Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Winterkonzert des Freien StudentenOrchesters Rostock 2011

Winterkonzert des Freien StudentenOrchesters Rostock 2011

Studenten wird ja oft nachgesagt, dass sie neben der Uni fast ausschließlich feiern und schlafen. Dass es sich dabei (meistens) um ein Vorurteil handelt, bewies gestern das Freie StudentenOrchester Rostock. Und es war wirklich erstaunlich, was die 60 Musiker innerhalb der letzten zehn Wochen auf die Beine gestellt haben. Neben Studium und Arbeit wurden Stücke von Modest Mussorgski, Reinhold Glière und Ludwig von Beethoven einstudiert und gestern im Rahmen des Winterkonzertes vor 700 Gästen in der Nikolaikirche präsentiert. 2005 taten sich einige Hobbymusiker zusammen und gründeten ein gemeinsames Orchester. Ende 2006 waren aus den anfänglich 20 Musikern 70 geworden und das F.S.O.R. wurde als offizieller Verein eingetragen. Seitdem ist das Orchester zum größten studentischen Amateur-Sinfonieorchester in Mecklenburg-Vorpommern angewachsen und begeistert mit mehreren Konzerten im Jahr. Alle Musiker und auch der Vorstand machen ehrenamtlich und aus Liebe zur Musik mit. Fast kein Sitzplatz war gestern Abend mehr frei in der Nikolaikirche. 700 Zuschauer wollten erleben, wie sich die Musiker drei große Komponisten vornehmen. Unter der Leitung von Dirigent Henning Ehlert, der sonst als Studienleiter und Korrepetitor am Theater Vorpommern beschäftigt ist, wurde als Erstes Modest Mussorgski zu Gehör gebracht. Das Werk „Night on Bald Mountain“ des russischen Komponisten war der ideale Auftakt des Abends – sogar mit mehreren Paukenschlägen. Die Musik zeigt eine vierteilige Hexengesellschaft und klang dementsprechend düster und bedrohlich, unterstützt auch von der grandiosen Akustik in der Kirche. Als Nächstes folgte ein dreiteiliges Hornkonzert von Reinhold Glière. Für die drei Sätze war Juliane Grepling als Solistin zu Gast. Die 23-Jährige begann im Alter von acht Jahren Horn zu spielen und ist seitdem zu einer mehrfach preisgekrönten Musikerin geworden. Und so überzeugte sie auch vollkommen im Zusammenspiel mit dem Rest des Orchesters. Auch wenn Glière eher unbekannt ist, war es doch eine gute Wahl der Rostocker Musiker, dieses romantisch angehauchte und mit leichten Folkloreelementen versehene Stück zu spielen. In der folgenden Pause konnten sich die Gäste mit einem Glühwein stärken und auch die Bilder und Gedichte von Schülern der Hundertwasserschule begutachten. Denn für das Konzert rief das F.S.O.R. die Aktion „Kinder in die 1. Reihe“ ins Leben. Zuerst wurde im November an der Schule in Lichtenhagen ein großer Projekttag organisiert, wo die Kinder die Instrumente selbst mal ausprobieren und kennenlernen durften. Zum Abschluss des Tages gab es ein Quiz, in dem die Kinder Freikarten für die erste Reihe bekamen. Als Teil der Arbeit gestalteten die Fünftklässler dann Bilder und Gedichte zu Modest Mussorgskys Werk, die in der Kirche gezeigt wurden. Zum Abschluss wagte sich das F.S.O.R erstmals an Ludwig van Beethoven. „Geduld, Disziplin und Präzision sind die besonderen Fähigkeiten, die wir während unserer Proben erlernten, um Beethoven lebendig werden zu lassen“, berichten die Musiker im Programmheft. Und sie schlugen sich dabei sehr gut. Ich konnte bei der Darbietung der etwas unbekannteren 2. Sinfonie in D-Dur keine Qualitätsunterschiede zu einem professionellen Orchester erkennen. Und auch das Publikum war begeistert und spendete mehrere Minuten lauten Applaus. Unter den Gästen waren auch Conrad Hofmeister und Mathilde Bénard. Die beiden sind Studenten und haben auch ein kleines Kind, was den regelmäßigen Besuch von Konzerten natürlich schwierig macht. „Aber wenn man dann doch mal Zeit hat, gehen wir schon ganz gerne mal zu solchen Abenden“, sagte Conrad. „Es war eine tolle Stimmung in der Kirche und es hat mir wirklich ganz toll gefallen“, resümiert Mathilde. Auch sie waren sich einig, dass man keinen Unterschied zu professionellen Musikern gehört habe. Und wie fanden es die Musiker selbst? „Ich bin total begeistert. Es waren so viele Leute da, es war richtig bewegend auf der Bühne zu stehen“, sagte Theresa Lücking. Die Cellistin, die Lehramt studiert, ist mit vier weiteren Musikern auch im Vorstand des Orchesters. Unter ihnen auch Deborah Bergter, die schon seit fünf Jahren dabei ist. „Wir haben zu Semesterbeginn angefangen, einmal die Woche und an zwei separaten Wochenenden zu proben“, berichtet die Referendarin. „Wir haben uns 600 Leute als Ziel gesetzt und das haben wir erreicht“, erzählt Theresa stolz. Besonders bei so viel Arbeit, die in einem Konzert steckt, sei es toll, wenn das dann so gewürdigt wird, besonders da das Studium doch teilweise etwas darunter leiden musste. Besonders die aus einer spontanen Idee entstandene Aktion mit den Kindern war für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Die Musiker hatten Spaß und auch die Kinder in der ersten Reihe waren begeistert. Die nächste Möglichkeit, das Orchester live zu erleben, bietet sich am 5. Februar. Dann gibt es, wieder in der Nikolaikirche, ein gemeinsames Benefizkonzert mit dem Rock-Pop-Gospel Chor CELEBRATE. Jeder der etwas für Musik übrig hat, sollte sich diesen Termin im Kalender markieren.

20. Dezember 2011 | Weiterlesen
Zooerlebnis im Winterwald 2011

Zooerlebnis im Winterwald 2011

Kurze Tage und kalte Temperaturen laden nicht gerade dazu ein, den Fuß vor die Tür zu setzen. Auch Pflanzen und Tiere ziehen sich gern über die Wintermonate zurück. Im Zoo finden die Bewohner aus tropischen Gefilden, wie die Flamingos, Unterschlupf in warmen Behausungen, andere legen sich ein dickes Fell zu und verharren still wartend auf den Frühling. Alles ruhig und nichts los im Zoo? Nein, natürlich nicht. Denn auch für den Winter hat sich der Rostocker Zoo einiges einfallen lassen, um den Besuchern spannende Zooerlebnisse zu ermöglichen. Bis zum 19. Februar hält der Zoologische Garten Rostock an jedem Sonntag ein besonderes Highlight bereit. „Zooerlebnis im Winterwald“ heißt diese Aktion, die am zweiten Weihnachtstag beginnt. Ab 15 Uhr gewähren die Tierpfleger den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen. Das Aquarium, das Elefanten-Haus, das Vogel-Reptilien-Haus, die Anlagen der Großkatzen, Kamele, Huftiere, Seebären – immer steht ein anderes Tierrevier im Mittelpunkt dieser nicht alltäglichen Besichtigungsmöglichkeit. Ob es am 19. Februar die Chance gibt, hinter die Kulissen der Bärenburg zu blicken, ist hingegen noch ungewiss. Gibt es vielleicht dann schon einen kleinen Eisbären auf der Anlage? „Der Eisbärendame geht es gut, aber Nachwuchs haben wir noch nicht“, informiert Zoodirektor Udo Nagel und gibt sich noch abwartend: „Bis jetzt wäre die Chance groß gewesen, je später es wird, desto kleiner werden die Chancen. Meistens hat Vienna vorher geworfen. Bis Mitte Januar wollen wir sie in der Wochenstube lassen.“ Ob mit oder ohne Baby-Eisbär, Langeweile sollte an den Wintersonntagen im Zoo jedenfalls nicht aufkommen. Schon ab 14 Uhr können im Bastelstübchen auf der Terrasse der Elefantenlodge Kerzen gezogen, Seife hergestellt oder Vogelfutter-Glöckchen gegossen werden. In der Abenddämmerung um 17 Uhr klingt das Zooerlebnis im Winterwald mit einer romantischen Fackelwanderung schließlich aus. Der Rostocker Zoo ist im Winter täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Am Wochenende ist neben dem Eingang am Barnstorfer-Ring auch die Kasse an der Trotzenburg geöffnet.

19. Dezember 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock und Dynamo Dresden trennen sich 2:2

Hansa Rostock und Dynamo Dresden trennen sich 2:2

Die Zuschauer mussten heute draußen bleiben, doch das Geisterspiel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden beginnt gleich mit einem Paukenschlag. Gut 30 Sekunden sind gespielt, als die Gastgeber in der leeren DKB-Arena mit 1:0 in Führung gehen. Tino Semmer kommt im Strafraum der Dresdner zu Fall, doch Schiedsrichter Deniz Aytekin lässt das Spiel weiterlaufen, sodass Marcel Schied an der linken Torraumgrenze zum Schuss kommt und das Leder zur frühen Führung ins lange Eck versenken kann. Kurz darauf die Chance zum Führungsausbau. Nach einer schönen Flanke von Semmer liefert Cheikh Gueye eine unfreiwillige Kopfballvorlage für Marek Mintal. Der nimmt den Ball volley und kommt kurz vor dem Strafraum zum Schuss (7. Minute). Dresdens Schlussmann Wolfgang Hesl hat jedoch keine Probleme zu parieren. Die Gäste finden langsam besser ins Spiel und haben gute Möglichkeiten zum Ausgleich. In der 9. Minute kann Kevin Müller einen Schuss von Mickael Poté über die Latte lenken. Nach der anschließenden Ecke kommt Sebastian Schuppan zum Kopfball. Jänicke springt für Müller ein und kann kurz vor der Torlinie klären. Einen direkt auf Kevin Müller getretenen Freistoß von Romain Brégerie kann Rostocks Schlussmann in der 18. Minute abwehren, ein durch Wiemann abgefälschter Schuss von Filip Trojan landet drei Minuten später auf dem Tor. Von Hansa Rostock ist in dieser Phase nicht mehr viel zu sehen. Die Gäste machen Druck und sind zu diesem Zeitpunk spielerisch überlegen, doch im Abschluss mag es einfach nicht klappen. Etwa in der 35. Minute, als Zlatko Dedic nach einem tollen Pass von Poté fünf Meter vor dem linken Pfosten völlig frei zum Schuss kommt, das Tor jedoch einfach nicht trifft. Im direkten Gegenzug ist es Semmer, der den Ball nach einer schönen Jänicke-Vorlage weit übers Tor gehen lässt. Die 43. Minute: Schuppan kann sich an der Grundlinie im Rostocker Strafraum gut durchsetzen, kommt zum Schuss und wird von Semmer überlaufen. Eine zweifelhafte Entscheidung, doch der Unparteiische Aytekin zeigt auf den Elfmeterpunkt. Dedic verwandelt diesen sicher zum durchaus verdienten Ausgleich. Mit dem Stand von 1:1 verabschieden sich die Mannschaften in die Halbzeitpause. Die erste Chance in der zweiten Hälfte gehört dann wieder den Rostockern. Nach einem Freistoß bekommt Robert Müller in der 56. Minute eine schöne Vorlage von Sebastian Pelzer, trifft jedoch nur den rechten Pfosten. Eine Minute später ist es dann soweit: Mintal auf Semmer, Semmer auf Wiemann, der flankt auf den langen Pfosten und passend zum Geisterspiel steht das Phantom Marek Mintal genau richtig und schiebt das Leder aus vier Metern routiniert ins lange Eck. Auf der Gegenseite kann Kevin Müller nach einem Freistoß von Trojan einen Nahschuss von Poté (67. Minute) glänzend parieren. Ab der 82. Minute stehen dann nur noch zehn Rostocker auf dem Platz, nachdem Wiemann für sein Foul an Trojan Gelb-Rot sieht. Die Sachsen setzen alles auf eine Karte und in letzter Sekunde passiert es dann. In der zweiten Minute der Nachspielzeit spielt Trojan den Ball an die Torraumgrenze, Poté ist zur Stelle und schiebt das Leder eiskalt zum ganz bitteren Ausgleich für Hansa ein. Mir zwölf Punkten muss Hansa Rostock auf einem der Abstiegsplätze überwintern. Weiter geht es am 5. Februar. Dann ist Hansa Rostock beim VfL Bochum zu Gast, eine Woche später begrüßen die Rostocker den MSV Duisburg. Bevor es soweit ist, findet im Rahmen der Vorbereitung am 17. Januar 2012 noch ein Testspiel gegen Werder Bremen in der DKB-Arena statt. Tore: 1:0 Marcel Schied (1. Minute) 1:1 Zlatko Dedic (43. Minute, Foulelfmeter) 2:1 Marek Mintal (57. Minute) 2:2 Mickael Poté (90+2. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Michael Wiemann (Gelb-Rote Karte in der 82. Minute), Pavel Kostal, Matthias Holst, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller, Michael Blum Tino Semmer (Björn Ziegenbein, ab 70. Minute), Marek Mintal, Tobias Jänicke (Dexter Langen, ab 84. Minute) Marcel Schied (Dominic Peitz, ab 87. Minute) Fotos: Joachim Kloock

18. Dezember 2011 | Weiterlesen
Mince pies #2 in der Galerie wolkenbank

Mince pies #2 in der Galerie wolkenbank

Schnell einen Schnappschuss geschossen und ab in die Galerie. Michael Soltau hat im richtigen Moment zur Kamera gegriffen und ohne lange zu überlegen ein Kunstwerk geschaffen, das mit ausgewählten Exponaten acht weiterer Künstler noch bis Mitte Januar in der Galerie wolkenbank in der Östlichen Altstadt zu sehen ist. „Sehr in Eile“ lautet das Thema, das sich Galerist Holger Stark in diesem Jahr für die Gruppenausstellung „Mince pies #2“ als „spaßige Provokation für die Künstler“ ausgedacht hat. Mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war auch Michael Soltau, als er auf der Autobahn nach Greifswald, wo er an der Universität eine Professur für Bildende Kunst innehat, einen bemerkenswerten Moment fotografisch festhielt. Dunkle Regenwolken lagen über der weiten vorpommerschen Landschaft. Plötzlich riss der Himmel auf und die Sonne schien so gleißend auf ein einsames Auto, dass es mit dem Licht auf wundersame Weise verschmolz. „Ich habe während der Fahrt immer einen Fotoapparat liegen“, erzählt Michael Soltau. Mit der einen Hand lenkend und mit der anderen die Kamera auslösend sind viele Schnappschüsse entstanden. „Du musst einfach machen, machen, machen, dass sag ich auch immer meinen Studenten. Aussuchen können wie nachher“, beschreibt er die Chronologie seiner Herangehensweise für „Rainy Day“. Dokumentarisch sei das Bild, unübersehbar ist der Fahrzeuginnenraum am Rand ins harmonische Landschaftsbild gerutscht. Die Details der Fotografie sind es, die die Betrachter in Verzückung geraten lassen. Von „konkreter Romantik“ ist da die Rede beim Anblick der weiten Landschaft, der Lichtstimmung und des kleinen, kaum lesbaren Verkehrsschildes „Pasewalk-Nord“. Geborene Pasewalker freuen sich angesichts der kleinen Aufmerksamkeit für die Provinzstadt, die nicht gerade für ihren schnellen Pulsschlag bekannt ist. Schnell weiterbrausen möchten einige da vielleicht meinen, wie in den Bildern von Mike Strauch, in denen der Maler mit langen, horizontalen Pinselstrichen eine vorbeirauschende grüne Landschaft auf sieben Leinwände gebracht hat. Ihre Aneinanderreihung in der Galerie verstärkt den Geschwindigkeitseindruck. Ruhe strahlt hingegen das Schweizer Bergmassiv von Natascha Pötz aus, das in ihrem zweiten Bild von Gleisen durchschnitten wird und so Bewegung in die Szenerie bringt. „Nachtfahrt“ lautet der Titel von Iris Thürmers Beitrag zu „Mince pies #2“, für die Gottfried Müller kaum Zeit gefunden hat. Sehr in Eile kritzelte er einen Entwurf zu seinem Kunstvorhaben und sandte ihn mit einer Entschuldigung nach Rostock. Victor Kégli griff auf eine Arbeit aus dem Jahre 1995 zurück: einen Comic und Briefe, die ein nicht realisiertes Projekt für eine Kunstschau in Luxemburg dokumentieren. Hier wollte er in einem Waldstück durch ein Bundeswehrflugzeug eine Bombe abwerfen lassen. Von Claudia Kappellusch ist die zweiteilige Arbeit „polar oder die unvollständige geschichte der unverfolgbarkeit der zeit“ zu sehen. Mit einer in Acryl gegossenen abstrakten Zeichnung und einem riesigen weißen Ballon spielt sie auf den missglückten Versuch des Schweden Salomon August Andrée an, mit einem Wasserstoffballon den Nordpol zu erreichen. Zwei Arbeiten von Holger Lippmann, in denen er Animationen von Bildern, die sich selbst computertechnisch generieren, zum Stillstand gebracht hat, und die Videoinstallation „no Connection“ von Thomas Sander, die übrigens auch in der Petrikirche zu sehen ist, vervollständigen die Schau. „Mince pies #2“ wird noch bis zum 14. Januar in der Galerie wolkenbank gezeigt. Die Ausstellung in der Wollenweberstraße 24 kann mittwochs bis samstags von 14 bis 19 Uhr besichtigt werden. Vom 24. bis 31. Dezember ist die Galerie wolkenbank geschlossen.

18. Dezember 2011 | Weiterlesen
Dritte Wahl auch 2011 wieder im Rostocker M.A.U. Club

Dritte Wahl auch 2011 wieder im Rostocker M.A.U. Club

Der Rostocker M.A.U. Club war heute Nacht der größte Adventskalender Rostocks. Pünktlich um Mitternacht fiel der schwarze Bühnenvorhang zu Boden und auf der Bühne stand nicht etwa ein gigantischer Schokoweihnachtsmann, sondern die drei Rostocker Musiker von Dritte Wahl. Mit ihrem ersten von zwei Dezemberkonzerten gaben sie ungefähr 900 Leuten ein vorzeitiges Weihnachtsfest. Doch vor den Rostocker Lokalhelden durften noch drei andere Bands das Publikum in Stimmung bringen. Den Anfang machten die Punk Rock Boys. Die sieben Berliner geben als Haupteinflussquelle für ihre Musik auf ihrer Myspaceseite „Alkohol“ an. Das schlägt sich zumindest zum Teil auch in ihren Konzerten nieder. Der Chor, bestehend aus Peach, Bark, Dröh und Arnold, singt und tanzt in weißen Feinrippunterhemden und Jeans in einer amüsanten Choreographie. Mitsingen kann fast jeder, covern sie doch Hits wie „Rebel Yeah“, Ace of Spades“ und „Hit me baby one more time.“ Auch wenn der Club noch nicht so voll war, sorgten sie doch für beste Laune bei den anwesenden Gästen. Weiter ging es mit Farben Lehre. Anders als der Name vermuten lässt, handelt sich hierbei um eine polnische Combo. Seit 25 Jahren machen die Männer nun schon gemeinsam Musik und knüpften stimmungstechnisch da an, wo die Punk Rock Boys aufgehört hatten. Auch Sänger Wojciech Wojda setzte auf eine etwas unbeholfen wirkende Choreographie, sprang er doch wie verrückt auf der Bühne herum. Besonderen Beifall ernteten sie für eine polnische Version des Dritte Wahl Songs „Keine Angst.“ Sie bewiesen eindrucksvoll, dass man nicht immer den Text verstehen muss, um Spaß an guter Musik zu haben. Als letzte Vorband kam COR auf die Bühne. Die vier Musiker kommen zwar von der Insel Rügen, wurden aber auch fast wie Söhne der Stadt begrüßt. Ihre Musik ist Trashrock, den sie selbst auch als Baltic Sea Hardcore bezeichnen. Besonders eindrucksvoll ist der tätowierte Frontmann Friedemann, der die Texte mit voller Kraft ins Publikum schreit – ganz nach dem Motto: „Freistil, Kampfstil, Lebensstil!“ Nach ihnen war es dann endlich soweit und der Höhepunkt des Abends stand bevor. Seit 23 Jahren gibt es Dritte Wahl nun schon und seit ihrem ersten Konzert in der Schülerspeisung Rostock-Evershagen im Neubaugebiet hat sich einiges geändert. Sie sind zu einer der wichtigsten Bands der Hansestadt geworden und ihre Weihnachtskonzerte im M.A.U. Club haben Kultstatus erlangt. Das Publikum ist dabei sehr vielfältig – junge Leute, aber auch Menschen, die Dritte Wahl schon seit der Gründung begleiten. So wundert es auch nicht, dass die beiden diesjährigen Konzerte auch schnell ausverkauft waren. Schon bei den ersten Akkorden von „Und jetzt?“ flippte das Publikum total aus. Bis in die hinterste Reihe wurde mitgesungen, getanzt und gepogt. Die Stimmung war innerhalb weniger Sekunden am Kochen und blieb es auch, bis sich die drei Jungs mit „Kein Wort“ in die Nacht verabschiedeten. Dazwischen lieferten Gunnar Schröder, Stefan Ladwig und Jörn „Krel“ Schröder einen bunten Mix aus alten und neuen Songs. Der titelgebende Track „Gib Acht!“ vom neuen Album war ebenso vertreten wie der Klassiker „Dritte Wahl“ aus dem Jahr 1994. Und sogar vom Debüt „Fasching in Bonn“ spielten die Jungs einen, sogar zum Anlass passenden, Song. In „Frohes Fest“ heißt es: „Entfliehen wir dem Alltagsstress und wünschen uns ein frohes Fest“, was auch das Motto des Abends gewesen sein könnte. Für das Jubiläumskonzert der Band im Jahr 2008 durften die Fans ihre Lieblingslieder wählen. Am häufigsten gewählt wurde „Zeit bleib stehen!“, ein etwas neuerer Song. Natürlich durfte dieser auch gestern nicht fehlen, sprach er doch vielen Fans aus der Seele: „Das sind die Momente, wo ich, wenn ich es könnte, mir wünschen würde, dass sie nie vergehn“, heißt es da. Da jedoch alles ein Ende haben muss, verließen die Musiker nach etwa 100 Minuten unter frenetischem Jubel die Bühne. Doch der Abschied ist nur von kurzer Dauer. Schon heute Abend folgt das zweite Konzert, dann mit den Crushing Caspars und Mainpoint als Vorgruppen. Kurzentschlossene können ihr Glück vor dem Club versuchen – oft wollen Leute noch kurzfristig ein Ticket verkaufen. Wem das Risiko zu groß ist, der sollte sich schon mal den 21. und 22. Dezember 2012 im Kalender markieren – da heißt es dann wieder: Vorweihnacht mit Dritte Wahl im M.A.U. Noch einige Impressionen vom Konzert

17. Dezember 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock empfängt die SG Dynamo Dresden

FC Hansa Rostock empfängt die SG Dynamo Dresden

Ist Dynamo Dresden bei Hansa Rostock zu Gast, sorgt dies normalerweise für ausverkaufte Ränge in der DKB-Arena. Wenn die Partie morgen um 13:30 Uhr angepfiffen wird, ist jedoch alles anders. Nach dem Heimspiel von Hansa Rostock gegen St. Pauli, bei dem u.a. Leuchtraketen in den Gästeblock geschossen wurden, verurteilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Rostocker zu einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Solche Geisterspiele sind dem neuen Hansa-Coach nicht unbekannt. Nachdem ihn als Trainer des 1. FC Nürnberg ein Wurfgeschoss am Kopf traf, wurde das Spiel gegen Alemannia Aachen unter Ausschluss der Öffentlichkeit wiederholt – es war 2004 das erste Geisterspiel im deutschen Profifußball. „Du musst Dich komplett zurückhalten, weil jeder kriegt ja alles mit, was Du so erzählst“, beschreibt Wolf die Situation einer solcher Begegnung. Besonders wichtig sei es, die Spannung aufrechtzuerhalten, sonst bestehe die Gefahr, dass die Partie „Freundschaftsspielcharakter“ bekomme. Waren die beiden Aufsteiger zu Saisonbeginn noch auf einem Niveau (das Hinspiel endete 1:1), sieht Wolf die Dresdner jetzt als klare Favoriten. „Sie haben eine Mannschaft, die durch den Sieg gegen Cottbus natürlich mit breiter Brust hier aufläuft, haben ein paar Punkte mehr als wir. Die haben nichts zu verlieren, im Gegensatz zu uns.“ Verzichten muss der Hansa-Trainer morgen auf den Gelb-gesperrten Timo Perthel und auch Peter Schyrba wird nach seinem Magen-Darm-Infekt wohl nicht zum Einsatz kommen. „Entscheidend ist, dass Holst spielen kann, weil er die Aufgabe hat, hinten raus die Zentrale zu schließen und die Mannschaft zu führen.“ Nach der Knieverletzung steht hinter seinem Einsatz „noch ein kleines Fragezeichen, aber ich gehe davon aus, dass er spielen kann“, so Wolf. In der mannschaftlichen Geschlossenheit sieht Wolf die Stärke seines Teams: „Wenn die Mannschaft zusammenrückt, die Räume eng macht, wieder die Zweikämpfe annimmt, noch präziser in die Schnittstellen des Gegners rein spielt und die eine oder andere Chance, die wir uns herausarbeiten, mit der gewissen Kälte und glücklich im Abschluss verwertet, dann haben wir auch die Siegchance gegen Dresden hier.“ „Wir müssen zeigen, dass wir zuhause spielen, obwohl wir die Unterstützung der Fans nicht haben“, so Wolf. Ob unverdient, glücklich oder „ein ganz dreckiger Sieg – mir ist eigentlich egal, wie wir gewinnen“, bringt der Hansa-Coach es auf Punkt, „Hauptsache die drei Punkte bleiben hier.“ Wenn es gegen Dynamo Dresden nicht klappen sollte, „geht die Welt auch nicht unter“, versucht Wolf der Mannschaft ein wenig den Druck zu nehmen. „Es ist aber ein Rückschlag“, stellt der Hansa Coach klar. „Wir fangen im neuen Jahr wieder bei null an.“ Dann sollen alle Probleme hinter der Mannschaft liegen und hoffentlich „der eine oder andere Stürmer“ das Team verstärken. Die eigentlichen Verlierer stehen aber schon vor dem Anpfiff fest. Neben den vielen treuen, friedlichen Fans, die von der Partie ausgeschlossen sind, treffen die Einnahmeverluste den Verein besonders hart. Auch wenn bereits 3.224 virtuelle Tickets und mehr als 2.000 Sondertrikots verkauft werden konnten, dürfte Hansa Rostock auf einem finanziellen Schaden im sechsstelligen Bereich sitzen bleiben. Bericht vom Spiel Hansa Rostock – Dynamo Dresden

17. Dezember 2011 | Weiterlesen
Ankunft der Sakramentsglocke in der Marienkirche

Ankunft der Sakramentsglocke in der Marienkirche

„Süßer die Glocken nie klingen, als zu der Weihnachtszeit“ heißt es so schön in einem alten Lied. In diesem Jahr wird der Glockenklang von der Rostocker Marienkirche in vielen Ohren wohl noch süßer erscheinen. Denn am Heiligabend wird eine neue Glocke in das mittelalterliche Geläut mit einstimmen. Zum ersten Mal wird dann die neue Sakramentsglocke geläutet. Mit ihrem Schlagton, das eingestrichene A, soll sie als sechste Glocke das Mariengeläut vervollständigen. Heute Vormittag erreichte sie die Marienkirche in Rostocks Innenstadt und wurde von Mitgliedern der Innenstadtgemeinde mit Liedern und Gebeten in Empfang genommen. Bereits am 28. Oktober wurde die 822 Kilogramm schwere Bronzeglocke von der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe gegossen. Mit einem Durchmesser von 103 cm und einer Höhe von 103 cm ohne Krone ist sie kleiner als die neue Betglocke, die erst im Mai in der Marienkirche geweiht wurde. Beide neuen Glocken sollen die vier mittelalterlichen Glocken entlasten. Entworfen wurde die Sakramentsglocke, wie auch die Betglocke, vom Rostocker Bildhauer Wolfgang Friedrich. Etwas Allgemeinmenschliches wolle er mit der Gestaltung der Krone und Flanke der Glocke auszudrücken. „Das Grundthema des menschlichen Daseins könnte man umschreiben als Steigen, Streben, Stürzen“, erklärt der Künstler. Und so befinden sich auch auf der Glocke steigende, strebende und stürzende Gewandfiguren. Aufgefangen werden sie durch die Inschrift, die unten am Kranz den Abschluss bildet. Sie stammt aus dem Matthäusevangelium, wo es heißt: „Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Wie die Betglocke, so ziert auch die Sakramentsglocke ein Dreiblatt als Mariensymbol und eine Dohle, ein Vogel, der auch gern im Marienkirchturm nistet. Wolfgang Friedrich ist „schon ein bisschen froh“, dass seine Kunstwerke neben den mittelalterlichen Glocken zum Geläut der Marienkirche gehören. Besonders die große Monkehagenglocke hat es dem Bildhauer angetan.„Kulturgeschichtlich und von der künstlerischen Qualität ist sie etwas ganz Besonderes,“ schwärmt er und zählt sie zu den schönsten in Europa. Mit den Kunstwerken im Innenraum der Marienkirche wie das Taufbecken, die Astronomische Uhr und der Rochusaltar sei der Glockenstuhl durchaus ein vergleichbarer Ort, sagt Friedrich und empfiehlt eine Besichtigung des Kirchturms besonders auch abenteuerlustigen Kindern. Nach der Premiere der Sakramentsglocke zu Weihnachten wird der Kirchgemeinderat im neuen Jahr eine neue Läuteordnung beschließen, die genau festlegt, zu welchen Anlässen welche Glocke geläutet wird, informiert Pastor Henry Lohse. „Die Sakramentsglocke wird zu Taufe und Abendmahlfeier, die ja in der Regel im Gottesdienst stattfinden, an einer bestimmten Stelle geläutet.“ Genaueres müsse aber noch festgelegt werden. „Man kann aber jetzt schon sagen“, so der Pastor weiter: „dass bei hohen Festen wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten alle Glocken geläutet werden.“ Am kommenden Sonntag um 18 Uhr findet die Weihung der Sakramentsglocke statt. Am Montag ab 10 Uhr wird sie nach oben in den Kirchturm gebracht, wo sie im Glockenstuhl ihren Platz findet.

16. Dezember 2011 | Weiterlesen
Die kunterbunte Welt des Otmar Alt in der Kunsthalle Rostock

Die kunterbunte Welt des Otmar Alt in der Kunsthalle Rostock

Mit Kindern in die Kunsthalle? Jetzt unbedingt! Wenn Landschaftsmalereien oder große, monochrome Flächen die kleinen Kunstgenießer nicht gerade vom Hocker reißen, die fantasievollen Bilder und Skulpturen von Otmar Alt haben da bestimmt bessere Chancen. Mit knallbunten Farben und fantasievollen Formen erschafft der 71-jährige Künstler Werke, bei deren Betrachtung garantiert keine Langeweile aufkommt. Schon von Weitem ziehen die expressiven Farben und eigenwilligen Kompositionen den Blick des Kunsthallenbesuchers auf sich. Die außergewöhnlichen Formen machen neugierig. Augen, Nasen, Rüssel oder Schnäbel sind zu erkennen. Zu wem die gehören, offenbart sich mitunter erst bei genauerem Hinschauen. So sehr hat Otmar Alt die typischen Formen und Farben von Ziegen, Katzen, Vögeln und Menschen verfremdet. Oft sind seine lustigen Kreaturen wie der Kammrüssler, das Augen- oder das Puffertier aber auch gänzlich der Fantasie entsprungen. Es macht Spaß sich in diese zauberhaften Welten hineinzubegeben. Oft sind darin ganze Geschichten zu entdecken und Titel wie „Bildnis des Königs Wolke mit seiner grünen Ziege“, „Die Zauberlampe“, „Stadtindianer“, „Die Geiß und der Mann“ oder „Königlicher Familienausflug“ lassen sich wunderbar weiter spinnen. Eine Auswahl seiner „Arbeiten aus fünf Jahrzehnten“ ist derzeit in der unteren Etage der Rostocker Kunsthalle zu sehen. Malereien, Grafiken, Skulpturen, Keramiken, Bleikristall, sogar ein bunter Wandteppich werden im Kunstmuseum ausgestellt. Die Vielseitigkeit des bei Hamm lebenden Malers, Grafikers, Bildhauers und Designers erschöpft sich damit jedoch noch nicht. Auch Kinderbücher, Telefonkarten, Tapeten, Möbel, Bühnenbilder, einen Konzertflügel oder einen VW New Beetle hat er schon gestaltet und ist dem einen oder anderen damit bestimmt schon vor das Auge gekommen. Mit zahlreichen Auszeichnungen wurde der gebürtige Wernigeroder bereits geehrt. 1998 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein Gesamtwerk verliehen. Die Ausstellung „Arbeiten aus fünf Jahrzehnten“ von Otmar Alt ist noch bis zum 29. Januar in der Kunsthalle, Hamburger Straße 40 dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt drei Euro. In der oberen Etage befindet sich ebenfalls noch bis zum 29. Januar die „Credo“-Ausstellung mit Werken von Georg Baselitz, Gotthard Graubner, Gerhard Richter, Günther Uecker und Georges Rouault. Der Eintritt kostet extra.

16. Dezember 2011 | Weiterlesen
„Die Schöne und das Tier“ an der Bühne 602

„Die Schöne und das Tier“ an der Bühne 602

Hübsches Mädchen trifft auf grässliches Wesen und aus anfänglicher Abneigung wird irgendwann Liebe. Diese Geschichte ist weltbekannt und wer sie nicht vielleicht sogar schon mal selbst erlebt hat, kennt bestimmt eine der vielen Versionen. Ob „Phantom der Oper“, Disneys „Die Schöne und das Biest“ oder in verschiedenen Musikvideos, überall wird die Thematik aufgegriffen. In diesem Jahr auch wieder auf einer Theaterbühne, denn die Compagnie de Comédie zeigt „Die Schöne und das Tier“ als Weihnachtsmärchen. Die gespielte Version des Märchens kommt aus der Feder von Gunnar Kunz, der den Stoff, der erstmals 1740 in Frankreich erschien, an das Theater anpasste. Die Regie hat Christoph Gottschalch übernommen, der neben weiteren Regiearbeiten auch selbst auf der Bühne steht, in diesem Jahr zum Beispiel bei Ben Hur im Klostergarten. Hauptfigur des Stückes ist Belle, gespielt von Wiebke Gätjen. Sie erfährt, dass ihr Vater (Sven Lange), ein reicher Händler, plötzlich pleite ist. Dieser findet auf einer Reise das Schloss von dem Tier (Fabian Ranglack) und pflückt dort eine Rose für sein Kind. Doch das passt dem Tier überhaupt nicht. Er nimmt ihn gefangen und will den Vater nur im Austausch für die Tochter freilassen. So geschieht es auch. Belle kommt ins Schloss und aus anfänglicher Furcht entwickeln sich Vertrauen und Zuneigung und am Ende verwandelt sich das Biest in einen edlen Prinzen zurück und beide heiraten. Typisch für die Bühne 602 gibt es auch bei dem Weihnachtsmärchen viel zu lachen. Vor allem jüngere Gäste können sich zum Beispiel über Belles Schwester amüsieren. Die von Jacqueline Maria Rompa gespielte Rolle ist der Inbegriff einer garstigen Schwester. Sie will alles für sich haben und greift dabei sogar auf eine Zwiebel im Gesicht zurück, um zu weinen. Und wie es für garstige Schwestern üblich ist, fällt sie mit ihrem Verhalten oft auf die Nase. Auch das sich selbst spielende Klavier und die sprechende Wanduhr sorgen für Begeisterung. Sie gehören zu dem wirklich tollem Bühnenbild von Wolfgang Böhler. Im Vordergrund ist das feudale Schloss mit von Geisterhand erscheinendem Essen und sich selbst anzündenden Kerzen und im Hintergrund der Bühne findet sich ein wunderschöner Rosengarten. Die vielen liebevollen Details und die Gesamtkomposition der Bühne sind definitiv die Highlights des Stückes. Aber auch die Schauspieler können überzeugen. Belles Vater und Schwester sorgen immer wieder für Lacher, während Belle selbst und auch das Tier eher für die emotionale Seite zuständig sind. Beide harmonisieren sehr gut auf der Bühne und verkörpern so ein glaubwürdiges Paar. Nur leider wünscht man sich sofort nach der Verwandlung in einen Prinzen das Biest zurück. Denn als echter Mensch wirkt er sofort selbstverliebt und arrogant und überhaupt nicht mehr liebenswert. Naja, vielleicht zählt das Äußere eben doch mehr als die inneren Werte. Insgesamt ist „Die Schöne und das Tier“ ein gelungenes Weihnachtsstück für die ganze Familie. Es geht ans Herz, man kann viel lachen und ist überhaupt sehr gut unterhalten. Da kann man dann auch über kleinere Schwächen wie die teilweise schwer erträglichen Lieder hinwegsehen. Und für junge Zuschauer sind diese bestimmt auch ganz spaßig. Am 29. Dezember öffnet sich das Schloss zum letzten Mal. Bis dahin gibt es noch reichlich Möglichkeiten, sich das Stück anzuschauen. Die genauen Termine könnt ihr auf der Homepage der Bühne 602 finden.

15. Dezember 2011 | Weiterlesen
Aktion gegen Vorratsdatenspeicherung

Aktion gegen Vorratsdatenspeicherung

Die Arme des Datenkraken breiten sich immer weiter aus. Zu sehen war das heute ganz anschaulich auf dem Doberaner Platz. Das Opfer, unübersehbar bunt und auf hohen Stelzen, geriet in Bedrängnis. Doch die Flucht gelang nicht wirklich. Der indiskrete Datenkrake erhaschte sich die Informationen und gab sie preis. Jeder, der es erfahren wollte, wusste, an wen das Opfer um 11.37 Uhr eine SMS von diesem Platz aus gesendet hatte. Mit der belustigenden Straßeninszenierung sorgten die Verpuppten Polit-KulturistInnen für Aufsehen und machten so auf das Thema Vorratsdatenspeicherung (VDS) aufmerksam. „Jeder, der ein Handy hat und damit rumläuft, hinterlässt Daten. Jedes Mal wenn ich eine SMS kriege, werden die Position des Mobilfunkmastes sowie Informationen über Absender und Adressat gespeichert. Jeder hat irgendwas zu verbergen. Es geht um Privatsphäre. Die Datenhalden werden immer größer und die Möglichkeiten die Daten zu vernetzen und mit den Datenbanken Profilbildungen zu machen“, erklärt Ingo Jürgensmann, einer der Initiatoren der Aktion das Anliegen. Anlass für diesen bundesweiten Aktionstag war die Zustimmung für die Einführung einer EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung vor genau sechs Jahren. Im März 2010 hatte das Bundesverfassungsgericht die konkrete Ausgestaltung in Deutschland für verfassungswidrig und damit die Vorschriften für nichtig erklärt. Dennoch ergreifen Innenminister und Sicherheitspolitiker jede Gelegenheit, um die Vorratsdatenspeicherung einzuführen, als Allheilmittel für die Verbrechensbekämpfung, kritisiert Johannes Loepelmann von der Piratenpartei. Doch die unkontrollierbare Datenmenge kläre weder auf, noch verhindere sie Verbrechen. „Das mantraartige Gerede von der Vorratsdatenspeicherung kann kein Ersatz dafür sein, sich mit den tatsächlichen Problemen in der Innen- und Sicherheitspolitik Deutschlands und der EU auseinanderzusetzen“, so Loepelmann weiter. Der 25-jährige Informatikstudent fordert die gänzliche Abschaffung dieser EU-Richtlinie. „Wir haben in unserer Demokratie, in unserem Rechtsstaat das Prinzip, dass man nicht im Voraus jemanden verdächtigen kann, sondern dass ich erst mal unschuldig bin. Wenn es einen Verdacht gibt, dann kann auch kontrolliert werden, aber nicht umgekehrt. Das vergiftet unsere Gesellschaft letztendlich“, sagt der grüne Oberbürgermeisterkandidat Christian Blauel, der seinen Standpunkt auch mit dem Megafon auf dem Platz kundtut. So auch FDP-Vertreter Alexander Ludwig: „Das Entscheidende ist, dass man gar nicht weiß, was mit den Daten gemacht wird. Vielleicht wird das Gesetz wieder geändert, sodass es mehr Eingriffsrechte gibt, um diese Daten zu verwerten. Dem schiebt man am Besten einen Riegel vor, wenn man zumindest das übermäßig lange Speichern erst gar nicht zulässt.“ Ihm ist wichtig, dass die Sensibilität gegenüber dem lang erstrittenen Datenschutz ausgebaut werde und dieser nicht aufgrund einer relativ diffusen Vorstellung von Zusatzsicherheit ausgehöhlt werde. „Die VDS hilft uns doch nicht gegen die Terrorzelle in Zwickau“, weist Christian Bahls die Vorratsdatenspeicherung als reine Symbolpolitik zurück. „Die Politik, immer weiter in Grundrechte einzugreifen, ist viel zu massiv geworden“, kritisiert er und pocht auf das Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Mit seinem Verein „MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren“ kurz MOGiS, möchte er insbesondere Betroffenen von sexuellen Übergriffen eine Stimme geben. Die Erhebung von Verbindungsdaten würde viele Hilfesuchende daran hindern, telefonisch Kontakt mit Beratungsstellen aufzunehmen, da die gewünschte Anonymität nicht sichergestellt sei, macht Christian Bahls auf ein Problem aufmerksam. Wie einzelne Informationen einer Person vernetzt werden können und so ungewollt zur Falle werden, das demonstrierten die Aktivisten mit einem großen künstlichen Spinnennetz, das sie an Ihren Infostand drapierten.

14. Dezember 2011 | Weiterlesen
Fährnutzer geben weniger Geld in Rostock aus

Fährnutzer geben weniger Geld in Rostock aus

Für viele Touristen ist die Fahrt mit einer Überseefähre ein besonderes Erlebnis. 60 Prozent aller Passagiere nutzen die Schiffe für eine Urlaubsreise. Daneben gibt es aber auch Lkw-Fahrer, Gäste, die beruflich unterwegs sind, und Einkaufstouristen. Nur zwei Prozent der Nutzer machen einen Tagesausflug. Diese und weitere Erkenntnisse ergab eine umfangreiche Fährpassagierbefragung im Rostocker Seehafen. Die Ergebnisse wurden heute von dem Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Dr. Ulrich Bauermeister und Professor Dr. Martin Benkenstein von der Universität Rostock präsentiert. Es war nach 2004/2005 und 2008 die dritte Studie, die in dieser Art durchgeführt wurde. Dazu erarbeitete das Ostseeinstitut für Marketing, Verkehr und Tourismus an der Universität Rostock in Zusammenarbeit mit der Hafen-Entwicklungsgesellschaft einen Fragebogen, der Reise- und Einkaufsverhalten, Zufriedenheit und Herkunft der Passagiere dokumentieren sollte. Über 1000 Datensätze wurden dann von geschulten Interviewern im Zeitraum von März bis Oktober gesammelt und in den letzten Wochen ausgewertet. Eine erste große Veränderung im Vergleich zu den Vorjahren ergab sich bei der Frage, wie die Gäste auf die Fährverbindung aufmerksam geworden seien. Dabei war in den Vorjahren stets die Antwort: „Ich fahre immer mit dieser Linie“ auf dem Spitzenplatz gelandet, in diesem Jahr kamen die meisten Anfragen jedoch über das Internet. „35 Prozent der Gäste haben sich über das Internet informiert. Sogar ein noch größerer Teil nutzt das Web inzwischen für Ticketbuchungen“, berichtete Martin Benkenstein. Ulrich Bauermeister sah darin eine Bestätigung der Qualität des bisherigen Internetauftrittes, jedoch auch die Pflicht, weiter daran zu arbeiten. Bei der Zufriedenheit in Schulnoten zwischen eins und fünf erreichte der Hafen den Wert 2,3. Damit sei der Wert in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Besonders zufriedenstellend sind die Abfertigung und die Pünktlichkeit, jedoch besteht vor allem im gastronomischen Bereich und bei den sanitären Anlagen noch großer Nachholbedarf. Besonders auf das Fehlen eines Wickelraumes wurde hingewiesen. Da ein Großteil der Reisenden mit dem PKW unterwegs war, gab es nur sehr wenige Aussagen zur Zufriedenheit mit der Anbindung an den ÖPNV. Gerade mit Projekten wie dem Easyway-Ticket solle dies in Zukunft aber weiter ausgebaut werden. „So ein Angebot muss sich natürlich am Markt erst noch bewähren. Und auch die Gegenseite muss ein entsprechendes Angebot bieten, damit eine Reise zu Fuß interessant wird“, sagte Bauermeister. Die größte Veränderung gegenüber der letzten Befragung zeigte sich bei den Ausgaben. So wurden durchschnittlich nur 77 Euro für Waren ausgegeben, 2004/2005 waren es noch 117 Euro. Zwar ist der Wert bei Dienstleistungen leicht gestiegen, jedoch gibt es insgesamt ein starkes Minus zu verzeichnen. 41 Millionen Euro beträgt der Umsatz für Waren, Dienstleistungen und Übernachtungen. Das sind 7 Millionen Euro weniger als noch vor drei Jahren, womit der Seehafen jedoch trotzdem noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für unser Land ist. Vor allem der geschlossene Bordershop im Hafenbereich sei für den Umsatzeinbruch mitverantwortlich, sagte Bauermeister. Als Ergebnis der Befragung sieht Benkenstein vor allem Handlungsbedarf in der Überbrückung von Wartezeiten. „Die Wartezeit war der Hauptkritikpunkt. Die Gäste wollen das Fährterminal am liebsten so wie die Flughäfen haben, mit verschiedenen Variationsmöglichkeiten“, sagte er. Jedoch gäbe es dabei zwei Probleme. Zum einen sind durch den Be- und Entladeverkehr die Gefahr und der Betrieb größer, zum anderen wollen die Fährunternehmer, dass die Kunden Geld auf den Schiffen ausgeben und nicht schon im für sie weniger lukrativen Hafen. „Insgesamt können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein“, konstatierte Ulrich Bauermeister. „Es gab viele Baumaßnahmen in diesem Jahr, die aber spätestens Ende März fertig sein sollen. Dann erwarten wir auch eine Verbesserung der Gesamtzufriedenheit.“ Vor allem der Wechsel auf modernere Schiffe auf der Linie nach Gedser soll sich positiv auswirken. Die alten Fähren seien vor allem im letzten Jahr oft unzuverlässig gewesen, was zu einer Zufriedenheitsminderung geführt haben könnte. Zuletzt griff der Forscher noch einmal das Problem der Beschilderung auf. Schon bei der letzten Umfrage wurde diese stark kritisiert. Amüsant dabei ist jedoch, dass einige Gäste sich mehr Schilder wünschen, ebenso viele aber auch finden, dass zu viel Schilderwald vorhanden ist. Dazu sagte Benkenstein lächelnd: „Das Problem kann man wohl erst dann lösen, wenn jedes Auto auch ein Navi hat, das einen direkt auf das Schiff lotst.“

13. Dezember 2011 | Weiterlesen
Vierländerwettkampf und Springershow 2011

Vierländerwettkampf und Springershow 2011

Fette Arschbomben und elegantes, sauberes Eintauchen – am Wochenende hatten die Besucher der Neptun-Schwimmhalle ihre Freude an der Eintauchvielfalt des Wasserspringens. Was es auf dem Weg vom Sprungbrett zur Wasseroberfläche zu sehen gab, war natürlich auch nicht ohne. Vorwärts, rückwärts, Auerbach, Delphin oder aus dem Handstand von bis zu zehn Meter Höhe hinein mit mehrfachen Salti und Schrauben ins tiefe Sprungbecken. Auf sportlich höchstem Niveau zeigten dies die Mitglieder der Nationalmannschaften aus Russland, Italien, Deutschland und der Ukraine, die am Wochenende das 4-Nations-Diving-Meet in Rostock austrugen, um in unserer Hansestadt vorolympische Luft für London 2012 zu schnuppern. Relativ kurzfristig hatte sich dieser Termin nach den diesjährigen Schwimmweltmeisterschaften in Schanghai ergeben. Die schon getätigten Vorbereitungen des abgesagten Ländervergleichs zwischen USA und Deutschland nutzend, organisierte der Wasserspringerclub Rostock (WSC) gemeinsam mit dem deutschen Schwimmverband diesen Vierländerwettkampf. „Für uns ist das eine Probe für den Springertag und auch für die Vorbereitung der Europameisterschaft 2013 und 2015 hier in Rostock“, sagte WSC-Vorsitzender Andreas Kien im Vorfeld der Veranstaltung. Während sich die Spitzenathleten einzeln oder mit einem Partner synchron kunstvoll vom Turm und vom Brett ins Wasser hinunter stürzten und damit auf das Siegerpodest hinaufkämpften, ging es bei der 15. Springershow am Samstagnachmittag etwas entspannter zu, aber nicht weniger unterhaltsam. Hier gaben die Nachwuchsspringer sowie die Breiten- und Leistungssportler des Wasserspringerclubs Rostock Einblick in ihr Können. Was aus einem beherzten Plumps ins tiefe Nass oder einer einfachen Kerze, so wie es die Kleinsten mit Rhythmus und Musik vormachten, einmal werden kann, veranschaulichten die Hoffnungsträger des Vereins eindrucksvoll. Unterstützt wurden sie dabei von Sportlern befreundeter Vereine, unter ihnen auch die Rostocker Weltklasseschwimmerin Britta Kamrau, die auch schon an Stefan Raabs TV-total-Turmspringen erfolgreich teilnahm. Eine besonders schöne Geste für viele Zuschauer war die Integration der deutschen und internationalen Spitzenwasserspringer des Vierländerwettkampfs in die Springershow. Besonders der Olympia-Zweite Sascha Klein entpuppte sich als Publikumsliebling und erntete für seine Sprünge viel Applaus. Aber auch die anderen Wasserspringer beeindruckten mit ihren Leistungen und konnten sich des Beifalls und der Respektsbezeugungen der Zuschauer sicher sein. Angst und bange wurde einigen Beobachtern hingegen beim Auftritt der Lustigen Wasserspringer. In witzigen Kostümen lieferten sie sich auf den hohen Türmen und den wackeligen Brettern Rutschpartien und plumpsten mit rudernden Bewegungen kopfüber scheinbar unkontrolliert ins Wasser. Für Heiterkeit sorgten auch ihre kraftvollen Bombensprünge, die das Wasser bis in die Ränge spritzen ließ. Nach der Springer-Show und dem Vierländerwettkampf wirft schon der nächste Höhepunkt der Wasserspringer im Bundesstützpunkt Rostock seine Schatten voraus. Vom 10. bis 12. Februar 2012 trifft sich hier die Weltelite des Wasserspringens zum 57. Internationalen Springertag in der Neptun-Schwimmhalle.

12. Dezember 2011 | Weiterlesen
32. Nikolauslauf 2011 in Rostock

32. Nikolauslauf 2011 in Rostock

Schneematsch und Regenpfützen machen es Läufern zu dieser Jahreszeit nicht gerade einfach ihrem Sport nachzugehen. Schnell kann die Strecke dann zum Hindernislauf mit Rutschpartie werden, wie heute Vormittag bei der 32. Auflage des Nikolauslaufes in Rostock. Anders als im letzten Jahr war die große Glätte jedoch ausgeblieben. Bei leichten Plusgraden und niederschlagsfreiem Wetter zeigten sich die Sportler am Ziel angekommen zumeist glücklich und zufrieden mit den Laufbedingungen. 427 Teilnehmer waren kurz nach zehn Uhr an der Sportanlage des Eisenbahner Sportvereins 1948 (ESV) im Damerower Weg den Start gegangen. So viele, dass die Veranstalter vom ESV Lok Rostock befürchteten, dass die Schokoladenweihnachtsmänner gar nicht ausreichen, die es von einer waschechten Nikoläusin für jeden Zieleinläufer als Belohnung gab. Für die kurzen Strecken von 3,5 und 7 Kilometer ging es einmal bzw. zweimal auf befestigte Wege rund um den neuen Friedhof. Die längeren Strecken über 13,5 und 24 Kilometer führten weiter ins Gelände über Biestow, Buchholz-Heide bis Fahrenholz und über Kritzmow zurück. „Diesmal hat sich keiner verlaufen“, zeigte sich Siegfried Ebert vom ESV zufrieden, als die Langstreckenläufer nach und nach im Ziel eintrafen. Es sei vor allem ein „Spaßlauf“, wer gewinnt, darauf komme es nicht so sehr an. Wichtig sei es durchzukommen, rief eine Mutti, die sich mit ihrer kleinen Tochter die 3,5 km Distanz vorgenommen hatte. Die Anstrengung war der Nachwuchsläuferin ins Gesicht geschrieben. Aber tapfer kämpfte sie weiter. Das hat nicht jeder geschafft. Sogar Tränen kullerten bei einigen über die roten Wangen, weil das Ziel einfach noch nicht in Sicht war. Aber halb so schlimm, dann wurde eben eine Laufpause eingelegt. Vor allem die kürzeste Strecke war von kleinen Kindern mit einem erwachsenen Laufpartner bevölkert. Kinder und Erwachsene aller Altersstufen, auch viele Laufoldies nahmen am 32. Nikolauslauf teil. Nicht nur aus Rostock lockte der traditionsreiche Volkslauf Sportler, auch aus der Region reisten die Teilnehmer an. So hatte sich auch aus Wismar ein kleiner Bus auf den Weg in unsere Hansestadt gemacht. Viele von ihnen, so ist im Zieleinlauf oft zu hören, freuen sich schon auf ein Wiedersehen beim 33.Silvester-Neujahr-Warnow-Lauf Rostock am 31.12.2011, der um 10 Uhr an der Turnhalle in der Erich-Schlesinger-Straße in der Südstadt startet. Fotos vom 32. Nikolauslauf 2011 in Rostock

11. Dezember 2011 | Weiterlesen
Weihnachtstauchen 2011 in Warnemünde

Weihnachtstauchen 2011 in Warnemünde

Morgen ist schon der dritte Advent. Höchste Zeit also, weihnachtliche Traditionen umzusetzen. Die Fenster werden geschmückt, der Baum gekauft und natürlich steigt man in den Alten Strom in Warnemünde, um nach einem Tannenbaum zu tauchen. Ich gebe zu, Letzteres ist sicher für die wenigsten typisch weihnachtlich. Für die Mitglieder und Freunde des Tauchsportclubs Warnemünde (TSCW) ist dies aber seit 37 Jahren ein fester Termin im Dezember. Denn einmal im Jahr findet das Weihnachtstauchen in Warnemünde statt. Clubmitglieder und Hobbytaucher begeben sich dann paarweise im Neoprenanzug in den Alten Strom auf Höhe des Vereinsgebäudes des TSCW und kämpfen sich durch das trübe Wasser. Nach 300 Metern erreichen sie die Bahnhofsbrücke, wo vor Veranstaltungsbeginn ein leuchtender Tannenbaum versenkt wurde. Diesen gilt es zu umrunden, und dann den Rückweg anzutreten. Dabei steht der Spaß ganz klar im Mittelpunkt. Es wird keine Zeit gemessen und nicht darauf geachtet, ob die Paare die ganze Zeit über unter Wasser waren. Jedoch ganz ohne Wettbewerb läuft auch das Weihnachtstauchen nicht ab. Jeder Teilnehmer hat nämlich eine Boje dabei, damit die Zuschauer immer sehen können, wo die Taucher gerade sind. Und die am schönsten gestalteten Bojen werden von einer Jury ausgewählt und mit Preisen belohnt. Außerdem darf sich jeder Teilnehmer über einen Karpfen freuen. Mit dem diesjährigen Tauchgang fand auch das 50. Clubjubiläum des TSCW ein gelungenes Ende. Insgesamt stiegen 75 Sportler ins Wasser, davon 20 aus dem Verein. Die anderen Teilnehmer waren aus ganz Deutschland und sogar aus der Schweiz angereist. Pünktlich zum Weihnachtstauchen gab es auch den ersten Schnee, gemischt mit Regen, sodass auch die Nichttaucher etwas vom Wasser abbekamen. Mit Außentemperaturen von nur rund zwei Grad war es im Alten Strom mit sechs Grad sogar schon fast gemütlich. Als erster Taucher machte sich in diesem Jahr Vereinsvorsitzender Olaf Fahlpahl auf den Weg. Ganz stilecht im roten Neoprenanzug und mit Weihnachtsmannmütze bestieg er den Alten Strom und tauchte nach etwa 40 Minuten wieder auf, um den Neoprenanzug gegen den roten Weihnachtsmannmantel zu tauschen. „Es sind heute richtig Topbedingungen. Man kann ungefähr drei Meter weit sehen, was hier schon richtig gut ist“, berichtete er. Es sei aber ganz normal, dass die Sicht mit jedem Teilnehmer immer schlechter wird. „Es ist dann schwierig, sich zu orientieren. Man sieht keinen Grund und keine Wasseroberfläche. Daher muss man sich auf den Kompass verlassen, der durch das viele verbaute Eisen auch nicht immer zuverlässig arbeitet.“ Nicht nur, dass nur wenige Frauen den Sprung in die Fluten wagten, auch die Jugend macht dem Verein sorgen. „Unsere Jugendlichen sind leider so um die 40 Jahre alt. Sie schnuppern zwar schon in der Schule mal rein, dann fehlt ihnen aber das Geld oder sie gehen ihren Lebenslauf weiter. Erst mit ungefähr 35 Jahren kommen sie wieder, dann bleiben sie aber auch“, resümiert der Vereinsvorsitzende. Extra aus Güstrow angereist waren Stephan Broszis und Michael Losch. Dort konnten sie auch am ersten Advent schon ins kühle Nass eintauchten. In dem dortigen Aquatunnel gibt es dann nämlich traditionell die tauchenden Weihnachtsmänner zu sehen, ganz zur Freude der Zuschauer. Und auch in Warnemünde herrschte gute Stimmung und nach einiger Zeit kam sogar die Sonne raus. Eine schöne Tradition und eine wirklich feuchtfröhliche Veranstaltung, die sicher im nächsten Jahr wiederholt wird.

10. Dezember 2011 | Weiterlesen
Neues Hörsaalgebäude der Uni Rostock eingeweiht

Neues Hörsaalgebäude der Uni Rostock eingeweiht

Kleine Kritzeleien befinden sich schon auf den hellen Holzmöbeln des neuen Hörsaalgebäudes auf dem Universitätscampus in der Ulmenstraße. Studierende Fußballfans haben hier erste Benutzungsspuren hinterlassen. Seit Anfang November finden in den beiden Hörsälen Vorlesungen statt. Heute wurde das neue Gebäude nun feierlich eingeweiht. Bildungs- und Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb überreichte dazu den symbolischen Schlüssel an Rektor Professor Dr. Wolfgang Schareck. Beim Besuch seiner ehemaligen Hochschule deutete Brodkorb auch die Möglichkeit für weitere Neubauten, etwa einer Bibliothek, auf diesem Campus an. Nachdem Anfang dieser Woche die Gespräche zwischen Bildungs- und Finanzministerium abgeschlossen wurden, stehe den Hochschulen mehr Geld zur Verfügung. „Es wird jedenfalls nicht weniger werden als bisher geplant. Es wird vielleicht sogar überraschen wie viel mehr“, so die nebulöse Aussage des Ministers, für die er vom Auditorium kräftigen Beifall erhielt. 4,1 Millionen Euro betrugen die Kosten für den Neubau, der mit Mitteln des Konjunkturprogramms der Bundesregierung finanziert werden konnte und dessen Bau im Frühjahr 2010 begann. „Jetzt haben wir drei große Hörsäle auf diesem Uni-Campus. Das war unbedingt nötig. Denn die Raumkapazität besonders an der Philosophischen Fakultät ist begrenzt“, sagt Sarah Grote, Vorsitzende des Allgemeinen Studierenden Ausschusses (AStA). Allerdings fehle weiterhin Lehrpersonal, so die 25-jährige Studentin weiter. Für 550 Studenten bieten die beiden neuen barrierefreien Hörsäle Platz. Ausgestattet mit modernsten Präsentationsgeräten, großen Projektionsflächen, klassischer grüner Kreidetafel, Mikrofonen und ausgeklügelten Beleuchtungsarrangements werden hier vor allem Vorlesungen der juristischen, philosophischen sowie der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät gehalten. Mit dem 2004 fertiggestellten Audimax ist das neue Hörsaalgebäude durch die Strom- und Wasserversorgung, aber auch offensichtlich durch die Dachkonstruktion verbunden. Beide bilden so den östlichen Abschluss des Campus Ulmenstraße. In der architektonischen Gestaltung gleicht es dem größten Hörsaal der Rostocker Universität so sehr, dass der Rektor sogar vorschlug, das neue Gebäude ganze im Sinne Wilhelm Buschs Audimoritz zu nennen, wie Professor Schareck heute schmunzelnd erzählte. Aber er konnte sich damit nicht durchsetzen (nicht zuletzt, weil der Name die Studenten zu sehr an Greifswald erinnerte). Stattdessen trägt das neue Hörsaalgebäude nun den Namen des ehemaligen Rostocker Studenten Arno Esch. Geboren 1928 hatte Arno Esch als junger Marinehelfer den Krieg miterlebt und wurde aufgrund dieser Erfahrungen zum Pazifisten. Ab 1946 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität. Rechtsstaatlichkeit sei ihm ein wichtiges Anliegen gewesen. Offen trat der außerordentlich begabte junge Mann für seine liberalen Überzeugungen ein. „Er bezog sich auf den Humanismus. Er betonte den Individualismus und Föderalismus und stand damit den vorherrschenden Konzepten von Kollektiv und Zentralstaat der SED entgegen“, skizzierte Dr. Peter Möller, Vorsitzender des Verbandes ehemaliger Rostocker Studenten, die Persönlichkeit Arno Eschs. In Eschs Plan eine radikale soziale Freiheitspartei zu gründen, sieht Möller den Schlüssel für die weiteren Vorgänge, die bis heute nicht aufgeklärt werden konnten. Fest steht jedoch, dass Esch im Oktober 1949 verhaftet und in drei Gerichtsverfahren wegen angeblicher Spionage und Bildung einer konterrevolutionären Organisation von einem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt wurde. Er wurde nach Moskau gebracht und dort am 24. Juli 1951 mit 23 Jahren erschossen. Bisher erinnerte im Hauptgebäude eine Gedenktafel an das Schicksal von Arno Esch. Heute wurde sie anlässlich der Namensgebung im Foyer des neuen „Arno-Esch-Hörsaals“ enthüllt. Mit einem anschließenden Kulturprogramm aus Theater, Film und Livemusik testeten die Studenten weitere Nutzungsmöglichkeiten ihres neuen Hörsaalgebäudes aus.

9. Dezember 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock unterliegt dem SC Paderborn 07 mit 0:2

FC Hansa Rostock unterliegt dem SC Paderborn 07 mit 0:2

Auch beim Debüt des neuen Trainers konnte Hansa Rostock seinen Abwärtstrend heute Abend in Paderborn vorerst nicht stoppen. Vor 7.658 Zuschauern, darunter etwa 1.000 Hansa-Anhängern, müssen sich die Hanseaten den Ostwestfalen in der Energieteam Arena mit 0:2 geschlagen geben. Der neue Hansa-Coach Wolfgang Wolf geht in Paderborn mit einem sehr offensiven 4-2-3-1-System an den Start. In der Spitze vertraut Wolf auf Marcel Schied, dahinter stehen Tino Semmer, Marek Mintal, Tobias Jänicke sowie Robert Müller und Dominic Peitz auf den Sechser-Positionen. Für Müller rückt Michael Wiemann wieder in die Viererkette. Bereits in der 3. Minute zeigen sich die Hausherren zum ersten Mal torgefährlich. Nach einem Freistoß von Alban Meha geht der Kopfball von Nick Proschwitz jedoch über die Latte. Auf der Gegenseite ist es Marcel Schied (15. Minute), der sich vor dem Strafraum durchsetzen kann, es dann jedoch vergeblich direkt versucht, statt zum frei stehenden Mintal abzugeben. Nach einem Foulspiel von Peitz gibt es in der 17. Minute einen Freistoß für die Gastgeber, den Meha zielsicher zur 1:0-Führung ins rechte obere Eck platziert. Da hatte sich Torhüter Kevin Müller wohl verschätzt und den Ball schon im Aus gesehen – der wäre zu halten gewesen. Nach einer Jänicke-Ecke (20. Minute) geht ein Kopfball von Holst über die Latte, in der 30. Minute ist es Jänicke, dessen Flachschuss aus zehn Metern von Torhüter Kruse jedoch problemlos pariert werden kann. Auf Seiten der Hausherren kommt Enis Alushi nach einer Meha-Ecke kurz vor dem Elfmeterpunkt frei zum Schuss (38. Minute), verfehlt das Tor jedoch deutlich. Im Kopfballduell mit dem hinter ihm stehenden Proschwitz fährt Peitz in der 44. Minute den Ellenbogen aus. Eine etwas unglückliche Situation, doch der Unparteiische Kampka zeigt auf den Elfmeterpunkt. Zum Glück für die Gäste knallt der Schuss von Markus Krösche nur an den linken Pfosten. Die letzte Chance der ersten Hälfte gehört dann noch einmal den Rostockern. Aus knapp 20 Metern kommt Schied auf der rechten Außenbahn zum Schuss, der jedoch knapp am linken Pfosten vorbeistreicht. Mit dem Stand von 1:0 verabschieden sich die Mannschaften in die Halbzeitpause. Kurz nach dem Wiederanpfiff zeigen sich bei den Rostockern einmal mehr die Schwächen im Umkehrspiel von Angriff auf Abwehr. Nach einem geblockten Schuss von Mintal startet Paderborn einen schnellen Konter über die linke Seite. Sören Brandy liefert eine tolle Vorlage für Proschwitz, der aus knapp zehn Metern ins lange Eck vollendet. Für Proschwitz ist es sein 11. Saisontor – so viele, wie Hansa bisher insgesamt gelangen. Nach einem Freistoß von Jänicke kommt Blum in der 59. Minute zum Kopfball, Paderborns Schlussmann Kruse kann jedoch doch parieren und der Nachschuss von Mintal verfehlt den Kasten der Gastgeber deutlich. In der 62. Minute kann Florian Mohr einen Schuss von Wiemann knapp vor der Torlinie mit der Brust abwehren, in der 83. Minute versucht es Perthel nach einem Freistoß aus knapp 30 Metern direkt, Torhüter Kruse ist jedoch zur Stelle. Die wenigen Chancen der weitgehend harmlosen Rostocker ergeben sich fast ausschließlich aus unkonzentrierten Momenten der Gastgeber. So bleibt es dann auch bei einem durchaus verdienten 2:0-Erfolg für Paderborn. Nach dem ersten Spieltag der Rückrunde steht die Hansa-Kogge damit weiterhin auf dem 17. Tabellenrang. Da sich auch Karlsruhe in Duisburg geschlagen geben musste, bleibt es jedoch bei nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz. Die letzte Chance, vor der Winterpause Punkte zu sammeln, bietet sich den Rostockern am kommenden Sonntag. Beim ‚Geisterspiel‘ empfängt Hansa Rostock in der leeren DKB-Arena Dynamo Dresden. Tore: 1:0 Alban Meha (17. Minute) 2:0 Nick Proschwitz (51. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Michael Wiemann, Pavel Kostal, Matthias Holst, Sebastian Pelzer Robert Müller, Dominic Peitz (Michael Blum, ab 53. Minute) Tino Semmer, Marek Mintal, Tobias Jänicke (Timo Perthel, ab 80. Minute) Marcel Schied (Lucas Albrecht , ab 73. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto

9. Dezember 2011 | Weiterlesen
Holiday on Ice 2011 – Eisspektakel in Rostock

Holiday on Ice 2011 – Eisspektakel in Rostock

Schwungvoll kratzen die Kufen auf dem Eis und stöbern Schneeflocken in die Luft, rasant rauschen die Schlittschuhläufer in der Eisarena der Stadthalle an den 2500 Premierengästen vorbei. Mit waghalsigen Sprüngen, Pirouetten, Hebefiguren und pittoresken Formationen beeindrucken die internationalen Eiskunstläufer, die ihre Fähigkeiten auch schon bei Meisterschaften erfolgreich unter Beweis gestellt haben. Dazu mitreißende Musik, farbenprächtige Kostüme und eine unglaubliche Energie – zum 10. Mal macht der Holiday on Ice-Zirkus in Rostock Station. Es ist mittlerweile zu einer Tradition geworden, dass sich das Parkett in der Stadthalle für ein paar Tage in der Vorweihnachtszeit in eine gut 20 x 40 Meter große Eisfläche verwandelt. 170.000 Besucher haben die weltbekannte Eisrevue bisher in unserer Hansestadt gesehen. Mit der neuen Show „Speed“ sollen es bis Sonntag noch mehr werden. Die Andeutung eines überdimensionierten Rennwagens bildet die Kulisse für das Eisspektakel in der Stadthalle. Zwei sechs Meter große, runde Leinwände zeigen Düsentriebwerke, Uhren, Rouletteräder und viele weitere schwindelerregende Bilder. Am Puls der Zeit steht die neueste Produktion von Holiday on Ice ganz im Zeichen von Beschleunigung und Geschwindigkeit. Mit Feuer wird der Motor zum Auftakt gezündet und soll daran erinnern, wie die Menschheitsgeschichte Fahrt aufnahm. In den Metropolen, in der Liebe, in der Natur, im Kasino, im Zirkus und natürlich auf der Rennbahn wird Geschwindigkeit zum Rausch der Gefühle. Mit waghalsigen Stunts und rasanten Rennen wird der Kick auf die Spitze getrieben. Vibrierende Motoren, der Geruch von Dieselabgasen und Qualm der Pyrotechnik machen „Speed“ zu einem faszinierenden Sinneserlebnis, in dem auch ruhige und romantische Szenen zur Entschleunigung nicht fehlen. 34 Künstler bewegen sich für „Speed“ gut zwei Stunden lang auf dem Eis, auf einer gigantischen, fahrbaren Brücke und diversen luftigen Hängevorrichtungen für akrobatische Einlagen. Neben Eiskunstläufern wirken zum ersten Mal auch Tänzer in der Show mit, die am Rand der Eisfläche das Publikum immer wieder anheizen. Mit riesigen Wasserbällen und Flitter wird die Show in den Zuschauerraum erweitert. Doch auf Jubel und Bravorufe brauchen die Künstler nicht lange zu warten. Begeistert mischt das Publikum seinen Beifall unter die Musik, die mit Swing, Surf, Rock ‘n’ Roll und rhythmischen Elektrobeats dem amerikanischen Ursprung von Holiday on Ice treu bleibt. 1943 wurde die Eisrevue in Ohio gegründet. Zwei Musiktitel hat Sarah Connor für „Speed“ beigesteuert. Gemeinsam mit Mirjam Weichselbraun, die die einzelnen Szenen mit kurzen Moderationen einleitet, soll die deutsche Popsängerin für den Starfaktor in der Show sorgen. Anders als in den letzten Jahren sind die Sternchen allerdings nicht live auf dem Eis, sondern lassen ihre Beiträge per Videoleinwand einspielen. Wer jetzt enttäuscht ist, dem sei gesagt, dass das überhaupt nichts ausmacht. Denn das, was auf dem Eis passiert, ist so aufregend, dass die Augen sowieso an den Kufen der Eiskunstläufer hängen. „Hut ab!“, meint auch Manuela Witt, die mit drei Kolleginnen die Premiere von „Speed“ besucht hat. Von der „unglaublichen sportlichen Leistung, dem Humor und den aufwendigen Kostümen“ zeigten sich die Damen besonders beeindruckt. Wie viele andere Besucher auch zählen sie sich zu den Stammgästen der Eisrevue. Bis Sonntag wird „Speed“ noch sechs Mal in der Rostocker Stadthalle aufgeführt. Tickets sind ab 19,90 Euro erhältlich. Für nächstes Jahr kündigt die Stadthallengeschäftsführerin ein ganz besonderes Highlight an. Zum vierten „Ice Age“- Film soll es auch eine Eisshow geben. Statt „Holiday on Ice“ gibt es also 2012 „Ice Age“ – „und wir sind mit dabei“, freut sich Stadthallen-Chefin Petra Burmeister.  

9. Dezember 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock beim SC Paderborn 07 zu Gast

FC Hansa Rostock beim SC Paderborn 07 zu Gast

Knapp fünf Monate ist es her, dass Hansa Rostock am 17. Juli gegen den SC Paderborn 07 in die neue Zweitligasaison startete. Und eigentlich begann es vielversprechend: Bereits nach 19 Minuten gingen die Rostocker vor heimischem Publikum in Führung. Doch Paderborn konnte die Partie drehen und mit einem 2:1-Sieg die drei Punkte aus der DKB-Arena entführen. Vielleicht sollte dieser Spielverlauf ein Omen für beide Teams sein. Nach dem Ende der Hinrunde rangiert Hansa Rostock mit elf Punkten und nur einem Sieg auf dem 17. Tabellenplatz. Paderborn hingegen konnte dreimal so viele Punkte sammeln, ist seit 13 Punktspielen ungeschlagen und steht mit neun Siegen auf dem 5. Rang. Für viele die Überraschungsmannschaft der Saison. Großen Anteil daran hat Neuzugang Nick Proschwitz, der vom Schweizer Erstligisten FC Thun kam und mit zehn Treffern die Torschützenliste anführt. Zum Vergleich: Hansa gelangen in der Saison bisher insgesamt nur elf Tore. Doch auch, wenn die Karten klar gemischt zu sein scheinen, wollen die Rostocker nicht als Kanonenfutter nach Paderborn reisen. Es gelte „ohne Angst nach Paderborn zu fahren“, so Hansas neuer Trainer Wolfgang Wolf. „Da haben wir nichts zu verlieren, im Gegenteil, da ist eine Überraschung drin. Ich glaube, dass wir nicht chancenlos sind in Paderborn.“ Spannend bleibt die Frage, ob der neue Coach die Mannschaft bereits heute entsprechend offensiv aufstellt, doch „wir müssen ja auch mal ein Tor schießen“, erklärte Wolf bei seinem Amtsantritt, „wir können nicht nur auf die Null ausgehen.“ Anpfiff in der Energieteam Arena ist heute um 18:00 Uhr. Rund 8.000 Zuschauer werden erwartet, darunter etwa 1.000 Hansa-Anhänger. Ob als Trostpflaster oder Siegprämie – über einen Stutenkerl, einen kleinen Hefeteig-Nikolaus, den es hier traditionell anlässlich des Nikolaustages gibt, dürfen sich die Zuschauer wohl auch in diesem Jahr wieder freuen. Bericht von der Partie SC Paderborn 07 gegen den FC Hansa Rostock

9. Dezember 2011 | Weiterlesen
Startschuss für die Umgestaltung der Kunsthalle

Startschuss für die Umgestaltung der Kunsthalle

Ein Museum lebt von seinen Ausstellungsstücken. Doch selbst eine Mona Lisa käme nicht zur Geltung, wenn diese in einem dunklen Gang hängen müsste. Ein Problem, was symptomatisch für die Rostocker Kunsthalle ist. Denn auch wenn das Obergeschoss ein vernünftiges Lichtkonzept vorweisen kann und auch sonst musealen Standards entspricht, herrscht im Erdgeschoss noch Nachholbedarf. Der Startschuss dazu wurde gestern bei einem Pressegespräch in den Räumlichkeiten gegeben. Bevor jedoch die ersten Leitungen verlegt und Wände eingerissen werden können, muss erst einmal ein vernünftiges Konzept vorgestellt werden. Dazu waren neben Jörg-Uwe Neumann vom Verein pro Kunsthalle auch der verantwortliche Szenograph Detlef Weitz und Verantwortliche der OSPA und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung anwesend. Denn ein Konzept kann nur ausgearbeitet und später auch umgesetzt werden, wenn die finanziellen Mittel da sind. Und diese kommen eben aus dem Gemeinschaftswerk aller Sparkassen Mecklenburg-Vorpommerns, Brandenburgs, Sachsens und Sachsen Anhalts. 100.000 Euro wurden zur Verfügung gestellt, um die Ausarbeitung des Konzeptes und erste Maßnahmen zu fördern. Dabei übernimmt die Stiftung, die der größte nicht staatliche Kulturförderer Deutschlands ist, 80 Prozent und die OSPA als lokaler Vertreter 20 Prozent der Ausgaben. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Claus Friedrich Holtmann, betonte die Wichtigkeit der Kunsthalle als einziger Museumsneubau in der DDR. „Das Haus war schon vor der Wende ein Schaufenster nach außen und soll es auch weiterhin bleiben.“ Er lobte die Arbeit des Kunsthallenvereins und unterstrich, dass vor allem die Öffentlichkeit auch mitmachen muss: „Das Geld ist das eine, aber man muss immer jemanden finden, der etwas daraus macht und ich glaube, den haben wir hier gefunden.“ Jörg-Uwe Neumann zeigte sich sehr erfreut über die großzügige Förderung durch die Sparkassen. Vor allem in den letzten Jahren habe sich schon vieles sehr positiv entwickelt, jedoch müsse der Weg weiter gegangen werden. „Unser Ziel ist es, die Kunsthalle zu einem lebendigen und offenen Ort zu machen.“ Dazu soll vor allem der Rundgang im Erdgeschoss wieder komplettiert werden und ein verbessertes Licht- und Wandkonzept installiert werden. „In unserem Bestand finden sich ungefähr 1600 Handzeichnungen, die wir durch das schlechte Licht bisher fast alle nicht zeigen konnten. Dies soll sich mit dem neuen Konzept ändern.“ Verantwortlich für die Neugestaltung ist der Berliner Szenograph Detlef Weitz. Er stellte auch schon erste konkrete Ideen vor. So findet sich in vielen Bereichen die Windrose, die auch auf der Außenfassade der Halle vertreten ist. Konkret wird die Bibliothek aus dem Erdgeschoss ausgelagert, um dadurch mehr Raum zu schaffen. Dies ist auch einer der ersten Schritte, der im Februar angegangen werden soll. Weiterhin sollen „der mauselochartige Eingang geöffnet“ und Labels mit mehr Informationen zu den Exponaten erarbeitet werden. „Der Kunsthalle steht ein permanentes Umbauszenario bevor“, sagte Jörg-Uwe Neumann. Neben der privaten Förderung sei auch Geld vonseiten der Stadt eingeplant. Ein Baukonzept, EW-Bau genannt, ist im Moment in der Planung, um weitere konkrete Baumaßnahmen umzusetzen. Dabei stehen vor allem neue Sanitäranlagen und ein barrierefreier Zugang ganz oben auf der ToDo-Liste. Auch dabei soll wahrscheinlich mit Detlef Weitz zusammengearbeitet werden, wobei Neumann betonte, dass inhaltlich noch nichts fest beschlossen sei. Im September 2012 soll dann das neue Erdgeschoss der Kunsthalle wiedereröffnet werden. Eingeplant ist eine sechswöchige Bauphase, wobei auch noch nicht klar ist, wie sich diese auf den weiteren Museumsbetrieb auswirken wird. Wenn es soweit ist, soll auch das zweite Projekt, das mit den Fördergeldern realisiert werden soll, vorgestellt werden: ein Katalog der Plastiken und Skulpturen in der Sammlung der Kunsthalle. Es wird also spannend, wie sich alles entwickelt und ob der Zeitplan eingehalten werden kann.

9. Dezember 2011 | Weiterlesen
Infos zum ‚Geisterspiel‘ zwischen Hansa und Dynamo Dresden

Infos zum ‚Geisterspiel‘ zwischen Hansa und Dynamo Dresden

Das Urteil des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), ein Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen zu müssen, stellt für den F.C. Hansa Rostock eine hohe finanzielle Belastung dar. Davon betroffen ist die Partie gegen Dynamo Dresden am 18.12.2011. Dieses „Geisterspiel“ geht mit einem enormen wirtschaftlichen Schaden für den Verein einher. Dies hatte den Vorstand gestern zu einem Aufruf an seine treue Anhängerschaft veranlasst. „Wir freuen uns über die Bereitschaft unserer treuen Fans, ihrem Verein in dieser schweren Stunde beistehen zu wollen und bedanken uns für die zahlreich eingegangenen Ideen und Vorschläge zur finanziellen Unterstützung“, erklärt Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann. Die Absicht zahlreicher Fans, bereits erworbene Eintrittskarten nicht zurückgeben oder umtauschen zu wollen, um so den finanziellen Schaden für den Verein zu verkleinern, möchte der F.C. Hansa Rostock mit folgenden Treue-Artikeln und Sonder-Aktionen honorieren: Hansafans, die bereits Karten für diese Partie erworben haben und auf die Erstattung des Kaufpreises verzichten, erhalten ab Montag (12.12.11) gegen Vorlage der bereits erworbenen Tickets im Hansa Fan-Shop (Breite Str. 12-15, 18055 Rostock) oder per Telefon (0381-3770 120) einen Aufkleber und einen Button als limitierte Sonderanfertigung mit einem eigens für dieses Spiel angefertigten Motiv. Für alle Hansafans, die noch keine Eintrittskarte gekauft haben, aber ihre Verbundenheit mit dem F.C. Hansa demonstrieren und dem Verein auch finanziell beistehen wollen, gibt es ab morgen (09.12.11) die Möglichkeit, im Hansa Fan-Shop, im Hansa-Sporthaus (Warnow Park, Lütten Klein), online oder per Telefon unter 0381-3770 120) ein „virtuelles Ticket“ zu kaufen. Die Karten, die es in vier verschiedenen Preiskategorien (5 €, 10 €, 15 € oder 19,65 €) geben wird, werden als limitierte Sonderanfertigung mit der Aufschrift „Geisterspiel 18.12.2011“ gedruckt. Unabhängig davon, ob jemand ein Ticket besitzt oder nicht, kann jeder Hansafan ab kommenden Montag (12.12.2011) ein T-Shirt als limitierte Sonderanfertigung mit einem eigens für dieses Geisterspiel angefertigten Motiv im Fanshop, online oder im Fanhaus zum Vorzugspreis von 13,00 € erwerben. Natürlich bietet der F.C. Hansa Rostock auch die Möglichkeit die bereits erworbenen Karten umzutauschen, beziehungsweise den Kaufbetrag wieder ausgezahlt zu bekommen. Dieser Vorgang muss bis spätestens 12. Januar 2012 umgesetzt werden: Umtausch: Die Karten können gegen Vorlage der bereits erworbenen Karten für die restlichen Heimspiele der Saison 2011/2012 im Hansa Fan-Shop oder telefonisch umgetauscht werden. Davon ausgenommen ist die Partie am letzten Spieltag gegen die SpVgg Greuther Fürth. Der Tausch in eine höhere Preiskategorie ist möglich. Davon ausgenommen ist der Tausch einer bereits gekauften Eintrittskarte für die Westtribüne (höchste Kategorie). Geld zurück: Die Rückerstattung des Kaufpreises erfolgt ab dem 12.12.2011 über die Vorverkaufsstellen, in denen die Karten erworben wurden. Weitere Informationen erhalten Sie von Montag bis Donnerstag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr und Freitag von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr unter 0381 3770 120. Der F.C. Hansa Rostock bittet seine Anhänger um Geduld bei der Abwicklung dieses großen administrativen Aufwandes und bedankt sich für die Unterstützung aller Hansafans. Quelle: FC Hansa Rostock

8. Dezember 2011 | Weiterlesen
Die Suche am Fundort des T34 Panzers geht 2012 weiter

Die Suche am Fundort des T34 Panzers geht 2012 weiter

Die Suche nach weiteren Überresten des Panzers vom Typ T34, der am 17. November auf der Baustelle der Schleusenbrücke am Mühlendamm gefunden wurde, geht voraussichtlich innerhalb der ersten drei Monate des neuen Jahres weiter. Der Geschützturm wurde bereits geborgen. Das Unterteil des Kampffahrzeuges sowjetischer Herkunft wird noch in der Nähe vermutet. Nach Einschätzung des Munitionsbergungsdienstes bestehe derzeit keinerlei Gefahr. „Wir sind dazu auch im Kontakt mit der Russischen Botschaft und werden nach den Arbeiten des Munitionsbergungsdienstes gemeinsam die weiter notwendigen Schritte besprechen“, gab Oberbürgermeister Roland Methling bekannt. Aus dem Rathaus hieß es, dass der Panzer in ein Museum gebracht werden soll. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Kriegsgräberfürsorge soll nach weiteren gefallenen Soldaten gesucht werden. Ein T-34 Panzer war gewöhnlich mit vier Mann besetzt. Die sterblichen Überreste sollen auf der nächstgelegenen Kriegsgräberstätte bestattet werden. In Rostock kommt dafür der Puschkinplatz infrage.

7. Dezember 2011 | Weiterlesen
Eisbärennachwuchs im Zoo Rostock?

Eisbärennachwuchs im Zoo Rostock?

Zoobesuchern ist es vielleicht schon längst aufgefallen. Die Eisbären Vienna und Churchill haben die Anlagen auf der Bärenburg im Herzen des Rostocker Zoos getauscht. Die Eisbärin Vienna teilte sich seit diesem Frühjahr mit Eisbär Blizzard, der vor gut einem Jahr aus einem italienischen Zoo kam, die große Anlage. Eisbärenopa Churchill zog sich auf die Mutter-Kind-Anlage in seinen wohlverdienten Ruhestand zurück. Nun wird sie wieder ihrem eigentlichen Zweck zugeführt. Denn im Zoo ist man guter Hoffnung, dass nach vier Jahren eventuell wieder mit Eisbärennachwuchs zu rechnen ist. Sollte der Flirt des Eisbärenpärchens im Frühling erfolgreich gewesen sein, könnte in diesem Winter in Rostock ein Eisbär geboren werden. Die Eisbärenzucht hat in Rostock eine lange Tradition. Seit 1963 wurden über dreißig Eisbären geboren und aufgezogen, seit 1980 Jahren führt der hiesige Zoo das internationale Zuchtbuch.

7. Dezember 2011 | Weiterlesen
DFB verurteilt Hansa Rostock zu ‚Geisterspiel‘

DFB verurteilt Hansa Rostock zu ‚Geisterspiel‘

Nach den Vorkommnissen beim Heimspiel von Hansa Rostock gegen St. Pauli am 19. November 2011, bei dem u.a. Leuchtraketen in den Gästeblock geschossen wurden, forderte der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in seinem Strafantrag ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Hansa Rostock stimmte dem Strafantrag nicht zu, sodass das Sportgericht des DFB im Einzelrichter-Verfahren entscheiden musste. Das Sportgericht folgte nun dem Strafantrag des Kontrollausschusses und verurteilte Hansa Rostock heute zu einem ‚Geisterspiel‘, einem Heimspiel ohne Fans. Einnahmeverluste von mehr als 250.000 Euro könnten die Folge für den Verein sein. Die Vereinsführung hat 24 Stunden Zeit, um dem Urteil zuzustimmen oder eine mündliche Verhandlung vor dem Sportgericht zu beantragen. Stimmt Hansa zu, wäre bereits das lukrative Ost-Derby am 18. Dezember gegen Dynamo Dresden vom Zuschauerausschluss betroffen. Im Falle einer mündlichen Verhandlung könnte das Urteil möglicherweise so weit herausgezögert werden, dass erst das Heimspiel am 12. Februar gegen den MSV Duisburg betroffen wäre. Dass das Sportgericht von seinem Strafmaß abrückt, ist eher unwahrscheinlich, wurde Hansa Rostock nach dem Zünden von Feuerwerkskörpern während der Partie gegen Eintracht Frankfurt doch bereits zum Anfang der Saison vom DFB zu zwei Auswärtsspielen ohne Fans verurteilt. Aktualisierung: Inzwischen hat der Verein bekannt gegeben, keine weiteren Rechtsmittel einzulegen. Damit sind beim Heimspiel zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden am 18. Dezember keine Zuschauer zugelassen. „Der DFB hat uns signalisiert, dass aufgrund der Qualität und Quantität der Ausschreitungen, die auch in der Vergangenheit unangenehme Begleiterscheinungen des F.C. Hansa waren, ein Einspruch gegen dieses Urteil keine Aussicht auf Erfolg hätte. Drakonische Strafen für den Verein werden die Ursachen dieser kriminellen Handlungen nicht beheben. Dazu ist neben nachhaltiger Präventionsarbeit eine strafrechtliche Verfolgung und Verurteilung der Straftäter durch die gesellschaftlichen Instanzen notwendig. Das Urteil des Sportgerichtes zeigt, dass auch der Deutsche Fußball-Bund keine Lösungsansätze hat, wie diesen kriminellen Entwicklungen innerhalb des Deutschen Fußballs begegnet werden soll. Deshalb werden wir intensive Gespräche mit dem Ligaverband aufnehmen, wie mit dieser Entwicklung und den damit verbundenen Vereinsstrafen in Zukunft umzugehen ist“, erklärt Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender des FC Hansa Rostock. Durch die hohe finanzielle Belastung eines Geisterspiels – es geht um Einnahmeverluste von mehr 250.000 Euro – sieht sich der Vorstand zu einem Aufruf an seine Anhänger veranlasst. „Aus Fankreisen haben wir zahlreiche Vorschläge bekommen, wie der wirtschaftliche Schaden eines Geisterspiels aufgefangen werden kann. Es gab von vielen Anhängern das Bekenntnis, bereits erworbene Eintrittskarten nicht zurückzugeben oder umzutauschen. Der Vorstand würde diesen Vorschlag gerne aufnehmen. Wir bitten unsere Anhänger darum, ihrem F.C. Hansa Rostock in dieser schweren Zeit beizustehen und gemeinsam auch den finanziellen Schaden für den Verein zu verkleinern“, so Bernd Hofmann weiter. Morgen soll es nähere Informationen geben, wie bereits erworbene Eintrittskarten umgetauscht werden können bzw. mit welchen exklusiven Treue-Artikeln sich der Verein für die Unterstützung der Fans bedanken wird.

7. Dezember 2011 | Weiterlesen
Wolfgang Wolf ist neuer Trainer bei Hansa Rostock

Wolfgang Wolf ist neuer Trainer bei Hansa Rostock

Wolfgang Wolf ist mit sofortiger Wirkung neuer Cheftrainer des FC Hansa Rostock und beerbt damit den am Dienstag beurlaubten Peter Vollmann. Wolf erhält bei Hansa einen Vertrag bis zum Saisonende. Sollte die Liga gehalten werden, verlängert sich dieser um ein weiteres Jahr. „Er war und ist unser Wunschtrainer, er war unser erster Ansprechpartner“, stellt Hansa-Manager Stefan Beinlich den neuen Cheftrainer vor. „Wir sind davon überzeugt, dass er genau der richtige in dieser Situation ist“, so Beinlich. „Er ist ein erfahrener Trainer, der sehr viel Leidenschaft besitzt.“ Wolf wird bereits heute sein erstes Training leiten und am Freitag beim ersten Spiel der Rückrunde in Paderborn auf der Trainerbank Platz nehmen. „Ab sofort geht’s los, das Schiff wieder in die richtige Richtung zu bringen“, freut sich Wolf auf die neue Herausforderung. „Ich bin absolut überzeugt, dass wir über eine ganz schwere Rückrunde und mit langem Atem die Klasse halten können.“ Erste Problemfelder hat er bereits identifiziert. Momentan sei die Mannschaft zu verunsichert, jeder habe Angst vor Fehlern. „Mir fehlt die Leidenschaft, die Zweikampfstärke“, legt Wolf den Finger in die Wunde. Bei ihm dürfe ein Spieler auch mal Fehler machen, wenn ein anderer diese ausgleiche. Was die Strategie betrifft, will sich der neue Coach offensiver geben. „Wir müssen ja auch mal ein Tor schießen. Wir können nicht nur auf die Null ausgehen.“ So könne vor der Winterpause noch der „eine oder andere Punkt“ geholt werden. Freuen tut sich der 54-Jährige auch auf das Wiedersehen mit Marek Mintal. „Ich weiß genau, wie ich ihn einsetzen kann, wie er funktioniert“, erklärt Wolf, der ihn 2003 nach Nürnberg holte, wo er zweimaliger Torschützenkönig wurde. „Er wird hoffentlich wieder der Marek Mintal werden, wie ich ihn kenne. Er hat noch lange nicht das gezeigt, was er kann. Momentan geht ihm ein bisschen die Torgefährlichkeit ab.“ Für Wolf ist Mintal ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft: „Der muss wieder der alte werden!“ Auch der suspendierte Kevin Pannewitz soll unter dem neuen Coach eine zweite Chance bekommen. „Aber er kriegt nur eine Chance bei mir“, betont Wolf. Bis zum Jahresende soll der 20-jährige Mittelfeldspieler in der zweiten Mannschaft bleiben, doch „beim ersten Training ist er dabei, er wird mit ins Trainingslager fahren und dann kann er zeigen, was er kann und ob er auf dem richtigen Weg ist.“ Wolf, der als Spieler bei Kaiserslautern und den Stuttgarter Kickers aktiv war, verfügt über langjährige Erfahrungen als Coach, etwa beim VfL Wolfsburg, dem 1. FC Nürnberg oder Kaiserslautern. Bis Anfang des Jahres trainierte er den Drittligisten Kickers Offenbach. „Nach meiner Auszeit in Offenbach bin ich wieder so weit, dass ich brenne, dass ich heiß bin“, beschreibt Wolf seine aktuelle Motivation. Bleibt zu hoffen, dass er diese auf die Mannschaft übertragen kann.

7. Dezember 2011 | Weiterlesen
Sibylle Lewitscharoff stellt ihren Roman „Blumenberg“ vor

Sibylle Lewitscharoff stellt ihren Roman „Blumenberg“ vor

Das Gehirn spielt einem manchmal ganz komische Streiche. Da sitzt man am Schreibtisch, arbeitet an Dokumenten und auf einmal sitzt ein Löwe auf dem Teppich. Wer jetzt an Experimente mit bewusstseinserweiternden Drogen denkt, liegt falsch. So beginnt nämlich der Roman „Blumenberg“ der Stuttgarter Autorin Sibylle Lewitscharoff, die gestern im Rahmen der LiteraTour Nord 2011/2012 im Literaturhaus Rostock im Peter-Weiss-Haus las. Für viele ist Sibylle Lewitscharoff die Favoritin im diesjährigen Wettbewerb. Ihr Roman konnte schon einige Literaturpreise abräumen und auch auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises war er vertreten. So war es auch nicht verwunderlich, dass sich über 100 Besucher selbst ein Bild von der Autorin und ihrem Werk machen wollten. „Blumenberg“ ist zwar ein Roman, die namensgebende Hauptfigur ist jedoch keine Erfindung der Autorin. Hans Blumenberg war ein angesehener Philosoph, der bis 1985 Professor in Münster war. Drei Jahre vor der Emeritierung setzt der Roman ein und lässt Blumenberg auf die Illusion des Löwen treffen. Die Kleistpreisträgerin wollte keine Biographie schreiben, sondern einen Roman, der auch für Leser interessant ist, die den Philosophen nicht kennen. Daher hat sie das Tier als Figur mit aufgenommen: „Mit so einer Figur kann man viel machen. Der Löwe ist sozusagen Butter bei die Fische.“ Die Romanfigur Blumenberg wird fortan von dem König der Tiere begleitet. Nicht nur vor seinem Schreibtisch, sondern auch in seinen Vorlesungen nimmt er Platz und wird für den Philosophen immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit. Zu einer Berührung kommt es jedoch nie, was in der Welt des Romans das Rätsel offenlässt, ob der Löwe nur ein Phantasiekonstrukt ist oder wirklich existiert. Zwar können Blumenbergs Studenten das Tier nicht sehen, vier von ihnen bemerken aber, dass etwas anders ist im Hörsaal. Auch die Geschichte dieser vier Studenten erzählt Sibylle Lewitscharoff in ihrem Roman; bei der Lesung gestern Abend stand jedoch der Philosoph Blumenberg im Mittelpunkt. Und dabei überzeugte nicht nur der Inhalt des Romans, sondern auch die Vortragsweise der Stuttgarterin. Mit viel Leidenschaft und einer ausdrucksstarken Mimik und Gestik wurde das Publikum mitgerissen in das Münster von 1982. Für den Vortrag wählte sie sich das Kapitel Ägypten aus, in dem der Philosoph auf seiner Couch liegt und bei dem Genuss eines Musikstückes von Arturo Benedetti Michelangeli an einen Aufenthalt in dem afrikanischen Land zurückdenkt. Diese Geschichte beruht auf einer wirklichen Reise Blumenbergs, dem diese 1956 von einem reichen Freund finanziert wurde. In dem anschließenden Gespräch mit Literaturwissenschaftler Lutz Hagestedt erklärt die Autorin, dass sie dieses Kapitel gewählt habe, um etwas Abwechslung in die Lesungen zu bekommen. Außerdem zeige sich dort, dass Blumenberg nicht immer nur der etwas abgeschottete Philosoph war, sondern durchaus auch ein Lebemann, der die Autoleidenschaft vom Vater erbte. Auch wenn Sibylle Lewitscharoff mehrmals betonte, dass sie keine Biografie schreiben wollte und das Buch auch ebendies nicht ist, bekam man das Gefühl, dass sie durchaus in der Lage dazu gewesen wäre. „Ich habe die Schriften Blumenbergs schon in der Schulzeit gelesen und er hat mich bis heute gepackt. Ich habe nicht immer alles verstanden und das tue ich auch heute noch nicht, aber er ist ein sehr faszinierender Mann“, sagte die Autorin. Sie berichtete, dass sie ihn zwar nie persönlich erleben durfte, aber für das Buch mit der Tochter Bettina Blumenberg gesprochen hat. Schon vor der Veröffentlichung des Buches war die Spannung groß, ob so ein Konzept überhaupt funktionieren könne. Lutz Hagestedt formulierte: „Lieber einen großen Autor scheitern, als einen schlechten Autor stümpern sehen“ und auch Lewitscharoff selbst hatte Angst, dass sie von den „Blumenbergianern“ Kritik ernten würde: „Ich hab gedacht, sie fragen, was erlaubt sich diese Kröte. Zum Glück ist das nicht passiert und fast alle fanden das Buch gut. Und das geht natürlich runter wie Öl“, sagte die symphytische Autorin. Mit dem tollen Abend hat Sibylle Lewitscharoff die Messlatte für die Konkurrenz sehr hoch gelegt. Die noch folgenden Autoren Sherko Fatah, Gregor Sander und Jan Böttcher müssen sich anstrengen, wenn sie die Publikumsstimme der LiteraTour Nord gewinnen wollen.

7. Dezember 2011 | Weiterlesen
Smartphone-App für Rostock und Warnemünde

Smartphone-App für Rostock und Warnemünde

Rostock-App lautet der Name einer neuen Smartphone-Applikation für Rostock und Warnemünde, die Matthias Fromm (Geschäftsführer der Rostocker Tourismus-Gesellschaft), Thomas Böhm (Geschäftsführer von Juni Media) und Guido Zöllick (Präsident des Landesverbandes MV des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes) heute vorstellten. So ganz dürften sie alle drei nicht mehr in die Zielgruppe der neuen Anwendung passen, denn „die liegt bei den 25- bis 35-Jährigen“, erklärt Fromm, aber natürlich würde sich auch die ältere Zielgruppe mehr und mehr mit den Neuen Medien vertraut machen. Viel zu sehen gab es heute nicht. Die App ist noch in Arbeit und ließ sich durch ein überdimensioniertes Handymodell aus Pappe vertreten. Doch soll es – so war zu erfahren – neben einer Stadttour auch Informationen zur Geschichte, zu Sehenswürdigkeiten und zu Rostocker Persönlichkeiten geben. „Zielgruppe sind in erster Linie Touristen“, erläutert Fromm und so ist vor allem ein großes Informationsangebot zu Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie und Angeboten des Einzelhandels vorgesehen. Ergänzt durch einen Veranstaltungskalender soll es auch die Möglichkeit geben, Tickets sowie Unterkünfte zu buchen. Täglich aktualisierte Tipps sind geplant, allerdings werde es „keine tagesaktuellen Nachrichten geben“, schränkt Thomas Böhm den redaktionellen Umfang ein, hält sich die Weiterentwicklung der App jedoch offen. „Ein Medium, das der Schnelligkeit Rechnung trägt“, ist es für Guido Zöllick. Die Buchungsfristen würden immer kürzer und die Leute informieren sich sehr viel kurzfristiger über die Möglichkeit, wo sie schlafen oder essen können. „Da sind solche Anwendungen in der heutigen Zeit absolut notwendig“, fasst der Chef vom Hotel Neptun den Nutzen der App zusammen. Spätestens ab Ende Januar soll die Anwendung kostenlos im App Store verfügbar sein, vorerst nur für Apples iPhone. Im Laufe des ersten Halbjahres soll eine Android-Version folgen. Finanzieren wird sich die Anwendung ausschließlich aus der Vermarktung selbst. Basisangebote sind kostenlos, über zusätzliche Informationen wie Bilder oder Videos sollen die gewerblichen Anbieter an den Kosten beteiligt werden. Ob die Anwendung zu einem Erfolg wird, dürfte in erster Linie von der Qualität der Inhalte abhängen. Gibt es im Hotel-, Gastronomie- und Veranstaltungsbereich doch bereits zahlreiche überregionale Applikationen, die um die Gunst der Smartphone-Nutzer buhlen – allerdings noch keine anspruchsvolle Städte-App für unsere Hansestadt, die alles unter einem virtuellen Dach vereint.

6. Dezember 2011 | Weiterlesen