Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Chinesischer Akrobatikzirkus in Rostock
Waghalsige Balanceakte, anmutige Luftakrobatik und traditionell inszenierte Jonglagen – mit seinem „CHINA-CHINA“-Programm zeigt der chinesische Akrobatikzirkus nicht nur, was man mit Gegenständen des Alltags alles anfangen kann, er beweist auch, zu welchen körperlichen und koordinativen Höchstleistungen seine Akrobaten noch in großer Höhe fähig sind. Der Akrobatikzirkus aus Qiqihar, der in diesen Tagen am Stadthafen gastiert, hat bereits eine lange Tradition: Seit seiner Gründung 1952 gehört er zu den berühmtesten Zirkusunternehmen der Volksrepublik China. Auch in China, wo Akrobaten ein so hohes Ansehen genießen wie bei uns Fußballer, ist der Akrobatikzirkus etwas Besonderes: Als Anerkennung und Auszeichnung seiner Leistung erhielt er den Status eines Nationalzirkus durch das Kulturministerium der Volksrepublik. Das Programm des Akrobatikzirkus präsentiert sich im nationalen Stil Chinas. Mit chinesischen Drachen und Artisten in traditionellen chinesischen Gewändern werden die Zuschauer begrüßt und in eine exotische Welt entführt. Neben den traditionellen Nummern und Kostümen überrascht der Zirkus auch mit sehr modernen Akrobatik-Darbietungen, mit denen der Zuschauer in einem „CHINA-CHINA“-Programm gar nicht rechnet. So werden beispielsweise die Jonglagen mit traditionellen meterhohen Tempelbäumen durch Hip-Hop-Nummern aufgelockert, in denen junge Akrobaten Breakdance tanzen und Flickflacks sowie Saltos durch hoch aufgestellte Reifen vollführen. „Ein toller Mix aus Tradition und modernen Elementen“, findet auch Marlis Peter. „In den Kostümen konnte man die Traditionsverbundenheit gut sehen, immer gemixt mit ein bisschen Zirkus-Glitter, so wie man es kennt. Eine tolle, bunte Erfahrung“, findet die Zuschauerin. An der Vorstellung gefiel ihr besonders die Trapez- und Luft-Artistik, für die die Akrobaten des Zirkus mehrfach preisgekrönt wurden. „Ich finde schön, dass sich die Show auf die Artisten konzentriert. Körperlich waren das enorme Leistungen, die mit einer Eleganz gezeigt wurden, die einen staunen lässt“, fügt Marlis Peter hinzu. Neben den eleganten Luftakrobatik-Nummern, die hoch unter dem Zeltdach an Seidentüchern ausgeführt wurden, gibt es eine Menge mehr Momente zum Luftanhalten. Die Artisten zeigen „Salto Mortale“ auf dem fliegenden Trapez unter der Zirkuskuppel und stellen ihre Beweglichkeit in Nummern wie „Die vollendeten Schlangenvirtuosen“ unter Beweis, in der die Artistinnen bei ihren Verbiegungskünsten elegant Kerzenhalter balancieren. Neben den spannenden Momenten der „China-China“-Vorstellung wird den Zuschauern auch Humorvolles geboten: Die Akrobaten zeigen, wie viele Teller man tatsächlich gleichzeitig balancieren kann, wie man auf hohen Einrädern Hüte austauscht und dass auf einem kleinen Fahrrad locker eine Menge chinesische Akrobatinnen Platz haben. Und auf den traditionellen Zirkus-Clown wird auch im „Großen Chinesischen Akrobatikzirkus“ nicht verzichtet. Wer sich in das exotische Reich der Mitte entführen lassen möchte und dabei über phantasievolle Nummern, elegante Balanceakte und körperliche Höchstleistungen staunen will, kann das noch zu sechs Vorstellungen des „Großen Chinesischen Akrobatikzirkus“ in den Zelten am Stadthafen tun. Die nächsten Vorstellungen finden am 23. und 24. März jeweils um 15 und 19 Uhr sowie am Sonntag, dem 25. März, um 14 und 18 Uhr statt.
22. März 2012 | Weiterlesen
Landeswettbewerb „Jugend forscht - Schüler experimentieren“
Wie funktionieren Flugzeuge von morgen? Wie machen wir unsere Straßen in Zukunft sicherer? Wie können wir unsere Lebenserwartung erhöhen? Unsere Umwelt retten? Krebs heilen? Neue alternative Energien nutzen? Nicht Universitäten und Forschungszenten haben eine Antwort gefunden, sondern die Schüler Mecklenburg-Vorpommerns. Beim 22. Landeswettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ in Mecklenburg-Vorpommern zeigen die Schüler des Landes in der Stadthalle Rostock, wie sie aktuellen Problemen der Menschheit wissenschaftlich begegnen. Dabei werden sie in Rostock von den Patenbetrieben WEMAG AG und der Stadtwerke Rostock AG unterstützt. An ihren Ständen zeigen die jungen Wissenschaftler zwischen 9 und 19 Jahren, was ihnen zu Problemen der Fachbereiche Biologie, Chemie, Geo-/Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik, Technik und Arbeitswelt auf- und eingefallen ist. Das ist teilweise wirklich erstaunlich und vor allem weitsichtig, wie im Projekt der Rostocker Gymnasiastinnen Franziska Burzlaff, Susanne Braun und Beatrice Wollmann deutlich wird. Die Schülerinnen treten mit dem Projekt „Lässt sich die Alterung von Stammzellen durch den ph-Wert beeinflussen?“ im Fachbereich Biologie an. Ziel des Projekts ist es, die Stammzellenalterung zu verlangsamen, um so die Lebenserwartung des Menschen verlängern zu können. Die Gymnasiastinnen sind nicht wegen des Preisgeldes bei „Jugend forscht“, sondern um ihr Projekt zu präsentieren: „Dabei sein ist alles! Wir haben dabei wirklich sehr viel gelernt, außerdem finde ich, dass so etwas eine gute Vorbereitung für später ist“, erklärt Kandidatin Beatrice Wollmann. Die 18-Jährige möchte sich, ähnlich wie ihre Mitstreiterinnen, nach dem Abitur für ein Medizin-Studium bewerben. Dass bei „Jugend forscht“ nicht die Preise, sondern der Austausch der jungen Leute und ihr Weg zur Wissenschaft im Vordergrund stehen, erklärt auch D. Frank Mehlhaff, Landeswettbewerbsleiter „Jugend forscht“ für Mecklenburg-Vorpommern. „Hinter dem ‚Jugend forscht‘-Projekt steht oft auch eine große Persönlichkeitsentwicklung. Das habe ich selbst erleben dürfen. Es gab mal eine Gruppe eher unambitionierter Schüler, die sich eines ‚Jugend forscht‘-Projekts angenommen hat. Sie haben sich dafür interessiert und am Ende bis nach Japan geschrieben, um bestimmte Ergebnisse und Chemikalien anzufordern. Selbst als die Ergebnisse auf Japanisch zurückkamen, haben sie nicht aufgegeben und wieder geschrieben“, beschreibt Mehlhaff den Werdegang der jungen Wissenschaftler. Die 27 „Jugend forscht“-Projekte werden von einer Jury nach vielen Kriterien, unter anderem Originalität der Idee, Alltagsbezug, Kreativität, Eigenständigkeit und Folgerichtigkeit der Überlegungen beurteilt. Die Kandidaten müssen der Jury ihre Projekte mündlich präsentieren, das ist der aufregendste Teil für alle: „Die Jury hat bestimmt Fragen über unser Stammzellen-Projekt, mit denen wir nicht rechnen, davor haben wir ein bisschen Angst“, erklärt auch Beatrice Wollmann. Die Teams der besten drei „Jugend forscht“-Projekte können ein Preisgeld mit nach Hause nehmen. Auch weitere Gewinne, wie beispielsweise Zeitschriften-Abos, Praktika und Schnupperkurse werden vergeben. Die besten Teams jedes Fachbereichs dürfen ihr Projekt in Erfurt beim „Jugend forscht“-Bundeswettbewerb vorstellen, um sich dort mit den besten Jungforschern Deutschlands zu messen. Neben den „Jugend forscht“-Kandidaten treten auch jüngere Schülerinnen und Schüler im Wettbewerb „Schüler experimentieren“ in den verschiedenen Fachbereichen mit 19 Projekten gegeneinander an. Die Kandidaten sind zwar jünger, ihre Ideen jedoch nicht weniger relevant, wie das Projekt von Laura und Florian aus Sanitz zeigt. Nach der folgenschweren Massenkarambolage auf der A 19 im April 2011, die Folge eines Sandsturmes war, stellen sich die Achtklässler die Frage, wie der Unfall hätte verhindert werden können. Die beiden wollen eine Hecke entwerfen, die geeignet ist, durch Wind mobilisierte Bodenteilchen aufzufangen. Die Hecke soll dabei keinen Schaden nehmen und darüber hinaus ein intaktes Biosystem darstellen. „Uns geht es um die Unfälle, die man in Zukunft verhindern kann und den Umweltschutz in Mecklenburg-Vorpommern. Wir denken, wir haben mit unserem Projekt schon ziemlich gute Chancen, aber eigentlich geht es um den Spaß. Wir haben uns schon umgesehen und ich finde es auch interessant zu sehen, was die anderen so gemacht haben“, erklärt Florian. „Uns gefällt, was du im Kopf hast!“ ist das Motto der diesjährigen Landeswettbewerbe „Jugend forscht – Schüler experimentieren“. Wer sich für die innovativen Ideen des wissenschaftlichen Nachwuchses aus Mecklenburg-Vorpommern interessiert, kann die Ausstellung der Projekte in der Stadthalle morgen von 10:00 bis 15:30 Uhr besuchen. Die Festveranstaltung mit Preisverleihung beginnt um 15 Uhr.
21. März 2012 | Weiterlesen
14. JCF-Frühjahrssymposium an der Uni Rostock
Internationales Flair an der Universität Rostock. Für vier Tage ist die Hansestadt das Zentrum der internationalen Chemie. Zum 14. Mal findet das Frühjahrssymposium des Jungchemikerforums, einer Untergruppe der Gesellschaft Deutscher Chemiker, statt. 352 Teilnehmer aus 15 Ländern haben sich in Rostock eingefunden, um Forschungsergebnisse zu präsentieren, miteinander zu diskutieren und gemeinsam Spaß zu haben. Organisiert werden die vier Tage von etwa 20 Doktoranden und Chemiestudenten aus Rostock. Nicht nur Vorträge von internationalen Wissenschaftlern und Diskussionsrunden wurden auf die Beine gestellt, sondern auch ein breites kulturelles Programm. So gab es gestern bereits eine Willkommensbootsfahrt nach Warnemünde und morgen steht ein gemeinsames Dinner mit Feuerwerk in der Mensa auf dem Plan. Heute wurde dann im sehr gut gefüllten AudiMax der wissenschaftliche Teil des Symposiums eröffnet. Nach Grußworten des Rektors und von Professor Udo Kagel von der interdisziplinären Fakultät, der die besondere Entwicklung der Chemie in Rostock skizzierte und von dem Neubau des Institutes berichtete, folgte der erste Vortrag. Professor Karl-Anker Jørgensen von der Aarhus University aus Dänemark berichtete von neuen Konzepten im Bereich der organischen Katalyse. Für mich als Chemielaien war es natürlich schwierig zu verstehen, aber die Art, wie der Professor das Thema präsentierte, beeindruckte mich. Zu Beginn zeigte er dem Hörsaal einen kurzen Liveausschnitt der Band Rammstein. Dafür nannte er drei Gründe. Zum einen sei der Song „Reise, Reise“ symbolisch für seine thematische Reise durch das Stoffgebiet. Außerdem sei die Band ein potentieller Arbeitgeber, da sie bei Konzerten immer zehn Chemiker beschäftigen. Und zuletzt sei er selbst ein riesiger Rammsteinfan, sodass er sich immer freue, die Band zu zeigen. Der Rest des Vortrages bestand für mich aus Formeln, Elementen und vielen Fragezeichen. Dies sollte jedoch die Chemieinteressierten von euch nicht abschrecken, selbst mal im AudiMax vorbeizuschauen. Dort gibt es Mittwoch Vorträge und Gruppendiskussionen, außerdem werden in den Seminarräumen der Ulmenstraße Poster mit Arbeitsergebnissen der jungen Chemiker gezeigt, die auch für Fragen und Gespräche anwesend sein werden. Die meisten Teilnehmer der Konferenz sind aus Deutschland, aber auch viele Vertreter aus Polen, Italien, der Ukraine und anderen europäischen Ländern sind angereist. Ein Forscher hat sogar den Weg aus Pakistan auf sich genommen und gehört somit sicher neben den Gästen aus den USA zu den Teilnehmern mit dem längsten Anreiseweg. Zu den Amerikanern gehören unter anderem Gregory, Jason, Chris, Kevin, Colin und Emily, die alle aus der Gegend um Boston kommen. Sie befinden sich noch in ihrem Studium und nehmen an einem jährlichen Austauschprogramm teil. Auch wenn sie erst Sonntag angekommen sind, hatten sie schon viel Spaß in der Stadt. Vor allem das gestrige Kennenlernen auf dem Schiff habe ihnen sehr gefallen. Auf die Frage, was ihnen besonders gefällt, antworteten sie: „Die farbenfrohen Gebäude.“ Für sie ist es sehr spannend, sich mit Chemikern aus verschiedensten Bereichen zu vernetzen. Das vollständige Programm der Tagung findet ihr auf der Seite der Uni zum Download. Jedoch solltet ihr schon ein Interesse für Chemie mitbringen und der englischen Sprache mächtig sein. Dann lohnt sich ein Besuch des Frühjahrssymposiums aber auf jeden Fall.
19. März 2012 | Weiterlesen
Ostermarkt Rostock 2012
Mit über 60 Schaustellern und Markthändlern, einem Blumenmarkt, Glockenspielen, sorbischer Ostereier-Werkstatt und dem öffentlichen Schausteller-Gottesdienst wird die Rostocker Innenstadt an 16 Veranstaltungstagen zur ersten traditionellen Festmeile des Jahres. Das „Osterdorf“ zwischen Neuem Markt und Universitätsplatz ist seit über 60 Jahren fester Bestandteil des Rostocker Frühlingserwachens. Aus rund 200 Bewerbungen trafen die Veranstalter die Auswahl der Fahrgeschäfte und Marktstände, die den diesjährigen Rostocker Ostermarkt gestalten. Wie gewohnt sorgt das Volksfest auch in diesem Jahr mit Fahrgeschäften für Spaß und mit einer „Schlemmermeile“ für das leibliche Wohl. Auch bietet der Ostermarkt wieder die Möglichkeit, sich vor den Festtagen mit Ostergeschenken zu versorgen. Besonders freuen sich die Veranstalter hier auf Kornelia Thor, die vom 2. bis zum 5. April ihre handverzierten „Sorbischen Ostereier“ anbieten wird. Die Kunsthandwerkerin aus der Lausitz, die aus einer sorbischen Familie stammt, zeigt auf dem Universitätsplatz die international berühmt gewordene sorbische Osterkunst. „Die Besucher können ihr dann auch über die Schulter gucken und schauen, wie sie die Eier anfertigt, oder sie auch alles über diese besondere Kunst und Kultur des Eierbemalens fragen“, kündigt Jörg Vogt, Geschäftsführer der Großmarkt Rostock GmbH, an. Neben dem sieben Meter hohen Osterbaum auf dem Uniplatz und vielen begrünten Beeten und Pflanzkübeln wird auch der 6. Blumen- und Pflanzenmarkt die Stadt schmücken. Am 31. März und 1. April können sich Besucher mit dem grünen Angebot von vier Gartenbauunternehmen aus Rostock und Teterow auf den Frühling einstimmen. Ein Ereignis, auf das sich der Schaustellerverband Mecklenburg-Vorpommern besonders freut, ist der öffentliche ökumenische Schausteller-Gottesdienst am 9. April um 10 Uhr. Im letzten Jahr fand der Freiluft-Gottesdienst auf dem Autoskooter zum ersten Mal statt und übertraf mit rund 300 Gästen alle Erwartungen. „Es war wirklich eine ganz einmalige Atmosphäre und wir sind froh darüber, dass es auch dieses Jahr wieder geklappt hat. Uns liegt viel daran, diesen Gottesdienst zusammen mit den Besuchern des Ostermarktes zu feiern“, erklärt Marlies Urbigkeit, stellvertretende Vorsitzende des Schaustellerverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Natürlich wird der Schausteller-Gottesdienst auch wieder auf dem Autoskooter am Neuen Markt stattfinden. „Das ist bei Schaustellern so Tradition. Auf dem Autoskooter werden die Kinder getauft, Konfirmation gefeiert und es finden auch Hochzeiten dort statt“, erklärt die Schaustellerin. An den Sonntagen des Ostermarktes wird um 15 Uhr das Glockenspiel am Fünfgiebelhaus auf dem Universitätsplatz mit Frühlingsmelodien zum Klingen gebracht. Am Ostermontag wird Olaf Sandkuhl die Glocken schon um 11 Uhr erklingen lassen. Am 4. April können Besucher auf dem Neuen Markt ab 14 Uhr das traditionelle „Riesen-Osterei“ verschönern. Groß und Klein haben die Möglichkeit, sich hier mit einem Autogramm oder Kunstwerk zu verewigen. Der Rostocker Ostermarkt findet vom 24. März bis 9. April zwischen Neuem Markt und Universitätsplatz statt. Karfreitag bleibt die Festmeile geschlossen. Mittwochs ist Familientag auf dem Ostermarkt – alle Fahrpreise für Fahrgeschäfte sind dann ermäßigt. Am 1. April wird der Ostermarkt vom verkaufsoffenen Sonntag (13 – 18 Uhr) in der City begleitet.
19. März 2012 | Weiterlesen
Shakespeares „Romeo und Julia“ feiert Premiere am VTR
„Kein Hindernis aus Stein hält Liebe auf, was Liebe kann das wagt die Liebe auch“, verspricht Romeo seiner Julia. Doch welche Hindernisse kann die Liebe tatsächlich überwinden? Getreu dem Motto der aktuellen Spielzeit „LIEBE MACHT ALLES!“, widmet sich das Volkstheater Rostock mit Christine Hofers Inszenierung von Shakespeares „Romeo und Julia“ der Frage, nach der MACHT und Ohnmacht der LIEBE eine gespaltene Gesellschaft zusammenzuführen. Das Stück wird eröffnet mit der Begegnung der verfeindeten Häuser Montague und Capulet in Verona. Mit Fingern und Degen aufeinander zeigend, sich umkreisend, provozieren sie einander. Schnell wird klar: Es herrscht Krieg. Die Gesellschaft Veronas steht am Scheideweg, definiert sich über die Feindschaft der mächtigen Familien, deren Interessen und Ansprüche in den öffentlich ausgetragenen Kämpfen allerdings unklar bleiben. Während sich die Familienoberhäupter bekriegen, setzen sich die Kinder der verfeindeten Häuser durch ihre Liebe über die blutigen Fehden hinweg. Christine Hofers Inszenierung des Weltklassikers „Romeo und Julia“ zeigt, dass Shakespeares Text nicht nur die Geschichte einer unsterblichen Liebe, sondern vor allem die eines mit Inbrunst betriebenen zeitlosen Machtkampfes ist. Durch den Business-Schick der tonangebenden Oberhäupter der Stadt Verona, die in Hofers Interpretation mit Handys telefonieren, Tic Tac’s austauschen und Marlboro rauchen, wird die Aktualität des Stoffes deutlich gemacht, der sich in jede Zeit übertragen ließe. Auch auf eine Kulisse, die einen konkreten Zeitbezug bieten könnte, wird verzichtet: Das Bühnenbild beschränkt sich auf den großen geneigten Parkettboden, auf dem sich die Akteure bewegen. Auf demselben schiefen Grund, auf dem um die Ehre gefochten, um ihrer Willen blutig gemordet, sich gerächt, verurteilt und gestorben wird, wird getanzt, sich geliebt und vermählt. Die minimalistische Bühnenausstattung lenkt die Aufmerksamkeit auf das Geschehen und die Akteure, findet auch Armin Möller: „Die Darsteller waren allesamt sehr überzeugend. Ich hätte eigentlich ein aufwendigeres Bühnenbild erwartet. Finde aber, dass es toll genutzt wurde! Durch wenige Mittel wurde so ein großer Effekt erzeugt“, beurteilt er die Darbietung. Der 18-Jährige kam mit Tilman Albrecht zur Premiere. Dem 19-Jährigen fielen vor allem die Kontraste der Inszenierung auf: „Mir hat die Vorstellung gut gefallen. Es war interessant, dass die Handlung nicht in eine konkrete Zeit gesetzt wurde: Einerseits gab es Fecht-Kämpfe, andererseits auch Handys und teilweise sehr moderne Sprüche“, findet Albrecht. Ein wirklich sehr abwechslungsreiches Spiel bot sich den Besuchern des Theaterzeltes: In leisen Momenten wird der großen Liebe auf dem Parkett Raum gelassen, dann wieder von schnellen Fechtpartien mit blutigem Ausgang abgelöst. Einmal ist der Beichtvater im Drogenrausch, ein anderes Mal tut sich der Boden auf, um die Toten wieder erscheinen zu lassen. Natürlich ist die Liebe von Romeo (Tim Ehlert) und Julia (Laura Bleimund) auch in der Inszenierung von Christine Hofers zum Scheitern verurteilt. Wie auch viele andere Beteiligte fallen sie der Rivalität und den Interessen ihrer verfeindeten Familien zum Opfer. Doch am Ende bleibt die alles überwindende Macht der Liebe keine Utopie, im Gegenteil: Auf den Gräbern der Liebenden wird der Frieden Veronas neu errichtet. Christine Hofers arbeitet mit ihrer Inszenierung von „Romeo und Julia“ die Aktualität des Shakespeare-Klassikers heraus, ein Stück, das tatsächlich nur in einer Welt ohne gewaltsame Konflikte seinen Bezug verlieren kann. Die nächsten Aufführungen von „Romeo und Julia“ finden am 23. und 30. März sowie am 1., 5., und 19. April jeweils um 19:30 im Theaterzelt statt. Fotos 1 & 2: VTR
18. März 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock schafft gegen den Karlsruher SC nur ein 2:2
Für Hansa Rostock war es das zweite Sechs-Punkte-Spiel innerhalb von drei Wochen. Nach der schmerzlichen Niederlage gegen Ingolstadt musste die Hansa-Kogge heute im Kellerduell erneut gegen seinen direkten Tabellennachbarn ran, diesmal war es der KSC. Trotz zweimaliger Führung kamen die Rostocker dabei nicht über ein 2:2 hinaus. Das Team von Trainer Wolfgang Wolf wartet immer noch auf den ersten Auswärtssieg der Saison und trägt weiterhin die Rote Laterne der Zweiten Liga. 15.055 Zuschauer verfolgen im Karlsruher Wildparkstadion das Sechs-Punkte-Spiel zwischen dem Tabellenschlusslicht Hansa Rostock und dem Karlsruher SC, Vorletzter der Tabelle. Im Vergleich zum Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt nimmt Hansa-Trainer Wolfgang Wolf notgedrungen ein paar Änderungen in der Aufstellung vor: Für den verletzten Kapitän Sebastian Pelzer rückt Timo Perthel in die Viererkette. Und auch der angeschlagene Freddy Borg nimmt erst einmal nur auf der Bank Platz. Vorne setzt Wolf stattdessen auf Marek Mintal, dahinter stehen Edisson Jordanov, Tom Weilandt und Tobias Jänicke. Nach einem Foul an Jänicke gibt es in der 3. Minute die erste Chance für die Gäste. Matthias Holst verlängert den Freistoß von Timo Perthel mit dem Hinterkopf, KSC-Torhüter Dirk Orlishausen kann jedoch parieren. Auf der Gegenseite ist es immer wieder der zuletzt gegen St. Pauli gesperrte Kapitän Alexander Iashvili, der sich gefährlich vor dem Tor der Rostocker zeigt. Nach einem Ballverlust von Perthel starten die Hausherren in der 8. Minute einen schnellen Konter, bei dem Iashvili 13 Meter vor dem Tor zum Abschluss kommt. Der Flachschuss des Georgiers streicht jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei. Drei Minuten später zieht Iashvili nach einem Rückpass von Marco Terrazzino direkt ab, Hansa-Torhüter Kevin Müller kann aber noch zur Ecke klären. In der 24. Minute gibt es die bislang größte Chance für die Rostocker. Nach einem schönen Zuspiel von Robert Müller kommt Marek Mintal an der Strafraumgrenze zum Schuss, Orlishausen kann den Ball jedoch mit dem Fuß abwehren. Auf der Gegenseite ist es dann erneut Iashvili, der aus halblinker Position nur das Außennetz der Rostocker trifft (28. Minute). In der 36. Minute können die mitgereisten Hansa-Anhänger endlich jubeln. Nach einer Hereingabe von Tobias Jänicke jubelt Edisson Jordanov, doch es ist Rechtsverteidiger Timo Staffeldt, der den Ball aus fünf Metern in den eigenen Kasten befördert. Nur eine Minute später hat Hansa sogar die Chance seine Führung auszubauen. Tom Weilandt zögert nach dem Zuspiel von Mintal jedoch etwas zu lange an der Strafraumgrenze. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelingt dem KSC dann noch der Ausgleich. Nach einem Pass von Pascal Groß kann Iashvili unbedrängt auf das Tor der Gäste zulaufen und den Ball links an Kevin Müller vorbei im Gehäuse der Rostocker versenken. Mit dem Stand von 1:1 verabschieden sich die Mannschaften in die Halbzeitpause. In der Anfangsphase der zweiten Hälfte bleiben gute Szenen im Strafraum auf beiden Seiten Mangelware. Nachdem Hansa-Trainer Wolf Freddy Borg für Jordanov und Michael Blum für Jänicke bringt, können die Rostocker in der 62. Minute die erste gute Chance direkt zur erneuten Führung nutzen. Nach einem schönen Zuspiel von Mintal knallt Borg das Leder aus 25 Metern über den Kopf des überraschten KSC-Keepers Orlishausen hinweg ins rechte obere Eck. Was für ein Schuss und bereits das vierte Saisontor für den schwedischen Neuzugang. Die Möglichkeiten liegen jetzt klar aufseiten der Rostocker. In der 71. Minute köpft Mintal den Ball in die Arme von Orlishausen und auch einen Schuss des für Perthel eingewechselten Tino Semmer kann der KSC-Schlussmann parieren. Statt die Führung auszubauen, gibt es nach einem unnötigen Handspiel von Tom Weiland in der 78. Minute einen Strafstoß für den KSC. Iashvili lässt sich diese Chance nicht entgehen, verzögert kurz und verwandelt über den fallenden Kevin Müller hinweg zum Ausgleich für die Gastgeber. In der Schlussphase drängt besonders Rostock auf den Sieg. In der 82. Minute wird ein Mintal-Schuss geblockt, im Nachgang versucht es Borg und dann erneut Mintal, doch die Abseitsfahne war schon oben. Chancen gibt es auf beiden Seiten, doch Tore wollen bis zum Schlusspfiff nicht mehr gelingen. So bleibt es bei einem Unentschieden, das beiden Abstiegskandidaten nicht weiterhilft. Beide Teams liegen weiter auf den direkten Abstiegsplätzen, für Hansa Rostock sind es aber noch eher zwei verlorene Punkte als ein gewonnener. Zwar beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz aktuell nur vier Punkte, bis zum sicheren Nichtabstiegsplatz fehlen den Rostockern nach dem Duisburg-Sieg jetzt jedoch bereits sieben Zähler. Die nächste Chance, Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln, bietet sich den Rostockern am kommenden Sonntag, wenn im Ost-Derby Erzgebirge Aue in der DKB-Arena zu Gast ist. Mit 27 Punkten stehen die Erzgebirger derzeit auf dem 12. Tabellenplatz, im Hinspiel musste sich Hansa mit 0:1 geschlagen geben. Tore: 0:1 Timo Staffeldt (36. Minute, Eigentor) 1:1 Alexander Iashvili (45+1. Minute) 1:2 Freddy Borg (61. Minute) 2:2 Alexander Iashvili (79. Handelfmeter) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Marek Janecka, Matthias Holst, Stephan Gusche, Timo Perthel (Tino Semmer, ab 74. Minute) Robert Müller, Michael Wiemann Edisson Jordanov (Freddy Borg, ab 57. Minute), Tom Weilandt, Tobias Jänicke (Michael Blum, ab 54. Minute) Marek Mintal Fotos: Eibner-Pressefoto
18. März 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock besiegt die BG Aschersleben Tigers mit 82:70
Der EBC Rostock bleibt in der 1. Regionalliga Nord. Nach dem umjubelten 82:70-Heimsieg gegen die BG Aschersleben Tigers haben die Rostocker zwei Spieltage vor Saisonende nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Ein so wichtiger Moment für den Rostocker Basketball, der mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird. Beim Start-Ziel-Sieg gegen die Sachsen-Anhalter waren Sven Hellmann und Peter Maischaik nicht zu stoppen, sie erzielten zusammen 46 Punkte. Bei den Gästen sammelte der US-amerikanische Aufbauspieler Andrew Jones 26 Zähler. Der EBC Rostock steht nun mit acht Siegen aus 20 Begegnungen auf dem achten Tabellenplatz. Aschersleben ist Vorletzter mit einer Bilanz von fünf Siegen und 15 Niederlagen. Die nächsten Gegner Rostocks sind der ASC 46 Göttingen (24. März) und die SG MTV/BG Wolfenbüttel (31. März). Die vor der Saison 2011/2012 ausgewiesene Mission „Gekommen … um zu bleiben“ erfüllte der EBC Rostock vor begeisternder Kulisse in der gut gefüllten Rostocker Scandlines Arena beim Start-Ziel-Sieg gegen die BG Aschersleben Tigers. Nach der unglücklichen 82:78-Hinrundenniederlage nach Verlängerung wollte Coach Dirk Stenke vor allem die beiden Gästespieler Sebastian Lindenberg und Steffen Müller stoppen, die den Norddeutschen in Aschersleben zusammen 34 Punkte einschenkten. Beim Spiel in Rostock erzielten beide dank knallharter Defensive nur acht Punkte. Das erste Viertel begann mit einem Paukenschlag für den EBC, der mit 7:0 in Führung ging. Es dauerte gut zweieinhalb Minuten, ehe die Gastgeber durch Kamil Piechucki die ersten Zähler markierten. Rostock setzte sich bis zur achten Minute auf 18:4 ab; der Grundstein für den siebten Heimsieg der Saison war gelegt. Am Ende des ersten Abschnitts leuchtete eine 23:9-Führung von der Anzeigetafel. Im zweiten Viertel kamen die Raubkatzen aus Mitteldeutschland dann besser ins Spiel und brachten den Ball häufig in Korbnähe. Dort erzielte Gäste-Center Ole Alsen zehn seiner insgesamt 13 Zähler an diesem Abend. Beim EBC hielt Hellmann dagegen, der in dieser Phase einige Treffer aus der Mitteldistanz einnetzte und bis zur Halbzeit 16 Punkte auf dem Konto hatte. Der deutliche Vorsprung der Hanseaten schrumpfte bis zur Halbzeit auf zehn Punkte (43:33), nachdem Aschersleben mit einem 12:4-Zwischenspurt in die Pause ging. Nach dem Seitenwechsel war es Peter Maischak, der verstärkt den Abschluss suchte und die ersten acht EBC-Zähler nach der Pause erzielte. Für Aschersleben versuchten Jones und Piechucki, ihr Team wieder auf Schlagdistanz zu bringen. Doch bis auf neun Zähler (56:47, 29. Min) konnten die Gäste bis zum Schlussviertel nicht weiter verkürzen. Beim Stand von 60:51 starteten beide Teams in das letzte Viertel und Aschersleben kam durch einige Einzelaktionen von Jones, der neun Zähler in Folge markierte, bis auf sieben Punkte (72:65, 36. Min) heran. Dank der leidenschaftlichen Spielweise der Hausherren und der großartigen Unterstützung des Rostocker Publikums ließ der EBC aber nichts mehr anbrennen und krönte den Sieg in der Schlussminute durch einen krachenden Alley-Oop-Dunk von Axel Stüdemann nach Lobpass von Hellmann. Viertelstände: (23:9, 20:24, 17:18, 22:19) Für den EBC Rostock spielten: Eric Bill (9 Punkte), Jörn Boghöfer (0), Jörn Galdirs (-), Sven Hellmann (26), Norman Holl (3), Thomas Klugmann (4), Eric Lehmann (0), Peter Maischak (20), Arne Ritter (-), Robert Schmidt (6), Axel Stüdemann (12) Quelle & Foto: EBC Rostock
18. März 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock beim Karlsruher SC zu Gast
Für Hansa Rostock ist es das zweite Kellerduell innerhalb von drei Wochen. Wie positiv sich ein Sieg in einem solch entscheidenden Spiel auswirken kann, stellt der FC Ingolstadt 04 gerade eindrucksvoll unter Beweis. Vor der Partie gegen Hansa noch Vorletzter der Tabelle steht Ingolstadt nach dem beeindruckenden 4:0-Sieg gegen Paderborn inzwischen auf dem 12. Rang. Hansa Rostock hingegen trägt weiter die Rote Laterne der Liga und ist mit nur zwei Siegen aus 25 Spielen auch in dieser Hinsicht das schlechteste Team der Saison. Beim Karlsruher SC sieht es nicht viel besser aus. Zwar kann das Team von Jörn Andersen bereits fünf Siege auf seinem Konto verbuchen, dem stehen jedoch 16 Niederlagen gegenüber. Und mit 52 kassierten Treffern zappelte das Leder bei keiner Mannschaft öfter im Netz. Das Hinspiel endete trotz Führung für Hansa Rostock nur remis. Mit einem Punkt ist heute keinem der beiden Teams geholfen. Zwar versuchen die Vereine den Druck von ihren Spielern zu nehmen, doch es geht für beide Mannschaften um viel im Kampf gegen den Abstieg. Mit einem Sieg könnte Hansa Rostock nicht nur die Rote Laterne in Karlsruhe lassen, der Rückstand auf den Relegationsplatz würde von fünf auf drei Punkte schrumpfen. Können die gleichzeitig spielenden Duisburger in Bochum nicht punkten, wäre nach dem ersten Auswärtsdreier der Saison auch der rettende 15. Tabellenplatz nur noch zwei Zähler entfernt – Licht am Ende des Tunnels. Entwarnung gibt es zumindest von der Verletztenfront. Zwar muss Hansa-Trainer Wolf auf seinen lädierten Kapitän Sebastian Pelzer verzichten, Freddy Borg und Tino Semmer sind jedoch wieder einsatzfähig. Und auch Youngster Edisson Jordanov dürfte gegen Karlsruhe wieder in der Startelf stehen. Anpfiff im Karlsruher Wildparkstadion ist um 13:30 Uhr. Hansa steht am Scheideweg. Heute gilt es, die Weichen für einen Verbleib in der Zweiten Liga zu stellen. Bericht vom Spiel Karlsruher SC – Hansa Rostock
18. März 2012 | Weiterlesen
Brain Painting in der Kunsthalle Rostock
Malen allein mit den Gedanken? Eine künstlerische Vision direkt aus dem Kopf in die Welt projizieren? Das klingt nach Science-Fiction und ein wenig unheimlich, „Brain Painting“ macht es aber heute schon möglich. Der Künstler Adi Hoesle malt nicht mit seinen Händen, sondern nur durch seine Gedanken. Ohne jegliche Mal-Utensilien schafft er Kunst – ausschließlich durch die Aktivität seiner Hirnströme. Ohne Werkzeug und Motorik werden seine Ideen materialisiert. Die Kunsthalle Rostock zeigt gemeinsam mit dem ARS ELECTRONICA Center in Linz Adi Hoesles interaktives Ausstellungs- und Performance-Projekt „PINGO ERGO SUM – Das Bild fällt aus dem Hirn“. In der Weltpremiere der „Ich male, also bin ich“-Ausstellung werden erstmals Bilder im Mittelpunkt stehen, die durch bloße Gedankenkraft geschaffen wurden. Durch die Verwendung von Hilfsmitteln aus der Neurotechnik, einem EEG-Messgerät und dem „Brain Computing Interface“ (BCI), werden die Hirnströme des Künstlers visualisiert und so zu virtuellen Gemälden, den „Brain Paintings“. Dadurch, dass beim „Brain Painting“ Bilder nur durch die Kraft der Gedanken manifestiert werden, bietet diese Ausdrucksform auch vollständig gelähmten Menschen eine Möglichkeit kreativ tätig zu sein. Wichtiger Teil der Ausstellung ist deshalb die Arbeit von Angela Jansen. Die 56-Jährige erkrankte an der unheilbaren, den Körper lähmenden Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und befindet sich bereits seit 14 Jahren im „Locked-In-Zustand“. Äußern kann sie sich über ein computergesteuertes Schreibprogramm, das ihre Pupillenbewegung in Sprache umwandelt. In der Kunsthalle wird die Berlinerin mit ihrer Gedankenkraft malen. „Frau Jansen ist hier für mich eine wichtige Bezugsperson, nicht nur im Rahmen des ‚Brain Paintings‘. Einerseits sieht man ihre tatsächliche Realität und natürlich die Möglichkeit, durch ‚Brain Painting‘ auch in der Immobilität kreativ tätig zu sein. Andererseits ist sie aber auch künstlerisch hochinteressant zu diskutieren“, kündigt Hoesle die Performance von Angela Jansen an. Angela Jansen wird für die Zeit der Ausstellung in einem an die Kunsthalle angeschlossenen Refugium leben und entscheiden, wann sie für die Besucher direkt vor Ort „Brain Paintings“ schaffen wird. Ihre Beteiligung wird ein zentraler Bestandteil der Ausstellung sein, wie auch die Arbeiten von 25 weiteren Künstlern und Künstlerinnen aus Deutschland und Österreich. Während der Ausstellungszeit werden verschiedene Künstler in ihren Ateliers „Brain Paintings“ schaffen. Ihre Performances werden live aus den Ateliers in die Ausstellung in Rostock und in das Ars Electronica Center in Linz übertragen. Parallel wird in der Kunsthalle in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Rostock ein „Art Research Lab“ entstehen. Hier wird aktuelle und direkte Forschung zum „Brain Painting“ betrieben, für alle Besucher einsehbar. So soll die Möglichkeit geschaffen werden, auch am wissenschaftlichen Prozess des Projekts teilzuhaben. Die „Brain Painting“-Exponate sollen laut Hoesle nicht nur Ausstellungsstücke sein, sondern auch in Diskussion und Forschung von Psychologie, Philosophie und Kunstgeschichte hineinwirken. Auch deshalb wird das Projekt in der Kunsthalle von einer interdisziplinären Vortragsreihe begleitet. International anerkannte Mediziner, Psychologen, IT-Spezialisten, Philosophen und Kunsthistoriker werden neben dem Künstler selbst Einblicke in die Wirkung des Projekts auf Wissenschaft und Kunst geben. Das interaktive Ausstellungs- und Performance-Projekt „PINGO ERGO SUM – Das Bild fällt aus dem Hirn“ von Adi Hoesle wird am 17. März um 18 Uhr in der Kunsthalle Rostock eröffnet. Das Rahmenprogramm kann auf der Internetpräsenz der Kunsthalle Rostock eingesehen werden.
16. März 2012 | Weiterlesen
Rostocker Hausbau-Messe 2012 erwartet Besucher
„Schaffe, schaffe, Häusle baue …“ – Wenn es doch nur so einfach wäre, Besitzer eines Eigenheims zu werden, wie in dem schwäbischen Volkslied. Doch da muss viel beachtet, geplant und natürlich auch finanziert werden. Um alle diese Bereiche rund um die eigenen vier Wände wird es am kommenden Wochenende bei der 14. Rostocker Hausbau-Messe im Zentrum der OSPA am Vögenteich gehen. Für immerhin 80 Prozent der Bevölkerung ist laut einer Studie des Spiegelverlages eine eigene Immobilie die beste und sicherste Zukunftsvorsorge. In Rostock entwickelt sich der Immobilienmarkt sehr stabil, in Mecklenburg-Vorpommern gehört der Landkreis zu den Spitzenreitern. Das schlägt sich jedoch auch in den Preisen nieder: Rund 180 bis 200 Euro muss man in der Hansestadt durchschnittlich für einen Quadratmeter Bauland bezahlen, in Küstengebieten sogar noch wesentlich mehr. Damit ist Rostock deutlich teurer als vergleichbare Städte wie Lübeck und Kiel. Und trotzdem wollen immer mehr Leute hier bauen, besonders die knappen innerstädtischen Bauplätze sind begehrt. Das hat laut Frank Berg, Vorstandsvorsitzender der Rostocker Ostseesparkasse (OSPA), vor allem zwei Gründe: „Zum einen gibt es eine hohe Nachfrage von Menschen, die schon ein Haus gebaut haben. Viele merken vielleicht, dass der Nahverkehr im Speckgürtel doch nicht so gut ist und so wollen sie, vor allem im Alter, in die Stadt.“ Zum anderen sei Rostock dank seiner Küstennähe auch als Altersruhesitz für Menschen aus ganz Deutschland interessant. Hat man erst einmal einen Bauplatz gefunden, gilt es jedoch noch viele weitere Punkte zu beachten. Zu allen Fragen des Eigenheimbaus lädt die Hausbau-Messe der OSPA am 24. und 25. März ein. Im letzten Jahr kamen 1200 Besucher, um sich über alle wichtigen Themen zu informieren. In diesem Jahr gibt es 37 Aussteller, die alle Bereiche eines Bauprojektes abdecken, darunter die WIRO, ScanHaus, verschiedene Architekten und Händler für Baubedarf. Ein zentrales Thema ist „Energiesparendes Bauen“, das gerade in der aktuellen Zeit einen hohen Stellenwert besitzt. Macht es das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz doch zur Pflicht, dass jeder Bauherr ein regeneratives Element in seinen Neubau integriert. Und auch Sonnenschutzregeln müssen beachtet werden – so darf in Räumen mit Südwestlage eine bestimmte Temperatur nicht überschritten werden. Abgerundet wird die Messe durch Angebote für Kinder und Familien sowie verschiedene Vorträgen. Dabei geht es unter anderem um Wärmepumpen, Hintergründe zur neuen Energiesparverordnung 2012 und auch um Fragen des Versicherungsschutzes.
16. März 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock gegen BG Aschersleben Tigers - Vorbericht
Am kommenden Samstag, 17.03.2012 um 19:30 Uhr, kann der EBC Rostock in der 1. Regionalliga Nord den Klassenerhalt vorzeitig sichern und den ersten Matchball verwandeln. Mit einem Sieg am Samstagabend gegen die BG Aschersleben Tigers haben die Hanseaten alles in ihrer Hand, um erstmals in der Basketballgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns die Spielklasse zu halten. Rechnerisch sind die Warnowstädter dann nicht mehr von einem Nichtabstiegsplatz zu verdrängen, sollten alle restlichen Spiele regelgerecht angetreten werden. Zwei Siege Vorsprung auf den 11. Platz, auf dem die Tigers gastieren, sind eine gute Ausgangsposition, das Ziel zu erreichen. Die Vorzeichen stehen günstig für die Hausherren. Mit einem 12er-Kader hat Trainer Stenke am Samstag viele Optionen zur Verfügung, das Team zum Klassenerhalt zu führen. Bis in die Verlängerung kämpften sich im Hinspiel die acht Spieler von Trainer Stenke und mussten sich am Ende dann doch knapp einer Niederlage hingeben. Das 82:78 nach 45 Spielminuten und tollem Kampf zeigt aber auch die Schwäche des EBC Rostock in diesem Spiel. Die fehlende Man-Power, um in letzter Instanz auch dieses knappe Spiel zu gewinnen. Die sehr kleine Formation ohne wirklichen Centerspieler hatte ihr Bestes gegeben und bis zur letzten Sekunde versucht, den Tigers die Krallen zu ziehen. Beste Spieler auf Seiten des Gegners waren Lindberg (18 P.), Jones (17), Müller (16) und der in dieser Partie neu eingekaufte Khanani (15). Beim EBC Rostock waren Peter Maischak (45 Minuten, 25 Punkte, 15 Reb.), Sven Hellmann (21 P.) und Floria Nuelken (11 P) die Hauptakteure auf dem Feld. Nun stehen die Ascherslebener aber nicht nur acht Spielern, sondern einem 12er-Kader gegenüber und die Warnowstädter befinden sich in ihrem Wohnzimmer, wo sie schon das ein oder andere Topteam der Liga geschlagen haben. Mit Stade und Magdeburg konnten die Rostocker Riesen zwei der Top 4 der aktuellen Tabelle mit einer Niederlage nach Hause schicken und für eine Überraschung sorgen. Am Samstagabend soll dann endlich der Sack zu gemacht und mit einem Sieg gegen Aschersleben der verdiente Klassenerhalt gesichert werden. Alle Basketballfans sind aufgerufen, in die Scandlines Arena zu kommen und für mächtig Stimmung zu sorgen. Mit dem 6. Mann im Rücken hat das Team von Trainer Dirk Stenke schon so manchen Gegner aus der Halle gefegt. Lasst uns eine tolle Atmosphäre schaffen und die BG Aschersleben bezwingen. Also auf in die Scandlines Arena und den EBC Rostock mit allem unterstützen, was sich noch an Krachmachern in der Schublade versteckt. Kader EBC Rostock gegen die BG Aschersleben Tigers: Sven Hellmann, Eric Bill, Eric Lehmann, Florian Nuelken, Jörn Galdirs, Norman Holl, Jörn Boghöfer, Arne Ritter, Axel Stüdemann, Robert Schmidt, Thomas Klugmann, Peter Maischak 4. Spieltag 1. Regionalliga Nord – Nachholspiel 17.03.2012 Scandlines Arena 19:30 Uhr EBC Rostock – BG Aschersleben Tigers Quelle & Foto: EBC Rostock
15. März 2012 | Weiterlesen
Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde ausgezeichnet
Die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock hat als Betreiberin des Kreuzfahrthafens Warnemünde auf der Messe „Seatrade Cruise Shipping Convention“ in Miami von der Fachzeitschrift „Cruise Insight“ nach Auszeichnungen 2006, 2007 und 2009 in diesem Jahr vier Preise erhalten. Nach einer Umfrage unter internationalen Kreuzfahrtreedereien gingen die „Ports and Destinations Awards 2011" an insgesamt 87 Häfen und Reiseziele in aller Welt, von denen 22 mehr als eine Auszeichnung erhielten. Mit vier Auszeichnungen wurde Rostock-Warnemünde geehrt. Drei „Ports Awards" erhielt der Hafen in den Kategorien „Most Efficient Port Services“ (Effektivste Hafendienstleistungen), „Most Improved Port Facilities“ (Modernste Hafenanlagen) und „Most Efficient Terminal Operator“ (Effizientester Terminalbetreiber). Einen „Destinations Award“ erhielt Warnemuende von den Reedereivertretern als „Best turn around destination“ (Bester touristischer Passagierwechselhafen). „Diese Auszeichnungen würdigen das Engagement aller in Warnemünde rund um die Kreuzschifffahrt tätigen Unternehmen und Behörden. Sie sind zugleich Ansporn, auch weiterhin gute Gastgeber für unsere internationalen Besucher zu sein“, sagt Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock. Die englische Fachzeitschrift "Cruise Insight" ehrt Jahr für Jahr Kreuzfahrthäfen weltweit für besondere Leistungen und Entwicklungen in verschiedenen Bereichen. Quelle: Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH
15. März 2012 | Weiterlesen
Kröpeliner Tor-Vorplatz: Neue Gestaltung vorgestellt
„Die endgültige Lösung sind nicht nur die gefällten Bäume“, erklärt Reinhard Wolfgramm von der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung (RGS) auf der Begehung der Baustelle am Kröpeliner Tor und verweist auf die Gesamtgestaltung, wie sie von den Ausschüssen und Ortsbeiräten freigezeichnet wurde. Nachdem es im Vorfeld bereits heftige Diskussionen um die Neugestaltung des Kröpeliner Tor-Vorplatzes gegeben hat und zuletzt die Abholzung von 14 Bäumen die Gemüter erhitzte, hoffen die Verantwortlichen nun mit der heute vorgestellten Konsens-Lösung überzeugen zu können. Die Tor-Vorfläche (7.245m²) soll auf beiden Seiten von Grünflächen eingerahmt werden, die etwa ein Drittel des Platzes ausmachen. Vom Schröderplatz aus soll sich ein Weg entlang der Wallanlagen zum Tor-Vorplatz weiten, sodass eine visuelle Verbindung vom nördlichen Schröderplatz in die City entsteht. Die bereits verlegten Granitplatten werden zu einem vollständigen, ebenen Platz ergänzt. Ein Band aus Granitpflaster, eingelassen in den Boden, soll eine auf das Tor zugehende Straße symbolisieren, eine Idee, die die historische Funktion des Tors aufgreift. Eine Fahrradabstellanlage mit 87 Bügeln soll für Ordnung auf dem Platz sorgen, die Installation von 19 Sitzbänken auf der Sonnenseite des Platzes sowie die Plastik „Die Sinnende“ den Ort verschönern. Neu ist die geplante Aussichtsterrasse am Rand der südlichen Wallböschung, die vom Vorplatz aus begehbar sein soll und Einblicke in die Wallanlage zulässt. Auch der Eingang vom Platz zum Wall wird neu geordnet, barrierefrei gestaltet und mit Sitzbänken und der Plastik „Blumenmädchen“ verschönert. „Aus ingenieurstechnischer Sicht ist das hier eine sehr anspruchsvolle Baustelle“, betont Stefan Pulkenat, der verantwortliche Landschaftsarchitekt. „Deshalb sieht es hier eher aus wie bei einer großen Tiefbaumaßnahme. Das ist aber die Voraussetzung, um überhaupt hier bauen zu können“, erklärt der Landschaftsarchitekt die großen Baustellen. Schuld an den großflächigen Maßnahmen seien die unebene Oberfläche des Platzes und die unterirdische Bebauung: „Der Vorplatz ist wie ein Nadelöhr: Alle Leitungen der umliegenden Bebauung können nur rechts und links vom Kröpeliner Tor in die Innenstadt verlaufen. In den Knotenpunkten, die in den Wallanlagen liegen, sind diese Bauwerke bis zu vier Meter tief“, erklärt Pulkenat die Großbaustelle, die zunächst der Bündelung, Sicherung und Umverlegung der Leitungen dient. Diese Gegebenheiten haben auch dazu geführt, dass Bäume den Maßnahmen weichen mussten. Dies seien „Folgeschäden des Leitungsbaus“, erklärt der Landschaftsarchitekt und führt weitere Gründe für das Fällen der Bäume an. „Bei der Baumerhaltung ist natürlich auch die Angemessenheit der Kosten ein wichtiger Punkt. Auch bei den komplizierten Tiefbauarbeiten ist natürlich der Wunsch berechtigt, möglichst jeden Baum zu retten. Das wäre jedoch sehr eindimensional gedacht, denn es ist an dieser Stelle sehr kompliziert und teuer: Es kostet am Ende etwa 100.000 Euro einen Baum zu erhalten. Da muss man sich überlegen, ob das noch gerechtfertigt werden kann, gerade in Anbetracht der Pflanzen-Vitalität“, rechtfertigt der Fachmann die Fällung. Der Baumverlust soll allerdings nicht unversorgt bleiben: „Es gibt hier Bereiche, wo man pflanzen kann, ohne dass Leitungen und Baumbestand beschädigt werden“, erklärt der Landschaftsarchitekt. Gerade im Bereich der Fällung wird eine Reihe Bäume gepflanzt werden, sodass hier eine grüne Anbindung an die Kastanien der Schröderstraße geschaffen werden soll. Auf Grundlage einer Bürgerbefragung wurde die ursprüngliche Idee einer Installation von Tor-Elementen als symbolhafte Verbindung von Kröpeliner Tor und Stadtmauer endgültig verworfen. Um die historische Verbindung dennoch wieder herzustellen, wäre stattdessen das Einlassen eines Bandes in den Boden denkbar. So wird der ursprüngliche Mauerverlauf verdeutlicht und gezeigt, „dass das Tor selbst nie allein stand“, wie Uta Jahnke, verantwortlich für die denkmalpflegerische Zielstellung der Umgestaltung, erklärt. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen einschließlich der Planung etwa 1,69 Millionen Euro und werden durch die Stadt, aus Städtebaufördermitteln und aus Eigenmitteln der Großmarkt GmbH finanziert. Während der Bauphase soll den Rostockern immer ein vier Meter breiter Weg zur Verfügung stehen, um in die City zu gelangen. Die Arbeiten am Platz werden ab Montag intensiv beginnen und sollen rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt 2012 beendet sein. Am Dienstag, dem 21. März 2012, wird der aktuelle Stand noch einmal auf der Sitzung des Ortsbeirates Stadtmitte vorgestellt. Beginn ist um 19 Uhr im Beratungsraum 2 des Rathauses.
15. März 2012 | Weiterlesen
Haus der Musik – Eröffnung des Musikschulzentrums
Reges Treiben herrscht in diesen Tagen in der Wallstraße 1. Nachdem das denkmalgeschützte Gebäude aufwendig saniert und zu einem modernen „Haus der Musik“ umgebaut wurde, wird es nun für die feierliche Eröffnung am Freitag auf Hochglanz gebracht. Schon seit Januar werden hier unter einem Dach über 2500 Schüler in zwei Musikschulen, die zuvor auf mehrere Standorte verteilt waren, unterrichtet. Die beiden Rostocker Musikschulen, das Konservatorium „Rudolf Wagner-Regeny“ und die Welt-Musik-Schule „Carl Orff“, haben auf den vier Etagen ihre neuen Unterrichtsräume bezogen. In der umgebauten ehemaligen Turnhalle der Schule hat die Norddeutsche Philharmonie Rostock eine neue Probebühne bekommen. „Für das Orchester ist das ein Riesengewinn. Das ganze Haus ist ein Riesengewinn für die Stadt“, ist Dirigent Manfred Hermann Lehner glücklich. 90 Prozent der Proben der Norddeutschen Philharmonie finden im Musikschulzentrum statt. „Der Klang ist besser. Der Raum ist heller, großzügiger. Die Musiker sitzen sich nicht ganz so auf dem Schoß. Und vor allem es ist frisch und riecht nicht“, vergleicht der Dirigent ohne Wehmut alten und neuen Probenraum. Neben den Berufsmusikern soll im „Haus der Musik“ aber vor allem der musikalische Nachwuchs üben. „Für das 70 Jahre alte Konservatorium geht ein neues Kapitel los. Wir haben eine tolle neue Schule“, lobt Konservatoriumsdirektor Edgar Sheridan-Braun. Er ist froh, dass jetzt alle Unterrichtsräume an einem Standort versammelt sind. „Ensemblearbeit und Gruppenunterricht – das alles findet jetzt hier statt und erleichtert unseren Lehrkräften die Arbeit.“ Rund 40 Räume stehen der Musikschule der Hansestadt Rostock zur Verfügung. „Wir haben insgesamt nur drei Räume mehr. Zwei Unterrichtsräume haben wir für den Elementarmusikunterricht für die Kleinsten eingerichtet. Es war uns wichtig, mehr in die Breite zu investieren“, erklärt Sheridan-Braun. Auch das Profil im Popularbereich will die Musikschule erweitern. Ein neuer Bandprobenraum steht dafür im Kellergeschoss zur Verfügung. „Hier können sich unsere Bands austoben und dürfen richtig laut sein.“ Schalldichte Türen, verstärkte Wände und Unterhangdecken sorgen für eine optimale akustische Dämmung. Mit variablen Akustikvorhängen in allen Unterrichtsräumen lässt sich der Klang weich oder hart machen. „Das sind Nuancen, die vor allem für unsere Schüler wichtig sind, die sich auf ein Musikstudium vorbereiten“, erläutert Franziska Pfaff, Leiterin der Musikschule „Carl-Orff“. Dennoch sei die Kuscheligkeit der alten, zwar etwas maroden Villa, in der die Musikschule zuvor ansässig war, etwas verloren gegangen. Mit Bildern in den Unterrichtsräumen, von denen sich die Musikschüler inspirieren lassen sollen, und brandschutzsicheren Kunstobjekten auf dem Flur soll aber Abhilfe geschaffen werden. Auch zukünftig will die Musikschule wechselnde Ausstellungen zeigen. Froh ist die Musikschulleiterin über den Platz, den das Haus der Musik bietet. Ein Tonstudio und ein großzügiger Vorspielraum wurden in den insgesamt 14 Unterrichtsräumen eingerichtet. Auch die wertvollen Weltmusikinstrumente, wie das asiatische Gamelan, können jetzt gut abgestellt werden. Seitdem die Carl-Orff-Musikschule, die 1983 gegründet wurde und sich in freier Trägerschaft befindet, in das Musikschulzentrum eingezogen ist, nennt sie sich ihrer besonderen musikalischen Ausrichtung entsprechend: Welt-Musik-Schule. „Viel besser als in der alten Musikschule“, findet Johanna Voger das Haus der Musik. Seit fünfeinhalb Jahren nimmt die Elfjährige am Konservatorium Geigenunterricht. Seit Januar bei ihrer neuen Lehrerin Iskra Naumova. „Wir fühlen uns hier sehr wohl“, bestätigt diese ihre ersten Eindrücke. In einem großzügigen Raum, ausgestattet mit Klavier und einem Spiegel, in dem sich die Körperhaltung überprüfen lässt, bereitet sich Johanna fleißig auf den Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ vor. Vom 23. bis 25. März wird dieser renommierte Musikwettbewerb in den Räumlichkeiten des Musikschulzentrums ausgetragen. Als erste große Veranstaltung werde der Wettbewerb die Feuertaufe werden, sagt Volker Ahmels. Der Vorsitzende des Landesausschuss „Jugend musiziert“ ist froh, dass die meisten Wettbewerbe in der Stadt auf das Haus der Musik und die Hochschule für Musik konzentriert werden können. Am Freitag wird aber erst mal die offizielle Eröffnung gefeiert, zu der auch der Oberbürgermeister und der Ministerpräsident des Landes erwartet werden. Aber noch ist das Haus nicht richtig gestimmt. Fahrstuhl und die Lampenintervallschaltung funktionieren noch nicht richtig. Emsig wird das Pflaster auf dem Hof verlegt, Flure und Fenster geputzt und in der Aula der Platz für Gäste und Musiker vorbereitet. Bis zu 70 Musiker von Philharmonie und Musikschulen werden gemeinsam beim Festakt musizieren. 120 werden sich insgesamt musikalisch an der Feier beteiligen, mit der eines der größten und modernsten Musikschulzentren Deutschlands eröffnet wird. 2008 war das Gymnasium „Große Stadtschule“ aus dem Gebäude, das 1867 fertiggestellt wurde, ausgezogen, nachdem es mit dem Goethe-Gymnasium zum Innerstädtischen Gymnasium fusionierte. Im September 2009 begann nach Beschlüssen der Rostocker Bürgerschaft der Umbau zum „Haus der Musik“. 10,8 Millionen Euro sind dafür aufgewendet worden. Vier Millionen Euro investierte die Stadt in Form von Eigenmitteln vom Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und –Entwicklung (KOE), erklärt Nico Seefeldt von der KOE. Der Verkauf der vier Stadtvillen, in denen die Musikschulen zuvor untergebracht waren, diente der Refinanzierung. Die restlichen Gelder stammen aus Fördermitteln von Bund und Land.
15. März 2012 | Weiterlesen
Shopping at Pavilion – Kunstverkauf vor der Marienkirche
Der blaue Pavillon auf dem Neuen Markt hat als Anlaufstelle für Informationen ausgedient. IGA vorbei, Olympia-Traum geplatzt, die Touristeninformation ist zum Uni-Platz gezogen, weitere Nutzungen sind nicht vorgesehen. Also wird der kleine, runde Leichtbau zum 1. April abgerissen. Ab heute bis zum 28. März kommt jedoch noch einmal Leben in den Pavillon. Etwa zwei Dutzend Rostocker Künstler bieten hier ihre Werke feil. Neben Malereien und Grafiken unterschiedlicher Stile befinden sich vor allem auch alltagstaugliche Gebrauchsgegenstände wie Taschen, T-Shirts, Geschirr oder Postkarten im Angebot. Kunstvoll wurden sie von den Produzenten gestaltet. Die Hingucker gibt es sogar schon für kleines Geld, aber tiefer darf man natürlich auch in die Tasche greifen. Der Shoppinggedanke ist explizit über der Tür ausgewiesen und steht bei der Präsentation auf der gut sieben Quadratmeter großen Fläche im Vordergrund. „Wir wollten mit Absicht nicht Kunst drüberschreiben, weil es abschreckt“, erklärt Christian Elgert, der mit anderen jungen Künstlern, die sich in der Galerie auf Zeit zusammengefunden haben, die Idee umsetzte. Unterstützt wurden sie dabei organisatorisch und finanziell vom Kunstverein zu Rostock. Christian Elgert deutet dies als Zeichen des 170-jährigen Kunstvereins, dass er sich für jungen Künstlernachwuchs öffnet. Offen ist der Pavillon auch für weitere Künstler, die spontan ihre Werke zum Verkauf bringen wollen. Auch der Comic- und Karikaturen-Zeichner Mike Bauer hat erst kurzfristig von „Shopping at Pavilion“ erfahren und bringt spontan noch zwei kleine Bilder und Comic-Hefte vorbei. „Leute kennenlernen und ein bisschen was machen“, sagt Mike Bauer über seine Erwartungen, setzt sich und malt Karikaturen der ersten Kunstbummler, die sich im Pavillon umschauen. Immer dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 12 bis 18 Uhr ist der blaue Pavillon auf dem Neuen Markt zum Schauen und Kaufen geöffnet.
14. März 2012 | Weiterlesen
22. OstseeMesse 2012 mit Sonderthema „Schweden“ eröffnet
„Hjärtligt välkomna“, heißt es noch bis zum 18. März auf der 22. OstseeMesse, die sich dieses Jahr mit dem Sonderthema „Schweden“ präsentiert. Neben den speziellen Angeboten des nordischen Nachbarlandes gibt in der HanseMesse Rostock auch ein großes Angebot von Produkten und Dienstleistungen aus der Region: 43 Prozent der ausstellenden Unternehmen auf der OstseeMesse kommen aus Mecklenburg-Vorpommern. Schon vor der Eröffnung der OstseeMesse 2012 standen die Besucher in Schlangen vor den Eingängen der Hansemesse in Schmarl. Zum Tag der offenen Tür nutzten viele Besucher die Möglichkeit, die Eröffnung der größten Verbrauchermesse des Nordens kostenlos mitzuerleben. Über 220 mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe aus der Region sowie dem In- und Ausland stellen sich und ihre Angebote auf der größten Verbrauchermesse des Nordens vor. Oberbürgermeister Roland Methling freute sich besonders über das diesjährige Messe-Sonderthema „Schweden“, wie er in seiner Begrüßung verriet. Zusammen mit dem Gesandten und stellvertretenden Botschafter Schwedens Staffen Hemrå eröffnete das Stadtoberhaupt am Morgen die Messe. Methling gab zu, durch mehrere Urlaube im nordischen Nachbarland ein echter Schwedenfan geworden zu sein und empfahl den Besuchern der Messe eine Reise ins Partnerland, gerade wegen seiner schönen Natur. Die Natur des nordischen Nachbarlandes ist ein großes Thema der OstseeMesse 2012. Der Hingucker ist die große Blumenschau zum Schweden-Thema „Midsommar“, wie auch Besucher Reiner Holzwarth findet: „Das Schwedenthema gefällt mir wirklich sehr, das wird es so nicht mehr geben“, erklärt der 60-jährige Messebesucher und meint damit die integrierte Blumenschau. Die „Midsommar“-Blumenschau ist in Form eines Kreuzes, wie die Flagge Schwedens, unterteilt. Auf der Grundform wurden die schwedischen Landschaften jeder Himmelsrichtung rekonstruiert, sodass die Besucher die Natur Schwedens beim Spaziergang an den steinigen Ufern des Westens, durch die östlichen Birkenhaine und Waldblumenwiesen bis hin zum Midsommar-Maibaum im Norden kennenlernen können. Der südliche Teil der Blumenschau steht für die Schriftsteller des nordischen Nachbarlandes. Auf dem Grün kann man sich hier in Relax-Liegen zu Hörbüchern schwedischer Kriminalautoren ausruhen. Sebastian Bielke betreut die schwedische Hörbuch-Lounge auf der Messe und vertritt hier das Literaturportal Schwedenkrimi.de. „Das Besondere bei schwedischen Krimis ist die Geschichte neben der Geschichte, die die Hauptrolle spielt, zum Beispiel die des Kommissars und seinen Problemen. Es menschelt immer sehr in den Romanen“, beschreibt Bielke den Reiz der schwedischen Kriminalliteratur und kümmert sich um die literaturinteressierten Messegäste. Zusammen mit den Ausstellern, die Handwerk, Feinkost und Dienstleistungen rund um Schweden präsentieren, stellen sich auch viele regionale Händler und Dienstleister, wie beispielsweise die Schwaaner Fischwaren GmbH oder das Volkstheater Rostock vor. Neben dem „Kunsthandwerk-Markt“, auf dem die Besucher den Künstlern aus Mecklenburg-Vorpommern bei der Arbeit über die Schulter schauen können, gibt es unter anderem eine sportliche Mitmach-Meile der BARMER GEK und ein buntes Bühnenprogramm. Besonders für die Aussteller ist die OstseeMesse eine tolle Möglichkeit sich zu präsentieren, wie Heiko Köhn erklärt: „Das Geschäft läuft hier sehr gut, denn man hat in der Hansemesse immer einen guten Kundendurchlauf. Das ist nicht überall so, besonders da, wo die Hallen nicht so schön ausgelastet sind wie hier“. Heiko Höhn vertritt mit seinen Kollegen den Reiseveranstalter „Kofahl Reisen“ aus Rostock. Er und sein Team kommen gern zur OstseeMesse um sich vorzustellen: „Hier ist alles immer sehr gut organisiert“, lobt Höhn die Veranstalter. Die OstseeMesse in der HanseMesse Schmarl kann noch bis zum 18. März täglich von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Die Tageskarte kostet 5,00 Euro, Kinder bis 12 Jahre erhalten in Begleitung Erwachsener freien Eintritt. Für die Betreuung und Bespaßung der Jüngsten ist durch die Familienagentur „Engelchen & Bengelchen“ gesorgt.
14. März 2012 | Weiterlesen
Moderne Häuser für die Baulücken in der Östlichen Altstadt
Der Traum vom eigenen Haus in Rostocks Innenstadt und der Wunsch der Stadt, Baulücken in der zumeist denkmalgeschützten Umgebung zu schließen – mit der Initiative „Neues Wohnen in der Innenstadt“ sollen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Mit Beratung und Planungshilfe, aber auch mit Fördermitteln wurden seit 2005 landesweit bereits 25 Bauvorhaben in acht Städten durch diese Initiative unterstützt. In Rostock haben bisher sieben Projekte davon profitiert. Ein weiteres wird gerade vorbereitet. Vier Häuser sind bereits fertiggestellt worden, informiert Reinhard Wolfgramm, Geschäftsführer der als Sanierungsträger zuständigen Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (RGS). Eine Untersuchung der Stadtplaner habe ergeben, dass es noch ungefähr 20 kleinere Baulücken in der Innenstadt – vor allem in der Östlichen Altstadt, aber auch in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt – gebe, auf die ein Einfamilienhaus passt. 90 Prozent davon befinden sich in Privateigentum. Doch private Grundstücksbesitzer bleiben einem Bauvorhaben in der Innenstadt gegenüber oft skeptisch. „Ein Eigenheimbau konkurriert nach wie vor mit anderen Standorten auf der grünen Wiese“, erklärt Peter Ebert, von der Planungsgruppe Stadt und Dorf, die im Auftrag der RGS die Baulücken untersucht. Archäologische Grabungen, schwierige Gründungsverhältnisse – als zu kompliziert, langwierig und zu teuer fasst er ihre Vorbehalte zusammen. „Ich habe mich davor gescheut, hier ein Haus zu bauen“, sagt auch Burkhard Doß, der bereits im Jahr 2001 zwei Grundstücke in der Kleinen Goldstraße erwarb. Doch nun will er hier ein Wohnhaus bauen und in zwei bis drei Jahren mit seiner Familie einziehen. Die Begleitung des Bauvorhabens durch die Initiative „Neues Wohnen in der Innenstadt“ ermöglicht es ihm frühzeitig mit den Stadtämtern über Themen wie planungsrechtliche Vorgaben, Abstandsregeln zu benachbarten Gebäuden, Stellplätzen oder Denkmalpflege ins Gespräch zu kommen. „Um die Qualität der Architektur zu steigern, werden die Bauherren gebeten an einem Wettbewerb teilzunehmen“, erklärt Reinhard Wolfgramm das Verfahren. Drei Architekten, die ausgelost und mit jeweils 1500 Euro gefördert werden, erarbeiten daraufhin einen Entwurf, der sowohl die Interessen des Bauherren, als auch die der Stadt berücksichtigt. Ein Gremium aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Sanierungsträgers und Bauherrn diskutieren die Vorschläge, bevor sich der Bauherr schließlich für eine Variante entscheidet. Für die weitere Planung vergibt die RGS bis zu 5000 Euro. Auch für die Realisierung des Vorhabens können weitere Neubau-Fördermöglichkeiten angefragt werden. „Mit solchen Verfahren möchten wir dazu beitragen, dass moderne Architektur in hervorragender Qualität in der Altstadt eingesetzt werden kann“, betont Odett Freiberg von der RGS und verweist auf die mit Metallflächen gestaltete Fassade eines Neubaus in der Großen Goldstraße. Zuvor sei auf der kleinen Fläche der Parkplatz seiner Zahnarzt-Praxis gewesen, erzählt Wolf-Peter Uhde, der mithilfe dieses Programms nun hier seinen Alterswohnsitz errichtet hat. „Mit Ende 60 überlegt man sich, ob man noch ein Haus baut.“ Doch mit dem Ergebnis zeigt sich der Bewohner des viergeschossigen Hauses nun zufrieden. Barrierefreiheit, Energiefreundlichkeit, Dachgarten – viele Vorstellungen der Bewohner flossen in die Gestaltung des Hauses ein. „Ich war doch sehr erstaunt, wie offen und großzügig die Ämter waren“, erinnert er sich auch an ein vorheriges Bauprojekt, das sich eng an historische Vorbilder halten musste. „In den denkmalgeschützten Bereich der Altstadt sollen in Abstimmung mit den Denkmalpflegern auch bewusst andere Materialien eingebracht werden“, erläutert Odett Freiberg. Auch das neue Eigenheim von Dirk Sobotka im Gerberbruch fügt sich mit moderner Architektur zwischen einem Viergeschosser der Gründerzeit und der Alten Gerberei ein. „Wir haben versucht den Industriecharakter des historischen Ensembles wieder aufzunehmen“, erklärt der Hauseigentümer und findet schade, dass nun der alte Schornstein und weitere Teile der Alten Gerberei neuen Wohnbauten Platz machen sollen. Auch was die Energieversorgung seines Hauses betrifft, bedauert er, dass es mit den zuständigen Ämtern nicht möglich gewesen sei, ein Konzept zu entwickeln, das die Energie der in unmittelbarer Nähe vorbeifließenden Warnow nutzt. „Fernwärme kommt hierher. Das hätten auch wir gerne gehabt. Aber wir werden nicht angeschlossen“, beklagt er weitere bürokratische Hürden. Derzeit werden drei weitere Projekte vorbereitet: im Küterbruch 8c, im Ellernhirst 4/5 und am Alten Markt 7. Weitere Informationen findet ihr auf der RGS-Website.
14. März 2012 | Weiterlesen
Kurt Krömer zu Gast in der Stadthalle Rostock
„Pass auf, ich zeige dir jetzt meinen kleinen Roststock.“ Auf diesen Witz freute sich Kurt Krömer nach eigener Angabe den gesamten Tag. 2400 Leute waren gestern in die Stadthalle gekommen, um sein aktuelles Programm „Der nackte Wahnsinn“ zu sehen. Unter ihnen war auch Steffi aus Neustrelitz, die Krömer zu sich auf die Bühne holte. Die junge Frau wurde ausgiebig abgeknutscht und durfte anschließend auf dem Schoß des Komikers Platz nehmen. Sie wirkte jedoch ein wenig überrascht, als ihr Krömer direkt eine gemeinsame Nacht im Hotel anbot. Doch wahrscheinlich war das Angebot sowieso nicht ganz ernst gemeint, denn der Künstler ist vergeben und dreifacher Familienvater, was er auch während seines Programms immer wieder erwähnte. Besonders sein 13-jähriger Sohn sei im Moment in einer schwierigen Phase und nicht sehr zufrieden mit der Berufswahl des Vaters. „Neulich wollte er abhauen, ist aber in der Babyklappe stecken geblieben.“ Im Laufe des Abends durchlebte die Berliner Schnauze allerhand Stimmungsschwankungen. Mal war er charmant, teilweise sogar weinerlich, vor allem wenn es um sein Alter ging, doch viel häufiger war er aufbrausend und cholerisch. Doch gerade diese scheinbaren Anfälle gehören ja zu seinem Markenzeichen und wurden so auch mit viel Applaus aus der ausverkauften Halle gewürdigt. Er verriet jedoch, dass unter den Gästen mindestens 200 Statisten saßen, die für gute Stimmung sorgen und den Schein von Spontanität aufrechterhalten sollten. Ob der Grimme-Preisträger das jedoch wirklich nötig hat, ist fraglich. Denn mit seiner kauzigen Art und den Witzen, die auch gern mal unter die Gürtellinie gingen, hat er sich in den letzten Jahren eine große Fanbasis aufgebaut. Immerhin waren gestern über 1000 Gäste mehr in der Halle als bei seinem ersten Auftritt in Rostock im Jahr 2006 im Rahmen der Kulturwoche. Eines seiner Erfolgsrezepte ist sicher auch, dass er immer so redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. So erzählte er, dass er von den Scheinwerfern so geblendet sei, dass er nur die erste Reihe sehen könne. „Und mit der ersten Reihe haben wir heute leider optisch Pech gehabt.“ Doch das Publikum nahm ihm die Beleidigung nicht übel, befand es sich doch in guter Gesellschaft. Ebenfalls ihr Fett weg bekommen haben unter anderem die FDP, das Christentum und typische, deutsche Beamte. Am Ende des Abends, nachdem er zwei Zigaretten auf der Bühne geraucht, gespuckt und sich mit dem Bühnenvorhang die Nase geputzt hatte („Bei mir ist es immer eklig, früher hätte ich wahrscheinlich den ganzen Vorhang vollgewichst“) löste er am Ende doch noch die vom Programmtitel versprochene „nackte Wahrheit“ ein. Erst mit freiem Oberkörper, dann nur mit Socken und einer Unterhose und schließlich von hinten ganz nackt präsentierte sich Krömer den jubelnden Zuschauern. Auch wenn Ralph, Julius und Matthias aus Laage die Stripeinlage nicht gebraucht hätten, waren sie doch sehr begeistert von dem Abend. „Es hat uns super gefallen. Und er ist im wahrsten Sinne des Wortes rotzfrech“, fasste Ralph den Abend zusammen. Die drei Männer mochten vor allem die Spontanität des Künstlers. Julius berichtet: „Ich war bei seinem ersten Auftritt in Rostock dabei und da ist ihm ein Schuh kaputt gegangen, was er 20 Minuten zum Thema machte.“ Jedoch sei es eigentlich egal, ob nun spontan oder geplant, Hauptsache man könne lachen. Und das konnten die drei Männer gestern ausgiebig.
14. März 2012 | Weiterlesen
Gesellenfreisprechung der Kreishandwerkerschaft 2012
„Handwerk hat weiterhin goldenen Boden“, verkündete Oberbürgermeister Roland Methling in der Rostocker Nikolaikirche und beglückwünschte die versammelten Junghandwerker zum Tag ihrer Freisprechung zum Gesellen. Unter dem Applaus von Freunden, Verwandten, Berufsschullehrern und Innungsvorsitzenden wurden die jungen Gesellen nach erfolgreichem Abschluss ihrer Lehrzeit in die Reihen des Handwerks aufgenommen. Nach einer Begrüßung durch Kay-Uwe Teetz, dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rostock-Bad Doberan, wurde es richtig feierlich in der Nikolaikirche. Angekündigt durch seine Glocke trat der Ratssyndikus im feierlichen Gewand auf und übergab die traditionelle Innungslade mit den Gesellenbriefen. Erst nach seiner Verkündung, dass das ehrbare Handwerk nunmehr die anwesenden Gesellen und Gesellinnen in seinen Reihen aufnehmen wird, durfte die Zeremonie beginnen. Feierlich entzündete der Ratssyndikus nach der Übergabe der Innungslade Kerzen zu Ehren der Junghandwerker, auf dass sie alle „Licht, Wärme und Geborgenheit in der großen Familie des Handwerks finden mögen“. „Der erfolgreiche Abschluss der Lehrzeit, das ist ein Tag des Glücks! Sie stehen jetzt auf eigenen Beinen“, freut sich Roland Methling mit den jungen Absolventen und fordert die Junggesellen dazu auf, in Zeiten des Fachkräftemangels ihrer Heimat treu zu bleiben: „Die Hansestadt Rostock braucht Sie, denn wir haben sehr viel vor, wobei Sie unsere Stadt voranbringen können“, erklärt der Oberbürgermeister. Mit den Worten „Ich spreche euch frei, ein jeder jetzt Geselle sei. Schafft fröhlich mit Herz und Hand und seid stolz auf euren Handwerksstand“, sprach Meuser die jungen Absolventen anschließend frei von den Verpflichtungen des Lehrlingsstandes und erhob sie so in den Gesellenstand. Dann war es endlich so weit: Die jungen Handwerker konnten die Zeugnisse über den erfolgreichen Abschluss der Lehrzeit und ihre Gesellenbriefe in Empfang nehmen. Nach Innungen sortiert traten die Gesellen nach vorn, um sich von nun an „Anlagenmechaniker“, „Elektroniker“, „Maler und Lackierer“, „Orthopädieschuhmacher“, „Dachdecker“, „Metallbauer“, „Mosaiksteinleger“, „Fahrzeuglackiererin“, „Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker“ oder aber auch „Friseurin“ nennen zu dürfen. Unter den stolzen Absolventen befand sich auch Johannes Röder. Der frischgebackene Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker nimmt sich Roland Methlings Wunsch zu Herzen und bleibt der Hansestadt treu: „Ich möchte auf jeden Fall in Rostock bleiben und hier arbeiten. Ich bin hier geboren und aufgewachsen, Rostock ist einfach meine Heimat“, erklärt der 21-Jährige, als er seinen Gesellenbrief in den Händen hält. Was die Aufforderung nach Weiterbildung betrifft, schließt er nicht aus, später auch noch seinen Meister zu machen. Gemäß seinem fleißigen Stand hält er sich mit dem Feiern seines Abschlusses noch zurück: „Morgen geht’s ja wieder früh los zur Arbeit“, erklärt Johannes Röder und freut sich dort sein Zeugnis zu zeigen. Die jungen Handwerksgesellen feierten in der Nikolaikirche neben dem Abschluss ihrer Lehrzeit auch ihre Berufswahl. Mit der Entscheidung einen handwerklichen Beruf zu erlernen sind die Gesellen nun in einer Branche tätig, die nicht nur einen starken und leistungsfähigen Wirtschaftszweig darstellt, sondern auch eine der höchsten Zuwachsraten im Land verzeichnet.
13. März 2012 | Weiterlesen
„STAPELLAUF II“ im Artquarium Rostock
Nach fleißigem Malern, Hämmern und klar Schiff machen, war es am Freitag endlich so weit: Die MS Artquarium wurde feierlich vom Stapel gelassen. Zur Neueröffnung der Produzentengalerie tummelten sich um die stolzen Crewmitglieder Sandra Schmedemann, Anna Silberstein und Celine Krüger viele Kenner, Könner und Freunde der Kunst. Eine Überraschung gab es auch: Zur Feier des Tages enthüllten die Künstlerinnen Rostocks zweiten „Kunstautomaten“. „Licht aus – Spot an!“, hieß es im Barnstorfer Weg 36, als die drei Künstlerinnen sich mit einer Taschenlampen-Lightshow als neue Crew des Artquariums vorstellten. Zu Klängen von Ronny Bruch am Vibrafon öffneten sie erstmals die Tür ihrer neuen Galerie und begeisterten die Gäste mit ihrer Kunst und dem liebevoll gestalteten Galerieraum. Vor dreieinhalb Jahren wurde das Artquarium von Schmuckdesignerin Anna Silberstein und vier weiteren Künstlern als Produzentengalerie in der östlichen Altstadt gegründet. Seit dem war die Galerie Gastgeber für 32 Künstler und Kunsthandwerker, die mit ihren Werken zum stetigen Wandel des Artquariums beitrugen. Der Umzug der Produzentengalerie in die KTV hatte vor allem praktische Gründe: „Ich wollte Galerie und Werkstatt trennen, denn die Galeriearbeit wurde auf die Dauer zu aufwendig um konzentriert zu arbeiten“, erklärt Anna Silberstein, die als letzte Artquarianerin der alten Galerie-Mannschaft damals die meiste Verantwortung trug. Um sich wieder konzentriert ihrer Arbeit widmen zu können, zog die Schmuckdesignerin in die Werkstatt von Sandra Schmedemann. Die Keramikerin und studierte Industriedesignerin mietet bereits seit 2009 die Werkstatt im Hinterhof des heutigen „Artquariums“ in der KTV und fertigt dort Porzellan. Als der Laden in unmittelbarer Nähe der Werkstatt frei wurde, beschlossen die Künstlerinnen gemeinsam einen neuen Anfang zu wagen. Zusammen mit der selbständigen Keramikerin Celine Krüger, die ebenfalls in der Werkstatt im Hinterhof einzog, war das neue Artquarium-Team perfekt. Das Artquarium in der KTV macht seinem Namen alle Ehre, denn hier wird Kunst in einem dezent maritim gestalteten Raum präsentiert. Das maritime Konzept der Galerie entstand in Anlehnung an den alten Heimathafen des Artquariums, die Große Wasserstraße. „Mit dem Standortwechsel haben wir das Konzept behalten und auch das neue Artquarium maritim gestaltet“, erklärt Anna Silberstein. Im Laufe der Jahre hat die Schmuckdesignerin selbst Gefallen am Galerienamen gefunden: „Der Name war inspirierend für mich. Seit ich im Artquarium bin, mache ich unter anderem auch maritimen Schmuck, was auch damit zu tun hat, dass ich den Zoologen Ernst Haeckel für mich entdeckt habe.“ Auch eine Überraschung gab es zur Eröffnung. „Wir ziehen nicht einfach weiter, ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen“, freut sich Crewmitglied Sandra Schmedemann. Unter Applaus erklärt sie, dass der „Kunstautomat“ des Artquariums weiterhin an seinem alten Standort in der Großen Wasserstraße Passanten beglücken wird. Der „Kunstautomat“ in der östlichen Altstadt beherbergt Schätze, geschaffen von Gästen und befreundeten Künstlern der Galerie. Jeder neugierige, kunstinteressierte Passant kann im Vorbeigehen Münzen in den Automaten werfen, eine Schublade herausziehen und sich dann über ein kleines Kunstwerk freuen, das er nun erworben hat. Als die Artquarium-Crew verkündet „Wir bereichern Rostock mit einem zweiten Kunstautomaten, einem echten KTV-Hingucker!“, war die Freude im Publikum noch viel größer. Die drei Künstlerinnen ernteten für diese Idee nicht nur freudigen Applaus, sondern auch viele „Ohs“ und „Ahs“, als sie das neue Schmuckstück endlich enthüllten. „Eine klasse Idee!“, findet auch der junge Rostocker Künstler Felix Fugenzahn, der sich ebenfalls zur Eröffnung des KTV-Artquariums einfand. „Ich habe im alten Artquarium schon einmal ausgestellt, daher kenne ich das Team, und ich muss sagen, der neue Laden ist echt schön geworden“, lobt Fugenzahn die Galerie und huscht zur Bar, um dort seinen Artquarianischen Geldschein gegen ein liebevoll maritim hergerichtetes Begrüßungsgetränk zu tauschen. Im neuen Artquarium kann man nicht nur Porzellan von Sandra Schmedemann, Schmuck von Anna Silberstein und Keramiken von Celine Krüger bewundern, sondern auch Schöpfungen und künstlerische Kleinode weiterer Künstler sehen und erwerben. Für alle neugierigen Besucher ist das Artquarium im Barnstorfer Weg 36 von Dienstag bis Freitag von 11 bis 18 Uhr geöffnet; am Samstag kann man die Galerie zwischen 11 und 14 Uhr besuchen.
12. März 2012 | Weiterlesen
Charlie Watts in Rostock
Was für eine Sensation: Charlie Watts kommt nach Rostock. Der Schlagzeuger der Rolling Stones, unbestritten eine Musiklegende, in unserer Hansestadt! Gleich an zwei Abenden tritt er mit seiner Band The ABC & D of Boogie Woogie vor dem Rostocker Publikum auf. Eingefädelt haben das Konzerterlebnis Astrid Hanisch und ihr Partner von der Kleinkunstbühne Ursprung, wo heute Abend das zweite – bereits ausverkaufte – Konzert stattfinden wird. „Zu verdanken haben wir das, was wir heute erleben, dem Kontakt von Ben Waters, der bei uns schon zu Gast war. Wir haben die Truppe vor zwei Jahren in Wien kennengelernt und uns ganz doll gefreut, als der Anruf kam mit der Nachricht: Wir kommen zu euch nach Rostock,“ erzählt sie zu Beginn des ersten Konzerts ganz aufgeregt. Etwa 350 Gäste hatten gestern Abend im Ostseesaal des Hotel Radisson Blu Platz genommen. Natürlich viele Rolling Stones Fans, die sich vom Starappeal des Schlagzeugers locken ließen. Aber auch viele Jazz-Liebhaber, die ihre alten Schallplatten zum Signieren mitgebracht hatten. Denn mit den beiden Boogie-Woogie-Pianisten Axel Zwingenberger und Ben Waters sowie dem Kontrabassisten Dave Green standen weitere hochkarätige Musiker auf der Bühne. Axel Zwingenberger erinnert sich an die erste Zusammenarbeit: „1986 wurde ich nach London eingeladen, um an einer Fernseh-Dokumentation über die Geschichte des Boogie-Woogie teilzunehmen, die South Bank Boogie Show. Neben historischen Filmen gab es auch eine Studiosession. Ich war einer der vier Pianisten. Man sagte mir, dass es auch noch eine Rhythmusgruppe geben wird, aber nicht wer es sein wird. Im Studio stand dann plötzlich am Kontrabass Dave Green und am Schlagzeug Charlie Watts.“ 2009 brachte schließlich der junge englische Pianist Ben Waters die Gruppe zusammen. Aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen wurde der Bandname The A B C & D of Boogie Woogie. Der Name ist Programm. Als die ersten Beats von Axel Zwingenberger vom schwarzen Flügel rollen, beginnt der Saal zu swingen. Das Publikum lächelt und federt auf den Stühlen. Kopf, Hände, Füße wippen im Takt, mal zu wildem Boogie Woopie, mal zu den langsameren Blues-Stücken. Das meiste ist Improvisation und passiert in dem Moment. Ab und zu gibt es auch mal einen Titel. Viele Songs aus den Pionierzeiten des Boogie-Woogie erklingen wie von Clearance „Piepton“ Smith, Versal Tomas oder eine Boogie-Woogie-Version von Gershwins „Oh, Lady Be Good!“ Aber auch eigene Kompositionen stellen die Musiker vor. „Sympathy for the drummer“, Axel Zwingenbergers augenzwinkernde Anspielung auf den Rolling Stones Titel „Sympathy for the Devil“ gehörte beispielsweise dazu. Mit rhythmischen Feinheiten und ausdrucksstarken Soli wusste jeder der vier Musiker zu brillieren und dem Boogie-Woogie eine erstaunliche Vielfalt abzugewinnen. Das höchst aufmerksame Publikum honorierte dies mit großzügigem Applaus und stehenden Ovationen am Ende des Konzertes. „Vom Schwung in der Musik“ ließen sich auch Diana und Dietmar Strecke anstecken. Charlie Watts und Axel Zwingenberger waren auch für sie die großen Namen, die sie zum Konzert gezogen hatten. „Es ist relativ selten, dass man die Qualität dieser Musik einmal hier vor Ort sehen kann. Es passiert nicht allzu oft, dass Künstler dieser Kategorie hier auftreten“, würdigt Dietmar Strecke den Abend. Mal so dicht an einem echten Rolling Stone heranzukommen, darüber freute sich auch ein weiterer Gast, der die Konzerte der legenderen Rockband schon in riesigen Stadien live erlebt hatte.
12. März 2012 | Weiterlesen
Bombenalarm an der Universität Rostock
Eine Bombendrohung versetzte die Universität Rostock heute Morgen in Alarmbereitschaft. Ein Unbekannter hatte kurz nach acht Uhr die Telefonzentrale der Universität angerufen und mit einer Bombe gedroht. Angaben über einen konkreten Ort oder eine genaue Zeit machte er nicht. Auch Forderungen stellte er, dem Bericht der Polizei zufolge, keine. Die Beamten nahmen umgehend die Ermittlungen auf, um die Ernsthaftigkeit des Anrufes zu überprüfen. Kriminaltechnische Untersuchungen mit einem Spürhund wurden in der Poststelle in der Schwaanschen Straße aufgenommen. In einer E-Mail rief Rektor Professor Dr. Wolfgang Schareck die Mitarbeiter dazu auf, keine verdächtigen Postsendungen zu öffnen. Mehrere Universitätsgebäude wurden nach Bekanntwerden der Bombendrohung geräumt, darunter auch das ITMZ und die Bibliothek in der Südstadt. Bereits Ende Januar war ein Farbbeutelanschlag auf einen Hörsaal der Universität Rostock verübt worden. Aktualisierung, 12.03.2012 16:21 Uhr: Polizei und Universitätsleitung gaben um 16:00 Uhr Entwarnung, wie die Uni Rostock gerade offiziell bekannt gab. Wie Polizeisprecher Volker Werner mitteilte, ergaben die Ermittlungen keinen hinreichenden Verdacht auf die Ernsthaftigkeit der Bombendrohung. Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt nur noch auf die Person des Anrufers, erklärte die Polizei.
12. März 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock besiegt den BBC ‚White Devils‘ Cottbus mit 72:70
Am heutigen Sonntag, 11.03.2012, konnte sich der EBC Rostock ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sichern. Im Duell mit den ebenfalls stark abstiegsgefährdeten Cottbussern hatten die Rostocker am Ende knapp die Nase mit 72:70 vorn und holten sich somit den ersten Auswärtssieg der Saison. Von Beginn an lag das Stenke-Team in Führung und lag zur Halbzeit bereits mit 32:20 vorne. In der zweiten Hälfte bekamen vor allem die Bankspieler Verantwortung, was die Gastgeber ausnutzen und sich Punkt um Punkt heran kämpften. Am Ende war es ein glücklicher Sieg und die Zeit rettete die zwei wichtigen Punkte und den ersten Auswärtssieg der Saison. Der EBC Rostock festigt damit seinen 9. Tabellenplatz in der 1. Regionalliga Nord und kann sich weiter Hoffnung machen im Kampf um den Klassenerhalt. Mit einem Sieg im nächsten Heimspiel am 17.03. gegen Aschersleben kann der EBC den Sack zu machen und erstmals die Spielklasse halten. Die Partie begann gut für die Rostocker und sie kontrollierten das Spiel vom Start weg und legten gleich mal einen 7:0 Lauf hin. Die erste Fünf kontrollierte die Gegner und hielt sie mit einer sehr kompakten Verteidigung auf Distanz. Die nur 27 Prozent Feldwurfquote der Hausherren sprechen für sich. Zur Halbzeit führten die Warnowstädter bereits mit 32:20 und hatten sich ein gutes Polster erarbeitet. Auch zu Beginn des 3. Viertels riss der Faden nicht ab und die Rostocker bauten die Führung bis zur Mitte des Spielabschnitts sogar auf 20 Punkte aus. Die letzten Aktionen in dieser Spielperiode gehörten allerdings wieder den Hausherren, die sich noch nicht aufgaben und bis auf 16 Punkte verkürzten. (57:41 Endstand 3. Viertel für EBC) Das Momentum nahmen die Cottbusser dann in den letzten Spielabschnitt mit und gemeinsam mit gefühlten 600 Zuschauern im Rücken kämpften sich die ‚White Devils‘ Punkt um Punkt heran. Es waren noch vier Sekunden verbleibende Spielzeit während die Gastgeber an der Linie standen und durch drei Freiwürfe wieder bis auf 71:70 dran waren. Spannender konnte es nicht werden. Die Halle war mittlerweile zum Hexenkessel geworden und es waren nur noch vier Sekunden auf der Uhr. Einwurf EBC Rostock. Sven Hellmann bekommt den Ball und wird gefoult. Aufgrund der überschrittenen Teamfoulgrenze, gab es zwei Freiwürfe, von denen Hellmann einen verwandelte. Noch eine Sekunde zu spielen und Cottbus mit dem verzweifelten Wurf von der eigenen Grundlinie, ohne Erfolg. Die 18 Punkte in den letzten fünf Spielminuten durch die Hausherren hätten den EBC fast den Sieg gekostet. Egal wie, ein Sieg und das ist es, was in diesem Moment zählt. Am kommenden Samstag, 17.03.2012 um 19:30 Uhr, hat der EBC Rostock nun alles in seiner Hand und kann mit einem Sieg über Aschersleben erstmals die Spielklasse halten. Noch nie hat ein Team aus Mecklenburg-Vorpommern dies geschafft und deshalb sind alle Rostocker Sportfans aufgerufen, den EBC beim nächsten Heimspiel in der Scandlines Arena zu unterstützen. Viertelstände: 9:13, 11:19, 21:25, 29:15 Punkte EBC Rostock gegen Cottbus: Sven Hellmann (24), Eric Bill (7), Eric Lehmann , Michael Buse (-), Norman Holl (-), Jörn Boghöfer (1), Arne Ritter (3), Axel Stüdemann (10), Robert Schmidt (5), Thomas Klugmann (7), Peter Maischak (15) Quelle & Foto: EBC Rostock
11. März 2012 | Weiterlesen
Snowboard-Session an der Rostocker Hafenkante
Obwohl der Winter schon vorbei ist, konnten am Sonntag alle Snowboard-Verrückten ihr eingemottetes Equipment aus dem Schrank holen und noch einmal Gas geben – und zwar nicht in der Skihalle, sondern direkt an der Rostocker Hafenkante. Das ungewöhnliche Spektakel rund um den alten Hafenkran am Warnowufer wurde von „Red Bull“ und dem Rostocker „Supreme Surf“-Team organisiert. „In der Nacht wurden 40 Kubikmeter Schnee an die Hafenkante gekarrt, die dann mit der Hilfe von vielen engagierten Helfern zur Piste verwandelt wurden“, erklären die Veranstalter. Für einen rasanten Anlauf der Boards sorgten die Organisatoren mit der „Red-Bull-Grinch-Winch“. Die „Winch“, eine Seilwinde für Actionsportler, die die Boarder auf bis zu 40 km/h beschleunigt, sorgte vor allem dafür, dass die Sprünge über den aufgebauten Kicker mit einer 2,5 Meter Gap besonders hoch und weit wurden. Ab dem frühen Nachmittag wagten sich die Amateur-Boarder dann nach einigen Testläufen mit der „Grinch-Winch“ an die Hindernisse (Obstacles). „Woah! Das hätte ich nicht gebracht“, staunt Tom Rückborn, als er den ersten Snowboarder mit einem „One-Eighty“ über den Kicker springen sieht. Der 26-Jährige traut sich mit dem Wakeboard zwar schon den einen oder anderen Trick zu, ist aber von der Geschwindigkeit überrascht, mit der die Rostocker Snowboarder die aufgebauten Obstacles nehmen: „Auf dem Wasser fällt man doch noch weicher als hier, wo man direkt auf den schneebedeckten Beton klatscht.“ Gerade der Veranstaltungsort sorgt für Begeisterung bei den Besuchern. „Das Panorama ist echt klasse! Snowboard fahren direkt unterm alten Hafenkran mit Blick auf die Warnow, Daumen hoch“, lobt auch Tom Rückborn die Veranstaltung. Obwohl kein Boarder den urbanen Snowboard-Spaß gegen die echte Piste tauschen würde, war das Spektakel an der Hafenkante für alle Snowboard-Fans ein einmaliges Erlebnis.
11. März 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt Eintracht Frankfurt mit 1:5
Dunkle Wolken zogen zu Spielbeginn über der DKB-Arena auf. Entsprechend düster verlief für Hansa Rostock auch die Partie gegen Eintracht Frankfurt. Mit 1:5 mussten die Rostocker heute ihre bislang höchste Saisonniederlage einstecken. 13.300 Zuschauer verfolgen am Sonntagnachmittag das Spiel zwischen Schlusslicht Hansa Rostock und der Eintracht Frankfurt, dem Dritten der Tabelle. Im Vergleich zur Partie gegen Braunschweig nimmt Hansa-Trainer Wolfgang Wolf nur eine Änderung in der Aufstellung vor: Für Kevin Pannewitz rückt wieder der Gelb-gesperrte Innenverteidiger Matthias Holst in die Viererkette. Bis zur 13. Minute passiert nicht viel auf dem Rasen, dann bringt der erste ernst zunehmende Angriff der Frankfurter die Gäste jedoch gleich in Führung. Bamba Anderson spielt von der Mittellinie aus einen langen Pass in den Strafraum der Rostocker, Sebastian Jung kann sich den Ball unbedrängt aus der Luft fischen und legt ihn quer auf Benjamin Köhler, dem aus acht Metern der Abschluss ins Netz der Gastgeber gelingt. In der 23. Minute hat dann Tobias Jänicke den Ausgleich auf dem Fuß. Nach einem schönen Solo versucht es der 22-Jährige von der Strafraumgrenze aus, sein Schuss geht jedoch über die Latte. Drei Minuten später blockt erst Anderson einen Schuss von Marek Mintal, im Nachgang kommt dann erneut Jänicke ans Leder, Eintracht-Keeper Oka Nikolov kann den Ball aber noch über die Latte lenken. In der 34. Minute sorgen die Hessen fast selbst für den Ausgleich. Nach einer Ecke bekommt Nikolov den Ball nicht unter Kontrolle. Bevor Mintal am langen Eck lauernd abstauben kann, klärt Köhler die Situation jedoch auf der Torlinie. Obwohl Hansa in dieser Phase mehr Akzente setzen kann, sind es doch die Frankfurter, die kurz vor der Pause ihre Führung ausbauen können. Und wieder einmal ist es eine Standardsituation, die Hansa in Bedrängnis bringt. Nach einem Köhler-Eckball von der linken Seite verlängert Gordon Schildenfeld mit dem Hinterkopf ins lange Eck. Mintal versucht noch auf der Linie zu klären, doch zu spät – mit dem Stand von 0:2 verabschieden sich die Mannschaften in die Halbzeitpause. Hoch motiviert und offensiv startet Hansa in die zweite Hälfte. Bereits in der 47. Minute nimmt Jänicke einen Kopfball von Robert Müller volley und prüft Nikolov, der den Ball gerade noch zur Ecke ablenken kann. Nach einem Fehler in der Frankfurter Defensive landet das Leder fünf Minuten später vor den Füßen von Freddy Borg. Von der linken Torraumecke aus scheitert der Schwede jedoch ebenfalls an Nikolov. Auf Seiten der Hessen geht ein Direktschuss von Alexander Meier knapp am Pfosten vorbei (59. Minute), eine Minute später ist es erneut Meier, dessen Schuss Hansa-Keeper Kevin Müller zur Ecke klären kann. In der 63. Minute können die Hansa-Fans dann endlich jubeln. Nach einem abgewehrten Freistoß des zur zweiten Hälfte eingewechselten Michael Blum geht es hin und her. Erst trifft Mintal den linken Pfosten, dann kann Robert Müller den abgeprallten Ball aus knapp 20 Metern zum Anschlusstreffer versenken. Mit Tino Semmer (für Michael Wiemann) bringt Hansa-Trainer Wolfgang Wolf in der 72. Minute einen weiteren Offensivspieler und setzt auf mehr Risiko. Das bedingt natürlich mehr Freiräume für die Eintracht, wie sich kurz darauf zeigt. Erst muss Kevin Müller einen Schuss von Sonny Kittel mit der Faust zur Ecke klären (72.), zwei Minuten später scheitert Meier an der tollen Reaktion von Rostocks Schlussmann. Die Chancen der Gäste nehmen zu und in der 77. Minute passiert es dann. Kapitän Sebastian Pelzer trifft das Leder nicht richtig und sorgt für eine unfreiwillige Vorlage für Kittel, der aus spitzem Winkel auf 3:1 erhöht. In der 81. Minute zeigt sich Hansa mit Borg noch einmal torgefährlich, sein Schuss geht jedoch nur an die Latte. In den Schlussminuten macht die Eintracht dann alles klar. Erst kann Sebastian Rode nach einer Kopfballablage von Mohamadou Idrissou völlig frei vor Kevin Müller stehend auf 4:1 erhöhen (84. Minute), dann legt Idrissou selbst nach: Von links legt Heiko Butscher den Ball quer und der Schuss von Idrissou rollt langsam über die Torlinie zum 5:1-Endstand für die Hessen. Im Ergebnis vielleicht etwas zu hoch, aber dennoch ein absolut verdienter Sieg der Gäste. Vielleicht waren es heute die zwei Klassen, die Aufstiegskandidat Frankfurt und die massiv abstiegsgefährdeten Rostocker voneinander trennten. Zwar sind es für Hansa weiterhin nur fünf Punkte bis zum rettenden Ufer, doch stehen auch nur noch neun Begegnungen an. Am nächsten Sonntag ist Hansa Rostock beim Karlsruher SC zu Gast. Im Vergleich mit dem direkten Tabellennachbarn gilt es, ganz wichtige drei Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Tore: 0:1 Benjamin Köhler (13. Minute) 0:2 Gordon Schildenfeld (42. Minute) 1:2 Robert Müller (63. Minute) 1:3 Sonny Kittel (77. Minute) 1:4 Sebastian Rode (84. Minute) 1:5 Mohamadou Idrissou (87. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Marek Janecka, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer Robert Müller, Michael Wiemann (Tino Semmer, ab 72. Minute) Tobias Jänicke, Marek Mintal, Timo Perthel (Michael Blum, ab 46. Minute) Freddy Borg Fotos: Joachim Kloock
11. März 2012 | Weiterlesen
Mühlenstraßenfest: Auto- und Genussmeile in Warnemünde
„Toll, dass so die alte Technik am Leben erhalten wird“, finden die Besucher und auch Wolfgang Scheil, Vorsitzender des Feuerwehrvereins Bad Doberan stimmt natürlich zu. Er und seine Mannschaft zeigen heute die Prachtstücke ihres Vereins. Der ehemalige Feuerwehrmann kann sich nicht für ein Lieblingsstück entscheiden: „Eigentlich sind es alles Prachtstücke, sie sind alle restauriert und einsatzbereit, schließlich sollen die Fahrzeuge nicht nur schick aussehen, sondern auch funktionieren“, findet Scheil. Treffpunkt für Oldtimer- und Feuwerwehrfans ist an diesem Wochenende die Warnemünder Mühlenstraße. Unter dem Motto „Auto- und Genussmeile“ findet hier das Mühlenstraßenfest statt. Heute präsentieren der Feuerwehrverein Bad Doberan, die Historikgruppe der Feuerwehr Bützow und der Verein der Feuerwehrfreunde Rostock/Elmenhorst ihre Oldtimer-Einsatzwagen. Es ist gut, dass die Oldtimer noch so tadellos in Schuss sind, denn obwohl die Autos als Löschfahrzeug längst außer Dienst sind, zeigten sie letztes Jahr im August noch einmal, was in ihnen steckt: „Letztes Jahr im Sommer haben wir die Oldtimer beim Hochwasser in der Nähe von Rostock-Nienhagen mit eingesetzt und mit ihnen rund um die Uhr gepumpt“, erklären die Mitglieder des Feuerwehrvereins stolz. Heute um 20 Uhr wird noch ein ganz besonderes Highlight zu erleben sein, wie Wolfgang Scheil verspricht. Am Abend werden Besucher Zeuge der „Wasserorgel“, einem „Feuerwerk aus Wasser, Licht und Musik“, das in Warnemünde Premiere feiert. Auch am Sonntag wird noch viel zu erleben sein auf der Auto- und Genussmeile in Warnemünde. In der Mühlenstraße werden weitere Oldtimer zu bestaunen sein und auch der Spaß für Groß und Klein kommt nicht zu kurz, etwas beim „Lastwagen per Hand ziehen“ oder beim „Kisten-Hochstapeln“. Natürlich ist auf der Genussmeile auch fürs leibliche Wohl gesorgt und die Geschäfte bleiben an diesem Sonntag in Warnemünde ebenfalls geöffnet. Wie man sieht, ist dieses Wochenende auf dem Mühlenstraßenfest für jeden etwas dabei, sodass einem Wochenendausflug in das schöne Ostseebad Warnemünde nichts im Wege steht.
10. März 2012 | Weiterlesen