Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Maybebop in der Stadthalle Rostock

Maybebop in der Stadthalle Rostock

R.E.M., Nirvana, Die Scorpions, Spandau Ballet und Vadder Abraham und die Schlümpfe in fünf Minuten auf einer Bühne. Unmöglich? Keinesfalls! Maybebop machen es möglich. In ihrem Welthitmedley treffen alle Künstler aufeinander und das sogar a cappella. Doch das Covern von Hits ist nur ein kleiner Teil des umfangreichen Repertoires der vier Musiker. Was sie noch alles so drauf haben, zeigten sie gestern bei ihrem Konzert in der Stadthalle. Leider waren nicht so viele Leute zur Rostock-Premiere der Band gekommen, was sie jedoch mit Humor nahmen: „Wir sind das erste Mal in Rostock und trotzdem ist jemand da, das hätten wir nicht erwartet.“ Die Gäste, die den Weg in die Stadthalle gefunden hatten, kamen dafür voll auf ihre Kosten und jubelten extra laut, sodass man die leeren Plätze fast gar nicht bemerkte. Maybebop ist eine Kombination aus den englischen Worten maybe und Bebop. Bebop ist ein Jazzstil, im weiteren Sinne also eine Musikrichtung, und maybe bedeutet vielleicht. Es gibt also vielleicht Jazz, vielleicht aber auch andere Musikrichtungen auf den Konzerten der Band, jedoch ist es immer überraschend für die Gäste. Seit zehn Jahren machen Jan, Lukas, Sebastian und Oliver schon mit diesem Credo Musik und seit der aktuellen Tour gibt es sogar wirklich einen Bebop im Programm – „Es tanzt ein Bebop-Butzemann in unserm Kreis herum.“ Doch auch das ist ja wieder nur eine Coverversion. Den Großteil des Programms machten aber ihre eigenen deutschen Popsongs aus. Diese erzählen lustige Geschichten des Alltags. So ging es um Mülltrennung beim Frühstück, den Wunsch, einmal „Panzerfahrn“ zu können und natürlich auch um „Kuscheln, Sex und Händchenhalten“. Ein besonderes Highlight waren zwei spontan improvisierte Songs. Das Publikum sollte Begriffe rufen und eine Musikrichtung nennen und daraus machten Maybebop einen Song. Dabei kam zuerst eine Reggaenummer mit den Begriffen Leuchtturm, Tischler, Schule, Unterhose und Abstiegskampf heraus. Der zweite Song war eine Rocknummer mit einer hohen Aktualität. Es wurde besungen, wie der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff betrunken am Ostseestrand sitzt und fragt, was er nun tun soll. Auch das Publikum wurde mit eingebunden. Um den Fortbestand des Volksliedes zu sichern, wurden zwei Gäste ausgewählt, die ein Quiz auf der Bühne spielen durften. Maybebop sangen dazu einen bekannten Volksliedtext auf eine andere Melodie. Wer drei der Melodien erraten konnte, sollte der Gewinner sein. Durchsetzen konnte sich Sebastian aus Rostock, der zum Beispiel erkannte, dass sich hinter „Sah ein Knab ein Röslein stehen“ in Wahrheit „Alle Vögel sind schon da“ versteckte. Für ihn gab es als Preis eine DVD der Band. Noch vor dem Konzert scherzte er mit seiner Sitznachbarin: „Zum Glück sitzen wir nicht in der ersten Reihe, die müssen ja meist mitmachen.“ Trotzdem hat er den Spaß gerne mitgemacht. Der Mann ist auch ganz der Aufforderung des Bandnamens gefolgt und hat sich komplett überraschen lassen. „Ich wusste vorher nicht, was mich erwartet. Ich bin auf gut Glück hergekommen und bin jetzt ziemlich begeistert und finde den Abend sehr lohnenswert.“ Auch wenn es natürlich schade war, dass so wenig Publikum da war, bringt es Sebastian sehr gut auf den Punkt: „Es ist doch besser, wenn wenige Leute da sind und die aber sehr viel Spaß haben, als wenn der Saal voll ist und die Hälfte in der Pause geht.“ Das ist gestern nicht passiert. Es ist niemand in der Pause gegangen und viele Gäste nutzten die Gelegenheit, nach der Show noch mit den Musikern zu erzählen und sich Autogramme zu holen.

20. Februar 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock unterliegt Oldenburg mit 72:105

EBC Rostock unterliegt Oldenburg mit 72:105

Am vergangenen Samstag, 18.02.2012, kassierte der EBC Rostock gegen den Aufstiegsfavoriten Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburg eine 72:105-Heimniederlage. Dadurch rutschten die Hanseaten auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Rostock zeigte vor knapp 150 Zuschauern in der Rostocker Scandlines Arena eine kämpferische Leistung, fand aber gegen die spielerisch überlegenen Niedersachsen keine Mittel. Bester Werfer des EBC Rostocks war Sven Hellmann mit 32 Punkten. Bei den Gästen trumpfte der US-Amerikaner Michael Scott Taylor groß auf und erzielte 36 Punkte, darunter acht verwandelte Dreipunktewürfe. Die Steigerung gegenüber dem Hinspiel macht Mut für die letzten sechs Spiele der Saison und Hoffnung auf den Klassenerhalt in der 1. Regionalliga Nord. Bedingt durch die Ausfälle von Peter Maischak und Axel Stüdemann musste EBC-Coach Dirk Stenke die erste Fünf umbauen und schickte Eric Bill, Sven Hellmann, Florian Nuelken, Robert Schmidt und Jörn Boghöfer zu Beginn aufs Parkett. Im ersten Abschnitt standen sich beide Teams auf Augenhöhe gegenüber. Es war der hochprozentigen Trefferquote der Rostocker geschuldet, dass sie die stark aufspielenden Gäste im ersten Viertel ärgern konnten. Ein Dreipunktespiel von Robert Schmidt brachte den EBC in der vierten Spielminute mit 12:7 in Führung, kurze Zeit später stand es 16:12 für die Gastgeber. Allerdings währte dieses Minipolster nicht lange, denn der US-amerikanische Schütze Michael Scott Taylor nahm ein ums andere Mal Maß von außen und schenkte den Rostockern in den ersten zehn Minuten elf Zähler ein. Rostock hielt dagegen und konnte durch zehn Zähler von Sven Hellmann den Pausenrückstand erträglich gestalten. Mit 22:26 ging es in das zweite Viertel, in dem die Oldenburger einen Gang höher schalteten. Mit beinahe perfektem Teamspiel und dynamischer Defensive, um zahlreiche EBC-Ballverluste zu forcieren, nutzten sie einen 17:4-Lauf, um sich erstmals deutlich mit 30:45 (15. Min) abzusetzen. Rostock biss sich gegen die physisch überlegenen Kontrahenten die Zähne aus und lag bereits zur Halbzeit mit 35:64 in Rückstand. Ende des zweiten und Anfang des dritten Abschnitts erzielte das Team von Coach Mladen Drijenic 18 Zähler in Folge, ohne dass Rostock Punkte verbuchte. Nach einem kurzzeitlichen Aufbäumen der Gastgeber, die mit einem 9:0-Zwischenspurt auch das Publikum wieder wach rüttelten und auf 48:75 herankamen, übernahm der niedersächsische Aufstiegsfavorit wieder die Kontrolle über das Spiel und lag bis zum Spielende stets mit mindestens 28 Punkten in Führung. Sven Hellmann war bester EBC-Korbjäger mit 32 Punkten und 14 von 17 verwandelten Treffern aus dem Feld. Robert Schmidt verbuchte 14 Zähler. Bei den Gästen punkteten fünf Spieler zweistellig. US-Guard Taylor traf zwölf seiner 18 Wurfversuche, darunter acht Dreipunktewürfe, und beendete den Abend mit 36 Punkten. Rostock steht nach dieser Niederlage auf dem elften Tabellenplatz in der 1. Regionalliga Nord mit fünf Siegen aus 16 Spielen. Die Baskets Akademie Weser-Ems/ Oldenburg bleibt weiterhin Tabellenführer mit makelloser Bilanz. Viertelstände: (22:26, 13:38, 24:27, 13:14) Für den EBC Rostock spielten: Eric Bill (8), Jörn Boghöfer (4), Michael Buse (5), Jörn Galdirs (2), Sven Hellmann (32), Norman Holl (-), Eric Lehmann (5), Florian Nuelken (2), Robert Schmidt (14) Quelle & Foto: EBC Rostock

19. Februar 2012 | Weiterlesen
Joachim Gauck soll Bundespräsident werden

Joachim Gauck soll Bundespräsident werden

Der parteilose Rostocker Theologe, DDR-Bürgerrechtler und ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen Joachim Gauck soll Bundespräsident werden. Das gab Bundeskanzlerin Angela Merkel am Abend zusammen mit den Parteivorsitzenden von FDP und SPD im Kanzleramt bekannt. Merkel, die sich lange gegen Gauck gesträubt hatte, lobte „die Idee der Freiheit in Verantwortung“. Bei aller Verschiedenheit sei es das, was sie mit Joachim Gauck verbinde, erklärte die Kanzlerin. Bereits am Nachmittag hatte sich die FDP dem Vorschlag von Sozialdemokraten und Grünen angeschlossen und Gauck ihre Unterstützung ausgesprochen. „Ende gut, alles gut“, fasste SPD-Chef Sigmar Gabriel das Ergebnis zusammen. Schon bei der letzten Bundesversammlung 2010 hatten SPD und Grüne Joachim Gauck für das Amt vorgeschlagen. Laut Umfragen kann der 72-Jährige auf eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung zählen. Als parteiloser und parteienübergreifender Kandidat hat Gauck es nach seiner Wahl in der Hand, die Menschen im Land wieder für die Demokratie zu begeistern.

19. Februar 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock und Alemannia Aachen trennen sich 0:0

Hansa Rostock und Alemannia Aachen trennen sich 0:0

„Das kann zum enormen Nachteil werden, wenn wir nicht so schnell wie möglich wirklich die Plätze freibekommen“, schimpfte Hansas Cheftrainer Wolfgang Wolf am Freitag noch über die schlechten Trainingsbedingungen vor dem Auswärtsspiel gegen Alemannia Aachen. Und doch wären die schneebedeckten Trainingsplätze fast die ideale Vorbereitung auf die heutige Begegnung im Aachener Tivoli gewesen. Die wohl schwierigste Entscheidung hatte der Unparteiische Markus Wingenbach nämlich schon vor Spielbeginn zu treffen: Anpfeifen oder nicht? Bei Temperaturen um den Nullpunkt und heftigem Schneetreiben sah es anfangs nicht danach aus, dass die Partie zwischen Hansa Rostock und Alemannia Aachen heute stattfinden kann. Auch wenn die 14.178 Zuschauer im Stadion, darunter etwa 1.000 Hansa-Anhänger, enttäuscht gewesen wären, stand doch im Vordergrund, dass sich keiner der Profis auf dem Platz verletzt. Mit 40-minütiger Verspätung konnte das Spiel dann starten und die gute Nachricht vorweg: Verletzt hat sich niemand. Ab 14:10 Uhr rollt endlich der Ball in Aachen – mehr oder weniger gut. Die Spielbedingungen müssen doch eher als irregulär eingestuft werden. Beide Mannschaften haben mit dem Platz so ihre Probleme, zielgenaue Pässe und schöner Kombinationsfußball sind bei diesen Bedingungen nahezu unmöglich. Hohe, lange Bälle und Standards dominieren das Spiel. Nach einer Ecke kommt Marek Mintal in der 8. Minute zum Schuss, Timo Achenbach kann diesen jedoch abwehren. Auf der Gegenseite ist es drei Minuten später Freddy Borg, dessen Klärungsversuch fast ins eigene Netz trifft – bezeichnend für die widrigen Bedingungen auf dem Rasen. Wenn der Ball auf dem Grün nicht rollt, probiert man es, klar, per Kopf. Nach einem Freistoß und einer Kopfballstafette (Tobias Feisthammel, Albert Streit, Stephan Gusche und wieder zurück zu Feisthammel) landet das Leder jedoch direkt in den Armen von Hansa-Schlussmann Kevin Müller (21. Minute). Die vielleicht spannendste Situation des Spiels bekommen die Zuschauer kurz vor der Halbzeitpause zu sehen. Nach einem misslungenen Klärungsversuch von Gusche hat Aachens Stürmer Benjamin Auer plötzlich freie Bahn. Kevin Müller kommt aus dem Kasten und bringt Auer im Strafraum zu Fall. Eigentlich ein klarer Elfer, doch Schiri Wingenbach pfeift nicht (41. Minute). Kurz vor Ende der ersten 45 Minuten zeigt sich die Sonne in Aachen und Youngster Edisson Jordanov hat noch eine gute Chance für die Rostocker, sein Flachschuss aus knapp 20 Metern streicht jedoch am rechten Pfosten vorbei. So verabschieden sich die Teams mit dem Stand von 0:0 in die Pause. Die Bedingungen zeigen sich in der zweiten Hälfte etwas besser, auch wenn der Rasen weiterhin rutschig ist und Torszenen Mangelware bleiben. Die ersten Möglichkeiten haben die Rostocker. In der 56. Minute misslingt Borg ein Schuss von der Strafraumgrenze, eine Minute später kann sich Jordanov im Strafraum durchsetzen, spielt zu Mintal, der das Leder per Querpass auf den frei stehenden Perthel spielt. Doch der Ball verspringt – wen wundert es, bei diesen Platzverhältnissen! Auf der Gegenseite ist es Streit, der nach einem Abwehrfehler in der 58. Minute gefährlich in den Rostocker Strafraum dringt. Kevin Müller kann die Situation jedoch gerade noch mit den Fingerspitzen bereinigen. Nach einem Freistoß wird es in der 72. Minute wieder im Strafraum der Hausherren gefährlich. Den Kopfball von Gusche hält Aachens Schlussmann Boy Watermann jedoch problemlos. Tore bekommen die Zuschauer auch in der Schlussphase nicht mehr zu sehen, es bleibt – wie im Hinspiel – beim 0:0. In einer ausgeglichenen, aufgrund der Platzverhältnisse jedoch insgesamt schwachen Partie kann die Hansa-Kogge einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg erringen. Nachdem die Ingolstädter heute gegen Fürth ebenfalls einen Punkt erkämpfen konnten, bleiben die Rostocker vorerst allerdings auf dem letzten Tabellenrang, mit zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und drei Zählern bis zum rettenden Ufer. Weiter geht es für Hansa Rostock bereits in fünf Tagen. Am Freitag um 20 Uhr ist im Kellerkampf der direkte Tabellennachbar FC Ingolstadt 04 in der DKB-Arena zu Gast. Dann können die Rostocker den Gästen die ungeliebte Rote Laterne mit auf die Heimreise geben. Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Marek Janecka, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer Robert Müller, Michael Wiemann Edisson Jordanov (Tom Weilandt, ab 83. Minute), Marek Mintal, Timo Perthel Freddy Borg Fotos: Andreas Steindl

19. Februar 2012 | Weiterlesen
Bosse holt ausgefallenes Konzert in der Stadthalle nach

Bosse holt ausgefallenes Konzert in der Stadthalle nach

Wenn man nach einem Konzert in der Straßenbahn steht und die Leute sich wundern, warum man über das ganze Gesicht grinst, hat der Künstler etwas richtig gemacht. Bosse ist das Kunststück gestern gelungen. Vor über 900 Fans holten sie in der Stadthalle das Konzert der Wartesaal-Tour nach, welches ursprünglich für den letzten November geplant war. Ende 2011 war keine gute Zeit für Konzertbesucher in Rostock. Axel Bosse und Matthias Reim waren gesundheitlich angeschlagen und konnten ihre Auftritte nicht wahrnehmen. Nachdem der Schlagerstar Anfang des Monats sein Konzert nachholte, war gestern dann Bosse dran. Schon vor seinem Auftritt kam der Musiker auf die Bühne und bedankte sich bei allen Fans, dass nur 18 Karten umgetauscht wurden. „Ich habe richtig Bock, Rostock!“ Doch bevor es soweit war, durfte noch eine Vorgruppe auf sich aufmerksam machen. Die Band Pilot aus Köln ließ extra den Karneval ausfallen, um bei der Tour von Bosse dabei zu sein. Die drei Musiker durften etwa 30 Minuten Songs vorstellen und konnten dabei überzeugen. In einem Monat erscheint ihr neues Album „Zuhören“, aus dem sie auch schon einige Lieder spielten. Besonders gut kam beim Publikum der Song „Beweg dich“ an. Das erste Mal an diesem Abend wurde dazu getanzt und geklatscht – es sollte jedoch nicht bei diesem einen Mal bleiben. Denn schon bei den ersten Tönen von „Metropole“, dem ersten Song von Bosse, ging ein Ruck durch die Stadthalle und es wurde ausgelassen gefeiert und mitgesungen. Schnell zeigte sich auch, was die Konzerte der Band neben den tollen Songs so besonders machen. Sänger Alex ist einfach unglaublich symphytisch und natürlich. Schon beim dritten Lied „3 Millionen“ ging er von der Bühne und stieg ins Publikum, um zwischen den Leuten zu singen und zu tanzen. Ein Konzert zum Anfassen sozusagen. Später verteilte er Wasser an die Leute, erzählte viele Geschichten („Das erste Mal onaniert habe ich glaube ich zu Lambada“) und putschte die Leute richtig auf. So forderte er mehrmals dazu auf, so laut zu klatschen und mitzusingen, dass die Leute bei Kaya Yanar, der im großen Saal zu Gast war, von den Stühlen fallen. Er spielte auch nicht nur sein Programm runter, sondern improvisierte zum Beispiel spontan auf Publikumszuruf eine Rumbaversion des Liedes „Kraft“ vom ersten Album. Doch außer Tanzen, Springen und Singen durfte das Publikum auch ganz viel kuscheln, denn neben den lauten Tönen ist bei Bosse auch immer Platz für ruhige Töne. So spielten sie zum Beispiel „Wenn wir schlafen“, ein Lied, das Axel für die Verkäuferin in einem Berliner Kiosk geschrieben hat. Aber auch Lieder wie „Die Nacht“ oder „Yipi“ vom letzten Album präsentierte der Sänger mit viel Gefühl. Bosse ist jedoch nicht nur Sänger Axel. Für den Sound an dem tollen Abend sorgten auch Pianist Tobias Philippen, Schlagzeuger Björn Krüger, Gitarrist Thorsten Sala und Bassist Theofilos Fotiadis. „Rostock, verdammt noch mal, ich finde es so gut mit euch“, sagte Axel irgendwann während des Konzertes. Und wenn man bei anderen Konzerten oft denkt, das sagt der Künstler nur so, hatte man gestern wirklich das Gefühl, dass es vom Herzen kommt. Richtig begeistert waren auch Mathias, Jule, Netti und Steffi. Netti und Steffi hatten Bosse schon auf der Hanse Sail gesehen und fanden es so gut, dass sie auch Karten für das Konzert im November kauften. Mathias bekam die Karten von Jule zum Geburtstag geschenkt. „Ich fand es toll, dass er so publikumsnah war und man nicht das Gefühl hatte, dass die Show nur gestellt war“, urteilt Jule. Freund Mathias hatte bei „Yipi“ sogar Gänsehaut. Auch Steffi war hin und weg: „Man will am liebsten direkt zu Hause die CDs noch mal anhören, so toll war das.“

19. Februar 2012 | Weiterlesen
 HMT-Interdisziplinär 2012: Preisträgervorstellung

HMT-Interdisziplinär 2012: Preisträgervorstellung

Musiker der klassischen und populären Musik, Komponisten, Schauspieler, Lehrer und Wissenschaftler werden an der Hochschule für Musik und Theater (HMT) ausgebildet. Eine Vielfalt, von der auch die etwa 550 Studenten profitieren können, wenn sie die Gelegenheit nutzen, um mit Kommilitonen anderer Institute in Kontakt zu kommen und voneinander in gemeinsamen Projekten zu lernen. Eine solche Gelegenheit bietet alljährlich der hochschulinterne Wettbewerb „HMT- Interdisziplinär“. Zum sechsten Mal waren die Studenten aufgerufen, eine 40- bis 50-minütige Bühnenpräsentation zu erarbeiten. Bedingung: Es müssen Studenten aus mindestens zwei Instituten der HMT eingebunden sein. Eine weitere Herausforderung: Von der Idee bis zur Umsetzung liegt der Produktionsprozess komplett in den Händen der Studenten. 19 Studenten – deutlich weniger als im letzten Jahr – folgten dem Aufruf zum Wettbewerb, bei dem Preisgelder von insgesamt 6000 Euro vergeben werden. Vier Stücke sind so entstanden, die bereits am 16. und 17. Februar Premiere hatten. Heute fand die Preisverleihung statt. Die Projektidee, die Interdisziplinarität, der dramaturgische Aufbau, die künstlerische Umsetzung und der Gesamteindruck wurden von einer achtköpfigen Jury beurteilt und bewertet. Den Sonderpreis für eine hervorragende Projektidee hat sie jedoch nicht vergeben, gibt HMT-Rektor Professor Christfried Göckeritz bekannt, bevor er den drittplatzierten Joshua Löhrer, Lysann Schläfke, Leon Siewert, Moritz Stephan und Philipp Wöllner zu ihrem Stück „Das saukalte Herz“ gratuliert. Ein zweiter Platz wurde ebenfalls nicht verliehen, dafür zwei erste. Nach den Glückwünschen stellten die beiden Siegerensemble ihre Stücke dem Publikum im Katharinensaal vor. Maximilian Hirning, Julia Hoffmann, Matthias Kurmann, Thomas Lettow, Camilla Nowogrodzki und Luis Antonio Quintana hatten sich mit Szenen aus Georg Büchners Dramenfragment „Woyzeck“ einen Klassiker vorgenommen. Schauspielstudent Thomas Lettow übernahm die Hauptrolle Franz Woyzeck, einen gedemütigten einfachen Soldaten, der zum Mörder seiner lieben Marie wird. Besonders stark präsentierte sich Julia Hoffmann in der Rolle des Arztes – die erste derartige Erfahrung als Schauspielerin für die Geigerin. „Für mich war das Schauspielen eine Überwindung. Man muss Mut haben, alles rauszulassen“, erzählt die Studentin, die durch dieses Projekt „völlig neue Sichtweisen“ gewonnen hat, aber auch Parallelen bei der Erarbeitung feststellen konnte. „Erst muss man das Stück technisch beherrschen, um dann das Gefühl einzubringen“, beschreibt sie ihre Erkenntnisse, die sie auch zukünftig anwenden möchte. Neben ihrer neuen Rolle als Schauspielerin konnte sie auch als Musikerin glänzen. Als Musiker bewährten sich auch die Schauspieler des zweiten Siegerprojektes. Auf sehr originelle Weise erzeugten sie Klänge und untermalten so ihr Bühnenstück „Hysterikon“ nach einer Satire von Ingrid Lausund. Auf bissige Weise nimmt sie darin die moderne Konsumwelt kritisch aufs Korn. Die Schauspielstudenten Anastasija Bräuniger, Katharina L. Goebel und Hannes Schumacher, die vom Pop- und Weltmusiksänger Johannes Meißner unterstützt wurden, verstanden es hervorragend, als hysterische Einkäufer in einem Supermarkt Pointen zu setzen und so dem Wahnsinn ein Gesicht zu geben. Dem Publikum hat es gefallen. Mit Szenen- und Schlussapplaus bestätigte es auf eigene Weise die gelungene Arbeit der Studenten.

18. Februar 2012 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock bei Alemannia Aachen zu Gast

FC Hansa Rostock bei Alemannia Aachen zu Gast

Nachdem letzte Woche gegen Duisburg der zweite Dreier der Saison gelang, „gilt es mit aller Entschlossenheit nach Aachen zu fahren und dort weiterzumachen – nicht mehr, nicht weniger“, gibt Hansa-Cheftrainer Wolfgang Wolf die Marschrichtung vor. Einfach wird es nicht. Seit sechs Spielen ist Aachen ungeschlagen, vier Unentschieden und zwei Siege bescherten der Alemannia zehn wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. „Die haben eine breite Brust, aber wir auch“, so Wolf. Der Hansa-Trainer rechnet mit offensiv aufspielenden Gastgebern. Aimen Demai (Gelb-Sperre) und Albert Streit (Infekt) stehen Alemannia-Trainer Friedhelm Funkel wieder zur Verfügung, dazu kommt David Odonkor. Die haben „absolut Offensiv-Qualitäten“, stellt Wolf klar und denkt dabei besonders an das Spiel gegen St. Pauli zurück, das Aachen mit 2:1 gewann: „Da haben sie 30 Minuten ein Feuerwerk abgebrannt, da hat St. Pauli gar nicht gewusst, was los ist.“ Das soll Hansa Rostock morgen nicht passieren. „Wenn wir zu tief stehen und nicht nach vorne spielen, den Gegner selbst nicht auch in Verlegenheit bringen, werden wir das Spiel verlieren.“ Entscheidend sei, schnell ins Spiel zu finden, so Wolf, „also, werden wir auch versuchen, nach vorne zu spielen und das eine oder andere Tor zu machen.“ Ob der zuletzt Gelb-gesperrte Kapitän Sebastian Pelzer in der Startelf steht, ließ der Hansa-Coach offen. „Das Kapitänsamt heißt noch lange nicht, dass einer immer spielen muss“, stellt Wolf klar, dass von ihm niemand eine Stammplatzgarantie bekomme. „Es spricht nichts gegen ihn, weil er in Bochum ein ganz gutes Spiel gemacht hat. Es spricht aber auch nichts dafür, dass ich die Mannschaft groß verändere, weil die, die gegen Duisburg gespielt haben, auch ein gutes Spiel gemacht haben“, lässt der Hansa-Trainer die Entscheidung offen. Möglicherweise kommen gar Pelzer und Perthel zum Einsatz? Abgesehen vom verletzten und mit einer Gelb-Sperre belegten Kevin Pannewitz könnte Wolf voll auf die Startelf aus dem Duisburg-Spiel setzen. Auch das Trainerduell ist morgen ein besonderes. „Ich freue mich, ihm die Hand zu geben“, sagt Wolf mit Blick auf seinen Kollegen Friedhelm Funkel, mit dem ihn eine lange Freundschaft verbindet. „Für 90 Minuten wird unsere Freundschaft ruhen, dann wird man sehen, dass wir uns danach wieder in die Augen gucken können – so wie wir es immer gemacht haben.“ Anfang der 80er haben sie beim 1. FC Kaiserslautern „viele Schlachten geschlagen“ und auch Trainer-Duelle gab es in der Vergangenheit etliche, etwa als der damalige Wolfsburg-Trainer Wolf mit seinem Sieg gegen Rostock für die Entlassung von Hansa-Trainer Funkel sorgte. „Es ist natürlich nicht schön, wenn man sich gut kennt, dass dann ein Trainerkollege gerade durch die Niederlage seinen Job verliert, aber das ist das Geschäft“, erklärt Wolf und betont, dass es ihrer Freundschaft nicht geschadet hätte. Anpfiff im Tivoli ist am Sonntag um 13:30 Uhr. Etwa 13.000 Zuschauer werden in Aachen erwartet, darunter 1.500 mitgereiste Hansa-Fans. Bericht von der Partie Hansa Rostock – Alemannia Aachen

18. Februar 2012 | Weiterlesen
Schwedische Kunst in der Kunsthalle Rostock

Schwedische Kunst in der Kunsthalle Rostock

„Ist das Kunst oder kann das weg?“ – so ähnlich soll gestern Morgen ein Mitarbeiter der Reinigungsfirma gefragt haben, der die Kunsthalle für die Eröffnung der neuen Ausstellung putzte. „Endlich haben wir seit Beuys diesen Satz auch mal in unserem Haus gehört“, freut sich Kunsthallenleiter Dr. Jörg-Uwe Neumann, als er am Abend die ersten Gäste zu „Falling from Grace“ begrüßt. „Das wurde nicht richtig weggeräumt“, raunen auch einige Nachzügler, als sie in die Ecken der oberen Etage des Kunstmuseums blicken – dort, wo 13 junge schwedische Künstler ihre Werke präsentieren. Hier und da liegen Kartonschnipsel verstreut, als wären sie vom Auspacken der Leinwände, Zeichnungen und Objekte übrig geblieben. Aber nein, sie wurden von Johanna Karlin dort installiert, genauso wie ihre dynamischen Kartons. Ausgangspunkt für ihre freie Konstruktion war eine Papierfabrik in den Wäldern von Småland. Fasziniert von den kontinuierlichen Bewegungen einer Stanzmaschine, drehte sie einen Film, der im Loop bodennah an die Wand projiziert wird. Die Kartons brachte sie mit nach Rostock und warf die weiße und hellbraune Pappe locker zu einer raumfüllenden Installation. Leichtigkeit und Behaglichkeit vermittelt die Stockholmerin, die für ihre minimalistischen Arbeiten bekannt ist. Sie präsentiert damit eine eher ungewöhnliche Position für die Ausstellung mit dem Titel „Falling from Grace“ (in Ungnade fallen). „Sie findet ihren Ausgangspunkt in Studien über den Wohlfahrtsstaat Schweden, die zeigen, dass junge Menschen, die in den 1990er und 2000er Jahren in Schweden aufgewachsen sind, einen niedrigeren Lebensstandard haben als ihre Elterngeneration“, erklärt Kurator Martin Schibli vom Kunstmuseum Kalmar, das für diese Schau mit der Kunsthalle Rostock zusammenarbeitet. „In Schweden ist man gewohnt, dass alles besser wird“, weist er auf ein Dilemma hin, das den Schweden zunehmend zu schaffen mache. Die Transformation der Sozialsysteme sei schon längst im Gange, wie Daniel Segerbergs Installation „Change of System“ verdeutlicht, die er extra für diese Ausstellung aus quadratischen Laminatteilen wie ein luftiges dreidimensionales Puzzel symmetrisch in die Höhe wachsen ließ. „Der Boden unter den Füßen der Sozialwohnungsbewohner löst sich auf“, deutet ein Besucher das Kunstwerk. Doch „nichts ist perfekt“, meint Bo Christian Larsson und kann dem Dilemma auch positive Seiten abgewinnen. Alles nur ein Spiel? Unvollkommen hat er Wände geschwärzt und so eine Bühnensituation geschaffen. Als Schauspieler treten alte UFA-Mimen in Form von Bildern auf einem Fake-Ofen auf. Ihre Essenz: Augen, Ohren, Nasen sind herausgeschnitten. Daneben hat eine alte Standuhr auf „ekligen Holzfüßen“ ihren Geist aufgegeben. Ihr Innenleben ausgespuckt hat sie ihre Bedeutung als Uhr verloren. Die Möbelstücke erinnern an die Vorliebe der Schweden, sich ein gemütliches Heim einzurichten. Ikea lässt grüßen. Im Kontrast zu den urigen Objekten von Bo Christian Larsson steht in unmittelbarer Nähe ein weiß lackiertes Ding von Gustav Helberg. Die Form erinnert an einen Bunker. Und tatsächlich beschützt es ein lebhaftes Inneres. Als Besucher muss man sich schon bücken, um die beiden Filme in der Mitte zu entdecken, die der Schwede aus Realityshows zusammengeschnitten hat. „Was ist wirklich, was ist nicht wirklich, Schutz, drinnen und draußen“, darum geht es dem Künstler, der, wie andere Künstler der Ausstellung auch, seit Jahren in Berlin lebt. Zum ersten Mal in Deutschland hingegen stellt Sara-Vide Ericsson ihre Malereien und Zeichnungen aus. Sich betrogen fühlen, Misstrauen, Angst sind Themen, welche die 28-jährige Künstlerin beschäftigen. In ihren Porträts studiert sie, wie diese Gefühle den Gesichtsausdruck verändern. Von Leichtigkeit bis Misstrauen, Filmclips, Objekte, Malerei – das Bild von der heilen Astrid Lindgren Welt ist nicht alles, was Schweden zu bieten hat. Parallel zu der Ausstellung „Falling from Grace“ sind in der unteren Etage Malereien und Grafiken aus der Sammlung der Kunsthalle zu sehen. Sie stammen aus den sechziger bis achtziger Jahren, als in Rostock die Ostseebiennalen stattfanden. An die Tradition, Kunst aus dem Ostseeraum zu zeigen, möchte die Kunsthalle mit diesen beiden Ausstellungen wieder anknüpfen, erklärt Jörg-Uwe Neumann. Die Ausstellung „Falling from Grace“ ist noch bis zum 9. April und „Schwedische Malerei und Grafik aus der Sammlung der Kunsthalle Rostock“ bis zum 4. März dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet sechs, ermäßigt vier Euro.

17. Februar 2012 | Weiterlesen
Volkshochschule Rostock mit neuem Programm für 2012

Volkshochschule Rostock mit neuem Programm für 2012

Das neue Programm der Volkshochschule für das Frühjahrssemester 2012 liegt ab heute (17. Februar 2012) an vielen Einrichtungen der Hansestadt kostenlos aus, so beispielsweise in Buchläden, in allen Zweigstellen der Stadtbibliothek, im Foyer des Rathauses und in beiden Geschäftsstellen der Volkshochschule Am Kabutzenhof 20 und in der Kopenhagener Str. 5. Außerdem finden Interessenten das komplette Programmangebot auch im Internet unter www.vhs-hro.de. Von dort aus können sich Interessenten auch direkt online für viele Kurse anmelden. Wer jedoch eine persönliche Beratung bevorzugt, kann dies in beiden Geschäftsstellen der Volkshochschule, zu den üblichen Sprechzeiten dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17.30 Uhr tun. Über 400 verschiedene Bildungsangebote stehen im neuen Programm zur Auswahl bereit. Ob man zeitgeschichtliche Zusammenhänge besser verstehen, etwas über Fossilienfunde am Ostseestrand erfahren, sich künstlerisch-kreativ betätigen, mehr für die Gesundheit tun, eine von 13 Sprachen erlernen oder einen Schulabschluss nachholen möchte – alles und noch vielmehr ist an der Volkshochschule der Hansestadt Rostock möglich. Quelle: Hansestadt Rostock

17. Februar 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock: Lernzentrum Rostock nimmt die Arbeit auf

Hansa Rostock: Lernzentrum Rostock nimmt die Arbeit auf

Oft sind es negative Schlagzeilen, mit denen die Fans von Hansa Rostock von sich reden machen. Dabei sind es nur wenige Leute, die mit ihren Aktionen eine gesamte Fangemeinschaft in Verruf bringen. Dass es auch ganz anders geht, zeigt ein neues Projekt, das der Verein Soziale Bildung zusammen mit dem Fanprojekt Rostock ins Leben gerufen hat. Das Lernzentrum Rostock soll die Faszination für den Fußball mit einer Begeisterung für das Lernen kombinieren. Das Fanprojekt Rostock ist seit 2007 eine wichtige sozialpädagogische Einrichtung der Jugendhilfe. Die Mitarbeiter sind Anlaufstelle für alle Probleme rund um den Verein und die Fanszene. Dabei geht die Arbeit auch mal in den privaten Bereich und wird zu einer Lebenshilfe. Der Verein Soziale Bildung arbeitet schon über zehn Jahre vor allem im Bereich der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung. So wurden über verschiedene Projekte Jugendliche an Themen der Demokratie und sozialen Bildung herangeführt. Martin Arndt, der Projektmitarbeiter vom Verein beschreibt: „Wir haben festgestellt, dass der Fußball die Jugendkultur ist, der sich Jugendliche mit Abstand am meisten zugehörig fühlen.“ So entstand die Idee einer Zusammenarbeit. Das Besondere am Lernzentrum ist, dass die Wissensvermittlung aus der Schule rausgehoben und in ein neues Lernumfeld gebracht wird. Dazu wurde Hansa Rostock als Unterstützer des Projektes gewonnen. Der Verein stellt für das Lernzentrum die DKB-Arena kostenlos zur Verfügung. Auch ist eine inhaltliche Zusammenarbeit für die Zukunft geplant, jedoch steht dazu noch nichts Genaues fest. Martin Arndt betont: „Es ist super, dass der Verein uns unterstützt, jedoch soll es keine Werbeveranstaltung werden. Auch Jugendliche, die sich nicht für Fußball interessieren, sollen angesprochen werden.“ Im Laufe der nächsten Monate werden verschiedene Kurse angeboten, die sich hauptsächlich an Schulen der Region richten. Ein erster Trainingskurs zum Thema „Peer-Education“ mit zehn Schülern der Borwinschule kam im letzten Monat sehr gut an. Anna Hillebrand vom Fanprojekt berichtet: „Die wenigsten Schüler waren wirklich Fußballfans. Und trotzdem waren sie begeistert, einmal in einem Presseraum zu sein und dort zu arbeiten. So bleibt auch inhaltlich etwas hängen.“ Neben den Schulkursen wird es als Ferienangebot auch Sozialkompetenz-Trainings geben. Gefördert wird das Lernzentrum von der Bundesliga Stiftung und von der Robert Bosch Stiftung. Rostock ist der elfte Standtort in Deutschland, der so über das Medium Fußball soziale Verantwortung lehrt. Im ersten Jahr stehen 50.000 Euro zur Verfügung, wie es danach weitergeht, hängt auch ein wenig vom Erfolg ab. Geplant ist aber eine langfristige Institution für demokratische Arbeit zu etablieren. Den offiziellen Anstoß für das Projekt wird es am 21. Februar in der DKB-Arena geben. Und vielleicht nutzt Hansa ja den positiven Aufwind, um am Wochenende wieder einen Sieg an die Küste zu holen.

16. Februar 2012 | Weiterlesen
Lidl kauft Ruine der Anker-Brennerei in der Doberaner Straße

Lidl kauft Ruine der Anker-Brennerei in der Doberaner Straße

Als Roland Methling nach der Wiederwahl seine Ziele für die zweite Amtszeit vorstellte, sprach er auch davon, dass einer der letzten großen Schandflecke der Hansestadt endlich verschwinden soll – die Ruine der ehemaligen Anker-Brennerei in der Doberaner Straße. Nun wurde bekannt, wer hier investieren möchte: Der Lebensmittel-Discounter Lidl hat das Grundstück vom Münchener Vorbesitzer erworben. Noch hält sich die Handelskette bedeckt, was sie mit der ehemaligen Anker-Ruine vorhat. Von Wohnungen und Geschäften ist die Rede und auch eine Filiale des Discounters selbst dürfte wahrscheinlich sein. Kino, Kletterwand, Büro- und Dienstleistungszentrum, Seniorenresidenz – seit das Gebäude 1994 von der Treuhand verkauft wurde, gab es viele Pläne für den Backsteinbau aus dem späten 19. Jahrhundert, verwirklicht wurde keiner. Ein Stück Rostocker Industriegeschichte, doch nach zwei Jahrzehnten Leerstand ist von dem denkmalgeschützten Komplex nicht mehr geblieben als eine vom Verfall gezeichnete Ruine. Nun aber könnte es in diesem Jahr tatsächlich losgehen an der Doberaner Straße. Details zu den Plänen soll es bereits in einem Monat geben. Hoffentlich beinhalten diese auch ein Konzept für den Malzturm, das markante Wahrzeichen des Ensembles.

16. Februar 2012 | Weiterlesen
Space Pirates erobern mit ihren Comic-Monstern das PWH

Space Pirates erobern mit ihren Comic-Monstern das PWH

Monochrome Flächen können eine auffordernde Wirkung entfalten, wie oft an Häuserwänden, Fernwärmeleitungen oder anderen Oberflächen in der Stadt zu beobachten ist. Heimlich werden dann Farbspraydosen gezückt und auffällige Buchstaben auf die Flächen geschnörkelt, zum Ärger der Wandbesitzer und auch vieler Passanten. Als wirkungsvoller Schutz der Fassaden vor unliebsamen Tags und Graffitis haben sich seit einigen Jahren Wandmalereien erwiesen. Immer öfter peppen sie monotone Giebelwände auf, machen ein unscheinbares Trafohäuschen zum Blickfang und einen dunklen Häuserdurchgang etwas freundlicher. Nicht nur unter geschützten Dächern von Galerien und Ausstellungsräumen lassen sich so bemerkenswerte Gemälde betrachten. Auch auf den Straßen Rostocks sind einige interessante Malereien zu entdecken – eine Open-Air-Galerie for free sozusagen. Dass diese bemalten Wände, die ganz offiziell von den Hauseigentümern zur Gestaltung freigegeben und sogar in Auftrag gegeben wurden, auch von illegalen Schmierereien verschont bleiben, hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass viele der Maler aus der Szene stammen oder zumindest dort bekannt sind und ihr Werk respektiert wird. Auch die Space Pirates sind mit der hiesigen Graffiti-Szene vertraut und haben einige Wände, ganz offiziell versteht sich, in der Stadt gestaltet. Ungefähr sechs Mal sieben Meter sind die beiden Hauswände der studentischen Wohnanlage „Ulmenhof“ groß, die Sebastian Volgmann und Alexander Kalfa im Herbst 2010 bemalt haben. Getreu dem Werbeslogan der Universität Rostock „Studieren am Meer“ zeigen sie einen Studenten, der im Strandkorb liest. Musik, Hausputz, Mahlzeiten – alles, was Studenten mit einem Wohnheim verbindet, wird durch einen Roboter bereitgestellt. An der Konzentration auf eine übersichtliche Farbpalette, vor allem aber am Roboter selbst und der lebendig gewordenen Lampe ist unschwer der Stil der Space Pirates zu erkennen. Ihr Comic-Universum wird von merkwürdigen Wesen, Robotern und Maschinen bevölkert. In fantasievollen Science-Fiction-Wimmelbildern findet der Betrachter immer wieder neue humorvolle Details und Minigeschichten. „Die alten Geschichten haben mich nicht mehr weiter gebracht“, erklärt der gelernte Mediendesigner Sebastian Volgmann seine neuen Arbeiten: eine Reihe von Gesichtern auf Holz, die auf einem Raster aus einfachen Formen basieren. Zu sehen sind diese ab kommendem Samstag nicht auf den Straßen Rostocks, sondern im Flur des Peter-Weiss-Hauses (PWH). Hier hat auch Christof Kukla ein Porträt der vier Space Pirates mit leuchtenden Farben direkt auf die Wand gebracht. Unter dem Namen Kukuschinski veröffentlicht der Bühnenmaler, der zurzeit in Leipzig wohnt, Comic-Hefte. Darin tauchen auch die Space Pirates auf. „Eine Parodie. Schwierige Typen, die an mysteriöse Weltraummonster geraten. Gut und Böse gibt es hier nicht. Hier gibt es nur Böse“, lacht er schelmisch beim Anblick eines grimmig dreinblickenden King Kong-Pappmodells. Humor ist ihm wichtig, deshalb räumt Christof Kukla schnell mit einem Augenzwinkern ein: „Aber wir mögen uns als Gruppe schon.“ Zum Glück. So hängen neben den actiongeladenen, raubeinigen Comicmotiven, auch die stilleren Naturstudien von Karl Constien. Unverkennbar in seinen Gemälden ist das Interesse des Illustrators an der japanischen Malerei, die ihn bei der Bildaufteilung und der Arbeit mit dem Nichtgemalten inspirierten. Große Flächen lässt Karl Constien unbemalt und so bleibt Raum für die Fantasie. Ist das Rote, was unter dem Eisvogel schimmert, etwa eine Cola-Dose, die das Tier als Beute ausgemacht hat? Der Einfluss des Menschen auf die Natur sei sein großes Thema, sagt der Maler, der auf dem Land unweit von Rostock lebt. So beobachtet er, wie künstliches Licht eine Motte irritiert, wie vorbeifahrende Autos Insekten von den Grashalmen reißen, und stellt sie im Bild dar. Aber nicht ohne einen Hauch humoriger Übertreibung. So bekommt der Spatz einen Sturzhelm, damit er für das Wettrennen mit seinem Beutetier gewappnet ist. „Ich benutze die Malerei, um Geschichten zu erzählen“, erklärt der gelernte Grafikdesigner. Geschichten, in denen Tiere die Hauptrolle spielen und wie Fabeln auch viel über die Menschen selbst erzählen. Wer es nicht in die PWH-Ausstellung schafft, wird auch in Rostocks Straßen Bilder von Karl Constien entdecken, wie beispielsweise auf den Fassaden einer Musikschule in der Wismarschen Straße oder der Kitas Zwergenhaus und Lütt Sparling. Zur Vernissage am Samstag ab 20:30 Uhr gibt es neben den Bildern und Objekten auch Livemusik von Ride on, Akustik Labor und Marten Pankow. Bis zum 31. März könnt ihr die Space-Pirates-Ausstellung im PWH besuchen, es lohnt sich!

16. Februar 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock gegen Oldenburg - Vorbericht

EBC Rostock gegen Oldenburg - Vorbericht

Am kommenden Samstag, 18.02.2012 um 19:30 Uhr, kommt es zum Topspiel der EBC Herren gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburg. Der absolute Aufstiegsfavorit Oldenburg reist mit einer Bilanz an, die durchaus in den deutschen Regionalligaverbänden seines gleichen sucht. Mit einer Bilanz von 15 Spielen und 15 Siegen sind sie das einzige Team ohne Niederlage in allen vier 1. Regionalligen und verfolgen konsequent ihr ausgegebenes Saisonziel – Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB. Der EBC hingegen kämpft am anderen Ende der Tabelle um den Klassenerhalt in der 1. Regionalliga und befindet sich gerade auf dem 11. Platz. Leider können Maischak und Stüdemann das Team am Wochenende nicht unterstützen, sodass Trainer Stenke nicht aus dem vollen schöpfen kann. Das Hinspiel war eine Lehrstunde für die EBC Herren um Trainer Dirk Stenke. Mit einer sehr deutlichen 116:65-Auswärtsniederlage hatten die Rostocker in dieser Partie nichts entgegenzusetzen. Einzig Sven Hellmann erreichte annähernd Normalform und streute den Oldenburgern 23 Punkte ein. Gegen groß gewachsene Oldenburger, die sechs Spieler über zwei Meter in ihren Reihen haben, wird es auch am kommenden Samstagabend ein harter Brocken für die Hanseaten. Die Gäste werden von US-Boy Michael Taylor geführt, der das Team in Punkten (23,6), Assists (3,9) und Steals (1,8) anführt. Eine weitere wichtige Säule im Team ist der 34-jährige Routinier Chris Heinrich, der bereits bis hoch zur Bundesliga schon Erfahrungen gesammelt hat und das Team in die 2. Bundesliga führen soll. Die Mischung aus erfahrenen und Nachwuchsspielern, die noch in der NBBL auf Korbjagd gehen. Da kommt ein richtiger Brocken auf die Jungs von Trainer Dirk Stenke zu, die versuchen werden sich vor heimischer Kulisse bestens zu verkaufen. Die Ambitionen liegen hier sicherlich nicht darin, einen Sieg einzufahren, doch mit Kampfgeist und Leidenschaft für jeden Korb zu kämpfen. Los geht’s am Samstagabend um 19:30 Uhr in der Scandlines Arena, wenn der EBC Rostock zum nächsten Heimspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer einlädt. Kader EBC Rostock gegen Oldenburg: Eric Bill, Sven Hellmann, Eric Lehmann, Florian Nuelken, Jörn Galdirs, Michael Buse, Norman Holl, Jörn Boghöfer Robert Schmidt 20. Spieltag 1. Regionalliga Nord 18.02.2012 Scandlines Arena 19:30 Uhr EBC Rostock – Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB Quelle & Foto: EBC Rostock

16. Februar 2012 | Weiterlesen
Zukunft der Straßenbäume im Hansaviertel

Zukunft der Straßenbäume im Hansaviertel

Das Hansaviertel zählt zu den grünsten Stadtteilen Rostocks. Doch viele Baumarten, die hier mit dem Bau des Wohnviertels in den 1930er Jahren gepflanzt wurden, haben mittlerweile ihre Altersgrenze erreicht. In einigen der für das Hansaviertel typischen Alleen befinden sich bereits unübersehbare Lücken. In Mecklenburg-Vorpommern werden Alleen als Kulturgut gesetzlich geschützt. Generell stehen in Rostock alle Bäume mit einem Umfang ab 50 Zentimeter unter Schutz. Doch wie mit dem alten Baumbestand, der zunehmend abstirbt, umgehen? Wie können Neupflanzungen erfolgen? Dazu gibt jetzt ein Straßenbaumentwicklungskonzept für das Hansaviertel Empfehlungen. Nach Warnemünde und der Steintorvorstadt ist es die dritte Studie dieser Art für Rostock. Gestern wurde sie von Stefan Patzer vom Amt für Stadtgrün dem Ortsbeirat des Hansaviertels vorgestellt. Dafür wurde der Baumbestand von 57 Straßen und Plätzen untersucht. Bis auf den Kosegarten, wo als einzige Straße im Hansaviertel kein Baum wächst, wurden insgesamt 2180 Bäume erfasst und auf ihren Gesundheitszustand hin überprüft. Bewertet wurden neben denkmalpflegerischen Aspekten auch die baulichen Gegebenheiten am konkreten Standort des Baumes, sowohl im Bereich der Straßen, Gehwege und Plätze als auch im unterirdischen Baumraum. Denn die mächtigen Wurzeln mussten sich im Laufe der Zeit zunehmend das Erdreich mit Versorgungsleitungen teilen. Zu jeder Straße ist so eine 16-seitige Dokumentation entstanden, in der Zustand und Maßnahmevorschläge nachgelesen werden können. Erstes Ziel für das Amt für Stadtgrün sei es, wieder ein einheitliches Alleenbild zu entwickeln. Das Straßenbaumentwicklungskonzept sei jedoch keine Objektplanung. „Es ist ein Abwägungsmaterial, wenn es um andere Vorhaben und Planungen, die im Straßenbereich anliegen, geht“, betont Stefan Patzer. Daher sei es nicht nur für die Arbeit des Amtes für Stadtgrün relevant, sondern auch für andere Ämter wie das Straßenbauamt oder Versorgungsunternehmen, die Fernwärme, Gas, Abwasser oder andere Leitungen an den Bäumen vorbeiführen. „Wir wollen als Stadtverwaltung diese Fachplanung selbst verpflichtend einhalten und auch Versorgungsunternehmen nahelegen dieses Konzept zu beachten – gerade beim Baumbestand, den wir langfristig sichern wollen, aber auch dort, wo wir perspektivisch nachpflanzen wollen“, so Stefan Patzer. Die unterschiedlichen Nutzungswünsche für die Straßen in Einklang zu bringen, ist dabei nicht immer einfach. So sei jede einzelne Neupflanzung in der Parkstraße ein Kompromiss gewesen, erinnert sich Patzer. Vor 80 Jahren sei sie als „Parkstraße“ angelegt worden. Alle acht Meter wurde eine Pappel gepflanzt. Nun durchziehen jedoch zahlreiche Leitungen das Erdreich, sodass der Mindestabstand von 2,50 Metern zwischen Baum und Leitung nicht immer eingehalten werden kann und nur durch einen erhöhten technischen Aufwand Neupflanzungen vorgenommen werden konnten. Für den Hansaplatz schließt Patzer Neupflanzungen hingegen aus. Zu sehr ist er von unterirdischen Leitungen durchzogen, die es 1950, als die Bäume hier gepflanzt wurden, noch nicht gegeben hat. Wegen Verdunkelung habe es auch keinen Sinn in Vorgärten, die kleiner als vier Meter breit sind, Bäume zu pflanzen, weist der Planungsleiter vom Amt für Stadtgrün auf Anfragen von Anwohnern hin, die sich mehr Licht in ihren Wohnungen wünschten. Auch beim Bau des Verkehrskreisels am Dürerplatz haben andere Interessen Vorrang. Drei bis vier Bäume werden hier weichen müssen, kündigt Patzer an. Wegen der Bauarbeiten auf dem Gelände des Universitätsklinikums fielen bereits mehrere Pappeln in der Rembrandtstraße der Säge zum Opfer. Hier soll jedoch eine neue Baumreihe entwickelt werden. So sehen es zumindest die Planungen vor, die gemeinsam mit dem Bauherrn vor einigen Jahren im Zuge der Neuordnung der Straßenverhältnisse auf diesem Campus entwickelt wurden. In der Schillingallee und in der Ernst-Heydemann-Straße konnte dieses Konzept schon weitestgehend umgesetzt werden. Ein maroder Fahrradweg wurde entsiegelt. Und durch den Einsatz von Bügeln wurde das Parken auf die Straße verlagert und so der Boden vor Verdichtung geschützt. „Wenn die Mauer an der Strempelstraße saniert werden muss, werden auch die Bäume weichen“, blickt Patzer voraus. Die Baumreihe hier sei lückenhaft und in einem schlechten Zustand. „Die Bäume hier können nicht leben und nicht sterben“, fasst er ihren Zustand zusammen. „Das Konzept sieht vor, dass wir perspektivisch eine Baumreihe mit allen technischen Aufwendungen, die nötig sind, einrichten, einen durchgängigen Parkstreifen und den Gehweg an die Mauer der Klinik heran verlagern.“ Sehr große Lücken in den Baumreihen haben die Planer auch in der Liskowstraße ausgemacht, der sich das Amt im nächsten Jahr zuwenden will. Vorausgesetzt die Mittel werden bereitgestellt, soll hier eine komplette Neupflanzung erfolgen, um wieder ein einheitliches Alleenbild herzustellen. Die Linden in dem Bereich der Thierfelderstraße, wo demnächst ein neues Wohnviertel entstehen soll, gelten hingegen als „städtebaulich markant und wichtig und sind zu erhalten“, so Patzer bei seinen beispielhaften Ausführungen zum Straßenbaumentwicklungskonzept für das Hansaviertel. Ortsamtsleiter Thomas Wiesner begrüßt, dass dessen Ergebnisse jetzt vorliegen. „Wenn wir uns diese Überlegungen nicht machen, wäre es so, dass es tatsächlich in 40/50 Jahren baumlose Straßen geben wird in Rostock“, lobt er die Arbeit. Das Straßenbaumentwicklungskonzept für das Hansaviertel ist fast abgeschlossen. In Kürze soll es an die Fachämter, Versorgungs- und Wohnungsunternehmen und die Universität als Empfehlung verteilt werden.

15. Februar 2012 | Weiterlesen
57. Internationaler Springertag und 18. FINA Diving Grand Prix

57. Internationaler Springertag und 18. FINA Diving Grand Prix

Spitzenleistung von Brett und Turm zeigten in den letzten drei Tagen die Wasserspringer in der Neptunschwimmhalle. Aus 24 Ländern der Welt waren sie nach Rostock gekommen, um beim 57. Internationalen Springertag, bei dem gleichzeitig der 18. FINA Diving Grand Prix ausgetragen wurde, ihre Kräfte zu messen. Mit den Kanadiern Alexandre Despatier und Jennifer Abel sowie dem Australier Matthew Mitcham – um nur einige zu nennen – befanden sich zahlreiche erfolgreiche Teilnehmer der Olympischen Spiele und Weltmeisterschaften unter den Athleten. Aber auch sehr junge Wasserspringer gingen an diesem Wochenende an den Start. Für viele waren die Wettkämpfe ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen Ende Juli in London. Denn in der Neptunschwimmhalle konnten sie sich für den Weltcup ab 20. Februar in London qualifizieren, um sich dort vielleicht noch eine Startposition für die Olympischen Spiele zu erspringen. Mit fünf ersten Plätzen schnitten die Chinesen in den vergangenen Wettkampftagen am erfolgreichsten ab. Allein Sonntag konnten sie bei allen drei Finalen aufs oberste Siegertreppchen steigen. Jie Lian und Sheng Ping Wu ließen die Australierinnen Alexandra Croak und Melissa Wu sowie Christin Steuer und Nora Subschinski vom Deutschen Schwimmverband beim Zehn-Meter-Synchronspringen auf den Plätzen zwei und drei zurück. Am Nachmittag sprangen Han Wang und Qulin Zheng vom Drei-Meter-Brett am synchronsten ins 30 Grad warme Becken – vor den Kanadierinnen Jennifer Abel und Emilie Heymans sowie Olena Fedorova und Anna Pysmenska aus der Ukraine. Bei den Herren überzeugte Ai Sen Chen die Kampfrichter mit seinen Sprüngen vom Zehn-Meter-Turm. Sein Landsmann Siyi Xie belegte den zweiten Platz und der Dresdner Newcomer in der deutschen Nationalmannschaft Martin Wolfram sprang auf Rang drei. Mit zwei Siegen kam das Team aus Deutschland auf den zweiten Platz der Gesamtwertung des 57. Internationalen Springertages. Stephan Feck und Patrick Hausding holten sich bereits am Samstag den Sieg beim Drei-Meter Synchronspringen der Herren. Und am Nachmittag lieferten die amtierenden Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Patrick Hausding und sein Partner Sascha Klein, der das Rostocker Publikum bereits im Dezember beim Vierländerwettkampf begeisterte, beim Sprung vom Zehn-Meter-Turm die beste Leistung ab. Alle sportlichen Ergebnisse gibt es auf der Website des Springertages. Fast 140 Sportler und Sportlerinnen traten insgesamt bei den Wettkämpfen des 57. Internationalen Springertages in Rostock an. Etwa achtzig ehrenamtliche Helfer unterstützten bei der Vorbereitung und Durchführung des Sportereignisses. Eine Generalprobe, denn schon im nächsten Jahr und 2015 werden in unserer Hansestadt die Europameisterschaften im Wasserspringen ausgerichtet. Vielleicht sollten sich die Organisatoren dann noch einmal Gedanken über den Transport der Teams innerhalb der Stadt machen. Denn als die jungen Sportler am Abend alle auf einmal die Neptunschwimmhalle verließen, mussten sie in den viel zu engen Linienbus des Sponsors RSAG abtauchen. Fotos vom 57. Internationalen Springertag 2012 in Rostock

13. Februar 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt den MSV Duisburg mit 4:2

Hansa Rostock besiegt den MSV Duisburg mit 4:2

Vor 9.200 Zuschauern kann Hansa Rostock gegen den MSV Duisburg endlich den zweiten Sieg der Saison einfahren. Tobias Jänicke, Freddy Borg und zweimal Marek Mintal schießen die Hansa-Kogge zum hochverdienten Erfolg. Neben dem zuletzt gesperrten Robert Müller standen heute Kevin Pannewitz und Tobias Jänicke in der Startelf. Marek Janecka und Timo Perthel übernahmen die Außenseiten der Viererkette, vorn vertraute Cheftrainer Wolfgang Wolf wieder auf Neuzugang Freddy Borg. Hinter ihm stellte Wolf Edisson Jordanov, Marek Mintal und Jänicke auf. Spannend wird es für die Zuschauer in der DKB-Arena bereits in der zweiten Spielminute, als Borg kurz vor dem Elfmeterpunkt vom Duisburger Dzemal Berberovic von den Beinen geholt wird – der Pfiff des Unparteiischen Benjamin Cortus bleibt jedoch aus. Hansa macht von Beginn an viel Druck und kann das Geschehen auf dem Platz klar bestimmen. Allein im Abschluss hapert es wieder einmal und so dauert es bis zur 30. Minute, ehe die Fans auf der Tribüne zum ersten Mal jubeln können. Nach einem Freistoß von Perthel legt Stephan Gusche den Ball per Kopf vor die Füße von Mintal, der das Leder zur 1:0-Führung für Hansa Rostock einschiebt. Von nun an geht es Schlag auf Schlag. Drei Minuten später muss Kevin Müller das erste Mal richtig eingreifen. Nach vorangegangener Ecke kann der Rostocker Schlussmann den Schuss von Zvonko Pamic noch über die Latte lenken. Im zweiten Anlauf passiert es dann aber: Bruno Soares verlängert den Eckball und Duisburgs Torjäger Branimir Bajic kann den Aufsetzball per Kopf ins Netz der Gastgeber befördern. Zwei Minuten später sind dann wieder die Rostocker am Zug. Nach einer schönen Jordanov-Flanke von rechts bekommt die Duisburger Abwehr den Ball im Strafraum nicht geklärt. Jänicke nutzt seine Chance und bringt Hansa aus drei Metern erneut in Führung. Doch wieder sollte der Vorsprung nur vier Minuten halten und erneut ist es ein Eckball, der den Duisburgern zum Ausgleich verhilft. Goran Sukalo kann den Ball ungestört von der Rostocker Abwehr annehmen und aus 13 Metern Entfernung zum Ausgleich im Rostocker Kasten versenken. Wenn etwas in dieser Spielphase bezeichnend ist, dann sind es die teils eklatanten Defensivprobleme auf beiden Seiten. Dennoch ist es für die Gäste ein schmeichelhaftes 2:2, mit dem es in die Halbzeitpause geht. Erst ist es ein Eckball von Perthel, den Pannewitz knapp über die Latte köpft (47.), eine Minute später kann er eine Flanke von Mintal nicht nutzen. In der 52. Minute klappt es dann aber, erneut nach einer Standardsituation: Robert Müller verlängert den Freistoß von Perthel per Kopf in Richtung langer Pfosten, wo Mintal einmal mehr goldrichtig steht, den Ball direkt nimmt und auf 3:2 erhöht. In der 82. Minute kann Freddy Borg dann alles klar machen für die Hanseaten. Hätte den Rostockern in der 2. Minute ein Elfmeter zugestanden, gab es diesen nun als Geschenk. Nach einer Rostocker Ecke kommen Emil Jula und Valeri Domovchiyski dem Rostocker Borg etwas nahe – Schiedsrichter Cortus zeigt auf den Elfmeterpunkt. Wie von Trainer Wolf vor dem Spiel angekündigt, schlüpft Borg dieses Mal in die Rolle des Elfmeterschützen und verwandelt den Strafstoß souverän ins rechte untere Eck. Beim Stand von 4:2 bleibt es bis zum Abpfiff – ein hochverdienter Sieg für die Hansa-Kogge. Hansa steht zwar weiterhin auf dem letzten Platz der Tabelle, konnte den Abstand zu den Konkurrenten im Abstiegskampf an diesem Spieltag jedoch verringern. Drei Punkte sind es jetzt bis zum rettenden Ufer, lediglich ein Zähler trennt Hansa noch vom Relegationsplatz. Die nächste Chance, Punkte im Kampf gegen die Drittklassigkeit zu sammeln, bietet sich den Rostockern am kommenden Sonntag. Dann muss Hansa Rostock bei Alemannia Aachen antreten. Tore: 1:0 Marek Mintal (30. Minute) 1:1 Branimir Bajic (34. Minute) 2:1 Tobias Jänicke (36. Minute) 2:2 Goran Sukalo (40. Minute) 3:2 Marek Mintal (52. Minute) 4:2 Freddy Borg (82. Minute, FE) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Marek Janecka, Stephan Gusche, Matthias Holst, Timo Perthel Robert Müller, Kevin Pannewitz (Michael Wiemann, ab 71. Minute) Edisson Jordanov (Tom Weilandt, ab 86. Minute), Marek Mintal, Tobias Jänicke (Tino Semmer, ab 80. Minute) Freddy Borg Fotos: Joachim Kloock

12. Februar 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock unterliegt der TuS ‚Red Devils‘ Bramsche

EBC Rostock unterliegt der TuS ‚Red Devils‘ Bramsche

Am vergangenen Samstag, dem 11.02.2012, kassierte der EBC Rostock eine bittere 71:65-Auswärtsniederlage gegen die TuS ‘Red Devils‘ Bramsche. Von Beginn an gaben die Niedersachsen den Ton an und agierten erfolgreich mit einer Zonenverteidigung über den gesamten Spielverlauf. Der EBC Rostock schaffte es nicht, sich entsprechend einzustellen und lag zwischenzeitlich mit 21 Punkten in Rückstand. Erst ein letzter Kraftakt der Mannschaft zum Ende der Partie rettete noch den direkten Vergleich zugunsten der Hanseaten. Durch den Bramscher Sieg klettert der direkte Konkurrent auf den Klassenerhalt nun vor den EBC. Die Rostocker stehen jetzt bei fünf Siegen und zehn Niederlagen auf einem Abstiegsplatz. Den Start haben die Rostocker komplett verschlafen. Nur fünf Punkte im ersten Viertel gegen eine kompakt stehende Zonenverteidigung der Bramscher reichten aus, um den EBC zur Konzeptlosigkeit zu bringen und den Aktionsradius der einzelnen Spieler einzuschränken. Einziger Aktivposten des Teams war bis dahin Routinier Thomas Klugmann, der vor allem mit den gesammelten Rebounds Schlimmeres verhinderte. Im zweiten Abschnitt war ein ähnliches Bild der Partie zu sehen, wie im Auftaktviertel. Die vorgegebene Marschroute des Trainers konnten die Spieler nicht zu einhundert Prozent umsetzen, sodass eine Verkürzung des Vorsprungs immer wieder vom Gegner erfolgreich unterbunden wurde. Bis zum Pausentee schafften die Warnowstädter keine Wende im Spiel und lagen bereits mit 15 Punkten im Hintertreffen. (Halbzeitstand: 39:24) In der Halbzeitpause wurde noch mal auf die Wichtigkeit des Spieles hingewiesen und versucht sich neu zu motivieren. Phasenweise griff die neue Marschroute von Trainer Stenke und das Team kämpfte sich bis kurz vor Ende dieses Spielabschnitts auf zehn Punkte heran. Doch dann erfolgte ein weiterer Bruch im Spiel und die Hausherren zogen wieder auf 21 Punkte davon. Im Schlussviertel versuchte der EBC jetzt noch mal, alles in die Waagschale zu schmeißen und eine Schmach zu verhindern. Ein Sieg schien schon fast aussichtslos, sodass der direkte Vergleich das nun angestrebte Ziel war. Mit viel Kampf in den letzten Zügen der Partie konnte ein 20-Punkte-Rückstand noch auf sechs Punkte verkürzt werden und damit wenigstens der direkte Vergleich gerettet werden. Viertelstände: 17:5, 22:19, 18:14, 14:27 Punkte EBC Rostock gegen Bramsche: Eric Bill (8), Sven Hellmann (27), Eric Lehmann (-), Florian Nuelken (-), Axel Stüdemann (11), Michael Buse (5), Peter Maischak (7), Norman Holl (-), Thomas Klugmann (7), Jörn Boghöfer (-) Quelle & Foto: EBC Rostock

12. Februar 2012 | Weiterlesen
Stopp ACTA – Demonstration in Rostock

Stopp ACTA – Demonstration in Rostock

Mehr als 500 vor allem junge Menschen zogen gestern aus Protest gegen das umstrittene Urheberrechtsabkommen ACTA auf die Straßen in Rostocks Innenstadt. Sie schlossen sich damit dem weltweiten Aktionstag an. Allein in Deutschland waren etwa weitere 60 Demonstrationen angekündigt. Dass so viele den eisigen Temperaturen trotzten, überraschte viele positiv, denn bereits am Tag zuvor wurde bekannt, dass die Bundesregierung das Vertragswerk vorerst nicht unterzeichnet. Doch mit dieser Ankündigung gaben sich die Aktivisten nicht zufrieden. Sie wollen das Anti-Counterfeiting Trade Agreement (Handelsabkommen zur Abwehr von Fälschungen) komplett „Ad Acta“ gelegt wissen. Die Rostocker Studentin Gesine befürchtet, dass sonst das kreative Outlet verloren geht. „Für mich ist wichtig, dass Leute Fan-Videos zusammenschneiden dürfen, Passagen von Büchern und Filmen benutzen dürfen, ohne dass sie abgemahnt werden. Denn nur so kann sich das Wort verbreiten.“ Die 25-Jährige ist auf diese Weise selbst auf viele Sachen aufmerksam geworden, die sie nun unterstützt und die ihr Leben bereichern. „Ich habe Leute kennengelernt, nur dadurch, dass diese Angebote online auf Seiten wie Twitter, Tumblr oder Facebook unterwegs sind. Teilweise sogar mit dem Okay der Musiker selbst, ihre Werke zu verwenden, weil sie genau wissen, dass dadurch ihre Musik und ihr Name bekannter werden“, unterstreicht sie die Vorteile des freien digitalen Austauschs, den sie durch ACTA eingeschränkt sieht. „Aber ist es nicht gut, dass Urheberrechte und Patente geschützt werden?“, fragte ein unbeteiligter Passant. „Wenn mich eines an ACTA stört, dann dass es eigentlich eine verkappte Urheberrechtsdebatte ist, die wir aber ordentlich und transparent führen müssen“, kritisiert das Landtagsmitglied der Grünen Johannes Saalfeld in seinem Redebeitrag. Die Art und Weise, wie das Abkommen entstanden ist, stößt auch den Greifswalder Studentinnen Constanze Schild, Franziska Jaeck und Isabel Lorenz übel auf. „Es durften nur Lobbyisten bestimmen und die Bevölkerung wurde weder gefragt, noch informiert“, empört sich Constanze Schild. Franziska Jaeck bezweifelt, dass die Absicht des Vertrages Urheberrechte zu schützen, wirklich damit umgesetzt werden soll. Sie sagt: „Gesetze dazu haben wir in Deutschland bereits. Die reichen aus.“ Auch Isabel Lorenz stimmt ihr zu: „Ich glaube nicht, dass wir das brauchen. Ich glaube, dass es mehr zur Kontrolle dient.“ „Ich kann mir auch vorstellen, dass der Datenschutz missbraucht wird. Es ist einfach schwammig formuliert und vielfältig interpretierbar“, zeigt sie sich misstrauisch. Die drei angehenden Biologinnen machen noch auf ein weiteres Problem aufmerksam, dass den Schutz von Patenten bei Medikamenten (Generika) und Saatgut betrifft. Sie befürchten, dass Forschung und Entwicklung mit ACTA eingeschränkt und verhindert werden könnten. „ACTA ist ein Abkommen gegen Piraterie, das in das Leben von Menschen auch in anderen Ländern, wie der Dritten Welt, direkt eingreift“, macht Bürgerschaftsmitglied Sybille Bachmann aufmerksam. „Das Gesetz ist noch nicht zu Fall gebracht.“ Dafür möchte sich Steffen Bockhahn, Bundestagsmitglied der Linken, einsetzen. Er versprach den Demonstranten, „gemeinsam mit anderen werde ich etwas unternehmen, um die Bundesregierung dazu zu verpflichten, ACTA nicht zu ratifizieren und es somit zu blockieren.“ Neben den Linken und den Grünen wehten vor allem die Flaggen der Piratenpartei im Demonstrationszug, der sich vom Uniplatz über die Kröpeliner Straße zum Gertrudenplatz und dann über die Lange Straße und den Neuen Markt wieder zum Uniplatz bewegte. Einige Teilnehmer hatten Schilder mit dem Motto der Protestaktion „Stopp ACTA“ vorbereitet, andere Transparente, die die Folgen des Anti-Piraterie-Abkommens veranschaulichten. Hier und da zeigten sich auch die für die Anonymous-Bewegung typischen Guy-Fawkes-Masken, die jedoch nach Absprache mit der Polizei, nicht getragen werden durften.

12. Februar 2012 | Weiterlesen
Kormorane auf der Mittelmole in Warnemünde

Kormorane auf der Mittelmole in Warnemünde

Dass Warnemünde schon längst kein verschlafenes Fischerdorf, sondern ein attraktives Reiseziel für Urlauber geworden ist, hat sich wohl auch bei den Kormoranen herumgesprochen. Warum mühselig mit den Fischern an Teichen und Seen um die Existenzgrundlage Fisch konkurrieren, wenn es hier direkt vom Kutter leckere Fischhappen gibt – mund- oder besser schnabelgerecht zubereitet, versteht sich. So zumindest möchte man derzeit von den schimmernd-schwarzen Wasservögeln denken, die auf einer Eisscholle auf dem Alten Strom an den Fischkuttern vorbei schwimmen und den Fischbrötchenverkauf auf der anderen Seite beobachten. Jetzt im Winter, da im Binnenland die Wasserflächen zugefroren sind, kommen die Kormorane zahlreich an das offene Meer, um hier nach Nahrung zu tauchen. Ein besonders beliebter Platz ist die Spitze der Mittelmole, wo sie auch von Spaziergängern auf der Westmole gut beobachtet werden können.

11. Februar 2012 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock empfängt den MSV Duisburg

FC Hansa Rostock empfängt den MSV Duisburg

„Wir sind in der Pflicht, drei Punkte zu holen“, stellt Hansa-Trainer Wolfgang Wolf unmissverständlich klar. Nach der Niederlage gegen Bochum steht Hansa Rostock auf dem letzten Tabellenplatz. Da Ingolstadt und der FSV Frankfurt gestern Abend unentschieden spielten, trennen die Rostocker jetzt bereits vier Punkte vom Relegationsplatz, sechs Punkte sind es bis zu einem Nichtabstiegsplatz. „Wir wollen den Anschluss nicht gänzlich verpassen, wir wollen näher rankommen an unsere Mitkonkurrenten“, erklärt Wolfgang Wolf und rechnet sich gute Chancen gegen Duisburg aus, die auch „erst 20 Punkte“ haben und „nicht ganz ohne Druck hier herkommen“. Doch für Wolf geht es nicht nur darum, Anschluss in der Tabelle zu halten. Der psychologische Aspekt, dass die anderen Teams wieder sagen „Oh, die Rostocker sind ja auch noch im Spiel!“ ist für ihn in dieser Phase ganz entscheidend in der Außenwirkung – für die Fans ebenso wie für die Mannschaft, damit man wieder weiß, wie sich das Siegen anfühlt. Gelingt es die Trainingsleistungen über 90 Minuten auf dem Platz umzusetzen, so der Cheftrainer, „dann haben wir alle Chancen gegen Duisburg zu gewinnen“. Schließlich seien es eher die „einfachen Fehler“ als die Stärke der Gegner, die Hansa Spiele verlieren lasse – weil jemand schläft oder einfach zu viel will, besonders in Standardsituationen. Verzichten muss Wolf morgen auf seinen gesperrten Kapitän Sebastian Pelzer sowie auf den angeschlagenen Björn Ziegenbein. Nach ihren Sperren stehen Michael Wiemann und Robert Müller dafür wieder zur Verfügung. „Die Mannschaft steht schon bei mir im Kopf, wenn nichts mehr passiert.“ Wichtig sei, dass die Mischung stimme – zwischen erfahrenen und jungen Spielern. „Man darf nicht übertreiben“, warnt Wolf vor zu hohen Erwartungen an seine Youngster: „Ich bin ja schon froh, wenn ich Akzente von der Bank setzen kann.“ Sowohl Marek Mintal als auch Edisson Jordanov werden am Sonntag wieder in der Anfangsformation stehen. „Ich habe großes Vertrauen zu ihm“, sagt Wolf über den jungen Jordanov. „Er wird auch beginnen, auf welcher Position auch immer.“ Die gute Leistung aus der Bochum-Partie zu wiederholen, „das wird nicht einfach sein für ihn“, warnt der Hansa-Coach jedoch vor einem zu großen Druck. Auch Mintal hat – trotz verschossenem Elfmeter – Wolfs Vertrauen und wird gegen Duisburg in der Startelf stehen. „Er hat die Qualität uns Tore zu schießen und auch das Spiel nach vorne zu öffnen über die Außen – da muss er wieder hinkommen.“ Nur was den Schützen für einen möglichen Elfmeter betrifft, ist Wolfs Entscheidung klar: Freddy Borg. „Marek lass ich nicht mehr hin“, scherzt der Trainer. Bevor es am Sonntag zur Sache geht, ist heute Training „unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ angesagt. „Wir haben noch ein bisschen was einzuüben und das braucht nicht jeder mitzubekommen“, so Wolf. Lässt es der Platz zu, findet das Abschlusstraining im Stadion statt. Zwei Drittel des Platzes sehen gut aus – „ein Drittel, wo die Sonne nicht hinkommt“, ist es noch ziemlich hart. „Wir müssen uns drauf einrichten“, so Wolf, „dass der Platz nicht gerade der ebenste“ und stellenweise noch etwas gefroren ist. Zwischen neun- und elftausend Zuschauer werden morgen in der DKB-Arena erwartet, angepfiffen wird das Spiel um 13:30 Uhr. Das Hinspiel gegen Duisburg endete im August übrigens torlos. Bericht vom Spiel Hansa Rostock – MSV Duisburg

11. Februar 2012 | Weiterlesen
Miro Zahra malt im Schleswig-Holstein-Haus

Miro Zahra malt im Schleswig-Holstein-Haus

Der Duft von Terpentinöl sticht in die Nase beim Eintreten in eines der beiden Gastateliers im Schleswig-Holstein-Haus in der Östlichen Altstadt. In einem Holzregal gleich neben der Tür steht ein kleines Radio, aus dem ganz leise klassischer Operngesang in den Raum vordringt. Hier arbeitet die Malerin Miro Zahra. Anfang Januar hat sie ihren Lebensmittelpunkt für die kommenden drei Monate in das Schleswig-Holstein-Haus verlegt. Möglich wurde der Ortswechsel durch ein Gaststipendium der Hansestadt Rostock. „Konzentriert an einem Ort, mit Abstand von dem Alltäglichen, was mich zu Hause umgibt – ich freue mich sehr, dass es geklappt hat“, sagt die gebürtige Tschechin, die heute in Plüschow bei Wismar lebt. Bewusst hat sie sich für die Winterzeit entschieden. So könne sie sich die Heizung in ihrem eigenen Atelier sparen und ungestört in einem Arbeitsraum tätig sein, erklärt sie schmunzelnd. Außerdem schätzt sie die kurzen Wege, die ihr das städtische Umfeld bietet. Das kulturelle Angebot, die Musik und die Kollegen, mit denen sie sich hier unkomplizierter treffen kann, bezeichnet sie als Luxus, den sie so vom Land nicht kennt. „Einfach hier zu sein, ist schon sehr inspirierend“, fasst sie ihre Eindrücke nach den ersten Wochen zusammen. „Ich bin Malerin durch und durch. Hier möchte ich mich als solche entfalten.“ In dem Atelierraum wird es dafür schon fast zu eng. Auf dem mit Folie geschützten Boden und an den weißen Wänden angelehnt zeigen große Leinwände, was bisher bereits entstanden ist. Miro Zahra arbeitet ganz klassisch mit Öl. „Die Oberfläche ist nicht ersetzbar. Sie ist lebendig, organisch, wie eine Haut“, schwärmt die 51-Jährige. „Es ist eine schwierige Technik. Sie zwingt zu Geduld und Disziplin.“ Während die Farbe trocknet, bleibe jedoch Zeit zum Reflektieren oder sie arbeitet gleichzeitig an mehreren Bildern. Bei ihrer Malerei geht es Miro Zahra weniger um Abbildungen, sondern viel mehr darum, wie Licht und Atmosphäre ausgedrückt werden können. Doch „ganz abstrakt ist es nicht“, wendet sie ein. Ohne Titel können die Assoziationen bei den Betrachtern ihren freien Lauf nehmen. Struktur und der malerische Prozess an sich, die Farbe interessieren die Malerin. „Ich fange mit einer Farbe als Untermalung an. Auf dieser Farbe entwickelt sich das Bild. Das Bild ist selbst das Wirkliche. Ich reagiere auf das, was entsteht und gehe immer Schritt für Schritt voran bis zu einem gewissen Finale, wo es stimmig wird“, seziert sie ihre Arbeitsweise. Genau benennen lässt sich dieser Moment nicht. Die spannende Entscheidung fällt schließlich – man könne sonst unendlich weitermalen – auf dem schmalen Grat zwischen sicherem Zustand und der Vorahnung, dass es kippen kann. Rot – das wird auch im Rostocker Atelier deutlich – ist Miro Zahras bevorzugte Farbe. „Für mich hat Rot etwas mit Leben und Lebendigkeit zu tun.“ Vielen ihrer Bilder legt sie einen roten Farbton zugrunde. Gemischt mit anderen Farben sind so auch graue Bilder entstanden. Grau verbindet sie mit Geistlichkeit. Die grauen Bilder wirken wie ein Kontrapunkt in Ergänzung zu den roten. Denn bei ihrer Arbeit hat die Künstlerin, die auch als Kuratorin tätig ist, schon die Präsentation ihrer Werke in einer Ausstellung im Blick. „Ich habe vor, eine große Reihe zu machen“, erklärt Miro Zahra. Für den Anfang hat sie sich vorgenommen, ihre Eindrücke, die sie im letzten Jahr während einer Islandreise gesammelt hat, auf die Leinwand zu bringen. „Wenn es mir mit dem Terpentinölgestank zu viel wird, dann werde ich vielleicht auch auf Papier arbeiten. Aber das weiß ich noch nicht. Denn es reizt mich, hier richtig rumzusauen.“ Vom 18. bis 19. Februar bietet Miro Zahra übrigens einen Wochenendworkshop Malerei an der Kunstschule Rostock an. Neben „Farbe, Struktur und Prozess“ – so der Titel der Veranstaltung – können die Teilnehmer vielleicht auch richtig rumsauen.

9. Februar 2012 | Weiterlesen
Roland Methling stellt Ziele für seine zweite Amtszeit vor

Roland Methling stellt Ziele für seine zweite Amtszeit vor

Nach seiner Wiederwahl zum Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock stellte Roland Methling heute seine Ziele für die zweite Amtszeit vor. Schwerpunkte setzt der Verwaltungschef bei dem Schuldenabbau, der Entwicklung der Stadt zum Wasser sowie dem Theaterneubau. Vollständige Entschuldung bis 2018 Was die Sanierung des Haushalts betrifft, möchte Methling die Hansestadt bis 2018 wieder komplett entschulden, um so „die volle Handlungsfähigkeit herzustellen, nicht mehr in Schwerin nachfragen zu müssen, wofür wir unser Geld ausgeben.“ 40 Millionen Euro Altschulden konnten in den letzten Jahren abgebaut werden, weitere 180 Millionen lasten noch auf den Schultern der Rostocker. Bis 2018 sind jährlich 10 Millionen Euro für die Tilgung vorgesehen, die verbleibenden 110 Millionen sollen durch verschiedene im Haushaltssicherungskonzept (Hasiko) festgelegte Maßnahmen abgedeckt werden, etwa durch 14 Millionen Euro Entlastung bei der Grundsicherung, deren Kosten der Bund bis 2014 schrittweise übernehmen wird. Nicht alle Punkte im Hasiko sind jedoch aus Sicht des Innenministeriums als oberste Aufsichtsbehörde ausreichend schlüssig und nachvollziehbar dargestellt. So stehe hinter den zusätzlichen Einnahmen aus den Konsolidierungs- und Kofinanzierungsfonds des Landes noch ein Fragezeichen. Im aktuellen Haushaltsentwurf, der im nächsten Monat in der Bürgerschaft diskutiert werden soll, stehen für dieses Jahr fünf Millionen Euro Altschuldenabbau. Mit Blick auf die letzten Haushalte, die sich im Laufe der Jahre deutlich positiver entwickelt haben, sei er jedoch „guten Mutes“, dass auch 2012 mindest die vom Land geforderten 10 Millionen Euro in die Tilgung fließen, so Methling. Entwicklung der Stadt ans Wasser, Rostocker Oval und Untertunnelung der L22 „Da ist ein Stückchen Versachlichung notwendig“, fordert Methling, als er auf seine Vision von der Querung der L22 zu sprechen kommt. Keine utopischen Summen, sondern acht bis zehn Millionen Euro würde eine etwa 340 Meter lange Überquerung der Straße Am Strande kosten. Ende des Monats sollen der Öffentlichkeit verschiedene Varianten – auch visuell – vorgestellt werden. Zur Entwicklung der Stadt ans Wasser gehört auch das Rostocker Oval, das vom Kabutzenhof, über den Stadthafen, den Osthafen und die Deponie in Dierkow bis zur Gehlsdorfer Promenade das Gebiet um den inneren Breitling beleben soll. Für den zentralen Bereich des Stadthafens ist ein Gestaltungswettbewerb geplant. „Völlig ergebnisoffen“, erklärt Methling und betont, dass die aus seiner Sicht dazugehörende Fußgängerbrücke von der Haedgehalbinsel zu den Segelsportvereinen bislang nur eine Vision sei. Abgesehen von diesen Vorhaben und der Bebauung der Mittelmole sollen in den nächsten Jahren auch einige der noch vorhandenen Schandflecken verschwinden. Neben Hornschem Hof, Alter Molkerei und Eselföter Straße zählt Methling dazu ebenfalls den Glatten Aal. Auch wenn dieser, was die Bebauung betrifft, am schwierigsten werden dürfte, sei man im Gespräch mit Partnern. Bereits im Frühjahr werden hier zumindest Akzente gesetzt und einige Starkbäume gepflanzt. 200.000 Euro sind 2012 für die Pflanzung solcher Bäume im Stadtzentrum eingeplant. Mehr Grün könnte auch der Kanonsberg vertragen. Mit der nach ihrer Sanierung kahl und trostlos wirkenden ehemaligen Stadtbefestigung konnten sich viele Einwohner nicht anfreunden. „Der Blick aufs Wasser soll frei bleiben“, stellt Methling klar, im hinteren Bereich könnten jedoch durchaus Bäume nachgepflanzt werden. Und noch ein Schandfleck soll bald verschwinden. Bei der Anker-Immobilie in der Doberaner Straße ist der Baustart für dieses Jahr geplant. Dort wo früher Spirituosen gebrannt wurden, sollen künftig Wohnungen und Geschäfte ihren Platz finden. Theaterneubau „35 bis 40 Millionen wird das neue Theater kosten“, erklärt Methling, „egal ob es am Bussebart, am Stadthafen oder am Rosengarten gebaut wird.“ Neben dem fixen Kostenrahmen steht auch der Fertigstellungstermin für den Verwaltungschef außer Frage: „spätestens zum Stadtjubiläum am 24.06.2018“. Auf die Bremse tritt Methling hingegen bei den laufenden Zuschüssen für das Volkstheater. Es gebe bis heute keine Entscheidung, „mit wie viel Geld wir Theater spielen wollen“. Bislang „drücken“ sich sowohl Theater und der zuständige Senatsbereich als auch die Bürgerschaft vor einer Aussage. Man müsse sich verständigen, ob es – so wie es sich zuletzt entwickelt hat – 18 oder doch nur 12 bis 14 Millionen seien sollen. „Mit Blick auf die Gesamtinteressen der Hansestadt“ müsse das Theater eher mit der unteren Grenze zurechtkommen, erklärte Methling, betonte jedoch gleichzeitig, dass es mit ihm keine betriebsbedingte Kündigungen geben wird.

8. Februar 2012 | Weiterlesen
Dauerfrost lässt Warnow zufrieren

Dauerfrost lässt Warnow zufrieren

Tapfer ächzt die MS Gehlsdorf vom Kabutzenhof über die Warnow an das gegenüberliegende Ufer. Damit die kleine Personenfähre sicher anlegen kann, stößt einer der beiden Fährmänner mit einer Eisenstange das Eis von der Kaimauer ab. „Ansonsten haben wir keine Schwierigkeiten und fahren solange wir die Fahrrinne offen halten können“, erklärt er, während die Fahrgäste das warme Schiff betreten. Zweimal die Stunde hin und zurück schiebt die kleine Personenfähre mit ihrem Bug die Eisschollen beiseite. Nur die schmale Fahrrinne bleibt so offen. Der Rest der Warnow im Rostocker Stadthafen ruht still unter einer weißen Schneedecke, die auf der gefrorenen Wasseroberfläche liegt. Hier und da steigt Rauch aus den Schornsteinen der kleinen Kutter, die im Stadthafen eingefroren sind. Fünf bis zehn Zentimeter dick sei das Eis im Stadthafen und auf der Unterwarnow, meldet der Eisdienst vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. Im Seekanal und weiter außerhalb bilde sich Neueis. „Im Fischerei- und Seehafen kommt es zu leichten Behinderungen durch Eis. Probleme haben wir aber keine. Wenn nötig, brechen Schlepper das Eis frei“, informiert Hafenkapitän Gisbert Ruhnke, der davon ausgeht, dass sich die Situation in den nächsten Tagen etwas entspannt. Nach Tagen des Dauerfrostes mit Rekordwerten hat sich nicht nur auf den stehenden Gewässern Rostocks, sondern auch auf der Warnow Eis gebildet. Doch das Betreten der Eisflächen bleibt weiterhin gefährlich, warnt die Wasserschutzpolizeiinspektion Rostock.

7. Februar 2012 | Weiterlesen
Benefizkonzert der Universität Rostock in der Nikolaikirche

Benefizkonzert der Universität Rostock in der Nikolaikirche

Auch das dritte Benefizkonzert der Universität Rostock mit dem Freien Studenten Orchester Rostock (F.S.O.R.) und dem Chor Celebrate war eine Sternstunde der Hilfsbereitschaft. 3.729,80 Euro konnte die Caritas Rostock für ihren Kinder- und ambulanten Hospizdienst in Empfang nehmen. Erstmals gingen auch schon vor dem Konzert Spenden ein, so von Mercedes-Benz Rostock und eine größere Privatspende. Mit Kompositionen von Modest Mussorgski, Franz von Suppè und Peter Tschaikowski und Popklassikern wie Eleanore Rigby (Beatles) oder Don’t pay the ferryman (Chris de Burgh) trafen das Freie Studentenorchester und Celebrate bei den etwa 550 Gästen in der Rostocker Nikolaikirche voll ins Schwarze. Rektor Prof. Dr. Wolfgang Schareck dankte allen Beteiligten: „Wir haben gemeinsam etwas geschaffen, was Kunstgenuss und Hilfe für Bedürftige auf ganz wunderbare Weise vereint. Jedes Jahr ein Benefizkonzert zu veranstalten, ist unser erklärtes Ziel.“ Besonderer Dank gebührt in diesem Jahr der OSPA und Rostock Port, deren großzügige Unterstützung das Konzert erst möglich gemacht hat. Wie in jedem Jahr fließt der gesamte Erlös des Konzertes an ein gemeinnütziges Projekt, das wir mit der Caritas Rostock, die uns seit dem ersten Benefizkonzert unterstützt, ausgewählt haben. In diesem Jahr gehen die Spenden an den ambulanten Hospiz- und Kinderhospizdienst, den die Caritas in ökumenischer Trägerschaft mit der Diakonie seit 2007 in Rostock betreibt. Dieser Dienst kümmert sich um die Begleitung schwer kranker Erwachsener, Kinder sowie deren Angehörigen. „Die Arbeit lebt durch das unermüdliche Engagement von derzeit etwa 70 ehrenamtlich Tätigen, welche eigens für die Begleitung Sterbender ausgebildet werden“, erklärte Caritas-Geschäftsführer Bernhard Peitz. Hospizarbeit möchte Weg und Brücke zwischen der Gesellschaft und schwerstkranken, sterbenden Menschen sein. „Ziel ist es, die Tabuthemen Sterben und Tod in unsere Mitte zu holen und eine Auseinandersetzung auf vielen verschiedenen Ebenen für alle Menschen zu ermöglichen“, so Peitz. 2010 gingen die Spenden an die Erdbebenopfer in Haiti und 2011 an das Pflege-Familien-Zentrum der Caritas. Insgesamt wurden durch die bisherigen Benefizkonzerte Spenden in Höhe von ca. 9.000 Euro möglich gemacht. Quelle: Uni Rostock, Fotos: Edeltraut Altrichter, IT- und Medienzentrum

7. Februar 2012 | Weiterlesen
Rostocker wählen Kontinuität: Methling siegt erneut

Rostocker wählen Kontinuität: Methling siegt erneut

Auch im verflixten siebten Jahr wollten sich die Rostocker nicht von ihrem parteilosen Oberbürgermeister Roland Methling trennen. 173.550 Rostocker hatten gestern die Möglichkeit ihr Stadtoberhaupt für die nächsten sieben Jahre zu bestimmen. Lediglich 36,6 Prozent nahmen ihr Wahlrecht wahr – ob es nun am Ferienbeginn, dem klirrenden Frost oder doch eher an den weitgehend blassen Herausforderern lag. Eine Niederlage für die Demokratie sei es in jedem Fall, da waren sich fast alle Kandidaten einig. 53,8 Prozent der Urnengänger (knapp 20 Prozent aller Wahlberechtigten) stimmten ausdrücklich dafür, dass Roland Methling bleiben soll. Eine eindeutige Mehrheit, die sich bereits nach dem ersten Wahlgang ergab. Zu einer Stichwahl, wie von vielen politischen Herausforderern erhofft, kommt es daher nicht. Mit 13,9 Prozent deutlich abgeschlagen kam Finanzamtschef und Politikneuling Dr. Ait Stapelfeld (SPD) auf Platz zwei. Knapp dahinter konnte Linken-Kandidatin Kerstin Liebich, die zuvor im Berliner Senat als Staatssekretärin tätig war, 13,8 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. Bürgerschaftspräsidentin Karin Jens, die für die CDU antrat, schaffte lediglich 7,3 Prozent. Grünen-Kandidat Christian Blauel erreichte 5,4, Sybille Bachmann vom Rostocker Bund 4,7 und Einzelbewerber Toralf Vetter 1 Prozent. Schon kurz nach 18 Uhr, als die ersten Ergebnisse der 190 Wahlbezirke im Rathaus eintrafen, zeichnete sich Methlings Sieg ab. Auch wenn er noch einige Prozentpunkte einbüßte, blieben seine Werte immer über der magischen 50-Prozent-Marke. Etwas nervös, aber doch siegesgewiss lief er mit einem Glas Bier und dem Handy in der Hand in der Rathaushalle hin und her, wo auf einer Leinwand die Ergebnisse der Zählung dargestellt wurden und sich zahlreiche Journalisten und Anhänger der Kandidaten versammelten. Gegen 19:20 Uhr dann der letzte Wahlbezirk. Jetzt durfte Roland Methling offiziell jubeln: „Dass das Ergebnis so ausfällt, das ist ein Stück Genugtuung, ein klares Anerkenntnis der Rostocker Wählerinnen und Wähler für das, was wir getan haben in den letzten sieben Jahren.“ Doch auch er äußerte sich überrascht über das Ergebnis: „Ich habe sehr darauf gehofft. Aber diesen fulminanten Wahlsieg gegen vier etablierte Parteien, die aus Schwerin und Berlin unterstützt wurden, durchzusetzen, ist schon großartig.“ „Der große Zuspruch für Roland Methling ist auch für mich eine Überraschung“, bekannte Dr. Ait Stapelfeld, der sich als letzter der sieben Kandidaten im Rathaus eingefunden hatte. „Zufrieden“ zeigte er sich mit seinem persönlichen Ergebnis, „aber es hat eben nicht gereicht“. Jetzt müsse in der Fraktion sachorientiert für eine gute Stadtpolitik in Rostock weitergearbeitet werden. Mit dem Amtsinhaber einen Neuanfang suchen muss und möchte nun auch die Bürgerschaft, erklärte deren Präsidentin Karina Jens. „An der Präsidentin wird es nicht liegen“, streckte die CDU-Kandidatin dem neuen und alten Oberbürgermeister die Hand entgegen. Auch Sybille Bachmann, schärfste Kritikerin von Methling, gab sich kompromissbereit: „Dort, wo er vernünftige Politik macht, da werden wir ihn verteidigen. Dort, wo er keine vernünftige Politik macht, werden wir es ganz klar benennen.“ Als einzige Kandidatin schaute Bachmann am Wahlsonntag schon auf das Jahr 2018 und versicherte, in sieben Jahren erneut antreten zu wollen.

6. Februar 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock besiegt VfL Stade mit 93:89

EBC Rostock besiegt VfL Stade mit 93:89

Der EBC Rostock hat einen wichtigen Sieg für den Klassenerhalt in der 1. Regionalliga Nord errungen. Im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten VfL Stade feierten die Hanseaten einen 93:89-Sieg vor über 100 Zuschauern in der Rostocker Scandlines Arena. Zwischenzeitlich führten die Gastgeber sogar mit 20 Punkten. Bester Werfer des EBC Rostocks war Rückkehrer Robert Schmidt mit 24 Zählern, Sven Hellmann erzielte 22 Punkte. Bei den Gästen ragte der US-Amerikaner Thomas Young mit 32 Punkten, davon 16 von 18 verwandelte Freiwürfe, heraus. Die Rostocker starteten mit Eric Bill, Sven Hellmann, Peter Maischak, Robert Schmidt und Axel Stüdemann in die Partie. Von Beginn an zeigten die Gastgeber, wer der Herr im Haus ist. Stüdemann markierte per Dreipunktewurf die 3:0-Führung für den EBC und erzielte allein sieben der ersten zehn Rostocker Punkte. Anschließend war es vor allem Robert Schmidt geschuldet, dass der EBC Rostock auf 22:9 davonzog. Der Rückkehrer, der nach der Saison 2010/2011 sein Karriereende verkündet hatte und nun wieder seine Schuhe für den EBC schnürt, legte im ersten Viertel starke acht Punkte auf. Genauso viele Zähler sammelte Hellmann, sodass die Gäste nach zehn Minuten einem 26:18-Rückstand hinterher liefen. Der Spielfluss des EBC wurde im zweiten Abschnitt  etwas gedämpft, als Stade nach einem 10:4-Lauf auf zwei Zähler verkürzte (30:28, 14. Min). Dank der Treffsicherheit von Peter Maischak, der daraufhin die Verantwortung an sich riss und bis zur Halbzeit drei Dreipunktewürfe verwandelte, konnte sich der EBC wieder etwas absetzen. Zur Halbzeit stand es 55:38 für Rostock. Nach dem Seitenwechsel hielt das Team von Coach Dirk Stenke bis zur 25. Minute das Heft in den Händen. Zu diesem Zeitpunkt lag der EBC mit 20 Punkten (65:45) vorn, ehe Stade langsam damit begann, das Spiel von außen nach innen zu verlagern. Dadurch kamen die Gäste Punkt um Punkt heran. Zu Beginn des Schlussviertels betrug die Differenz nur noch acht Zähler (74:66). Rostock schien nun etwas den Faden zu verlieren, da Stade weiterhin beherzt den Weg unter den Korb suchte, um entweder einfache Punkte zu erzielen oder Fouls zu schinden. Durch diese Taktik von Gäste-Coach Matthias Weber kamen die Schleswig-Holsteiner bis auf einen Punkt heran (79:78, 36. Min). Die Führung blieb ihnen jedoch verwehrt, denn Rostock zog sodann wieder auf acht Punkte davon (89:81, 40. Minute) und zeigte in der Schlussphase keine Nerven von der Freiwurflinie. In der letzten Minute der Partie trafen die Hausherren sechs von acht Freiwürfen. Zwar verkürzte Stade 23 Sekunden vor dem Ende nach drei Freiwürfen von Topscorer Thomas Young (32 Punkte) nochmals auf drei Zähler (92:89), doch Rückkehrer Robert Schmidt besiegelte letztlich den fünften Heimsieg dieses Spieljahres 2011/2012 mit seinem 24. Punkt des Abends. Rostock steht nach diesem Sieg auf dem zehnten Tabellenplatz in der 1. Regionalliga Nord mit fünf Siegen aus 14 Spielen. Stade bleibt Zweiter der Rangliste. Viertelstände: (26:18, 29:20, 19:28, 19:23) Für den EBC Rostock spielten: Eric Bill (8), Jörn Boghöfer (6), Michael Buse (5), Jörn Galdirs (-), Sven Hellmann (22), Norman Holl (-), Zoltan Kollar (-), Eric Lehmann (-), Peter Maischak (19), Robert Schmidt (24), Axel Stüdemann (9). Quelle & Foto: EBC Rostock

5. Februar 2012 | Weiterlesen