Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Sherko Fatah stellt seinen Roman „Ein weißes Land“ vor
Schon wieder ein Buch über den Nationalsozialismus? Ja und nein. Denn der neue Roman „Ein weißes Land“ von Sherko Fatah spielt zwar auch zu großen Teilen im Berlin des Zweiten Weltkriegs, jedoch dient dem Autor das Geschehen hauptsächlich als Kulisse für einen spannenden Abenteuerroman. Diesen stellte er bei der vierten Lesung der Literatour Nord 2011/2012 in der anderen buchhandlung vor. Einen großen Pluspunkt konnte der Autor schon zu Beginn der Lesung verbuchen. Anders als bei den anderen Veranstaltungen der Literatour Nord hatte man gestern das Gefühl, durch die Lesung geführt zu werden. Sherko Fatah gab zu Beginn eine Einführung in die Geschichte und gab auch nach jeder Passage einen Überblick, wo sich die Zuhörer gerade in der Handlung befinden. So konnte man ihm und Hauptheld Anwar sehr gut folgen. Dieser beginnt sein Abenteuer im Bagdad der 30er Jahre. Dort wächst er in schwierigen Verhältnissen auf und gerät immer wieder in gefährliche Situationen und an zwielichtige Personen. Die erste große Wendung nimmt Anwars Geschichte dann im Jahr 1941. In diesem Jahr kommt er im Gefolge des Großmuftis von Jerusalem nach Berlin und erlebt doch eine für ihn fremde Welt – die des Nationalsozialismus. Die letzte Station ist ein Lazarett, in das der Protagonist nach einem Zwischenfall im Krieg an der Ostfront gebracht wird. Sherko Fatah mischt in seinem Buch geschickt Wahrheit und Fiktion. So sind Orte, Handlungen und Personen historisch korrekt, die Geschichte um Anwar jedoch fiktional. Was im ersten Moment jedoch nach ganz viel Politik klingt, ist in Wahrheit ein großes Abenteuer. Immer wieder lernt Anwar neue Orte und Kulturen kennen, trifft spannende Menschen, erlebt Freundschaft und natürlich auch die Liebe und Gefahren. Kontrovers geht es teilweise auch in dem Buch zu. So erlebt der Leser aus den Augen Anwars ein Treffen des Großmuftis mit Heinrich Himmler. Diesen lässt der Autor dann auch die Idee des „weißen Landes“ äußern. Ein Land, das durch Zerstörung wieder bei null anfangen kann, befreit von allem „islamischen Menschentier“. Zum Schluss urteilt der Hauptheld: „Himmler war mir unheimlich, den Führer mochte ich lieber.“ Dieser Abschnitt sorgte bei einer Lesung in Lübeck für eine Diskussion im Publikum, inwieweit man Himmler überhaupt als literarische Figur auftreten lassen dürfe. „Ich glaube die Leute haben die Autorenmeinung mit der Figurenrede verwechselt“, stellte der Autor fest. Deshalb betonte er noch einmal explizit, dass die Schilderung Himmlers rein fiktional ist und nichts mit seiner Meinung zu tun habe. „Die Leser sollen versuchen, die damalige Zeit mit den Augen Anwars zu sehen.“ Sowohl um die Hauptfigur als auch die Schwierigkeiten ein Buch über eine Zeit zu schreiben, die man als Autor selbst nicht mehr erlebt hat, ging es im anschließenden Gespräch mit Literaturprofessor Lutz Hagestedt. Dieser betonte, dass sich der Held der Geschichte gegen seinen Autor durchgesetzt habe. Fatah hat Anwar bewusst mit vielen negativen Charakterzügen ausgestattet und trotzdem erreicht er die Herzen der Leser. Gerade in der Vermischung seines „dummen“ Helden mit der Zeit des Nationalsozialismus sieht der Autor den besonderen Reiz des Romans: „Anwar ist zu dumm, um den Nationalsozialismus zu reflektieren – daher muss es der Leser tun.“ Die nächste Lesung übernimmt in zwei Wochen Gregor Sander, der seinen Roman Winterfisch präsentiert. Wünschenswert, dass dieses Mal mehr Zuschauer den Weg ins Literaturhaus finden, als bei seiner letzten Lesung im März 2011.
11. Januar 2012 | Weiterlesen
Der Rostocker Zoo begibt sich 2012 auf Darwins Spuren
Von der Urzelle bis zur Stammzelle – ab Ende August sollen sich die Besucher des Rostocker Zoos auf eine Zeitreise durch die menschliche Entstehungsgeschichte nach der Theorie von Charles Darwin begeben können. Denn dann soll das Darwineum eröffnet werden. „Es ist das größte Ereignis überhaupt, was der Zoologische Garten Rostock erlebt und gebaut hat“, sagt Zoodirektor Udo Nagel. Vor gut elf Jahren entstand erstmals die Idee für ein neues Menschenaffenhaus. Im letzten Frühjahr begannen die Bauarbeiten im Barnstorfer Wald. Im Moment laufen die Arbeiten im Inneren des 9 ha großen Gebäudes auf Hochtouren. Sand wird verschoben, Balkone für die Bepflanzung vorbereitet. „Von dem Beton ist nachher nichts mehr zu sehen“, erklärt Zooplanerin Kirsten Jacobi. Dafür sorgen nicht zuletzt auch die drei Maler unter der Anleitung von Uwe Thürnau. Auf den beiden großen Giebelwänden lassen sie mit Abbildungen von Bäumen und Wasserfällen die Illusion eines Urwalds entstehen. Eine Mischung aus asiatischem und afrikanischem Urwald, wie Thürnau erklärt. „Das Ganze soll eine Schlucht werden, wo der Besucher durchgeht.“ Mit etwas Abstand betrachtet er die Farbflächen, die bereits in den letzten beiden Wochen aufgetragen wurden und versucht sich vorzustellen, wie das Bild mit der Haustechnik und den davor stehenden Pflanzen am Besten in Einklang zu bringen ist. In dieser Kulisse sollen in ein paar Monaten die Rostocker Menschenaffen leben. Gorillamännchen Assumbo wird wieder Gesellschaft erhalten. Im Nachbargehege ziehen die Orang-Utans ein. Schnabeligel, Axolotl, Flughunde – etwa 40 Tierarten wird der Rostocker Zoo im Darwineum präsentieren. „Eine museale Ausstellung zusammen mit lebenden Tieren und Dioramen“, kündigt Frank Fuchs an. Als Leiter der Abteilung Edutainment ist er Chefdidaktiker im Zoo und hat mit seinem Team in der Darwinbox eine Ausstellung zum Darwineum vorbereitet. Durch Schautafeln, Fotos und Modelle sollen sich hier „Erwachsene und Kinder ein bisschen Appetit machen“ auf das, was dann im Sommer fertig sein soll. Die Eröffnung des Darwineums ist sicherlich der größte, aber nicht der einzige Glanzpunkt im Zoojahr 2012. Passend zum Thema können sich Ferienkinder im Sommer „Auf Darwins Spuren“ begeben. Klassiknacht, Zuckertütenfest und Taschenlampenkonzert sind weitere von 20 Veranstaltungen, mit denen der Zoo Besucher anlocken möchte. Eisbärennachwuchs wird es hingegen wohl erst mal nicht geben, ließ der Zoodirektor heute durchblicken. Noch bis Ende Januar soll Eisbärin Vienna auf der Mutter-Kind-Anlage bleiben, bevor sie wieder mit Eisbärmännchen Blizzard flirten darf. Dennoch ist der Zoo auf rund 80 Jungtiere, die im letzen Jahr geboren wurden, stolz. Einige, wie die Seebären Eddy und Anele, die Seehunde Botsmann und Kleiner Onkel oder die zukünftigen Darwineumbewohner, die Kattas Maurice und Pili, haben sich schon zu richtigen Besucherlieblingen entwickelt. Im letzten Jahr hat es knapp 525.000 Gäste zu den Tieren in den Barnstorfer Wald gezogen, gut 20.000 mehr als im Vorjahr. Mit dem Darwineum sollen es noch mehr werden. Neue Parkflächen sollen dafür jedoch in absehbarer Zeit nicht gebaut werden, informiert Udo Nagel. Als nächstes großes Projekt steht dann eine neue Anlage für die Eisbären an, so der Wunsch des Zoodirektors. Die jetzige Bärenburg stammt aus dem Jahr 1956.
9. Januar 2012 | Weiterlesen
Kreisverkehr in Lütten Klein wirkt als Geschwindigkeitsbremse
Seit der Fertigstellung des Kreisels in der Warnowallee (Stadtteil Lütten Klein) registrierte die Polizei im Bereich des ehemaligen Unfallschwerpunktes lediglich einen alkoholbedingten Verkehrsunfall. Befürchtungen von Verkehrsteilnehmern und Anwohnern, dass die veränderte Verkehrsführung zu unübersichtlich wäre, haben sich nicht bestätigt. Am vergangenen Mittwoch (04.01.2012) trafen sich nochmals Vertreter der städtischen Verkehrsbehörde, der Polizeiinspektion Rostock sowie des örtlich zuständigen Polizeireviers zu einem abschließenden Vororttermin. Beamte des Reviers Lichtenhagen hatten die Verkehrssituation an dem neuen Kreisverkehr regelmäßig überwacht. Besonders auffällig – die Autofahrer fahren wesentlich langsamer in den Kreisverkehr ein. Vor der Umgestaltung waren Geschwindigkeitsüberschreitungen auf der zweispurigen Warnowallee an der Tagesordnung. Aus Sicht der Polizei ist die Verkehrsführung damit wesentlich sicherer geworden. Veränderungen bzw. zusätzliche Beschilderungen sollen nicht vorgenommen werden. Der Kreisverkehr entspricht den gültigen Vorschriften. Wenn alle Verkehrsteilnehmer aufmerksam unterwegs sind, dann wird es hoffentlich auch zukünftig keine schweren Verkehrsunfälle im Bereich Warnowallee / Osloer Straße mehr geben. Das bedeutet insbesondere, dass alle Verkehrsteilnehmer die Regeln zum Befahren eines Kreisverkehrs beachten. So haben in den Kreisel einfahrende Fahrzeuge, den im Kreisverkehr befindlichen Verkehrsteilnehmern grundsätzlich die Vorfahrt zu gewähren. Das Tempo sollte deshalb bei Annäherung an einen Kreisverkehr herabgesetzt werden. Bei Ein- und Ausfahrt ist besonders auch auf querende Radfahrer und Fußgänger zu achten, da auch diese sich im Kreisverkehr befinden und damit Vorrang haben. Quelle: Polizeiinspektion Rostock, Foto: Hansestadt Rostock
9. Januar 2012 | Weiterlesen
5. Volleyball-Neujahrsturnier 2012 der HSG der Uni Rostock
Bevor nächste Woche die Volleyballsaison 2012 so richtig losgeht, pritschten und baggerten sich Volleyballspielerinnen und -spieler aus Norddeutschland beim 5. Volleyball-Neujahrsturnier nach der Pause zum Jahreswechsel wieder warm. 48 Mannschaften aus verschiedenen Freizeitligen bis zur 2. Bundesliga folgten der Einladung der Hochschulsportgemeinschaft der Universität Rostock (HSG) und des Hochschulsports, die dieses Freizeitturnier bereits zum fünften Mal ausrichteten. Gespielt wurde auf insgesamt zwölf Spielfeldern in Lütten Kleiner Turnhallen, die von quietschenden Turnschuhen, Anfeuerungsrufen und Siegesgesängen erfüllt waren. „Wie die Tiere!“, bemerkte eine Zuschauerin erstaunt, als das Herrenteam von WiWa Hamburg einen Angriff auf das Team der Uni Rostock vorbereitete. Hart smashten sich beide Teams die Bälle um die Ohren. Die Hamburger blieben aber immer um ein paar Punkte voraus, sodass sie letztendlich das finale Spiel für sich entscheiden konnten und als Sieger des A-Cups bei den Herren hervorgingen. Das Spiel um den dritten Platz gewann das Team der Uni Cottbus. Bei den Damen wurde die entscheidende Runde im A-Cup zwischen zwei Mannschaften vom 1. VC Stralsund ausgemacht. „Wie ein Trainingsspiel“, kommentierte eine Spielerin, die sich mit ihrem Team ab 14. Januar wieder den Herausforderungen der 2. Bundesliga stellt. Nach einem spannenden Spiel mit wechselnden Führungen konnte sich schließlich die zweite Mannschaft über den Sieg freuen. Auf den dritten Platz kämpften sich die Damen vom SV Warnemünde vor den Parchimerinnen. Auch im B- und C-Cup trafen die Damen und Herren nach den Vorrunden, die seit dem Morgen ausgetragen wurden, auf etwa gleich starke Gegner und spielten bis in die Abendstunden um die vorderen Plätze. Detaillierte Ergebnisse gibt es demnächst auf der Website der HSG.
8. Januar 2012 | Weiterlesen
Sternsinger segnen Rostocks Rathaus
Volles Haus im Rostocker Rathaus. Ungefähr 100 Kinder bringen frischen Wind in die Machtzentrale der Hansestadt. Doch sie haben nicht nur frischen Wind mitgebracht, sondern auch Geschenke. So wie es die Weisen aus dem Morgenland damals in Nazareth getan haben sollen. Doch statt Weihrauch, Gold und Myrrhe, brachten die Kinder Geld und Süßigkeiten, die sie am Vormittag in der Stadt gesammelt hatten. Seit über 50 Jahren gehört das Sternsingen zu einer festen Tradition in Deutschland. In diesem Jahr waren in Rostock wieder über 100 Kinder der Christusgemeinde, der St. Joseph- und der Thomas-Morus-Gemeinde unterwegs. In tolle Verkleidungen gehüllt erbaten sie an den Türen Geld- oder Sachspende. Im Gegenzug segneten sie das Haus mit den Buchstaben „C+M+B.“ Die Buchstaben stehen nicht – wie man vermuten könnte – für die Namen der Heiligen Drei Könige: Caspar, Melchior und Balthasar, sondern für „Christus mansionem benedicat“ – Christus segne dieses Haus. Und natürlich wurde auch das Rathaus wieder gesegnet. Die Hausherren Karina Jens und Roland Methling waren begeistert von den vielen toll verkleideten Kindern. Um sich den Segen zu verdienen, spendete die Stadt zusammen mit der Ostseesparkasse 250 Euro und stellte den Sängern ein kleines Büffet zur Verfügung. Im letzten Jahr kamen deutschlandweit insgesamt 41.766.374,63 Euro zusammen, die für den guten Zweck gespendet wurden. Bevor die Aufkleber mit dem Segen angebracht wurden, sangen alle Sänger gemeinsam das diesjährige Mottolied: „Klopft an Türen, pocht auf Rechte.“ Darin zeigt sich auch, dass der Fortschritt selbst vor alten Bräuchen nicht Halt macht, denn vor allem in den Strophen werden die Sternsinger zu Sternrappern. Das diesjährige Beispielland ist Nicaragua. Die Kinder helfen mit, dass dort bedürftige Familien unterstützt werden können. Aber auch in Rostock gibt es arme Menschen und so betonte Pastor Beyrau: „Alle Einwohner sind mitverantwortlich, den Kranken und Sozialschwachen zu helfen.“ Nur so könne man ein erträgliches Miteinander erreichen. Zu dritt unterwegs waren Hanna, Johanna und ihre Schwester Franziska. Für Hanna war es das dritte Sternsingen, für die Schwestern sogar schon das vierte Mal. „Die Leute waren fast alle nett und haben auch was gespendet“, berichtet Johanna. Auch Franziska hat die Tour rund um die Christuskirche und in den Polizeigärten Spaß gemacht. Nur das Wetter hat nicht ganz so gut gepasst. „Der Regen hat ein paar Kronen kaputtgemacht, sonst sind wir aber gut durchgekommen“, erzählt Hanna. Alle drei wollen einen Teil ihrer Süßigkeiten der Rostocker Tafel zur Verfügung stellen. Mit dem Segen soll das Rathaus gut auf das kommende Jahr vorbereitet sein.
7. Januar 2012 | Weiterlesen
Kriminalbiologe Mark Benecke zu Gast in der Stadthalle
„Wenn ich zu einem Tatort gehe, stelle ich mein Gehirn auf erwachsene, schwangere Schmeißfliege.“ Mit diesem Vorgehen überprüft Kriminalbiologe Mark Benecke, wo die Insekten ihre Eier ablegen könnten und wo somit Maden zu erwarten sind. Mit Hilfe von Insekten und Spinnen kann er zum Beispiel die Liegedauer von Leichen bestimmen und so zur Aufklärung von Todesfällen beitragen. Bei seinem Vortrag in der Stadthalle gab er den Zuschauern einen spannenden Einblick in sein Arbeitsleben. Bevor jedoch die ersten Leichen gezeigt wurden, zeigte der Wissenschaftler den Ablauf eines typischen Tages. Es beginnt ganz normal mit Frühstück (mit einer Madentasse, ein Geschenk aus Rostock), dann folgt der Weg ins Labor, dort wird experimentiert und dann folgt auch schon die Zugfahrt nach Rostock. Dass den Kriminalbiologen selbst Kleinigkeiten interessieren, bewies er mit einem Foto von einem Kothaufen in einem Gleisbett: „Da frage ich mich doch, wie der da hingekommen ist!“ Schon im ersten Teil stellte er, ganz nebenbei, die wichtigsten Arbeitsregeln und Prämissen eines Kriminalbiologen vor. „Ich bin ein Universaldilettant und daher ist Neugier auch sehr wichtig.“ Um alles gut erkennen zu können, muss man nah rangehen und Sachen einsammeln oder fotografieren, die von Bedeutung sein könnten. Und die wichtigste Regel, die Benecke regelmäßig wiederholte, ist keine Annahmen anzustellen. Man muss das Denken abstellen und nur hinterfragen, was da ist. „An einem Tatort macht nichts Sinn, weil die Täter fast immer spinnen.“ Für den zweiten Teil durfte das Publikum dann ein Thema auswählen. Da jedoch gleichviele Gäste für „Mord im Museum“ und für „Insekten und Leichen“ waren, musste die Münze entscheiden. So kamen die Rostocker in den Genuss von Käsefliegen, Spinnen, Schmeißfliegen und natürlich Maden. „Maden und Insekten sind meine stillen Assistenten. Mit ihnen arbeite ich schon 15 bis 20 Jahre zusammen.“ Benecke erklärte anhand von verschiedenen Leichen, was Insekten an Tatorten verraten, aber auch, was sie verschleiern. So können scheinbare Kratzspuren einer Leiche im Wald auch von Nacktschnecken kommen, die Hautschichten beim Rüberkriechen abraspeln. Ein besonders skurriler Fall handelte von einer toten alten Frau. Auf ihrem Bein war eine offene, inzwischen schwarz abgefaulte Stelle, in der auch tote Maden lagen. Das war merkwürdig, denn Maden verlassen den Ort, wo sie gefressen haben. Es stellte sich raus, dass die Dame schon vor dem Tod eine kranke, von Maden befallene Stelle am Bein hatte. Da sie nicht wollte, dass die Insekten in der Wohnung umherkriechen, band sie das Bein mit einer Plastiktüte ab. Die Maden starben und das Bein entzündete sich schlimmer, woran die Frau dann starb. Da der Wissenschaftler viele verschiedene Vortragsthemen hat, kann man auch immer wieder kommen. Henni Donner und Dschaaan aus Rostock haben Mark Benecke auch schon fünfmal live erlebt. „Es ist immer wieder spannend, da er sich in einer Stadt auch nie wiederholt. Er schafft es, eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge zu zeigen“, sagt Henni. Sie und Mark haben sich über ein Internetradio kennengelernt und sind inzwischen befreundet. „Wir kommen nicht nur des Vortrags wegen, sondern auch, um Mark einfach mal wiederzutreffen.“ Wer jetzt auch Lust hat, in die Welt der Maden und Leichen abzutauchen, kann sich den 18. September vormerken. Dann ist Mark Benecke im Moya zu Gast. Außerdem steht auch schon ein Termin für das Jahr 2013 fest. Am 4. Januar wird er dann wieder in der Stadthalle vortragen. Bis dahin kann man einen Blick in eins der zahlreichen spannenden Bücher der Kriminalbiologen werfen.
7. Januar 2012 | Weiterlesen
Vogelinventur: Stunde der Wintervögel 2012
Spatzen, Amseln, Meisen – jetzt, da die Bäume kein Laub tragen, lassen sie sich gut beobachten. Auch wenn der Winter sich bisher von seiner milden Seite zeigt, schaut der eine oder andere Piepmatz vielleicht auch mal beim Futterhäuschen vorbei. Doch wie viele sind es und von welcher Art? Der Naturschutzbund (NABU) ruft an diesem Wochenende dazu auf, sich eine Stunde Zeit zu nehmen und die Vögel vor der Haustür, auf dem Balkon, im Garten oder Park zu zählen und die beobachteten Arten und deren Anzahl bis zum 16. Januar zu melden. Von der zum zweiten Mal durchgeführten „Stunde der Wintervögel“ erhofft sich der NABU Aufschluss über generelle Entwicklungen in der Vogelwelt in Städten und Dörfern. Im Mittelpunkt stehen die häufigeren Vogelarten im Siedlungsbereich, über deren Bestände teilweise weniger bekannt sei als über manche Seltenheit, so die Naturschützer. Über die Jahre sollen so Erkenntnisse über das Zugverhalten von bei uns brütender Arten, aber auch von Gästen aus den Kälteregionen gewonnen werden, das nicht zuletzt auch durch die Klimaentwicklung beeinflusst wird. „In Rostock hat man den Vorteil, dass hier eine Reihe von Vögeln sind, die hier gar nicht geboren wurden, sondern aus Nord- und Osteuropa stammen“, weist der Ornithologe Mathias Vieth auf besondere Gäste unserer Hansestadt hin. So lassen sich mit etwas Glück sogar Seidenschwänze, die durch ihre bunten Farben und Federhaube auffallen, beobachten. Im Stadthafen und auf anderen Wasserflächen fällt der Blick vielleicht auch auf Kormorane oder Schellenten. Um an der Stunde der Wintervögel teilzunehmen, sind keine besonderen Qualifikationen erforderlich. Zur Unterstützung stehen auf der Website www.stundederwintervoegel.de auch Porträts der häufigsten Vogelarten und eine Zählhilfe zur Verfügung. Am Samstag, 7. Januar, und Sonntag, 8. Januar, ist zudem jeweils von 10 bis 18 Uhr eine kostenlose Telefonhotline zur Meldung der Beobachtungen geschaltet: Telefonnummer 0800-1157-115. Im letzten Jahr nahmen in Deutschland etwa 85.000 Naturfreunde an der Stunde der Wintervögel teil und notierten etwa 2,6 Millionen Vögel. Die häufigste Art war die Kohlmeise, gefolgt von Haussperling und Amsel. Eingeführt wurde die Wintervogelerfassung durch wissenschaftliche Laien schon vor mehr als einem Jahrhundert in den USA. Damals wurden die Vögel noch bei der Jagd erlegt, bevor man die Flinte durch ein Fernglas austauschte. Seit den 1950er Jahren erfassen Naturfreunde bei der Mittwinterwasservogelzählung an der gesamten deutschen Ostsee- und Nordseeküste den Vogelbestand, informiert Mathias Vieth. In diesem Jahr findet sie am nächsten Wochenende statt.
6. Januar 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock muss 4,5 Millionen Euro Steuern nachzahlen
Der Bundesfinanzhof (BFH) hat die Revision des F.C. Hansa Rostock zurückgewiesen. Auf Grund dieser Entscheidung wird der F.C. Hansa Rostock im Wesentlichen zur Zahlung von circa 4,5 Millionen Euro Steuern einschließlich Zinsen verpflichtet, die sich aus der Entscheidung des Finanzgerichts Mecklenburg-Vorpommern vom November 2010 ergeben. Bei dem Rechtsstreit mit dem Finanzamt Rostock war zu klären, ob der F.C. Hansa zu unrecht in den Jahren 1999 bis 2001 Zahlungen für Transferentschädigungen, Provisionen an Spielervermittler und Ausbildungs- und Förderungsentschädigungen für Amateurspieler und Vertragsamateure, die beim aufnehmenden Verein Lizenzspieler werden, als sofort abziehbare Betriebsausgaben behandelt hat; oder ob diese zu aktivieren und über die Vertragslaufzeit abzuschreiben gewesen wären. Angesichts dieses Urteilstenors greift die Ende Dezember 2011 erteilte Auflage der Deutschen Fußball Liga (DFL). Die Auflage zur Überprüfung der wirtschaftlichen Situation verlangt bis zum 18.01.2012 einen beweiskräftigen Nachweis des F.C. Hansa Rostock mit welchen finanziellen Mitteln beziehungsweise Maßnahmen diese Steuerschuld zahlungswirksam erbracht werden kann. Bis zum Nachweis der Zahlungsfähigkeit ist es dem F.C. Hansa Rostock untersagt, Spielertransfers zu tätigen. Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock erklärt: „Es ist bedauerlich, dass das höchste Finanzgericht in seinem Urteil nicht die veränderten Bedingungen im Lizenzfußball nach der sogenannten „Bosman– Entscheidung“ des Europäischen Gerichtshofes berücksichtigt hat. Wir sind seit längerem in Gesprächen mit den beteiligten Parteien und sind zuversichtlich, dass wir die entsprechenden Vereinbarungen in der nächsten Woche treffen, um die Zahlungsfähigkeit des Vereins bis zum 30.06.11 zu erhalten und somit die Auflage der DFL zu erfüllen.“ Nachdem der F.C. Hansa Rostock den Rechtsstreit in der ersten Instanz vor dem Finanzgericht Mecklenburg-Vorpommern verloren hatte, wurde beim Bundesfinanzhof Revision eingelegt. Zugleich hat der F.C. Hansa Rostock auf Grund des verlorenen Gerichtsverfahrens im Jahresabschluss zum Stichtag 30. Juni 2011 Rückstellungen für Steuerverbindlichkeiten wegen Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer und Zinsen in Höhe von insgesamt circa 4,43 Millionen Euro gebildet. Somit entstehen durch das Urteil bilanziell keine neuen Verpflichtungen, jedoch ist es zur Sicherung der Liquidität des Vereins notwendig, Zahlungsvereinbarungen zu treffen. Quelle: FC Hansa Rostock
6. Januar 2012 | Weiterlesen
Neuer technischer Vorstand der RSAG: Michael Schroeder
Die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) hat einen neuen technischen Vorstand. Zum Jahresbeginn hat Michael Schroeder die Arbeit in dem Rostocker Verkehrsunternehmen aufgenommen. Der Diplomverkehrsingenieur aus Berlin löst Wilfried Eisenberg ab, der als Vorstandschef zur Bremer Straßenbahn AG wechselte. In einem deutschlandweit ausgeschriebenen Bewerbungsverfahren konnte sich Michael Schroeder im letzten August durchsetzen und wurde für fünf Jahre bestellt. An der Seite von Jochen Bruhn, der seit 26 Jahren für den kaufmännischen Bereich der RSAG verantwortlich ist, wird er nun die Geschicke der traditionsreichen Rostocker Straßenbahn AG lenken. Seine Karriere begann der 50-Jährige 1981 als Omnibusfahrer bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Nach einem Studium und weiteren Qualifikationen arbeitete Michael Schroeder hier in verschiedenen Führungspositionen. Zuletzt war er als alleiniger Geschäftsführer der BT Berlin Transport GmbH tätig. Das 100-prozentige Tochterunternehmen der BVG, mit fast 2.000 Mitarbeitern, erbringt Fahrdienstleistungen für die BVG und wurde mit dem Ziel gegründet Kosten einzusparen bspw. mit einem eigenen Manteltarifvertrag. Zu unserer Hansestadt habe der „Urberliner“ seit vielen Jahren eine enge Beziehung, ist er doch mit einer Rostockerin verheiratet. Das habe ihm die Entscheidung für einen Standortwechsel erleichtert, erklärt der Vater einer erwachsenen Tochter. Den Schritt von einem großen Unternehmen einer Großstadt nach Rostock betrachtet Michael Schroeder als eine weitere Herausforderung. „Ich sehe hier ein gutes Unternehmen, was sich in den Jahren hervorragend entwickelt hat. Meine Zielstellung ist, daran anzuknüpfen, dass dieser erfolgreich eingeschlagene Weg auch zukünftig weiter nachhaltig verfolgt wird.“ Seit vier Tagen hat er nun schon die Ärmel hochgekrempelt. Zunächst will er sich mit den Partnern, zuständigen Behörden und der Bürgerschaft bekannt machen. Heute Morgen war er unterwegs, um sich einige aktuelle Infrastrukturschwerpunkte, wie das Nordkreuz, das kurz vor seiner Vollendung steht, anzuschauen. Aber auch weitere Fragen der besseren Anbindungen liegen auf seinem Arbeitstisch. Dazu will sich die RSAG in diesem Jahr umfangreich mit Marktforschung beschäftigen. Im Mittelpunkt steht die Verbindung zwischen Innenstadt und Warnemünde. Auch die Neubaugebiete wie Schmarl und Groß Klein hat die RSAG im Blick. Doch „wir gehen nicht davon aus, dass wir da mit der Straßenbahn fahren werden“, sagt Jochen Bruhn und äußert sich auch zurückhaltend zu Plänen, Straßenbahnlinien in den Stadthafen zu führen. Bis März soll die Wirtschaftlichkeit dieses Vorhaben berechnet werden, bevor eine Entscheidung über die Realisierung getroffen wird. Neben dem Ausbau der Infrastruktur steht die Fahrzeugbeschaffung dick auf der Agenda der RSAG. Bereits seit letztem August rollen fünf neue Hybridbusse durch Rostocks Stadtviertel. Ab Mitte 2013 sollen 13 neue Straßenbahnen peu a peu in Rostock eingesetzt werden. Vielleicht werden sie sogar mit einem Anschluss zum Aufladen von E-Bikes ausgestattet sein. Nachhaltigkeit und E-Mobilität sind die Schlagwörter, mit denen die RSAG ihre Kunden und Noch-nicht-Kunden überzeugen will, statt ins Auto in öffentliche Verkehrsmittel einzusteigen. Für viele ist das nicht zuletzt auch eine Frage des Preises. Ab 1. Februar gelten bei den Fahrkarten neue, erhöhte Tarife.
5. Januar 2012 | Weiterlesen
„Magic of the Dance” in der Stadthalle
Silvester ist gerade erst ein paar Tage vorbei und trotzdem gab es heute schon wieder das nächste Feuerwerk zu bestaunen. Die 16 Akteure von der Show „Magic of the Dance“ brauchten jedoch kein Schießpulver oder Raketen, um es richtig knallen zu lassen. Ihnen genügten ein Paar Steppschuhe, denn Magic oft he Dance ist ein musikalisches und tänzerisches Feuerwerk. Nach inzwischen über 2500 Shows in über 1000 Städten gastierte die Gruppe heute Abend in der Rostocker Stadthalle. In „Magic oft he Dance“ wird die Geschichte eines Liebespaares im Dublin des frühen 19. Jahrhunderts erzählt. Ihre Liebe wird von einem Dämon bedroht, der auch dafür sorgt, dass sich beide auf dem Abschiedsfest vor der Reise ins Gelobte Land Amerika aus den Augen verlieren. Doch natürlich gibt es ein Happy End und beide finden sich wieder, der Dämon wird besiegt und am Ende können die beiden glücklich heiraten. Das alles wird tanzend erzählt. Zwar gibt es auch kurze Erzählpassagen und Gesangseinlagen von der irischen Sängerin Deirdre Shannon, die meiste Zeit über klackert und knallt es aber auf der Bühne. Bis zu 16 Tänzer sind gleichzeitig auf der Bühne und liefern eine atemberaubende Choreographie ab. Es ist unglaublich, wie präzise die Bewegungen abgestimmt sind und wie schnell die Schritte ausgeführt werden. Ergänzt mit einem typisch irischen Soundtrack, der aber auch moderne Elemente enthält, entsteht so eine einmalige Show auf der Bühne. Neben mehrfachen Irish Dance Weltmeistern standen heute auch die New York Tap All-Stars auf der Bühne. Die Gruppe tanzte im stilechten Ambiente eines amerikanischen Lokals in feiner Abendgarderobe. Dafür wurden auch drei Herren aus dem Publikum geholt, die kurzerhand zu Dean Martin, Frank Sinatra und Sammy Davis Junior umfunktioniert wurden. Es wirkte zwar teilweise etwas unbeholfen und lustig, die Männer schlugen sich aber insgesamt sehr gut und wurden mit viel Jubel aus dem Publikum belohnt. Auch der Rest der Show kam sehr gut an, sodass es am Ende sogar stehende Ovationen gab. Es wurde aber auch einiges geboten. Tänze in verschiedensten tollen Kostümen, Einsatz von Trommeln, Fässern und Besen als Takt gebende Hilfsmittel und sogar eine Pyroshow. Denn nicht mal ein Tanzfeuerwerk kommt ganz ohne Knaller aus. Am Ende legte Tänzer Ciaran Maguire sogar im wahrsten Sinne des Wortes eine heiße Sohle aufs Parkett: In brennenden Schuhen steppte er einige Momente für die begeisterten Zuschauer. Unter ihnen waren auch Hannes Schönian und Jessica Matz. Hannes tanzt selbst seit fünf Jahren Irish Dance und kennt auch einige der Tänzer persönlich, so war der Abend für ihn eine Pflichtveranstaltung. „Ich habe Riverdance gesehen und wusste damals, das will ich auch machen. Mich faszinieren vor allem die irische Kultur und das ganze Drumherum.“ Der 19-Jährige hat sogar selbst schon an Europameisterschaften teilgenommen. Auch Freundin Jessica war begeistert, sie gestand aber: „Für mich wäre das nichts, mir fehlt da glaube ich der Nerv zu. Trotzdem war es ein toller Abend.“ Vielen Gästen kribbelte es nach der Show in den Füßen und sie probierten selbst einige Tanzschritte aus. Vielleicht ist das ja eine gute Alternative für das nächste Silvester: statt Böller und Raketen lieber Stepptanz und irische Folklore. Ein großer Vorteil ist, dass hinterher keiner sauber machen muss. Und Spaß und Krach macht es sicher trotzdem.
4. Januar 2012 | Weiterlesen
Arbeitskreis mediävistischer Nachwuchswissenschaftler
„Lego hat mein Mittelalterbild geprägt.“ Thomas Linke ist Student an der Universität Rostock und wie die meisten Menschen kam er erstmals im Kindesalter in Kontakt mit Rittern und Burgen. Das Interesse für dieses Thema hat sich bis heute gehalten und wurde sogar Teil seiner Staatsexamensarbeit. Um noch gezielter arbeiten zu können, gründeten er und fünf weitere Studierende im August letzten Jahres den Arbeitskreis mediävistischer Nachwuchswissenschaftler. Die Idee zur Gründung hatte Annika Bostelmann. „Ich war im Frühjahr in Köln und dort gab es auch so einen Arbeitskreis. Das fand ich toll und dachte, das brauchen wir auch.“ Die Mediävistik beschäftigt sich ganz allgemein mit dem Mittelalter vor allem in Europa. „Die Gruppe wurde zwar von Historikern und Germanisten gegründet, sie steht aber auch allen anderen Fachrichtungen offen“, beschreibt die Doktorandin. Ziel des Arbeitskreises ist vor allem die Vernetzung, sowohl innerhalb der Uni als auch deutschlandweit. So wird es am 26. Januar einen Gastvortrag von einem Doktoranden aus Münster geben, der sich mit den Herolden im römisch-deutschen Reich beschäftigt. Neben stark germanistisch gefärbten Arbeiten, wie zu bekannten Lyrikern, beschäftigt sich zum Beispiel Stephan Hynek mit der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Klosters zum Heiligen Kreuz. Bei den regelmäßigen Treffen des Arbeitskreises wird immer eine Abschlussarbeit vorgestellt. Dazu ist jeder eingeladen, der sich für Mediävistik interessiert. „Wir kennen uns schon untereinander und auch die Arbeiten der anderen, daher freuen wir uns immer, wenn neue Leute dazu kommen, die auch ganz andere Blickwinkel mitbringen“, erzählt Annika. Neben der thematischen Arbeit können die Nachwuchsforscher so auch den wissenschaftlichen Vortrag üben und an Selbstsicherheit gewinnen. Eine Frage stellt sich jedoch: warum das Mittelalter, eine Zeit die doch so weit entfernt von uns scheint? Sind es wirklich die Ritterburgen aus Lego allein, die das Thema so faszinierend machen? „Ich finde es ungemein spannend, dass wir mit Texten arbeiten, die einmalig sind. Wenn man sich vorstellt, dass da ein Mensch Jahre dran gesessen hat, um die Handschrift zu beenden, das ist schon Wahnsinn“, berichtet Thomas Linke begeistert. Außerdem sind die Themen heute immer noch brandaktuell: Hass, Liebe und Drama finden sich genauso wie geistliche Lieder und politische Texte. Annika ergänzt: „Wir Mediävisten sind vielleicht alle etwas verrückt, aber wir machen etwas, an dem unser Herz hängt.“ In Zukunft sollen dann nicht nur die Arbeiten vorgestellt werden, sondern auch größere Projekte organisiert werden. Unabhängig vom Arbeitskreis wird am 24. Januar in der HMT ein besonderes Stück der Rostocker Mediävistik vorgestellt. Dort wird das Rostocker Liederbuch, eine der wichtigsten lokalen Liedsammlungen, in einem ganz besonderen Gesprächskonzert von Studenten vorgestellt. Ein idealer Einstieg in die Welt des Mittelalters, fernab von Rittern und Burgen. Fotos 1+2: Arbeitskreis
3. Januar 2012 | Weiterlesen
Steffen Baumgart ist neuer Co-Trainer von Hansa Rostock
Aller guten Dinge sind drei. Nachdem Steffen Baumgart bereits als Spieler vier, beziehungsweise drei Jahre die Kogge auf der Brust getragen hat, wird der ehemalige Stürmer ab sofort Co-Trainer des F.C. Hansa Rostock. „Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam unsere Ziele erreichen werden und freue mich sehr auf meine interessante und spannende Aufgabe beim F.C. Hansa Rostock“, erklärt Steffen Baumgart. Baumgart erhält in Rostock einen Vertrag bis Saisonende ohne weitere Option. Wolfgang Wolf freut sich ebenso auf die zukünftige Zusammenarbeit: „Ich habe Steffen damals aus Rostock nach Wolfsburg geholt und kenne ihn daher gut. Er wird unserer Mannschaft durch seine offene und kompetente Art weiterhelfen und den Trainerstab bereichern.“ Steffen Baumgart wurde am 5. Januar 1972 in Rostock geboren und begann seine Fußball-Karriere im Jahre 1980. 1994 holte der einstige Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf den Stürmer zum F.C. Hansa Rostock. In jener Zeit markierte Baumgart 26 Tore in 118 Spielen und war neben Uwe Ehlers, Heiko März, Hilmar Weilandt oder dem heutigen Manager Stefan Beinlich einer der Aufstiegsgaranten in die Bundesliga. Die Profi-Stationen des 39-Jährigen waren der VfL Wolfsburg, Hansa Rostock, Union Berlin, Energie Cottbus und der 1. FC Magdeburg. Als Trainer arbeitete der dreifache Familienvater unter anderem beim 1. FC Magdeburg als Cheftrainer. Quelle: F.C. Hansa Rostock
3. Januar 2012 | Weiterlesen
Schifffahrtsmuseum sucht Exponate über die DSR
In diesem Jahr jährt sich zum 60. Mal die Gründung der Deutschen Seereederei Rostock (DSR). Mit dem 1. Juli 1952 nahm die Staatsreederei der DDR ihre Arbeit auf. Das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock plant dazu im Sommer 2012 eine Sonderausstellung mit dem Arbeitstitel „Kunst und Kommerz – Werbung und Kunstförderung in der Deutschen Seereederei“. Neben einer Übersicht über die Entwicklung des Unternehmens soll die Ausstellung sich vor allem der Außendarstellung der Reederei widmen und das Schifffahrtsunternehmen im Spiegel seiner Werbung zeigen. Nicht wie in bisherigen Jubiläumsausstellungen wird es einen „Rundumschlag“ zur Geschichte der Seereederei und ihrer Aktivitäten geben, sondern diesmal umfasst einer der Schwerpunkte die Werbeabteilung der DSR und ihre Aufgaben. Darunter auch die Ausrichtung von internationalen Messeauftritten und die Mitwirkung bei der Betreuung von Kunden im Ausland. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung wird sich mit Kunst als Mittel des Marketings beschäftigen. So wurden Künstler mit der Gestaltung von Werbemitteln wie Kalendern oder Neujahrsgrußkarten beauftragt, die bei Kunden in aller Welt die Deutsche Seereederei Verbreitung fanden und von der Leistungsfähigkeit der Reederei kündeten. Von den Auftragswerken, die an bildenden Künstler vergeben wurden, sind die in Anlehnung an die historischen „Kapitänsbilder“ der Segel- und Dampfschifffahrtszeit entstandenen Schiffsporträts von Frachtschiffen der Deutschen Seereederei bemerkenswert. In Vorbereitung der Ausstellung möchte das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock seine Sammlung rund um die DSR aufstocken. Werbemittel wie Plakate, Prospekte, Kugelschreiber oder Schmuckteller, aber darüber hinaus auch Uniformteile, persönliche Dokumente wie Ausweise oder Briefe, Fotos aus dem Verwaltungsbereich oder vom Schiffsbetrieb oder auch Amateurfilme sind von Interesse. Das Museum möchte möglichst viele Dinge aus der Vergangenheit für zukünftige Generationen bewahren, ist dabei vor allem auf Schenkungen und Spenden angewiesen. Ankäufe sind nur in Ausnahmefällen möglich. Für die Sonderausstellung nehmen die Museumsmitarbeiter jedoch bei Eignung auch gerne Leihgaben entgegen, die nach Beendigung der Ausstellung an die Eigentümer zurückgeführt werden. Gesucht werden im Vorfeld der Ausstellung jedoch auch Gesprächspartner, die in irgendeiner Weise in Werbung und Kunstförderung der Deutschen Seereederei tätig waren bzw. die im Auslandsdienst die Reederei fernab der Heimat vertraten und so die Wirksamkeit von Werbemaßnahmen erlebten. Entsprechende Meldungen und Angebote nimmt das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff unter den Telefonnummern: 0381 12831- 361,-362 und -364 entgegen. Quelle: IGA Rostock 2003 GmbH
3. Januar 2012 | Weiterlesen
Leuchtturm in Flammen 2012 in Warnemünde
Symptome von Triskaidekaphobie grassierten noch vor einigen Wochen rund um den Leuchtturm von Warnemünde, drohte doch die 13. Auflage des beliebten Neujahrsevents „Leuchtturm in Flammen“ 2012 auszufallen. Doch die Besorgnis konnte mit Sponsorengeldern kuriert werden und auch der ungemütliche Regen legte rechtzeitig eine Pause ein. Die 13 erwies sich schließlich als Glückszahl, sodass unter dem Motto „Glück“ und bei frühlingshaftem Wetter mit fast zehn Grad und einer schwachen Brise dem „13. Leuchtturm in Flammen“ nichts im Wege stand. Wie schon in den letzten Jahren so dürften es auch dieses Mal wieder etwa 70.000 Schaulustige gewesen sein, die für die traditionelle Neujahrsparty mit Feuerwerk, Lasershow und Musik nach Warnemünde strömten. Apolda, Kessin, Wuppertal – neben den Rostockern waren Zuschauer aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland ins Ostseebad gereist. Auch Benjamin Roggatz, der in Karlsruhe wohnt, zog es zum Jahreswechsel in seine alte Heimatstadt zurück. „Für mich war das noch mal ein schöner Abschluss, weil ich morgen wieder abreise“, sagt der 27-Jährige, der mit seinen Freunden vom Strand aus das Spektakel verfolgte. „Mir gefällt es schon sehr gut, weil es immer eine Mischung aus verschiedenen Musikstilen ist und das Feuerwerk ist auch immer darauf abgestimmt.“ Regelmäßig besucht er das Neujahrsevent rund um das Warnemünder Wahrzeichen. Schon einige Stunden zuvor begann die Party. Buden entlang der Promenade versorgten die Hungrigen mit allerlei Leckereien. Für Stimmung sorgte Radiomoderator Steffen Holz, der es verstand, die Menschenmassen mit alten und neuen Hits zum Mitsingen zu animieren. Viele Besucher nutzten den Neujahrsabend, um noch die restlichen Feuerwerkskörper von der Silvesternacht zu zünden. Doch ihre Raketen und Wunderkerzen wurden von hellen Palmen, Chrysanthemen und Goldregen aus Feuer überstrahlt. Pünktlich ab 18 Uhr wurden sie in einem 23-minütigen Programm über dem 37 Meter hohen, in bunten Farben und Mustern eingetauchten Leuchtturm in den Himmel gepflanzt. Feuerpois auf der Bühne und eine Lasershow, die über die Promenade strahlte, ergänzten das Lichtspektakel. Dessen Dramaturgie sich an den getragenen, klassischen bis rockigen Tönen bewährter Musiker wie Pavarotti und Zucchero, Guns N‘ Roses oder Peter Maffay orientierte. Eine Premiere erlebte das Publikum mit der Rostocker Sängerin Katharina Wild, die ihren neuesten Titel „Free“ vorstellte. Unter ihrem neuen Künstlernamen Aaniyah übrigens, was allerdings bei der Moderation irgendwie untergegangen war. Ihre erhebende Pop-Hymne passte zur optimistischen Aufbruchsstimmung zum Jahresbeginn. „Ich fand es schön, um ins Jahr zu starten“, resümiert Kati Fischer, die zum ersten Mal bei „Leuchtturm in Flammen“ dabei war, anschließend. Nun dürften die bösen Geister mit dem Feuerwerk gründlich vertrieben worden sein, sodass einem glücklichen 2012 fast nichts in die Quere kommen kann. Wir wünschen es euch jedenfalls! Fotos von Leuchtturm in Flammen 2012:
1. Januar 2012 | Weiterlesen
33. Silvesterlauf 2011 des ESV Lok Rostock
314 Läufer – männlich, weiblich, jung, etwas älter, mit und ohne Schuhe oder auf kleinen Rädern – traten heute Vormittag an der Startlinie bei der Turnhalle in der Erich-Schlesinger-Straße in der Südstadt zum Silvesterlauf an, um das alte Jahr sportlich zu verabschieden. Ein richtiger Volkslauf also, der bereits zum 33. Mal zum Jahreswechsel stattfindet und gegebenenfalls auch mal zum Neujahrslauf umgetauft wird. Seit 1979 ist Siegfried Ebert vom ESV Lok Rostock an den Vorbereitungen beteiligt. Bei ihm liefen auch bei dieser Ausgabe wieder alle Fäden zusammen. Obwohl der 78-Jährige vor einem Jahr seinen Rücktritt von der Leitung erklärt hatte, konnte bisher kein Nachfolger für ihn gefunden werden. „Es sind in Rostock schon fünf Läufe ausgefallen. Das wollten wir auf jeden Fall für den Nikolaus– und Silvesterlauf vermeiden, damit wir die Tradition erhalten“, sagt der ehrenamtliche Cheforganisator und hofft, dass bald jemand seine Aufgabe übernimmt. Eine Aufgabe für die er und sein Team heute viel Dank ernteten. „Sehr gut, schön bergig, anspruchsvoll“, lobt Rüdiger Pardon, der sich auf die 11-Kilometerstrecke begeben hatte. „Um vital zu bleiben“, erklärt der 66-Jährige, der zum 30. Mal am Rostocker Silvesterlauf teilnimmt. Mit Blick auf die letzten drei Jahrzehnte schmunzelt der vielseitige Sportler: „konstant gehalten!“ Auch Jana Millat ist stolz auf ihre Leistung. „Weil es Spaß macht und man bleibt immer fit“, lautet ihre Motivation nun schon zum zweiten Mal beim Rostocker Silvesterlauf teilzunehmen. Die junge Triathletin lief nach 3,2 Kilometern in 15 Minuten als Achte ins Ziel ein und belegte damit den zweiten Platz bei den Damen. Genug Vorsprung also, um ihre Nachbarin und ihren Papa anzufeuern, die nach längeren Distanzen auf der Zielgeraden einbogen. Bereits nach 9:58 Minuten war für Max Glöckner der diesjährige Silvesterlauf beendet. Mit großem Abstand lief er als Erster auf der 3,2 km Strecke über die Ziellinie. Gut drei Minuten später folgten Wiebke Dethloff, als erste Läuferin, und Fabian Hauke. Die Königsdisziplin des Silvesterlaufs war jedoch der 22 km lange Rundlauf, der 66 Läufer vor die Tore der Stadt über Papendorf bis nach Pölchow führte. Nach einer Stunde und 13:05 Minuten kehrte Falk Zielisch als Erster wieder zurück. Christian Köhler und Tilo Segert folgten auf den Plätzen zwei und drei. Barfußläufer Kai Martin hatte sich ebenfalls die längste Strecke ausgesucht. „Ich fühl mich in Sportschuhen ziemlich unwohl. Wenn der Boden nicht zu dreckig ist, dann ist es angenehm. Man gewöhnt sich dran“, erklärt der Güstrower, für den Schuhe nur bei Minusgraden infrage kommen. Die meisten Läufer begaben sich jedoch auf die 11 Kilometer lange Strecke. Mit 34:34 Minuten der Schnellste war hier Triathlet Sebastian Rank, der sich im kommenden Jahr für die Olympischen Spiele in London qualifizieren möchte. Dicht auf den Fersen war ihm Ironman Michael Raelert, der nach 35:08 Minuten über die Ziellinie lief. Dennis Weu wurde Dritter. Bei den Frauen siegte Grit Ehlers vor Birgit Schuckmann und Laura Michel. Auch über die 7,2 km Strecke wurden die Besten ermittelt: Die Reihenfolge bei den Herren hier: Johannes Vogel (28 Minuten) vor Robert Rieckmann und Martin Kehnscherper, die gleichzeitig das Ziel erreichten. Bei den Damen liefen Stefanie Schulz, Ina Bauermann, Julia Böttner auf die ersten drei Plätze. Bei idealen Wetterbedingungen beendete der 33. Silvesterlauf in Rostock das Laufjahr 2011. Was man den Läufern normalerweise nicht wünscht, scheint zum Jahreswechsel jedoch ganz passend: Guten Rutsch! Fotos vom 33. Silvesterlauf 2011 des ESV Lok Rostock:
31. Dezember 2011 | Weiterlesen
9. Eiszeit bei Karls 2012 - Eisskulpturen in Rövershagen
Manege frei für die 9. Eiszeit in Karls Erlebnisdorf bei Rövershagen. Clowns und Jongleure, Artisten und Schlangenmenschen, Magier und Dompteure beeindrucken die Zuschauer nicht durch ihre Kunst, sondern durch ihre kunstvolle Beschaffenheit. Aus klarem, marmoriertem oder milchigem Eis sind sie entstanden. Elf internationale Künstler haben sie in drei Wochen aus 1300 Blöcken geschnitzt. Bis zu drei Meter bäumen sich die Zirkuspferde in die Höhe. Sie wirken angespannt und voller Energie, so genau wurden ihre Glieder, Muskeln und Sehnen mit Kettensägen, Messern und Stechbeitel herausgearbeitet. Doch der impulsive Moment ist in Eis erstarrt. Als ursprünglichste der dargebotene Künste im klassischen Zirkus ist die Pferdedressur auch bei Karls Eiszeit im Herzen der 1200 großen Fläche zu finden. Drumherum werden in insgesamt sechs Manegen weitere Attraktionen geboten: von gefährlichen Raubkatzen und waghalsige Akrobaten bis zu verspielten und lustigen Skulpturen, wie der kleine Mops, der ein ungewöhnlich artistisches Talent an den Tag legt, um sein Bein zu heben. Bringt die Zirkuswelt an sich nicht schon die Fantasie in Bewegung, so erdachte sich Yuri Kosterin aus der Ukraine mit einem Elch und einem Tiger auf Motorrädern eine Nummer, wie sie wohl bestenfalls in Comics dargestellt werden könnte und den Betrachter zum Schmunzeln bringen. Auch Bartosz Chylewski ließ bei seinen Figuren der Fantasie freien Lauf. Inspirieren ließ er sich dabei jedoch mehr von Bildern, als von eigenen Zirkuserlebnissen. Wegen der Tierhaltung hatte er schon als Junge Zirkusbesuche abgelehnt, erzählt der polnische Bildhauer, der sich zum zweiten Mal an Karls Eiszeit beteiligt. Bei Minus zehn Grad muss er sich um die riesigen Elefanten, Tiger, Löwen und Gorilla aus Eis bei Karls Eiszeit jedoch keine Sorgen machen. Warm angezogen dürften sich die Besucher ebenfalls gut unterhalten fühlen, nicht nur durch den Anblick der Eisskulpturen, sondern die Kleinen auch auf der Eis-Rutsche und dem neuen Eis-Karussell und die Großen bei einem frischen Getränk an der Eisbar. Noch bis zum 26. Februar 2012 dauert die 9. Eiszeit in Karls Erlebnisdorf bei Rövershagen an und kann täglich von 9 bis 19 Uhr besucht werden. Eine Eintrittskarte kostet 7 Euro, für Kinder bis zum 12. Lebensjahr 5 Euro und ist zugleich Dauerkarte, sodass die 9. Eiszeit damit mehrmals besucht werden kann. Im Preis enthalten ist auch der Verleih von Schlittschuhen. Denn wie auch in den letzten Jahren, so gibt es auch bei der neunten Auflage der Eiszeit wieder die Möglichkeit zum Schlittschuhlaufen auf der 400 qm großen Eislaufbahn. Neu diesmal ist das Bratpfannencurling. Fotos von der 9. Eiszeit bei Karls in Rövershagen:
31. Dezember 2011 | Weiterlesen
„Charleys Tante“ besucht nun auch Rostock
Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei und die anstrengenden Besuche der Verwandtschaft wohl zum größten Teil überstanden. Doch im Volkstheater geht der Stress erst richtig los, denn „Charleys Tante“ aus Brasilien hat sich angekündigt. Im Gepäck hat sie die letzte Premiere für dieses Jahr im Volkstheater, bestens aufgelegte Schauspieler und ganz viele Lacher. Die Probleme für Charles (Michael Ruchter) und Jack (Paul Walther) beginnen jedoch mit der Absage der Tante, war sie doch der Dreh- und Angelpunkt für einen perfekten Plan. Die beiden Collegestudenten wollten den Besuch der Dame eigentlich dazu nutzen, einen romantischen Abend mit ihren Traummädchen Kitty (Caroline Erdmann) und Amy (Lisa Flachmeyer) zu verbringen. Denn ohne Anstandsdame würde Mister Spettigue (Dirk Donat) seiner Tochter und seinem Mündel nie erlauben, die Jungen zu treffen. Also muss kurzerhand Mitstudent Babberley (Peer Roggendorf) einspringen. In einem reizenden, rückenfreien Kleid mit viel Ausschnitt für die behaarte Brust wird er den beiden Mädchen als Verwandtschaft „aus dem Land, wo die Affen herkommen“ vorgestellt. Der Plan scheint aufzugehen, doch auf einmal steht Spettigue vor der Tür. Und als ob das nicht reichen würde, schneit auch Jacks Vater (Jakob Kraze) rein und beide Männer verlieben sich in die falsche Tante. Es beginnt ein großartiges Verwirrspiel und natürlich erscheint irgendwann auch die echte Donna Lucia d´Alvadorez (Andrea Stache-Peters) aus Brasilien, um das Chaos perfekt zu machen. Und nach einer kurzen Anlaufzeit, die etwas schwerfällig wirkte, präsentierte das Ensemble ein wirkliches Feuerwerk der Unterhaltung. Nicht nur die schräge Handlung des im Original von Brandon Thomas geschriebenen Stückes überzeugte, auch die Rostocker Umsetzung selbst zeigte viel Herz (und Haut). Angefangen bei tollen Kostümen – edle Anzüge, bunte Kleider oder einfach nur ein Handtuch – und einem hübschen Bühnenbild. Das irre Tempo der Inszenierung von Peter Kube und Dramaturg Jörg Hückler sorgte dafür, dass es zu keinen Leerlaufzeiten innerhalb des Stückes kam. Es passierte andauernd etwas und auch die Witze waren bis zum Schluss dicht gesät und teilweise herrlich übertrieben. Bei so einem Stück muss einfach jemand theatralisch in Ohnmacht fallen und so kurz vor Silvester darf auch eine Anspielung auf den Klassiker „Dinner for One“ nicht fehlen. Absolut großartig wurde das Stück aber durch die tolle schauspielerische Leistung des Ensembles. Alle Figuren bekamen von ihren Darstellern das ganz besondere Etwas verliehen. Auch wenn es bei so viel Spaß, der auf das Publikum übertragen wurde, schwerfällt, jemanden besonders hervorzuheben, kommt man bei diesem Stück doch nicht drum herum. Peer Roggendorf gibt eine bezaubernde Tante ab. Er schafft es, die Balance zwischen geehrt und geekelt fühlen genau zu treffen und kann so die großen Fußstapfen von Heinz Rühmann, der die Rolle im Film von 1956 übernahm, ausfüllen. Auch Erik Malter und Simon Große waren von der Premiere begeistert. Die beiden spielen seit mehreren Jahren selbst beim „Theater am Ring“ und lobten vor allem die Spritzigkeit und das Tempo der Komödie. „Man hatte das Gefühl, wirklich in einem England von vor 30 oder 40 Jahren zu sein, obwohl es einige moderne Aspekte gab. Aber die Stimmung passte einfach“, resümierte Erik. Und auch für Simon war es „die perfekte Silvestergala.“ „Das Bühnenbild, Musik und Schauspieler, es war alles toll.“ Und Erik ergänzt: „Es war schön, dass mal nicht versucht wurde, irgendeinen ernsthaften Aspekt mit reinzubringen. Komödien können auch einfach mal nur lustig sein!“ Wer heute Abend noch nichts vorhat und jetzt Lust bekommen hat, eine der beiden Silvestervorstellungen zu besuchen, den muss ich leider enttäuschen – beide Vorstellungen sind schon ausverkauft. Aber im neuen Jahr gibt es noch Karten und jeder der gerne lacht, sollte sich auf jeden Fall einmal von „Charleys Tante“ besuchen lassen – am besten zusammen mit der lieben Verwandtschaft. Fotos 1-4: Dorit Gätjen, VTR
31. Dezember 2011 | Weiterlesen
Konzert von Matthias Reim auf Februar 2012 verschoben
Das für den 30.12.2011 in der StadtHalle Rostock geplante Konzert muss leider verschoben werden. Matthias Reim wurde heute Mittag auf Grund einer verschleppten Krankheit in seiner Wahlheimat Mallorca in ein Krankenhaus eingeliefert. Der neue Termin für das Konzert in der StadtHalle ist der 04.02.2012. Matthias Reim entschuldigt sich vielmals bei all seinen Fans. Er und Michelle freuen sich schon riesig auf den 04. Februar in der Stadthalle Rostock. Alle Eintrittskarten behalten selbstverständlich für den Ersatztermin ihre Gültigkeit! Quelle: GOLIATH Show & Promotion GmbH
29. Dezember 2011 | Weiterlesen
181 Kreuzfahrtschiff-Anläufe 2012 in Warnemünde
181 Anläufe von 40 Kreuzfahrtschiffen stehen bislang für 2012 im Kalender des Kreuzfahrthafens Rostock-Warnemünde. „Nach der herausragenden Saison 2011 mit 158 Anläufen von 34 Schiffen werden wir im nächsten Jahr noch etwas mehr zu tun bekommen“, erklärte Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock. Bei 107 Anläufen bildet Warnemünde das Tagesreiseziel der Kreuzfahrtschiffe. 74 Mal wird es im nächsten Jahr auf Schiffen der Reedereien AIDA Cruises, Costa Crociere, Princess Cruises und Norwegian Cruise Line einen vollständigen oder teilweisen Passagierwechsel geben. Eröffnet wird die Kreuzfahrtsaison in Warnemünde am 23. April 2012 von der AIDAsol. Das 252 Meter lange Schiff der AIDA Cruises Reederei wird im kommenden Jahr 16 Mal in Rostock zu Gast sein. Von Southampton kommend wird die Black Watch der Fred. Olsen Cruise Line am 25. November 2012 die Riege der Kreuzfahrtriesen beschließen. Wie bereits 2011 wird AIDA auch im kommenden Jahr mit zwei Schiffen von Warnemünde aus starten. Unterstützung erhält die AIDAsol von ihrem baugleichen Schwesterschiff AIDAblu, für das 17 Anläufe im Terminkalender stehen. Sechs Schiffe werden 2012 erstmalig Kurs auf den Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde nehmen: Costa Allegra, Costa Fortuna, Gann, MS Nautica, Star Flyer und Ryndam. Neben zwölf Dreifachanläufen stehen auch wieder drei der beliebten Vierfachanläufe auf dem Programm. Am 10. Juni werden die AIDAblu, die MS Nautica, die Norwegian Sun sowie die Costa Allegra in der Hansestadt begrüßt. Die Costa Allegra wird allerdings nicht in Warnemünde liegen, sondern am Liegeplatz 41 im Becken A des Rostocker Seehafens festmachen. Der zweite Vierfachanlauf steht für den 20. Juli im Kalender. An diesem Tag muss die Empressin den Überseehafen ausweichen, während die AIDAblu, die Emerald Princess und die Silver Cloud in Warnemünde festmachen. Drei Tage später gibt es dann wirklich vier Kreuzfahrtschiffe im Ostseebad zu bewundern. Die Seabourn Pride und die Balmoral teilen sich den Liegeplatz P8, während die MS Marina und die Silver Whisper an P7 bzw. P1-4 festmachen. Mit 181 avisierten Anläufen bleibt Rostock-Warnemünde vor Kiel und Hamburg auch 2012 Deutschlands beliebtestes Reiseziel für Kreuzfahrttouristen.
28. Dezember 2011 | Weiterlesen
OB-Wahl 2012: Karina Jens eröffnet Bürgerbüro
„Es ist eine schöne Stadt, keine Frage“, stellt die Oberbürgermeister-Kandidatin der CDU Karina Jens klar. Doch „mit einer erstarrten Verwaltung und mit einer nicht gegebenen Kommunikation“ bliebe die Hansestadt hinter ihren Möglichkeiten zurück. Um dies zu ändern, tritt sie am 5. Februar 2012 zur Wahl des neuen Stadtoberhauptes an – „Volle Kraft Rostock“ lautet ihr Motto. Nach Christian Blauel von den Grünen und Amtsinhaber Roland Methling eröffnete gestern auch Karina Jens ihr Bürgerbüro in der Richard-Wagner-Straße 15. Dabei ließ die Bürgerschaftspräsidentin keinen Zweifel daran, wo ihrer Meinung nach der Schuh drückt. „Die Disharmonie zwischen Verwaltung und Bürgerschaft“ sei es, was die Stadt lähme. 48 Widersprüche in der laufenden Legislaturperiode – „so soft haben wir nicht getagt“ – würden zu Stillstand und Blockade führen. Daher sei es „unerlässlich, dass wir zu einem ganz anderen Klima und zu einer neuen Gemeinsamkeit kommen“, untermauert Jens ihr wichtigstes Anliegen. Über alle Gruppierungen und Parteien hinweg repräsentiere die Bürgerschaft 70 Prozent der Einwohner, so Jens. Dies habe auch der Oberbürgermeister zu begreifen. „Da kann man nicht durch Widersprüche seinen eigenen Weg versuchen durchzusetzen.“ Über der Stadt hänge ein großes Schweigen, beschreibt Jens die aktuelle Situation, die dazu führe, dass viele ihre Meinung nicht mehr frei äußern würden. „Ich möchte eine freie, eine optimistische, eine auf Aufbruch gestellte Stadtgesellschaft, die trotz aller Probleme ihre Ziele angeht“, formuliert die 53-Jährige ihr Ziel. Unterstützung bekommt Karina Jens im Bürgerbüro von ihrem Wahlkampfleiter Christian Anders. Ab sofort sind die Räume für interessierte Bürger geöffnet. In den kommenden Tagen sollen zudem Website und Facebook-Präsentation weiter ausgebaut werden. Am 3. Januar wird die Auftaktveranstaltung mit Innenminister Lorenz Caffier in der Trotzenburg die heiße Phase des Wahlkampfes einleiten. Dann möchte Karina Jens auch mit einem Bürgerbus durch die Stadtteile touren, um die Einwohner direkt zu erreichen – wettergeschützt, mit Standheizung und dank Hybrid-Technik auch ökologisch korrekt.
23. Dezember 2011 | Weiterlesen
Beinharte Bagaluten Wiehnacht mit Torfrock
Weihnachtszeit, stille Zeit? Nicht bei der Bagaluten Wiehnacht von Torfrock, für die sich die norddeutsche Kultband bereits zum 22. Mal in der Vorweihnachtszeit auf Tour begab. In Rostock feierten gestern Abend gut 1000 Fans, viele mit Hörnerhelmen herausgeputzt, in der Scandlines Arena ein feuchtfröhliches Weihnachtsfest, an das Sänger Klaus Büchner mit witzigen Paarreimen erinnerte. Zwischen den Adventsgedichten sorgten die Torfrockhits für den wenig besinnlichen, aber stimmungsvollen Soundtrack der Party. Humorvolle, norddeutsche Texte auf die Musik von alten Rock ‘n’ Roll Klassikern gehören zu den Markenzeichen der vierköpfigen Band. Für eine zartere, folkige Note sorgte Klaus Büchner an der Mundharmonika und auf mehreren Flöten – die größte fast so lang wie der Musiker selbst. Ansonsten wurde mit den Instrumenten ordentlich gerockt, gebluest und gedrivt. Schlagzeuger Stefan Lehmann heizte seiner Snare so stark ein, dass sie den Geist aufgab und während „Trunkenbold“ ausgewechselt werden musste. Ein Song, bei dem der charismatische Gitarrist und Torfrock-Urgestein Raymond Voss durch seine zuvor mit Rauch aufgewärmte, sonore Stimme beeindruckte. Eine Stimme, die wie auch die von Klaus Büchner, aus den Werner-Filmen bekannt ist und mit deren Soundtrack die Band Anfang der 1990er ihren Durchbruch hatte. Ganz klar, dass auch der Nummer-eins-Hit „Beinhart“ sowie „Eiskalt“ aus der neuesten Verfilmung der Comicfigur auf dem Konzert nicht fehlen durften. Nicht nur bei ihren Songs über „Presslufthammer B-B-B-B-Bernhard“, Renate, Rollo und andere Helden aus dem ländlichen Torfmoorholm und der Wikingerzeit konnten sich die Torfrocker auf die Textsicherheit ihrer überwiegend männlichen Fans verlassen. Die sind tagsüber sowohl auf der Baustelle, als auch im Büro oder in der Schule zu finden und stammen nach fast 35-jähriger Bandgeschichte aus mehreren Generationen. Während die mitgealterten Fans lieber schunkelten und cool wippten, war bei den gut vorgeglühten Halbstarken ganz bagaluten-like euphorisches Pogo-Rempeln und bierseliges Mitgrölen angesagt. Durch die Luft fliegende halb leere Bierbecher sorgten nicht gerade bei allen für Begeisterung. Die Kleinsten wurden sicherheitshalber vor die Bühnenabsperrung gesetzt und dort mit Cola versorgt. Aufwärmen konnte sich das Publikum bereits bei der Vorband Stier, deren harte Rockklänge bei den Rostocker Headbangern ebenfalls gut ankamen. Alle Jahre wieder, mittlerweile heißt die Scandlines-Arena OSPA-Arena nächster Termin: So 22. Dezember 2013, 20 :00 Uhr, OSPA-Arena (Tschaikowskistraße 45)
23. Dezember 2011 | Weiterlesen
Wladimir Kaminer liest auch 2011 wieder im Audimax
Gestern war der erste Tag der Weihnachtsferien für die Rostocker Studenten. Trotzdem gab es noch eine besondere Vorlesung im größten Hörsaal der Universität. Wladimir Kaminer war auch in diesem Jahr wieder zu Gast in Rostocks Audimax, um Geschichten aus seinem Leben zu erzählen und ganz nebenbei auch noch sein neuestes Buch „Liebesgrüße aus Deutschland“ vorzustellen. Seit über 20 Jahren lebt Wladimir Kaminer nun schon in Berlin und schreibt dort nicht nur Bücher, sondern macht auch Musik. Sein erster Erzählband „Russendisko“ prägte den Begriff für neue russische Volksmusik mit Popeinschlägen. Unter dem Titel veranstaltet er auch regelmäßig Partys, auf denen er selbst als DJ auflegt. Vor der Lesung lief zur Einstimmung auch die – von dem Autor mit zusammengestellte – Schallplatte „Ukraine do Amerika“, die mit ukrainischen Hits für gute Stimmung unter den Gästen sorgte. Gut 450 Zuhörer waren zu der vom M.A.U. Club organisierten Lesung gekommen – und das sogar ganz ohne Anwesenheitspflicht. Da können sich einige Dozenten der Uni sicher noch eine Scheibe abschneiden. Gut gelaunt betrat dann pünktlich um 20 Uhr der Autor die Bühne und begrüßte die Gäste herzlich: „Wo habe ich beim letzten Mal aufgehört“, fragte er das Publikum. Sowohl im letzten Jahr als auch 2009 begeisterte er kurz vor Weihnachten die Rostocker. Zuerst erzählte der selbst ernannte „Rotwein-Russe“, der während der Lesung nur Wasser trank, von seinen Reisen. Viel rumgekommen sei er in diesem Jahr. „Ich werde immer häufiger eingeladen, etwas über neue deutsche Literatur zu erzählen. Jetzt gerade war ich in Mexiko“, berichtete der Autor. Für den April ist er ins Konsulat in St. Petersburg eingeladen, wo er einen Literaturlehrgang leiten soll. „Mein neues Buch ist das dickste und lustigste Buch, das ich je geschrieben habe“ urteilte Kaminer selbst. In „Liebesgrüße aus Deutschland“ zeigt er wieder mit viel Witz, wie unterschiedlich Deutschland und Russland sind. Viele kurze Geschichten über große und kleine Kulturverschiedenheiten sind in dem Buch versammelt. Unter anderem erklärt er die Besonderheiten der russischen Sprache, in der es keine Wörter für Versöhnung, Rettungsweg und Pfadfinder gäbe. Aber auch viele persönliche Begebenheiten hat der Autor zu Papier und gestern Abend auch zu Gehör gebracht. Erlebnisse mit dem frisch erworbenen Führerschein („das Auto ist eine Kapsel des Todes“) oder von einem Ausflug in den Kletterpark brachten das Publikum immer wieder zum Lachen. Zwar ist die letzte Geschichte schon älter, jedoch wurde sie in der Pause von einigen Gästen gewünscht. Und der sympathische Entertainer kam diesem Wunsch gerne nach. Neben Textwünschen und Gesprächen mit Kaminer konnte man in der Pause auch eins der vielen Bücher kaufen. Das hatte den Vorteil, dass man sie sich direkt signieren lassen konnte. Und auch die Schallplatten der Russendisko waren gefragt und verkauften sich sehr gut. Vielleicht hat der eine oder andere so noch ein kurzfristiges Weihnachtsgeschenk gefunden. Eine besondere Ankündigung machte Kaminer am Ende der Lesung. Im nächsten Jahr wird sein Debüt „Russendisko“ ins Kino kommen. Die Hauptrolle wird Matthias Schweighöfer übernehmen. „Ich hab den Film schon gesehen und finde, er ist sehr gut geworden.“ Wie die Zuschauer ihn finden, wird man dann im nächsten Jahr sehen. Und wenn der Autor wieder nach Rostock kommt, wird man sicher auch die Gelegenheit haben, mit ihm darüber ins Gespräch zu kommen. Als Studentin konnte Julia Harder schon einige Vorlesungen im Audimax erleben und kann sich so ein Urteil erlauben: „Ich glaube als Dozent wäre Kaminer nicht so gut. Er könnte sicher gute Anekdoten erzählen, aber der Stoff würde sicher zu kurz kommen.“ Trotzdem fand sie die Lesung selbst sehr unterhaltsam. Sie und ihre Mutter schenken sich immer gegenseitig die Bücher Kaminers, auf einer Lesung habe sie ihn aber noch nie erlebt. „Und trotzdem liest man die Bücher in dem gleichen Modus, wie er spricht“, sagte sie. Eine tolle Lesung also und ein schöner Jahresabschluss für alle Beteiligten.
23. Dezember 2011 | Weiterlesen
Leuchtturm in Flammen 2012 in Warnemünde - Countdown
In zehn Tagen ist es soweit: Pünktlich um 18 Uhr wird am 1. Januar 2012 das neue Jahr im Ostseebad wieder mit Musik, Licht, Laser und Feuerwerk begrüßt. Das Spektakel Leuchtturm in Flammen 2012 wirft seine Schatten voraus. Unübersehbar weist seit heute ein Banner am Warnemünder Wahrzeichen auf das bevorstehende Großereignis hin. Kurzzeitig stand die 13. Auflage von Leuchtturm in Flammen, die in diesem Jahr unter dem Motto „Glück“ steht, auf der Kippe. Doch die Reederei Scandlines sicherte ihre weitere Unterstützung als Hauptsponsor zu und neue Sponsoren konnten gewonnen werden. Dem traditionellen Jahresauftaktspektakel in Warnemünde steht somit nichts mehr im Wege – dann hoffentlich bei schönerem Wetter als dem nass-kalten Nieselregen, der heute im Ostseebad herrschte. Wir sehen uns am 1. Januar 2012 bei Leuchtturm in Flammen!
22. Dezember 2011 | Weiterlesen
Mittelmole Warnemünde: Städtebaulicher Wettbewerb
„Vielleicht die spannendste stadtplanerische Aufgabe der nächsten Jahre“ ist es für Ralph Müller, Leiter des Rostocker Amtes für Stadtplanung. Gemeint ist die Gestaltung der Warnemünder Mittelmole, für die seit Dienstag europaweit Vorschläge gesucht werden. Mit den Ergebnissen aus dem Strukturkonzept zur Entwicklung des Ostseebades und den Bürgerforen wurde nun die Aufgabenstellung für den städtebaulichen Wettbewerb formuliert und im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Bis Ende Januar können Architekten und Stadtplaner ihre Ideen einreichen. Ziel dieser ersten Phase des Wettbewerbs ist es, „möglichst viele skizzenhafte Vorschläge zu erlangen, wie man dort den Städtebau mit den gesamten Rahmenbedingungen realisieren kann“, erläutert Anja Epper, Sachgebietsleiterin im Amt für Stadtplanung. „Dieser Wettbewerb ist ein städtebaulicher Wettbewerb“, stellt Epper klar, dass es nicht um die Höhe oder Fassade eines Gebäudes geht, sondern um den gesamten Städtebau. Die Ergebnisse sollen in den aufzustellenden Bebauungsplan einfließen, der sich im zweiten Halbjahr 2012 anschließen wird. 2013 soll der Bebauungsplan von der Bürgerschaft beschlossen werden, 2014 könnten die ersten Bagger anrollen. Aus den in der ersten Phase eingereichten Vorschlägen wird eine Jury maximal 15 Arbeiten auswählen, die bis Ende Mai detaillierter ausgearbeitet werden. Dann sind auch die Einwohner wieder gefragt. Die Arbeiten sollen öffentlich ausgestellt und im Rahmen eines Bürgerforums diskutiert werden. 17.000 Euro sind für den 1. Preis ausgelobt, doch „es wird nicht den einen Entwurf geben“, erhofft sich Stadtplaner Müller viele interessante Detaillösungen, die in der Summe überzeugen. Wesentliches Kriterium ist, dass die Mittelmole eine eigenständige Identität als Quartier erlangt. Um dies zu erreichen, sind zwischen 100 und 300 Wohnungen geplant. „Das sollen Mietwohnungen werden, weil wir unseren Bestand ausbauen wollen“, stellt Christian Jentzsch, Projektleiter der Wiro, klar, dass hier weder Ferien- noch Eigentumswohnungen geplant sind. Ende 2010 hat die kommunale Wohnungsgesellschaft für 14,2 Millionen Euro ein etwa 67.000 Quadratmeter großes Grundstück auf der Warnemünder Mittelmole von der Scandlines-Reederei erworben. „Wir müssen auch unseren Auftrag erfüllen, die Bevölkerung mit Wohnraum zu versorgen“, verweist Jentzsch auf eine Leerstandsquote von nur noch 1,8 Prozent. Weitere Eckdaten der Aufgabenstellung sehen etwa 1.000 Quadratmeter für kleinteiligen Einzelhandel, Gastronomie sowie 200 bis 300 Hotelbetten vor. Mit Blick auf den Bahn- und Seeverkehr spielt der Schall- und Emissionsschutz dabei eine besonders wichtige Rolle. Was es auf der Mittelmole definitiv nicht geben wird, ist eine Sport- oder Veranstaltungshalle. Angebote aus den Bereichen Kultur und Tourismus sind hingegen ebenso möglich wie ein Bürgerzentrum in freier Trägerschaft. Als „aufzuwertende Grünfläche“ soll der Bereich am südlichen Ende (hinter dem Fischereck) erhalten bleiben. Auch eine neue Querungsmöglichkeit in Höhe des gerade geschlossenen Bahnübergangs am Südende des Alten Stroms wäre gern gesehen, um die Verbindung zum Wasser zu schaffen – idealerweise natürlich barrierefrei. Dies gilt auch für die Bahnhofsachse von der Brücke, über den Bahnhof bis zum Fähranleger Hohe Düne. Der Wettbewerb umfasst nicht nur die von der Wiro erworbene Fläche, sondern erstreckt sich bis an die Wasserkanten. Sportboot- und Yachthafen bleiben ebenso wie die Segel- und Schulsportbereiche des Landessportbundes erhalten und sind Teil der Gesamtplanung. Viele unterschiedliche Belange gilt es bei diesem Wettbewerb unter einen Hut zu bekommen. Sollen doch die Wasserkanten soweit wie möglich zugänglich gehalten werden, gleichzeitig aber den Sicherheitsvorschriften der Kreuzliner Sorge getragen werden. Auch die vorhandene Anzahl Stellflächen soll erhalten bleiben, jedoch – anders als jetzt – in einer „ortsbildlich verträglichen Integration“ – ob mehrgeschossig oder unterirdisch bleibt der Kreativität der Teilnehmer überlassen. „Ziel ist es, eine flexible, zukunftsoffene städtebauliche Lösung zu finden“, fasst Anja Epper die Aufgabenstellung zusammen. Man darf gespannt sein, mit welchen Ideen die Architekten und Planer alle Anforderungen unter einen Hut bekommen.
22. Dezember 2011 | Weiterlesen
Schlag gegen Rauschgiftkriminalität in Rostock
Der Tisch der Kriminalpolizeidirektion Rostock war heute Morgen reich gedeckt. Die leeren Kartoffelsalateimer gehörten noch zu den harmlosesten Dingen und waren nicht vom Frühstück der Kollegen übrig geblieben. Getrocknetes Kraut, welches in teilweise geöffneten Tüten daneben lag, verströmte seinen Geruch in den Raum. Bei dem Kraut handelt es sich um Hanfpflanzen. Über sieben Kilogramm Marihuana und Haschisch haben die Mitarbeiter des für die Rauschgiftbekämpfung zuständigen Fachkommissariats seit Mitte Dezember sichergestellt. Der größte Coup gelang den Beamten am 10. Dezember. Gleich fünf Kilogramm Marihuana hatte der 27 Jahre alte Dirk E. auf seiner sogenannten Beschaffungsfahrt nach Rostock in der Reserveradmulde eines Kofferraums versteckt. Beliefern wollte er damit Martin H. aus Rostock-Evershagen, der zuvor bereits elf Mal polizeilich in Erscheinung getreten war. Wegen des Verdachts, dass der 28-Jährige mit Betäubungsmittel in nicht geringer Menge Handel treibt, wurde bereits seit Anfang des Jahres gegen ihn ermittelt. So erfuhr die Kriminalpolizei von dem Deal, griff auf der Rückfahrt zu und verhaftete Dirk E. Bei einer anschließenden Durchsuchung bei Martin H. wurden in einem Depot seines Bruders weitere 235 Gramm Amphetamine, 100 Gramm Haschisch sowie 18,5 Gramm Marihuana und in der Garage seiner Eltern noch einmal 1,7 Kilogramm Marihuana in Folien und Plastikeimern gefunden. Martin H. wurde am 12. Dezember festgenommen. Als Autofahrer an der Tat beteiligt war auch der 34-jährige Rostocker Marko S., der drei Tage später ebenfalls in Haft kam. Gegen ihn wurde ein Verfahren aufgrund des Verstoßes gegen das Betäubungs- und Arzneimittelgesetz eingeleitet. 30 Milliliter Testosteron und 30 Tilidin-Schmerztabletten wurden bei ihm entdeckt. Außerdem soll er in seinem Keller umfangreiches Plantagenequipment zum Betrieb einer Hanf-Indoorplantage untergestellt haben, das Dirk E. zugeordnet wird. Wie hoch das Strafmaß für derartige Vergehen ist, muss nun das Gericht bestimmen. Es richtet sich nach dem Wirkstoffgehalt des Rauschgiftes, der noch festgestellt werden muss. Ab 7,5 Gramm reinem THC (Hauptwirkstoff bei Marihuana) handelt es sich um ein Verbrechen, das mit einem Jahr Freiheitsstrafe belegt wird. Im Fall von Dirk E. komme noch hinzu, dass er eine scharfe Waffe griffbereit im Fußraum des Autos bei sich hatte. „Da ist die Mindestfreiheitsstrafe fünf Jahre“, erläutert Oberstaatsanwalt Reinhard Krüger. „Im Vergleich zu Metropolen wie Hamburg sind fünf Kilogramm nicht viel. Für uns aber dennoch außergewöhnlich“, erklärt der Leiter der Kriminalpolizeidirektion Peter Mainka. Der Fund, der einen Marktwert von 35.000 Euro hat und für 21.000 Euro eingekauft wurde, sei der größte Fund in diesem Jahr, jedoch nicht der einzige an diesem Dezemberwochenende. Bereits am 9. Dezember wurden bei einem Mann in der Südstadtklinik, der durch sein aggressives Verhalten gegenüber dem Krankenhauspersonal aufgefallen war, 175 Gramm Haschisch sichergestellt, die er in Rucksack und Bekleidung mit sich trug. Am gleichen Tag wurde außerdem in Zusammenarbeit mit dem Zollfahndungsamt ein Tatverdächtiger festgenommen, bei dem die Polizei 143 Gramm Haschisch, 20 Gramm Amphetamine, 35 Gramm Marihuana und 40 Ecstasy-Tabletten gefunden hatte. Auch heute Morgen wurden bei zwei Wohnungsdurchsuchungen im Raum Rostock-Evershagen 70 Gramm Amphetamine und Dealerutensilien wie Feinwaage und Zerkleinerer von der Kriminalpolizei sichergestellt. Die Kriminalpolizeiinspektion hat in diesem Jahr bisher 156 Rauschgiftverfahren bearbeitet. Mit den Fällen der Polizeiinspektionen Rostock und Güstrow, zu den auch Gesetzesverstöße seitens der Konsumenten gehören, sind es 635. Landesweit seien es 3473 Sachverhalte im Zusammenhang mit Rauschgift in diesem Jahr gewesen. „Da bewegen wir uns auf dem Niveau vom vergangenen Jahr“, so Peter Mainka. In Mecklenburg-Vorpommern ist Marihuana die verbreitetste Droge, nicht zuletzt wegen des relativ günstigen Preises. Vor allem Kleindealer seien hier aktiv, die ihre Drogensucht durch den Weiterverkauf finanzieren. Durch die Fähren hat sich Mecklenburg-Vorpommern aber auch zu einem Transitland in Richtung Skandinavien entwickelt.
21. Dezember 2011 | Weiterlesen
Spendenübergabe auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt
Im Leben ist es oft so wie bei der Achterbahn. Mal ist man ganz oben und kurz darauf geht es steil bergab. Auch die Besucherzahlen des Rostocker Weihnachtsmarktes gingen nach dem viel zu verschneitem letzten Jahr wieder nach oben. „Es ist wieder besser gelaufen für alle Beteiligten, teilweise strahlte der Weihnachtsmarkt wieder in seiner alten Pracht“, sagte Marlies Urbigkeit vom Schaustellerverband Mecklenburg-Vorpommern. So fiel es den Gewerbetreibenden auch wieder leicht, etwas für den guten Zweck zu spenden. Schon seit über 20 Jahren sammelt der Schaustellerverband bei den Gewerbetreibenden. Das wichtigste Anliegen ist seit damals die Unterstützung der Krebshilfe. Aber auch andere soziale Projekte und vor allem Kinder sollen unterstützt werden. 275 Beschicker sind in diesem Jahr auf dem Weihnachtsmarkt tätig. Alle zusammen haben eine Summe von 6280 Euro zusammenbekommen, die heute an fünf Rostocker Einrichtungen übergeben wurde. Der größte Teil der Gelder ging an medizinische Einrichtungen. Jeweils 2400 Euro gingen an die onkologische Station und an den Bereich Radiologie/Strahlentherapie der Universitätsklinik. Prof. Dr. Ernst Klar nahm als Leiter der Allgemeinen Chirurgie einen Scheck entgegen. „Wir profitieren schon seit sechs Jahren von den Spenden und konnten damit auch schon unsere Labore ausbauen“, sagte der Arzt. Mit den Geldern wollen die Mediziner vor allem die individuellen Therapiemethoden verbessern. „Wir wollen Tumoren besser charakterisieren, um für jeden Patienten die beste Behandlung zu ermitteln.“ Auch der Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Prof. Dr. Guido Hildebrandt, war sehr froh über die Finanzspritze. „Wir profitieren schon vom Anfang an von den Weihnachtsmarktspenden und können damit vor allem Projekte realisieren, die sich anderweitig nicht fördern lassen.“ Mit den 2400 Euro wollen die Ärzte vor allem den Patientenaufenthalt der onkologischen Station wohnlicher gestalten und so die persönliche Betreuung verbessern. Jeweils 540 Euro gingen an zwei Rostocker Kinder- und Sozialeinrichtungen. Seit Mai 2010 setzt sich die Schmarler Kinderhilfe für sozial schwächere Jugendliche ein. „Einige Kinder wünschen sich zu Weihnachten ein warmes Essen, das geht einem schon nah“, berichtet die stellvertretende Vereinsvorsitzende Annegret Methling. Dieser Wunsch kann und soll mit den Geldern erfüllt werden. Einen Scheck im Wert von 540 Euro erhielten Berit Kunz und Birgit Hermann. Die beiden Lehrerinnen betreuen die Schülerfirma „Breakfast“ am Schulzentrums Paul Friedrich Scheel. Dort werden körperbehinderte Schüler unterrichtet, die im Rahmen der Schülerfirma für die Pausenversorgung zuständig sind. Das letzte weihnachtliche Geldgeschenk in Höhe von 400 Euro nahm Reinhard Scholl, Pfarrer der Innenstadtgemeinde, entgegen. Die 400 Euro werden für die Sanierungsarbeiten an der Marienkirche eingesetzt. „Es ist auch in der Weihnachtszeit wichtig, eine Insel der Ruhe zwischen all dem Trubel zu haben“, sagte Scholl. Weihnachten kann also kommen in diesem Jahr. Vorher müssen die 275 Schausteller, Versorger und Händler aber noch zwei Tage arbeiten. Dann schließt der größte norddeutsche Weihnachtsmarkt seine Pforten. Aber Ostern ist ja nicht mehr lange hin.
20. Dezember 2011 | Weiterlesen