhalle sollen sich dann die nächsten Verwandten des Menschen wohlfühlen. Nachdem bereits in der vergangenen Woche die Gorillas aus dem Leipziger Zoo eingetroffen sind, hat auch Assumbo, der Rostocker Silberrücken, die Quarantänestation des Darwineums bezogen. Dort fühle er sich schon sehr wohl, berichtet Zoodirektor Udo Nagel: „Als wir sahen, wie er sich genüsslich reckte und streckte, wussten wir, dass wir hier etwas Gutes geschaffen haben.“ Eine wichtige Bauabnahme ist also bestanden. Bald steht auch der Umzug der Rostocker Orang-Utan-Familie an.

4. August 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt den SV Babelsberg 03

Hansa Rostock empfängt den SV Babelsberg 03

Ein glücklicher Sieg gegen die Stuttgarter Kickers, eine erschreckend deutliche Niederlage gegen Unterhaching – vor dem dritten Spieltag der 3. Liga ist klar: Beim FC Hansa Rostock läuft es bislang alles andere als rund. Vom selbst gesteckten Ziel, dem sofortigen Wiederaufstieg, sind die Rostocker weit entfernt. Auf dem Platz läuft im bunt zusammengewürfelten Team bislang wenig zusammen. „Ich hoffe, dass wir uns von Spiel zu Spiel mehr finden“, gibt sich Hansa-Trainer Wolfgang Wolf vor dem Start in die englische Woche gewohnt optimistisch und legt den Finger in die Wunde: „Wir müssen das Passspiel verbessern, dürfen nicht so viele lange Bälle spielen. Die Spieler müssen sich mehr anbieten.“ Neben den fehlenden Abläufen im Spiel vermisst der Hansa-Trainer aber auch noch die Aggressivität in seiner Mannschaft: „Mir rappelt es noch viel zu wenig im Training“, so Wolf. „Das ist unser Problem, dass wir noch zu lieb miteinander sind.“ Sorgen bereit Wolfgang dem Cheftrainer vor dem Spiel gegen den SV Babelsberg 03 die Innenverteidigung. Sohn Patrick sitzt seine Gelb-Rot-Sperre ab, Andreas Pfingstner fällt nach einer Oberschenkelzerrung aus und Stephan Gusche ist nach seinen Knieproblemen erst wieder im Aufbautraining. Da habe er noch „ein Puzzle zu lösen“, so Wolf. Schwierig könnte sich auch die Personalie Lartey entwickeln. Nach erneuten Schambein-Problemen, die bereits in der vergangen Saison für eine mehrmonatige Zwangspause sorgten, hofft Wolf zwar, dass er „nicht noch mal in so ein Loch fällt“, doch müsse man Spieler und Ärzten „tief in die Augen schauen“. Bei einem längeren Ausfall „müssten wir bei der personellen Situation auf der Position noch was verändern“, schaut der Hansa-Trainer mit Sorgen auf den Transferschluss Ende August. Babelsberg, Preußen Münster und der Chemnitzer FC – die drei Spiele der englischen Woche dürften für Hans Rostock richtungsweisend werden. „Wir wissen mittlerweile, dass wir nichts geschenkt bekommen und so gehen wir das auch an“, erklärt Wolf. Trainer und Spieler sind in der harten Realität der 3. Liga angekommen. Zwischen neun- und elftausend Zuschauer werden heute in der DKB-Arena erwartet, Anpfiff ist um 14 Uhr. Bericht vom Spiel Hansa Rostock – SV Babelsberg 03

4. August 2012 | Weiterlesen
Gute Stimmung bei der Eröffnung des Altstadtfests 2012

Gute Stimmung bei der Eröffnung des Altstadtfests 2012

An diesem Wochenende ist es wieder laut in der sonst so idyllischen Östlichen Altstadt. Denn das gesamte Viertel feiert auf dem Alten Markt ein großes Fest mit Livemusik, einer Tombola und einem bunten Rahmenprogramm für Jung und Alt. Schon zur Eröffnung am heutigen Abend kamen viele interessierte Rostocker und einige Gäste von außerhalb zusammen, um bei untergehender Sonne und aufziehendem Regen die ersten Highlights zu genießen. Den Anfang machten die Sambatrommler von Movimento, die im nächsten Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum begehen. Gewohnt laut und rhythmisch ging es auf der Bühne zu, doch bis auf einige Kinder, die frenetisch mitmachten, war leichtes Mitklatschen das höchste der Gefühle auf dem Alten Markt. Auch die Aufforderung eines Trommlers: „Wenn ihr tanzen wollt, dann ist das ganz normal“, konnte die kühlen Nordlichter nicht so recht motivieren. Vielleicht zur Strafe verzog sich dann gemeinsam mit Movimento auch die Sonne und aus sommerlichen Sambaklängen wurde rhythmisches Regenprasseln. Aber der Stimmung tat das keinen Abbruch, denn mit Cashley aus Berlin stand schon die Hauptband des Abends auf der Bühne. „Finest Rock´n´Roll“ versprechen die drei Musiker auf ihrer Homepage und genau das präsentierten sie auch: bekannte Hits von ACDC über Johnny Cash bis Elvis Presley in sehr tanzbaren Interpretationen. Zum ersten Mal war auch Vater Stefan mit seinen Töchtern Nele und Sarah auf dem Altstadtfest. Partnerin Jenny war schon in den letzten Jahren dabei, doch seit diesem Jahr ist sie auch selbst Bewohnerin der Östlichen Altstadt. Die Patchworkfamilie hatte viel Spaß und besonders die beiden Mädchen mochten das „leckere Essen und die gute Musik“, zu der sie sogar ein wenig getanzt haben. Sie freuen sich schon auf den morgigen Tag, wenn es wie im vergangenen Jahr wieder ein vielfältiges Kinderprogramm gibt. Ein Highlight davon ist ab 10:30 Uhr die Märchenstunde mit dem neuen Kindergarten am Küterbruch, der ein Singspiel der Geschichte von Hans im Glück vorbereitet hat. Aber auch für die erwachsenen Gäste wird Samstag und Sonntag noch einiges geboten, zum Beispiel ein Markttreiben, eine Showtanzeinlage und verschiedene Livekünstler. Spannend wird es auch, schließlich wartet eine Tombola mit einem Reisegutschein im Wert von 1200 Euro als Hauptgewinn auf einen glücklichen Gewinner. Es ist also wieder viel los in der Östlichen Altstadt. Möglich gemacht wird die Veranstaltung, wie schon in den letzten 15 Jahren, nur durch die Initiative der Anwohner und Gewerbetreibenden des Stadtteils. Vor allem die Mitglieder des Altstadtvereins haben viel ehrenamtliche Arbeit aufgebracht, damit auch das diesjährige Altstadtfest wieder für alle Beteiligten ein besonderes Erlebnis wird.

4. August 2012 | Weiterlesen