Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Stadtgrünamt mit mehr Verantwortung für Naturschutz

Stadtgrünamt mit mehr Verantwortung für Naturschutz

Mit Änderung der Kreisgebietsstruktur gingen auch Aufgaben aus der Landeshoheit an die neuen Landkreise und kreisfreien Städte über. Seit dem 1. Juli 2012 sind im Naturschutz Aufgaben des Artenschutzes und Zuständigkeiten für die Naturschutzgebiete an die Hansestadt Rostock übertragen worden. Das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege – bislang zuständig für neun Landschaftsschutzgebiete und 21 geschützte Landschaftsbestandteile – hat zwei Naturschutzgebiete (Unteres Warnowland und Stolteraa) übernommen. Neben der Pflege und Entwicklung der Schutzgebiete liegt die Zuständigkeit auch in der Kontrolle möglicher Ordnungswidrigkeiten. In den letzten Jahren waren nur wenige Verstöße gegen die Verordnungen der Schutzgebiete zu verzeichnen. Bei kleineren Verstößen stand in der Regel die Aufklärung im Vordergrund, gelegentlich kam es auch zu einer Verwarnung. Bußgelder wurden überwiegend bei illegalem Parken und Zelten ausgesprochen. „Wir hoffen, dass sich die Besucherinnen und Besucher in den Naturschutzgebieten ebenso umweltbewusst verhalten“, so die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtgrünamtes. Die gesamte Artenschutzproblematik ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitestgehend Neuland. Umfangreiche Schulungen im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie haben sie auf diese verantwortungsvolle Tätigkeit vorbereitet. Die übertragenen, umfangreichen Aufgaben liegen im Schutz der einheimischen geschützten Arten, so z. B. Vögel, Fledermäuse, Eidechsen, Frösche, Kröten, Insekten und Pflanzen insbesondere bei Bauvorhaben. Dies können Großprojekte wie Gewerbegebiete, Wohnanlagen, Industriebauten, Windparks, Straßen oder kleinere Vorhaben wie Hausumbauten und Sanierungen sein. Weiteres Personal steht für die Übernahme dieser zusätzlichen Aufgaben nicht zur Verfügung. Die Wege für die Rostockerinnen und Rostocker und für die Gewerbetreibenden der Hansestadt Rostock sowie für die Planungsbüros sind jedoch nun bei Artenschutzbelangen kürzer und einfacher geworden. Umfangreiche Informationen sind im Internet unter http://rathaus.rostock.de zu finden. Im Bereich Naturschutz werden Informationen und Downloads aus den Bereichen Schutzgebiete, Biotopschutz, Naturdenkmale, Artenschutz, Baumschutz und Eingriffe in Natur und Landschaft angeboten. Bei Fragen stehen natürlich auch die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Amt für Stadtgrün, Landschaftspflege und Naturschutz zur Verfügung. Ansprechpartner für Schutzgebiete: Herr Bringmann, Tel. 0381 381-8520 Ansprechpartner für den Artenschutz: Frau Dr. Richter, Tel. 0381 381-8521; Herr Hermanns, Tel. 0381 381-8514. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle

19. Juli 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock wählt Mannschaftsrat, Pelzer bleibt Kapitän

Hansa Rostock wählt Mannschaftsrat, Pelzer bleibt Kapitän

Zwischen den beiden Trainingseinheiten am heutigen Mittwoch haben die Profis des F.C. Hansa Rostock ihren Mannschaftsrat und auch den Mannschaftskapitän gewählt. Dabei wurden mit Jörg Hahnel, Matthias Holst, Sebastian Pelzer, Mohammed Lartey und Neuzugang Ken Leemans fünf Akteure in den Mannschaftsrat gewählt. Das Team wählte im Anschluss ebenfalls den Kapitän und bestimmte, dass Sebastian Pelzer der neue und alte Kapitän an Bord der Kogge bleibt. Seine Vertreter sind Matthias Holst (erster Stellvertreter) und Ken Leemans. Quelle: F.C. Hansa Rostock

18. Juli 2012 | Weiterlesen
204.260 Einwohner - Rostock wächst weiter

204.260 Einwohner - Rostock wächst weiter

„Die Hansestadt Rostock ist weiter auf Wachstumskurs“, freut sich Oberbürgermeister Roland Methling angesichts der jetzt veröffentlichten aktuellen Einwohnerzahlen des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern. „Mit nun 204.260 Rostockerinnen und Rostockern konnten wir nicht nur absolut bei der Einwohnerzahl zulegen. Der positive Wanderungssaldo in Höhe von 1.798 Einwohnerinnen und Einwohnern zeigt auch, dass Rostock ein beliebter Ort zum Leben ist.“ Während die Anzahl der Geburten die Zahl der Gestorbenen im Jahr 2011 nicht erreichen konnte, überwiegt die Zahl der Zuzüge deutlich die Zahl der Fortzüge. „Die Zahlen belegen klar, dass Rostock als Wohn-, Arbeits-, Lern- und Lebensstandort an Beliebtheit weiter zugelegt hat. Unsere Bemühungen um die Sicherung und Schaffung sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze und um zusätzlichen Wohnraum haben sich ausgezahlt. Der Lehr- und Forschungsstandort Rostock strahlt weit über unsere Landesgrenzen hinaus. U. a. in der maritimen Verbundwirtschaft, im Dienstleistungsbereich und mit den Unternehmen der Windkraftbranche verfügt Rostock über attraktive, zukunftsorientierte Arbeitgeber.“ Den Tiefpunkt der Einwohnerinnen- und Einwohnerentwicklung Rostocks markiert die Zahl 198.259 aus dem Jahr 2002. Seither stieg diese Zahl um über drei Prozent bzw. 6.001 Rostockerinnen und Rostocker. „Die Prognose aus der Mitte des vergangenen Jahrzehnts, die Rostock jetzt bei 190.000 Einwohnerinnen und Einwohner sah, hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Unser Gegensteuern war erfolgreich“, schätzt Oberbürgermeister Roland Methling ein. Vom Statistischen Amt Mecklenburg-Vorpommern wurden für die Hansestadt Rostock 2011 insgesamt 880 Eheschließungen registriert, 1.793 Lebendgeborene, 2.084 Gestorbene, 11.553 Zuzüge und 9.755 Fortzüge. Das ergibt einen Zuwachs von 1.798 Menschen. Neben Rostock konnte von den Gebietskörperschaften im Land Mecklenburg-Vorpommern nur die Landeshauptstadt Schwerin einen Einwohnerinnen- und Einwohnerzuwachs verzeichnen (plus 80). Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle

18. Juli 2012 | Weiterlesen
XXL-Graffitikunstwerk in Warnemünde

XXL-Graffitikunstwerk in Warnemünde

Durch lange, dunkle Tunnel zu gehen, ist nicht jedermanns Sache. Eng, wie ein graues, dunkles Loch wirken sie und man möchte eigentlich so schnell wie möglich wieder raus. Beim 40 Meter langen Fußgängertunnel, der an der S-Bahn-Haltestelle Warnemünde Werft unter den Gleisen durchführt, ist das anders. Auf hellem Blau und mattem Gelb strahlen den Passanten große, freundliche Gesichter entgegen. Viele nehmen sich Zeit, der Blick geht nach rechts und links, manchmal bleiben einige sogar stehen, um immer wieder Kleinigkeiten zu entdecken, die sie zum Schmunzeln bringen. Wie eine Oma, die eine Thermoskanne in der Hand hält. Oder ist es doch eine Sprühflasche? „Eine Hommage an die Sprüher“, erklärt Christian Hölzer. Seit 1987 malt der gelernte Förster und Holztischler. Vor zwölf Jahren schmiss er schließlich seinen Job und gründete das Unternehmen Artunique, das mit seiner Graffitikunst nicht nur in der gesamten Stadt (Szene-Slang: All-City) vor allem auf Trafohäuschen präsent ist, sondern sogar in vielen anderen deutschen Städten bis nach München Fassaden gestaltet. Zu dritt hat das Artunique-Team in den letzten fünf Wochen den neu gebauten Fußgängertunnel am Warnemünder Nordkreuz gestaltet. „Wohl eines der größten Kunstwerke der Region“, freut sich Michael Schroeder von der RSAG, die neben der Stadt und der Bahn Auftraggeber dieses Projektes war. Im Vorfeld gab es zwar eine relativ feste Skizze, in der das maritime und regionale von Warnemünde als Thema vorgegeben wurde. Im Kleingedruckten aber stand etwas von künstlerischer Freiheit, die das Malerteam auch ausgiebig nutzte und immer mehr von der Skizze abwich. „Das war anfangs nicht allen ganz geheuer, aber ich habe versprochen, dass das Bild am Ende allen gefällt“, erinnert sich Christian Hölzer. Er schwärmt von der positiven Energie, die ihnen vom ersten Tag an in den Gesprächen mit den Passanten entgegengebracht wurde. Während er als Graffitisprayer oft mit Beschimpfungen zu tun hat und in den ersten Tagen durchaus auch mal die Polizei gerufen wird, sei das bei diesem Projekt ganz anders gewesen. „Wir haben bisher keinen einzigen kritischen Kommentar gehört und das ist wirklich selten.“ Viele, so erzählt er, seien jeden Tag wiedergekommen, um das Tageswerk zu begutachten. Eine ältere Dame brachte Erdbeeren vorbei, ein Bauarbeiter spendierte vier Flaschen Bier. Dabei blieb es aber nicht. Denn was diesen Tunnel so besonders macht, ist, dass die abgebildeten Werftarbeiter, Fischer, Kinder, Touristen nicht nur fiktiv sind. Viele von ihnen sind fotorealistische Darstellungen von Passanten, die unbedingt auf diesen Wandbildern dargestellt werden wollten. Mit ihren Anregungen haben sie einen großen Anteil an der Gestaltung des Tunnels. Christian Hölzer erinnert sich: „Eines Tages kam ein Mann mit einer Reichsbahnuniform auf uns zu, der als Warnemünder Original unbedingt mit rauf wollte. Wir machten ein Foto von ihm und am nächsten Tag war er dran.“ Ein Werftarbeiter erkannte sich in einem Entwurf wieder. Flugs wurde auch er fotografiert und mit einem Schutzhelm verewigt. Wie auch die Enkel einer Oma, die Fotos vorbeigebracht hatte. Dafür wurde auf ein anderes Motiv verzichtet. Auch allgemeinere Wünsche der Passanten fanden Berücksichtigung. „Oben haben wir etwas beleibtere Personen gemalt. Die waren zuerst fertig. Als mehr und mehr Betrachter sagten, dass das eine lustige Idee sei, sie aber auch noch eine schöne Strandfrau wollten, haben wir gesagt: Dann machen wir das eben“, erzählt der Artunique-Chef. Kombiniert werden die fotorealistischen Darstellungen, bei denen aus der Nähe noch jede Falte zu sehen ist, mit grafischen Elementen in drei Grundfarben. Ohne Schablone wurden sie Freihand aufgetragen. Schließlich wurden es viel mehr Motive als ursprünglich geplant. Knapp 3000 Sprühflaschen wurden für die Gestaltung der großen Betonflächen verbraucht. Geschützt werden die Wandbilder durch einen neuartigen Belag, der es erlaubt, Verschmutzungen mit Hochdruckreinigern und Reinigungsmitteln abzuwischen. Denn eine Sorge haben viele Betrachter. „Bleibt zu hoffen, dass das Graffiti in der jetzigen Form ganz lange erhalten bleibt. Denn es wertet das ganze Areal, in dem es viele Betonflächen gibt, auf“, wünscht sich Urlauber Stephan Lehmann, der das Seebad Warnemünde regelmäßig mit seiner Familie besucht. Ihm sind die wilden Graffiti, die es auch schon an der neuen S-Bahn-Station gibt, ein Dorn im Auge. „Das ist der Ursprung des Graffitis“, bleibt Christian Hölzer gelassen und betont wertungsfrei. „Das eine würde es ohne das andere nicht geben. Wenn es keinen Bedarf gäbe, würden die Leute die Wände grau lassen.“

18. Juli 2012 | Weiterlesen
Das Uwe-Johnson-Archiv zieht nach Rostock

Das Uwe-Johnson-Archiv zieht nach Rostock

Von einer „literarischen Sensation“ sprach Oberbürgermeister Roland Methling, von „einem glücklichen Tag für Literaturliebhaber“ Bildungsminister Mathias Brodkorb. Und auch wenn Politiker sonst ganz gerne übertreiben, ist der Umzug des Uwe-Johnson-Archives von Marbach in die Hansestadt ein Glücksgriff für die Johnson-Forschung in Rostock. Mit der Unterzeichnung eines „Letter of Intent“ wurde heute gleichzeitig der Grundstein für eine kritische Werkausgabe des Autors gelegt. In den letzten Jahren wurde Rostock zunehmend bedeutender für die Uwe-Johnson-Forschung. Seit 2009 gibt es eine Stiftungsprofessur an der Universität, ein Jahr später wurde die Johnson-Gesellschaft gegründet, die inzwischen über 100 Mitglieder zählt. So ist der Schritt, den Nachlass eines der wichtigsten Schriftsteller des Landes hierher zu holen, gar nicht so ganz abwegig. Doch dazu bedurfte es der Zusammenarbeit verschiedener Stellen. Nachdem das Literaturarchiv in Marbach nicht mehr zahlen konnte, entschied die Peter Suhrkamp Stiftung, der Hansestadt den Zuschlag zu geben. Für die Finanzen ist dabei hauptsächlich die von Holzhändler Dr. Ulrich Fries gegründete Johannes-und-Annitta-Fries-Stiftung zuständig. Um die Verwaltung der ungefähr 10.000 Bücher und 50.000 Blätter Manuskript soll sich die Universität in Zusammenarbeit mit der Johnson-Gesellschaft kümmern. Einer der Hauptverantwortlichen ist Literaturprofessor Dr. Holger Helbig. Er betonte heute bei der feierlichen Unterzeichnung der gegenseitigen Absichtserklärung der Beteiligten im Barocksaal: „Es geht hier um mehr als nur um Literatur!“ Im Herbst sollen die Bestände nach Rostock transportiert und im Bücherspeicher der Universität untergebracht werden. „Dann werden wir auf mehreren Baustellen gleichzeitig arbeiten“, erklärt Holger Helbig. Allein die Konservierung und Digitalisierung wird mehrere Jahre dauern. Gleichzeitig soll eine Ausstellung erarbeitet und die erste kritische Johnson-Gesamtausgabe vorbereitet werden. Für diese liegt ein Antrag bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften vor, die das auf 20 Jahre angelegte Langzeitprojekt in Millionenhöhe fördern soll. Wenn das klappt, wäre Uwe Johnson fast 30 Jahre nach seinem Tod neben so großen Namen wie Christoph Martin Wieland, Immanuel Kant und Karl Marx der erste zeitgenössische Autor im Programm. Ein erster Band könnte dann im Jahr 2015 erscheinen. Uwe Johnson und die Universität Rostock, eine Verbindung mit Zukunft also. Doch auch ein Blick in die Vergangenheit lohnt, denn wie das Matrikelbuch aus dem Jahr 1952/53 verrät, war der Schriftsteller Student der Rostocker Germanistik. Er selbst sagte: „Meine Zeit in Rostock hat mich erst zum Schriftsteller gemacht.“ Der 19-jährige Student ergriff bei einer Veranstaltung Partei für die Junge Gemeinde und geriet so mit der SED-Leitung aneinander, was für ihn eine menschliche Reifeprüfung war – ein Thema, das sich auch in seinen Werken häufig wiederfinden lässt. Kurz nach dem Vorfall verließ Johnson die Universität Rostock. Doch nun schließt sich der Kreis und das Vermächtnis des Schriftstellers kehrt wieder an die Universität der Hansestadt zurück. Foto 1: IT- und Medienzentrum Universität Rostock

17. Juli 2012 | Weiterlesen
22. Hanse Sail Rostock 2012

22. Hanse Sail Rostock 2012

Im Vorfeld der 22. Hanse Sail vom 9. bis 12. August 2012 steht vor allem die Frage nach den Neuigkei­ten und Besonderheiten des maritimen Festes im Fokus. Wie schon in den zwei Jahrzehnten zuvor kön­nen auch in diesem Jahr unter den annähernd 200 Teilnehmern „neue“ Schiffe, sprich solche, die das erste Mal Rostock anlaufen, begrüßt werden. Das sind zum einen das neben der russischen Viermast-Bark „Kruzenshtern“ (Baujahr 1926, 114,5 m) größte Segelschiff der diesjährigen Sail, die „Star Flyer“ (Bj. 1991, Länge 115,5 m) unter der Flagge Maltas sowie die Gaffelketsch „Olander“ (Bj. 1931) aus Po­len, der niederländische Gaffelschoner „Eldorado“ (2010) und der 108 Jahre alte Dampfschlepper „Woltman“ aus Hamburg. Die „Schiffe ohne Segel“ und speziell „Dampfschiffe“ gehören traditionell zum Bild der Rostocker Sail. Außer dem Dampfeisbrecher „Stettin“, der im nächsten Jahr 80 wird und bisher bei jeder Hanse Sail dabei war, wird der 1906 gebaute Tonnenleger „Bussard“ am Start sein, der 2011 erstmals Rostock angesteuert hat. Eine „überragende“ Premiere im Rostocker Stadthafen hat der Schwimmkran „Langer Heinrich“, der nach erforderlicher Reparatur und Rekonstruktion erstmals von den Besuchern der Veranstaltung be­sichtigt werden kann. Der Schwimmkran gehörte vor 100 Jahren mit einer Hubhöhe von 50 Metern und einer Hakenlast von 100 Tonnen zu den größten der Welt. So wird auch die 22. Sail ein neues Kapitel im „Lexikon der Traditionsschifffahrt“ aufschlagen und nicht nur maritim Interessierte finden zwischen Stadthafen und Warnow-Mündung ein faszinierendes Spektrum lebendiger Schifffahrtsgeschichte, das durch Kreuzliner, Fähren, die Grauen Schiffe der Deutschen Marine und Hunderte Sportboote komplet­tiert wird. Dieses wunderbare maritime Schauspiel lässt sich in diesem Jahr erstmals von der FIAT-Tribüne auf der Ostmole unmittelbar vor der Yachthafenresidenz „Hohe Düne“ erleben. Hier sitzen die Zuschauer tatsächlich bequem in der ersten Reihe. Barkentinen, Brigantinen und Toppsegelschoner im Blickpunkt Der traditionelle „Stamm“ dieser Inszenierung sind naturgemäß die Traditionssegler. Die Ältesten stam­men vom Ende des 19. Jahrhunderts. Auch hier wird 2012 ein neues Kapitel in der Vorstellung der Takelage-Typen aufgeschlagen. Nach den Windjammern im Jahre 2011 sind es zur 22. Sail die soge­nannten Gemischtgetakelten, die im Mittelpunkt stehen: Barkentinen, Brigantinen und Toppsegelschoner mit Rah- und Schratsegeln. Mit der „Star Flyer“ kommt nicht nur ein luxuriöser Kreuzfahrer nach Warnemünde, sondern auch ein Prachtexemplar einer Viermast-Barkentine. Hier an Bord findet am 12. August 2012 die Bilanzpressekonferenz zur 22. Sail statt und es besteht danach für Journalisten die Möglichkeit, mit dem Kapitän und der Crew ins Gespräch zu kommen. Beispielhaft für die Familie der Gemischtgetakelten segeln zur diesjährigen Sail die niederländische Barkentine „Atlantis“ (57 m), die deutsche Brigantine „Greif“ (41 m), traditionell das NDR-Schiff, und das mit 70 Metern drittgrößte Segelschiff am 2. August-Wochenende, der Toppsegelschoner „Gulden Leeuw“ (NL). Seit vier Jahren stehen am Vortag des maritimen Festes die Haikutter im Mittelpunkt (8. August), die zwischen dem dänischen Nysted und Warnemünde ihre Regatta austragen, ein Rennen, das bei Mit­seglern sehr beliebt ist. Erstmals zur Hanse Sail angekündigt hat sich der Nordpolarforscher Arved Fuchs mit seinem legendären Haikutter „Dagmar Aaen“. Die Hanse Sail Rostock zählt weltweit nicht nur zu den größten maritimen Festen, sondern mit der Schiffsvielfalt und der Ostsee vor Warnemünde auch zu den attraktivsten Mitsegel-Arealen. Bis zu 30.000 Besucher nutzen diese Möglichkeit und für viele ist schon die Revierfahrt auf der Warnow Richtung Ostsee ein Erlebnis. Das ist nichts Neues, wohl aber die neue Qualität der Möglichkeiten per Handy mit der Hanse-Sail-App z.B. vor Ort noch freie Mitsegelplätze zu finden. Neu ist auch, dass es seit Frühjahr 2012 den maritimen Verbund „Maritime Feste an Deutschlands Küsten“ mit zwölf Partnern gibt, darunter der Hamburger Hafengeburtstag, die Kieler Woche, das Wo­chenende an der Jade in Wilhelmshaven und die Sail Bremerhaven, die Hanse Sail und die „Warnemünder Woche“, die im Juli ihr 75. Jubiläum feierte. Die maritimen Feste sind ein echtes nord­deutsches Markenzeichen, von dem alle Partner und natürlich auch das Acht-Millionen-Publikum, das diese Events besucht, profitieren. Die „Qual der Wahl“ – das große Volksfest bietet 100 Programmpunkte Eröffnet wird die 22. Hanse Sail mit dem traditionellen Bierfass-Anstich der Hanseatischen Brauerei Rostock und das Läuten einer Schiffsglocke durch Bundespräsident Joachim Gauck am Donnerstag, dem 9. August, um ca. 18 Uhr auf der NDR-Bühne. Im Anschluss bietet die 22. Auflage des größten Volksfestes in Ostdeutschland attraktive Aktionen in Ufernähe und an Land. Dazu gehören das von Eurawasser präsentierte Programm im Segelstadion vor der ehemaligen Neptun-Werft, „Rock the Ramp“ und der Hanse Sail CITTI Sport- und Fun-Park am Kabutzenhof, der traditionelle Internationale Markt, aber auch die inzwischen sehr beliebte Präsention „Leben in der Hansezeit“ auf der Silo-Halbinsel. Erstmals wird neben einer „Miss“ auch ein „Mister Hanse Sail“ gekürt. Zu den musikalischen und künstlerischen Highlights der diesjährigen Sail gehören das Eröffnungskon­zert im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern mit der „jungen norddeutschen philharmonie“ am 8. August 2012 in der Halle 207, gefördert von der WIRO, und die 2. Internationale Liederregatta am 11. August in der Heiligen-Geist-Kirche, sowie die maritime Kunstausstellung „Hanse Sail & Me(e)hr“ in der Hochschule für Musik und Theater vom 27. Juli bis 17. August. Im Remter des Rostocker Rathauses zeigt der wohl bekannteste russische Marinemaler Andrej Tron nach 2005 zum zweiten Mal während der Hanse Sail seine Arbeiten. Diese Ausstellung wird am Montag, dem 6. August 2012, um 14 Uhr eröffnet. Das Volksfest bietet am 2. August-Wochenende kostenlose Programme auf rund einem Dutzend großer und kleiner Bühnen. Darunter ist die des NDR, den es 20 Jahre in Mecklenburg-Vorpommern gibt und der seit Anfang an die Hanse Sail begleitet. Als Partnerland der Sail 2012 ist die Republik Frankreich mit der Band „Sur les docks“ aus Dünkirchen dabei. Der „Offene Stützpunkt der Marine“ in Hohe Düne, das 13. Kanoniers- und Böllertreffen in Gehlsdorf, die 3. Mini-Sail im IGA-Park, das Seeflugzeug im Fischereihafen Marienehe, zu dem sich zwei Flugboote gesellen werden, darunter ein Nachbau der legendären „Sikorski“ aus den USA, das von der OSPA prä­sentierte Feuerwerk am Samstagabend oder das Helmtaucher-Treffen im Rostocker Stadthafen sind nur einige von rund 100 Programmpunkten. Ob laut oder leise, ob beim Mitsegeln, an der Kaikante oder auf dem Markt, die Hanse Sail bietet mit freundlicher Unterstützung vieler Sponsoren und Partner ein attraktives Programm für rund eine Million Besucher. Und Rostocker ist wieder das Bier der Hanse Sail. Prost – auf die 22.! Quelle: Büro Hanse Sail Rostock

17. Juli 2012 | Weiterlesen
Hochschule vergibt „hmt-Musikpreis“ 2012

Hochschule vergibt „hmt-Musikpreis“ 2012

Jedes Jahr zum Ende des Sommersemesters vergibt die Hochschule für Musik und Theater Rostock den „hmt Musikpreis“. 25 Studierende konkurrierten in diesem Wettbewerb um die mit insgesamt 12.800 Euro dotierten Preise. Im Preisträgerkonzert am Freitag fand die Preisverleihung statt und die ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler präsentierten nochmals ihr Programm. Die diesjährigen Preisträger in der Kategorie "Klavier solo" sind Lilit Grigoryan (1.Preis), sowie Johann Blanchard, Vasyl Kotys (2. Preise) und Jinho Moon (3. Preis). Den ersten Platz in der Kategorie "Kammermusik Trio bis Sextett" teilen sich das Trio d´anches de Berlin mit Stephanie Treichl (Oboe), Melina Paetzold (Klarinette) und Vladimír Sedlák (Fagott) sowie das Trio Concorde mit Luise Sachse (Klarinette), Neasa Ní Bhriain (Viola) und Imke Lichtwark (Klavier). Der zweite und dritte Preis gingen an das Elegio-Quartett und ein Blechbläser-Quartett. Zudem wurden mehrere Sonderpreise vergeben. Die Jury bestand aus hmt-Hochschulprofessoren sowie Musikexperten von außerhalb der hmt wie beispielsweise Ninja Anderlohr-Hepp (Dramaturgie und Konzertplanung Festspiele M-V) Carsten Dürer (Chefredakteur "Piano-News" und "Ensemble"), Prof. Andreas Frölich, Musikhochschule Köln (Euriade-Festival) und Prof. Bernd Goetzke, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Quelle: Hochschule für Musik und Theater Rostock, Foto: Ulrike Bals

16. Juli 2012 | Weiterlesen
75. Warnemünder Woche 2012 geht zu Ende

75. Warnemünder Woche 2012 geht zu Ende

Die 75. Warnemünder Woche geht zu Ende und hatte es auch am Sonntag noch mal richtig in sich. Mehr als 350 Boote zog es an diesem schönen Segeltag bei vier Windstärken hinaus auf die Ostsee. Elf Siegerehrungen fanden am Ende des Tages statt. Ein Fazit zu ziehen fällt nicht sonderlich schwer – vielzählig waren die angebotenen Programmpunkte. „Vor allem die Offshore-Angebote funktionieren prima und haben großen Zuwachs“, bilanziert Hauptwettfahrtleiter Uli Finckh. „Diese leben einfach von dem Revier hier.“ Neben dem Segeln haben aber auch andere ernsthafte Sportwettbewerbe stattgefunden. Zum Beispiel das Beachhandballturnier am Warnemünder Strand und am letzten Wochenende des Jubiläums das Drachenbootfestival. Hier waren immerhin insgesamt 1.900 Sportler aktiv. Beim 17. Drachenbootfestival siegte das Team ‚Love Boat‘ aus Hamburg sowohl in der Gesamtwertung als auch in der Sprint-Disziplin. Nachdem bereits zur Wochenmitte die Besucherzahlen deutlich über denen des Vorjahres lagen, zeigten sich die Veranstalter des Landprogramms zufrieden. Insgesamt waren 600.000 Besucher zu Gast an den zehn Veranstaltungstagen. Grund für die vollen Ränge vor den Bühnen war unter anderem das Wetter, was nicht gerade zum Sonnenbaden aber dafür zum Bummeln einlud. „Auch die Norddeutschen haben karnevalistische Adern“, sagt auch Pressesprecher Dr. Klaus-Dieter Block. „Vor allem ‚De Niege Ümgang‚ und auch das Medienzelt hatte eine große Zuschauerresonanz. Zusätzliche Dinge, die im Rahmen des Jubiläums veranstaltet wurden, gingen locker und angenehm über die Bühne.“ Bei den Laser 4.7 (weiblich) gibt es einen Dreifachsieg der Niederländer. Sanne Akkerman siegt punktgleich vor Floor Vrijenhoek. Die Goldmedaille der männlichen Laser 4.7 geht dieses Jahr an den Slowenen Marko Radman, Silber geht nach Ungarn und Bronze in die Türkei. Die Favoritin im Laser Radial (weiblich) Lisa Fasselt konnte alles umsetzen, was sie sich selbst vorgenommen hatte. Mit überragenden 21 Punkten Vorsprung siegt die Essenerin vor Chiara Steinmüller aus Berlin. Fasselt trainiert in Warnemünde und gewann somit in ihrem Lieblings-Revier. Der Pole Filip Ciszkiewicz siegte im Laser Radial (männlich) mit einem klaren 9-Punkte-Vorsprung vor den Nationen Dänemark und Irland. In der olympischen Bootsklasse Laser Standard siegte „Bella Italia“ mit Giovanni Coccoluto mit einem deutlichen Vorsprung von 11 Punkten vor Polen. Ole Nietiedt aus Röbel wurde Dritter und liegt in der U19-Wertung auf Platz 2. Wie Lisa Fasselt trainiert auch er in Warnemünde. Das Siegertreppchen der Skippi 650 war am Sonntag vollständig in polnischer Hand. Gewonnen hat das Team um Andrzej Wegner – knapp vor dem Zweitplatzierten, denn am Ende gab es nur einen Punkt Abstand zwischen den Sportlern. Detlef Mohr und Karen Wichardt mussten ihren Meistertitel im Hobie Cat 16 von 2011 an Ingo Delius und Sabine Delius-Wenig aus Bielefeld abtreten. In acht Wettfahrten setzten sie sich souverän gegen die 38 anderen Teams durch. „Wir waren noch nie in Warnemünde und sind total begeistert. Wir sind eigentlich angetreten, um vorne mitzusegeln, hätten uns aufgrund einiger hart zu knackender ‚Nordlichter‘ aber nie träumen lassen, dass wir hier gewinnen“, sagte Delius-Wenig. Auch bei den Hobie Cat 14 musste der Gewinner des letzten Jahres Andreas Martens aus Waldbronn (Oberrhein) das Siegerpodest für Tanja Rindt aus Bosau (Plöner See) räumen. Der Australier Jack Benson gewann im A-Cat. Seine Segelnummer 13 brachte ihm vom Freitag den 13. an Glück. Nach dem Sieg der Kieler Woche 2011 konnte er auch die zweitgrößte deutsche Regatta für sich entscheiden. „Ich bin jedes Jahr für ein paar Monate in Europa, um zu segeln.“ Das Team um Michel Peulen aus den Niederlanden setzte sich als einziges ausländisches Team gegen die deutschen H-Boote durch und gewann deutlich nach acht Wettfahrten. Die Regatta der paralympischen Klasse 2.4mR gewann der Deutsche Meister letzten Jahres Lasse Klötzing. Nachdem er sich für die Paralympics Qualifikation nicht gegen Heiko Kröger durchsetzen konnte, freut er sich nun über seinen Sieg hier in Warnemünde. Das Berliner Team um Daniel Frost vom Joersfelder Segel-Club setzte sich bei den J 24 an die Spitze. Nach Berlin geht auch der Sieg der Streamline. Obwohl punktgleich mit Platz zwei und drei konnte sich Axel Mertens mit seinem Team dank besserer Einzelergebnisse gegen die Münchener auf Platz zwei und das Team vom Chiemsee auf Platz drei durchsetzen. Quelle: Warnemünder Woche / Büro Hanse Sail, Fotos: Pepe Hartmann

15. Juli 2012 | Weiterlesen
Hafensinfonie in Warnemünde - Hart am Wind

Hafensinfonie in Warnemünde - Hart am Wind

Ein Goldregen, der sich in den Abendhimmel über Hohe Düne ergießt, eröffnet das Konzert. Walgesänge vom Band, dann eine Frauenstimme, die eine sehnsuchtsvolle Melodie singt. Ein Boot mit der Aufschrift Feuerwehr, hell erleuchtet, schwimmt auf die Bühne – den Neuen Strom. Darauf der Dirigent, der kanadische Percussion- und Improvisationskünstler Frédéric Lebrasseur. Mit leuchtenden Stäben dirigiert er sein Orchester, verteilt auf fünf verschiedene Bühnen: die Folk- und Minimal-„Abteilung“ auf blau und rot erleuchteten Hotelbalkons, die Rockmusiker auf einer grün erleuchteten Bühne am Ufer, die Percussiongruppe in gelbem Licht, die Bläser, weiß, auf seinem Boot. Dirigent und Musiker sind allerdings für die Zuschauer auf der Mittelmole schwer zu erkennen – die Warnow ist an diesem Ende, kurz bevor sie in die Ostsee mündet, gut 400 Meter breit. Umso besser ist die Musik zu hören, die das Wasser in Richtung Warnemünde trägt – wenn nicht gerade der Wind dreht. „Ein Wunder, dass alles so geklappt hat. Bei so vielen Möglichkeiten, die das Projekt hätten zum Scheitern bringen können“, sagt zufrieden Wolfgang Schmiedt, der künstlerische Leiter der Hafensinfonie, die 27 Musiker aus sieben Ländern im Rahmen des EU-Projekts „Baltic Culture Wave“ erarbeitet und Samstagabend in Warnemünde aufgeführt haben. „Eine Sinfonie in einem Konzertsaal aufzuführen ist einfacher“, fasst der Rostocker Gitarrist, Produzent, Komponist zusammen. Und vorhersehbarer: Da fahren nicht plötzlich Riesenpötte wie der Frachter „Bro Glory“ zwischen Bühne und Zuschauerraum vorbei und es spielt auch nicht unangemeldet ein weiteres Instrument mit wie das Schiffshorn der „Baltica“, die ihren Liegeplatz von Konzertbesuchern besetzt sah und zum Platzmachen mahnte. „Ich hatte mir vom Hafenkapitän die Ablege- und Einlaufzeiten der großen Schiffe vorab sagen lassen. Das haben wir versucht zu berücksichtigen. Aber er hat mich darauf hingewiesen, dass da viel Verkehr ist, den er nicht vorhersagen kann“, so Wolfgang Schmiedt. „Ich fand das Auftauchen der großen Schiffe toll“, sagt Dana Bauers vom Landesverband für populäre Musik und Kreativwirtschaft, die das Ereignis mitorganisiert hat. „Ich habe mich aber immerzu gefragt: Warum fährt das Schiff mit unserem Dirigenten weg? Können die Musiker noch irgendwie miteinander kommunizieren?“ Statt wie geplant auf einer Stelle zu liegen, fuhr das Feuerlöschboot auf- und ab. „Der Wind hätte die Sache um ein Haar platzen lassen. Das Boot hatte große Schwierigkeiten, die Position zu halten. Es bestand die Gefahr, dass es aufs Meer raus fahren und dort umdrehen muss, sodass wir zehn Minuten ohne Sicht- und Funkkontakt zum Dirigenten gewesen wären“, erzählt Wolfgang Schmiedt. Der Wind habe auch das Zeltdach einer Bühne weggeweht. „Hätte es geregnet, wär’s das für diese Bühne gewesen.“ Ebenfalls dem Wind ist anzulasten, dass die Bilder, die Laserlicht auf den von den Wasserpumpen des Schiffs erzeugten Fontänen malen sollte, nur andeutungsweise zu sehen waren. „Aber wenn ich an das Wetter des gesamten Tages denke, bin ich froh und glücklich, dass dieser Abend dann doch noch in dieser Art und Weise möglich war“, urteilt Dana Bauers. Im nächsten Jahr richtet Polen eine Veranstaltung im Rahmen der „Baltic Culture Wave“ aus, wieder mit Musikern aus den Partnerländern Deutschland, Dänemark, Litauen und Schweden. „Dazwischen werden wir die im Rahmen des Netzwerktreffens entstandenen Ideen weiter entwickeln mit dem Ziel, die beteiligten Städte kulturell enger miteinander zu verknüpfen“, sagt Dana Bauers und fügt hinzu: „Ich weiß auch, dass unter den Musikern und Veranstaltern Kontakte geknüpft wurden, die möglicherweise dazu führen, dass die Musiker sich im baltischen Raum präsentieren können.“ Weitere Informationen zum Projekt Baltic Culture Wave und zur Hafensinfonie finden Sie hier: http://www.popkw.de/projekte/baltic-culture-wave.html Quelle: PopKW / Landesverband für populäre Musik und Kreativwirtschaft M-V e.V.

15. Juli 2012 | Weiterlesen
Esperanza – Statue begrüßt Seereisende in Warnemünde

Esperanza – Statue begrüßt Seereisende in Warnemünde

„Püppi“ wird sie schon liebevoll genannt, die fast vier Meter große gertenschlanke weibliche Figur, die Freitagabend an der Spitze der Mittelmole enthüllt wurde. Aber eigentlich heißt die vergoldete Bronzeplastik des Rostocker Bildhauers Ené Slawow „Esperanza“, auf Deutsch: die Hoffnung. Sie ist ein Geschenk der Brüder Pap vom Baltic Taucherei und Bergungsbetrieb Rostock an die Hansestadt. Am Kopf der Mittelmole soll sie die Seereisenden in Warnemünde begrüßen. Die Figur ist nicht unumstritten. Für und Wider wurden im Ortsbeirat und im Kulturausschuss diskutiert. Man einigte sich schließlich auf zwei Jahre zur Probe. Welche Rolle sie bei der Umsetzung der Pläne für die Neugestaltung der Mittelmole spielen wird, ist noch offen. „Doch wenn sie erstmal zwei Jahre steht, dann bleibt sie auch“, ist sich ein alter Warnemünder schon sicher.

15. Juli 2012 | Weiterlesen
17. Warnemünder Drachenbootrennen 2012

17. Warnemünder Drachenbootrennen 2012

Unter Kampfgebrüll und Trommelschlägen keuchten heute fast 1800 Paddler den südlichen Alten Strom entlang. Sie alle wollten den LT-Cup gewinnen oder einfach nur Spaß haben beim Drachenbootrennen der Warnemünder Woche. Mit aller Kraft und Entschlossenheit schoben sie deshalb die 12,49 Meter langen, offenen Paddelboote von der Startlinie vor der Kulisse des Kreuzliners Costa Fortuna bis fast vor die Bahnhofsbrücke. Je stärker die Teams, desto mehr schaukelte der dekorative Drachenkopf am Bug des Bootes auf und ab. Er erinnert an den chinesischen Ursprung dieser Sportart, die in den letzten Jahrzehnten weltweit Anhänger gefunden hat. In Warnemünde wird das Drachenbootrennen in diesem Jahr bereits zum 17. Mal ausgetragen. Doch nicht nur Teams aus Rostock stachen ihre Paddel beim Startsignal „Are you ready … Attention … Go!“ hart ins Wasser, auch Mannschaften aus anderen deutschen Städten waren ins Ostseebad gekommen. Einige Teams hatten sich extra für das Rennen zusammengefunden, darunter Arbeitskollegen oder Vereinsfreunde, für die vor allem der sportliche Spaß im Vordergrund steht. Aber auch Teams aus Kanuclubs, die mehrmals in der Woche trainieren, maßen ihre Kräfte und sorgten für Höchstleistungen auf dem Wasser. Insgesamt 81 Mannschaften traten auf der 280 Meter langen Strecke an. In sieben Leistungsklassen waren sie nach den Vorrunden am Vormittag eingeteilt. Für jede Klasse gab es für die drei Besten Preise zu gewinnen. So blieb es bis zur Austragung der Finalläufe am späten Nachmittag spannend am Alten Strom. Auch beim Publikum, das sich zahlreich an den Ufern und auf der Brücke versammelt hatte, stieß das Spektakel auf reges Interesse. Selbst Regenschauer, die den Sommertag etwas eintrübten, hielten die Schaulustigen nicht davon ab, die Rennen zu verfolgen. 77 Mal ertönte das Startsignal für bis zu vier Boote. In jedem Boot kämpften 20 Paddler, darunter mindestens acht Frauen. Ein Steuermann hinten und ein Trommler vorn spornten das Team aus voller Kehle an. Eng blieben die Drachenboote in den Finalrunden beieinander. Oft mussten die Sieger bis zur Auswertung der Zielkamera warten, bis sie in Jubel ausbrechen konnten. Das schnellste Team des Tages war schließlich mit einer Zeit von 1:07,39 das Loveboat vom WSAP Hamburg. Mit dieser Leistung konnten sie bereits zum dritten Mal nacheinander den LT-Cup gewinnen. Über den zweiten Platz kann sich das Team Pommernexpress vom Barther Drachenbootverein freuen, das nur knapp vor den Rostocker OSPA-Dragons über die Ziellinie kam. Morgen werden noch einmal die Drachenboote über den Alten Strom gejagt. Dann allerdings nur auf der 100-Meter-Kurzstrecke für den Coca-Cola-Sprint-Cup. Wer Lust verspürt, selbst einmal in ein Drachenboot zu steigen, sollte die Rennpausen nutzen, dann laden die Organisatoren vom SV-Breitling und LT-Club zum Ausprobieren ein. Fotos vom Warnemünder Drachenbootrennen 2012:

14. Juli 2012 | Weiterlesen
Wettbewerb „Studium Optimum“ an der Uni Rostock

Wettbewerb „Studium Optimum“ an der Uni Rostock

Ein Wettbewerb ohne richtigen Hauptpreis, dafür aber mit über 20000 Gewinnern, das ist „Studium Optimum“. Bei dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt wurden gestern 28 Förderungsanträge angenommen, die ab dem nächsten Semester zu einer spürbaren Verbesserung der universitären Lehre führen sollen. Dafür werden langfristig fast zwei Millionen Euro an Fördergeldern ausgeschüttet. Insgesamt wurden in den letzten Monaten 79 Projektvorschläge eingereicht. Diese kamen von den einzelnen Fakultäten der Universität, aber auch von Studierenden und Institutionen im universitären Umfeld, wie dem Sprachenzentrum oder der Universitätsbibliothek. Hauptziele sollten es sein, die Studienmöglichkeiten ganz konkret zu verbessern, den Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden zu intensivieren und innovative Ideen zu fördern. „Wir sind sehr zufrieden, hätten uns aber noch mehr studentische Anträge gewünscht“, sagte Projektmitarbeiterin Cornelia Cobernuß. Die ausgewählten Konzepte zeichnen sich durch eine hohe Bandbreite aus, sowohl was die beantragte Summe als auch was die inhaltliche Seite betrifft. Einige Planungen sind so umfangreich, dass mehrere Hunderttausend Euro hineinfließen. Die fünf Bereiche, auf die sich die Projekte erstrecken, sind integriertes Lernen, didaktische Kompetenz, Mentoring und Tutoring, Module und Curricula und Qualitätssicherung. Zur Qualitätssicherung zählt auch das an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät ausgezeichnete Konzept „AUF Qualitätsoffensive in Studium und Lehre.“ Ungefähr 350.000 Euro fließen in diesen Bereich. Damit sollen unter anderem 25 Hilfskraftstellen geschaffen werden. Sie sollen vor allem Probleme im gesamten universitären Lebenszyklus erkennen und an Lösungen arbeiten. „Wir wollen schon bei den Bewerbern auf Studienplätze anfangen, Verbesserungspotential zu nutzen“, erzählte Projektmitglied Dr. Elmar Mohr. Wie in vielen anderen Projekten geht es hier also vor allem um Evaluation und der daraus resultierenden Qualitätsverbesserung. Im Bereich „integriertes Lernen“ ist das Projekt „Tweedback“ der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik und der Universitätsmedizin angesiedelt. Die Namensähnlichkeit mit dem Kurznachrichtendienst Twitter ist dabei nicht zufällig. Denn das vom Projektteam um Professor Dr. Clemens Cap und Professor Thomas Mittlmeier entwickelte Tool soll auf eine ganz ähnliche Weise funktionieren. „In den Vorlesungen nutzen die meisten Studenten eh Laptops und Smartphones, warum nicht auch, um mit dem Dozenten zu kommunizieren?“ Der Dozent bekommt auf einem Gerät dann ein Livefeedback und kann auf häufige Fragen eingehen. Ein Prototyp, der auf einer Tagung eingesetzt wurde, hat schon einmal sehr gut funktioniert. Mit den 60.000 Euro Fördergeld soll die technische Entwicklung, eine didaktische Begleitung und punktuell auch die Lehrsaalausstattung verbessert werden, damit „Tweedback“ überhaupt eingesetzt werden kann. Wenn alles gut läuft, könnten im Frühjahr auch erste universitäre Testläufe starten. In den nächsten Wochen wird das Team vom Projekt „QualitätsDialog“, in das „Studium Optimum“ eingebettet ist, die Vorbereitungen treffen, damit alle Projekte zum Beginn des Wintersemesters mit der Arbeit anfangen können. Dann geht der Wettbewerb auch in eine zweite Runde, sodass bis zum 4. Dezember Zeit ist, weitere Vorschläge einzureichen, für die dann noch mal fast eine Million Euro ausgeschüttet werden sollen. Wie schnell jedoch merkbare Verbesserungen im Studium einsetzen, bleibt abzuwarten.

13. Juli 2012 | Weiterlesen
Endlich wieder Kino in der KTV

Endlich wieder Kino in der KTV

Vorhang auf für das Lichtspieltheater Wundervoll, jedoch nur sprichwörtlich, denn die brandneue Leinwand muss ohne Stoffverdeckung auskommen. Doch auch ohne war es gestern eine gelungene Premiere im ehemaligen Metropolkino im Barnstorfer Weg, zumal das Programmkino nach der Schließung des Hansa-Filmpalastes nun konkurrenzlos in der KTV ist. Besonders spannend war ein Blick hinter die Kulissen, in den Filmvorführraum, der sonst für Besucher geschlossen ist. Mitarbeiter Heiko ist mit elf Jahren Erfahrung der Dienstälteste im Li.Wu.-Team. „Es floss viel Schweiß und machte uns viele Kopfschmerzen, aber jetzt sind wir sehr zufrieden“, erzählt er. Der neue Projektor kann die klassischen 35mm-Filme abspielen, die das typische Kinorattern erzeugen, aber auch moderne Medien. Neben DVDs und Blu-Rays liefern viele Verleiher die Filme inzwischen auf Festplatten aus. Viel Arbeit war in den letzten zwei Wochen nötig, um alles rechtzeitig fertig zu kriegen. „Wenn irgendwas fertig war, gab es immer irgendwo ein neues Problem. Aber es gab keine Katastrophen und wir haben alles geschafft“, sagt Kinochefin Anne Kellner, die in der nächsten Woche erst einmal in den wohlverdienten Urlaub geht. 147 Sessel und zwei Rollstuhlplätze bietet der neue Saal, darunter auch einige grüne Sitzmöbel. Auch die über 500 Plätze im Metropol bestanden damals zum überwiegenden Teil aus grünen, zerschlissenen Polstermöbeln, die nicht nur die Heimat von Cineasten waren. Auch Flöhe fanden sie äußerst einladend, weshalb sich schnell der Spitzname „Flohkino“ durchsetzte. Ein Schicksal, das dem Li.Wu. hoffentlich erspart bleibt. Auch wenn noch einige kleine Schönheitskorrekturen ausstehen, so fehlt zum Beispiel noch ein großes Namensschild und die Tür, die den Saal von dem sehr hübsch gewordenen Bewirtungsraum trennt, nimmt das Vorführhaus heute den regulären Betrieb auf. Ein vollständiges Programm findet ihr hier. Wenn in den nächsten Wochen nur annähernd so viele Gäste kommen, wie gestern zur Eröffnung, dann stehen dem Li.Wu. sonnige Zeiten bevor. Neben dem regulären Programm wird in den Ferien vormittags immer ein Kinderfilm gezeigt. Ab dem 16. August gibt es dann im Rahmen der Kampagne „Lichtenhagen bewegt sich“ einige besondere Filme mit anschließenden politischen Podiumsdiskussionen. Weiterhin werden also nicht nur Filme gezeigt, sondern auch über sie gesprochen. Gleich geblieben sind auch die Eintrittspreise und die Philosophie, vor den Filmen keine Werbung zu zeigen, sondern nur Trailer vom kommenden Programm. Und das gehört für einen echten Filmfan ja auch einfach dazu.

12. Juli 2012 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock - Mannschaftsfoto Saison 2012/2013

FC Hansa Rostock - Mannschaftsfoto Saison 2012/2013

„Bitte recht freundlich“ lautete am Nachmittag die Ansage für die erste Mannschaft des FC Hansa Rostock, die heute für das offizielle Mannschaftsfoto der Saison 2012/13 in der DKB-Arena posierte. Eingekleidet in den neuen blau-weiß gestreiften Trikots saßen zwar die Frisuren der Spieler, beim Lächeln muss der ein oder andere aber noch nachlegen. Na Hauptsache das Fußballspielen klappt. Los geht es vor heimischer Kulisse schon am kommenden Sonntag mit einem Testspiel gegen den VfB Stuttgart. Das erste Spiel in der neuen Saison der 3. Liga wird am 21. Juli in der DKB-Arena angepfiffen. Dann empfangen die Jungs von Trainer Wolfgang Wolf die Stuttgarter Kickers. Hier findet Ihr das Mannschaftsfoto noch einmal in höherer Auflösung. Obere Reihe (von links nach rechts) Physiotherapeut Frank Scheller, Physiotherapeut Steffen Rische, Denis Berger, Julien Humbert, Lucas Albrecht, Stephan Gusche, Ondřej Smetana, Matthias Holst, Noël Alexandre Mendy, Ken Leemans, Andreas Pfingstner, Patrick Wolf Mittlere Reihe (von links nach rechts) Teammanager René Chaberny, Mannschaftsarzt Dr. Holger Strubelt, Zeugwart Andreas Thiem, Sebastian Pelzer, Mohammed Lartey, Johan Plat, Michael Blum, Tom Weilandt, Manfred Starke, Nils Quaschner, Torwarttrainer Alexander Ogrinc, Co-Trainer Michael Hartmann, Co-Trainer Steffen Baumgart, Trainer Wolfgang Wolf Untere Reihe (von links nach rechts) Rick Geenen, Ben Zolinski, Johannes Brinkies, Jörg Hahnel, Kevin Müller, Ronny Marcos, Edisson Jordanov

12. Juli 2012 | Weiterlesen
Zwei neue Wohnungsbauprojekte in Warnemünde

Zwei neue Wohnungsbauprojekte in Warnemünde

Warnemünde stirbt aus! Zumindest werden die Einwohner des Stadtteils immer weniger. Zählte das Siedlungsgebiet in den 60er-Jahren noch über 18.000 Bewohner, sind es inzwischen nur noch etwa 6700. „Das liegt vor allem an den Ferienwohnungen. Sind sonst 15 bis 20 Prozent Anteil normal, sind es in Warnemünde weit über 25 Prozent Ferienwohnungen“, vergleicht der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel das Ostseebad mit anderen Urlaubsorten. So ist Warnemünde durch ein hohes Durchschnittsalter auf der einen Seite und fehlenden bezahlbaren Wohnraum für junge Familien auf der anderen Seite gekennzeichnet. Um für sie wieder mehr Platz zu schaffen, sollen in den nächsten Jahren etwa 1000 neue Wohnungen im Ostseebad entstehen. Neben dem größten Projekt, der Mittelmole, sind es vor allem zwei Standorte, an denen neue Wohnanlagen in Planung sind. Ein Wohn- und Sportpark sollte auf der Brachfläche zwischen Sportplatz und Jugendherberge in der Warnemünder Parkstraße eigentlich entstehen. Zwei Drittel Sport, ein Drittel Wohnen sah der Bebauungsplan für diesen Bereich vor, nachdem die ehemaligen Wohnheime der Warnowwerft abgerissen waren. Wünsche, die mit den wirtschaftlichen Interessen möglicher Investoren nicht in Einklang zu bringen waren. Passiert ist in den letzten Jahren nichts, sodass die Stadtverwaltung ein Konzept zur Änderung des Bebauungsplanes entwarf. Zehn Häuser mit 145 Wohneinheiten sollen hier nun in Zukunft stehen. Eine Besonderheit, die aus einer Auflage der Stadt resultiert, ist, dass der gesamte Verkehr unter den Boden verlegt werden soll. Alle Wohnungen sollen deshalb über Tiefgaragen verfügen. Etwa zwei Drittel der Wohneinheiten sollten Eigentumswohnungen werden, die restlichen Quartiere sind für Mieter vorgesehen. Zu „bezahlbaren Mieten“, wie es gestern hieß. Was dies genau bedeudet, darauf wollte sich Alfred Kreis, Geschäftsführer der OSPA Immobiliengesellschaft noch nicht festlegen, es könnten aber um die 10 Euro pro Quadratmeter werden. Wobei Oberbürgermeister Roland Methling vor der Wahl für die hier entstehenden Wohnungen erstmalig wieder eine Mietsubvention der Stadt versprach. Insgesamt rechne man mit Gesamtkosten in einer Höhe von 30 Millionen Euro. Neben den Gebäuden soll ebenfalls eine neue Dreifelder-Sporthalle entstehen. Mit dieser soll die einst vom Haus des Sports gebotene Sportfläche verdreifacht werden. „Die Mittel für die Halle sind fest im Haushalt 2012/2013 eingeplant“, sagte Oberbürgermeister Roland Methling. Schon über die Planungsphase hinaus und kurz vor Beginn des ersten Bauabschnittes ist der Wohnpark „Am Molenfeuer“. Auf dem Gebiet, wo früher einmal der Güterbahnhof war, soll ein moderner Multifunktionskomplex mit Büros, Ladenflächen, einem Parkhaus und 64 Wohnungen (im ersten Bauabschnitt) entstehen. Durch die direkte Nähe zum neuen Verkehrsknotenpunkt Warnemünde hat die Anlage eine günstige Anbindung an die lokale Verkehrsinfrastruktur. Das Projekt des Architekturbüros Jäntsch befindet sich momentan in der Endphase der Planung und Zulassung. Wenn alles glatt läuft, wird noch in diesem Sommer mit dem Bau begonnen. Im Idealfall könnten Ende nächsten Jahres sogar schon die ersten Molenfeuerbewohner ihr neues Heim beziehen. In Warnemünde boomt momentan also der Wohnungsbau. Doch die Angst der Einwohner bleibt, dass auch die neuen Häuser in der Parkstraße nur als Ferienwohnsitz genutzt werden und der Küstenort im Winter weiter ausgestorben bleibt. Einer Zweckentfremdung des hier entstehenden Wohnraums als Ferienwohnungen erteilte Stadtplaner Ralph Müller jedoch eine klare Absage. Laut B-Plan seien diese ausdrücklich ausgeschlossen. Außerdem bleibt die Frage, wie es mit Arbeitsplätzen und Versorgungsinfrastruktur aussieht. Doch, „das ist das typische Henne-Ei-Problem“, so Prechtel, „wir können nicht schon zehn neue Kindergärten bauen, bevor die Leute da sind. Wir müssen die Stadt erst wieder mit Leben füllen!“

11. Juli 2012 | Weiterlesen
Warnemünder Verandastreit wütet weiter

Warnemünder Verandastreit wütet weiter

Was Romeo und Julia ihr Balkon war, ist den Warnemünder ihre Veranda. Ein Lieblingsort für vergnügliche Treffen oder einfach ein Platz für die Entspannung am Morgen. Doch schon seit über zehn Jahren ist der liebe Frieden gestört, denn die Stadt will Geld für die Anbauten. Ein Streit ist entbrannt und die Warnemünder haben Angst, dass sie die Stadtverwaltung um Oberbürgermeister Roland Methling so ganz ohne Veranda im Regen stehen lässt. Zum Verständnis der Lage muss man wissen, dass sich die Veranden nicht auf den Grundstücken der Anwohner befinden, sondern auf dem Grund der Stadt errichtet wurden. Oftmals sind die Überdachungen schon über 50 Jahre alt, sodass sie unter Denkmalschutz stehen. Man kann sie also nicht einfach abreißen, um den Streitpunkt ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen. Vor über zehn Jahren gab es die ersten Aufforderungen der Verwaltung, die bebauten Flächen von der Stadt abzukaufen. Die Hansestadt sehe sich nach ausführlicher Prüfung juristisch dazu verpflichtet, diesen Schritt zu gehen, da Grund und Boden in eine Hand gehöre. Das Problem dabei ist, dass die Stadt den aktuellen Grundstückswert als Berechnungsgrundlage ansetzt, weshalb einige Bewohner Kosten in fünfstelliger Höhe auf sich zukommen sahen. Um gegen die Forderungen vorzugehen, bildeten sie eine Bürgerinitiative. Denn die Anwohner sehen das Recht auf ihrer Seite. Durch die stillschweigende Zustimmung der Nutzung der Flächen in den letzten Jahren habe die Stadt ihr Recht auf den Platz laut Bürgerlichem Gesetzbuch verwirkt. Selbst wenn dies nicht der Fall wäre, so wolle man höchstens den Landpreis der Bebauung vor vielen Jahren zahlen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Feststellung eines besonderen öffentlichen Interesses, was jedoch laut Verwaltung nicht vorliegt. Auf der heutigen Ortsbeiratssitzung wagte sich der Oberbürgermeister dann selbst in die Höhle des Löwen, jedoch wurde schnell klar, dass er keine positiven Nachrichten für die Warnemünder mitgebracht hatte: „Ich muss Ihnen sagen, dass eigentlich schon alles gesagt ist.“ Die Verwaltung will und muss auch weiterhin an der Forderung festhalten, jedoch versuche man alles, um Kosten und Zinsen so klein wie möglich zu halten. „Ich versichere Ihnen, dass niemand hierdurch in soziale Schieflage geraten soll“, so Methling. Mit einem entsprechenden Antrag seien eine Stundung des Betrages und ein Erlass der Zinsen möglich. Doch das ist der Bürgerschaftsinitiative viel zu wenig. Neben den immensen und für sie unangebrachten Forderungen sei vor allem das Vorgehen der Verwaltung für sie inakzeptabel. „Ich habe über 400 Schreiben der Verwaltung erhalten, teilweise in einem ganz untragbaren Ton“, so der Sprecher der Bürgerschaftsinitiative, Helmut Bach. Viele der 215 Verandabesitzer haben schon bezahlt, um Ruhe zu haben, doch 130 Fälle stehen noch ohne Lösung da. Und die brachte auch die Ortsbeiratssitzung nicht näher. Nach über dreijähriger Lösungssuche, diversen Gutachten und juristischen Briefwechseln sind die Fronten härter als der Boden, auf dem die Veranden gebaut sind. Als Folge daraus wird die Stadtverwaltung ab dem 20. Juli juristische Mahnbriefe verschicken. „Das ist der Punkt, an dem wir keinen anderen Ausweg mehr sehen“, so Roland Methling. Im Zweifelsfall wird es also in jedem der 130 Fälle vor Gericht gehen, was Helmut Bach kritisch beurteilt: „Gerade für uns Ältere ist die ganze Situation eine große nervliche Belastung.“ Der Verandastreit von Warnemünde, eine Tragödie in vielen Akten, die bald vor einen Richter kommt. Bleibt nur zu hoffen, dass niemand den Ausweg von Shakespeares Protagonisten wählen muss und sich am Ende vielleicht doch noch eine einvernehmliche Lösung für alle Beteiligten finden lässt.

10. Juli 2012 | Weiterlesen
Ehrenbürgerschaft für Joachim Gauck - Karten für Festakt

Ehrenbürgerschaft für Joachim Gauck - Karten für Festakt

Mit der höchsten Würdigung, die die Hansestadt vergeben kann – der Verleihung des Ehrenbürgerrechts – wird Rostock jetzt die Verdienste von Bundespräsident Joachim Gauck würdigen. Das Verfahren für diese dritte Rostocker Ehrenbürgerschaft seit 1990 war bereits im vergangenen Jahr vor seinem Amtsantritt als Staatsoberhaupt eingeleitet worden. Joachim Gauck hat „mit hohem persönlichem Einsatz, mit unerschütterlichem Mut und Engagement der Demokratie, der Freiheit und der persönlichen Selbstbestimmung sowie der Verantwortung seine Stimme gegeben”, wird es in der Eintragung im Ehrenbuch heißen. Der Festakt wird am 9. August um 14 Uhr in der St. Marienkirche zu Rostock stattfinden. Interessierte Gäste sind hierzu herzlich eingeladen. Die Teilnahme an der Festveranstaltung in der St. Marienkirche ist mit vorher abzuholenden Eintrittskarten und nach einer Registrierung möglich. Interessenten können in der Rathaushalle am 17. Juli von 15 bis 18 Uhr und am 19. Juli von 17 bis 19 Uhr pro Person zwei Karten erhalten. Insgesamt werden rund 600 Karten (pro Angebotstag jeweils die Hälfte) ausgegeben. Sobald das Kontingent erschöpft ist, muss die Kartenausgabe beendet werden. Vor und während der Veranstaltung sind Sicherheitshinweise zu beachten. So ist am Einlass Seiteneingang West 1 dem Sicherheitspersonal unaufgefordert die Einlasskarte und der Personalausweis oder Reisepass vorzulegen. Größere Taschen sollten grundsätzlich nicht mitgebracht werden. Der Einlass beginnt um 12.45 Uhr und endet um 13.45 Uhr. Seit 1990 wurden der israelische Historiker Dr. Yaakov Zur und der Schriftsteller Walter Kempowski mit dem Rostocker Ehrenbürgerrecht gewürdigt. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle

10. Juli 2012 | Weiterlesen
Stirb langsam? Hansa-Kino schließt wohl für immer

Stirb langsam? Hansa-Kino schließt wohl für immer

Der Hansa Filmpalast, der seit dem 22. Juni wegen technischer Störungen geschlossen ist, wird nicht wieder in Betrieb genommen. Das teilte heute der Kino-Betrieber CineStar am 75. Geburtstag des Lichtspielhauses mit. Nach Überprüfung der Anlagen stellte sich heraus, dass Investitionen in die Gebäudetechnik getätigt werden müssten. Daneben ständen weitere erhebliche Investitionen in eine digitale Abspieltechnik an, ohne die ein zeitgemäßer Fortbetrieb des Filmtheaters nicht mehr möglich sei. Die Digitalisierung nur eines Saales würde sich auf ca. 120.000 Euro belaufen, dazu kämen zunächst erhöhte Folgekosten. Da CineStar als Privatunternehmen diese Investition vollständig aus eigenen Mitteln und ohne Subventionen leisten müsse, ergebe der weitere Betrieb nur Sinn, wenn dieser wirtschaftlich ist, heißt es in einer Pressemitteilung. CineStar-Geschäftsführer Oliver Fock erklärt dazu: „Der Hansa Filmpalast ist ohne Zweifel ein sehr schönes, nostalgisches Filmtheater. Um dieses zeitgemäß weiterzuführen, müsste jedoch eine hohe sechsstellige Summe investiert werden, die aber die Wirtschaftlichkeit des Standortes nach unseren Einschätzungen übersteigt. Schweren Herzens haben wir uns daher entschlossen, den Mietvertrag nicht zu verlängern und aus wirtschaftlichen Gründen den Kinobetrieb schon jetzt einzustellen.“ Bezüglich der Besucherzahlen hält sich das Unternehmen bedeckt. Was nun aus dem roten Ziegelgebäude in der Maßmannstraße wird, das der Kieft Projektentwicklungs GmbH gehört und als Kino in den 1930 Jahren errichtet wurde, ist noch unklar, sagt Kai Tannenberg, CineStar Bereichsleiter Nord-Ost. Bei seiner Eröffnung galt das Kino, das damals noch den Namen „Hansa-Lichtspiele“ trug, mit seinem breiten Eingangsportal, seiner komfortablen Innenausstattung und modernen Technik als das schönste Lichtspieltheater in Rostock. Der erste Film „Die Stimme des Herzens“ lief am 10. Juli 1937. Damals bot der Saal 730 Besuchern Platz. Nachdem die Kieft-Gruppe das Hansa-Theater in den 1990er von der Stadt übernommen und umgebaut hatte, konnten nach der Wiedereröffnung im Mai 1993 nun in vier Kinosälen insgesamt 950 Filmfreunde Platz nehmen. Zuletzt hatte CineStar dem Lichtspieltheater Wundervoll zwei Kinosäle überlassen, dann jedoch den Vertrag nicht verlängert, sodass das LiWu ab morgen im früheren Metropol die Leinwand zum Flimmern bringt. Ob die übrig gebliebenen CineStar-Kinos in der Innenstadt und in Lütten Klein das besondere Angebotsprofil des Hansa-Kinos kompensieren, steht noch in den Sternen. „Wir werden die relativ wichtigen Arthouse-Filme im Capitol zeigen“, kündigt Kai Tanneberg an, ließ aber offen, ob hier auch Nachspielzeitfilme zu sehen sein werden. Für den CineStar-Filmpalast in der St. Petersburger Straße und das Capitol in der Breiten Straße gebe es immerhin „keine Anzeichen, das wir in Bedrängnis kommen“, so der Bereichsleiter. Bereits gekaufte Tickets für das Hansa-Kino werden zurückerstattet. Die Ticketkassen im CineStar Capitol, Breite Str. 3-5, 18055 Rostock, sind besetzt und auch telefonisch unter 0381-2525216 erreichbar.

10. Juli 2012 | Weiterlesen
1. Kutter-Cup bei der Warnemünder Woche 2012

1. Kutter-Cup bei der Warnemünder Woche 2012

Alles in Butter auf dem Kutter. Zumindest zum größten Teil, denn die 12 Boote vom Typ Kutter ZK10 mussten während ihres ersten Auftritts bei der 75. Warnemünder Woche mit den gleichen Problemen leben, wie alle anderen Regattateilnehmer. Erst verhinderte der dichte Nebel das Auslaufen am Samstag und dann mangelte es am Sonntag an Wind. Aber davon abgesehen war es eine gelungene Premiere für die Doppelmaster. Die Kutter gehören bei der Warnemünder Woche eindeutig zur Schwergewichtsklasse. Mit einer Länge von 7,50 Metern und einem Kampfgewicht von über 1300 Kilogramm ist die Klasse zwar nicht die wendigste, doch trotzdem sehr beeindruckend. Die Zweimaster, die vor allem in der DDR viel gebaut und gefahren wurden, bieten Platz für einen Steuermann und zwischen fünf und sieben weitere Besatzungsmitglieder. In Rostock sind die Kutter trotz der diesjährigen Premiere keine Unbekannten. Beim Kutterpullen wird jedoch nicht gesegelt, sondern gerudert. Regelmäßig nehmen mehrere Teams in Warnemünde hinter den zehn Riemen Platz und zeigen, was in ihren Armen steckt. Aber auch wenn gestern stellenweise nur ein laues Lüftchen wehte, kam niemand auf die Idee, das Segel einzuholen und zum Ruder zu greifen. Vier Wettfahrten fanden gestern statt und die Ergebnisse wurden zusammengezählt. Obwohl sich über 20 Boote angemeldet haben, gingen letztendlich nur zwölf an den Start, aber das war für das erste Mal schon ganz ordentlich – man will sich ja auch verbessern können. Zu den großen Favoriten zählte der Rostocker Malte Sauerbrey, der mit seinem Schiff „Habakuk II“ im letzten Jahr deutscher Meister geworden ist. Auch wenn es am Ende nur für Platz zwei reichte, war er glücklich und äußerste einen Wunsch für das nächste Jahr: „Beim nächsten Mal würden wir uns wünschen, ein wenig dichter unter Land zu segeln.“ Da kann man ihm nur beipflichten, denn vom Strand konnte man nur sehr wenig von den Schiffen sehen. Malte Sauerbrey musste sich nur Steuermann Joachim Engbers und seinem Schiff „Preussen“ vom Potsdamer Rheinclub geschlagen geben. Und ganz überraschend war das nicht, schwimmt der Kutter doch momentan auf einer kleinen Erfolgswelle, denn auch die Deutschen Meisterschaften bei der Kieler Woche und die Jugendmeisterschaft im Kutterrudern konnte das Team für sich entscheiden. Auch Engbers zog ein positives Fazit: „Es hat sich gelohnt herzufahren. Anders als sonst sind wir mit dem Kutter hier mitten in der internationalen Szene und man erlebt so einfach viel mehr.“ Schon vor 20 Jahren wurde versucht, ein Kutterrennen bei der Warnemünder Woche auf die Beine zu stellen, doch scheiterte das an einer zu geringen Beteiligung. Einer der wenigen, der sich damals gemeldet hatte, war Joachim Engbers, der den ursprünglichen Ausbildungskutter nach der Wende zu einem Sportgerät umgebaut hatte. Neben Sachpreisen gab es für die Gewinner einen Wanderpokal als Anreiz im nächsten Jahr wiederzukommen. Dann hoffentlich näher am Strand und mit noch mehr Booten. „Wir werden auf jeden Fall die Werbetrommel für diesen tollen Wettbewerb rühren“, versprach Joachim Engbers. Die gesamten Ergebnisse findet ihr hier. Foto 1: Pepe Hartmann

9. Juli 2012 | Weiterlesen
18. Rostocker Beachhandball Tage 2012

18. Rostocker Beachhandball Tage 2012

Der Schiedsrichter hat immer recht, doch manchmal sind die Entscheidungen zumindest streitbar. Und so überschattete heute auch bei den 18. Rostocker Beachhandball Tagen eine Entscheidung des Referees den gesamten Turnierverlauf. Doch fangen wir vorne an. 48 Teams, darunter natürlich viele Vereine aus Rostock, aber auch Mannschaften aus Leipzig, Berlin und sogar ein niederländischer Club, traten zwei Tage lang bei bestem Wetter am Ostseestrand gegeneinander an. Nachdem der Wettkampf letztes Jahr ins Wasser fiel, konnte er in diesem Jahr wieder im Rahmen der Warnemünder Woche stattfinden und lockte auch viele Zuschauer an die Felder. Das ganze Turnier wurde im Vergleich zum Jahr 2010 verkleinert, nur noch sechs Felder wurden bespielt und somit konnten 16 Teams weniger mitspielen: „Es fehlte einfach die Unterstützung der Rostocker Vereine, um einen so großen Wettkampf auf die Beine zu stellen“, sagte Organisator Eckhard Pedde. Beim Beachhandball gibt es einige Besonderheiten im Vergleich zur Hallenversion. Die Spiele sind kürzer und der Torwart darf aktiv mitspielen und sollte dies sogar, denn Tore von ihm geben zwei Punkte. Die Punkteregel ist auch der Hauptunterschied und verleiht dem Ganzen eine besondere taktische Tiefe, denn nicht nur Torwarttreffer zählen doppelt, sondern auch aus der Luft angenommene und direkt versenkte Bälle sowie aus der Drehung erzielte Tore bringen zwei Punkte. Gespielt werden zwei Sätze mit je zehn Minuten. Wenn beide Mannschaften je einen Satz gewonnen haben, kommt es zum Penaltywerfen. So war es auch im Halbfinale der Frauen zwischen Torpedo Tannenkrug und dem Rostocker Beach Club e. V. Die Rostocker legten vor und schienen mit vier Punkten Vorsprung uneinholbar zu sein. So sah es auch der Schiedsrichter und pfiff ab. Nach einigen Protesten und Hinweisen fiel auf, dass es doch noch eine theoretische Möglichkeit für die Tannenkrug-Damen gab, zu gewinnen. Das Spiel wurde wieder aufgenommen und tatsächlich nutze der Torpedo die Chance und gewann. Doch die Rostocker gaben sich damit nicht zufrieden und forderten eine Wiederholung des Penaltywerfens, da sie sich durch die Unterbrechung und die Schiedsrichterentscheidung benachteiligt fühlten. Die Wettkampfleitung stimmte zu, das Werfen wurde wiederholt und Torpedo Tannenkrug verlor. Die Mannschaft besetzte daraufhin 20 Minuten das Spielfeld und kündigte an, nie wieder nach Warnemünde zu kommen. Nach längeren Diskussionen traten sie aber noch zum Spiel um Platz drei an und gewannen mit viel Wut im Bauch gegen die Strandwikinger aus Rostock. Vor den Finalspielen gab es noch das Entscheidungsspiel der AOK Beach Tour 2012. Diese addiert die Ergebnisse des Warnemünder Turniers mit den Resultaten aus Binz und Boltenhagen und ist somit eine kleine Gesamtwertung. Da das Beachteam Rostock und die Gottesgleichen aus Warnemünde punktgleich waren, mussten beide noch mal ran, um sportlich zu klären, wer das bessere Team in diesem Jahr war. Der begehrte Pokal bleibt in diesem Jahr in Warnemünde, denn die Gottesgleichen setzten sich in einem spannenden Spiel durch. Die Männer waren sehr glücklich und hatten sichtlich Spaß an der Veranstaltung. Die meisten von ihnen spielen auch Hallenhandball, im Moment sei aber die Strandvariante deutlich spaßiger, weil die Turniere ein viel größeres Erlebnis sind. Dann kam endlich das Finale der Damen. Gegner des Beach Clubs Rostock waren die Handgranaten, eine Mannschaft die sonst beim Rostocker Handball Club gemeinsam in der Halle trainiert. Sie konnten auch den ersten Satz für sich entscheiden, doch die Frauen vom Beach Club mobilisierten, begleitet von Pfiffen und Buhrufen der Tannenkrüger, noch einmal alle Energiereserven und gewannen den zweiten Satz. Im anschließenden Penaltywerfen machten sie mit zwei Drehwürfen schnell alles klar und gewannen so das Turnier. „Wir sind natürlich überglücklich mit dem Sieg“, waren sich die Spielerinnen einig. Die Mannschaft existiert seit 2007 und konnte auch schon das Turnier in Boltenhagen gewinnen. So gestärkt fahren sie in zwei Wochen mit erhobenem Haupt zu den German Open in Bremen, wo Teams aus dem gesamten Bundesgebiet gegeneinander antreten. Nun fehlten nur noch die Männer. Im Spiel um Platz drei, einem Rostocker Derby, besiegte zuvor der HC Mate die Jungs von den Sandsäcken. Im Finale sollten nun die Acker-Spritz-Piepen aus Rostock auf die Männermannschaft von Torpedo Tannenkrug treffen. Sollte, denn die Tannenkrüger entschieden sich aus Protest, nicht zum Spiel anzutreten. Damit ging der 18. Rostocker Beachhandball Cup kampflos an die Mannschaft von den Acker-Spritz-Piepen. Somit endete ein ansonsten für die Zuschauer spannendes Wochenende mit einem faden Beigeschmack. Aber so ist das nun einmal beim Sport: Dabei sein ist eben nicht immer alles, manchmal möchte man auch gewinnen. Weitere Eindrücke von den 18. Rostocker Beachhandball Tagen 2012:

8. Juli 2012 | Weiterlesen
11. Niege Ümgang 2012 in Warnemünde

11. Niege Ümgang 2012 in Warnemünde

Dicker Nebel hatte sich gestern über Warnemünde gelegt. Hartnäckiger Nebel, der sich selbst am Nachmittag noch nicht verziehen wollte und das von Besuchern wimmelnde Ostseebad in eine „Caspar-David-Friedrich-Atmosphäre“ (ein Ausdruck, der den Berichterstattern ans Herz gelegt wurde) tauchte. Viele Akteure waren froh, dass nach den heftigen Regengüssen im letzten Jahr, der Auftakt der 75.Warnemünder Woche zwar nicht sommerlich sonnig, aber doch zumindest trocken und warm war. Dennoch wurden die Regatten für den ganzen Tag abgesagt. An Land hingegen startete das fröhlich, bunte Treiben des vom Warnemünder Verein organisierten 36. Sommerfestes. Ab 10 Uhr setzte sich traditionsgemäß der Niege Ümgang in der Seestraße in Bewegung. Historische Persönlichen aus der Geschichte Warnemündes, darunter die Reiterstaffel der Königin zu Dänemark, der Warnemünder Segelclub mit der Regattaleitung der Warnemünder Woche, die Leuchtturmmänner, Frauenchöre, das Heimatmuseum, der Shantychor „De Klaashahns“, die Eisbader „Warnemünder Seehunde“, die Trachtengruppe, Bürgerschaftspräsidentin, Oberbürgermeister und Tourismusdirektor, Feuerwehr, Neptun und sein Gefolge reihten sich zu einem Bild der vergangenen und gegenwärtigen Warnemünder Gesellschaft. 2300 Teilnehmer – so die Veranstalter – beteiligten sich an dem bunten Werbeumzug, in dem sich nicht nur zahlreiche Vereine, sondern auch Gewerbetreibende aus Warnemünde präsentierten. Zu Fuß, mit kleinen thematisch geschmückten Handwagen, mit einer oder mehren Pferdestärken bis hin zu riesigen Sattelschleppern tanzte und rumpelte der Tross über das Kopfsteinpflaster der beschaulichen Warnemünder Straßen. Ein Spektakel für alle Sinne. Denn für die Tausenden Schaulustigen am Wegesrand auf der Route zwischen Kirchenplatz und Strandpromenade, gab es neben dem Augenschmaus, auch was für den Gaumen und natürlich für die Ohren. Gleich drei Orchester und Spielmannzüge, die dafür schon regelmäßig aus anderen Städten nach Warnemünde reisen, sorgten für gute Stimmung. Fotos vom Niegen Ümgang 2012 in Warnemünde:

8. Juli 2012 | Weiterlesen
25. Warnemünder Waschzuberrennen 2012

25. Warnemünder Waschzuberrennen 2012

Poppbären, Poppbären! – tönte es lautstark heute Nachmittag über den südlichen Alten Strom. Der Berliner Crew auf ihrem selbst gebauten Wassergefährt gehörte die 25. Auflage des Warnemünder Waschzuberrennens. Seit 2000 nehmen die Poppbären regelmäßig an dem Sommer-Faschingsspektakel des Faschingsclubs der IHS „Die Macher“ teil. In diesem Jahr hatten die Berliner ihr Vehikel in eine Hochzeitskutsche verwandelt, ganz in Weiß mit zwei schmucken Seepferdchen vorweg. Die Mannschaft selbst hatte sich in Festtagszwirn herausgeputzt. Nur einer fehlte noch: Gründungsmitglied Carsten „Calle“ Lindeke. Der gab seiner Braut Kerstin Mels zuvor in der Alten Vogtei das Ja-Wort, bevor das Paar die ungewöhnliche Hochzeitskutsche bestieg und zur „eigentlichen“ Trauung geschippert wurde. Die fand nämlich auf dem Wasser statt. Dazu fanden sich Neptun und sein Gefolge, die sich am Vormittag schon den Zuschauern des Niegen Ümgangs gezeigt hatten, und die Hochzeitsgesellschaft auf einem Ponton ein. Der Meeresgott persönlich leitete die Zeremonie. Vor den Augen tausender Schaulustiger, die den Alten Strom am gegenüberliegenden Ufer und auf der Bahnhofsbrücke umsäumten, tauschte das Paar seine Ringe und gab sich den Hochzeitskuss. Auch die anschließenden Wettkämpfe des Warnemünder Waschzuberrennens ließ sich das große Publikum nicht entgehen. Gleich in mehreren Runden traten die acht Mannschaften mit ihren Waschzubern gegeneinander an. Nicht nur aus Berlin, sondern auch aus Merseburg, dem Harz und natürlich aus Rostock hatten sie ihre fantasievollen Schwimmuntersätze Marke Eigenbau herangefahren. Fürs nasse Halligalli ausgestattet mit Tröten, Wasserspritzen und pyrotechnischen Effekten fuhren sie unter so lustigen Namen wie „Winne-Three and young Shatterhand“ (Merseburger Elferrat), „Alles Gute“ (die Eisenbahner), „Pearl of Beer“ (Bierpiraten) oder „Anniwörs“, wie die Macher ihren Jubiläumszuber getauft hatten. Die Schnellsten jedoch waren die Poppbären. Die 50 Meter lange Strecke legte die Wasserhochzeitskutsche in 55 Sekunden zurück. Auch ihre von der Rocky Horror Picture Show inspirierte Stripshoweinlage gefiel dem Publikum am besten. Nur beim Werfen in die olympischen Ringe bewiesen sie weniger Geschick als die anderen. Auch wenn nach Punkten sicher die Poppbären klar in Führung lagen, sind in Neptuns Reich eins und eins bekanntermaßen nicht immer gleich zwei. Und so konnte sich der Pablo-Neruda-Club aus Evershagen mit seinem Zuber „Maori-Waka-Rere-Rangi“ über den Gesamtsieg beim 25. Warnemünder Waschzuberrennen freuen. Den zweiten Platz erkämpfte sich der Merseburger Reaktor mit seinem Sandmannzuber, gefolgt von Rock im Mai mit ihrem „Music-Battle“. Dennoch konnten die Poppbären einen Titel mit in die Hauptstadt nehmen. „Sie sind die besten Entensammler aller Zeiten“, verkündete Neptun nach der finalen Wasserschlacht, bei der noch einmal alle Crews im Wasser dem Affen so richtig Zucker geben konnten. Fotos vom Waschzuberrennen 2012 in Warnemünde:

7. Juli 2012 | Weiterlesen
Norddeutsche Meisterschaften der Leichtathletik  2012

Norddeutsche Meisterschaften der Leichtathletik 2012

Die Fußball-EM ist zwar vorbei, doch mit den Olympischen Sommerspielen wirft schon das nächste sportliche Großereignis seine Schatten voraus. Doch bevor auch Rostocker Sportler in London um Medaillen kämpfen, ist die Hansestadt selbst Gastgeber für packende Wettkämpfe. Über 700 Sportler aus 161 Vereinen laufen, werfen und springen an diesem Wochenende bei den Norddeutschen Meisterschaften der Leichtathletik. Im Vergleich zum Vorjahr in Celle haben sich 156 Sportler mehr für die Meisterschaften angemeldet. Neben Damen und Herren gehen auch die Jugendlichen in der Altersklasse U18 an den Start. Neben Vereinen aus Rostock und Neubrandenburg sind besonders die Berliner, Hamburger, Potsdamer und Bremer Sportvereine zahlenmäßig stark vertreten. Damit alle Zeiten und Weiten auch schnell und richtig notiert und verarbeitet werden, sind 100 Kampfrichter und Helfer im Einsatz. Schon am heutigen ersten Wettkampftag wurden den Zuschauern die gesamte Bandbreite sportlicher Emotionen geliefert. Tränen, Krämpfe und Flüche waren genauso auf der Tagesordnung wie Jubelschreie, Freudentänze und glückliche Gesichter. Mit 21 Grad war es nicht zu heiß und der Regen verschonte das Leichtathletikstadion weitestgehend. Nicht nur das Starterfeld der Erwachsenen ist mit hochkarätigen Sportlern besetzt, auch die jugendlichen Athleten haben in dieser Saison schon einiges erreicht. So waren unter den Startern diverse Landesmeister, Hallensieger oder Vorjahresbeste zu verzeichnen. Dementsprechend spannend waren auch die einzelnen Wettkämpfe. Oft entschieden wenige Sekunden oder Zentimeter über einen Podestplatz oder den undankbaren vierten Rang. Beim Hochsprung in der weiblichen Jugend erreichten die beiden Bestplatzierten mit 1,76 Metern sogar die gleiche Höhe. Da Verena Schmitz die Höhe schon beim ersten Versuch übersprang, konnte sie sich am Ende über Platz eins vor Svea Knoop freuen. Auf Platz drei landete Julia Götting mit nur drei Zentimetern weniger. Besonders zufrieden konnte Dominic Strauß mit seiner Leistung sein. Der 16-Jährige schleuderte den Speer auf 70,10 Meter und erreichte damit eine neue persönliche Bestleistung. „Es war schon ein guter Wurf, aber der Arm hätte noch etwas höher und die Beine etwas schneller sein können“, sagte er selbstkritisch. Mit der Weite konnte er nicht nur den Wettkampf für sich entscheiden, sondern ist nun auch auf Platz zwei der deutschen Jahresbestenliste im Speerwurf der Altersklasse U18. Im letzten Jahr war der Sportler vom SV electronic Hohen Neuendorf noch Zweiter bei den Norddeutschen Meisterschaften: „Aber da spreche ich nicht gern drüber, der Wettkampf war nicht gut, weil ich im Kopf ziemlich fest war.“ Zum ersten Mal bei den Norddeutschen Meisterschaften dabei und gleich sehr erfolgreich war Diana Dienel vom LG Weserbergland. Sie absolvierte die 800 Meter der Frauen in 2:11 Minuten am schnellsten. „Ich wäre gern schneller gewesen, aber es war trotzdem meine Saisonbestleistung, daher bin ich ganz zufrieden“, sagte sie bei der Siegerehrung. Ihre Zeit war etwa eine Sekunde schneller als noch bei ihrem Sieg bei den Landesmeisterschaften in Niedersachsen in diesem Jahr. Auf Platz zwei und drei folgten Mareike Kordes und Natalie Klassen. Eine Übersicht mit allen Ergebnissen findet ihr in den nächsten Tagen auf der Homepage des Kreis-Leichtathletik-Verband Rostocks. Morgen gibt es aber auch noch spannende Wettkämpfe, zum Beispiel das Kugelstoßen der Männer, an dem auch der Neubrandenburger Olympionike Ralf Bartels teilnehmen wird. Ab 9:30 Uhr könnt ihr mit dabei sein, der Eintritt ist frei.

7. Juli 2012 | Weiterlesen
Warnemünder Woche 2012: Nebel stoppt Segler

Warnemünder Woche 2012: Nebel stoppt Segler

„Wir sehen sehr gut – innerhalb des Raumes“, sagte Hauptwettfahrtleiter Uli Finckh im Gespräch mit dem Deutschen Wetterdienst bei der morgendlichen Lagebesprechung. Schon morgens um acht waren die Prognosen für den ersten Wettfahrttag nicht die besten: ganz wenig Wind und dicker Nebel. Das hieß zunächst für alle Segler „Auslaufverbot“ und „Startverschiebung“. Die nächste Entscheidung um 11.00 Uhr vertagte auf 14.00 Uhr und dann stand fest: Am ersten Tag der 75. Warnemünder Woche fand keine der geplanten 39 Wettfahrten statt. „Auch der Warnemünde-Cup fiel in diesem Jahr erneut aus“, bedauert Finckh. Das prognostizierte Gewitter des Deutschen Wetterdienstes zog Gott sei Dank aber 30 Kilometer an Warnemünde vorbei, die Luftfeuchtigkeit betrug den ganzen Tag rund 90 Prozent. „Die Sicht auf See lag zwischen 200 und 300 Metern, dazu nur drei bis fünf Knoten Wind. Pauline Schranck (16) vom Warnemünder Segel Club ist ein wenig traurig. „Wir hatten schon vor neun Uhr alles aufgetakelt. Aber bei so vielen Startverschiebungen nimmt neben der Körperspannung auch die gute Laune ab“, sagt die junge Frau, die seit einem Jahr 420er segelt. Während die Segler auf den Start der Warnemünder Woche noch warten mussten, zogen an Land der Niege Ümgang und das 25. Warnemünder Waschzuberrennen Tausende Schaulustige an. Quelle: Warnemünder Woche

7. Juli 2012 | Weiterlesen
Roland Methling erneut zum Oberbürgermeister ernannt

Roland Methling erneut zum Oberbürgermeister ernannt

Saunaatmosphäre heute im Protokollzimmer – der kleine Raum im Rathaus war an diesem schwülen Sommernachmittag proppenvoll mit Gratulanten. Der große Andrang all jener, die Roland Methling zu einer zweiten Legislatur als Oberbürgermeister beglückwünschen wollten, überraschte. Fraktionsvorsitzende aus der Bürgerschaft, Vertreter aus der Stadtverwaltung, von Vereinen und Institution sowie Weggefährten vom Wählerbündnis Für Rostock, die seine Kandidatur unterstützt hatten, überreichten Blumen und kleine Aufmerksamkeiten. Für weitere sieben Jahre hatten die Rostocker Wähler den 58-Jährigen am 5. Februar mit absoluter Mehrheit zu ihrem Stadtoberhaupt gewählt, nachdem bereits 2005 eine Mehrheit für ihn gestimmt hatte. Der offizielle Akt der Ernennung hatte sich jedoch verzögert, nachdem Einsprüche erhoben worden waren. Nach Prüfung durch den Wahlausschuss konnte Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens heute nun die Ernennungsurkunde an Roland Methling überreichen. Ein erneuter Eid war wegen der Fortsetzung seines Amtes nicht nötig. „Das verflixte siebte Jahr ist vorüber. Deshalb ist von nun an große Harmonie angesagt“, verkündete Karina Jens bei der Übergabe. Ein Raunen brach daraufhin unter den Anwesenden aus, mussten in der letzten Amtszeit doch einige „Sträuße“ zwischen Verwaltungschef und Bürgerschaft „ausgefochten werden“. „Bei allem Stress, der auch wichtig ist, um aufmerksam und mobil zu bleiben, gibt es unendlich viele Freuden und das täglich für einen Oberbürgermeister“, zeigte sich Roland Methling zuversichtlich, seine Aufgaben in den nächsten sieben Jahren bewältigen zu können. Dazu zählt auch die Vorbereitung des 800-jährigen Stadtjubiläums, das fast zum Ende seiner zweiten Amtszeit auf der Agenda steht.

6. Juli 2012 | Weiterlesen
Miss und Mister Hanse Sail 2012 - Teilnehmer gesucht

Miss und Mister Hanse Sail 2012 - Teilnehmer gesucht

Erstmalig wird neben der Miss Hanse Sail auf dem großen maritimen Fest am zweiten Augustwochenende in Rostock auch ein Mister Hanse Sail gesucht. „Bislang haben sich erst drei Männer beworben. Wir hoffen auf zahlreiche weitere Anmeldungen, damit die Mister Wahl auch wirklich durchgeführt werden kann“, schildert Toralf Bumann vom LT-Club Rostock, der dieses Jahr Sponsor der Wahl ist. Notwendig sind dafür zwölf Teilnehmer. Die Gewinner der Wahl repräsentieren seit 2005 für ein Jahr die Hansestadt Rostock. Und oft haben sie auch weitere große Erfolge zu verzeichnen. So ist die erste Miss Hanse Sail, Ivonne Menzel, heute verheiratet mit Landwirtschaftsminister Till Backhaus, zur Miss Ostdeutschland geworden. Die letztjährige Miss Hanse Sail, Laura Rieck, wurde im April diesen Jahres zur Miss MGO Norddeutschland gewählt. Inken Warnow, die 2010 das Hanse-Sail-Krönchen aufgesetzt bekam, darf sich Miss MGO Mecklenburg-Vorpommern 2012 nennen. Auch für die Miss Hanse Sail Wahl werden noch Teilnehmerinnen gesucht, vor allem aus Mecklenburg-Vorpommern. Sie treten am Sonntag, dem 12. August, auf der Hanse-Sail-Bühne im Stadthafen in drei Durchgängen gegeneinander an: Bademode, Streetwear und Abendmode. Bewertet werden sie von einer Jury bestehend aus den Königinnen und Prinzessinnen Mecklenburg-Vorpommerns, so der Weinprinzessin aus Preetz, der Lichterfestprinzessin und der Rhododendronkönigin aus Graal-Müritz. Bewerbungen unter http://schalk-entertainment.de Quelle: Büro Hanse Sail

6. Juli 2012 | Weiterlesen