Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Richtfest für den Scandlines-Fähranleger Rostock-Gedser
Ab nächstem Frühjahr müssen sich die Wellenreiter vor Warnemünde umstellen. Dann werden die zuverlässigen Wogen der Dänemarkfähren nicht mehr von der „Kronprins Frederik“ und der „Prins Joachim“ erzeugt, sondern von der „Berlin“ und der „Copenhagen“. So heißen die beiden neuen Fähren der Reederei Scandlines, die zukünftig auf der Route Rostock-Gedser pendeln, die den kürzesten Weg zwischen der deutschen und der dänischen Hauptstadt markiert. Der Rhythmus bleibt jedoch. Im Zweistundentakt laufen die Schiffe aus dem Hafen ein und aus. Auch weiterhin sollen sie innerhalb von nur 15 Minuten be- und entladen werden. Und das, obwohl ihre Frachtkapazität doppelt so hoch ist wie die der beiden jetzigen Fähren. 460 PKW oder 90 LKW werden auf 1.600 Lademeter Platz haben. Mit 1.500 Passagieren erweitert sich die Kapazität um das 1,5fache. Um diese Zahlen zu bewältigen, wurde im Frühjahr mit dem Bau eines neuen Fähranlegers am Liegeplatz 54 am Pier I im Rostocker Seehafen begonnen. Auf 220 Meter Länge entsteht hier ein Kaivorbau mit Doppeldeckrampe. „Wie eine Autobahn, die auf zwei Ebenen den Verkehr bedient, insgesamt vierspurig“, erklärt Jörg Heinze von der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock (HERO), die Bauherrin des Anlegers ist. 22 Millionen Euro kostet der Ausbau des Liegeplatzes insgesamt. Sieben Millionen Euro stammen aus EU-Mitteln. Schon jetzt ist die schwere Wasserbaugründung zu sehen, auf der später die Fährbrücken errichtet werden. Einige Hundert Tonnen Stahl, über 40 Meter lange Rohre, wurden dafür in den Baugrund gebracht. Zwölf Meter Wassertiefe sind dafür zu überwinden. Auch die Gangway-Anlage nimmt langsam Gestalt an. Gestern wurde das Richtfest gefeiert, nur eines von vielen festlichen Ereignissen, die im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Linie Rostock-Gedser stehen. So wurden bereits in den letzten Monaten eine neue Lkw-Waschstraße und ein Border-Shop von Scandlines im Rostocker Hafen eröffnet, der Ausbau des Hafens in Gedser begonnen und die ersten Rohbauteile der neuen Fähren zusammengefügt. Sie werden derzeit auf der Stralsunder P+S-Werft gebaut und sollen noch im November vom Stapel laufen. Insgesamt belaufen sich die Kosten, die Umgestaltungen in den Häfen von Rostock und Gedser sowie eine Umgehungsstraße in Nykøbing umfassen, auf 122 Millionen Euro. 20 Prozent davon werden durch die EU gefördert. Die Umbaumaßnahmen entsprechen der von Bund und Land getragenen verkehrspolitischen Zielsetzung, den Gütertransport von der Straße auf den Wasserweg zu verlagern und sind Bestandteil der von der EU geförderten „Meeresautobahnen“. „Der Volumenanstieg des ersten Halbjahres auf unseren Fähren zeigt uns, dass wir mit unserer Arbeit aufs richtige Pferd gesetzt haben“, ist Scandlines-Geschäftsführer Bengt Pihl zuversichtlich. Besonders im Frachtverkehr kann die Reederei Zuwächse verzeichnen. Teilweise seien die Fähren so voll gewesen, dass Einige gezwungen waren zu warten, berichtet Pihl über Engpässe in den Sommermonaten. Mit den Passagierzahlen zeigt er sich jedoch noch nicht so zufrieden. Nachdem sie bereits im letzen Jahr leicht rückläufig waren, rechnet der Scandlines-Chef aufgrund des Ölpreises auch in diesem Jahr mit einem Rückgang. Positiv bewertet er das Easy-Way-Ticket, das seit Mai dieses Jahres einige Fußgänger und Radfahrer mehr auf die Fähren lockt. Mehr als eine Million Passagiere, knapp 300.000 PKW, rund 14.000 Busse und 90.000 LKW wurden auf dieser Fährverbindung zwischen Deutschland und Dänemark im vergangenen Jahr befördert. Mit der Neuausrichtung der Route Rostock-Gedser will Scandlines die Attraktivität der Angebote und die Effektivität der Abläufe steigern. Neue Arbeitsplätze sind nicht vorgesehen, so Pihl. Für HERO-Geschäftsführer Dr. Ulrich Bauermeister bedeutet der Ausbau vor allem eine „nachdrückliche Stärkung der Nord-Süd-Verkehrsachse von Skandinavien bis zur Adria über das Fähr- und RoRo-Drehkreuz Rostock“. Für die Restrukturierung des Hafens ist der Bereich Fähr- und RoRo-Schiffe daher derzeitig ein Schwerpunkt auf der „ewigen Baustelle Hafen“. Seit 2002 wurden im Seehafen insgesamt 214 Millionen Euro investiert. Die Hälfte davon brachte die HERO selbst auf. Noch in diesem Jahr sollen weitere 50 Millionen Euro in den Hafen fließen. So entsteht im südlichen Teil des Hafens eine neue Logistikhalle als Ersatz für die Kaihalle 8, die dem neuen Fähranleger weichen muss. Für acht Millionen Euro wird ein neues Fährcenter errichtet. Die alten Anlagen werden zurückgebaut, Verkehrsflächen umgestaltet. Der alte Fähranleger wird erstmal als allgemeiner Notanleger weiterhin zur Verfügung stehen, informiert Jörg Heinze.
31. August 2011 | Weiterlesen
Dominic Peitz - Hansa Rostock verpflichtet Neuzugang
Hansa Rostock leiht sich vom FC Augsburg für ein Jahr den defensiven Mittelfeldspieler Dominic Peitz aus, wie der Verein heute offiziell bekannt gab. „Wir erhoffen uns mit der Verpflichtung von Dominic Peitz eine Weiterentwicklung im Bereich der nötigen Durchschlagskraft und Aggressivität sowohl in der Offensive als auch in der Defensive. Außerdem wird uns Dominic mit seiner Größe natürlich auch in Sachen Lufthoheit weiterhelfen“, erklärte Hansa-Trainer Peter Vollmann, der mit dem 1,96 Meter großen Defensivmann die gewünschte Verstärkung für die Sechser-Position bekommt. Der 26-jährige Westfale spielt sei August 2008 in der Zweiten Liga. Für den VfL Osnabrück und Union Berlin kam er auf insgesamt 78 Zweitligaeinsätze. Erst zur laufenden Saison wechselte Peitz zum Erstliga-Aufsteiger Augsburg, kam dort an den ersten vier Spieltagen jedoch nicht zum Einsatz. Der Mittelfeldspieler besitzt bei den Bayern einen Vertrag bis zum 30. Juni 2013. Nach der obligatorischen medizinischen Untersuchung und der Vertragsunterzeichnung wird der Mittelfeldmann heute Vormittag erstmals mit der Mannschaft trainieren. Bei Hansa Rostock wird Dominic Peitz künftig die Rückennummer 5 tragen. Nach Tino Semmer, Timo Perthel, Pavel Kostal und Marek Mintal ist Peitz der fünfte externe Neuzugänge der Saison bei Hansa Rostock.
31. August 2011 | Weiterlesen
Riff Nienhagen ist einer der „365 Orte im Land der Ideen“
Bei der bisher spektakulärsten Preisverleihung im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ übergab Thomas Sawatzki den Pokal unter Wasser an Thomas Mohr von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern. Währenddessen betonte Hermann von Blomberg von der Deutschen Bank an Bord anlässlich der Preisverleihung: „Die Seestation ‚Baltic Reef Nienhagen‘ ist ein herausragendes Beispiel für innovative Umweltbildung. Die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei verbindet hier wissenschaftliche Forschung auf internationalem Spitzenniveau mit einer lebendigen und kreativen Wissensvermittlung für die breite Öffentlichkeit.“ Thomas Mohr von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern kommentierte die Auszeichnung nach dem Auftauchen: „Wir sind sehr stolz, ein ‚Ausgewählter Ort‘ im Land der Ideen zu sein. Umweltbewusstes Handeln beginnt im Kopf. Daher entstand die Idee, die Ergebnisse, Erfahrungen und speziell das Riff des über Landes- und EU-Mittel geförderten Projektes einer breiten Masse zugänglich zu machen. Wir wollen alle Anrainer des Meeres ob Fischer, Schüler, Touristen oder Wassersportler für den Lebensraum Ostsee sensibilisieren. Mit der Auszeichnung im Wettbewerb erhoffen wir uns, einen noch größeren Personenkreis anzusprechen und Verständnis für unsere Idee durch die Darstellung von Synergieeffekten in Bezug auf Umweltschutz, Wissenschaft und Bildung, Wirtschaft und Tourismus bis hin zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu erlangen“. Quelle: Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, Foto: Uwe Friedrich
30. August 2011 | Weiterlesen
KUNSThandwerkerMARKT und Kleinkunstfestival 2011
„Da ist ja was los“, werden sich viele Passanten am Wochenende in der Kröpeliner Straße gedacht haben. Kein Wunder, schließlich trafen am Freitag und Samstag gleich zwei Veranstaltungen rund um den Uniplatz aufeinander: das 17. Kleinkunstfestival „Kultur aus dem Hut“ und der 14. KUNSThandwerkerMARKT. Bei strahlendem Sonnenschein konnten am ersten Tag die vielen Akrobaten, Musiker und Künstler von „Kultur aus dem Hut“ ihr kleines und großes Publikum begeistern. Für beste Unterhaltung sorgten unter anderem der Jongleur „Djuggledy“, die Akrobaten Ellen Urban und Julia Staedler oder das „Theater rue pietonne“. Den Abschluss des Tages bildeten „Tante Luise und Herr Kurt“, die ihre kleinen akrobatischen Meisterstücke mit witzigen Dialogen ergänzten. Bei komplizierten Tricks, wie dem „Eifelturm“ musste jemand aus dem Publikum Hilfestellung geben. Den Zuschauern gefielen die beiden sportlichen „Senioren“ besonders und so verlängerten diese ihr Programm um mehrere Zugaben. Das Wetter am Samstag war leider, wie diesen Sommer typisch, sehr durchwachsen. Nach einem Regenguss zu Beginn der beiden Veranstaltungen konnten die Künstler bei einer Trockenphase kurz wieder aufatmen. Der holländische Alleinunterhalter „Eddie Only“ ließ sich jedenfalls vom Wetter nicht aus der Ruhe bringen. Die brauchte er schließlich für die besonderen Tricks seiner Show „Zigzag“. So zeigte er etwa, wie man während des Jonglierens von drei Ukulelen ein Lied spielen kann. Doch auch bei den Ständen, die an drei Seiten des Uniplatzes und im Klostergarten aufgebaut waren, gab es einiges zu entdecken. Dort wurde nicht nur Selbstgemachtes verkauft, sondern teilweise auch vor Ort hergestellt. Vor dem Eingang des Klostergartens konnte man Korbmachermeister Ralf Eggert bei der Arbeit beobachten. Er war schon häufiger beim jährlich stattfindenden KUNSThandwerkerMARKT dabei. „Das Wetter ist zwar nicht optimal, aber den Körben macht die Nässe nichts aus.“ Überall wurde gewerkelt und auch die Besucher durften sich an manchen Dingen selbst versuchen, die kleineren zum Beispiel am „Kinderschnitzen“. Vor den unzähligen, mit witzigen Sprüchen versehenen Postkarten am Stand der Buchdruckerei „Offizin Schwarze Kunst“ hatte sich eine kleine Menschentraube gebildet. Davor war eine kleine Druckerpresse aufgebaut, die aber nur in Benutzung war, wenn das Wetter es gerade zuließ. Die Produkte der Buchdruckerei waren wohl am stärksten vom wechselhaften Wetter betroffen. Die beiden Veranstaltungen auf dem Uniplatz waren auf jeden Fall trotz Nieselregen gelungen. Der „KUNSThandwerkerMARKT“ unterschied sich durch seine kreative und weitläufige Gestaltung von anderen Märkten dieser Art und das Kleinkunstfestival schaffte es, den Zuschauer für einen Moment aus dem Alltagstrubel hinein in eine andere Welt zu führen.
28. August 2011 | Weiterlesen
Pyro Games 2011 – großes Feuerwerkfestival im IGA-Park
Beeindruckende Farbspiele und sich immer wieder selbst übertreffende Lichteffekte, das erwarteten die Besucher vor dem Beginn der 5. Pyro Games in Rostock. Doch erst einmal mussten sie sich am frühen Samstagabend durch den Matsch kämpfen, den die Regenfälle des Tages und der letzten Wochen produziert hatten. Wenigstens ließen die weißen Wolken am Himmel auf eine regenfreie Feuerwerksshow hoffen. Die Sitzplätze vor dem Hügel, wo nebenbei noch fleißig aufgebaut wurde, füllten sich langsam. Doch bevor die Sonne, die sich in herrlichem Gelb und Rot vom Publikum verabschiedete, nicht untergegangen war, konnte es nicht los gehen. Viele, die keinen Sitzplatz bekommen hatten oder Geld sparen wollten, waren mit Decken ausgerüstet. Diese halfen jedoch auf dem schlammigen Untergrund recht wenig. Das feuchte Gras zog außerdem einige Mücken an, die den Zuschauern auf den Leib rücken wollten. Während viele noch einen geeigneten Platz mit dem besten Ausblick suchten, spielte die Band „Channel East“. Die Kinder vertrieben sich die Wartezeit mit Laserschwertern und Seifenblasenpistolen, die vor Ort verkauft wurden. Bei Einbruch der Dunkelheit sah man es daher im Zuschauerraum schon überall glitzern und blinken. Um 21 Uhr wurde das Publikum langsam ungeduldig. Nach dem Startschuss, der offiziellen Eröffnung der Pyro Games 2011, spielte die Band noch zwei Lieder – um 21:45 Uhr konnte das erste Feuerwerk dann endlich starten. Vier Pyrotechniker traten an diesem Abend im Wettbewerb gegeneinander an. Die Reihenfolge wurde kurz vor Beginn ausgelost. Zuerst durften die Gäste aus Finnland, namens „Tulitemestarit“, ihr Können beweisen. Mit Goldregen und bunten Fächern gaben sie den Zuschauern das, was sie so sehnlichst erwartet haben und wurden dafür mit tosendem Applaus belohnt. „Wow“ und „Wahnsinn“ sind nur zwei Worte, die bereits beim ersten Feuerwerk mehrfach fielen. Danach waren die Pyrotechniker von Mathias Kürbs aus der Sächsischen Schweiz gefragt. Vor genau zwei Wochen waren sie auch schon in Rostock. Denn zur Hanse Sail war die Firma Kürbs für das Feuerwerk in Warnemünde zuständig. Doch das, was den „Pyro Games“-Besuchern an diesem Abend geboten wurde, ließ sich nicht mit dem Hanse-Sail-Feuerwerk vergleichen. Man traute sich gar nicht, die Augen zu schließen, aus Angst auch nur einen der sagenhaften Effekte zu verpassen. Alle Feuerwerkskörper wurden an diesem Abend passend zur Musik abgefeuert, was „Pyro-Musical“ genannt wird. Neben den bekannten Feuerwerks-Blumen gab es auch viele neue Effekte zu bestaunen, zum Beispiel vom Boden in die Luft springende Wirbel oder so etwas wie bunte Salvenschüsse, die nacheinander von links nach rechts abgefeuert wurden. Nach den ersten beiden Feuerwerken gab es eine andere Lichtershow, die das Interesse auf sich zog. Bunte Laser tanzten durch den Rostocker Nachthimmel und zeigten verschiedene Farb- oder auch Bewegungsformationen. Den Abschluss der Pyro-Shows bildeten die „Potsdamer Feuerwerk GmbH“ an dritter Stelle und „Apollo Arts of Laser and Fire“. Nach so vielen gesehenen Feuerwerkskörpern fiel es am Ende richtig schwer, den besten Teilnehmer auszuwählen. Doch das war die Aufgabe der über 5.000 Besucher des IGA-Parks. Über eine Hotline konnten sie für ihren Favoriten abstimmen. Dem Gewinner des Abends winkte nicht nur ein großer Pokal, sondern auch die Chance, in Berlin gegen die Sieger der anderen deutschen „Pyro-Games“ in einem europaweiten Wettbewerb anzutreten. Eine halbe Stunde nach dem Ende der letzten Show stand das überraschende Ergebnis dann fest: Es gab nicht nur einen, sondern gleich zwei Sieger. Die Firma von Mathias Kürbs und „Apollo Arts of Laser and Fire“ mussten sich den Pokal teilen. Den zweiten Platz belegte die finnische Gruppe „Tulitemestarit“, den dritten die „Potsdamer Feuerwerk GmbH“. Noch vor der Siegerehrung sind die meisten Zuschauer allerdings schon vor der Nässe und Kälte geflüchtet. Auch Karolin Müller und ihre Familie wollten nicht mehr bleiben. „Wir lesen ja am Montag in der Zeitung, wer gewonnen hat.“ Auf jeden Fall haben die Rostocker „Pyro-Games“ der Gruppe aus Usedom sehr gut gefallen. „Es hat sich gelohnt, vor unserer Heimreise hier herzukommen“, so Müller. Bei der Frage, welcher der Pyrotechniker nun der beste war, entstand unter den Sieben eine rege Diskussion. „Der zweite hatte bessere Effekte, dafür war das Feuerwerk beim Vierten besser auf die Musik abgestimmt. Das Dritte ist etwas zu spärlich ausgefallen.“ Auf dem Nachhauseweg vom IGA-Park hörte man hier und da noch ein paar Böllerschüsse. Ob das der Nachklang des großen Feuerwerks war? Nein, ein paar Rostocker haben die „Pyro-Games“ zum Anlass genommen eigene kleine Raketen zu zünden. Die Faszination Feuerwerk verliert eben nie ihren Reiz. Aber selbst im Vergleich zu Fest- oder Silvesterfeuerwerken spielen die „Pyro Games“ in einer viel höheren Liga und waren auf jeden Fall einen Besuch wert.
28. August 2011 | Weiterlesen
Tag der offenen Tür bei der Rostocker Straßenbahn AG
Unzählige Regenschirme tummelten sich heute auf dem RSAG-Gelände in der Hamburger Straße. Der Dauerregen konnte die Besucher aber nicht von ihrem Samstags-Ausflug abhalten. Und wem es zeitweise zu nass wurde, der konnte sich in den historischen Bussen und Bahnen oder in der Werkshalle ein trockenes Plätzchen suchen. Von überall ertönte das Klingeln, das man als eingefleischter Rostocker kennt, wenn man in der Stadt mal wieder schnell noch vor der Bahn die Straße überqueren möchte. Ein besonderes Highlight des heutigen Tages war eindeutig die kurze Strecke auf dem Gelände, bei der jeder für ein paar Minuten selbst zum Straßenbahnfahrer werden konnte. Ob Jung oder Alt, der Andrang war groß. Deshalb musste man im Vorfeld ein Ticket für eine bestimmte Uhrzeit kaufen, damit die eigentliche Schlange vor dem abgesperrten Gelände so kurz wie möglich gehalten werden konnte. Ein bis zwei Bahnen waren dort den ganzen Tag im Einsatz, um mit 20 Personen pro halbe Stunde immer wieder vor und zurück zu fahren. Auch Sascha Statkevych wollte unbedingt einmal selbst Bahn fahren und nahm dafür auch eine lange Wartezeit in Kauf. „Wir haben uns die Zeit in der Pferdebahn und im Doppeldeckerbus vertrieben“, berichtete seine Mutter Gabi. Als er die kurze Fahrt dann hinter sich hatte, war Sascha begeistert. „Es war toll“, so der Siebenjährige. Schnell ist er aber nicht gefahren. „Ich wollte ja keinen Unfall bauen“, erklärte er. Neben historischen Straßenbahnen, die im Jubiläumsjahr schon häufiger zum Einsatz kamen – zum Beispiel bei der Sonderfahrt zu „50 Jahre Straßenbahn in der Langen Straße“ – waren auch zwei Pferdebahnen am heutigen Tag unterwegs. Schnell konnten diese, mit einer Pferdestärke ausgestatteten Bahnen natürlich nicht fahren. Den Besuchern machte das aber vermutlich nichts aus. Schließlich erfüllten die Pferdebahnen den Zweck, etwas zu erleben, dass man nicht alle Tage sehen kann und sie versprühten dabei einen historischen Charme. Der war auch bei den alten Omnibussen zu spüren, die in Reih und Glied vor der Werkshalle standen. Ob 60er-Jahre-Look oder altes DDR-Fahrzeug, die Busse standen den ganzen Tag für zahlreiche Fotos Modell. Für technisch interessierte Besucher lohnte sich ein Abstecher in die Werkshalle. Dort konnte man sehen, woraus eine Straßenbahn besteht und wo sie zusammengebaut wird. Überall hingen Schilder, die erklärten, was an dieser Stelle im normalen Betrieb gemacht wird. Auch viele Bahnen, die den Rostockern wohl bekannt vorkommen dürften – wie etwa die Hansa-Sonderedition – waren hier geparkt. Mit zahlreichen Attraktionen rund um die Rostocker Straßenbahn war dieser Tag der offenen Tür mal wieder ein voller Erfolg. Im Jubiläumsjahr war dies vorerst die letzte Veranstaltung der RSAG.
27. August 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock unterliegt dem FC Ingolstadt 04 mit 1:3
Auch nach sechs Spieltagen wartet Hansa Rostock weiter auf seinen ersten Saisonsieg in der Zweiten Liga. Mit 1:3 unterlagen die Rostocker dem FC Ingolstadt 04. Die bislang ebenfalls noch sieglosen Schanzer konnten sich hingegen über ihren ersten Dreier freuen. Bei schwülwarmen 30 Grad verfolgen 5.800 Zuschauer, darunter etwa 1.000 angereiste Hansa-Fans, das Spiel im neuen Audi Sportpark. Edson Buddle kommt bereits nach 10 Minuten das erste Mal für die Gastgeber frei zum Schuss, verpasst den Kasten von Kevin Müller jedoch knapp. Drei Minuten später können sich die mitgereisten Hansa-Anhänger über die erste große Torchance ihres Teams freuen. Nach einem Rückpass von Mohammed Lartey kommt Tobias Jänicke an der Torraumgrenze zum Schuss, verfehlt das Tor aber knapp auf der rechten Seite. In der 15. Minute hat Marcel Schied die nächste gute Möglichkeit. Jänicke tritt auf der linken Seite an, lässt Jose Alex Ikeng stehen und kann Schied eine tolle Flanke servieren, der direkt vor dem Tor zum Schuss kommt, jedoch an den super Reflexen von Torhüter Sascha Kirschstein scheitert, der den Ball über die Latte ablenken kann. In der 23. Minute schickt Stefan Leitl von der Mittellinie aus Moritz Hartmann auf die Reise. Dieser lässt Pelzer stehen und kann von der Strafraumgrenze aus frei abziehen. Sein Flachschuss bringt die Gastgeber in Führung. Der Aufsetzball rutscht unter den Händen von Hansa-Keeper Kevin Müller hindurch, der dabei keine sonderliche gute Figur macht. Michael Wiemann kassiert in der 30. Minute seine fünfte Gelbe Karte im sechsten Spiel und muss damit in der nächsten Begegnung gegen Braunschweig pausieren. Kurz vor der der Pause haben dann beide Mannschaften noch einmal gute Chancen. Erst scheitert Tobias Jänicke an Keeper Kirschstein (41. Minute), anschließend geht ein Kopfball von Moise Bambara nur knapp über die Latte (42. Minute). Das Spiel ist weitgehend ausgeglichen, Treffer können jedoch beide Teams nicht mehr erzielen, mit dem Stand von 1:0 verabschieden sie sich aus der 1. Hälfte. Nach dem Wiederanpfiff hat Hansa in der 50. Minute die erste gute Möglichkeit zum Ausgleich. Björn Ziegenbein läuft in einem schönen Solo bis an die Strafraumgrenze, trifft dann jedoch nur die Latte. Sechs Minuten später ist es Kevin Pannewitz, der für den Ausgleich sorgt. Nach einer Lartey-Ecke von der linken Seite köpft er den Ball unhaltbar für Kirschstein ins Netz der Gastgeber. Die Begegnung ist wieder völlig offen. In der 60. Minute wird es brenzlig vor dem Tor der Rostocker. Ikeng spielt zu Buddle, der aus knapp zehn Metern aufs lange Eck schießt und den rechten Pfosten nur um Zentimeter verfehlt. Abseits oder nicht, die Fahne bleibt unten. Erneut ist es eine Standardsituation, die Hansa beinahe die Führung beschert. Und wieder ist es Lartey, der – dieses Mal von rechts – die Ecke tritt und wieder ist es Pannewitz, der den Ball mit dem Kopf im hohen Bogen fast ins Tor befördert. Kirschstein kann den Ball jedoch über die Latte lenken (67. Minute). In der 74. Minute spielt Pelzer im Zweikampf mit Andreas Buchner unverkennbar den Ball – Schiedsrichter Thorsten Schriever entscheidet dennoch auf Strafstoß, eine klare Fehlentscheidung. Kapitän Stefan Leitl tritt den Elfer ins linke untere Eck und bringt seine Mannschaft damit erneut in Führung. Nach einem bösen Foul an Kapitän Pelzer sieht Andreas Görlitz in der 87. Minute Rot. Doch aus den wenigen Minuten in Überzahl kann Hansa Rostock keinen Vorteil mehr ziehen. Im Gegenteil: Schiri Schriever zeigt nach einem Foul von Wiemann an Moritz Hartmann in der Nachspielzeit erneut auf den Elfmeterpunkt und Stefan Leitl verwandelt auch diesen Strafstoß zum 3:1-Endstand für die Schanzer. „Ich könnte mit allem leben, nur mit einer Niederlage nicht“, erklärte Peter Vollmann vor dem Spiel. Am nächsten Wochenende hat die 2. Liga Pause, in zwei Wochen ist Mitaufsteiger Eintracht Braunschweig in der DKB-Arena zu Gast. Bis dahin hat der Hansa-Coach Zeit, über Änderungen nachzudenken und seine Mannschaft auf Kurs zu bringen. Tore: 1:0 Moritz Hartmann (23. Minute) 1:1 Kevin Pannewitz (56. Minute) 2:1 Stefan Leitl (75. Minute, FE) 3:1 Stefan Leitl (90. + 4. Minute, FE) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Kevin Pannewitz, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller, Timo Perthel (Lucas Albrecht, ab 82. Minute) Björn Ziegenbein , Tobias Jänicke Mohammed Lartey (Tom Weilandt, ab 85. Minute) Marcel Schied (Tino Semmer, ab 65. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto
27. August 2011 | Weiterlesen
Sylvia Hagen und Dieter Goltzsche – Galerie am Alten Markt
„Sylvia Hagen und Dieter Goltzsche gehören zu den meistgeschätzten Ostberliner Künstlern ihrer Generation“, stellte Kuratorin Katrin Arrieta den Maler und die Bildhauerin zur Ausstellungseröffnung vor. Insgesamt etwa 60 Werke präsentieren die beiden in der Galerie am Alten Markt. Es ist nicht ihre erste Doppelausstellung. „Dieter kenne ich aus Berlin, wir sind schon lange befreundet und haben schon drei oder vier Mal zusammen ausgestellt“, so Sylvia Hagen. Warum seine Zeichnungen und Aquarelle so gut zu ihren Skulpturen passen? „Das muss sich der Betrachter selbst erarbeiten“, meint die 1947 geborene Bildhauerin. Und so gingen die Besucher der Ausstellungseröffnung von einem Bild zum nächsten an Hagens Bronze- und Terrakotta-Figuren vorbei. Eine Parallele zwischen den beiden Künstlern konnten sie dabei auf den ersten Blick erkennen. Beide beschäftigen sich mit dem menschlichen Körper. Sylvia Hagens Figuren haben etwas Rätselhaftes. Sie sind abstrakt und doch wieder realistisch. „Mein Stil hat sich stark verändert. Ich bin zwar beim Figürlichen geblieben, aber die Formen sind heute zerrissener als früher“, erläutert die Künstlerin. Dieter Goltzsche spielt mit Formen und Farben. Meist dominieren Schwarz- und Grautöne, die nur vereinzelt von kräftigem Rot durchbrochen werden. Seine gezeigten Bilder sind größtenteils Lithografien, die mit Tusche, Ölstiften oder Aquarellfarben übermalt wurden. Die Ergebnisse dieses Prozesses seien wahre „Seherlebnisse“, lobte Katrin Arrieta den mehrfach preisgekrönten Künstler. In seinen Zeichnungen steckt eine Leichtigkeit, die darauf schließen lässt, dass Goltzsche mit dem Stift in der Hand nicht lange überlegt. Auch Kuratorin Arrieta bestätigte diese Annahme. Der Berliner zeichne „mühelos leicht und präzise“. Um die Ausstellung hell und großzügig erscheinen zu lassen, wurden die Vorhänge in den beiden Räumen der Galerie am Alten Markt abgehängt. Dem Besucher sollte ein besonderer Blick auf die Kunstwerke ermöglicht werden, da die Ausstellung der „Höhepunkt des Jahres 2011“ und „leider auch die letzte an diesem Standort“ sein wird, wie Kunstvereinsvorsitzender Wolfgang Friedrich erklärte. Die Volkshochschule Rostock, die mit der Galerie das weiße Gebäude an der Ecke gegenüber der Petrikirche bewohnte, ist schon Anfang des Monats ausgezogen. Denn dort soll ab Oktober ein Regionalzentrum der Mecklenburgischen Landeskirche entstehen. Da sich der Kunstverein mehrheitlich gegen eine Kooperation mit dem neuen Besitzer und damit gegen den Verbleib in diesen Räumlichkeiten entschied, wird die Galerie nach dem Ende dieser Ausstellung auch umsiedeln müssen. Der Kunstverein wird vermutlich nur wenige Häuser weiter, in die Petri Galerie, Amberg 13, ziehen. Die Bilder von Dieter Goltzsche und Sylvia Hagens Skulpturen sind noch bis zum 1. Oktober in den gewohnten Räumen der Galerie am Alten Markt zu sehen.
27. August 2011 | Weiterlesen
Fotografien von Andreas Mühe in der Kunsthalle Rostock
Andreas Mühe hat schon früh die Liebe zur Fotografie entdeckt. Das Künstlerische steckt ihm wohl in den Genen. Der verstorbene Vater Ulrich Mühe, der durch den Film „Das Leben der Andere“ international berühmt wurde, und seine Schwester Anna Maria Mühe sind Schauspieler, seine Mutter Theaterintendantin. Selbst ist der 31-Jährige gerade auf dem besten Weg, weltweit bekannt zu werden. Mühe fotografierte bereits für viele renommierte Magazine, unter anderem für „Die Zeit“, den „Spiegel“ oder „Vanity Fair“. Durch seine Porträts von Angela Merkel ist er für viele zum „Kanzlerfotografen“ geworden. Doch er ist viel mehr als das. Seine Bilder sind nichts für einen flüchtigen Blick. Man muss sie eingehend betrachten, um alle Details erkennen zu können. Ob Porträts, Landschaftsbilder oder Stillleben, jedes Foto ist von ihm inszeniert. Es gibt keinen Zufall. Sorgfältig wählt er die Kulissen aus, in denen seine „Geschichten“ spielen. Die Umgebung wirkt dabei meist überdimensioniert und überwältigend. Berühmte Menschen, die im wahren Leben meist im Zentrum des Interesses stehen, rücken an den Bildrand. Insgesamt sechzig Werke von Andreas Mühe sind ab heute in der Kunsthalle Rostock ausgestellt. Es ist „die wichtigste Ausstellung für die Kunsthalle in diesem Jahr“ verrät Museumschef Jörg-Uwe Neumann. Ihn beeindrucke vor allem, wie schnell sie realisiert werden konnte. Immerhin liege zwischen dem Kennenlernen des Fotografen im Herbst 2010 und der offiziellen Eröffnung nur knapp ein Jahr. Andreas Mühe war von der Idee, in Rostock auszustellen und von den Räumen der Kunsthalle sofort begeistert und so konnte das Projekt schnell umgesetzt werden. Auch für einen ungewöhnlichen Einfall Neumanns war der Fotograf offen: Er sollte nicht nur die obere Etage, sondern auch die Dauerausstellung im Erdgeschoss und den verglasten Innenhofraum zur Verfügung gestellt bekommen. Im Erdgeschoss der Kunsthalle erwarten die Besucher nun die – den meisten wohl bekannten – Bilder aus dem Museumsbestand in völlig neuer Umsetzung. Andreas Mühe wählte acht Gemälde und eine Plastik aus, die bei genauer Betrachtung Parallelen zu ihm und seinen Werken erkennen lassen. „Verweise auf die Sammlung“ lautet daher der Titel dieser ungewöhnlichen Ausstellung. Ebenfalls im unteren Bereich befindet sich das im doppelten Sinne betitelte „Arbeitszimmer“ Mühes. Zum einen, weil es eine Rauminstallation ist, die mit Fotos von seinem Schreibtisch und Fotozubehör gestaltet ist, zum anderen, weil dieser Raum während der Ausstellungsvorbereitung tatsächlich vom Fotografen und den Mitarbeitern als Arbeitszimmer genutzt wurde. Im ersten Stockwerk können die Besucher dann die eigenen Bilder des jungen Fotografen aus den letzten zehn Jahren betrachten. Doch dafür müssen manche vermutlich etwas in die Knie gehen. Denn die Bilder hängen ungewöhnlich niedrig. „Das ist natürlich Absicht“, so Mühe. „Der Betrachter kann dann viel besser in das Bild eintauchen.“ Damit überträgt der Künstler seine Bildkomposition in die Realität. Die Menschen, die sich meist im unteren Bildbereich befinden, werden auf den Fotos ohnehin durch die übergroße Darstellung des Hintergrunds verkleinert, nun also auch durch den Blickwinkel des Beobachters. Allein durch dieses Detail zeigt Mühe einen ganz anderen Umgang mit Fotografie, den er selbst in seinen Bildern lebt. Und nicht nur seine Fotografien, sondern auch seine Fotoapparate sind einzigartig. Er arbeitet ausschließlich mit einer analogen, meist mit einer Großbildkamera. „Damit kann man viel detailgetreuere Bilder machen“, so Mühe. Außerdem habe die Kamera keinen Verschluss. „Wenn man auslöst, fühlt man das Bild.“ Jeder der Ausstellungsräume ist einem bestimmten Thema untergeordnet, wie „Deutschlandbild“, „Jugend“ oder „Köpfe des letzten Jahres“. Viele politische Persönlichkeiten sind auf seinen Bildern zu erkennen. „Politik muss in die Kunst“ ist Mühes Auffassung. Schließlich gebe sie den Fotos einen besonderen Hintergrund und nichts sei schlimmer als Bilder, die nur den Zweck hätten, dekorativ zu sein. Auch viele Auftragsarbeiten für bestimmte Zeitschriften hängen dort. Zum Beispiel eine Modestrecke für „FHM Collection“, die Mühe vor einigen Jahren fotografierte. „Heute würde ich das ganz anders machen“, resümierte der Künstler kurz. Daneben können die Besucher auf drei Fernsehbildschirmen Interviews mit Mühe sehen, und hören, was ihn zum Beispiel an berühmten Menschen fasziniert. Wenn er selbst vor Ort ist, wird er diese Frage aber auch persönlich beantworten. Da er sich bei der Vorbereitung sehr wohl in der Kunsthalle gefühlt habe und „am liebsten noch eine Woche länger aufgebaut hätte“, wird er dort häufiger anzutreffen sein. Vor allem aber, weil er vor Ort ein neues Projekt verwirklichen will. An drei Terminen sollen die Besucher die Möglichkeit haben, sich von ihm porträtieren zu lassen. „Für eine neue Reihe suche ich Menschen zwischen 35 und 49 Jahren, die Teil der Körperkult-Bewegung in den Neunzigern waren.“ Aber auch alle anderen Interessierten sind an diesen Tagen herzlich willkommen. Wenn man sich selbst nicht ablichten lassen möchte, kann man immerhin einem berühmten Fotografen über die Schulter schauen. Heute Abend um 18 Uhr wird die Ausstellung offiziell eröffnet. Im „Arbeitszimmer“ spielt ab 20 Uhr die Band „Purple Eyelid“. Am 27. August wird Andreas Mühe von 15 bis 16 Uhr die eigens für die Ausstellung erstellten Bildbände signieren. Die Porträttermine sind für den 16. September sowie den 6. und 7. Oktober jeweils zu den Öffnungszeiten der Kunsthalle angesetzt. Die Ausstellung ist bis zum 23. Oktober geplant, wird aber möglicherweise noch verlängert.
26. August 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock beim FC Ingolstadt 04 zu Gast
Klappe, die sechste. Nach drei torlosen Partien in Folge möchte der FC Hansa Rostock am 6. Spieltag der Saison endlich den ersten Saisonsieg einfahren, diesmal auswärts in Ingolstadt. Bisher konnten die Rostocker keine der vier Begegnungen gegen den FC Ingolstadt 04 für sich entscheiden. Und an die letzten beiden Spiele dürfte die Mannschaft keine sonderlich guten Erinnerungen haben. Besiegelten die Relegationsspiele gegen die Ingolstädter im Mai des letzten Jahres doch dem schmerzlichen Abstieg in die 3. Liga. Von Revanche ist beim Hansa-Trainer Peter Vollmann jedoch nichts zu spüren, schließlich haben er und die meisten Spieler die Situation nicht miterlebt. „Die eigene Motivation so anschieben, dass man die Gegnermotivation nicht braucht“, lautet Vollmanns Motto. Was den Gegner betrifft, kann der Hansa-Coach jedoch Vorteile für seine Mannschaft ausmachen. Mit mageren zwei Punkten aus den ersten fünf Spieltagen liegt der FC Ingolstadt 04 auf dem vorletzten Tabellenplatz und hat mit 2:10 das schlechteste Torverhältnis der Liga. In einem „Wellental“ sieht Vollmann den Gegner: „Die Formation ist noch nicht fertig. Da sind wir im Moment vielleicht schon einen Schritt weiter.“ Allerdings würde die ungewisse Aufstellung der Ingolstädter die Vorbereitung nicht unbedingt erleichtern. Knackpunkt bleibt bei den Rostockern weiterhin die Chancenverwertung. Ein Fehler sei, so Vollmann, „dass die Dinge nicht zu Ende gedacht werden.“ Den Spielern „mehr Varianten an die Hand“ zu geben, sei ein Ziel beim Training in dieser Woche gewesen. Man muss auch mal nachsetzen und „nicht nur die Flanke im Kopf haben, sondern auch den Rückpass.“ „Wir müssen versuchen, im Training die Quote von den Abschlüssen möglichst hochzuhalten“, beschreibt Peter Vollmann den Kampf gegen die Torlosigkeit. Das im Training so gut wie möglich zu simulieren und wie im Spiel aus der Bewegung zu agieren, „ist im Moment das einzige umsetzbare Mittel.“ „Umso mehr wir diese Sache emotionalisieren“, nimmt der Coach den Druck jedoch von seiner Mannschaft, „umso schwieriger wird es für die Spieler.“ Entwarnung scheint es von der Stürmerfront zu geben. Zwar muss Peter Vollmann voraussichtlich noch vier Wochen auf Marek Mintal verzichten, doch sowohl Tino Semmer als auch Marcel Schied sind wohl rechtzeitig zur Partie gegen Ingolstadt wieder fit. Wäre das nicht der Fall, „dann würde der Lucas da spielen“, kündigte der Hansa-Coach am Mittwoch an. So dürfte es aber bei der Startelf aus der Begegnung gegen Alemannia Aachen bleiben. Rund 6.000 Fans werden heute Abend im neuen FC Stadion erwartet, darunter etwa 1.000 Hansa-Anhänger. „Wenn wir wieder punkten würden, wäre ich zufrieden, aber noch nicht ganz zufrieden“, gibt Vollmann die Marschrichtung für heute vor. „Ich könnte mit allem leben, nur mit einer Niederlage nicht.“ So könnte der FC Hansa Rostock heute gegen den FC Ingolstadt 04 auflaufen: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Kevin Pannewitz, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller, Timo Perthel Björn Ziegenbein, Tobias Jänicke Mohammed Lartey Tino Semmer
26. August 2011 | Weiterlesen
Galerie Möller: „Zwei Magdeburger in Warnemünde“
Die Zusammenarbeit scheint sich bewährt zu haben. Bereits zum dritten Mal stellen Schmuckdesignerin Gabriele Putz und Maler Manfred Gabriel ihre Werke gemeinsam aus. Die beiden Künstler verbindet nicht nur die Natur als Inspirationsquelle, sondern auch das Studium an der Hochschule für Design in Halle, Burg Giebichenstein. In Magdeburg lernten sie das Ehepaar Möller kennen, mit dem sie bis heute befreundet sind. Die Malereien von Manfred Gabriel sind auch deswegen schon zum siebten Mal in der Galerie Möller zu bewundern. Die ausgestellten Bilder des Malers zeigen fast ausschließlich den Prerower Strand, den er als Kind kennen- und lieben lernte. Grautöne gemischt mit unscheinbarem Blau und Grün dominieren die Farbkomposition. Die beiden horizontalen Komponenten, Meer und Himmel, werden durch große, schlaksige Figuren miteinander verbunden. Verwaistes Strandgut, umherstreunende Tiere und einsame Boote erzeugen eine leicht melancholische Wirkung. Durch das vergnüglich scheinende Strandtreiben der Menschen wird diese jedoch wieder gebrochen. Und so bleibt vor allem ein angenehmes Gefühl von Ruhe und Endlosigkeit beim Betrachter zurück. Seit der Eröffnung der Galerie Möller im Jahr 1986 gehören neben Bildern und Plastiken auch Schmuckstücke zu den Ausstellungswerken. „Die Schmuckgestalter können im Gegensatz zu anderen Künstlern mehr auf die Individualität der Nutzer eingehen“, so Ulrike-Sabine Möller. Und die Schmuckstücke von Gabriele Putz sind sehr individuell. Denn während des Entstehungsprozesses experimentiert sie gerne. Und das nicht nur bei der Gestaltung, sondern auch bei der Verarbeitung ihrer Stücke. Zum Beispiel wendet sie das Verfahren der sogenannten Granulation an, das bereits die Etrusker kannten und das heute nicht mehr verbreitet ist. Unter anderem diese Details machen den Schmuck der Magdeburgerin, der größtenteils aus Silber und Gold, seit einigen Jahren auch aus Edelsteinen oder Perlen besteht, unverwechselbar. Die Besucherinnen der Ausstellungseröffnung waren von den Kunstwerken Gabriele Putz hingerissen. Vor der Vitrine drängelten sich zahlreiche Frauen, die die 20 ausgestellten Halsketten genau in Augenschein nehmen oder gleich anprobieren wollten. Auch Monika Dietrich legte eine der Edelsteinketten um, die farblich schon sehr gut zu ihrem Outfit passte. „Die entspricht genau meinem Geschmack“, erklärte die Warnemünderin ihre Wahl. Ob sie die Kette kaufen wird, weiß sie allerdings noch nicht. „Aber ich habe bald Geburtstag und das wäre ein perfektes Geschenk“, schmunzelte sie. Die Strandmomente von Manfred Gabriel sind zusammen mit den Schmuckstücken von Gabriele Putz noch bis zum 4. Oktober in der Galerie Möller zu sehen.
25. August 2011 | Weiterlesen
2. Rostocker Firmenlauf 2011
Der Rostocker Firmenlauf stand in diesem Jahr zunächst unter keinem guten Stern. Der erste Termin Ende Juni musste aufgrund zu starker Regenfälle kurzfristig abgesagt werden. In den vergangenen acht Wochen hatten dann nicht nur die Läufer Zeit, sich noch einmal intensiv auf den Wettkampf vorzubereiten, sondern auch der Sommer konnte endlich aus seinem Tiefschlaf erwachen. So erwarteten die Teilnehmer am Mittwochabend schwülwarme 25 Grad und auch vereinzelte Strahlen der langsam untergehenden Sonne. Zum ersten Firmenlauf 2010 starteten noch 44 Teams mit jeweils vier Mitgliedern. In diesem Jahr waren es mehr als doppelt so viele. Insgesamt 89 Teams hatten sich für dieses Ereignis auf dem Parkplatz vor dem MAU-Club eingefunden. Die Laufstrecke bestand aus zwei Runden am Rostocker Stadthafen entlang. Die Entfernung betrug dabei fast genau sieben Kilometer. Alle Teams starteten gleichzeitig und die Gesamtzeiten der einzelnen Läufer wurden am Ende für die Gruppenauswertung addiert. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO aus Rostock nahm zum ersten Mal beim Firmenlauf teil. Für das Mixed-Team bedeutete die Veranstaltung vor allem Spaß. Trainiert haben sie eher nebenbei. Um ihre Läufer Jenny Krampff, Sybille Rentz, Thomas Mangold und Immo Stapelfeldt zu unterstützen, jubelten ihnen ihre Arbeitskollegen mit zwei großen Bannern am Start- und Zielbereich zu. Bereits nach der ersten Runde stand der Tagessieger fest. Matthias Ahrenberg passierte weit vor seinen Mitläufern zum ersten Mal den Zielbereich. Für sein Team „EBC“, also den Ersten Basketballclub Rostock, holte er die Bestzeit von 23 Minuten und einer Sekunde. Während der letzten Runde hatten seine Mitstreiter jedoch aufgeholt und so kamen mit nur kurzer Verzögerung viele weitere Läufer ins Ziel. Nach den 34 schnellsten Männern erreichte Laura Michel als erste Frau die Ziellinie. Die 18-jährige startete für das Team BHW. Dass sie den ersten Platz belegen würde, sei für sie keine große Überraschung gewesen. Schließlich trainiere sie viel und nehme regelmäßig an Stadtläufen teil. „Letzten Samstag war ich beim Seenlauf in Krakow“, so die Sportlerin des 1. LAV Rostock. Den Sieg für ihr Team konnte sie trotz einer Zeit von 28 Minuten und 22 Sekunden allerdings nicht holen. Innerhalb einer Stunde nach dem Start kamen nach und nach alle Teilnehmer ins Ziel. Einige von ihnen sichtlich mitgenommen. Immo Stapelfeldt lief nach etwa 33 Minuten als erster des BDO-Teams ins Ziel ein. Die durch die Anstrengung und Sommerhitze ausgelaugten Sportler wurden sofort mit Getränken und „Vitaminbomben“ versorgt. Auch Verletzungen, wie aufgeschürfte Knie, wurden an Ort und Stelle behandelt. Der anschließenden Siegerehrung konnte also nichts mehr im Weg stehen. Ausgezeichnet wurden zum einen Laura Michel und Matthias Ahrenberg als schnellste Läufer des Tages, zum anderen die drei besten Teams der Kategorien Herren, Damen und Mixed. Die „DRK“ belegte mit zwei männlichen und zwei weiblichen Läufern den dritten Platz, das Team „Kienbaum“ den zweiten. Als Sieger der Kategorie Mixed wurde die Läufer von „Eurawasser 2“ geehrt. Bei den Herren belegten die Vorjahressieger der Firma „Gesundschuh“ nur den dritten Platz, den zweiten holte der „EBC“. Die Rostocker Berufsfeuerwehr mit dem einprägsamen Teamnamen „Titelverteidiger“ erreichte die beste Gesamtzeit des Tages. Den dritten und zweiten Platz unter den Frauen sicherten sich „Eurawasser 3“ und „Nordex Ladies Power“. Mit einer Zeit von 2 Stunden und knapp 22 Minuten konnten „Amtshopper 2“ die Wertung für sich entscheiden. Der zweite Rostocker Firmenlauf war, gemessen an der Teilnehmerzahl, für die Organisatoren von Pro Event ein großer Erfolg. Im nächsten Jahr soll die magische Marke von 100 mitlaufenden Teams geknackt werden. Ob die Rostocker Berufsfeuerwehr ihren Titel 2012 verteidigen kann, bleibt bis dahin wohl abzuwarten. Die nächste Gelegenheit, für Rostocker Sportlerinnen Schnelligkeit zu beweisen, bietet der 9. Rostocker Frauenlauf am 4. September. Fotos vom Rostocker Firmenlauf 2011:
24. August 2011 | Weiterlesen
„Freiheit und Zensur“ - Ausstellungseröffnung im Haus Böll
Die Filme der Deutschen Film AG (DEFA) erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit. „Die Legende von Paul und Paula“, „Heißer Sommer“ oder „Die Geschichte vom kleinen Muck“ gehören vermutlich zu den berühmtesten DEFA-Filmen. Die Ausstellung „Freiheit und Zensur – Filmschaffen in der DDR zwischen Anpassung und Opposition“ beleuchtet jedoch auch „Nischenfilme“, wie Claus Löser sie nennt. Der Berliner Filmkritiker hat die Ausstellung konzipiert und die Texte dafür verfasst. Für ihn ist Filmgeschichte „eine Folie oder auch ein Kommentar“ zur aktuell herrschenden politischen Lage. „Man darf die DEFA nicht allein als Vollzugsorgan der Tagespolitik sehen“, so Löser. Denn es gebe nicht nur propagandistische, sondern auch künstlerisch anspruchsvolle und humanistische Filme aus dieser Zeit. „Gerade heute, 20 Jahre nach dem Ende der DDR, haben wir die Chance, diese Filme in einem anderen Licht zu sehen und dabei vielleicht umzuwerten.“ Auf 22 Plakaten wird jeweils ein ausgewählter Film der DEFA vorgestellt. Die Fakten zu den einzelnen Filmen werden mit Informationen zur Zeitgeschichte, Fotos und einem Zeitstrahl ergänzt. Ganz unten ist jeweils ein Kommentar des Kabarettisten Peter Ensikat zu lesen. Er bewertet die Filme unter dem Pseudonym „Atze“ aus seiner eigenen, sehr persönlichen Sichtweise. Der Autor, der 1941 geboren wurde, hat die Zeit, die sich in den DEFA-Filmen widerspiegelt, aktiv miterlebt. Filme, die auf Druck der SED-Führung entstanden und die Vorzüge des Sozialismus propagieren, wie „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“, betrachtet er dabei besonders satirisch. Die Ausstellungsplakate sind in vier Kategorien unterteilt, von „Kriegsende und Aufbruch“ bis „Von der Biermann-Affäre zur Wiedervereinigung“. Die unterschiedlichen Farben helfen dem Besucher die Übersicht zu behalten. Auf einem Fernseher im hinteren Teil der Ausstellung können außerdem Ausschnitte von sieben DEFA-Filmen angeschaut werden. Aufbereitet und ausgewählt wurden sie von Matthias Spehr und dem Institut für neue Medien Rostock (ifnm). Zusätzlich wurde in die Ausstellung eine Filmreihe integriert. Angelehnt an den regelmäßig stattfindenden Filmclub „Blickfang“ des ifnm werden im Haus Böll vier DEFA-Filme mit anschließendem Filmgespräch gezeigt. Für die Ausstellungseröffnung fiel die Wahl auf den ersten Nachkriegsfilm, „Die Mörder sind unter uns“ von 1946. Zwischen den Trümmern von Berlin wird eine Geschichte über Vergangenheitsbewältigung und Zuversicht erzählt. Darin zu sehen ist die junge deutsche Schauspielerin Hildegard Knef in ihrer ersten großen Filmrolle. Auch 65 Jahre nach der Premiere beeindruckt der Film noch durch eine ausgeprägte Bildsprache und verschiedene Blickwinkel auf die Hauptdarsteller – im Spiegel oder als Schatten. Die teilweise skurrilen Charaktere und der trockene Humor der Hauptfigur Hans Mertens bringen das Publikum im Haus Böll in manchen Momenten zum Lachen. Der Ernst der Nachkriegsjahre ist jedoch durchgängig zu spüren. Wie der traumatisierte Hans Mertens sinniert, sei der Frieden nur ein kurzes Atemholen bis zum nächsten Massensterben. Hinter der Ausstellung im Haus Böll steht das Wilhelm-Fraenger-Institut Berlin und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Anfang August wurde sie bereits in Berlin, zum 50-jährigen Jubiläum des Mauerbaus präsentiert. Im Haus Böll ist die Ausstellung noch bis zum 29. September, montags bis donnerstags jeweils von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen. Die nächsten drei DEFA-Filme werden am 30. August („Berlin-Ecke Schönhauser“) sowie am 6. („Spur der Steine“) und 13. September („Einer trage des anderen Last“) jeweils um 20 Uhr gezeigt.
24. August 2011 | Weiterlesen
Computergeschichte an der Uni Rostock: Von Zuse zu Zuse
Wenn im Kulturhistorischen Museum zur Entenjagd geblasen wird, mag das schon ein wenig seltsam erscheinen, auch – oder gerade – wenn es sich dabei um virtuelle Tiere auf einem Computerbildschirm handelt. Ein Kleincomputer aus DDR-Zeiten war es, der Bildungsminister Henry Tesch gestern zum Zocken verführte. Bildungspolitisch vielleicht nicht ganz korrekt lief auf ihm das Spiel „Entenjagd“, das man fast schon als einen der Urväter moderner Ballerspiele bezeichnen kann. Bei Henry Tesch weckte der Rechner Erinnerungen an seine Studienzeit in Leipzig. An solch einem KC-Rechner aus Mühlhausen habe er seine ersten Computererfahrungen gemacht, erzählt der Minister. Der im Kulturhistorischen Museum gezeigte KC 85/4 ist Teil der Ausstellung „Von Zuse zu Zuse. Eine Rostocker Computergeschichte“. Anlässlich der Einweihung des neuen Rechenzentrums der Uni Rostock, das gestern auf den Namen des Computerpioniers Konrad Zuse getauft wurde, gewährt die Kabinettschau einen Einblick in die Rostocker Computergeschichte von 1964 bis 1990. Den klassischen Rechenschieber findet man in der Ausstellung ebenso wie mechanische Rechenmaschinen. Den Triumphator CRN 2 beispielsweise, ein Sprossenradrechner aus dem Jahre 1960, der seinerzeit knapp 500 Mark kostete und auf vielen Schreibtischen in der Verwaltung zu finden war. Die Größe und Dicke eines guten Wälzers hat ein ausgestellter Ferritkernspeicher, der gerade einmal 0,0097 MB aufnehmen konnte. Kleine Perlen aus Ferrit wurden auf isolierte Kupferdrähte gefädelt – durch Stromfluss magnetisiert, konnten sie die Binärwerte 0 und 1 speichern. Mehr als 8.000 solcher Speichermodule kamen etwa beim Zeiss-Rechen-Automat 1 (ZRA 1) zum Einsatz. Er war der erste serienmäßig hergestellte Großrechner der DDR, der ab 1964 an der Rostocker Universität seinen Dienst verrichtete. Unter der Leitung von Professor Holger Helbig haben die drei Studenten Stefanie Kohl, Stefanie Russow und Philipp Kluwe in der Arbeitsgemeinschaft „Wissenschaft ausstellen“ die Exponate zusammengetragen. Neben dem KC 85/4, dem Lerncomputer LC 1 und dem Heimcomputer Z9001 gibt es auch die klassischen Bürorechner, wie den Robotron A 5120, den EC 1834 oder den Bildungscomputer A 5105 zu sehen. Nicht weniger interessant ist der Vergleich zwischen dem ersten tragbaren PC von IBM, dem 5155, und einem modernen Laptop des Herstellers. „Der spinnt, der meint Kassette“, erinnert sich Minister Tesch an eine weitere Anekdote aus seiner Studienzeit, als Kommilitonen von Disketten berichteten. An der Leipziger Uni haben sie Mitte der Achtziger noch Kassetten in die Kleincomputer geschoben. „Für ‚Kabale und Liebe‘ habe ich ein Szenenbild an solch einem Rechner erstellt – das waren meine ersten Computererfahrungen“, erzählt Tesch. Ganze Computerkurse wurden damals auf Kassetten herausgebracht und die Programme wurden sogar übers Radio ausgestrahlt –mit dem Rekorder mitgeschnitten wurden sie anschließend in den Rechner eingespielt. Kassetten dienten natürlich auch im Westen als Speichermedium. Keine Datasette, sondern gleich ein richtiges Floppylaufwerk konnte Djamshid Tavangarian sein Eigen nennen. „Der C64 war mein erster eigener Rechner“, erinnert sich der Professor vom Lehrstuhl für Rechnerarchitektur. Der 64er von Commodore, aufgrund seiner Form auch liebevoll Brotkasten genannt, war im Westen das, was der Mühlhausener Kleincomputer für den Osten. Seinen allerersten Rechner habe er jedoch selbst entworfen, erzählt Tavangarian. Die schnelle Fourier-Transformation war Thema seiner Diplomarbeit. Lochkarten, Kassette oder Diskette? Den meisten der heutigen Studenten dürfte weder das eine noch das andere geläufig sein. Auch daran kann man erkennen, wie schnell sich die Computertechnik entwickelt hat und es ist sicher auch für die heutige Smartphone-Generation ein guter Grund, dem Kulturhistorischen Museum einen Besuch abzustatten. Noch bis zum 23. Oktober kann man hier immer dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr eine kleine, aber feine Zeitreise in die Computerwelt der vergangenen Jahrzehnte antreten. Der Eintritt ist frei.
23. August 2011 | Weiterlesen
Yachthafenresidenz Hohe Düne - Anklage gegen Betreiber
Mit Anklageschrift vom 19. August 2011 wirft die Staatsanwaltschaft Rostock dem norwegischen Staatsangehörigen Per Harald Løkkevik Subventionsbetrug im Zusammenhang mit dem Bau und Betrieb der Yachthafenresidenz Hohe Düne vor. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen ist er hinreichend verdächtig, in der Zeit zwischen Mai 2002 bis April 2006 durch künstliche Aufspaltung und falsche Angaben bei der Umsetzung des Großprojektes Yachthafenresidenz Hohe Düne zu Unrecht insgesamt rund 13,5 Mill. Euro Fördermittel erlangt zu haben. Der Angeschuldigte befand sich zunächst in der Zeit vom 02. Februar 2011 bis 23. März 2011 in dieser Sache in Untersuchungshaft. Nachdem das Landgericht Rostock den Haftbefehl zunächst aufgehoben und das Oberlandesgericht Rostock auf Beschwerde der Staatsanwaltschaft den Haftbefehl wieder in Vollzug gesetzt hatte, wurde der Angeschuldigte aus Spanien ausgeliefert und befindet sich seit dem 03. Juni 2011 wieder in Untersuchungshaft in der JVA Waldeck. Die Ermittlungen hinsichtlich weiterer Beschuldigter, die seinerzeit im Landesförderinstitut bzw. im Wirtschaftsministerium und bei einer kreditgebenden Bank verantwortlich waren, dauern noch an. Für sie, wie auch für den nunmehr Angeschuldigten Løkkevik, gilt auch weiterhin der Grundsatz der Unschuldsvermutung. Quelle: Staatsanwaltschaft Rostock
23. August 2011 | Weiterlesen
Uni Rostock eröffnet „grünes“ Rechenzentrum
Kirschrot, mit viel Glas präsentiert sich der Neubau des Instituts für Informatik, der heute auf dem Südstadtcampus der Universität Rostock eingeweiht wurde. Doch im Herzen ist das Gebäude „grün“, wird die Abwärme der Server und Großrechneranlagen doch umweltfreundlich genutzt, um das Gebäude weitgehend autark zu beheizen. Neben dem Institut für Informatik finden in dem hochmodernen Neubau das Rechenzentrum sowie das audiovisuelle Medienzentrum ihren Platz. Nur mit der Abkürzung ITMZ für das IT- und Medienzentrum mochte sich Rektor Wolfgang Schareck heute noch nicht anfreunden. „Ich bin etwas traurig, dass sich mein Gedanke des ‚MIT Rostock‘ nicht durchgesetzt hat“, spielte Schareck auf das berühmte Massachusetts Institute of Technology an. „Es hätte gepasst.“ „Wir könnten kaum noch ohne Computer leben“, wies der Rektor auf die Bedeutung des Informatikzentrums für alle Bereiche der Forschung und Lehre ebenso wie für die Verwaltung hin – für ihn sei es das „Rückgrat“ der Universität. Den Höhepunkt der Einweihung bildete die Namensgebung des Gebäudes durch Prof. Dr. Horst Zuse, Sohn des Computerpioniers Konrad Zuse. Vor 70 Jahren, im Mai 1941, stellte Konrad Zuse seine Rechenmaschine Z3 vor, die als erster funktionsfähiger frei programmierbarer Computer in die Geschichte eingehen sollte. Für bis zu 168 Mitarbeiter werden die 4.200 Quadratmeter des viergeschossigen Konrad-Zuse-Hauses künftig ihr neuer Arbeitsplatz sein. Neben dem Rechenzentrum ist hier auch der zentrale Internetanschluss ans X-WiN des Deutschen Forschungsnetzes (DFN) untergebracht. Für Forschung und Lehre stehen 24 Labore, vier Seminarräume sowie ein großer Vorlesungsraum mit 100 Plätzen zur Verfügung. Neben zwei PC-Pools verfügt das Medienzentrum jetzt auch über ein eigenes Aufnahmestudio. Besonders die bislang zum großen Teil noch in Baracken untergebrachten Mitarbeiter des Medienzentrums dürften sich über die neuen Arbeitsbedingungen freuen. Aber auch dem bisherigen Plattenbau der Informatiker fehlte es nicht nur an Glanz und Atmosphäre, waren die oberen Etagen für Rollstuhlfahrer doch beispielsweise gar nicht erreichbar. „Um Software zu entwickeln, muss man viel kommunizieren“, räumte Institutsdirektor Peter Forbrig mit dem Mythos auf, dass Informatiker mit einer Cola im Keller sitzen würden. „Dieses Gebäude gibt uns dazu die Gelegenheit.“ Besonders dankbar zeigte er sich für das großzügige Atrium, das „ganz großartige Möglichkeiten schaffe.“ Anfangs kostenmäßig kaum für realisierbar gehalten, wurde es fest ins Energiekonzept des Gebäudes eingebunden. „Wir haben schon übermorgen die erste internationale Konferenz, die wir hier durchführen können“, freute sich Forbrig. 21,3 Millionen Euro wurden in den Neubau der Informatik investiert. Weitere 142 Millionen Euro sollen in den nächsten drei Jahren an der Universität Rostock in Bauinvestitionen fließen. Neben dem Informatikzentrum entstehen bereits die Neubauten des Instituts für Physik sowie der Profillinie Leben, Licht & Materie.
22. August 2011 | Weiterlesen
29. Rostocker Triathlon 2011 in Warnemünde
„Das sind keine 18 Grad“, sagte einer der Teilnehmer am diesjährigen Rostocker Triathlon, als er in das kalte Wasser des Alten Stroms in Warnemünde sprang. Trotz des schönen Wetters hatte dieser wohl nicht ganz eine zufriedenstellende Temperatur erreicht. Nichtsdestotrotz fiel schließlich jedoch der Startschuss für die 29. Ausgabe dieses einmaligen Sportevents. Mit diesmal 307 Anmeldungen jeglichen Alters lud der TC FIKO Rostock e.V. an diesem schönen Samstag zu einem Wettkampf in den Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen. Es wurden sogar neue Kategorien ergänzt und somit die Veranstaltung vielschichtiger und interessanter gemacht als im Vorjahr. So gab es neben der Olympischen Distanz die Sprintdistanz („Halbe Strecke“, 0,5 km Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen), die Staffel sowie die Landesmeisterschaft für Mecklenburg-Vorpommern. Im letzten Jahr konnte Michael Raelert mit einem neuen Streckenrekord den ersten Platz in der Olympischen Distanz ergattern. In diesem Jahr gewann Udo van Stevendaal vom SV Großhansdorf die Einzelwertung bei den Männern mit einer Zeit von 1:51:52. Ihm auf den Versen folgten Robert Prahl (TriTeam FIKO Rostock) und Olaf Ueberschär (LFV Oberholz). Bei den Frauen gewann die Schweizerin Sarah Schütz (TG Hütten) in 2:04:54 nur knapp vor Julia Hübner. Worin liegt das Geheimnis eines Siegers beim Triathlon? Udo van Steevendaal beantwortete diese Frage mit einem plausiblen „Weniger ist manchmal mehr“. Er hatte in dieser Saison nämlich erst an vier Wettkämpfen teilgenommen und somit Kraft getankt für einzelne und besondere Ereignisse. Sarah Schütz war sogar nur zufällig in Rostock, weil der Neffe eines Freundes seine Einschulung feierte. Aber eine Sportlerin wie sie, die auch schon beim berühmten „Iron Man“ mitmachte, kann auch bei solchen Besuchen mal eben einen Sieg beim Triathlon herausholen. Bei den Teams konnte sich über die olympische Distanz das Team „Little John Bikes meets FIKO“ mit Stephan Reis, Marcel Seidel und Tom Gröschel durchsetzen. Einen neuen Streckenrekord gab es in diesem Jahr leider nicht, aber immerhin gab es die Chance für Teilnehmer, die nur die Hälfte der Strecke absolvieren wollten, einen Preis zu bekommen. Auf dieser Distanz konnten sich Dennis Weu (TriTeam FIKO Rostock) und die Rostockerin Carolin Stut den Sieg sichern. Ein besonderer Dank ging an die gesamte Organisation unter der Leitung von Katrin Steinhagen und alle ehrenamtlichen Helfer des TC FIKO Rostock, die wieder für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Bleibt abzuwarten, welche Überraschungen uns beim 30-jährigen Jubiläum im kommenden Jahr erwarten werden.
20. August 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock - Alemannia Aachen endet 0:0
In einem Punkt sollte Hansa-Trainer Peter Vollmann Recht behalten. „Wenn am Freitag nicht gewonnen wird, ist trotzdem einen Tag später Samstag“, versuchte er seiner Mannschaft vor dem Spiel gegen Alemannia Aachen den Druck zu nehmen. Nun, es ist tatsächlich Samstag und die Hansa-Kogge hat inzwischen das dritte torlose Punktspiel in Folge absolviert. Auch gegen die Tabellenletzten aus Aachen gelang den Rostockern kein Treffer, Hansa muss weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten. Vor 14.700 Zuschauern gibt es in der Aufstellung der Gastgeber keine Überraschung. Kevin Pannewitz übernimmt für den verletzten Pavel Kostal von Beginn an die Rolle des Innenverteidigers, ansonsten vertraut Vollmann auf die Startelf aus der Partie gegen Duisburg. In der 9. Minute flankt Tino Semmer von links in die Strafraummitte, wo Ziegenbein sich im Kopfballduell durchsetzen kann, das Leder jedoch nicht richtig trifft. Zwei Minuten später ist es erneut Ziegenbein, der Akzente setzen kann. Nach einem schönen Rückpass von Tobias Jänicke geht Ziegenbeins Flachschuss aus 15 Metern nur denkbar knapp am linken Pfosten vorbei. In der 22. Minute tauchten die Gäste das erste Mal vor dem Rostocker Kasten auf und das gleich richtig gefährlich. Marco Stiepermann flankt von links, Benjamin Auer kommt acht Meter vor dem Tor frei zum Schuss und Kapitän Sebastian Pelzer kann gerade noch klären. Bei den Gästen wächst das Selbstbewusstsein. Nach einem Freistoß landet der Kopfball des Nigerianers Seyi Olajengbesi in der 28. Minute am linken Pfosten. Doch auch Hansa hat seine Chancen, etwa als Pannewitz nach einer Ecke von Mohammed Lartey in der 33. Minute aus nächster Distanz an Aachens Schlussmann Boy Waterman scheitert. Die Partie wirkt in dieser Phase ausgeglichen, beide Mannschaften haben gute Chancen, können diese jedoch nicht verwerten. Torlos geht es in die Halbzeitpause. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hat Lartey zwei gute Chancen. Erst scheitert er mit einem Flachschuss aus der Drehung am Aachener Torhüter (51. Minute), kurz darauf trifft er nur das Außennetz. Die Partie wird zunehmend flacher, Fehler häufen sich, beide Teams kommen kaum noch aus dem Mittelfeld heraus und können sich keine Chancen mehr herausarbeiten. Peter Vollmann reagiert und bringt in der 69. Minute Tom Weilandt und Marcel Schied ins Spiel. Offensiver werden die Rostocker jedoch erst wieder in der Schlussphase der Begegnung. In der 82. Minute verlässt Keeper Waterman sein Tor. Marcel Schied kann den Ball aus spitzem Winkel an ihm vorbeischießen, doch das Leder rollt parallel zur Torlinie wenige Zentimeter am Kasten der Gäste vorbei. In der Nachspielzeit hat Hansa dann noch eine hundertprozentige Torchance. Einen Schuss von Ziegenbein kann Waterman zwar abwehren, bekommt ihn jedoch nicht zu fassen. Lartey ist zur Stelle, spielt den Ball aber direkt in die Arme des sich gerade erst wieder aufrichtenden Aachener Torhüters. Wieder einmal klemmt es bei den Rostockern im Abschluss – 0:0 lautet der Endstand. Am nächsten Freitag muss Hansa Rostock an der Donau antreten. Die gastgebenden Ingolstädter stecken nicht nur als Vorletzter im Tabellenkeller fest, sie weisen mit 2:10 auch das derzeit schlechteste Torverhältnis der 2. Liga auf. Gute Voraussetzungen für die Hanseaten, um den Knoten im Abschluss endlich platzen zu lassen. Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Kevin Pannewitz, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller (Tom Weilandt, ab 69. Minute), Timo Perthel Björn Ziegenbein, Tobias Jänicke Mohammed Lartey Tino Semmer (Marcel Schied, ab 69. Minute) Fotos: Joachim Kloock
20. August 2011 | Weiterlesen
Frittenbude-Konzert im MAU-Club
„Noch etwas kühl hier“, meinte Hannes Naumann von der Band „Captain Capa“ noch zu Beginn des Abends. Doch schon nach wenigen Liedern heizten die beiden Thüringer dem Rostocker Publikum mächtig ein. „Captain Capa“, die an diesem Abend vor „Frittenbude“ auf die Bühne traten, waren nicht zum ersten Mal in der Hansestadt. Sie waren schon Vorband von „Supershirt“, die im vorletzten Jahr mit „8000 Mark“ einen deutschlandweiten Disco-Hit lieferten. Was alle drei genannten Bands vereint: der Synthesizer als zentrales Instrument und die Bezeichnungen „Elektropop“ oder „Elektropunk“. Elektropop ist keinesfalls eine neue Erfindung der Musikindustrie – sorgten doch schon in den Siebzigern „Pink Floyd“ oder „Kraftwerk“ für elektronische Klänge – jedoch scheint der immer da gewesene Synthie-Pop einem neuen Hype unterlegen zu sein. Große Stadien können Bands wie „Supershirt“ und „Frittenbude“ zwar noch nicht füllen, aber auf Festivals und Indie-Partys sind ihre Lieder heiß begehrt. So auch an diesem Freitag im Rostocker MAU-Club. Mit „Wir sind Frittenbude“ eröffneten die drei Jungs recht unspektakulär ihr spektakuläres Konzert. Der erste Song, „Hildegard“, ist einer der vielen Remixe, die die Band auszeichnen und schon vor einigen Jahren berühmt machten. Lieder von „Egotronic“ oder „Supershirt“ werden dabei nicht nur musikalisch, sondern auch inhaltlich neu interpretiert. Im Fall von „Hildegard“ mit der Refrainzeile: „Für mich soll’s heute Acid regnen“. Oft geht es in ihren Liedern um Partys, Drogen und das Nachtleben im Allgemeinen, aber manchmal auch um Beziehungen und Kritik an der schnelllebigen Gesellschaft – „Ihr seid alle jung und niedlich, wir sind alt und abgefuckt.“ Die schnellen und wortreichen Lieder ihrer beiden Alben „Nachtigall“ und „Katzengold“ brachten selbst die Menschen in der letzten Reihe zum Mitwippen und die eingängigen Refrains wurden von vielen lauthals mitgesungen. Und spätestens beim vorerst letzten Song, dem Hit „Mindestens in 1000 Jahren“ gab es für die Zuschauer kein Halten mehr. Der Bereich vor der Bühne bestand aus einer einzigen, hüpfenden Masse. Doch das reichte den Rostocker „Frittenbude“-Fans noch nicht, sie verlangten eine Zugabe und die Band kam für zwei weitere Lieder auf die Bühne. Anne Heinke und ihr Freund Christoph Maaß waren sich nach dem Auftritt einig, sie würden jederzeit wieder ein „Frittenbude“-Konzert besuchen. Für den 28-Jährigen war es auch nicht das erste. „Vor fünf oder sechs Jahren hab ich sie mal auf einem Festival gesehen.“ Doch im Gegensatz zu ihm konnte Anne fast alle Liedtexte mitsingen. „Ich habe mir vorher die Songs im Internet angehört.“ Live hat sie die Band dann auch überzeugt. „Beide Daumen hoch“ war ihr knapper, aber eindeutiger Kommentar zum heutigen Konzert. Und Christoph nickte nur zustimmend. Zur Bühnenshow von „Frittenbude“ gehörten Klassiker wie die La-Ola-Welle, Sprechchöre, Stagediving und gemeinsames In-die-Luft-Springen. Das Publikum, das brav alles mit sich machen ließ, erhielt von Sänger Johannes Rögner den besonderen Spitznamen „Rosti“. Ob sich die Rostocker damit ins Gedächtnis der drei Bayern eingebrannt haben? Umgekehrt war das zweifellos der Fall.
20. August 2011 | Weiterlesen
Neptun Werft baut Tiefseeforschungsschiff „SONNE“
Die Tiefsee ist der größte und gleichzeitig unbekannteste Lebensraum der Erde. In völliger Dunkelheit existieren dort Bakterien und Tiere, die dem Menschen noch vollkommen unbekannt sind. Auch unschätzbare Ressourcen, wie Metalle oder Öl, befinden sich vermutlich in den Tiefen der Meere. Die Erschließung der Tiefsee kann also nicht nur der Wissenschaft neue Erkenntnisse über die Entstehung des Lebens liefern, sondern auch den drohenden Rohstoffmangel noch etwas hinauszögern. Moderne Roboter- und Computertechnik hat die Tiefseeforschung, die seit dem 19. Jahrhundert existiert, stark vorangetrieben. In Bremerhaven wurde 1969 das Forschungsschiff „SONNE“ gebaut, das bis heute über 200 Expeditionen durchgeführt hat und 3,2 Millionen Kilometer weit gefahren ist. Es wurde mehrmals umgebaut, modernisiert und in den Neunzigern sogar um 11 Meter verlängert. Trotz allem hat das Schiff nun ausgedient und wird 2015 durch seinen gleichnamigen Nachfolger ersetzt. Die Tiefseeforschungsschiff GmbH & Co. KG schrieb die Entwicklung und den Bau international aus. Durchsetzen konnte sich die Meyer Werft mit Sitz in Papenburg und die Reederei RF Forschungsschiffahrt aus Bremen. Die Neptun Werft ist Teil der Unternehmensgruppe Meyer Werft und mit dem Bau des Schiffes betraut. In Warnemünde wurde heute der Bau- und Bereederungsvertrag für die „neue“ „SONNE“ unterzeichnet. Dazu kamen Bundesforschungsministerin Annette Schavan und die niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka an die Ostseeküste. Mit den Küstenländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen wurde vor drei Jahren der Nachfolgebau vereinbart. Der Heimathafen der „SONNE“ wird nach der Fertigstellung Wilhelmshaven sein. Die Kosten des Baus, die sich auf knapp 125 Millionen Euro belaufen, werden zu 90 Prozent vom Bund übernommen. Die restlichen Kosten teilen sich die einbezogenen Bundesländer. Das digitale Modell ist bereits fertig, der eigentliche Bau soll Ende nächsten Jahres beginnen. „Mitte 2013 wird der Schiffkörper bereits fertig sein“, so Klaus Dieter Meyer, Geschäftsführer der Tiefsee FS GmbH & Co. KG. Die Pläne für das Forschungsschiff entstanden allerdings nicht in Warnemünde, sondern in Papenburg. Das Schwesterunternehmen Meyer Werft war für die Entwicklung zuständig; nun liegt es an der Neptun Werft, die am Computer entstandene Darstellung des über 100 Meter langen Schiffs umzusetzen. Wie Bundesministerin Schavan betonte, wird die „SONNE“ „sowohl die Meeresforschung stärken als auch Arbeitsplätze in der deutschen maritimen Wirtschaft sichern.“ Insgesamt 440 Neptun-Mitarbeiter und ungefähr die gleiche Anzahl an Arbeitern aus Partnerfirmen werden mit dem Bau des Forschungsschiffes beschäftigt sein. Gerade im Hinblick auf die Werftenkrise, die im vergangenen Jahr große Schlagzeilen machte, ist dieser Großauftrag besonders wichtig. „Bund und Länder müssen zusammenstehen, wenn es um den Schiffsbau geht, denn die ausländische Konkurrenz ist groß“, bemerkte auch Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Jürgen Seidel. Das neue Forschungsschiff wird ab 2015 die Tradition der „SONNE“ fortführen. Sowohl bei deutschen als auch bei ausländischen Wissenschaftlern war das – trotz seines Alters – moderne Schiff sehr beliebt. Das werde auch in Zukunft so bleiben, ist sich die niedersächsische Wissenschaftsministerin Johanna Wanka sicher. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist die „SONNE“ zum einen natürlich größer, aber auch energieeffizienter und damit umweltfreundlicher. So wird sie zu zahlreichen Expeditionen in ihre Haupteinsatzgebiete, den Indischen und Pazifischen Ozean, fahren. Diese Meere sind für die Wissenschaft besonders interessant, weil sie das Weltklima stark beeinflussen.
19. August 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt Alemannia Aachen
Drei Punkte aus vier Partien, die letzten beiden Begegnungen endeten torlos und Hansa Rostock wartet weiterhin auf den ersten Sieg der Saison. Der Auftakt in der 2. Bundesliga hätte für die Rostocker durchaus positiver verlaufen können. Heute Abend ist mit Alemannia Aachen der Tabellenletzte in der DKB-Arena zu Gast. Aachen ist am schlechtesten in die Saison gestartet und hat alle vier Spiele verloren, zudem konnten sie an der Ostseeküste bisher noch nie punkten. Ist bei diesen Voraussetzungen der erste Dreier für Rostock nicht schon Pflicht? Hansa-Trainer Peter Vollmann versucht, der Mannschaft den Druck zu nehmen. „Wenn am Freitag nicht gewonnen wird, ist trotzdem einen Tag später Samstag“, bemüht er sich, die Bedeutung des Spiels zu relativieren. „Ein großer Druck bedeutet immer mehr Stress für die Spieler.“ Zusätzlicher Stress von außen könne durchaus zu einem Leistungseinbruch führen, sodass wir versuchen, diesen zusätzlichen Druck von der Mannschaft fernhalten, erklärt Vollmann. Hauptproblem ist bei Hansa derzeit die Chancenverwertung. „Im Abschluss klemmt es im Moment“, legt der Hansa-Coach den Finger in die Wunde, „aber ich bin da zuversichtlich und habe auch das Vertrauen zu unseren Stürmern.“ Dazu könne man auch schon mal zwei oder drei Spiele benötigen, so Vollmann und zeigt sich froh darüber, „dass wir überhaupt in die Situation kommen, Torchancen zu vergeben.“ Für ihn das beste Zeichen, „dass die Kette davor stimmt“ und Hansa gute Spiele macht. „Wir haben kein Stürmerproblem“, ist der Trainer überzeugt. Verzichten muss Peter Vollmann heute wohl auf Pavel Kostal, der im Spiel gegen den MSV Duisburg bereits in der 26. Minute verletzt vom Platz musste. Nach aktuellem Stand würde Kevin Pannewitz den Platz in der Startelf einnehmen, so Vollmann. „Der Kevin hat in Duisburg ein gutes Spiel gemacht und einen vernünftigen Eindruck hinterlassen.“ Auf Gelb stehen die Ampeln auch für Michael Wiemann. In den ersten vier Spielen hat der Rostocker Abwehrspieler bereits vier Mal gelb gesehen. Kommt heute eine weitere Verwarnung hinzu, fehlt der 24-Jährige eine Woche später beim Auswärtsspiel gegen den FC Ingolstadt. Was die nächsten Spiele betrifft, muss Hansa Rostock auch weiterhin ohne Marek Mintal planen. Der 33-jährige Slowake kann nach wie vor noch nicht schmerzfrei laufen. „Das wird sich sicherlich noch über die nächsten vier Wochen hinziehen“, gab Vollmann bekannt. Dass Hansa sich auf dem Transfermarkt noch einmal nach einer Sturmverstärkung umschauen könnte, ist dennoch unwahrscheinlich. „Das kann ich mir nicht vorstellen“, so Vollmann, „ich gewinne ja heute nicht im Lotto.“
19. August 2011 | Weiterlesen
Grundsteinlegung für Universitätsgebäude in der Südstadt
Eine der Profillinien der Universität Rostock ist das interdisziplinäre, also Fakultäten-übergreifende Thema „Leben, Licht und Materie“ (LL&M). Seit 2007 besteht dieser Schwerpunkt, der die Forschungen der Natur- und Ingenieurwissenschaften und die der Medizin verbinden soll. Um die Wissenschaftler und Studenten, die sich mit diesem Thema beschäftigen auch räumlich zusammenzubringen wird bis Ende 2013 auf dem Südstadt-Campus ein eigenes LL&M-Gebäude gebaut. Erst letzte Woche wurde hier der Neubau für das Institut für Informatik und das IT- und Medienzentrum in Betrieb genommenen, der am Montag als „Konrad-Zuse-Haus“ offiziell eingeweiht wird. Doch das LL&M-Gebäude ist nicht das einzige Bauprojekt, das hier entsteht. Zwischen Studentenwohnheimen und der Mensa werden in Zukunft zwei neue Universitätsgebäude stehen, die durch eine Glasbrücke miteinander verbunden sein werden. Denn auch das Institut für Physik, das bislang am Universitätsplatz beheimatet ist, erhält neue, modernere Lehr- und Forschungsräume. Nicht nur Institutsdirektor Stefan Lochbrunner freut sich, dass in Zukunft alles unter einem Dach stattfinden kann. „Bisher waren die Lehrveranstaltungen über die ganze Stadt verstreut, das wird sich nun endlich ändern“, so Lochbrunner. Außerdem bietet das neue Gebäude ausreichend Platz für moderne und anspruchsvolle Experimente. Neben anwendungsorientierter Forschung, die schnell neue Arbeitsplätze im Land schaffen kann, soll dort aber auch Grundlagenforschung betrieben werden. „Das sind die Anwendungen von übermorgen, die längerfristig gesehen auch großen Fortschritt bringen“, erklärte der Institutsdirektor bei der heutigen Grundsteinlegung. Auch Karl-Heinz Meiwes-Broer, Leiter des Departments für „Leben, Licht und Materie“, stellte fest, dass die beiden Gebäude die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Rostock bereits jetzt schon steigern. Allerdings seien die unzureichend ausgebauten Fahrradwege ein großer Kritikpunkt am Südstadt-Campus, wie er am Rande anmerkte. Der Spatenstich im Dezember wurde durch starken Bodenfrost erschwert. Und auch heute hat das Wetter der letzten Woche seine Spuren in der Baugrube hinterlassen. Die Grundsteinlegung musste daher am Rande der Baustelle vorgenommen werden, „da wir ja alle trockene Füße behalten wollen“, wie der Geschäftsführer des BBL-MV, Heinz-Gerd Hufen, meinte. Die starken Regenfälle haben die Arbeit an den Gebäuden ungemein erschwert und die Grube regelmäßig in einen „Groß-Swimmingpool“ verwandelt. Auch wenn das Wetter einige Probleme verursachte, die die Bauarbeiten weiter verzögern könnten, soll der Fertigstellungstermin so gut wie möglich eingehalten werden. In die beiden Grundsteine legten Universitätsrektor Wolfgang Schareck, Heinz-Gerd Hufen und Bauminister Volker Schlotmann zwei Kartuschen. Darin enthalten sind eine Tageszeitung, Informationsmaterial zu den Gebäuden, eine unterschriebene Urkunde und Euro-Münzen. Sie sollen, genauso wie die Bauwerke, mehrere Jahrzehnte überdauern. Insgesamt 52 Millionen Euro kosten die Gebäude, die bald Labor-, Unterrichts- und Büroräume für zwei Forschungsbereiche enthalten werden. Vor allem in die Erkenntnisse der LL&M-Wissenschaft steckt die Universität viel Hoffnung. Wie Woldemar Venohr herausstellte, sei der Unicampus Südstadt bereits jetzt schon ein „Leuchtturm für die Wissenschaftslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern.“ Der Grundstein oder besser gesagt die beiden Grundsteine für die Erweiterung des Südstadt-Campus sind nun also gelegt. In gut zwei Jahren werden die Studenten des Instituts für Physik in einem der drei Hörsäle sitzen, in den modernen Labors arbeiten oder eine kurze Verschnaufpause im grünen Innenhof machen. Und dort, wo jetzt noch ein „Swimming-Pool“ ist, werden bald vielleicht bahnbrechende Erfindungen entstehen.
18. August 2011 | Weiterlesen
Klinikum Südstadt erhält Fördermittel für neues MRT
Insgesamt 1,2 Millionen Euro kostet das Gerät, das im Krankenhaus für die sogenannte Kernspintomographie genutzt wird. Seit den Siebzigerjahren hilft das MRT bei der Diagnose von Krankheiten durch das Anzeigen von Veränderungen an Gewebe und Organen. Für das dringend benötigte MRT des Südstadtklinikums wurden Fördergelder des Landes beantragt. Diese mit einer Gesamtsumme von 762.000 Euro übergab Gesundheitsministerin Manuela Schwesig heute Verwaltungsdirektorin Renate Fieber. Die Direktorin nahm den Fördermittelbescheid in der Radiologie-Station entgegen und gab ihn gleich an Stationsleiter Klaus-Rainer Bogun weiter. Der Oberarzt arbeitet bereits seit einiger Zeit mit dem neuen MRT. Da das Gerät selbst gerade nicht in Benutzung war, konnte es von der Ministerin in Augenschein genommen werden. Bei einem anschließenden Rundgang durch verschiedene Bereiche des Klinikums sollte Schwesig noch mit weiteren Problemfeldern vertraut gemacht werden, die der Förderung des Landes bedürfen. Im Zentrum steht dabei die Erweiterung des Krankenhauses, die bereits in Planung ist. „Im Jahr 2010 hatte das Krankenhaus 2 Millionen Euro Jahresüberschuss“, so Fieber. Dieses Geld soll nun in das Bauvorhaben fließen. Jedoch benötigten sie, laut der Direktorin, noch mehr finanzielle Unterstützung dafür. Auch Kaja Ludwig, ärztlicher Direktor, plädiert für eine Erweiterung. „Von Ludwigslust bis Usedom werden Patienten zu uns geschickt, da wir hier bessere Möglichkeiten als viele kleine Krankenhäuser haben.“ Die Klinik ist daher stets ausgelastet und musste die Liegezeiten pro Patient verkürzen, weil die Raumkapazitäten ausgeschöpft sind. Täglich werden im Klinikum Südstadt 35 bis 40 Patienten operiert. Der Aufwachraum der Intensivstation enthält allerdings nur 12 Betten. „Im normalen Betrieb ist das gerade ausreichend. Wenn jedoch mehrere Schwerstverletzte gleichzeitig eingeliefert werden, wird es schon eng“, so Stationsleiter Klaus Wagner. Bis das große Bauvorhaben realisiert ist, soll ein kleiner Anbau Platz schaffen. Dort soll die Intensivstation mit der Intermediate Care-Station – eine „Intensivüberwachungspflege“ für Schwerkranke – eine eigene Etage bilden. Kürzere Wege und personalübergreifendes Arbeiten sind nur zwei Vorteile der Interimslösung. Manuela Schwesig hatte nach dem Rundgang durch das Klinikum noch zwei Anliegen. Sie fragte nach der, bereits vor einigen Jahren vorgeschlagenen, krankenhauseigenen Kindertagesstätte. „In Schwerin haben wir bereits eine und sie hilft den Klinikmitarbeitern entschieden dabei, Beruf und Familie zu vereinbaren“, so die Gesundheitsministerin. Finanzsenator Georg Scholze, der heute in Vertretung des Oberbürgermeisters erschien, erklärte das zögerliche Vorankommen. „Wir warten noch auf eine Rechtsformänderung, die dem Krankenhaus mehr Flexibilität und Eigenständigkeit zugesteht“, so Scholze. Das Südstadtklinikum ist kommunal und daher der Hansestadt Rostock untergeordnet. Außerdem forderte Schwesig eine bessere Zusammenarbeit des Krankenhauses mit dem Universitätsklinikum. „Es soll keine Konkurrenz herrschen, sondern die beiden Kliniken sollten sich ergänzen. Nur dann ist Rostock als Gesundheitsstandort gut aufgestellt.“ Laut ärztlichem Direktor sei das Verhältnis „trotz einiger Reibungspunkte“ hingegen schon immer kollegial. Im Südstadtklinikum gibt es neben dem Bauvorhaben noch einiges, das finanzieller Unterstützung bedarf. Das neue MRT soll aber so schnell nicht ersetzt werden und die nächsten Jahre noch bei der Diagnose von Krankheiten helfen. „Als nächstes werden wir uns ein neues, größeres CT anschaffen, das vor allem übergewichtigen Menschen mehr Platz bietet“, so Verwaltungsdirektorin Fieber.
17. August 2011 | Weiterlesen
Neuer Sponsor: Hansa Rostock kooperiert mit der AOK
Hansa Rostock hat einen neuen Sponsor. Der Fußballverein und die AOK Nordost haben einen neuen Vertrag über die Zusammenarbeit in den kommenden zwei Jahren unterzeichnet. Bereits seit 2009 ist die Krankenkasse offizieller Förderer der FC Hansa Nachwuchsakademie. „Jetzt soll der gesamte Verein unterstützt werden“, erläuterte Matthias Auth, Marketing-Leiter der AOK Nordost. Dr. Peter Zeggel, Marketing-Vorstand von Hansa Rostock, zeigte sich erfreut über die Erweiterung der Partnerschaft. Sie trage nicht nur zur Aufrechterhaltung der Nachwuchsakademie bei, sondern sei für ihn ein weiterer Schritt vom klassischen Fußball- hin zum Sportverein. „Wir möchten das Gesundheitsbewusstsein innerhalb unserer Fans und Mitglieder fördern“, erklärte Zeggel, der den neuen Sponsor als „exklusiven Gesundheitsberater“ präsentierte. „Wir beraten den Verein, aber wir reden natürlich auch über harte Euros“, bekräftigte Auth, dass die AOK mit der Unterzeichnung des neuen Vertrages auch ihr finanzielles Engagement erhöht hat, speziell, was die Nachwuchsakademie betrifft. Mit der Sportart Fußball können die Angebote für eine gesunde Lebensweise gerade im Kinder- und Jugendbereich „ohne den erhobenen Zeigefinger“ präsentiert werden, beschreibt Auth einen Vorteil in der Kooperation. Neben der Nachwuchsakademie möchte die AOK die Zusammenarbeit nutzen, um Gesundheitskommunikation zu betreiben. So könnten weitere gemeinsame Aktionen von Verein und Kasse etwa auch klassische Männerthemen wie die Darmkrebsvorsorge aufgreifen. „Wir sind am Beginn“, sieht Auth für die Zukunft viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit, zu denen neben Fan-Aktionen auch spezielle Angebote für AOK-Mitglieder gehören könnten. Zuletzt unterstützte die AOK den Verein bei der Ausrichtung des 2. Jugendtrainingstages. 155 Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren trainierten Anfang August mit Trainern und Nachwuchsspielern von Hansa Rostock. „Diesen AOK-Jugendtrainingstag wird es hundertprozentig wieder geben“, bestätigte Nachwuchs-Chef Juri Schlünz.
17. August 2011 | Weiterlesen
Regen-Unwetter: Aktionsplan für Evershagen Dorf vorgestellt
Während einer Einwohnerversammlung im Mehrgenerationenhaus Evershagen hat die Stadtverwaltung heute einen Aktionsplan für das Wohngebiet Evershagen Dorf vorgestellt. Die Maßnahmen wurden innerhalb der Verwaltung, aber auch mit dem Wasser- und Bodenverband, dem Warnow Wasser- und Abwasserverband und mit betroffenen Einwohnerinnen und Einwohnern erarbeitet. Im Rahmen von Sofortmaßnahmen wurden Sandsäcke zur Verfügung gestellt, Saugstellen und Sandsackbarrieren errichtet. Außerdem erfolgten Durchstiche vom Mahlbusen Schöpfwerk Schmarler Bach zum Altarm des Schmarler Baches im IGA-Park und durch die Verwallung am Schmarler Bach im Bereich Maxi-Wander-Ring zur unmittelbaren Ableitung des aufgestauten Oberflächenwassers von der Obstplantage. Noch in dieser Woche erfolgt die zusätzliche Ableitung von Oberflächenwasser in das verrohrte Gewässer Nr. 2/6 über einen "Schlucker" im Bereich Annette-Kolb-Ring. In diesem Monat werden die Straßengräben von Bewuchs und anderen Abflusshindernissen beräumt und die Straßeneinläufe gesäubert. Parallel dazu erfasst und dokumentiert die Stadtverwaltung alle relevanten Daten und Berichte der Ämter, Verbände und Betroffenen zum Schadensereignis. Kurzfristig sollen ein Fanggraben mit Verwallung zwischen der Obstplantage und der Wohnbebauung entlang Annette-Kolb-Ring bis Maxi-Wander-Ring und ein neuer Straßendurchlass in der Theodor-Körner-Straße errichtet werden. Außerdem wird die Verwaltung ein hydrologisches / hydraulisches Gutachten für das Einzugsgebiet des Schmarler Baches auf den Weg bringen und die Beschaffung weiterer leistungsstarker Saugpumpen prüfen. Zur Verbesserung des Abflusses im Schmarler Bach sollen behindernde Gehölze im Bereich zwischen dem Wohngebiet Evershagen Dorf und der Gartenanlage "Am Fischerdorf" gefällt werden. Auf der Maßnahmenliste für die kommenden Jahre stehen eine Prüfung der baulichen Ergänzung der Regenentwässerung im Hedda-Zinna-Weg, die Planung und Umsetzung der im hydrologisch / hydraulischen Gutachten empfohlenen Baumaßnahmen sowie die Einleitung der notwendigen Genehmigungsverfahren und die Umgestaltung des Schöpfwerkes und der Sperrwerke am Schmarler Bach. Das Wohngebiet Evershagen Dorf war in den vergangenen Wochen mehrfach durch Oberflächenwasser von der Obstplantage, durch aufsteigendes Wasser aus der Regenentwässerung sowie durch hoch anstehendes Grundwasser überflutet worden. Die Stadtverwaltung unterstreicht, dass durch die jeweils verantwortlichen Institutionen die vorgeschriebenen Regelwerke eingehalten wurden. Die entstandenen Schäden sind auf die außergewöhnlich starken Niederschläge zurückzuführen. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle
16. August 2011 | Weiterlesen
Schiffe, Schiffe, Schiffe auf der Hanse Sail 2011
Nicht berühmte Musiker, ein großes Feuerwerk oder Cocktails und zwei Meter lange Bratwürste, nein, die unzähligen Schiffe, die am vergangenen Wochenende nach Rostock kamen, sind immer noch der Hauptanziehungspunkt für die meisten Besucher der Hanse Sail. Ob im Stadthafen oder in Warnemünde, überall gibt es Windjammer, Boote und Barkassen zu bestaunen und vor allem auch zu besichtigen. Die Gelegenheit das berühmteste Segelschulschiff der deutschen Marine aus der Nähe zu sehen, bietet sich den meisten „Landratten“ nicht oft. Auch ausländische Schiffe, zum Beispiel aus Russland oder dem diesjährigen Partnerland Norwegen luden am Wochenende zum „Open Ship“ ein. Wenige, wie die berühmte „Bounty“ oder die „Gorch Fock“ lagen an allen vier Festtagen „vor Anker“. Doch die meisten Schiffe fuhren mit ihren Gästen auch auf die Ostsee. Abends konnte man sie dann, von der Ost- oder Westmole aus beobachten, wie sie an ihren Anliegeplatz zurückkehrten. Je nach Wetterlage mit gesetzten Segeln, dem Schiffsdiesel oder mithilfe der Schlepper, die im Dauereinsatz waren. Und wenn so ein großes Segelschiff wie die polnische „Dar Mlodziezy“ den Warnemünder Passagierkai ansteuerte, blieben die Menschen in Massen an der Kaikante stehen. Bestimmt beobachteten einige zum ersten Mal, wie so ein großes Schiff anlegt. Doch nicht nur Windjammer bestimmten die Hafensilhouette von Rostock. Auch ein paar Seltenheiten waren zwischen den Segelbooten zu entdecken. So zum Beispiel eine Dampfbarkasse, die mit rauchendem Kamin den Stadthafen für einen Ausflug verlässt. Auch, wenn im Voraus schon Karten für Tagestörns über das Internet vertrieben wurden, gab es doch bei den meisten Schiffen noch den ein oder anderen freien Platz. So konnte man sich auch spontan für eine Fahrt raus auf die Ostsee entscheiden. Regenkleidung war in diesem Fall besonders empfehlenswert, denn das Wasser kam am Wochenende – wie die Besucher deutlich gespürt haben – auch von oben.
15. August 2011 | Weiterlesen