Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Holger Schobers „Ich komma saufen“ im Volkstheater
Ein abschreckendes Beispiel soll H. sein. Der abgekürzte Name soll seiner Geschichte mehr Gewicht verleihen. „Ich war ein Komasäufer“, so sein direktes Bekenntnis an die etwa 50 Zuschauer, die ins Theater im Stadthafen zu Holger Schobers Einpersonenstück „Ich komma saufen“ gekommen waren. Nachdem es bereits 30-mal in Mecklenburg-Vorpommern gezeigt wurde, feierte die Koproduktion mit dem Mecklenburgischen Landestheater Parchim am letzten Donnerstag im Volkstheater Rostock Premiere. Die Hauptrolle des trockenen Alkoholikers spielt Andreas Flick. H. ist ein junger, lebendiger Typ, der seine Bewährungsauflage abarbeitet, indem er durch die Klassen tingelt und aus seinem Leben erzählt. „Das große Problem ist, dass die Erwachsenen ihre Vorbildfunktion vernachlässigen. Da Jugendliche leicht beeinflussbar sind, muss man ihnen ein schlechtes Beispiel geben“, so die Idee im Ministerium, deren Mitarbeiter eigentlich nur ihren Job machen und danach einen saufen gehen. Obwohl H. fast die Hälfte (nach 50 ist er frei) hinter sich hat, scheint er einer der Unverbesserlichen zu sein. Mit Ausreden, Relativierungen oder Verniedlichungen hält er sich jede Übernahme von Verantwortung vom Leib. „Es weiß doch jeder, dass Alkohol gefährlich ist. Das gab es schon immer, wurde nur anders genannt. Macht eure Fehler oder nicht. Es ist mir scheißegal“, wirft er gleichgültig dem Publikum entgegen. Dabei hat er schon einiges erlebt, das ihn eines Besseren belehren sollte. Nein, sein Vater hat seine Mutter nicht im Suff totgeschlagen, wie H. zunächst weismachen will. Das passt zwar ins Klischee, aber nein, er hatte eine glückliche Kindheit mit guter Schule und Eltern. Irgendwann in seiner Jugend wurde der Alkohol interessanter als Spielfiguren und Schlagzeugspielen. Nach der Devise „Saufen, bis der Arzt kommt“ verfestigte sich beim geselligen Trinken mit Freunden die Abhängigkeit bis zum Exzess. Für zwei seiner Freunde endete sie tödlich. Karl übersteht einen einsamen kalten Entzug nicht. Sein Lebensmantra „Ich werde es schon schaffen“ hat diesmal nicht für ein Wunder gesorgt. Fritz, der im Rausch ein Mädchen tötet, nimmt sich im Gefängnis das Leben. „Lieber cool und tot als uncool und lebendig“, glaubt H. Deshalb ist sein dritter Freund Marco für ihn auch tot. Nach einem Sprung vom Kirchturm ist er so geschädigt, dass er nur noch aus einer Schnabeltasse trinken kann. Alkohol verleiht eben doch keine Flügel, so die Lektion, die damit vermittelt werden soll. Denn obwohl Regisseur Carl M. Pohla den antipädagogischen Ansatz ohne Zeigefinger – denn „mit Zeigefinger wurde es ja schon sooft probiert“ – betont, bleibt die erzieherische Absicht der Macher in Rostock bei der Inszenierung von „Ich komma Saufen“ nicht verborgen. Doch nicht zu unrecht lohnt es sich, sich mit dem Thema reflektierend auseinanderzusetzen. Warum also nicht mithilfe dieses Theaterstückes? Sätze wie „Ich hab immer die Kontrolle“ oder „Ich wusste immer, wann Schluss ist“, kennen auch die Vertreter des Rostocker Vereins Trockendock, wie sie bei einer Gesprächsrunde im Anschluss der Aufführung den Sechstklässlern aus der Borwinschule und jungen Studenten berichten. „Genau das, was gespielt wurde, ist das Leben.“ Das provokante Auftreten, das Verharmlosen und die Situation des Runterspringens kennt auch Angelika Reichelt, die die Verkehrs- und Kriminalprävention bei der Polizei Rostock koordiniert. Sie unterlegt die Ausmaße des übermäßigen Alkoholkonsums mit Zahlen. 15 Tatverdächtige unter 14 Jahren hatten 2010 in ihrem Zuständigkeitsbereich eine Straftat unter Alkoholeinfluss begangen. Die Universitätsklinik gibt an, dass sie im vergangenen Jahr 65 Koma-Säufer unter 18 Jahren behandelte. Wegen ihrer Vorbildrolle wünscht sich Angelika Reichelt, dass auch Erwachsene den Weg ins Theaterstück finden. Für Schüler kann dieser übrigens sehr kurz sein, denn „Ich komma saufen“ wird auch als Klassenzimmerstück angeboten und kommt auf Anfrage beim Volkstheater direkt an die Schulen. Das Bühnenbild ist da schon vorhanden. Denn zwischen Schulbänken, Stühlen und Tafel präsentierte Andreas Flick auch im TiS seinen 45-minütigen Monolog, der durch Songs und Spiel mit dem Publikum aufgelockert wurde. Weitere Vorstellungen: Do 02. Februar 2012, 10:00 Uhr, Theater im Stadthafen (Warnowufer 65) Di 13. November 2012, 10:00 Uhr Theater im Stadthafen (Warnowufer 65) Foto 1: Silke Winkler, VTR
23. Januar 2012 | Weiterlesen
Asiatisches Neujahrsfest in der Kulturbühne Moya
„Cung chúc tân xuân“ – das ist vietnamesisch und heißt „Alles Gute im neuen Jahr.“ Denn auch wenn wir inzwischen fast schon Februar haben, begrüßt man in Vietnam erst heute das neue Jahr. Das Fest des ersten Morgens, kurz Têt-Fest, ist der wichtigste vietnamesische Feiertag. Aus ganz Mecklenburg-Vorpommern waren über 700 Gäste in die Kulturbühne Moya gekommen, um auf der vom Verein Diên Hông organisierten Party das Jahr des Drachens zu begrüßen. Der Verein Diên Hông hat sich als Ziel gesetzt, ein besseres Zusammenleben und Chancengleichheit zwischen Rostockern und Zuwanderern zu erreichen. Vu Thanh Van engagiert sich im Vorstand des Vereins und war bei der Organisation des diesjährigen Festes beteiligt: „Wir kommen in das Jahr des Drachen. Dieser ist sehr stark und klug und dies gibt uns auch Hoffnung auf eine gute Zeit.“ Persönlich hat sie vor allem den Wunsch, dass ihre Familie glücklich ist und eine schöne Zeit erlebt. Aber auch für alle Vietnamesen wünscht sie sich ein gutes Jahr. Das asiatische Neujahrsfest ist immer an einem anderen Datum, da es sich nach dem traditionellen Mondkalender richtet. Jedem Jahr werden ein symbolisches Wesen und ein Element zugeordnet. Der Wasser-Drache löst zum Beispiel die Metall-Katze ab und ihm folgt im nächsten Jahr die Wasser-Schlange. Der Volksglaube besagt, dass die Kombination aus Geburtstierzeichen und Jahressymbol das Glück eines Menschen bestimmt. Um das neue Jahr dann auch wirklich gebührend zu empfangen, wurde ein breites Programm auf die Beine gestellt. Den Anfang machte das Lied „Vietnam: Meine Heimat“ und es folgten noch viele weitere Gesangseinlagen. Auch viele Kinder waren am Programm beteiligt. So zeigte eine Gruppe aus Warnemünde einen modernen Hip-Hop-Tanz und drei junge Mädchen tanzten in traditionellen Gewändern eine asiatische Version von Cinderella. Es war ein buntes und fröhliches Beisammensein, das durch viele Kleinigkeiten aufgewertet wurde. Es gab kostenlose Kalender des neuen Jahres, eine große Verlosung und natürliche ganz viel zu essen und zu trinken. Bánh chưng und bánh dầy sind zum Beispiel traditionelle Kuchen aus Klebreis, Fleisch und Bohnen. Zum Anstoßen wurde neben Sekt auch landestypischer Reis- oder Pflaumenwein genommen. Auch wenn es einige kulturelle Unterschiede gibt, durfte doch das Kernstück einer guten Neujahrsfeier nicht fehlen: ein Feuerwerk. Pünktlich um 18 Uhr, 0 Uhr vietnamesischer Ortszeit, versammelten sich die Gäste vor dem Moya und bestaunten die Fontänen und Raketen. Diese wurden mutig aus der Hand losgeschossen, was einige Male zu brenzligen Situationen führte. Eine Rakete explodierte direkt zwischen den Gästen – zum Glück waren da noch nicht viele draußen, sodass niemand verletzt wurde. Ein weiteres traditionelles Element und Highlight des Abends war der sogenannte Drachentanz. Mehrere Jungs aus Warnemünde schlüpften in zwei große Drachenkostüme und tanzten darin zu Trommelrhythmen. Die beiden zottligen Geschöpfe neckten sich dabei, was eine sehr lustige Show war. Die Mischung aus Kampfkunst und Tanz sollte jedoch nicht nur unterhalten, sondern diente auch zur Vertreibung von bösen Geistern. Mit dem Têt-Fest wurde das neue Jahr gebührend begrüßt und bei so viel Freude und Enthusiasmus dürfte es ein wirklich tolles Jahr für die gesamte vietnamesische Gemeinschaft, aber auch für all ihre Gäste werden.
23. Januar 2012 | Weiterlesen
Stadtfeuerwehrverband: Neue Stadtwehrführer gewählt
Am Samstag, 21. Januar 2012 wählten die Delegierten der fünf Rostocker Freiwilligen Feuerwehren im Beisein von Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens, dem Landesbrandmeister Heino Kalkschies und Frau Karin Helke als Vertreterin von Senator Scholze einen neuen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. Zum Stadtwehrführer der Hansestadt Rostock und damit zum höchsten ehrenamtlichen Brandschützer wurde Steffen Grafe (30) aus der FF Stadt-Mitte im 1. Wahlgang mit überwältigender Mehrheit gewählt. Ebenfalls im 1. Wahlgang wurde sein Stellvertreter Lutz Kalkschies-Diezel (43) aus der FF Groß Klein gewählt. Der Stadtfeuerwehrverband ist der Dachverband und Interessensvertreter der fünf Freiwilligen Feuerwehren. Er vertritt zurzeit etwa 200 Einsatzkräfte aus fünf Freiwilligen Feuerwehren sowie über 70 Jugendliche aus den Jugendwehren der Stadt. Aufgrund der hohen Belastung, der strengen Mindestvoraussetzungen sowie der hohen Arbeitsbelastung, die diese Funktion mit sich bringt, war es nach dem Rücktritt des bisherigen Amtsinhabers Kay Garbe im Sommer 2011 nicht gelungen, einen Nachfolger zu finden. Erst eine Sondergenehmigung des Innenministers, von der Mindestausbildung für den Stadtwehrführer abweichen zu dürfen, machte die jetzige Wahl möglich. In Ihrer Rede hob Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens die besondere Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren für Rostock und des Stadtwehrführers als deren obersten Vertreter hervor. Die Leistungen, die die ehrenamtlichen Frauen und Männer im vergangenen Jahr vollbracht hätten, sei mit nichts auszurechnen. Die neuen Vorsitzenden haben sich für Ihre Amtszeit unter anderem die Förderung des Nachwuchses und Mitgliedergewinnung sowie die Stärkung des Ansehens der ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden bei den Bürgerinnen und Bürgern und der Politik vorgenommen. Weiterhin soll die Mitarbeit auf Landesebene bei wegweisenden Entscheidungen ausgeweitet werden. Auch die kontinuierliche Verbesserung der Ausbildung und Ausrüstung der Freiwilligen Wehren Rostock steht auf ihrer Agenda. Quelle & Foto: Stadtfeuerwehrverband Hansestadt Rostock
22. Januar 2012 | Weiterlesen
Internationale Pferdeshow Royal Horse Gala in Rostock
Pferdebettwäsche, Pferdekuscheltiere, Pferdestall von Playmobil – die neunjährige Josefine aus Sassnitz ist eine waschechte Pferdenärrin. Vor zwei Jahren hat sie das Reiten für sich entdeckt. „Dass man sie reiten und pflegen kann und, wenn man ganz gut ist, auch bei Turnieren mitmachen kann“, das macht die Faszination der Pferde für sie aus. Ihre Mutter bestätigt: „Sie wiehert, läuft und springt durch die Gegend, da hab ich mir gedacht, sie soll das Reiten mal von der professionellen Seite sehen.“ Die Royal Horse Gala gestern in der Rostocker Stadthalle bot dafür eine ausgezeichnete Gelegenheit. Etwa 30 Pferde, überwiegend Hengste, aus Deutschland, Frankreich, Slowenien und Spanien stellten sich mit ihren Reitern den Rostocker Zuschauern vor und eroberten ihre Herzen. Zum Auftakt liefen vier wunderschöne Friesen mit ihren barock gekleideten Reiterinnen in den Saal. Für die Vierbeiner war er extra mit einem speziellen Gummiboden und Sand ausgelegt. Wer ganz vorne saß, konnte die Wärme der kraftvollen schwarzen Riesen spüren, als sie mit geschmeidigen Bewegungen an den Reihen vorbeischwebten. Die Reise durch die Welt der Pferde begann. Untermalt mit passender Musik und dezenten Lichteffekten, führte sie über verschiedene Kontinente und Zeiten, vor allem aber an die königlichen Hofreitschulen. Denn hier wurde die klassische Reitkunst zur Höchstform entwickelt, wie Aloyz Lah mit seinen Lipizzanern eindrucksvoll demonstrierte. Der Oberbereiter des slowenischen Gestüts Lipica – die Wiege aller Lipizzaner, die extra für die Spanische Hofreitschule in Wien gegründet wurde – hatte auch Josefines Lieblingspferd des Abends mitgebracht: S. Perla, ein schwarzer Lipizzaner ungarischer Abstammung. Außergewöhnlich, denn nur einer von etwa 1000 Lipizzanern, die auch Kaiserschimmel genannt werden, sollen schwarz sein. Ein weiteres Ausnahmepferd der Show war Yelo. Verblüffend, wie es Pferdeflüsterer Jean Marc Imbert schaffte, den spielfreudigen Lusitano ohne Sattel und Zaumzeug nur durch Zuruf zu lenken. Oder war es umgekehrt? Seine Freiheitsdressur setzte jedenfalls einen spannenden und humorvollen Kontrast zu der strengen Hohen Schule, wie sie auch die Familie López mit königlichen Andalusiern vom Reitinstitut Caballos Espanoles zeigte. Courbette, Kapriole, Levade – die spanischen Vollblüter beherrschten auf eindrucksvolle Weise die Schule über der Erde, die in Zeiten entstand, als man Kriege noch vom Sattel führte. Schnaufende Nüstern, angespannte Ohren, aufmerksame Augen, bevor sich die Glieder des Pferdes in die Höhe erhoben. Das Publikum staunte teils ungläubig angesichts der außergewöhnlichen Bewegungsleistung der Vierbeiner, die „nichts anderes als die Perfektionierung von Natürlichem“ wären, beruhigte die Moderatorin. Ausgelassenes Urlaubsfeeling zu Flamencoklängen brachte die Feria, ein andalusischer Getreide- und Viehmarkt, in die Rostocker Arena. Die Herren hatten ihre Damen hinter sich auf den Rücken der Pferde gehoben und ließen die Rüschen der farbenfrohen Kleider im Trab schwingen. Rafael López gab einen Einblick, wie mit einer 3,20 Meter langen Garrocha der Stier im Kampf gebändigt wird. Auch die Brüder Patrick und Didier Faure aus Frankreich wussten mit waghalsigen Situationen umzugehen und führten das Publikum zu den Husaren und Bauern nach Ungarn und den Indianern nach Nordamerika. Im rasanten Galopp auf der ungarischen Post oder beim Trickreiten stellten sie ihr Können als Akrobaten und Stuntreiter unter Beweis. „Sehr schön“, bewundert Josefine die eleganten Pferde, die Solo, Pas de deux oder in großen Quadrillen vor ihren Augen tanzten, nachdem die gut zweistündige Show beendet war.
22. Januar 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock verpflichtet Freddy Borg
Der F.C. Hansa Rostock hat den vertragslosen Freddy Borg unter Vertrag genommen. Der 28-jährige Schwede erhält beim Mecklenburger Zweitligisten einen Vertrag bis zum 30.06.2012. Im Falle des Klassenerhalts verlängert sich der Vertrag automatisch um ein Jahr. Manager Stefan Beinlich freut sich über die Verstärkung: "Wir haben einen Spielertyp für das Sturmzentrum gesucht, der unseren Kader torgefährlicher macht. Dies ist uns mit Freddy Borg gelungen." Der 1,85 m große Mittelstürmer, der sich vom 09. bis 14. Januar 2012 beim F.C. Hansa Rostock als Probespieler vorgestellt hatte, erzielte im Trikot seines letzten Vereins Östers Växjö IF während der vergangenen beiden Spielzeiten in 54 Meisterschaftsspielen der Superettan 14 Tore und wurde von der Supporter-Vereinigung der Östers-Fans im Jahre 2010 mit der EF-Trophy als bester Spieler ausgezeichnet. Bei den Testspielen der Ostseestädter gegen Germania Schöneiche und den SV Babelsberg kam Freddy Borg zum Einsatz und konnte ein Tor erzielen. "Freddy passt sowohl sportlich als auch menschlich in unser Anforderungsprofil. In den Trainingseinheiten und Vorbereitungsspielen hat er uns mit seinen Fähigkeiten und seinem Charakter überzeugt. Er passt super in unsere Mannschaft", so Cheftrainer Wolfgang Wolf." Deutsche Fußball Liga (DFL) hat dem Transfer zugestimmt. Nach der Erfüllung der Auflage des Nachweises der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des F.C. Hansa Rostock bis zum 30.06.2012, die durch die DFL bestätigt wurde, muss der F.C. Hansa vor jeder Spielerverpflichtung in der aktuellen Wechselperiode die formelle Zustimmung der DFL einholen. Quelle: FC Hansa Rostock
22. Januar 2012 | Weiterlesen
Grundsteinlegung der Neuapostolischen Kirche in Rostock
Zu einem Geburtstag gehören Geschenke. Und wenn es dann auch noch das hundertjährige Bestehen ist, muss schon etwas ganz besonderes her. Das hat sich wahrscheinlich auch die Neuapostolische Kirche Rostock gedacht. Die Gemeinde machte sich gestern selbst zum Beginn ihres Jubiläumsjahres das größte Geschenk: Sie legte den Grundstein für eine neue Kirche in der Satower Straße. Die Neuapostolische Kirche ist eine recht junge Glaubensgemeinschaft. Vor nicht einmal 200 Jahren ist sie aus den katholisch apostolischen Gemeinden entstanden. 1863 gab es dann in Hamburg die erste deutsche Gemeinde. Inzwischen ist sie mit 360.000 Mitgliedern die viertgrößte christliche Kirche. Neben der Verbreitung des Evangeliums Jesu Christi sieht die Kirche, die Apostel als Vorstand hat, ihre Hauptaufgabe in der Seelsorge. In Rostock hat die Glaubensgemeinschaft zurzeit 220 aktive Mitglieder, 80 weitere in Warnemünde. Um den Gemeindemitgliedern bessere Bedingungen zu bieten, wurde vor drei Jahren ein Kirchenneubau angestrebt. Das momentane Gebäude in der Ulmenstraße ist über 50 Jahre alt und hätte einen zu hohen Sanierungsbedarf geboten. Schon 2009 wurde ein Kaufantrag für das Gelände an der Satower Straße gestellt und zwei Jahre später war dann der offizielle Baubeginn. Warum dieses Gelände so schwierig ist, erklärt der Schweriner Architekt Lutz Goethel: „Unter diesem Gebiet liefen eine zentrale Abwasserleitung und eine Telekommunikationsleitung entlang. Diese mussten erst mühsam umgelegt werden, bevor wir mit dem Bau anfangen konnten.“ Die Lage zu den Bahnschienen und umgelegten Leitungen bestimmt dann auch die Form des Neubaus. „Wir mussten Abstände einhalten und deshalb ist die dreieckige Form entstanden – wir haben den Platz optimal ausgenutzt.“ Durch die gestrige Zeremonie, zu der viele interessierte Gemeindemitglieder gekommen waren, führte Apostel Dieter Böttcher. Neben vielen Würdenträgern der Kirche waren auch Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens und Oberbürgermeister Roland Methling dabei. Methling berichtete, dass er selbst als Student in der Nähe des Gebietes wohnte und schon damals dachte, da müsse man mal etwas bauen. Apostel Böttcher betonte, dass die neue Kirche ideal am Tor zur Stadt gelegen sei und durch die gute Verkehrsanbindung auch die Erreichbarkeit für die Gemeindemitglieder sichergestellt ist. Ganz traditionell wurde dann auch die Zeitkapsel gefüllt. Tageszeitungen, ein Grundriss, Teilnehmerlisten der Grundsteinlegung und einige Münzen wurden in dem Messingbehälter verstaut und dann begleitet vom Gemeindechor im Testament versenkt. Der Apostel selbst vollführte die Hammerschläge und verteilte die ersten Spachtel mit Zement über der Kapsel. Sie wird sich im fertigen Gebäude unter einem Gang befinden, sodass die Kirchenbesucher häufig über dieses Stück Zeitgeschichte gehen werden. Angepeilt für die Fertigstellung ist der Sommer 2013. Dann soll das neue Gebäude nicht nur 732 qm Platz für 310 Gottesdienstbesucher bieten, sondern auch als Veranstaltungs- und Begegnungszentrum fungieren. Bis dahin sind alle Interessierten eingeladen, den Fortgang des Baus zwischen Parkstraße und Satower Straße gespannt zu verfolgen.
21. Januar 2012 | Weiterlesen
Ortsamt Stadtmitte zieht in sanierten Rathausanbau ein
Umzugstrubel im Rathausanbau. In der hell erleuchteten Halle, wo sich zuvor der Modellraum und bis 1935 die Schalterhalle einer Bank befanden, werden zehn Schreibtische eingeräumt und die Computertechnik überprüft. Nächste Woche soll hier das Ortsamt Stadtmitte eröffnet werden. Im Giebelhaus nebenan sind noch die Handwerker damit beschäftigt Kabel zu verlegen. Hier wird bald die Ausländerbehörde einziehen. Dafür wurde die untere Etage zu einem Großraumbüro umgestaltet und so die ursprüngliche Raumstruktur wieder hergestellt. Die historische Holzvertäfelung, die hier früher das Zimmer des Bankvorstehers schmückte, hat nun in einem der zahlreichen Büros der oberen Etagen einen neuen Platz gefunden. Hier werden zukünftig Teile des Amtes für Management und Controlling zu finden sein. Im Keller wird das Verwaltungsarchiv untergebracht. „Dafür haben wir unseren Standort in der Alten Post am Neuen Markt aufgegeben. Der Bürocontainer hinter dem Rathaus kommt später auch weg. Die Kollegen ziehen dann wieder zurück“, erklärt Roswitha Thiel, zuständige Amtsleiterin für Management und Controlling. Die Anzahl der Verwaltungsmitarbeiter ändere sich dadurch nicht. 96 Arbeitsplätze stehen für sie in den beiden Giebelhäusern zum Neuen Markt hin, im neu errichteten Zwischenbau an der Großen Wasserstraße und im historisch wertvollen Gebäude Große Wasserstraße 19 bereit. Insgesamt eine Fläche von 3.600 qm. „Eine richtig moderne Arbeitsstätte in einem historischen Ambiente“, betont Architektin Diana Albert und weist auf Besonderheiten der Räumlichkeiten hin. So wurde das alte Oberlicht in der ehemaligen Schalterhalle wieder hergestellt. Das kunstvolle Portal vom Eingang am Neuen Markt wird restauratorisch aufgearbeitet und dann an der Seite zur Großen Wasserstraße angebracht. Es werde schon Wanderportal genannt, denn es sei nicht sein erster Umzug. Im Gebäude Große Wasserstraße 19, das noch einer Baustelle gleicht, galt es den mittelalterlichen Gewölbekeller und Art-déco-Elemente zu sichern und nutzbar zu machen. Manchmal, wie im Treppenhaus, das nur an einer Wand mit dem original kräftigen Lila-Farbton gestrichen wurde, musste ein Kompromiss zwischen Denkmalpflege und Nutzerwünschen gefunden werden. So entsprechen auch Schallschutz, Beleuchtung und Belüftung in den alten Gemäuern den neuesten Standards. Durch einen Aufzug sind alle Ebenen nun für mobilitätseingeschränkte Besucher erreichbar. Die Sanierung des Gebäudekomplexes war nicht immer einfach, berichtet Reinhard Wolfgramm von der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung (RGS), die die Arbeiten koordinierte. Besondere Sorgen machten die Tragfähigkeit der Decken und der Schwammbefall im Dachstuhl, der immer wieder für Überraschungen sorgte und zu Bauverzögerungen führte. Im Frühjahr soll nach 1,5-jähriger Bauzeit alles fertig sein. Auch im Hinterhof, wo sich sowohl Mitarbeiter, als auch Brautpaare aufhalten können, soll dann das Grün sprießen. 6,7 Millionen Euro wurden insgesamt in die Sanierung diesen Teil des Rathauskomplexes investiert, knapp 13 Prozent mehr als ursprünglich geplant.
19. Januar 2012 | Weiterlesen
AIDA baut neues Bürohaus auf der Silohalbinsel
Auch wenn die Muttergesellschaft von AIDA Cruises am Wochenende mit dem Untergang der „Costa Concordia“ auf traurige Weise in die Schlagzeilen geriet, bei der in Rostock ansässigen Kreuzfahrtreederei herrscht keine Untergangsstimmung, im Gegenteil. Das mit 5100 Beschäftigten größte Unternehmen Mecklenburg-Vorpommerns wächst weiter. Bis 2016 sollen weitere vier Schiffe die unter italienischer Flagge fahrende Flotte vergrößern. Jede Indienststellung soll 800 weitere Arbeitsplätze an Bord und 50 an Land mit sich bringen. „Das hat Auswirkungen auf die Hauptverwaltung in Rostock“, sagt AIDA-Finanzdirektor Mario Stier, der gestern bei der Ortsbeiratssitzung Mitte die Pläne für ein neues Bürogebäude auf der Silohalbinsel vorstellte. Zusätzlich zu den bestehenden Gebäuden soll für 409 Mitarbeiter ein neuer Bürokomplex mit 11.700 qm Bruttogeschossfläche entstehen. Vorwiegend Büros, aber auch Konferenzräume, eine Cafeteria und eine Tiefgarage sind geplant. Fünf, vier und sechs Etagen soll das Gebäude in die Höhe wachsen – maximal 22 Meter, nicht höher als die Glasellipsen der Silos. Wellenförmig gestaltet mit Auskragungen soll es an einen Schiffsbug oder Bewegung erinnern und so die Reederei AIDA auch international gut dastehen lassen, beschreibt Architekt Tilo Ries seinen Ansatz. Die Fassade soll Elemente der umgebenen Gebäude aufgreifen und auf besondere Weise beleuchtet werden. Doch ihre Gestaltung steht noch nicht endgültig fest. „An dieser Stelle haben wir die Möglichkeit ganz neu und frei zu denken und da wollen wir zeitgemäß bauen.“ In den nächsten drei bis vier Monaten soll der Bauantrag eingereicht werden, sodass Ende 2012 mit dem Bau begonnen werden kann. Angaben zur Investitionssumme macht der AIDA-Finanzdirektor nicht. Ende 2013 oder Anfang 2014 soll dann das Gebäude fertiggestellt werden, so die Planung. Ein Gebäude, das die wohl bekannteste Stadtansicht Rostocks vom Gehlsdorfer Ufer aus verändern wird. „Es soll etwas Schönes sein. Wir wollen gern für die Stadt ein Highlight setzen“, betont Mario Stier. Ein Szenario wie bei der umstrittenen Gestaltung der Holzhalbinsel möchte er vermeiden. „Wir wollen, dass alle Bürger zufrieden sind.“ Die äußerten auf der gestrigen Sitzung schon ihre Bedenken. So wird angezweifelt, ob das Bürohaus durch seine Gestaltung nicht zu sehr aus dem Ensemble mit den Silos herausfällt und ob das stark horizontal gelagerte Volumen sich auch mit der vertikalen Petrikirche verträgt und überhaupt zu einer hansestädtischen Profillinie passe. Im Jahr 2010 hatte AIDA Cruises das Grundstück mit einer Gesamtgröße von 10.500 qm mit den zwei Silos und dem Parkhaus von der Deutschen Immobilien erworben. „Mit der Kaufentscheidung haben wir ein klares Bekenntnis zum Standort Rostock gegeben“, sagt Stier. Und das Unternehmen denkt schon über Erweiterungsmöglichkeiten nach 2019 hinaus. „Wir möchten Gespräche mit der Stadt für das Grundstück davor suchen“, kündigt der AIDA-Vertreter an. Solange soll der Platz als Begegnungsstätte für Erholung, Sport und Kunst umgestaltet werden und öffentlich zugänglich sein. Bereits vor zehn Tagen hat AIDA Cruises im Gebäude der Alten Post auf dem Neuen Markt ein neues Trainingszentrum eröffnet. Auf einer Fläche von 1.000 qm sind nicht nur Büros und Seminarräume untergebracht. Das Herzstück bildet ein Brückensimulator, mit dem AIDA Kapitäne, Offiziere und Studenten trainieren können, um so erfolgreich Hindernisse zu umschiffen. Bilder 1, 3 und 4: AIDA Cruises
19. Januar 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock gegen SC Itzehoe Eagles - Vorbericht
Am kommenden Sonntag, 22.01.2012 um 16:00 Uhr, kommt es bereits nach 12 Wochen zum Rückspiel gegen das Topteam der SC Itzehoe Eagles, die als Dritter der Liga zum Kreis der Aufstiegsfavoriten gehören. Mit einer besonderen Aktion möchte der EBC Rostock allen Basketballfans das Sonntagsspiel so richtig schmackhaft machen und stellt gemeinsam mit der OstseeSparkasse Rostock das „OSPA – Family & Friends Ticket“ für 10€ zur Verfügung. Im Hinspiel kratzte der EBC an einem Auswärtssieg, zog am Ende aber dann doch knapp mit 84:77 den Kürzeren. Zusammen mit den Rostocker Fans im Rücken, wollen die EBC-Männer am Sonntagnachmittag die nächste Sensation und damit ein weiteres Topteam der Liga schlagen. Der EBC Rostock ist nach der letzten Partie auf dem 8. Platz mit vier Siegen und sieben Niederlagen. Dem gegenüber stehen die Eagles mit zehn Erfolgen, bei nur zwei Niederlagen. Die Warnowstädter erwarten, wie auch in den letzten Heimspielen, wieder eine spannende sowie sehr emotionale Partie und wollen die Heimserie auf fünf Siege in Folge ausbauen. Die Gäste reisen mit vier gewonnenen Spielen im Gepäck an und haben sich viel Selbstbewusstsein erarbeitet. Zwar hatten die Schleswig-Holsteiner die letzten beiden Partien gewonnen, jedoch mit sehr knappem Vorsprung. (79:75 ASC Göttingen & 77:70 Wolfenbüttel) Getragen werden die Eagles von Ihren Profis dem US-Boy Tyrone Lewis (25,9 PpS.) sowie den beiden Litauern Tomas Milinskas (15,5 PpS., 10,3 Rebounds) und Vilius Sumskis (9,2 PpS, 5,3 Reb.), die zusammen für 50,6 Zähler verantwortlich sind. Im Hinspiel überzeugte auch Flügelspieler Moritz Peiseler mit 21 Punkten, der das Spiel der Gäste damit noch unberechenbarer macht. Das wird wiedermal eine harte Aufgabe für die Jungs vom EBC Rostock. Vor allem die Ballverluste können ein X-Faktor sein, der den Ausgang des Spiels beeinflussen kann. Die volle Konzentration über 40 Spielminuten ist Pflicht, um gegen diesen starken Gegner bestehen zu können. Zu Hause ist der EBC Rostock bisher nur schwer zu bezwingen, vor allem auch dank der Unterstützung durch die heimischen Fans. Mit dem „OSPA – Family & Friends Ticket“ haben Familien, Kinder und Jugendliche die Chance mit einem kleinen Eintrittspreis diesen Basketball-Leckerbissen am kommenden Sonntag hautnah und LIVE mitzuerleben. Die Scandlines Arena muss zu einer Festung gemacht werden und mit dem 6. Mann (die EBC-Fans) im Rücken, ist durchaus eine weitere Sensation möglich. 22.01. OSPA – Family & Friends Day Variante 1: 10 € – 2 Erwachsene + 2 Kinder*, oder Variante 2: 10 € – 1 Erwachsener + 3 Kinder*, oder Variante 3: 10 € – 4 Kinder* * das Ticket hat Gültigkeit für Kinder bis zu einem Alter von 17 Jahren Das OSPA – Family & Friends Ticket hat nur Gültigkeit für das jeweilige Spiel. Erhältlich sind die Tickets nur an der Tageskassen beim Heimspiel des EBC Rostock ab jeweils 15:00 Uhr. Kader EBC Rostock gegen BG 74 Göttingen: Eric Bill, Jörn Galdirs, Sven Hellmann, Arne Ritter, Eric Lehmann, Florian Nuelken, Axel Stüdemann, Michael Buse, Jörn Boghöfer, Peter Maischak?, Norman Holl?, Thomas Klugmann?, Zoltan Kollar? Quelle & Foto: EBC Rostock
19. Januar 2012 | Weiterlesen
Michael Jacksons „Thriller Live“ in der Stadthalle Rostock
Wenige Künstler wurden in den letzten Jahren so stark in den Medien diskutiert, wie Michael Jackson. Skandale, Gerüchte und Anschuldigungen verfolgten ihn bis in den Tod. Und selbst dieser Tod wurde medial ausgeschlachtet. Dabei wird oft vergessen, dass Michael Jackson ein begnadeter Tänzer und Musiker war. Seit 2006 zeigt „Thriller Live“ die Karriere des Ausnahmekünstlers in Form eines Musicals. Gestern machte die Show in der Stadthalle Rostock halt und begeisterte dort mit den größten Hits des King of Pop. Es war schon ein komisches Gefühl, auf einem Konzert zu sein, bei dem der eigentlich Hauptact bereits gestorben ist. So wurde der Abend auch passend mit dem Song „Gone to soon“ eröffnet, in dem Jackson 1991 den zu frühen Verlust eines geliebten Menschen beschreibt. Auf einer großen Videoleinwand wurden dazu Aufnahmen des Künstlers aus verschiedenen Stadien seines Lebens gezeigt, sodass man schon ein wenig Gänsehaut bekommen konnte. Von da an zeigte die Show den kometenhaften Verlauf von Jacksons Karriere. Angefangen bei den ersten Songs der Jackson 5. Michael ist noch keine zwölf Jahre alt und kann mit „I want you back“ schon seinen ersten Nummer-eins-Hit verzeichnen. Aber auch Songs wie „I´ll be there“ oder das bekannte „ABC“ gehören zu den ersten Hits der Boygroup, die auch auf der Bühne präsentiert wurden. Drei Sänger und eine Sängerin übernahmen abwechselnd die Gesangsdarbietung. Es war sehr überraschend, wie ähnlich sie teilweise dem Original klangen, inklusive „Ohs“ und „Ahs“. Zeitweise wurden sie dabei noch von Lorenzo Dizel-Cubuca begleitet, der als junger Michael Jackson das Publikum besonders verzauberte. Hinzu kamen zehn Tänzer, die auf der Bühne sprangen, Überschläge machten und sich natürlich auch immer wieder in den Schritt fassten – eine typische Geste von Michael Jackson. Die musikalische Begleitung übernahm eine Liveband hinter der Bühne. Im Laufe des Abends wurden alle großen Hits des King of Pop präsentiert. Von „Rock with you“ über „Dirty Diana“ bis hin zu „Billie Jean“ war alles dabei, was die Fans von Michael Jackson lieben. So war es auch nicht verwunderlich, dass es bei den ersten Hits von „Thriller“, dem bis heute meistverkauften Album weltweit, viele Fans nicht mehr auf ihren Sitzen hielt. Viele standen auf und es herrschte bis auf wenige Ausnahmen eine sehr ausgelassene Stimmung im Saal. Und selbstverständlich wäre der Abend nicht komplett gewesen, ohne den Moonwalker. Diesen gab es bei „Smooth Criminal“ zu bestaunen, einem Highlight des Abends. Es wurde das geniale Video Jacksons nachgestellt, in dem er tanzend eine Bar zerlegt. All das wurde auf die Bühne übertragen: Gangster in dunklen Anzügen, die Michael – ganz in weiß – in einer sehenswerten Choreographie tanzend zu Boden ringt. Hier zeigte sich auch besonders der gute Einsatz der verschiedenen Lichtquellen und der Kostüme, die alle an echte Jackson-Outfits angelehnt waren. Doppelt Grund zur Freude im Publikum, hatte Freda, denn sie hatte gestern auch Geburtstag. Ihr Freund Stephan überraschte sie mit den Karten. „Er hat gesagt, wir gehen weg und ich dachte, wir gehen essen, wie sonst auch. Als ich dann die Karte bekam, war ich sprachlos.“ Stephan erzählt: „Sie hat sich schon häufiger einen Musicalbesuch gewünscht und so gab es etwas, das mir auch gefällt.“ Beide waren begeistert von der Stimmung, die von der Bühne ausging. Besonders Lorenzo hat es Freda angetan: „Der Kleine war der Wahnsinn, ich hätte ihn am liebsten mit nach Hause genommen.“ Sie fasste den Abend dann auch noch ganz passend zusammen: „Michael Jackson wäre sicher stolz auf die tolle Show gewesen.“
19. Januar 2012 | Weiterlesen
OB-Wahl 2012: Podiumsdiskussion zur Kultur
Rostock hat einen neuen Bürgermeister! So sahen es in ihrer Abstimmung zumindest die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zum Thema Kultur am Dienstagabend in der Bühne 602. Mit 31 Stimmen konnte sich SPD-Kandidat Dr. Ait Stapelfeld klar gegen seine Mitbewerber Christian Blauel (Grüne, 21 Stimmen), Dr. Sybille Bachmann (Rostocker Bund, 17), Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens (CDU, 14), Amtsinhaber Roland Methling (parteilos, 14), Kerstin Liebich (Linke, 14) und Toralf Vetter (Einzelbewerber, 6) durchsetzen. Dieses deutliche Votum mag daran liegen, dass Stapelfeld als einziger Kandidat an diesem Abend das wenig pralle Stadtsäckel nur allzu bereitwillig öffnet und konkrete Zahlen nennt. Statt 7,5 möchte er künftig zehn Prozent des Haushalts für Kultur ausgeben. Und der SPD-Kandidat legt noch einen drauf: Um die „Selbstausbeutung der Kulturschaffenden in der freien Szene“ zu beenden, sollen Mindestlöhne in diesem Bereich eingeführt werden. Das kommt gut an bei den zahlreichen Gästen der freien Szene, der Applaus ist garantiert. Doch ist es auch wirtschaftlich realistisch? „Ich denke, dass man den Haushalt optimieren kann“, zeigt sich Stapelfeld optimistisch, diese Ausgaben gegenfinanzieren zu können. „Ein kulturelles Schlaraffenland wird es nicht geben“, versucht Sybille Bachmann den Sinn für die Realität nicht aus dem Auge zu verlieren. Mit leistbaren Zielvereinbarungen und Planungssicherheit wäre den freien Trägern schon viel geholfen – alles andere falle doch eher in die Kategorie Wahlkampf. Wahlkampf oder schöne Träume, etwa wenn der Einzelbewerber Toralf Vetter sagt: „Das Geld für die Kultur muss einfach da sein. Mit Sparangst kann man eine Stadt nicht verwalten und führen.“ Es dürfte die wohl bestbesuchte Diskussionsrunde des aktuellen Wahlkampfes sein, die gestern Abend von den freien Trägern und den Fördervereinen von Kunsthalle und Theater in der Bühne 602 veranstaltet wurde. Der Zuschauerraum und das Foyer mit Videoleinwand sind hoffnungslos überfüllt. Auch wenn es hauptsächlich die Macher selber sind, die den Worten der OB-Kandidaten lauschen, spricht es doch für den Stellenwert der Kultur in der Hansestadt. „Kultur in der Krise. Rostock im Jahre 2012. Die kulturelle Landschaft gleicht einem dürftig bestellten und steinigen Acker. Wer am Rande dieser Brachfläche steht, entdeckt nur wenig grüne Halme.“ Die Stimme aus dem Nichts zeichnet zur Einleitung des Abends ein provokatives, düsteres Bild der Kulturlandschaft Rostocks, verheißt gar den „Absturz ins Bieder-Provinzielle“. Das wollen weder Stapelfeld noch Blauel so im Raum stehen lassen. Der OB-Kandidat der Grünen sieht durchaus „Pflanzen, die es lohnt, sie aufzuziehen“. Kultur ist für Blauel „das Salz in der Suppe“, ihm fehle in Rostock jedoch das Leitbild. Den Prozess, solch eine kulturelle Identität zu entwickeln, würde er gern moderieren und dabei auch das Umland miteinbeziehen. Für ihn ist es die kulturelle Vielfalt, die Rostock ausmacht – Vielfalt an Menschen, Kulturformen und Orten. Auch Kerstin Liebich hatte keinen Kulturmasterplan parat, „weil der nur gemeinsam entwickelt werden kann.“ Ein wirkliches Strukturkonzept hat die Politikerin der Linken nicht zur Hand, doch damit befindet sie sich an diesem Abend in guter Gesellschaft. Vielfach muss Amtsinhaber Roland Methling Kritik einstecken. Etwa bei der Frieda 23. Da sei schon viel „Druck der Bürgerschaft und der Fraktionen“ notwendig gewesen, um zu Ergebnissen zu kommen, greift Karina Jens den Verwaltungschef an. „Bei einer konsequenten Verwaltungsführung hätten wir die Frieda schon vor zwei Jahren fertiggestellt“, stimmt Blauel der Bürgerschaftspräsidentin zu und demonstriert die Bedeutung des Hauses anhand eines Dreiecks von Volkstheater, Frieda 23 und dem Peter-Weiss-Haus: „Wir brauchen die Räume!“ Doch Methling kontert: Für ihn gab es bereits im Herbst 2009 ein klares Kaufvotum seitens der Stadt, die Finanzierung sei damals an den vier Betreibern gescheitert. Jetzt sei jedoch gemeinsam ein zukunftsgerichtetes Konzept gefunden worden und auch für das aus dem Hansa-Kino ausziehende Liwu hat Methling eine Lösung parat: Ab Mai könnte das Programmkino Filme in der Halle 207 zeigen. Methlings Motto ist klar: Nur dank konsequenter Haushaltskonsolidierung habe die Hansestadt jetzt wieder Spielraum für weitergehende Kulturförderung oder einen Theaterneubau. Dass dieser kommen muss, darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Doch nicht nur der Neubau des Volkstheaters wurde diskutiert, sondern auch die Inhalte. Liebich misst die Qualität daran, was angeschaut wird und was nicht – es müsse interessanter und attraktiver werden, „da es sonst nicht überleben kann.“ Während Theater für Karina Jens durchaus auch mal „leicht“ sein kann, wünscht sich Verwaltungschef Methling, dass das Rostocker Schauspielhaus auch wieder einmal über die Lokalmedien hinaus wahrgenommen wird und so auswärtige Besucher anlocke. Nicht schlechtreden, ein ordentliches Haus hinstellen und finanziell die richtigen Grundlagen bilden, dann geht das seinen Gang, ist SPD-Mann Stapelfeld überzeugt. Auch wenn es an diesem Abend wenig Konkretes gab und die Jugendkultur doch etwas zu kurz kam, wurde zumindest eins deutlich: Rostocks Kulturlandschaft besteht nicht nur aus Volkstheater, Kunsthalle und der Frieda 23. Und für die vielen kleinen unerwähnten Orte der Kunst, die mit viel Idealismus, Kraft und meist ganz ohne finanzielle Förderung die Hansestadt beleben, gab es von Anna Silberstein noch einen „analogen Routenplaner“. Möge der eine oder andere Kandidat einen Blick auf diese Karte werfen!
18. Januar 2012 | Weiterlesen
Streetart: Kabelbinder schmücken Verkehrsschild in KTV
Alle Kabel sicher verbunden. Aber wohin mit den vielen roten, gelben, blauen oder grünen Kabelbindern? Ein unbekannter Künstler drapierte sie kunstvoll um den Mast eines Verkehrsschildes auf dem Margaretenplatz Ecke Barnstorfer Weg. Das bunte Gebilde kann hier von aufmerksamen Passanten als Street Art-Installation bewundert werden, die an das Projekt „Flaming Cactus“ des amerikanischen Animus Arts Collectives erinnern. Die hatten gleich mehrere Laternenpfahle in New York damit komplett eingebunden. Nun gibt es also auch in Rostock eine kleine Variante.
17. Januar 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock: DFL sieht Auflage als erfüllt an
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat dem F.C. Hansa Rostock heute (17. Januar 2012) mitgeteilt, dass die Auflage zur Überprüfung der wirtschaftlichen Situation für die laufende Spielzeit erfüllt worden ist. Der F.C. Hansa Rostock muss davon unabhängig formell vor jeder Verpflichtung eines Spielers in der aktuellen Wechselperiode II der laufenden Spielzeit (01.01. bis 31.01.2012) die Zustimmung der DFL einholen. Diese formelle Zustimmung wird durch die DFL erteilt, wenn diese möglichen Neuverpflichtungen aus dem laufenden Etat finanziert werden können. „Die DFL hat uns heute die Erfüllung der Auflage des Nachweises der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des F.C. Hansa Rostock bis zum 30.06.2012 bestätigt. Somit sind wir in der Lage, nach der formellen Zustimmung durch die DFL, mögliche Neuverpflichtungen zu realisieren, beziehungsweise Spielertransfers zu tätigen“, so Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann. Der F.C. Hansa Rostock hatte vergangene Woche die notwendigen Unterlagen zur Erfüllung der Auflage bei der DFL eingereicht. Dies konnte im Ergebnis nach der Sitzung der Fraktionsvorsitzenden der Rostocker Bürgerschaft, des Oberbürgermeisters der Hansestadt Rostock und des Vorstands des F.C. Hansa Rostock sichergestellt werden. Quelle: Hansa Rostock
17. Januar 2012 | Weiterlesen
Neues aus der Uwe Johnson-Gesellschaft
Was gibt es Neues aus der Uwe Johnson-Forschung? Jede Menge, wie bei der Vorstellung des neuesten Uwe Johnson-Jahrbuchs letzten Donnerstag deutlich wurde. Der schon im Dezember veröffentlichte 18. Band ist bereits der dritte mit dem Erscheinungsjahr 2011. „Wir hatten eine Verspätung nachzuholen“, erklärt Professor Holger Helbig, Mitbegründer und langjähriger Herausgeber des Uwe Johnson Jahrbuchs, Inhaber der Uwe Johnson-Professur und einer der beiden Vorsitzenden der Uwe Johnson-Gesellschaft. Nach einem Wechsel war im April die erste Rostocker Ausgabe, das Jahrbuch 2010, herausgekommen und auch für 2009 schoben die vorherigen Herausgeber noch einen Band im letzten Jahr nach. 2012 soll sich aber alles wieder einpegeln und dieselbe Zahl auf dem Titel und im Impressum stehen. Die Beschäftigung mit dem Schriftsteller Uwe Johnson, der von 1934 bis 1984 lebte, bleibt also weiter spannend, nicht nur für Literaturwissenschaftler, sondern auch für die Leser. „Die Zahl der Leute, die das Jahrbuch lesen wollen, steigt“, bilanziert Holger Helbig nach den Reaktionen auf Band 17. Über 280 feste Abnehmer, darunter 135 Bibliotheken weltweit, haben das Jahrbuch erhalten. Nach seinem Erscheinen sei auch die Mitgliederzahl der in Rostock ansässigen Uwe Johnson-Gesellschaft auf 130 angestiegen. „In Rostock ist zumindest 2011 unzweifelhaft der Mittelpunkt der Johnson-Welt“, so Holger Helbig. Mit insgesamt vier Büchern und einigen Aufsätzen dürfte Uwe Johnson 2011 einer der meist beforschten deutschsprachigen Autoren sein und Chancen haben, sogar Goethe und Schiller den Rang abzulaufen“, schätzt der Literaturprofessor ein. Er möchte die Hansestadt dauerhaft zum Zentrum der Johnson-Forschung machen. Dass es nicht an Themen fehlt, offenbarte sich während der Vorstellung des 18. Jahrbuches, die einen Einblick in die neuen Erkenntnisse, Fragen und Projekte aus der Arbeit der Uwe Johnson-Gesellschaft gewährte. Ob in der Promotion oder im Seminar, viele Studenten greifen gern einzelne Aspekte zum Leben und Werk des Schriftstellers heraus, um sich damit am Institut für Germanistik, wo auch Johnson einst studierte, intensiver auseinanderzusetzen. Beispielsweise mit dem Anliegen Uwe Johnson stärker im Schulunterricht zu etablieren. Dazu hatte eine Gruppe von Lehramtsstudenten bereits im letzten Sommersemester ein Projekt mit Schülern des Güstrower John Brinckman-Gymnasiums, an dem auch Johnson sein Abitur ablegte, gestartet. Entstanden ist unter anderem eine Materialsammlung, in denen Lehrer Anregungen für ihren Unterricht finden können. Auch für das kommende Jahr hat sich die Gesellschaft neben der Herausgabe des 19. Jahrbuchs einiges vorgenommen. So bereitet sie gemeinsam mit der Kempowski Gesellschaft in Gießen und dem Kempowski Archiv Rostock eine wissenschaftliche Tagung mit dem Titel „Weil jedes Menschen Erfahrung löcherig ist. Uwe Johnson und Walter Kempowski im Dialog“ vor. Die Tagung wird vom 11. bis 13. Mai in Rostock stattfinden. Einen kleinen Vorgeschmack darauf gaben die beiden Johnson-Jahrbuch-Redakteure Sebastian Horn und André Kischel, die aus dem Briefwechsel der beiden Schriftsteller vorlasen.
16. Januar 2012 | Weiterlesen
EBC-Herren unterliegen der BG 74 Göttingen mit 83:76
Am vergangenen Samstag, dem 14.01.2012, fuhren die EBC-Herren nach Niedersachsen zur BG 74 Göttingen, um das erste Spiel der Rückrunde zu bestreiten. Das Team musste kurzfristig auf Norman Holl, Michael Buse, Jörn Boghöfer, Peter Maischak und Zoltan Kollar verzichten, aber die acht Spieler, die sich an diesem Tag auf die lange Reise machten, waren hoch motiviert. Nach einer doch fast bis zum Ende ausgeglichenen Partie, in der die Rostocker zu jedem Viertelbeginn in Führung lagen, war der letzte Spielabschnitt entscheidend für den Ausgang zu Gunsten der Gastgeber. Die 83:76 Niederlage ist die siebente der Saison und macht das Rennen unter den letzten fünf Mannschaften wieder spannender. Die Hanseaten gastieren jetzt auf dem 8. Platz der 1. Regionalliga Nord und sind weiterhin in unsicherem Fahrwasser. Mit dem Heimsieg gegen Magdeburg im Rücken waren zwei weitere Punkte ein durchaus realistisches Ziel und sollten an diesem Samstagnachmittag in Angriff genommen werden. Das Hinspiel war über 40 Minuten eine knappe Angelegenheit und erst die letzten Phasen des Spiels sorgten für die Entscheidung zugunsten der Göttinger. Das EBC-Team war darauf eingestellt, dass es wieder eine enge Partie werden könnte, in der es umso wichtiger wäre, die Konzentration über die gesamten 40 Minuten aufrechterhalten. Die EBC Herren fanden gut ins Spiel, nahmen die physische Spielweise der Gastgeber an und verstanden es sofort, diesem Spiel eigene Akzente zu geben. Einfacher Basketball führte zu einfachen Punkten und der EBC gewann den ersten Spielabschnitt mit 18:16. Das Spiel nahm im 2. Viertel an Fahrt auf und beide Teams machten hier sehr viele Punkte. Doch gerade diese Spielweise kam unseren Herren entgegen. Sie blieben im Plan, trafen gute Entscheidungen und gingen mit einer 7-Punkte-Führung in die Pause (49:42). Nach der Pause drehte das Spiel, ohne aber die Chancen des EBC auf einen Sieg verschwinden zu lassen, denn mit ihrem Spiel aus den ersten 20 Minuten war diese Partie zu jedem Zeitpunkt zu gewinnen. Es kam jetzt aber immer öfter zu Ungenauigkeiten und Foulproblemen, was das Spiel zusätzlich erschwerte. Am Ende waren es Nuancen und zu viele Ballverluste in der entscheidenden Phase, die den Unterschied zum Sieg ausmachten. Auch wenn man am Abend ohne die zwei wichtigen Punkte den Rückweg nach Rostock antrat, hat das Team über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt und sich den Respekt für diese Leistung verdient. Kader EBC Rostock gegen BG 74 Göttingen:Sven Hellmann (24 P.), Florian Nuelken (10), Jörn Galdirs (4), Eric Bill (17), Arne Ritter (7), Christian Hering (2), Axel Stüdemann (10), Eric Lehmann (2) Quelle & Foto: EBC Rostock
16. Januar 2012 | Weiterlesen
6. Rostocker Indoor-Cup der Drachenboote 2012
Eine Schwimmhalle ist zum Schwimmen da und – nun ja – zum Drachenbootfahren. Klingt verrückt, ist verrückt, aber auch ungemein spaßig und spannend. Das Prinzip ist einfach erklärt: Man nehme ein Drachenboot, in dem sich zwei Mannschaften aus jeweils acht Sportlern gegenübersitzen, und paddle auf Kommando los. Gewinner ist, wer es schafft, das Boot an den gegenüberliegenden Beckenrand zu drücken und dabei die Kraft der gegnerischen Mannschaft zu überwinden. Veranstaltet wurde der Rostocker Indoor-Cup vom SV Breitling. Neben Rostocker Kanu-Freunden folgten auch Teams aus Halle, Schwerin, Neubrandenburg und Greifswald ihrer Einladung. Mit einem Großaufgebot ging der heimische Hochschulsport der Universität Rostock (HSP) an den Start. 30 Mixed Teams, zu denen mindestens vier Frauen gehören müssen, gingen im LT-, im Neptun- sowie im Breitling-Cup an den Start. Die einzelnen Wertungen konnten die „HSP Seebären“ von der Uni Rostock (LT-Cup), „Mein Team“ von den Kanufreunden Rostock (Neptun Cup) sowie der „Rostocker Kanu-Club“ (SV Breitling Cup) für sich entscheiden. Unter diesen drei Teams sowie den Lucky Loosern „Herr’n Steiner Seine 2“ wurde anschließend der Super Cup ausgetragen, den die Paddler vom Rostocker Kanu-Club (RKC) im Finale gegen die Überraschungsmannschaft „Mein Team“ mit einer Zeit von 18:10 Sekunden für sich entscheiden konnten. Die Open-Wertung (ohne Frauenquote) konnten in diesem Jahr die „Fool Fighters“ vom PSV Uckermark für sich entscheiden, bei den Ladies besiegten die „HSP Seebären“ der Uni Rostock im Finale die „SV Breitling Ladies“. Den Jugend-Cup der bis zu 18-Jährigen machten die Paddler vom Sportclub Neubrandenburg unter sich aus, „SCN Jugend 1“ schlug im Finale das Vereinsteam „SCN Jugend 2“. Maik Lojak vom Super-Cup-Siegerteam des RKC fährt schon das vierte Jahr beim Rostocker Indoor-Cup mit, wenn auch eher zum Spaß. Mit Drachenbooten hat der Kanute sonst nichts am Hut, doch „um die Winterdepression zu durchbrechen“ sei es eine nette Abwechslung zu den Kanu-Wettkämpfen der Saison, erzählt der 29-Jährige. Was so spielerisch aussieht, erfordert jedoch durchaus den ganzen Mann, bestätigt Lojak: „Bei jedem Schlag ist es, als ob Du einen Start fährst, Du hast immer den vollen Druck dran.“ Dies mache solch einen Indoor-Cup viel anstrengender, als wenn man das Drachenboot normal beschleunigt und es dann gleitet. Was im Gegensatz zu normalen Drachenbootrennen beim Indoor-Cup auch fehlt, ist der Trommler, der den Takt von der Schlagreihe übernimmt und den weiteren Paddlern vorgibt. Mit passenden Trommelklängen füllten stattdessen die „Baltic Drums“ die Schwimmhalle. Neben Discobeleuchtung und Tanzmusik sorgten die vier Schüler der Gesamtschule Toitenwinkel auf ihren Djemben für heiße Rhythmen und die passende Stimmung. Nachdem die Schwimmhalle in Windeseile aufgeräumt wurde, klang der Tag für die Teams bei der traditionellen Dragon-Boat-Party im LT-Club aus. Ein Drachenboot wird man wohl erst in einem Jahr wieder in der Neptun-Halle sehen, wenn es erneut heißt: Are you ready? Attention! Go! Video vom Super Cup Finale beim 6. Rostocker Indoor-Cup 2012
15. Januar 2012 | Weiterlesen
10. Winterserenade 2012 in der Östlichen Altstadt
Geigen und Gitarrenklänge ertönten gestern aus kleinen Cafés und Galerien in der Östlichen Altstadt. Zu Beginn des neuen Jahres lud die 10. Winterserenade rund um die Nikolaikirche zu einem Abend voller klassischer Musik. Etwa 600 Besucher, so der Veranstalter Dr. Robert Uhde von der Agentur Sphinx ET, erwarben die kleinen bunten Perlen. Als Eintrittskarten öffneten sie ihnen die Türen zu elf verschiedenen Veranstaltungsorten. Eine Senior-Clubnacht sozusagen, denn auch viele ältere Zuhörer waren neugierig auf die Musikanten. In guter Gesellschaft, aber nicht zu gedrängt, genossen sie zu jeder vollen Stunde das Programm der musikalischen Solisten und Duos. In der Hochschule für Musik und Theater (HMT) füllte das Tanzprojekt von Romy Hochbaum wieder den Katharinensaal. Bläser präsentierten im Kammermusiksaal Werke aus verschiedenen Jahrhunderten. Und auch andernorts waren es wieder vor allem Studenten und Absolventen der HMT, die die winterliche Abendmusik gestalteten. Eine von ihnen war Darya Ashmankevich, eine von „drei Geigensternchen der HMT und meine Favoritin“ wie mir ein junger Student der Fachhochschule Stralsund verrät. Doch bevor er ins Kuhtor ging, wo die Geigerin unter anderem das sehr anspruchsvolle 20. Caprice von Paganini spielte und mit der „Melodie“ aus Christoph Willibald Glucks „Orpheus und Eurydike“ die Zuhörer verzauberte, lauschte er den barocken Sonaten des Duos Adam Solta und Ernesto Martinez im Haus Böll. Die beiden Musiker gehören mittlerweile schon zu den alten Hasen bei der Winterserenade, genauso wie Dorle Fassmann und Suleika Bauer, Katharina Weyer und Gregor Siegmund, die beiden Schwestern Sornitza und Petia Patchinova oder Peter Müller. Der Tenor sang seine Opernarien und Lieder, die er selbst mit der Gitarre begleitete, in diesem Jahr in dem alten Gemäuer der Gewölbegalerie und zum später auch in der Nikolaikirche. Hier fand nämlich die 10. Winterserenade ihren Abschluss. Die letzten Töne schickten jedoch Ulrike Kunzmann und Sabine Tkaczick mit der Orgel und der Flöte in die Nacht. Anders als die anderen Musiker, die ihr Programm zu jeder vollen Stunde wiederholten, hatten sie zuvor in der Likörfabrik jedes Stück nur einmal gespielt. Und wenn die Welt bis dahin nicht untergegangen ist, so Robert Uhde, so wird es im nächsten Jahr die elfte Auflage der Winterserenade geben.
15. Januar 2012 | Weiterlesen
Sonne, Wind und viel Meer in Warnemünde
Kaum scheint die Sonne, erwacht das beschauliche Ostseebad Warnemünde aus seinem Winterschlaf. Nach den grauen und verregneten Tagen sehnten sich wohl viele Besucher nach wärmenden Sonnenstrahlen und frischer Meeresluft. Sturmtief Elfriede hatte heute beides im Gepäck und so wurde es eng am Warnemünder Strand. Nicht nur, weil sich hier viele Spaziergänger die steife Brise um die Nase wehen ließen – auch eine leichte Sturmflut trieb das Meer heute über die gewohnten Ufer. Hoch spritzte die Gischt an der Westmole – trotz Sonnenschein wären Gummistiefel angebracht gewesen, doch die Kleinen hatten auch so ihren Spaß. Und auch der Strand musste Land einbüßen. Wo im Sommer die Sonnenbader auf ihren bunten Handtüchern liegen, rollten heute schäumende Wellen. Ideale Bedingungen für wagemutige Kitesurfer, die sich diese Chance nicht entgehen ließen. Aber nicht nur auf dem Wasser nutzten die Sportler die Kraft des Windes. Von ihren Lenkdrachen gezogen sausten gleich mehrere Kitebuggys zwischen Schneezäunen, Zwei- und Vierbeinern entlang – ein fast normaler Wintertag am Strand von Warnemünde.
14. Januar 2012 | Weiterlesen
UNICEF-Ausstellung „Wasser ist Leben“ eröffnet
Pro Tag verbraucht jeder Deutsche durchschnittlich 120 Liter Wasser, nach drei bis vier Tagen ohne Trinkwasser verdurstet ein Mensch. Wasser ist somit eines der wichtigsten Elemente in unserem Leben. Umso erstaunlicher ist es, dass ungefähr 1,1 Milliarden Menschen nicht genug Wasser zum Leben haben. Über doppelt so viele Menschen, also ein Drittel der Weltbevölkerung, müssen ohne Latrinen oder eine Abwasserentsorgung auskommen. Ein Missstand, auf den die UNICEF-Arbeitsgruppe Rostock mit der Fotoausstellung “Wasser ist Leben” in der Marienkirche aufmerksam machen will. UNICEF setzt sich seit 1946 im Auftrag der Vereinten Nationen für Kinder ein. Neben politischer Arbeit und einem Einsatz für die Menschenrechte ist vor allem die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern das zentrale Ziel der Gruppe. Dazu gehören insbesondere bessere gesundheitliche Rahmenbedingungen und eine menschenwürdige Hygiene. Zwei Punkte, die eng zusammengehören und direkt mit der Wasserversorgung zusammenhängen. Darum hat man sich entschieden, von 2012 bis 2014 Aktionsjahre zum Thema Wasser zu machen. Am Ende sollen 500.000 Kinder mehr mit Wasser versorgt sein. Insgesamt 18 Bilder zeigen die Situation der Menschen in Afrika. Dort werden die Dörfer teilweise noch mit Brunnen versorgt. Gerade für Kinder ist es schwer vorstellbar, dass man nicht einfach einen Wasserhahn aufdrehen oder jeden Tag duschen kann. Neben Problemen wie fehlenden sanitären Anlagen oder Krankheiten durch verschmutztes Wasser macht die Organisation auch auf Hilfsmöglichkeiten aufmerksam. Schon mit einer Spende von 25 Euro kann ein afrikanisches Kind, zum Beispiel durch Brunnenbauten, mit Wasser versorgt werden. Eröffnet haben die Ausstellung Christin Kwasny und Kristine Karstens. Die beiden Frauen arbeiten ehrenamtlich für UNICEF-Rostock, Christin seit etwa einem Jahr, Kristine seit über zwei Jahren. Sie erzählt: „Es ist zwar Wahnsinn, was für eine Menge Wasser wir verbrauchen, aber noch schlimmer ist, dass viele Menschen gar kein Wasser haben und denen wollen wir helfen.“ Vor allem Schulen müssen mit Wasser und Latrinen versorgt werden. „Wassermangel trägt entscheidend dazu bei, dass Mädchen nicht zur Schule gehen können.“ Daher sei es wichtig, dass auch Schulklassen die Ausstellung in der Marienkirche besuchen. Für die ungefähr 15 Mitglieder der Rostocker Ortsgruppe bestand die besondere Schwierigkeit darin, einen passenden Ort zu finden. „Für uns war es schon wichtig, die Bilder in einer Kirche zu zeigen“, berichtet Christin. Dass es für alle Seiten ein Gewinn ist, bestätigt auch Pastor Scholl: „Der Kirche ist es immer ein Bedürfnis, für die Gesellschaft zu arbeiten. Diese Ausstellung ist ein wichtiger Blick über den Tellerrand.“ Noch bis zum 15. Februar kann man die Ausstellung anschauen und Infomaterial mitnehmen. Für ganz kleine Gäste gibt es einen Erkundungsbogen, der spielerisch dazu einlädt, sicher über das Thema zu informieren. Die nächste größere Aktion ist für den Weltwassertag am 22. März geplant.
14. Januar 2012 | Weiterlesen
Weniger Umschlag im Rostocker Seehafen 2011
Im gesamten Rostocker Hafengebiet gab es 2011 mit 24 Millionen Tonnen ein Minus von fünf Prozent zu verzeichnen. „In der Summe sicherlich nicht sehr erfreulich“, wertete Dr. Ulrich Bauermeister die Zahlen, die er heute bei der Vorstellung der Jahresbilanz bekannt gab. Dies gelte umso mehr für die 22,3 Millionen Tonnen, die im Überseehafen umgeschlagen wurden, führte der Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock (HERO) weiter aus. Im Vergleich zum Jahr 2010 liegt das Minus hier bei sechs Prozent. „Insbesondere der heftige Einbruch beim Rohölumschlag verhagelte uns die Umschlagbilanz des Seehafens für das Jahr 2011“, so Bauermeister. Um 1,7 Millionen Tonnen oder 38 Prozent ging der Umschlag von Flüssiggütern im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die Ursache sieht der HERO-Chef in der zu geringen Tiefe des Rostocker Seekanals. Solange Tanker mit einem Volumen von 120.000 Tonnen die Hansestadt nicht anlaufen können, ohne vorher in anderen Häfen um ein Drittel geleichtert zu werden, habe Rostock erhebliche Wettbewerbsnachteile. Vom Bund forderte Bauermeister die Vertiefung der Bundeswasserstraße von aktuell 14,50 auf 16,50 Meter. Ein leichtes Minus von drei Prozent gab es 2011 beim Schüttgut zu verzeichnen. Größtes Problem war hier im vergangenen Jahr das Wetter, das zu schlechten Ernteergebnissen führte. „Wo kein Getreide ist, kann man auch keins umschlagen“, erklärte Bauermeister den Rückgang beim Getreideumschlag um 800.000 Tonnen. Deutlich besser entwickelte sich der Bereich der Stückgüter, bei dem ein 50-prozentiger Zuwachs auf 550.000 Tonnen zu verzeichnen war. Bei den Fährgütern gab es 2011 eine leichte Steigerung von 11,5 auf 11,7 Millionen Tonnen, die Zahl der Fährpassagiere entwickelte sich hingegen leicht rückläufig auf 2,01 Millionen (minus 50.000). Unter Berücksichtigung der umfangreichen Baumaßnahmen und des Rückzugs von Tallink aus dem Fährverkehr nach Helsinki zeigte sich Bauermeister zufrieden mit diesem Bereich. Mit der Fertigstellung des neuen Fähranlegers und dem Einsatz der beiden neuen Scandlines-Fähren ab dem Frühjahr soll jedoch auch hier eine Trendwende geschafft werden. Durchweg zufriedenstellend entwickelte sich im vergangenen Jahr das Kreuzfahrtgeschäft. Mit 181 geplanten Anläufen scheint sich der positive Trend mit den Kreuzfahrtschiffen in Rostock-Warnemünde auch 2012 fortzusetzen. Erstmalig wird an den drei Kreuzfahrt-Liegeplätzen in Warnemünde ab diesem Jahr die Annahme und Aufbereitung von Schiffsabwässern möglich sein – 1,7 Millionen Euro wurden dafür von der Hafen-Entwicklungsgesellschaft investiert. Insgesamt investierte die HERO 2011 über 55 Millionen Euro in die Infrastruktur des Seehafens, für dieses Jahr sind rund 50 Millionen Euro geplant. Trotz rückläufiger Umschlagsergebnisse schreibe der Hafen auch 2011 wieder „sehr vernünftige schwarze Zahlen“, erklärte Bauermeister, ohne diese weiter zu präzisieren.
13. Januar 2012 | Weiterlesen
6. Gründermesse MV LeinenLos 2012
„Diebe sollten sich warm anziehen, denn es wird eine regelrechte Jagd nach gestohlenen Fahrrädern geben“, kündigt Steffi Wulf an. Die 24-jährige Studentin setzt dabei auf den Informationsfluss des Social Webs. Gemeinsam mit Martin Jäger und Anton Marcuse startet sie ab Februar eine eigene Website. Auf der Plattform fahrrad-jaeger.de können dann gestohlene Fahrräder gemeldet, von jedem Nutzer anhand einer Smartphone-App identifiziert und so deutschlandweit aufgespürt werden. „Fahrradjäger ist ein Anlaufpunkt für alle, die ihr Fahrrad verloren haben oder es im Vorfeld schützen wollen.“ Denn auch Tipps und Tricks für die Sicherheit sowie ein warnender Registrierungsaufkleber werden angeboten, erklärt Martin Jäger. Nachdem dem Studenten innerhalb von nur drei Jahren fünf Fahrräder gestohlen wurden, wollte er etwas gegen die dreisten Diebe tun und entwickelte das Konzept für die Fahrradjäger. Ein Konzept, das bereits im letzten Sommer mit dem zweiten Platz des Ideenwettbewerbs der Universität Rostock ausgezeichnet wurde. Bevor es im nächsten Monat nun so richtig losgeht, rührten die Jungunternehmer gestern auf der 6. Gründermesse Leinenlos noch einmal die Werbetrommel. Mehr als 250 Besucher kamen ins Hotel Radisson Blu. Existenzgründer oder solche, die sich mit dem Gedanken tragen einer zu werden, aber auch bereits etablierte Unternehmer nutzten das Angebot des Virtus-Instituts und stellten ihr Geschäft bei einer Präsentation oder mit einem Stand vor. IT-Unternehmer, Künstler, Marktforscher, Masseure, Rechtsanwälte, Journalisten, Aufräumer oder eine mobile Diätassistentin tauschten so Erfahrungen aus und knüpften neue Kontakte. Unter den 45 Ausstellern befanden sich auch zahlreiche Ansprechpartner, die den Existenzgründern beratend bei ihren ersten Schritten zur Seite stehen und mit Geld und Räumlichkeit bei der Umsetzung der Ideen behilflich sein können. „Am Anfang ist es doch mehr Arbeit, als die meisten gedacht haben. Gerade wenn man Kapital braucht, ist ein logischer Businessplan wichtig. Dafür ist jedoch relativ viel Recherche und Vorbereitung nötig“, beschreibt Virtus-Geschäftsführer Olaf Arnd die Herausforderungen auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Seine Einrichtung berät schon seit einigen Jahren junge Existenzgründer. Die meisten Gründungen gebe es im Dienstleistungsbereich, hat er beobachtet. Überwiegend alles, was mit Web zu tun hat, aber auch grafische Leistungen seien sehr gefragt. In diesen Bereichen wollen sich auch Nils Gerbode und Sascha Hofmann mit ihren Ein-Mann-Firmen etablieren. Beide kennen sich seit ihrem Studium an einer Rostocker Designschule, das sie im September abgeschlossen haben. Nils Gerbode hat sich auf die Gestaltung von Drucksachen wie Logos, Visitenkarten oder die komplette Geschäftsausstattung spezialisiert. Sascha Hofmann bietet Multimedialeistungen mit seiner Firma Flying Rabbit Productions an und entwickelt 3D-Animationen, erstellt Webkonzepte und Videobearbeitungen. „Wenn ein Kunde einen Neustart plant, braucht er ein Corporate Design (einheitliches Erscheinungsbild) und heute definitiv auch eine ansprechende Website. Das erarbeiten wir zusammen. Ich liefere meinem Partner die Farbvorgaben, der daraus eine Website entwickelt“, erläutert Nils Gerbode. Vor einigen Monaten haben sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. „Das birgt ein gewisses Risiko: Man muss steuerliche Rechte und Pflichten erfüllen und sich selbst um Kunden kümmern“, ist sich Sascha Hofmann bewusst. Doch die Anstellungsmöglichkeiten in Rostocker Agenturen seien gering. Anstatt jedoch für ein unbezahltes Praktikum nach Hamburg oder Berlin abzuwandern, sind die beiden ins kalte Wasser gesprungen. „Es wurde uns immer gesagt, in Rostock braucht man es nicht zu probieren. Es gibt hier keine Chancen. Doch es läuft nicht schlecht. Wir hätten uns das holpriger vorgestellt“, resümiert Nils Gerbode. Ihr Ziel ist es nun, ihr Unternehmen auf sichere Beine zu stellen und auch Spaß bei der Arbeit zu haben. Mit der Teilnahme an der Gründermesse wollen sie ihren Namen bekannt machen und ihr Netzwerk erweitern.
13. Januar 2012 | Weiterlesen
Vapiano-Restaurant ab März auch in Rostock
Auf dem Neuen Markt – in der guten Stube Rostocks – wird weiter aufgetafelt. Mit Pasta, Pizza und Dolci können ab März hungrige Mäuler im Vapiano-Restaurant gestopft werden. Qualitativ anspruchsvoll, aber kein Edelitaliener, ein Restaurant für jedermann, in schönem Ambiente, mit fairen Preisen verspricht Franchisenehmer Benny Müller. „Essen bei Freunden“, so laute der Grundsatz der Systemgastronomiekette, in der der Koch zum Freund wird. Nach den Wünschen der Gäste bereitet er ihnen das Essen vor ihren Augen frisch zu, erklärt der Betriebsleiter das Konzept, das Fast Food und Casual Dining ohne Tischbedienung kombiniert. Rostocker, die in ihrer Mittagspause eine schnelle Alternative zu Kantine und Imbissbude suchen, aber auch Touristen möchte das Unternehmen mit seinem kulinarischem Angebot ansprechen. Der Name Vapiano ist von dem italienischem Sprichwort „Chi va piano va sano e va lontano“ abgeleitet, was so viel heißt wie: Wer alles im Leben locker und gelassen angeht, lebt gesünder und länger. Das möchte auch Benny Müller mit 50 Mitarbeitern zukünftig in seinem über 300 Quadratmeter großen Restaurant mit Showküche, Lounge, Kamin und Bar umsetzen. Vor etwa fünf Jahren hat er die Restaurantkette kennengelernt und sich ausbilden lassen. „Ich kann in meinem Restaurant tatsächlich jeden Job. Ich hab an der Spüle gearbeitet, genauso wie hinter der Pizzastation. Später habe ich die Chance bekommen schon in jungen Jahren Restaurants leiten zu dürfen“, erzählt Müller. Nun kehrt der 23-Jährige in seine Heimatstadt Rostock zurück und eröffnet das erste Vapiano-Restaurant Mecklenburg-Vorpommerns. Auch die Rechte für die weitere Entwicklung im Land hat er sich gesichert. Doch damit bis zu 120 Gäste im Innenraum Platz finden, muss noch einiges getan werden. Denn noch sind die Räumlichkeiten am Neuen Markt 9/10, wo zuvor das traditionsreiche Porzellangeschäft Vitrine zu finden war, eine Baustelle. Der Keller, der Anbau für die Sanitäranlagen im Hof und der Gastraum müssen noch fertiggestellt werden. Auch über die Anzahl der Außenplätze wird derzeit noch verhandelt. Ähnlich wie auf einem italienischen Platz, wo man in lauen Sommernächten bis spät abends draußen das Essen genießt, so wünscht sich die zuständige Ortsamtsleiterin Stephanie Hameister den Neuen Markt. Für sie stellt die Vapiano-Ansiedlung daher eine Aufwertung des großen Platzes vor dem Rathaus dar. Wegen mangelnder Zufahrtsmöglichkeiten und anderer Gründe hatten sich die Geschäfte hier in den letzten Jahren zurückgezogen, deshalb will man nun mit gastronomischen Angeboten einen Schwerpunkt setzen. „Wir wollen eine Freifläche schaffen, die nicht nur aus Kopfsteinpflaster und einem umstrittenen Brunnen besteht, sondern auf der auch Leben stattfindet“, so die Rostockerin. Das erste Vapiano-Restaurant wurde vor zehn Jahren in Hamburg eröffnet. Seither wächst die Kette. Mehr als 40 Filialen gibt es schon in Deutschland. Über 100 sind es weltweit. Italien allerdings ist Vapiano-freie Zone.
12. Januar 2012 | Weiterlesen
„Die young or live forever“ auf der Bühne im PWH
Erst Vergewaltigung und Mord, dann eine Aufarbeitung von Lichtenhagen 92 und zuletzt Terrorismus in Deutschland. Die Freie Theater Jugend hat keine Angst vor großen Stoffen. Da verwundert es auch nicht, dass „Die young or live forever“, ihr neustes Stück, wieder Stoff für reichlich Diskussionen bietet. Nach einer Filmadaption und zwei eigenen Stücken wagt sich die Gruppe nun erstmals an ein schon bestehendes Theaterstück, jedoch nicht ohne es stark zu verändern. Das Originalstück von Frank Wedekind erschien 1891 unter dem Titel „Frühlings Erwachen.“ Der Autor selbst bezeichnete das Stück als Kindertragödie und sorgte für große Empörung unter damaligen Zeitgenossen. Wedekind zeigte drei junge Menschen und ihre Probleme: Melchior und Wendla machen erste sexuelle Erfahrungen miteinander, was zu einer Schwangerschaft führt und Moritz zerbricht unter Leistungsdruck und begeht Selbstmord. Besonders die Elternrollen werden kritisch gezeigt. Christof Lange, der Leiter der Freien Theater Jugend, hat das Stück unter Einbeziehung einer Neuinterpretation von Nuran David Calis für Rostock relativ stark verändert. „Ich habe bei ‚In meinem Himmel‘ gelernt, dass es befremdlich wirkt, wenn junge Menschen alte Figuren verkörpern sollen. Daher haben wir alle Erwachsenenrollen gestrichen.“ Stattdessen gibt es nun von jeder der Figuren ein jüngeres und ein älteres Ich, die immer wieder Zwiegespräche führen und die eigenen Handlungen kommentieren. Zwar treten bei Wedekind auch noch weitere Jugendliche auf, doch diese spielen nur Nebenrollen. Für Rostock wurden vier davon weiter ausgearbeitet, mit Problemen versehen und zu Hauptrollen gemacht. Hans (Lukas Gabriel/Alex Friedland) ist schwul und wird deswegen von Ernst (Artur Büttner/Henning Goll) gehänselt, der selbst nur unfähig ist, seine wahren Gefühle zu ergründen. Ilse (Nele Rolfs/Anna Lucie Wegener) gibt sich nach außen hin stark und dominant, ist innerlich aber sehr verletzlich und Martha (Lucy Alison Lauer/Sophie Uloth) wird von ihren Eltern geschlagen. Und auch die Probleme von Wendla (Lea-Marie de Boor/Ulrike Page), Moritz (Felix Bengelsdorf) und Melchior (Pierre Schwoch/Albrecht Pelz) haben keineswegs an Aktualität verloren. Das Stück ist sehr fragmentarisch und eine zentrale Geschichte tritt in den Hintergrund. Vielmehr werden Figuren gezeichnet, sowohl allein, als auch in Beziehung zueinander. Szenen, Momente und Gefühle werden eingefangen und über allem steht irgendwie die Suche nach dem Sinn und dem eigenen Ich. Es werden die Fragen gestellt, die sich jeder wohl schon mal gestellt hat: Warum bin ich hier, was wird aus mir und wie fühle ich? „Wir wollen, dass die Zuschauer bei uns ertragen müssen“, sagt Christof. Und es ist auch wirklich kein leichtes Stück. Da werden die Probleme nicht hinter der Bühne versteckt, sondern offensiv gezeigt. Und auch die Art der Darstellung ist gewohnt explizit und teilweise schwer zu ertragen. Das kann für einige Zuschauer zu viel sein, zwingt einen aber, sich mit dem Thema intensiv zu befassen. Kombiniert mit einem spannenden Einsatz von Licht und Schatten, einer passenden Musikauswahl, tollen Kostümen und großartigen Leistungen der 13 Schauspieler zwischen 15 und 24 Jahren hat die Freie Theater Jugend wieder ein sehr intensives, aber auch schweres Theatererlebnis geschaffen. Am Freitag feiert das Stück Premiere im Peter-Weiss-Haus, an den zwei Folgetagen gibt es weitere Vorstellungen. Tickets können über die E-Mail-Adresse: freietheaterjugend[at]googlemail.com reserviert werden. Bis in den Frühsommer wird es insgesamt zehn Vorstellungen geben und ab Februar wird dann auch, passend zum 20. Jahrestag von den Ereignissen in Lichtenhagen, das Stück „Bis zum Anschlag“ wieder aufgeführt.
12. Januar 2012 | Weiterlesen
Steuerschulden - Hoffnung für Hansa Rostock?
Der durch eine anstehende Steuernachzahlung in Höhe von 4,5 Millionen Euro finanziell unter Druck geratene FC Hansa Rostock kann neue Hoffnung schöpfen. Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling schlug Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens heute vor, für den 17. Januar eine Dringlichkeitssitzung der Bürgerschaft einzuberufen. Dabei solle nicht nur „ein klares politisches Zeichen“ gesetzt werden, erklärte Methling, sondern es gehe konkret darum, „auch die notwendigen Entscheidungen in der Hansestadt Rostock zu treffen, um den FC Hansa Rostock eine Zukunft zu geben“. Es solle auch in Zukunft „alles dafür getan werden“, dass Hansa Rostock „Wirtschafts- und Werbeträger unseres Landes bleibt“, erklärte Rostocks Stadtoberhaupt in einer Pressemitteilung. Wie die Hilfe konkret aussehen könnte, wurde bislang nicht bekannt. Ohne einen weitreichenden Erlass und eine Stundung der aktuellen Steuerschulden durch Stadt und Land dürfte es Hansa Rostock jedoch kaum möglich sein, die Auflage der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu erfüllen. Die Zeit eilt: Bis zum 18. Januar muss der Hansa-Vorstand gegenüber der DFL einen Nachweis erbringen, wie die Steuerschuld beglichen werden kann. Bis dahin ist es Hansa Rostock untersagt, sportlich dringend notwendige Spielertransfers zu tätigen.
11. Januar 2012 | Weiterlesen
Peter Bauer in der Galerie Art Fuhrmann
Schmunzelnd und kichernd, manchmal auch betroffen, steht man als Besucher derzeit in der Galerie Art Fuhrmann. Ausgelöst werden diese Reaktionen durch das Betrachten der Zeichnungen des Rostocker Grafikers und Karikaturisten Peter Bauer. Zu seinem 60. Geburtstag sind hier etwa 70 Arbeiten aus den letzten zehn Jahren zusammengestellt worden. Eine Vielzahl, die auch die Vielseitigkeit des Künstlers zur Geltung kommen lassen soll. Von feinsinnigen und raffinierten Zeichnungen, die zum Verweilen auffordern, bis zu farbenfreudigen Straßenplakaten, die jedoch nicht weniger tiefgründig und humorvoll angelegt sind. Wie beispielsweise seine Arbeiten für eine Zivilcourage-Kampagne der Diakonie. Mit dem Moralin tropfenden Image der kirchlichen Hilfsorganisation hatte Peter Bauer zunächst zu kämpfen. „Ich hab mich angestrengt, auch etwas Ernsthaftes zu machen. Das ging nicht“. Schließlich brachte er bunte Vögel und andere Tiere aufs Papier, um so das menschliche Verhalten heiter überspitzt und mit viel menschlicher Wärme darzustellen. Diesen Kunstgriff benutzt Peter Bauer gern. Schon zwei Bücher hat er mit Katzen und Hunden gefüllt. In der Ausstellung sind vor allem letztere wiederzufinden. „Ich wühle das Thema durch“, erklärt Peter Bauer, erfindet fantasiereich neue Rassen und versammelt alle in einem großen Familienporträt. Satirisch malt er die Vierbeiner in sehr menschlichen Situationen mit menschlichen Zügen. Menschen malt er natürlich auch. Rostocker Geschäftsleute, Woody Allen, Charles Darwin und Persönlichkeiten aus der mecklenburgischen Geschichte hat er abgebildet oder einen König. Seine Krone ist ihm vor die Augen und Ohren gerutscht, in der Hand hält er anstelle eines prunkvollen Reichsapfels eine gezündete Bombe, unten am Bildrand ist das abgebrannte Streichholz zu sehen, als Bildunterschrift. Doch man muss schon ein bisschen dichter herangehen und vor dem Bild verweilen, damit sich der Witz Stück für Stück erschließt. Denn Peter Bauer liebt es, über Vordergründigkeiten hinauszugehen und mit feinen Details Pointen zu setzen. „Das ist der erste in Deutschland gebaute Schraubenraddampfer, 1851 in Rostock. Das ist alles wahr bis auf die Schraube“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln und deutet auf die Baumarkt-Schraube, wo sich eigentlich der Schiffspropeller befinden sollte. Vor allem zeitlose Themen beschäftigen Peter Bauer, aber auch zu aktuellen Ereignissen äußert sich der Rostocker Karikaturist mit seinen Zeichnungen, die er manchmal noch mit bissigen sprachlichen Ergänzungen garniert. Genauso wichtig wie die Idee für eine Zeichnung ist ihm jedoch auch deren grafische Umsetzung. Vom Rubensstil, über technische Zeichnungen, Radierungen bis zu Cartoons beherrscht er eine große Bandbreite und weiß sie delikat einzusetzen. Gelernt hat er sein Handwerk während seines Studiums an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Seine ersten Malversuche unternahm er schon als Kind, im Zeichenzirkel in der Schule oder allein zu Hause. „Während die anderen zur Disco gegangen sind, bin ich auf den Dachboden gegangen und hab die Balken gezeichnet“, erinnert sich Peter Bauer, der 1951 in Wismar geboren wurde. Seit 1978 lebt Peter Bauer in Rostock und ist hier freiberuflich tätig. Mit seinen Bildern illustrierte er Bücher für Kinder und Erwachsene. International ausgezeichnet werden seine Arbeiten unter anderem vom Deutschen Museum für Karikatur und Zeichenkunst Wilhelm Busch Hannover und dem Saatchi Online Gallery London gesammelt. Die Ausstellung „Zeichnungen 2000-2011“ ist noch bis März in der Galerie Art Fuhrmann zu sehen. Auch wenn sie im Fischereihafen etwas abgelegen liegt, lohnt sich ein Besuch – montags bis freitags 10 bis 18 Uhr, am Samstag von 11 bis 13 Uhr.
11. Januar 2012 | Weiterlesen
Karl-Heinz Moeller präsentiert Malerei „Nördlich von Siena“
Manchmal genügt schon ein kleiner Zufall. So ein Zufall führte auch dazu, dass der Landschaftsmaler Karl-Heinz Moeller im Internet den Link zur Galerie Möller fand. Er kontaktierte die Namensverwandtschaft und man entschied, eine gemeinsame Ausstellung zu machen. Ab morgen werden die Bilder unter dem Titel „Nördlich von Siena“ in der Galerie in Warnemünde zu sehen sein. Geboren wurde der Maler 1950 in Wismar. Seit den 80er Jahren ist seine zweite Heimat Berlin, wo er seit 1999 auch Mitglied im ältesten deutschen Kunstverein, dem Verein deutscher Künste, ist. Wieder durch einen Zufall gab es für den Maler ab 1986 jedoch auch noch eine dritte Heimat. Ein Freund kaufte ein Haus im italienischen Imperia und bat Moeller, ihn zu begleiten. Seitdem pendelt der Künstler mehrmals im Jahr zwischen Deutschland und Italien und Motive aus beiden Ländern bestimmen seine Arbeiten. Hinter dem Titel „Nördlich von Siena“ verstecken sich 29 Bilder mit mediterranen Motiven. Sowohl kleine Acrylbilder auf Karton als auch große Ölgemälde auf Leinwand sind zu sehen und machen Lust auf Sonne. Denn die Motive aus Südfrankreich und Italien sind herrlich farbenfroh und warm, ganz im Gegensatz zum momentanen Rostocker Winterwetter. Außerdem setzt Moeller eine Technik mit mehreren Farbschichten ein, welche die Bilder schon fast plastisch erscheinen lässt. Galeristin Ulrike-Sabine Möller beschreibt: „Ich mache das schon seit Jahren so, dass die erste Ausstellung im Jahr besonders farbintensiv ist, damit den Besuchern warm ums Herz wird.“ Besonders hat es Karl-Heinz Moeller die „Villa Ephrussi de Rothschild“ im südfranzösischen Cap-Ferrat angetan. „Ich versuche mindestens einmal im Jahr dorthin zu pilgern“, beschreibt der Künstler. Das Haus mit einer einzigartigen Gartenanlage liegt auf einer schmalen Insel, sodass man auf einer Bank sitzen und zu beiden Seiten das Meer bestaunen kann. Viele Motive aus dieser Gegend sind nun auch in Warnemünde zu sehen. „Ich lasse in meinen Bildern bewusst menschliche Figuren raus. So sind die Gemälde fast wie Stillleben und können eine größere meditative Wirkung entfalten“, erzählt Karl-Heinz Möller. Trotzdem ist der Mensch nicht komplett aus seinem Schaffen verschwunden – von Menschen geschaffene Architektur und Landschaftsgestaltungen sind überall präsent. Außerdem wird durch den Blick des Betrachters eine weitere wichtige menschliche Komponente hinzugefügt. „Jeder Betrachter sollte selbst in den Bildern spazieren gehen“, bringt der Maler es zum Ausdruck. Die Ausstellung wird morgen um 19 Uhr in der Galerie Möller am Alten Strom in Warnemünde eröffnet. Die Eröffnungsrede hält die Galeristin Petra Lange aus Berlin, die, ein weiterer Zufall, gebürtig aus Warnemünde kommt. Bis zum 21. Februar sind die Bilder von Karl-Heinz Moeller zu sehen und natürlich auch zu erwerben und hoffentlich haben wir dann selbst wieder gutes Wetter, sodass wir gar nicht mehr in die Ferne schweifen müssen.
11. Januar 2012 | Weiterlesen