Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Highlights der Physik 2011 - Auftaktshow in der Stadthalle
„Physik gefällt mir sehr gut“, lautet die Ansage von Carsten, der eine sechste Klasse in Bad Doberan besucht. Gestern Abend in der Stadthalle Rostock stellte er sich freiwillig für ein Experiment zur Verfügung. Aufgefordert dazu hatte Ranga Yogeshwar, der den offenen und interessierten Jungen auf der Bühne begrüßte. Leichtes Spiel also für den bekannten TV-Moderator, der vor 2500 Stadthallenbesuchern angetreten war, um Begeisterung für die Physik zu wecken. Mit „Unterhaltung und Erkenntnis“, so sein ausdrücklicher Anspruch der Highlights-Show, die eine ganze Woche voller „Highlights der Physik“ einleitete. Es handelt sich dabei um ein Wissenschaftsfestival, das seit 2001 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft veranstaltet wird und in jedem Jahr in einer anderen Stadt gastiert. In diesem Jahr haben die Wissenschaftler ihre Zelte auf dem Neuen Markt in Rostock aufgeschlagen. Mit Experimenten, einer Ausstellung und Vorträgen wollen sie noch bis zum 6. Oktober auf unterhaltsame Weise die Zusammenhänge zwischen Physik und Medizin erklären und erlebbar machen. Das diesjährige Thema „Röntgen & Co“ stellte auch bei der Highlights-Show den ersten inhaltlichen Schwerpunkt dar. Die unterschiedlichen bildgebenden Verfahren zur Diagnose des menschlichen Körpers wurden mit einem Versuch demonstriert, auf den sich der Rostocker Radiologe Dr. Steffen Meißner einließ. Er sollte herausfinden, was auf Ultraschall-, Röntgen-, Computertomografie- und Kernspintomografieaufnahmen zu sehen ist. Durch lautes Denken ließ er die Zuhörer an der Modellierung seiner Erkenntnisse teilhaben und veranschaulichte so die Möglichkeiten der Medizintechnik. Letzte Zweifel aber blieben beim Mediziner. „Vertrauen Sie Ihrem Instinkt. Sie dürfen jetzt nicht zu intellektuell rangehen“, empfahl ihm Ranga Yogeshwar, der sich zwischendurch immer mal wieder zu einem Dieter-Bohlen-Bashing hinreißen ließ und so seinen intellektuellen Anspruch betonte. „Ein Hamburger“, so die richtige Antwort von Steffen Meißner, die das amüsante und lehrreiche Ratespiel beendete. Und wie sieht das Ganze nun beim Menschen aus? Bei dieser Frage kam schließlich Carsten ins Spiel, der in einen Kernspinsimulator geschoben wurde. „Die gute Nachricht: Du hast ein Gehirn“, beruhigten ihn die Wissenschaftler zur Belustigung des Publikums. Das Bild seines Kopfes erschien auf großen Leinwänden und wurde erläutert. Leider jedoch, ohne auf die entsprechenden Stellen zu zeigen, sodass das „Hier“ und „Da“ für Nichteingeweihte unsicher bleiben musste. Der methodische Fauxpas sei jedoch verziehen, verstand es Fernseh-Physik-Lehrer Yogeshwar ansonsten ganz gut, den zweistündigen Frontalunterricht (sitzen, sehen, hören) in der Stadthalle zu einer abwechslungsreichen Show aufzumotzen. Natürlich nicht ohne ein großes Team an Helfern, darunter vielen Rostocker Studenten und weiteren Wissenschaftlern, die ihr Tätigkeitsfeld mit spannenden Experimenten vorstellten. Zwischendurch lockerten Varieté-Nummern von Artisten, Musikern und Comedians das Programm auf und brachten das Publikum zum Staunen und Lachen. Unterstützung erhielt Yogeshwar auf der Bühne auch von Dietrich Grönemeyer, der nicht nur als Bruder von Herbert, sondern auch als Arzt bekannt geworden ist. Mehrere medizinische Ratgeber hat er schon verfasst und überreichte diese auch gern an die erfolgreichen Quizkandidaten der Highlights-Show. Für alle Zuhörer hatte er darüber hinaus jede Menge statistische Zusatzinformationen und Ratschläge parat. „Turne bis zur Urne“ war so einer, den er einer pensionierten Ärztin mit auf den Weg gab, als diese gerade nach einem Quiz die Bühne wieder verlassen wollte. Und was haben die Zuschauer sonst noch so mitgenommen? Ist Physik jetzt interessanter geworden? „In der Schule finde ich Physik nicht so schön, weil es manchmal sehr uninteressant ist. In der Show gab es viele Experimente. Dadurch war es sehr anschaulich und viel spannender als in der Schule“, sagt die sechzehnjährige Ellen, die mit ihrer Familie die Highlights-Show besuchte. Ein Anliegen der Veranstalter war es, jungen Menschen die beruflichen Perspektiven des Faches zu zeigen, gerade auch für Frauen. Dazu sagt die Werkstattschülerin: „Ich finde gut, dass es auch Frauen in diesem Fach gibt, aber mich selber begeistert es nicht so. Ich werde später auf jeden Fall nicht in Richtung Physik gehen.“ Ihrem dreizehnjährigen Bruder Paul hat die Show auch gut gefallen. Erst im nächsten Halbjahr wird er sich der Physik auch im Unterricht widmen können.
28. September 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock - Infos zum Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue
Der Entscheidung des DFB vom 21. September 2011 gemäß, ist es an diesem 10. Spieltag der 2. Bundesliga den Fans des
28. September 2011 | Weiterlesen
Hier anlegen! Rostock Business möchte Investoren locken
„Hier anlegen!“ lautet das Motto, wenn sich Rostock Business Anfang Oktober auf Investorensuche in München begibt. „Die Entwicklung an den Kaikanten steht in diesem Jahr im Vordergrund“, erläutert Geschäftsführer Christian Weiß das Motto. Zusammen mit 14 Partnern möchte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Hansestadt auf der Expo Real für den Immobilienstandort Rostock werben und Investoren gewinnen – für Wohnungen, Büros, Gewerbe und Industrie. Die Fachmesse gilt als wichtigster Treffpunkt für Gewerbeimmobilien und Investitionen in Europa. Bereits zum achten Mal präsentiert Rostock Business die Hansestadt in München. Ob das Möbelhaus Ikea, das am Schröderplatz entstehende Motel One, das Karavelle-Quatier auf der Holzhalbinsel oder das Baugebiet „Groter Pohl“ in der Südstadt – viele Projekte nahmen auf der Expo Real ihren Anfang. Grundstücke am Wasser bilden in diesem Jahr einen Schwerpunkt der Messepräsentation. Neben dem Gelände der ehemaligen Neptun-Werft werden auch für die Flächen auf der Holzhalbinsel, im neuen Petriviertel sowie am ehemaligen Friedrich-Franz-Bahnhof Investoren gesucht. Insgesamt sollen hier, an der östlichen Peripherie der Hansestadt, über 1.000 neue Wohneinheiten entstehen. Es entspricht dem allgemeinen „Trend der Rückkehr in die Städte, solche zentrumsnahen Wohngebiete zu entwickeln“, erläutert Ralph Müller, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. „Fakt ist, dass Rostock wächst“, sieht auch Ralf Zimlich, Geschäftsführer der kommunalen Wohnungsgesellschaft WIRO, eine steigende Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt. „Die Wohnungsnachfrage hängt jedoch stark davon ab, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden“, stellt Zimlich klar. Und so möchte Rostock Business vor allem neue Firmen von den Qualitäten der Hansestadt überzeugen. Mit im Messe-Boot sitzt in diesem Jahr die Hafenentwicklungsgesellschaft Rostock. „Wir wollen auf der Messe die Vorteile kommunizieren, die der Hafen bietet“, setzt Weiß auf transportintensive Branchen sowie auf den Maschinen- und Anlagenbau. Die Vorgabe ist klar: „Wir wollen Arbeitsplätze schaffen!“ Raum für neue Ansiedlungen soll es in Zukunft reichlich geben. Mit den Vorbehaltsgebieten für die Hafenentwicklung stehen perspektivisch insgesamt 630 Hektar zur Verfügung, erläutert Ralph Müller die Dimensionen. Natürlich mit breiter Bürgerbeteiligung, verspricht Rostocks oberster Stadtplaner, sind doch längst nicht alle von der geplanten Hafenerweiterung begeistert.
27. September 2011 | Weiterlesen
„Es gibt Tage“ - Armin Mueller-Stahl in der Stadthalle
Armin Mueller-Stahl dürfte vielen vor allem als Schauspieler bekannt sein. Seine Film-Karriere, die in der DDR begann, brachte ihn als einer der wenigen Deutschen bis nach Hollywood. Auch als Schriftsteller und Maler hat sich der 80-Jährige einen Namen gemacht. Ursprünglich hat Armin Mueller-Stahl jedoch Musik studiert. Als Musiker und Dichter konnten ihn am Montagabend die 650 Besucher der Stadthalle erleben, wo er mit seiner „Es gibt Tage“-Tour 2011 gastierte. Viele Stücke des Konzerts stammten von seinem gleichnamigen, im letzten Jahr erschienenen Album. „Sie merken schon: Diese Texte sind nicht von heute. Sie sind vor 45 Jahren entstanden. Aber einige Texte haben auch, wie ich finde, Aktualität. Sie könnten heute sein“, erklärte Armin Mueller-Stahl dem Rostocker Publikum. Mit einer leisen, etwas heiseren („eine Grippe hat mich erwischt“) Stimme trug er seine Lieder und Gedichte vor. Sie bringen zum Schmunzeln, stimmen immer aber auch nachdenklich. Die Texte erzählen Geschichten von Liebe, Sehnsucht und politischen Skurrilitäten. Da dies gerade in DDR-Zeiten nicht offen und direkt möglich war, griff Armin Mueller-Stahl auf Metaphern aus in der Literatur bekannten Tierfabeln zurück, um Menschen zu beschreiben. „Die Spinne und der Floh“ ist so ein Stück, das er auch auf dem Konzert vorstellte. Ein Konzert, das sich durch eine angenehme Schlichtheit auszeichnete. Sogar das Lichtspiel sollte nach den ersten Titeln abgestellt werden. Die Konzentration der Musiker und des Publikums konnte also voll auf dem Gehörten liegen. Zu vernehmen waren ruhige Töne: von melancholisch, romantisch bis heiter und leicht beschwingt. Begleitet wurden die Lieder, die sich musikalisch zwischen Chanson und Jazz bewegten, von Tobias Morgenstern am Akkordeon, Tom Götze am Kontrabass und von Armin Mueller-Stahls langjährigem Freund Günther Fischer am Klavier. Dieser setzte auch mit dem Saxofon und anderen Blasinstrumenten musikalische Akzente. Selbst der studierte Geiger Armin Mueller-Stahl griff zur Violine und spielte auf zwei Flöten gleichzeitig. Die Virtuosität der Musiker begeisterte das Publikum so sehr, dass sie jedes Solo nutzten, um danach gern und ausgiebig Beifall zu klatschen.
27. September 2011 | Weiterlesen
Highlights der Physik 2011 in Rostock gestartet
Mmmh … lecker Torte gab es heute Morgen als zweites Frühstück auf dem Neuen Markt – spendiert von der Konditorei Röntgen aus Warnemünde zur Eröffnung der „Highlights der Physik“, die 2011 in Rostock stattfinden. „Röntgen & Co“ heißt in diesem Jahr das Motto des Wissenschaftsfestivals, das den Besuchern die Zusammenhänge zwischen Medizin und Physik näherbringen will. Ziel der Veranstalter, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Universität Rostock, ist es, die Begeisterung für die Physik zu fördern. Dafür wird noch bis zum 2. Oktober ein umfangreiches und kostenfreies Programm aus Mitmach-Experimenten, Wissenschaftsshows und Vorträgen von Spitzforschern angeboten. Hauptaustragungsort ist der Neue Markt, wo nach dem Verzehr der Sanddorncremetorte die Zelte für Entdeckungen geöffnet wurden.
27. September 2011 | Weiterlesen
1st Danceworks with Orchestra von Bronislav Roznos
Samstagabend, Zeit für einen Theaterbesuch. Auf dem Programm „1st Danceworks with Orchestra“, dargestellt vom Tanztheater Bronislav Roznos, zum ersten Mal musikalisch live begleitet von der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Also auf ins Theaterzelt, am Besten mit der Straßenbahn. Als ich mich der Haltestelle nähere, s(ch)wingt die Bahn schon voll besetzt auf den Gleisen. Innen kulturelles Kontrastprogramm: dicht an dicht Fußballfans, grölend und hüpfend. Einen tanzenden Triebwagen kann der Straßenbahnfahrer nicht steuern. Also schnell ein anderes Gefährt gesucht, die Theater-Vorstellung beginnt bald. Das dachten auch eine Schauspielerin, der Bekannte eines Schauspielers und ein junger Jurist, die ebenfalls wieder auf die Straße sprangen und mit denen ich mich in einem Taxi wiederfand. Letzterer kann mit Tanz, erst recht nicht mit modernen, kaum etwas anfangen, gehe eigentlich nur wegen seiner Begleitung ins Theater, erzählt er auf der Fahrt gespreizt. Immerhin übernimmt er großzügig die Taxirechnung für die Rückbänkler. Schließlich sitze ich im Theaterzelt, ziemlich weit vorn. „1st Danceworks with Orchestra“ beginnt mit dem zarten Klaviersolostück „Naval“ von Yann Tiersen. Direkt links neben mir erklingt der Flügel. Hinter ihm, getrennt durch eine dünne Zeltwand, schlürfen unüberhörbar die Tänzer, die sich für ihren Auftritt aufwärmen. Zum ersten Mal im Rostocker Volkstheater werden sie live von Musikern begleitet. Vor der Bühne hat die Norddeutsche Philharmonie Platz genommen. Ziemlich weit auseinander sitzen die Musiker. Ganz rechts außen befindet sich die Percussiongruppe, die zwischen den einzelnen Stücken des ersten Teils mit Schlagzeug-Improvisationen glänzt. Die Musik unter der Leitung von Manfred Hermann Lehner breitet sich von allen Seiten vor mir aus. Ein sehr reizvoller Raumklang, der durch Musik aus der Konserve und Musiker auf der Bühne ergänzt wird. Das Besondere an dieser Aufführung ist nämlich, dass sich zuweilen auch die Musiker – Bläser und Streichtrio – den Bühnenraum mit den Tänzern teilen. Für den Konzertmeister Markus Hoba ein tolles Gefühl. „Auch mal den Tänzern von Nahem zuzuschauen, finde ich ganz interessant. Es ist eine erstaunlich intensive Aktion, die sie da vollführen“, berichtet der Violinist, der auch den etwas andersartigen Kontakt zum Publikum als angenehm empfindet. Ausgesucht hat sich Regisseur und Choreograf Bronislav Roznos kein klassisches musikalisches Werk, sondern moderne Stücke im minimalistischen Stil. Verschiedene internationale Komponisten der Gegenwart wie Alberto Ginastera, Philip Glass oder Arvo Pärt liefern die Musik für die vielen kleinen abgeschlossenen Geschichten, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Es geht um Liebe, Konflikte, Spaß. Unterschiedliche Stimmungen und Gefühle werden durch sie in „1st Danceworks with Orchestra“ musikalisch und tänzerisch zum Ausdruck gebracht und in kleinen Arbeitsproben aneinandergereiht. Es geht weniger um eine umfassende Handlung, sondern viel mehr um die ästhetische Qualität. „Mir war es wichtig, gute Musik und ein schönes tänzerisches Bild zu zeigen“, erklärt Bronislav Roznos. Überbrückt werden die einzelnen Komponisten-Stücke im ersten Teil durch Schlagzeug-Improvisationen, die auf Grundmaterial aufgebaut sind, die Takashi Yoshimatsu in seiner zweiten Sinfonie „At Terra“ verwendet. Die drei Sätze Ost, West, Süd bilden den zweiten Teil des Tanzabends. Das Miteinander der einzelnen Bilder entsteht dann doch durch die Ausstattung von Robert Schrag. Rot-schwarz sind die wechselnden Kostüme der fünf Tänzer und vier Tänzerinnen. Allein, zu zweit oder in der Gruppe bewegen sie sich miteinander, gegeneinander, frei, aber auch in traditionellen Tanzformen in einem schwarzen Raum. Weiße Linien auf den Flächen geben Richtungen vor und kommen auf den Zuschauerraum zu. Rote, unterschiedlich große geometrische Körper, die transportiert und bespielt werden können, ermöglichen es den Raum in mehreren Dimensionen zu erkunden. Zum Schluss stapeln die Tänzer alle Teile scheinbar kreuz und quer aufeinander und pferchen sich einzeln in den Spalten wie unter Trümmern ein. Mit diesem kompakten Chaos-Standbild endet nach gut zwei Stunden „1st Danceworks with Orchestra“, das vom Publikum mit viel Applaus belohnt wird. Weitere Vorstellungen zeigt das Volkstheater am 23. und 27. Oktober sowie am 6. und 25. November.
26. September 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock - Karlsruher SC endet 1:1
Nach neun Spieltagen muss Hansa Rostock weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten. Trotz Führungstor kamen die Rostocker vor 14.500 Zuschauern gegen den Karlsruher SC (KSC) nicht über ein 1:1 hinaus. Wie im Vorfeld angedeutet nahm Hansa-Trainer Peter Vollmann einige Änderungen in der Mannschaftsaufstellung vor. Tom Weilandt rückte erstmals in die Startelf der Profis, für Matthias Holst kehrte Michael Wiemann in die Innenverteidigung zurück und Marcel Schied kam hinter Tino Semmer als zweite Spitze zum Einsatz. Nach einem Pass von Alexander Iashvili hat Klemen Lavric in der 4. Minute die erste Chance für die Gäste. Sein Schuss aus halbrechter Position geht jedoch deutlich am linken Pfosten vorbei. Eine echte Torchance gibt es hingegen in der 9. Minute für die Rostocker, als Dominic Peitz nach einer Ecke von Timo Perthel frei zum Kopfball aufsteigen kann – KSC-Torhüter Dirk Orlishausen pariert jedoch glänzend. In der 25. Minute können die Hansa-Fans endlich jubeln. Nach einem Foul an Kevin Pannewitz entscheidet der Nürnberger Schiedsrichter Benjamin Cortus auf Vorteil und lässt weiterspielen. Marcel Schied nutzt seine Chance und schießt die Rostocker von der linken Torraumecke aus in Führung – das erste Heimtor der Hansa-Kogge seit mehr als 360 Spielminuten! Hansa ist in dieser Phase zwar die bessere Mannschaft, kann sich in den ersten 45 Minuten jedoch nur noch eine weitere Torchance erarbeiten, als Timo Perthel kurz vor der Pause in einem schönen Solo von der Mittellinie startet, der Abschluss aus gut 15 Metern jedoch um wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbeigeht. Die frühe Vorentscheidung gelingt nicht, sodass es mit der knappen 1:0-Führung in die Pause geht. Hansa bestimmt auch nach dem Wiederanpfiff das Spielgeschehen, gute Aktionen gibt es in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte jedoch auf beiden Seiten nicht zu sehen. Einen Distanzschuss von Semmer (68. Minute) kann Orlishausen zur Ecke klären. In der 70. Minute zeigen sich dann auch die Badener wieder gefährlich vor dem Tor der Gastgeber, als ein Kopfball von Lavric nur knapp über die Latte geht. Sieben Minuten später ist es erneut eine Flanke von Iashvili, die den völlig unbedrängt stehenden Lavic zum Kopfball aufsteigen lässt. Unhaltbar für Torhüter Kevin Müller versenkt er den Ball zum Ausgleich ins rechte obere Eck. Bis zum Schlusspfiff passiert wenig auf beiden Seiten, gute Torchancen kann sich keines der Teams mehr erarbeiten, es bleibt beim Endstand von 1:1. Die Blau-Weißen aus Karlsruhe können mit dem für sie schmeichelhaften Unentschieden die Serie von zuletzt fünf Niederlagen stoppen. Der FC Hansa Rostock hingegen rutscht nach der neunten sieglosen Partie und mageren sechs Punkten auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Am kommenden Freitag ist Hansa Rostock bei Erzgebirge Aue zu Gast. Aufgrund der DFB-Strafe müssen die Rostocker in Thüringen allerdings ohne die Unterstützung ihrer Fans auskommen. Tore: 1:0 Marcel Schied (25. Minute) 1:1 Klemen Lavric (77. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Kevin Pannewitz, Sebastian Pelzer (Kapitän) Dominic Peitz Tom Weilandt (Tobias Jänicke, ab 65. Minute) Timo Perthel (Björn Ziegenbein, ab 82. Minute) Mohammed Lartey Marcel Schied (Robert Müller, ab 75. Minute) Tino Semmer Fotos: Joachim Kloock
25. September 2011 | Weiterlesen
Scan-o-Dent soll Röntgenstrahlen beim Zahnarzt ersetzen
Röntgenstrahlen sollen aus den Zahnarztpraxen verbannt werden. Stattdessen soll ein spezielles Ultraschallgerät, ähnlich der Form einer Zahnbürste, Bilder vom Zustand des Zahnes liefern. Entwickelt wird diese Weltneuheit von einem Forschungsverbund, dem der IT-Dienstleister S&N Systemhaus für Datentechnik GmbH sowie verschiedenen Einrichtungen der Universität Rostock angehören. Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen 1,74 Millionen Euro. 1,37 Euro werden vom Wirtschaftsministerium aus Mitteln Europäischer Förderfonds bereitgestellt. Innerhalb von drei Jahren soll Scan-o-Dent, so der Name des bereits patentierten Ultraschallgerätes, zur Produktreife geführt werden. „Der Ultraschall bietet uns die Möglichkeit, verschiedene Materialien aufgrund unterschiedlicher Materialdichte zu unterscheiden“, erklärt Dr. Mareike Warkentin vom Lehrstuhl Werkstoffe der Medizintechnik der Universität Rostock das Funktionsprinzip. Dafür wird ein Schallkopfarray über den Zahn geschwenkt. Durch die Ultraschallsignale kann der Werkstoffzustand des Zahnes sehr genau erfasst und die Zahnstruktur bildhaft gemacht werden. Auf diese Weise sollen Füllungen, prothetische Versorgungen, Implantate und der Knochenstatus mit Scan-o-Dent überprüft werden. Auch Randspalten- und Plaquebildungen sowie Sekundärkaries können entdeckt werden. „Das Sensationelle ist, dass man unter festzementierte Kronen und Brücken schauen kann, ob Karies drunter ist. Das bis jetzt nicht möglich ist. Das ist geradezu revolutionär für uns“, sagt Zahnärztin Dr. Anne Sandmann. Weitere Vorteile: Diese Diagnosemöglichkeit ist nicht invasiv und kann ohne großen Aufwand direkt auf dem Zahnarztstuhl erfolgen. Außerdem lassen sich die 3D-Ultraschalldarstellungen beliebig oft erstellen. „Ich brauche nicht darüber nachzudenken, ob ich noch ein zweites oder drittes Bild mache, und kann so die Qualität sichern“, zählt Anne Sandmann die praktischen Vorzüge auf. Vor allem aber ist diese Methode strahlungsfrei. 37 Prozent der in der Medizin erstellten Röntgenaufnahmen, stammen aus der Zahn- und Kieferheilkunde. Immer noch sind sie für die Befunderhebung bei der Behandlung unverzichtbar, so Prof. Dr. Peter Ottl von der Zahnklinik, die die klinischen Prüfungen während der Entwicklungsphase übernehmen wird. Trotz aller Schutzmaßnahmen könne die Röntgenstrahlenbelastung bei Betroffenen und medizinischem Personal nicht ausgeschlossen werden. Der Einsatz von Ultraschall anstelle von Röntgenstrahlung bedeutet nicht zuletzt für Kinder und Schwangere bessere Diagnosemöglichkeiten. Auch ältere und pflegebedürftige Menschen, deren Anzahl der demografischen Entwicklung nach zunehmen wird, profitieren von dieser Erfindung. Denn nicht nur in der Zahnarztpraxis soll das Ultraschallgerät angewendet werden können. Auch in der privaten Vorsorge soll es einmal dazu dienen, dass die Patienten ihre eigenen Screenings durchführen können. Weitere Einsatzmöglichkeiten können sich die Wissenschaftler in der See-, Luft- und Raumfahrt, der Veterinärmedizin und in der Materialforschung vorstellen. Aber das ist noch eine Zukunftsvision.
25. September 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt den Karlsruher SC (KSC)
„Jeder kennt die Tabelle, weiß, wie gut drei Punkte in dem Moment tun, ganz besonders dann noch gegen einen Mitkonkurrenten“, fasst Hansa-Trainer Peter Vollmann die Situation vor dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC zusammen. Mit zwei Siegen in den ersten drei Begegnungen ist der KSC gut in die Saison gestartet, anschließend folgten jedoch fünf Niederlagen in Folge. Mit sechs Punkten stehen sie aktuell auf der 15. Position und damit einen Tabellenplatz vor Hansa Rostock. Für beide Mannschaften kann es – kurzfristig zumindest – ein „richtungsweisendes Spiel“ werden, so Vollmann. Karlsruhe-Trainer Rainer Scharinger droht bei einer erneuten Niederlage die Entlassung und auch Hansa möchte nach acht sieglosen Partien endlich den ersten Dreier der Saison einfahren. „Ich glaube, dass es für beide Mannschaften ein psychologisch sehr anstrengendes Spiel werden wird“, sieht Hansas Trainer seine Spieler vor allem mental gefordert. „Der Schlüssel wird sein, wer zuerst ein Erfolgserlebnis für sich verbuchen kann. Und die Erfolgserlebnisse sind nicht nur Tore, das sind Zweikämpfe, Laufbereitschaft, das ist Einsatz, Kampf, Moral.“ So wie so beim „Skispringer auf der Schanze“ müsse der richtige Absprung gefunden werden. Mit welcher Aufstellung Hansa gegen Karlsruhe startet, steht noch nicht fest, doch „es ist möglich, dass es mehr als eine Veränderung geben wird“, so Vollmann. Jede Position stehe auf dem Prüfstand, wichtig sei zudem die mentale Stärke oder wie unbelastet ein Spieler in die Partie gehen kann. Nach erfolgreichen Kurzeinsätzen könnte Tom Weilandt am Sonntag erstmals in die Startelf rücken, doch auch taktische Änderungen sind möglich. „Im Moment glaube ich, dass wir es insgesamt etwas weiter nach vorne schieben müssen, damit der Weg zum Tor nicht zu lang wird“, erklärt Vollmann. Möglicherweise kommt morgen nur ein Sechser zum Einsatz. Zwischen vierzehn- und sechzehntausend Zuschauer werden in der DKB-Arena erwartet, angepfiffen wird das Spiel um 13:30 Uhr. Bericht von der Partie Hansa Rostock gegen den Karlsruher SC
24. September 2011 | Weiterlesen
“Von Angesicht zu Angesicht” im Hafenhaus Rostock
75 Porträts verteilt auf 37 Rahmen. So viele Bilder sind es, die derzeit in der Kleinen Galerie auf Betrachter warten. Es sind Fotografien von Gerda und Lothar Heintze aus Dessau-Roßlau. Schon zum vierten Mal werden Werke der beiden Hobbyfotografen in der Kleinen Galerie ausgestellt. Lothar Heintze erzählt: „Nach der zweiten Ausstellung wurden wir von den Mitarbeitern der Hanse Sail angesprochen, ob wir nicht mal eine Ausstellung machen könnten, die nur Porträts zeigt“. Eigentlich sei zunächst seine Frau Gerda die Fotografin gewesen und er selbst eher „stiller Mitarbeiter“. Er erklärt: „Als meine Frau dann den neuen Fotoapparat bekommen hat, hab ich den alten übernommen und mitgemacht. Das ist jetzt die zweite Ausstellung, die ich jetzt gemeinsam mit meiner Frau mache“. „Unsere Bilder sind fast nie gestellt. Das sind alles Momentaufnahmen, Schnappschüsse. Um zu zeigen, wie die Menschen schauen: Wie sie erstaunt, freudig, konzentriert schauen. Das sind Aufnahmen, von denen wir sagen: Da muss man mit dem Auge ran, von Angesicht zu Angesicht“, sagt er über die ausgestellten Fotos. Auch seien die Bilder nicht nachbearbeitet, sondern so belassen, wie sie entstanden sind. Auf die stilistischen Unterschiede zwischen ihren Fotos angesprochen, sagt Gerda Heintze: „Man sieht das ganz gut bei den Bildern, die dasselbe Motiv zeigen. Ich zeige meist eher Nahaufnahmen, bin am Porträt im Detail interessiert“. Lothar Heintze ergänzt: „Ich bin mehr daran interessiert, auch den Kontext zu zeigen, die Umgebung und Umstände, unter denen das Foto entstanden ist. Also mehr Dinge im Bild zu haben als nur das reine Porträt“. Günter Senf, Vorsitzender des Hanse Sail Vereins, erklärt: „Wir haben mit der Familie Heintze schon seit 2008 die ersten Kontakte geknüpft“. Er erläutert weiter: „Damals war eine wunderschöne Ausstellung in Güstrow. Wir sind hingefahren, haben uns die Bilder angeschaut und haben gesagt: Das brauchen wir auch in Rostock“. „Sie sind immer mit der Kamera unterwegs. Alle Lebensbereiche werden von ihnen aufgenommen, man ist nirgends sicher“, sagt Senf schmunzelnd. Ein Jahr lang waren sie für die Fotos dieser Ausstellung unterwegs.
24. September 2011 | Weiterlesen
19. Rostocker FilmFest 2011
Die Attraktivität einer alten Weide ist für einen jungen Mann größer, als die der ihm zugeneigten Freundin? Diese Ungewöhnlichkeit mag wohl viele gestern Abend beim 19. Rostocker Filmfest verblüfft haben. Dass man sich zu einem Lieblingsort oder Baum besonders hingezogen fühlt, liegt vielleicht noch im Bereich des Vorstellbaren. Zu ihm eine Art Liebesbeziehung aufzubauen, seine Freundin dafür abblitzen zu lassen und eine erotische Nacht mit ihm zu verbringen, erscheint dann doch eher befremdlich. Nach dem „Was-wäre-wenn-Prinzip“ haben Malte Pätz und Paula Bandach dieses Gedankenspiel in dem gut 18-minütigen Kurzspielfilm „Ein Baum“ in Szene gesetzt. Dabei sind die beiden 22-jährigen Rostocker Regisseure mit der Kamera (André Jagusch) und beim Schnitt so raffiniert vorgegangen, dass sie die dreiköpfige Filmfest-Jury überzeugten und mit dem Preis „Die silberne Kopftrommel“ ausgezeichnet wurden. Doch damit nicht genug. Auch Hauptdarsteller David Nádvornik wurde mit dem „Goldenen Toaster“ belohnt, ein Preis, der ihm für seine herausragende darstellerische Leistung des Nähe und Geborgenheit suchenden Jonas‘ beim Rostocker Filmfest verliehen wurde. Die beste Filmidee hatte jedoch, so zumindest das Jury-Urteil, die Rostocker Filmgruppe New X-iT. Für ihren Film „HELMUT“ wurden sie mit den „Glänzenden Synapsen“ prämiert. Gruppenmitglied Aaron erklärt, wie es zu dieser Idee kam: „Es war in der heißen Zeit der Castor-Transporte. Inspirierend war, dass wir einen Bericht über einen Polizisten gehört hatten, der gegen seinen Willen bei einem Castor-Transport die Strecke überwachen musste, obwohl er selbst persönlich Atomkraftgegner ist. Uns hat daran interessiert, wo die Grenzen verschwimmen.“ Einen weiteren Preis vergab die Jury für den besten Animationsfilm. Die „Beatrix“ durften Anne Mantei, Kathleen Teichmann, Lutz Teichmann und Hannes Sternkiker mit nach Hause nehmen. In ihrem mit dem Figurenstopp-Trickverfahren animiertem Kurzfilm „Der Mond“, nach einem Märchen der Brüder Grimm, hauchten sie den drahtigen Figuren durch beeindruckende Lichteffekte Leben ein. Mit „Der Mond“ konnten sich die jungen Filmemacher gegenüber den noch jüngeren Filmemachern von der Kindertagesstätte „Schritt für Schritt“ durchsetzen. Das fröhliche Chaos ihrer Legetrickgeschichte „Kptn. Käptn – Die Insel ist die Rettung“ sorgte nicht nur beim Festpublikum für Erheiterung, sondern war auch der Jury eine lobende Erwähnung wert. Die Gunst des Publikums lag allerdings bei Philip Klein. In seiner Dokumentation „unbeDINGT“ setzt er sich mit der Beziehung zwischen Mensch und DING und der Frage nach dem Sein und Haben auseinander. Um „dieses Thema authentisch zu vermitteln“, lässt er zahlreiche Menschen zu Wort kommen. Sein Qigong-Lehrer, der Sohn von Bekannten seiner Eltern und Menschen, die er in Sehbehinderten- und Gehörlosenvereinen kennengelernt hat, stellen ihr Verhältnis zu materiellen Werten und ihre Bedeutung für das persönliche Glück dar. Für diese Arbeit erhielt der zukünftige Student für Medienkunst und -gestaltung den mit 300 Euro dotierten Publikumspreis „Goldener Arthus“. Insgesamt wurden Geldpreise im Wert von 650 Euro sowie zahlreiche Sachpreise beim 19. Rostock Filmfest vergeben. 31 Filme wurden zuvor eingereicht, von denen 13 schließlich im MAU-Club gezeigt wurden. Die Entscheidung sei nicht einfach gewesen. Auf Ausgewogenheit sei es angekommen, erklärt Festivalbegründer Mattias Spehr die Programmauswahl, sowohl was Genre (Kurzspielfilme, Animation, Musikclip, Dokumentation) betrifft, als auch eine weite Alterspanne (ab fünf Jahre aufwärts) sei der Programmjury wichtig gewesen. Ein breites Spektrum aktueller, nichtkommerzieller Produktionen Rostocker Filmemacher sollte gezeigt werden. Der Wettbewerb wird durch den Bundesverband Deutscher Film-Autoren ausgeschrieben und vom Institut für Neue Medien Rostock veranstaltet.
24. September 2011 | Weiterlesen
Theater im Peter-Weiss-Haus: „Rest in Pieces“
„Haben Sie jemals jemanden getötet?“ oder „Haben Sie jemals gehasst?“ – diese und viele ähnliche Fragen wirft Christof Langes „Rest in Pieces“ nicht nur auf, es stellt dem Publikum diese Fragen ganz direkt. Das Stück nimmt den Terrorismus der modernen Welt als Grundlage und trägt ihn nach Deutschland. Konkret: Es geht um eine deutsche Islamistin, die eine Gruppe unterschiedlichster Menschen einsperrt und ihnen den Tod verspricht. Sie gibt ihnen noch genau 102 Minuten, in denen sie Probleme ausräumen und ihr Gewissen bereinigen können. Jeder der Charaktere hat dabei seine ganz eigene Hintergrundgeschichte, die im Verlauf des Stücks nicht nur erzählt, sondern weitestgehend auch aufgeklärt wird. Das alles geschieht in einer sehr modernen Inszenierung, die auch immer wieder mit sich selbst bricht. Exemplarisch sei hier der Anfang des Stückes kurz beschrieben: Das Licht geht aus, ein markerschütternder Schrei aller Darsteller. Das Licht geht an und alle Schauspieler haben Osama-Bin-Laden-Masken auf und führen zu deutschsprachiger Pop-Musik erst mal irgendwas zwischen Marsch und Tanz auf. Das wirkt im ersten Moment völlig aberwitzig. Ganz im Sinne des Verfremdungseffekts nach Brecht reißen diese Einwürfe das Publikum dann auch immer mal wieder aus dem Drama, sind aber gleichzeitig auch wichtig für dessen Aussage. „Das Stück regt auf jeden Fall zum Nachdenken an“, findet Theater-Besucherin Margarete. „Die Darsteller waren auch sehr gut und haben sich sehr in ihre Rollen hineingesteigert“, beschreibt sie das intensive Spiel aller Beteiligten. Zuschauer Jonas ergänzt, „es hat sich gegenüber dem letzten Mal auch noch mal gesteigert“ und vergleicht dabei mit vorhergehenden Aufführungen der Freien Theater Jugend. „Die FTJ ist eine noch recht frische Theatergruppe, seit etwas mehr als einem Jahr“, erklärt Regisseur und Autor Christof Lange. „Wir bearbeiten Themen, in denen es um Menschen geht. Es geht dann um deren Hintergrundgeschichten. Weniger als um faktisches Erzählen einer Geschichte geht es also darum: Warum passiert etwas? Das ist bei uns immer ganz wichtig“, fährt er fort. „Rest in Pieces“ ist das dritte Stück der Freien Theater Jugend, das vierte sei bereits in Planung. Erst mal aber wird das aktuelle Drama bis Ende Dezember noch acht Mal im Peter-Weiss-Haus zu sehen sein. Fotos 1 und 2 von der Freien Theater Jugend
23. September 2011 | Weiterlesen
Wo bitte geht’s zum Volkstheater?
Wo bitte geht’s zum Volkstheater? Major Crampas ist verwirrt. Mit seiner Geliebten ist er heute Abend verabredet und nun das! Seit Stunden irrt Crampas durch die Stadt – die Pferde müde, die Blumen verwelkt, der Major orientierungslos. „19:30 Uhr, Theaterzelt, Volkstheater“ steht auf dem Zettel, den ihm Effi heimlich zugesteckt hat. Doch wo ist das Theaterzelt? Rechts ab, befahl ihm der Wegweiser in der Lübecker Straße, rechts ab geht’s zum Volkstheater und rechts ab lenkte er militärisch korrekt seine Kutsche. Nun steht er hier. Nicht vor einem Zelt, sondern vor einem Haus. Ein Großes Haus zwar, doch ist es dunkel, leer und auch von Effi fehlt jede Spur. Mit Fontanes „Effi Briest“ nimmt das Volkstheater Rostock morgen Abend das neue Theaterzelt am Werftdreieck offiziell in Betrieb. Dass Lisa Flachmeyer (Effi Briest) und Paul Walther (Major Crampas) aus dem Rostocker Schauspielensemble den Weg in ihre neue Spielstätte finden, dürfte sicher sein. Doch wie steht es um die Besucher? Seit Februar ist das Große Haus des Volkstheaters aus Brandschutzgründen geschlossen. Vor gut drei Monaten stellte Intendant Peter Leonard das Programm für die neue Spielzeit vor, seitdem ist auch der Zeitplan fürs Theaterzelt bekannt. Dennoch führen alle Wegweiser die ortsunkundigen Gäste statt ans Werftdreieck weiterhin zum geschlossenen Großen Haus. Hat es in gut drei Monaten niemand geschafft, für eine Ausschilderung der neuen Spielstätte zu sorgen? „Das muss beantragt werden, das machen wir nicht so“, erklärt Volker Scholz, der im Stadtamt der Hansestadt für die Verkehrsangelegenheiten zuständig ist. „Als feststand, dass das Zelt dort steht, hätte man beim Tiefbauamt eine Änderung beantragen können“, so Scholz. Liegt der Schwarze Peter also beim Volkstheater? Hat dort niemand eine Ausschilderung beantragt? „Offenbar“, lautet der knappe Kommentar von Andrea Fonk, die im Haus für den Bereich Kommunikation zuständig ist. Durch den Aufbau der neuen Spielstätte sei in den letzten Wochen so viel Arbeit angefallen, dass sich bisher noch niemand um eine Beschilderung kümmern konnte. Dies solle nun aber sofort in Angriff genommen werden, verspricht Fonk. Wann könnten die Schilder stehen? „So etwas kriegt die Verwaltung innerhalb von zehn Stunden hin“, erklärt Heiko Tiburtius. „Es kommt auf den Sachverhalt an“, schränkt der Leiter des Tief- und Hafenbauamtes dann aber doch ein. Bei einem amtlichen Schild nach einer verkehrsrechtlichen Anordnung könne es auch zwei bis drei Wochen beanspruchen. Bleibt zu hoffen, dass die dringend notwendigen Besucher dem Theaterzelt bis dahin nicht aufgrund der fehlenden Ausschilderung fernbleiben.
22. September 2011 | Weiterlesen
Jobfactory 2011 in der Hansemesse
Die Berufsorientierungsmesse „Jobfactory“ öffnete am Mittwoch unter großem Zuspruch in der Hansemesse ihre Pforten. Mehr als 150 ausstellende Unternehmen erwarteten etwa 10000 Jugendliche, um über Berufs- und Studienmöglichkeiten zu informieren. Es ging vor allem darum, Fragen zu beantworten. Fragen darüber, welcher Beruf zu wem passt und welche Anforderungen dafür zu erfüllen sind. Beantwortet wurden die Fragen direkt von den Unternehmen. Holger Preeck, Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Die jungen Leute möchten sich informieren, was sie dann später beruflich erlernen möchten. Es gibt auch viele Nachfragen zu Studiengängen. Das ist ja eine Orientierungsmesse. Viele junge Leute haben noch sehr vage Vorstellungen von ihren zukünftigen Ausbildungsberufen: Hier haben sie die Möglichkeit, sich direkt bei den Ausbildungsbetrieben zu informieren oder sogar direkt den Kontakt für eventuell folgende Bewerbungen herzustellen“. Auch der 17-jährige Stefan ist hier, um sich beruflich zu orientieren. „Ich will in den IT-Bereich“, sagt er ganz zielstrebig. „Hier sind auch ein paar Firmen, mit denen ich jetzt gleich in Kontakt kommen konnte“. Aber nicht alle sind schon so festgelegt, in welche Richtung es gehen soll. Die 18-jährige Marie sagt: „Es gibt so viele interessante Berufe. Und erst mal Studieren wäre ja vielleicht auch eine Möglichkeit. Hilfreich ist es aber schon, sich hier so direkt informieren zu können“. Die Messe selbst wachse kontinuierlich, erzählt Mathias Kahlke, Projektleiter der Jobfactory. „Was allerdings nicht wächst, ist die Besucherzahl“, erklärt er weiter. Die nicht mitwachsenden Besucherzahlen seien aber nicht beeinflussbar, sondern schlicht demografisch bedingt eher abnehmend. „Bei den Ausstellern ist dieses Jahr der Einzelhandel verstärkt vertreten. Auch der Gesundheitsbereich ist sehr aktiv. Generell ist der gesamte Bereich der Dienstleistungen ganz stark vertreten“, so Kahlke über die Besonderheiten der Jobfactory 2011. „Besonders gefragt sind immer die Stände mit den großen, bekannten Firmen, oder auch Bundeswehr, Polizei und Zoll“, stellt er fest. „Die Jugendlichen laufen einfach meist zuerst zu den Namen, die sich irgendwie eingeprägt haben“. Es gebe über den Tag auch eine gewisse Verteilung nach Schultypen, berichtet Kahlke. Morgens und vormittags seien es vor allem die Haupt-, Real- und Gesamtschüler, die die Hallen bevölkern. Anders als viele Gymnasiasten werden sie meist von ihren Schulen für den Besuch der Messe vom Unterricht freigestellt.
22. September 2011 | Weiterlesen
DFB-Strafe für Hansa Rostock: Zwei Auswärtsspiele ohne Fans
Am heutigen Mittwoch (21. September 2011) hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes den F.C. Hansa Rostock wegen der Vorfälle beim Auswärtsspiel in Frankfurt am 16. September mit einem Ausschluss seiner Anhänger für die nächsten beiden Auswärtsspiele in der 2. Bundesliga belegt. Der Ausschluss der Anhänger betrifft die Partien beim FC Erzgebirge Aue am 30. September 2011 und bei Fortuna Düsseldorf am 21. Oktober. Darüber hinaus muss der F.C. Hansa beiden Vereinen einen pauschalierten Schadensersatz in Höhe von je 25.000,- Euro zahlen. Die Gästefanblöcke müssen bei diesen Spielen frei bleiben. „Diese Strafzahlungen sind für einen Verein wie den F.C. Hansa Rostock, der den Großteil seiner Finanzen in den eigenen Nachwuchs investiert, natürlich eine Katastrophe. Wir werden weiterhin alles in unserer Macht stehende tun und diesem Problem offensiv mit Kommunikation aber auch Repression der Täter begegnen. Das DFB-Sportgericht hat unsere Bemühungen dahingehend auch erneut strafmildernd berücksichtigt. Wir appellieren an unsere Fans, an die Politik und die Rechtsprechung sich bei dieser Mission zu beteiligen, um die gesehenen Szenen aus unseren Stadien zu vertreiben“, erklärte Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock. Weiterhin sieht das Strafmaß vor, dass der F.C. Hansa die beiden Heimvereine am Spieltag durch Fanbetreuer und eine ausreichende Anzahl eigener Ordnungskräfte vor Ort unterstützen muss. Der F.C. Hansa Rostock hat dem Urteil zugestimmt. Quelle: Hansa Rostock
21. September 2011 | Weiterlesen
Eröffnungswochenende im Theaterzelt des Volkstheaters
Noch ist nicht alles festgenagelt und festgeklebt im Theaterzelt. Am Wochenende soll hier die neue Spielzeit des Volkstheaters Rostock offiziell mit einem Eröffnungswochenende beginnen. Das Große Haus steht bekanntermaßen nicht dafür zur Verfügung. Mit dem Zweipersonenstück „Zu dir oder zu mir?“ in der Kleinen Komödie in Warnemünde wurde bereits letzte Woche die erste Premiere gefeiert. Im Zeltkomplex zwischen Max-Eyth- und Werftstraße herrscht jedoch noch Baustellenatmosphäre. Kabel, Baumaterialien und Werkzeug liegen hier und da herum, Wege müssen noch verlegt und die Sanitäranlagen installiert werden. Das Bühnenzelt ist aber schon gut vorbereitet. Die Bühne ist mit Kulissen ausgestattet, 410 Besucherplätze im Zuschauerraum verteilt, die Technik montiert und das Orchester kann auch schon vor der Bühne Platz nehmen. Seit einigen Tagen laufen im Theaterzelt die Proben für die neuen Stücke, die hier ab dem Wochenende aufgeführt werden sollen. Gestern durften interessierte Besucher an der Einführungsveranstaltung für „1st Dancework with Orchestra“ teilnehmen und die Probe für die erste Uraufführung der Spielzeit 2011/2012 besuchen. Die Wiederaufnahmeprobe war die erste öffentliche Veranstaltung in dem Theaterzelt. Die Einblicke in das Stück, in dem das Tanztheater Bronislav Roznos und die Norddeutsche Philharmonie Rostock zum ersten Mal zusammenarbeiten, überzeugen die Probebesucher. „Tänzer und Musiker gemeinsam auf der Bühne finde ich sehr eindrucksvoll. Auch die Musikstücke sind sehr interessant“, sagt Cornelia Krumm, die eventuell auch die Premiere am Samstag besuchen wird. Und der Spielort? „Das Zelt hat eine tolle Atmosphäre. Für die Musiker ist es jedoch nicht so optimal von der Akustik her“, schätzt die Probenbesucherin, die selbst Musikerin ist, ein. „Ich habe die Akustik bis jetzt als sehr angenehm empfunden, anders, aber auf keinen Fall schlechter“, lautet das Urteil des ersten Kapellmeisters der Norddeutschen Philharmonie Manfred Hermann Lehmann, der die musikalische Leitung für „1st Danceworks with Orchestra“ übernommen hat. „Es ist natürlich etwas ganz anderes als im Großen Haus. Man hört Geräusche von draußen, an die man sich erst mal gewöhnen muss“, weist Tontechniker Michael Martin auf eine Besonderheit der dünnwandigen Spielstätte hin, die nicht unweit einer S-Bahn-Haltestelle errichtet wurde. Am Freitag hat sie den ersten richtigen Besuchertest zu bestehen. Für die erste Vorstellung im Theaterzelt steht „Effi Briest“ auf dem Programm. Ein Stück, das schon in der letzten Spielzeit unter besonderen Umständen Premiere feierte. Wer sich außerhalb einer Vorstellung einen Eindruck von der neuen Spielstätte des Volkstheaters machen möchte, hat am Sonntag beim „Tag des offenen Theaterzeltes“ dazu Gelegenheit. Von 11 bis 13 Uhr werden Künstler aller vier Sparten Ausschnitte aus Stücken der aktuellen Spielzeit im Foyerzelt und im großen Zelt präsentieren. Auch aus „La Bohème“, der ersten Musiktheaterpremiere, werden schon kleine Kostproben zu erleben sein. Und ab wann steht das Große Haus wieder für Aufführungen zur Verfügung? „Voraussichtlich nicht mehr in dieser Spielzeit. Unsere erste Veranstaltung haben wir mit der nächsten Spielzeit, ungefähr in einem Jahr“, verkündet Intendant Peter Leonard. Schon ab Februar sollen die Künstler und Gewerke jedoch die Räumlichkeiten des Großen Hauses für Proben nutzen können. „Wir proben im Moment in verschiedenen Räumen in der ganzen Stadt, in Schulen, im Festsaal des Rathauses, sogar im Polizeipräsidium“, berichtet der Intendant vom anhaltenden Ausnahmezustand beim Rostocker Volkstheater.
20. September 2011 | Weiterlesen
5. Apfeltag im IGA-Park 2011
Süß und doch säuerlich. Knackig und saftig. Lecker und auch noch gesund. Voller Vitamine und Mineralien. So ist er, der Apfel. Auf dem Gelände des IGA-Parks fand am Sonntag zum fünften Mal der Apfeltag statt. „Der Apfeltag ist aus der Idee der IGA-Gesellschaft geboren, ein bisschen was mit dem Obst zu machen, das wir hier eh haben“, erklärt Martin Czechl, Geschäftsführer der Rostocker Obst GmbH. „Dass wir hier nicht so viel verkaufen, war uns eigentlich klar. Wobei es über die Jahre aber schon ein bisschen besser geworden ist. Die ersten Jahre war hier eine sehr schlechte Resonanz.“ Was sagen die Besucher? Der 55-jährige Kleingärtner Horst Niemeier war auch letztes Jahr schon da. „Einfach um den IGA-Park zu genießen. Und wenn ich dann auch noch Äpfel mit nach Hause nehmen kann, ist das doch toll. Und dieses Jahr sind meine eigenen Äpfel ja eh nichts.“ Czechl erklärt die Probleme der diesjährigen Apfelernte: „Die Ernte dieses Jahr wird schlecht sein. Wir haben für die Landwirtschaft ja eh kein gutes Jahr, im Frühjahr war gleich Frühfrost. Die Ertragserwartungen liegen bei 25 % einer normalen Ernte.“ Die Lieblingssorten der Rostocker erklärt Czechl so: „Der Liebling ist ganz klar der Elstar. Sehr gerne wird auch der Shampion genommen. In einem normalen Jahr ernten wir davon 60 Tonnen, diesmal nur 20. Die sind also ruckzuck verkauft“. Zum Vergleich: Vom Elstar erntet die Rostocker Obst GmbH im Normalfall 200 Tonnen. Eine neue Sorte findet sich dann auch noch: der Santana. „Eine neue Herbstsorte aus Holland“, die Czechl als geschmacklich toll und optisch ansprechend beschreibt. Der Clou: Auch Apfelallergiker sollen diesen Apfel essen können. So hat man an der Universität Wageningen mehr oder weniger zufällig entdeckt, dass diese Sorte weniger oder gar keine Reaktionen auslöst. „Die Allergene entstehen ja im Reifeprozess. Ganz frisch geerntete Äpfel können fast alle Allergiker essen, das sieht dann erst nach 1 oder 2 Wochen der Reife anders aus“, erklärt Czechl. „Wir müssen den Santana da noch ein bisschen darauf testen, ob diese allergischen Stoffe verzögert kommen oder gar nicht. Wir haben im Betrieb auch zwei Allergiker. Im Moment können die den Santana noch essen“. Beinahe gefragter als die Äpfel selbst waren Ralf Eckert und seine mobile Saftpresse. Statt die Äpfel zu sich bringen zu lassen, bringt er die Saftpresse zum Apfel. Das Interesse am Herstellungsablauf war groß. „Der Saft ist purer Apfel, ohne Wasserzusatz oder sonst was“, erklärt Eckert auf Nachfrage einer Interessentin. Aber die Leute waren nicht nur neugierig. Die wenigsten ließen es sich nehmen, einen Behälter des frisch gepressten Safts zu erwerben.
20. September 2011 | Weiterlesen
Meyra Cup im Rollstuhlbasketball
Das Duell: PSV Nordic Bulldogs Rostock gegen den RSC Berlin. Der Spielstand: 17:19. Die Zeit: Crunch Time. Es laufen die letzten Sekunden des ersten Spiels der Rostocker. Die Nordic Bulldogs liegen zurück, aber sie haben den Ball. Der Ball läuft gut durch die eigenen Reihen und sie spielen sich direkt unter den Korb. Eine tolle Wurfposition. Aber das Ding will einfach nicht reinfallen. Der Rebound landet beim RSC. Das war’s. Steffen Nordmann vom PSV will noch foulen, um eine letzte Chance zu retten. Ein Mal, zwei Mal, drei Mal. Aber die Pfeife bleibt stumm. Das Spiel ist vorbei, Berlin gewinnt. Im Basketball ist das ausdrücklich nicht unsportlich: Fouls in den Schlussmomenten des Spiels sind ein taktisches Mittel und dienen dazu, die Uhr anzuhalten und den Gegner an die Freiwurflinie zu bringen. Es war ein unglaublich intensives und kampfbetontes Spiel, das damit sein etwas umstrittenes Ende fand. Dieser Spielverlauf war in mehr als einer Hinsicht wegweisend für die Rostocker beim Rollstuhlbasketballturnier Meyra Cup. Wie der Basketball so ist: Viele Spiele entscheiden sich erst in den letzten Minuten. Dann sind es die Nerven, die darüber entscheiden, ob der Ball reingeht oder nicht. Sieg oder Niederlage. Für den PSV war die Auftaktniederlage noch nicht das Ende. Sie kämpften sich ins Turnier zurück und marschierten sogar bis ins Finale. Dort warteten die favorisierten Achim Lions. Zu Beginn des Turniers war die Scandlines Arena noch sehr spärlich besetzt. Zum Finale füllte sich die Halle noch recht ordentlich, um einem spannenden Spiel seinen Rahmen zu bieten. Schade nur, dass es aus Zeitgründen bei einer verkürzten Spielzeit von zwei Mal 15 Minuten blieb. Wieder zeigte sich ein ähnliches Bild wie gegen Berlin. Beide Teams gingen mit vollem Einsatz zur Sache und wieder wurde es ein Krimi. Zur Halbzeit führten die Rostocker noch knapp mit 12:10. Doch dann versagten den PSV-Spielern die Nerven, wie schon im Eröffnungsspiel. Es war hart umkämpft und spannend bis zum Schluss. Die entscheidenden letzten Minuten aber gehörten den Lions. Erst zwei Freiwürfe, dann noch ein Distanzwurf. Schon war die Führung des PSVs dahin und sie lagen mit 20:24 zurück. Für Rostock fiel in diesen letzten Minuten einfach kein Wurf mehr. So blieb es auch am Ende bei diesem Spielstand und die Lions fahren somit nach Hannover zum Finalturnier. „Das war schon immer unser Problem“, erklärte Tino Ammon von den unterlegenen Nordic Bulldogs. „Sobald wir ein bisschen Druck bekommen, machen wir die Dinger einfach nicht mehr rein. Das ist enttäuschend. Wir haben schon im Pokal so knapp gegen sie verloren und jetzt wieder.“ Er ergänzte eine klare Kampfansage: „Klar sind sie eine starke Mannschaft. Aber wir müssen einfach nur die leichten Würfe treffen, dann sind auch die zu knacken“. Willi Saatze, Spielertrainer der siegreichen Achim Lions, war weitestgehend einverstanden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten aber ein paar Hänger, gegen Stralsund lief gar nichts. Die Berliner waren dann auch sehr stark, aber sie hatten im Spiel einen nicht so guten Lauf und wir haben sie geknackt“. Und das Finale? „Die Rostocker sind natürlich auch eine gute Mannschaft, es war ein sehr knappes Spiel. Sie hätten genauso gut auch gewinnen können. Wir hatten ein bisschen Glück, dass die Rostocker unter dem Korb so viel danebengelegt haben.“ Der Lions-Trainer erwartet für das dritte Aufeinandertreffen wieder ein enges Spiel und sagt: „Wir haben jetzt zwei Mal gegen sie gewonnen, das dritte Mal sind die dran. Beide Siege waren so knapp, das nächste Mal schaffen sie’s vielleicht. Alles ist möglich.“ Am 26.11. ist es soweit. Dann kommt es in Rostock zum Regionalligaduell der beiden Mannschaften.
19. September 2011 | Weiterlesen
Lesenacht zum Jubiläumsfest „20 Jahre Literaturhaus“
Mit Lesungen, Schreibkursen, Gesprächen über Literatur und Leseförderung für Kinder und Jugendliche bereichert das Literaturhaus Rostock nun schon seit zwei Jahrzehnten das kulturelle Leben in unserer Hansestadt und darüber hinaus. Der Verein Literaturhaus wurde im Oktober 1990 im Kuhtor gründet, um ihn als Ort der Literatur zu erhalten. Schon zu DDR-Zeiten war das alte Rostocker Stadttor Sitz des Schriftstellerverbandes. Das Literaturhaus Kuhtor hat sich seither als Treffpunkt all jener Literaturbegeisterten, die Austausch suchten, weiterentwickelt. „Literatur hat einen besonderen Reiz. Sie scheint Menschen zu motivieren, sich einzusetzen. Ganz viel ehrenamtliche Leistung steckt hinter der Arbeit des Literaturhauses“, betont Katinka Friese angesichts manch finanziell schwieriger Situationen der letzten Jahre. Die Programmleiterin kümmert sich gemeinsam mit Geschäftsführer Reiner Mnich seit 2006 hauptberuflich um die Aktivitäten des Vereins, der mittlerweile fast 70 Mitglieder zählt. Mehrere Hundert Veranstaltungen, wie Lesefeste und Lesewettbewerbe zur Förderung der Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen organisiert das Literaturhaus mit Schulen, Bibliotheken und anderen Partnern landesweit. Für Mecklenburg-Vorpommern auch einzigartig, so Katinka Friese, ist die Autorenförderung. „Wir versuchen, die Integration von jungen Talenten im Literaturbetrieb zu ermöglichen.“ Mit intensiver Manuskriptbetreuung, Vorlektoraten und Weiterbildungsmöglichkeiten werden die Nachwuchsschriftsteller unterstützt. Auch Empfehlungen an Verlage spricht das Literaturhaus aus und lässt die Ergebnisse der Bemühungen in Lesungen präsentieren. Eine Arbeit, die sich lohnt. „Ein bisschen stolz macht uns das schon, dass Leute aus Mecklenburg-Vorpommern, wie Judith Zander, Kerstin Preiwuß oder Oliver Kluck, schon mit uns in Kontakt waren, als sie ihre ersten Gehversuche gemacht haben“, blickt die Programmleiterin zurück. Aber auch viele bereits etablierte Schriftsteller konnte das Literaturhaus Rostock in den letzten zwanzig Jahren zu Lesungen begrüßen. Einige dieser Autorenhighlights sind noch bis zum 10. Oktober auf dem Flur des Peter-Weiss-Hauses zu sehen. Reiner Mnich hat hier eine Auswahl seiner Fotografien aus über 60 Autorenporträts ausgestellt. Seit 2010 hat das Rostocker Literaturhaus im Peter-Weiss-Haus (PWH) ein neues Zuhause gefunden. Hier gibt es auch genügend Raum für das Jubiläumsfest, welches gemeinsam mit dem Literaturmagazin „Das Magazin“ am letzten Samstag gefeiert wurde. Der Einladung zur Lesenacht waren über 150 Gäste gefolgt. Auf der Lesebühne nahmen Stefan Schwarz, Kirsten Fuchs, André Meier und Anja Baum Platz. Sie alle ließen, mal mehr und mal weniger zum Lachen, ihre Ich-Erzähler aus dem alltäglichen Leben plaudern. Ihre erhellenden Beobachtungen sorgten für einen unterhaltsamen Abend, dem bestimmt noch weitere im Literaturhaus folgen werden.
19. September 2011 | Weiterlesen
„Frau Müller muss weg“ von Lutz Hübner
Elternabende. Davon also handelt das von Lutz Hübner geschriebene Stück „Frau Müller muss weg“. Regie bei dieser Aufführung des Volkstheaters führte Thomas Ott-Albrecht. Tatsächlich trifft der Titel den Nagel schon ganz gut auf den Kopf: „Frau Müller muss weg“. Die titelgebende Frau Müller ist Lehrerin. Dass sie weg muss, das finden die Eltern ihrer Schüler. Um das zu erreichen, setzt man sich also mehr oder weniger geschlossen zusammen und will sie dazu bewegen, „freiwillig“ die Klasse abzugeben. Natürlich läuft das alles nicht so reibungslos ab, wie die fünf beteiligten Elternteile sich das vorher vorgestellt hatten. Da werden Konflikte zwischen Ost und West ausgetragen, wird grundsätzlich das eigene Kind besser gesehen als alle anderen und Noten der Frau Müller sind ja eh viel zu schlecht und unfair. Und warum das ganze Gezeter? Es ist das entscheidende Jahr, in dem sich klärt, ob die Kleinen künftig aufs Gymnasium dürfen. Da sind schlechte Noten natürlich das Letzte, was die Schüler (bzw. eher: ihre Eltern) gebrauchen können. Es tritt dann natürlich das ein, was man am allerwenigsten gebrauchen kann: Streit untereinander. Man ist sich nicht einig, was nun eigentlich genau die Gründe sind, die umstrittene Lehrerin loszuwerden und zofft sich letztlich mehr miteinander als das Problem anzugehen. Und die Müller selbst, die gibt auch noch Widerworte, statt die Klasse einfach abzugeben. „Schönes Thema und auch sehr authentisch gemacht, auch was die Typen der Eltern angeht“, findet Theaterbesucherin Jule. „Es war total lustig und unterhaltsam. Die Schauspieler waren super“, ergänzt der ebenfalls im Publikum sitzende Matthias. Ein Sonderlob verteilen die beiden dann noch für Jenny Maria Meyer, die in der Rolle der Karrierefrau Jessica Höfel für die beiden klar das Highlight der Aufführung war. Dass es über die Höhepunkte der Inszenierung durchaus unterschiedliche Meinungen gab, zeigen die Aussagen der anderen Besucher der Vorstellung im Theater im Stadthafen. Neben der bereits erwähnten Jenny Maria Meyer fand auch die Darstellung des von Ulf Perthel gespielten Wolf Heider großen Zuspruch. „Immer an der Grenze zwischen weinerlich und cholerisch – und durchweg superlustig“, fand ein Besucher. Und gerade die Eltern und/oder Lehrer im Publikum konnten nicht anders als die Authentizität der unterschiedlichen Elterntypen zu bestätigen. „Das kommt schon alles ziemlich gut hin, durchaus nicht unrealistisch“, fand ein älteres Elternpaar. Die Koproduktion mit dem Mecklenburgischen Landestheater Parchim wird am 13. Oktober zum letzten Mal im Theater im Stadthafen aufgeführt. Fotos 1 und 2: Mecklenburgisches Landestheater Parchim
19. September 2011 | Weiterlesen
„Lichträume“ von Sonja Rolfs in der Galerie „Wolkenbank“
Sonja Rolfs ist Forscherin, visuelle Forscherin, nicht im naturwissenschaftlichen Sinn, sondern im künstlerischen. Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Rostocker Künstlerin, die 1947 in Ahlbeck bei Ueckermünde geboren wurde, mit dem Phänomen Licht. Sie fängt es ein und setzt es in eine Umgebung aus Collage, Farbe und Raum. Sechs dieser Lichträume werden derzeit in der Galerie „wolkenbank“ ausgestellt. Eingerahmt von Sperrholzplatten und versehen mit einem Fenster, wecken sie die Neugier des Besuchers. Wirft dieser einen Blick hinein, lässt er Formen und Farben von unterschiedlicher Intensität auf sich wirken. Denn im Inneren der Lichträume sind transparente Folien zu sehen, in die die Malerin Pastellkreide hineingerieben hat. Darunter befinden sich kräftige Farben: Rot und Gelb. Beleuchtet werden diese Bilder durch eine verborgene elektrische Lichtquelle. In den großen Lichtraum Rot, der zentral im Ausstellungsraum aufgestellt ist, kann ein Besucher sogar hineingehen und wird so fast vollständig von Sonja Rolfs Lichtraum umgeben. Mit künstlichen Lichtmitteln ist sie darin dem natürlichen Licht der Sonne auf der Spur. Ihre Position und Farbe erscheinen unterschiedlich, auf ihrem Gang durch das Fenster, der Verbindung zwischen den Räumen, Innen und Außen. „Wie komme ich an mein Innerstes am besten heran?“, ist eine Frage, die Sonja Rolfs bei ihrer Arbeit antreibt. Grundlagen dafür sammelte sie schon während ihres Studiums an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Seither hat sie ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen Mecklenburg-Vorpommerns zur Schau gestellt. Die aktuelle zeigt ihre neusten Installationen, die in diesem Jahr entstanden sind. Der große Lichtkasten ist für Sonja Rolfs der wichtigste. „Ich wollte einen Lichtraum machen und habe dafür mit geschlossenen Augen angefangen, den Raum abzutasten und mir die Gegenstände darin bewusst gemacht“, erläutert sie ihre Vorgehensweise. Mit dem Öffnen des Fensters komme ein Draußen hinzu, andere Geräusche, raschelnde Bäume, vorbeifahrende Autos rundeten ihre Eindrücke ab, die sie in ihrer Malerei und ihren künstlichen Welten auszudrücken versucht. Die Ausstellung kann noch bis zum 22. Oktober mittwochs bis samstags von 14 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung in der Galerie „wolkenbank“ in der Wollenweberstraße 24 besucht werden.
18. September 2011 | Weiterlesen
Grünflächenbereisung 2011 in der Steintor-Vorstadt
Das Grün hat es nicht leicht in unserer Hansestadt. Besonders die Stadtbäume leiden unter dem Straßenverkehr, der immer mehr Parkflächen beansprucht. Aber vor allem die zunehmende Fülle an Leitungen im unterirdischen Baumraum macht den grünen Riesen zu schaffen. Versiegelungen nehmen den Pflanzen die Luft und das Wasser zum Leben. Streusalz, Urin und ungünstige Wechselwirkungen mit benachbarten Gebäuden sind ebenfalls nicht gerade zuträglich und können das Absterben der Straßenbäume verursachen. Bevor totes Holz zur Gefahr für die Verkehrsteilnehmer wird, rückt das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege mit seinen Sägen an. Aber nicht nur dafür ist das Amt zuständig. Einblick in sein Tätigkeitsfeld gewähren seine Mitarbeiter alljährlich bei der Grünflächenbereisung. Themenschwerpunkte in diesem Jahr waren die Kriegsgräber, die Stadtbäume und die Kinderspielplätze in Rostock, für deren Pflege das Amt zuständig ist. Diese drei Aspekte wurden gestern bei einem Rundgang durch die Steintor-Vorstadt beleuchtet, an dem Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie interessierte Anwohner teilnahmen. Eigentlich gibt es in diesem Villenviertel Rostocks, das seit 1991 Denkmalbereich ist, vergleichsweise wenig öffentliche Grünflächen. Private Vorgärten und durchgrünte Hinterhöfe bringen hier das Grün ins Stadtbild. Aber auch viele Alleen säumen die alten Straßen, die ab 1887 angelegt wurden. Seit einem Jahr liegt nun für diesen Stadtteil ein Straßenbaumentwicklungsplankonzept vor. Für jede einzelne Straße wurde der Baumbestand erfasst und bewertet. Es gibt Empfehlungen, wie mit den alten Bäumen und Neupflanzungen umzugehen sei. In der Blücherstraße hat das „Team Stadtbäume“ von Steffi Soldan schon begonnen, es umzusetzen. Sie berichtet, dass die Straße ursprünglich komplett mit Altbäumen – vorwiegend einheimische Winterlinden – versehen war. In den letzten 15 Jahren wurde die Belastung für sie jedoch immer größer. Viele wurden zu „Intensivpatienten“, deren Zustand regelmäßig begutachtet wird. Im letzten Jahr mussten einige davon schließlich weichen. Sie machten Neupflanzungen von Silberlinden Platz. „Es gibt Baumarten, die wir nicht mehr pflanzen können. Wir müssen uns auf die besinnen, die funktionieren“, kommentiert die Teamleiterin ganz pragmatisch. Auch in der anliegenden Dehmelstraße tut sich was. Eingestuft als Straße mit alleeartigem Charakter, ist sie eine der wenigen, für die Neupflanzungen empfohlen wurden. „Wir haben einen Antrag von Anwohnern, die gerne Bäume nachgepflanzt haben möchten. Die Fachprüfung des Leitungsbestandes, Abstimmung mit dem Tiefbauamt, ist jetzt fertig, sodass wir jetzt die Nachpflanzungen vornehmen“, berichtet Steffi Soldan. Erfreulich ist es für die Stadtgrünamtsmitarbeiter auch, dass sich ein Sponsor für einen Baum an der Ecke Georg-Büchner-Straße gefunden hat. Etwa 500 Euro kostet die Pflanzung eines Stadtbaumes, informiert Amtsleiter Dr. Stefan Neubauer, der aufgrund der Leitungsproblematik von eigenmächtigen Baumpflanzaktionen im öffentlichen Raum abrät. Während die Bäume ums Überleben ringen, ist der Graswildwuchs auf dem Vormarsch. Wurde er zu DDR-Zeiten noch mit chemischen Mitteln bekämpft, beobachtet Stefan Neubauer seit etwa fünf Jahren verstärkt sogenanntes Fugengrün. „Das sieht nicht nur nicht schön aus, sondern macht auch richtig Straßen kaputt.“ Mittlerweile sei der Zustand besorgniserregend und in der ganzen Stadt ein Riesenproblem, so der Amtsleiter. Seit einiger Zeit gebe es einen eigenen Trupp bei der Stadtentsorgung, der versucht, das hohe Gras zwischen den Gehwegplatten zu bändigen. Doch es sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Hiervon zu wenig Grün, davon zu viel – Tatsache ist wohl, dass unsere Stadt immer grüner wird. Zumindest steigt die Fläche, für die das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege zuständig ist, durchschnittlich um 30 ha pro Jahr. Im letzten sind es sogar 39 ha gewesen. Die Schattenseite des an sich erfreulichen Zuwachses ist, dass die Mittel, die für die Pflege nötig wären, nicht wachsen. So beklagt der Amtsleiter: „Es ist paradox. Das Grünamt tritt bei Bauaktivitäten auf die Bremse und sagt: Macht nicht so viel öffentliches Grün. Wir können das hinterher nicht pflegen.“ Von 800 ha Grünflächen konnten im letzten Jahr gut 100 ha vor allem in den Randbereichen Rostocks sowohl mit eigenen als auch mit fremden Kräften nicht gepflegt werden. Stefan Neubauer ist besorgt: „nicht nur, weil wir für eine ästhetische Stadtumwelt zu sorgen haben, sondern auch für Verkehrssicherheit.“
17. September 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock unterliegt Eintracht Frankfurt mit 1:4
Nicht nur einen Punkt wollte Hansa-Trainer Peter Vollmann aus Frankfurt mitnehmen, sondern alle drei, verkündete er selbstbewusst vor dem Spiel gegen die Eintracht. Doch die Frankfurter zeigten den Rostockern heute eindrucksvoll ihre Grenzen auf. 38.500 Zuschauer verfolgen in der Commerzbank-Arena die Partie zwischen Eintracht Frankfurt und FC Hansa Rostock, bei der die Hausherren endlich ihren ersten Heimsieg der Saison feiern wollen. Es dauert nur etwas mehr als 60 Sekunden, bis das Leder das erste Mal im Netz der Rostocker landet. Nach einem Eckball der Frankfurter kann Hansa den Ball nicht richtig klären, es wird unübersichtlich im Rostocker Strafraum. Neuzugang Mohamadou Idrissou kommt aus etwa sieben Metern zum Schuss, trifft den rechten Innenpfosten, von dem der Ball ins Netz der Gäste abprallt – die frühe Führung für die Hessen ist perfekt. Insbesondere die Rostocker Innenverteidigung hat mit den schnellen und zweikampfstarken Frankfurtern ihre Mühe. So etwa in der 14. Minute, als Idrissou sowohl Matthias Holst als auch Kevin Pannewitz ganz schlecht aussehen lässt – sein Schuss von der linken Strafraumgrenze geht jedoch weit über die Latte hinweg. Hansa spielt durchaus selbstbewusst nach vorn, es mangelt jedoch an der nötigen Präzision. Und so ergibt sich die größte Chance der Gäste in der ersten Hälfte auch eher zufällig: Nach einem Rückspiel von Mohammed Lartey trifft Björn Ziegenbein den Ball nicht richtig. Sein Torschuss verkommt zu einer unbeabsichtigten Flanke, die Tino Semmer am Kopf trifft und anschließend am linken Pfosten vorbeigeht. Ebenso stark, wie das Spiel begann, verflacht es im weiteren Verlauf der ersten Hälfte zunehmend. Beide Teams können vor dem gegnerischen Tor kaum noch Akzente setzen und so verabschieden sie sich mit dem Stand von 1:0 in die Halbzeitpause. Während die Mannschaften in der Kabine sind, sorgen wieder einmal einige der mitgereisten Hansa-Anhänger für unschöne Szenen am Spielfeldrand. In der Halbzeitpause zünden die ‚Fans‘ im Gästeblock bengalische Feuer und schießen Feuerwerkskörper ab. Die zweite Halbzeit kann erst mit etwa fünf Minuten Verzögerung beginnen. Konnte Frankfurt im ersten Durchgang spielerisch noch nicht wirklich überzeugen, so ändert sich dies nach dem Seitenwechsel. Nach einem Rückpass von Constant Djakpa schiebt Alexander Meier den Ball in der 52. Minute über die Torlinie der Rostocker. Die zweite echte Torchance bringt auch das zweite Tor – an der Chancenverwertung der Gastgeber gibt es an diesem Abend nichts auszusetzen. In der 56. Minute ist es Tino Semmer, der die Chance zum Anschlusstreffer hat. Nach einem Freistoß von Lartey setzt sich Dominic Peitz im Kopfballduell durch, Semmer nimmt die Vorlage direkt, verfehlt das Tor aus fünf Metern jedoch deutlich. Nur einen Augenblick später sind es die Gastgeber, die ihre Chance nutzen und mit dem 3:0 für die Vorentscheidung des Spiels sorgen. Nach einem Fehler von Holst kann Idrissou aus der Drehung heraus sein zweites Tor erzielen – Pannewitz und Torhüter Kevin Müller sind dabei chancenlos. Für den Ehrentreffer sorgt Jänicke in der 71. Minute. Tom Weilandt startet in einem schönen Solo von der Mittellinie aus, wird nicht attackiert und kommt aus etwa 20 Metern zum Schuss. Eintracht-Keeper Oka Nikolov kann zwar parieren, bekommt den Ball jedoch nicht zu fassen. Jänicke ist zur Stelle und schiebt das Leder von der Torraumgrenze zum 1:3 ein. In der 75. Minute gibt es einen umstrittenen Handspiel-Elfmeter für die Hessen, den Benjamin Köhler jedoch vergibt. Ein Eigentor von Holst markiert in der Nachspielzeit das traurige Ende der Partie – 4:1 lautet der Schlussstand. Während die Eintracht weiter vom sofortigen Wiederaufstieg ins Oberhaus träumen darf, rutscht Hansa Rostock nach dem achten sieglosen Spiel der Saison noch tiefer in den Tabellenkeller ab. Am kommenden Sonntag ist der Karlsruher SC in der DKB-Arena zu Gast. Dann hat Hansa die nächste Chance auf den ersten Sieg in der Zweiten Liga. Tore: 1:0 Mohamadou Idrissou (2. Minute) 2:0 Alexander Meier (52. Minute) 3:0 Mohamadou Idrissou (56. Minute) 3:1 Tobias Jänicke (71. Minute) 4:1 Matthias Holst (90. + 2. Minute, ET) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Matthias Holst, Kevin Pannewitz, Sebastian Pelzer (Kapitän) Dominic Peitz, Timo Perthel (Lucas Albrecht, ab 81. Minute) Björn Ziegenbein (Tom Weilandt, ab 64. Minute), Tobias Jänicke Mohammed Lartey Tino Semmer (Marcel Schied, ab 64. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto
16. September 2011 | Weiterlesen
Klima-Aktionstag am Hauptbahnhof
Unter dem Motto „Mobil fürs Klima in Rostock!“ stand am Freitag ein Aktionstag der Hansestadt Rostock und des Amts für Umweltschutz. Auch die Deutsche Bahn, die RSAG sowie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club waren an der Ausrichtung beteiligt. Für solch eine Veranstaltung gab es mehr als nur einen Anlass. Zunächst einmal ist da die alljährlich stattfindende Europäische Mobilitätswoche zu nennen, eine Initiative des Klimabündnisses europäischer Städte. Dabei soll es zwar vor allem, aber nicht nur darum gehen, darauf aufmerksam zu machen, etwa öfter das Fahrrad zu benutzen. Auch die Förderung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs ist Thema. Dieses Jahr wurde der Rostocker Hauptbahnhof 125 Jahre alt. Was liegt da also näher, als diese Ereignisse zu kombinieren, und den Klimatag gleich vor dem Bahnhof zu veranstalten. Und was kann der Hauptbahnhof noch gebrauchen? Die Radler und die Stadtverwaltung waren sich schnell einig: Eine Fahrradstation sollte hier entstehen. In dieser könnten Fahrräder nicht nur abgestellt werden, sie wären auch bewacht und vor Witterung geschützt. In Kooperation mit DB, RSAG und ADFC beauftragte man ein Rostocker Architekturbüro mit einer Machbarkeitsstudie. Die Studie geht von Stellplätzen für zunächst 400 Fahrräder aus. Auch eine Werkstatt und Ladestationen für Pedelecs sollen dazugehören. Die Studie wird in den nächsten Monaten als Grundlage für weitere Gespräche dienen, in denen ergründet werden soll, wer ab wann diese Station bauen und betreiben könnte und welche Fördermöglichkeiten es zu deren Finanzierung gibt. Schon jetzt werden am Hauptbahnhof täglich über 300 Fahrräder abgestellt. Ebenfalls ein großes Thema war das Stadtradeln 2011. „Die Grundidee des Stadtradelns ist eigentlich, dass bundesweit möglichst viele Städte für drei Wochen aufs Fahrrad steigen und das Auto einfach stehen lassen“, so Ilona Hartmann vom Amt für Umweltschutz. Die Radfahrer traten in Teams an und registrierten ihre gefahrenen Kilometer online. In Rostock beteiligten sich 27 Teams mit über 370 Teilnehmern. Sie sind innerhalb von drei Wochen zusammengerechnet über 47000 Kilometer gefahren. Auszeichnungen gab es am Klima-Aktionstag unter anderem für das aktivste oder das originellste Team. Über einen Preis als bester Radler durfte sich Lukas Vogel vom ebenfalls prämierten Team „Bunte Speiche“ freuen. Er legte in den drei Wochen satte 1044 Kilometer zurück. Die Veranstaltung bot interessierten Radfahrern auch die Möglichkeit der kostenlosen Fahrradcodierung zum besseren Diebstahlschutz.. Uwe Gruner, ehrenamtlich bei der Deutschen Verkehrswacht tätig, führte diese Codierung durch und erklärte die Vorteile: „Durch die Codierung kann die Polizei im Fall eines Diebstahls den wirklichen Eigentümer des Fahrrads ermitteln“. Zunächst wird ein Code in den Rahmen graviert und dann zusammen mit Namen und Anschrift des Eigentümers an die Polizei übermittelt. Bei begründetem Verdacht, dass ein Fahrrad gestohlen ist, kann die Polizei dann aktiv werden und den wirklichen Eigentümer des Rades ermitteln.
16. September 2011 | Weiterlesen
Reisen und Erobern. Die Attraktionen der Fremde im 19. Jhd.
Seit jeher haben sich Menschen über längere Strecken von einem Ort zum anderen fortbewegt. Jedoch war es eher ein Muss als ein Vergnügen. Unbefestigte Wege, über die die Wagen rumpelten und auch gern mal umkippten, und andere Gefahren machten das Reisen für Händler und Fahrensleute beschwerlich. Im 19.Jahrhundert, dem Zeitalter der Industrialisierung, änderte sich das. Eisenbahn und Dampfschiffe machten das Reisen komfortabler und schneller. Eine Zuggeschwindigkeit von 30 km/h galt damals schon als rasant. „Da machte man sich größte Sorgen um Leib und Leben. Es gab Stimmen, die sagten, die inneren Organe würden dem wohl nicht standhalten. Durch das rasante Vorbeiziehen der Bilder könnte man möglicherweise den Verstand verlieren“, berichtet Annelen Karge vom Kulturhistorischen Museum über die Ängste angesichts der schwindelerregenden Entwicklungen im 19. Jahrhundert. Seit zwei Jahren hat die Kuratorin die Ausstellung „Reisen und Erobern. Die Attraktionen der Fremde im 19. Jahrhundert“ vorbereitet. Bis Mitte Februar kann diese nun in drei Räumen des Klosters zum Heiligen Kreuz besichtigt werden. Die meisten Exponate stammen aus den Beständen des Museums. Aber auch aus privaten Sammlungen und anderen Museen und Archiven wurden Ausstellungsstücke zusammengetragen. Besonders stolz ist man auf die originalen Zeremoniengegenstände und andere Holzobjekte aus der Südsee und Afrika. Sie stammen aus der Sammlung des ehemaligen „Ethnografischen Museums zu Rostock“, dessen Bestand im Zweiten Weltkrieg größtenteils verloren ging, und werden nun zum ersten Mal wieder gezeigt. Die Stücke drücken die Begeisterung für die Buntheit und Andersartigkeit fremder Völker aus, so Annelen Karge. Wer nicht selbst reisen konnte, war trotzdem der Faszination erlegen – mit dem Aufkommen der Fotografie konnte auch ihnen geholfen werden. Bilder ferner Länder wurden in Rostock in einem sogenannten Kaiserpanorama öffentlich präsentiert. Es ermöglichte bis zu 25 Personen, stereoskopische Bilder zu betrachten. Mit 5000 Dias besitzt das Rostocker Kulturhistorische Museum die zweitgrößte Sammlung in Deutschland, doch leider kein Präsentationsgerät. Für die Ausstellung „Reisen und Erobern“ hat man sich nun eins aus Celle ausgeliehen, das zwölf Personen Platz bietet. „Sie müssen sich eine Dame vorstellen, die im Korsett bis zum Hals geschnürt und über Hagenow-Land nie hinausgekommen ist, dann an diesem Kaiserpanorama in die Okulare hineinsieht und sich plötzlich mitten in einem afrikanischen Dorf voller nackter, schwarzer Menschen befindet und absorbiert wird von den dreidimensionalen Szenen“, beschreibt die Kuratorin den Kulturschock. Heute würden wir den wahrscheinlich gar nicht mehr nachempfinden können. Drei Dia-Serien hat das Rostocker Museum für das Kaiserpanorama zusammengestellt. Bis zum 2. November sind Bilder von 1910 aus Konstantinopel, Marokko, Kairo und Alexandria zu sehen. Bis zum 4. Januar werden Ansichten aus Südamerika aus dem Jahre 1905 gezeigt. Die letzte Serie nimmt den Betrachter schließlich mit auf die Reise nach China und auf die Insel Java ins Jahr 1910. Farbige Gesichter und ungewöhnliche Kleider zu sehen wurde bald immer selbstverständlicher. Das Thema Exotik hielt auch in den Kinderzimmern Einzug und fand sich in der Werbung für Kaffe, Zigaretten und Kakao wieder. Die Euphorie für fremde Länder und die wachsende Selbstverständlichkeit zu Reisen weckten in Europa Begehrlichkeiten. Ab 1884 ist Deutschland Kolonialmacht. Wie andere Kolonialmächte auch herrscht es brutal über die eroberten Gebiete. Auch dieses düstere Kapitel beleuchtet die aktuelle Ausstellung und spart nicht mit Zahlen und Fakten über die Tausenden getöteten Ureinwohner. Befremdlich aus heutiger Sicht sind auch die Völkerschauen, von denen Werbeplakate im Museum zeugen. Von 1870 bis 1940 brachte man Menschen aus Afrika und anderen Kontinenten nach Europa, um sie hier zwischen Zebras und Elefanten vorzuführen. Viele starben, weil sie das Klima nicht vertrugen und schlecht behandelt wurden. Die Ausstellung „Reisen und Erobern“ zeigt die Ambivalenz dieses wachsenden Interesses am Fremden im 19. Jahrhundert. Begleitet wird die Schau von einer Vortragsreihe, die einzelne Aspekte noch einmal vertiefend beleuchtet.
16. September 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock bei Eintracht Frankfurt zu Gast
„Wir spielen um die Punkte und wir werden versuchen, alle zu holen.“ Mit einem Unentschieden möchte sich Hansa-Trainer Peter Vollmann heute Abend in der Mainmetropole nicht zufriedengeben. Dabei könnten die Voraussetzungen der beiden Mannschaften unterschiedlicher kaum sein. Erstligaabsteiger Eintracht Frankfurt hat den sofortigen Wiederaufstieg im Blick, in dieser Saison noch kein Spiel verloren und immerhin 13 Punkte auf dem Konto stehen. Hansa Rostock ist auch nach dem siebten Spieltag sieglos, konnte bisher nur drei Tore erzielen und steht mit mageren fünf Punkten auf dem 15. Tabellenplatz. Auch was die Etats angeht, liegen Welten zwischen Hansa Rostock und Eintracht Frankfurt. Kurz vor Transferschluss konnten die Hessen ihren Kader mit Rob Friend und Mohamadou Idrissou noch um zwei hochkarätige Angriffsspieler erweitern. „Es wird sowieso ein schwerer Ritt nach Frankfurt“, stellt Vollmann klar, wer der klare Favorit ist. „Trotzdem ist es so, dass auch wir unsere Chancen haben“, gibt sich der Hansa-Coach optimistisch, dass die Partie durchaus anders enden kann, als alle erwarten. Mit im Bus nach Frankfurt sind die „130 Prozent, die wir in so einem Spiel brauchen, um ein außergewöhnliches Ergebnis zustande zu bekommen.“ 130 Prozent Aggressivität, Zweikampfstärke, Zusammenspiel und Geschlossenheit. Problemkind bleibt mit drei erzielten Toren in sieben Begegnungen die Offensive. „Wir haben nicht erwartet, dass unsere drei offensiven Mittelfeldspieler, die letzte Saison 20 Tore oder mehr gemacht haben, im Moment überhaupt nicht zünden. Dass jetzt ein Marek Mintal verletzt ist, haben wir natürlich auch nicht erwartet“, beschreibt Vollmann die aktuellen Probleme der Mannschaft. „Wir haben Vertrauen in uns selber, dass wir die Kurve bekommen“, gibt sich der Hansa-Coach dennoch gelassen, dass seine Spieler das Toreschießen nicht völlig verlernt haben. Vor dem gegnerischen Kasten helfen soll Neuzugang Dominic Peitz, auch wenn er nicht Torjäger zu Hansa gekommen ist. „Mein Job ist ja erstmal, Tore zu verhindern und mannschaftlich dagegen zu halten“, stellt Peitz klar, der in 79 Zweitligaspielen acht Treffer erzielen konnte. „In Standardsituationen oder sonstigen Überraschungsmomenten“ sieht der 26-Jährige für sich selbst Chancen, Tore zu erzielen. „Prinzipiell haben wir da aber Spieler, die das sehr, sehr gut beherrschen und wenn ich die in Szene setze, dann haben wir das mannschaftliche Ziel erreicht.“ Um 18 Uhr wird die Partie heute Abend angepfiffen, zwischen 35.000 und 38.000 Fans werden dazu in der Commerzbank-Arena erwartet. Von Nervosität ist bei Peitz nichts zu spüren. „Jeder Fußballer wünscht sich, vor so einer tollen großen Kulisse Fußball zu spielen“, freut sich der Sechser auf seinen ersten Auswärtseinsatz für Hansa Rostock. Bericht vom Spiel Hansa Rostock gegen Eintracht Frankfurt
16. September 2011 | Weiterlesen