Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Fritz-Reuter-Straße in der KTV wird komplett saniert
Am Freitag, dem 17. Dezember 2021, findet von 14 bis 16 Uhr die digitale Auftaktveranstaltung in Form eines Zoom-Meetings unter www.fritz-schafft-platz.de statt. Es können Fragen gestellt, Planer befragt und Meinungen diskutiert werden. „Wir haben an der Stelle als Verwaltung Großes vor“, sagt Holger Matthäus (Grüne) bei der Auftaktveranstaltung zur Umgestaltung der Fritz-Reuter-Straße in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV). „Wir müssen in diesen Straßenraum rein“, erläutert der Senator für Infrastruktur, Umwelt und Bau den „Handlungszwang“, die unterirdischen Leitungen zu erneuern. In einem Gemeinschaftsprojekt wollen Hansestadt, Stadtwerke, Nordwasser sowie der Warnow-Wasser- und Abwasserverband neue Fernwärme-, Trink- und Abwasserleitungen verlegen. Gleichzeitig möchte man sich besser für Starkregenereignisse wappnen. Mehr als einen Meter Durchmesser hat der geplante Regenwasserkanal unter der Straße, der Teil einer geplanten Entwässerungsleitachse von den Barnstorfer Anlagen bis in die Warnow im Stadthafen ist. Nach den unterirdischen Arbeiten soll die Fritz-Reuter-Straße auch oberirdisch komplett neugestaltet werden und mehr Aufenthaltsqualität bieten, kündigt Dr. Ute Fischer-Gäde, Leiterin des Amts für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen, an. Straßenraum wird neu aufgeteilt Die erste Planung sah vor, die Aufteilung der Fritz-Reuter-Straße wieder in den jetzigen Stand zu bringen. Doch eigentlich haben aktuell alle zu wenig Platz: Die Gehwege sind mit 1,50 Meter untermaßig, die etwa 1,30 Meter breiten Baumstreifen bieten keine guten Standortbedingungen und mit 3,75 Meter ist die Fahrbahn zu schmal für eine sichere Begegnung von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern. Die Lösung: Bäume und parkende Pkw teilen sich künftig einen zwei Meter breiten Grünstreifen. So bleibt mehr Platz für die Gehwege (2,50 Meter, incl. Distanzstreifen zu den Stellflächen) und die Fahrbahn (4,50 Meter). Nachteil: Es gibt weniger Bäume und weniger Parkplätze. Nur noch 73 statt 115 Bäume 115 Bäume stehen derzeit in der Fritz-Reuter-Straße. Für die Baumaßnahme müssen alle weichen. 89 werden in den Rote-Burg-Park in der Südstadt umgepflanzt, die restlichen gefällt. Nach der Umgestaltung reicht der Platz nur noch für 73 Bäume – Weißbuchen, Amber- und Schnurbäume sollen neu gepflanzt werden. Für sie ist ein intelligentes Bewässerungskonzept geplant, erläutert Grünamtschefin Fischer-Gäde. Unterirdische Sickerpackungen sollen das Regenwasser für die Bäume zwischenspeichern. Wird es trotzdem zu trocken, schlagen Feuchtigkeitssensoren Alarm und die Sickerpackungen können über eine Öffnung befüllt werden. Für die nicht nachgepflanzten 42 Bäume erfolgt ein finanzieller Ausgleich an den Baumfonds der Hansestadt. Mehr als 100 Stellplätze entfallen Die Anzahl der Stellplätze reduziert sich von aktuell 175 auf 73. Parken sollen Anwohner ihre Fahrzeuge künftig in Quartiersgaragen. Wo genau diese entstehen, ist jedoch weiterhin unsicher. Im Zusammenhang mit dem Bau eines Regenrückhaltebeckens könnte eine Tiefgarage auf dem Ulmenmarkt entstehen, erläutert Martin Schüffler vom Amt für Mobilität. Drei Tiefgeschosse würden etwa 295 Parkplätze ermöglichen. Schneller realisiert werden könnten Parkpaletten über dem vorhandenen Parkplatz an der S-Bahn-Brücke. Die Wiro prüft die Idee, Ergebnisse liegen allerdings noch nicht vor, so Schüffler. Holger Matthäus brachte wieder das Parkhaus hinter dem Polizeirevier Ulmenstraße ins Gespräch. Bei dessen Bau fand man keine Einigung, Bausenator Matthäus hofft jedoch auf einen Kompromiss mit der neuen Landesregierung. Ob eine der Quartiersgaragen steht, bevor die Stellplätze entfallen, ist allerdings fraglich. Daher soll für die Anwohner zumindest eine Ausweitung des Bewohnerparkens geprüft werden, sagt Schüffler. Mehr Carsharing und neue Mobilitätspunkte samt Lastenradverleih könnten zudem Alternativen zum eigenen Pkw schaffen. Die Fahrbahn soll asphaltiert und damit sowohl leiser als auch fahrradfreundlicher werden, das Kopfsteinpflaster wird teilweise für die Rinnen und Parkplätze wiederverwendet. [ad]Umfassende Bürgerbeteiligung geplant „Jeder Parkplatz tut weh, jeder Baum tut weh“, weiß Fischer-Gäde. Aus diesem Grund soll die Bürgerbeteiligung bei der Neugestaltung der Reuter-Straße groß geschrieben werden, verspricht die Leiterin des Grünamts: „Wir sind in einer Phase, wo wir noch über das eine oder andere an Veränderungen nachdenken können.“ Noch in diesem Jahr ist ein Stadtspaziergang („Talk Walk“) geplant, auf dem neben Straßenplanern auch Anwohner und Kneipenbesitzer zu Wort kommen sollen. 2022 soll mit den Arbeiten begonnen werden. Geplant sind drei Bauabschnitte, der erste reicht von der Doberaner Straße bis zur Borwinstraße.
2. Oktober 2021 | Weiterlesen
Warntag: Sirenen-Test am 2. Oktober 2021
Morgen, Punkt 11 Uhr, heulen wieder die Sirenen in der Hansestadt. Gefahr besteht jedoch – hoffentlich – nicht, die Sirenen werden im Rahmen des zweiten Rostocker Warntags nur zum Test ausgelöst. In den letzten Jahren wurden im gesamten Stadtgebiet 15 neue Sirenen errichtet. Insgesamt besteht das Netz aus 19 Sirenen, die einzeln oder als Generalalarm ausgelöst werden können. Das System wird in Rostock jeweils am ersten Samstag im zweiten und vierten Quartal des Jahres getestet. Beim ersten Test gab es – ebenso wie beim bundesweiten Warntag vor einem Jahr – jedoch Kritik, dass die Sirenen in bestimmten Teilen der Stadt nicht oder nur sehr leise zu hören waren. Im nächsten Jahr sollen weitere Sirenen errichtet werden. Sensibilisierung für den Ernstfall Der Warntag dient jedoch nicht nur dem Test der Technik, er soll vor allem die Menschen für Gefahrenfälle sensibilisieren. „Schnelle Warnung bei Gefahren – wie lebenswichtig dies sein kann, hat die Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen uns allen erst kürzlich wieder schmerzhaft vor Augen geführt“, sagt der für Ordnung und Sicherheit zuständige Senator Chris Müller-von Wrycz Rekowski (SPD). Auch in Rostock ist der letzte Großbrand im Seehafen noch keine zwei Wochen her. Sirenensignale für Warnung, Feuer und Entwarnung Morgen werden um 11 Uhr nacheinander die Sirenensignale für Warnung, Feuer und Entwarnung ausgelöst. Das wichtigste Signal ist ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton, er bedeutet Gefahr. Wird dieser ausgelöst, sollten geschlossene und höher gelegene Räume aufgesucht sowie Türen und Fenster geschlossen gehalten werden. Die Sirene dient dabei nur als ‚Weckruf‘. Was genau passiert ist und wie man sich verhalten soll, darüber informieren anschließend Warnapps (NINA, BIWAPP, KATWARN oder HRO! Warn- und Notfall-App), die Internetseite der Stadt oder lokale Radiosender. Ein Heulton mit 60 Sekunden Dauer, der zweimal unterbrochen wird, dient zur Alarmierung der Feuerwehr bei Katastrophen. Der zuletzt ausgelöste einminütige Dauerton signalisiert Entwarnung. Informationstelefon für Rückfragen – Notrufnummern nicht wählen Das Brandschutz- und Rettungsamt ist morgen von 10:30 bis 12 Uhr über ein spezielles Informationstelefon unter (0381) 441111 erreichbar. Rückfragen sollten ausschließlich über diese Telefonnummer gestellt werden, nicht über die Notrufnummern von Polizei (110) und Feuerwehr (112). Sirenen-Signale und ihre Bedeutung [ad]Video vom ersten Sirenen-Test in Rostock: Hinweis: Die Lautstärke wurde im Video deutlich angehoben, tatsächlich waren die Sirenen sehr leise.
1. Oktober 2021 | Weiterlesen
Leuchtturm Warnemünde zum Weltschifffahrtstag in blau
Ganz in Blau erstrahlte heute Abend der Warnemünder Leuchtturm, am Fuß des Turms gab Ola van Sander den Pink-Floyd-Klassiker „Echoes“ zum Besten. Zahlreiche Schaulustige griffen vor dem 37 Meter hohen Wahrzeichen zu ihren Handys und schossen Erinnerungsfotos von dem seltenen Anblick, den es sonst nur beim Warnemünder Turmleuchten zu erleben gibt. Heute wurde jedoch nicht etwa das Corona-bedingt abgesagte Neujahrsspektakel nachgeholt. Hintergrund für die Illumination der bekanntesten Warnemünder Sehenswürdigkeit war vielmehr der Weltschifffahrtstag (World Maritime Day), den die International Maritime Organization (IMO) 1978 ins Leben gerufen hat. Weltweit leuchten an diesem Tag Gebäude, Brücken, Schiffe oder maritime Landmarken. In Rostock wurden neben dem Leuchtturm auch die beiden Molenfeuer auf der Ost- und Westmole sowie die Verkehrszentrale in Hohe Düne blau angestrahlt. „Zum Weltschifffahrtstag möchten wir ein gut sichtbares Zeichen setzen“, erklärt Stefan Grammann, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Ostsee, den Hintergrund der Aktion. „Die internationale Schifffahrt transportiert mehr als 80 Prozent aller Waren. Die Welt ist somit auf eine effiziente internationale Schifffahrtsindustrie angewiesen.“ Seit 1980 wird der Weltschifffahrtstag gewöhnlich am letzten Donnerstag im September begangen. Er soll die Belange der Seefahrt ins öffentliche Bewusstsein rücken. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Seeleute: Das Herzstück der Zukunft der Schifffahrt“ (Seafarers: At the core of shipping’s future). Die Besatzungen der Schiffe haben unter der weltweiten Corona-Pandemie besonders zu leiden, erklärt die IMO. „Hunderttausende Männern und Frauen sind monatelang über ihre ursprünglichen Verträge hinaus auf Schiffen gestrandet und konnten aufgrund nationaler Reisebeschränkungen nicht in ihre Heimat zurückkehren.“ Neben dem Weltschifffahrtstag hat die IMO den 25. Juni zum Tag des Seefahrers (Day of the Seafarer) erklärt. Seit 2011 wird er jährlich begangen – einerseits als Anerkennung für den Beitrag der Seeleute für den internationalen Handel und die Weltwirtschaft, andererseits, um auf die Belange und teils prekären Arbeitsbedingungen der Besatzungen hinzuweisen. [ad]Weltschifffahrtstag (World Maritime Day) 2021 in Warnemünde:
30. September 2021 | Weiterlesen
Unimedizin Rostock legt Jahresabschluss 2020 vor
Die Universitätsmedizin Rostock (UMR) weist für das Jahr 2020 in Krankenversorgung sowie Forschung und Lehre insgesamt ein negatives Ergebnis von 4,9 Millionen Euro aus. Im Jahr 2019 lag das Defizit noch bei minus 28,3 Mio. EUR. In der Krankenversorgung wurde das vergangene Jahr mit einem Defizit von 11,2 Mio. Euro abgeschlossen. Dieses Ergebnis wurde in einer aktuellen Sitzung des Aufsichtsrates festgestellt. „Mit einem Minus von annähernd elf Millionen Euro in der Krankenhausversorgung können wir vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie zufrieden sein“, sagt Christian Petersen, Kaufmännischer Vorstand der Unimedizin. „Der große Dank gilt all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bei ihrem hervorragenden täglichen Einsatz in allen Bereichen unsere Patienten stets in den Mittelpunkt gestellt haben. Der große Neubau für Zentrale Medizinische Funktionen für fast 200 Mio. Euro Baukosten gibt einen guten Ausblick auf die medizinische Entwicklung am Standort Rostock. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Zentralcampusstrategie der UMR.“ Die Universitätsmedizin Rostock setzte ihren Modernisierungskurs fort und investierte im letzten und diesem Jahr umfassend in Medizintechnik, Diagnostik-Ausstattung und bauliche Sanierungsmaßnahmen. „Das Jahr 2020 ist für die Unimedizin maßgeblich von der Covid-19-Pandemie geprägt gewesen“, so Prof. Emil Reisinger, Dekan und Stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Als Maximalversorger hat die größte medizinische Einrichtung des Landes jederzeit die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt. Trotz der deutlichen Mehrbelastung für die Mitarbeiter konnte ein Normalbetrieb weitestgehend aufrechterhalten werden. „Das spricht für unsere Universitätsmedizin Rostock und die Menschen, die für sie arbeiten“, sagt Reisinger. Neben der Versorgung von Covid-19-Patienten aus ganz MV wurden Corona-Erkrankte aus anderen Bundesländern übernommen. Darüber hinaus erfüllte die Unimedizin die Aufgabe als Covid-19-Clustermanager und koordinierte überregional die Intensiv- und Beatmungsmedizin. Das Corona-Testzentrum ist seit März 2020 täglich für die Menschen der Region und darüber hinaus geöffnet und ist damit ein zuverlässiger Baustein in der Gesundheitsvorsorge. Auch in der Lehre übernahm die Universitätsmedizin Rostock eine Vorreiterrolle. So konnten die Medizinstudenten schon vor Beginn des regulären Semesters ab April 2020 mit ihrer Online-Lehre starten. Der praktische Unterricht am Krankenbett wurde unter Einhaltung von strengen Schutzmaßnahmen ermöglicht. „Unsere Studierenden haben keine wichtige Studienzeit verloren, denn eine Verzögerung ihrer Ausbildung hätte den Ärztemangel im Land noch verschärft“, so Dekan Reisinger. Die Universitätsmedizin nehme ihre Verantwortung für die Ausbildung des Nachwuchses sehr ernst. Quelle: Universitätsmedizin Rostock
29. September 2021 | Weiterlesen
Bundestagswahl und Landtagswahl MV 2021 - Ergebnisse aus Rostock
Vorläufige Ergebnisse der Landtagswahl 2021 in Rostock: Ralf Mucha (SPD) für den Wahlkreis 4 – Rostock I mit 8.864 Erststimmen = 37,4 Prozent, Rainer Albrecht (SPD) für den Wahlkreis 5 – Rostock II mit 9.605 Erststimmen = 39,2 Prozent, Julian Barlen (SPD) für den Wahlkreis 6 – Rostock III mit 10.646 Erststimmen = 30,6 Prozent und Jochen Schulte (SPD) für den Wahlkreis 7 – Rostock IV mit 11.013 Erststimmen = 30,1 Prozent sind die Gewinner der vier Rostocker Direkt-Mandate für den achten Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. Das besagt das vorläufige Erststimmen-Ergebnis der Wahl. Stadtweit wurden folgende Wahlergebnisse festgestellt: SPD: 47.012 Stimmen (39,1 %) AfD: 12.780 Stimmen (10,6 %) CDU: 10.905 Stimmen (9,1 %) DIE LINKE: 16.289 Stimmen (13,6 %) GRÜNE : 14.466 Stimmen (12,0 %) FDP: 7.536 Stimmen (6,3 %) NPD: 541 Stimmen (0,5 %) Tierschutzpartei: 2.763 Stimmen (2,3 %) FREiER HORIZONT: 199 Stimmen (0,2 %) Die PARTEI: 1.700 Stimmen (1,4 %) FREIE WÄHLER: 1.103 Stimmen (0,9 %) PIRATEN: 587 Stimmen (0,5 %) DKP: 132 Stimmen (0,1 %) Bündnis C: 96 Stimmen (0,1 %) TIERSCHUTZ hier!: 335 Stimmen (0,3 %) dieBasis: 2.339 Stimmen (1,9 %) DiB: 140 Stimmen (0,1 %) FPA: 62 Stimmen (0,1 %) LKR: 37 Stimmen (0,0 %) ÖDP: 195 Stimmen (0,2 %) Die Humanisten: 249 Stimmen (0,2 %) Gesundheitsforschung: 240 Stimmen (0,2 %) Team Todenhöfer: 242 Stimmen (0,2 %) UNABHÄNGIGE: 249 Stimmen (0,2 %) Die Auszählung der Stimmen beendete der Wahlvorstand im Wahllokal 213 im Innerstädtischen Gymnasium bereits um 19.30 Uhr. Das Schlusslicht bildete der Briefwahlvorstand 938 (Stadtmitte VI) um 1.02 Uhr. 121.856 von 166.893 wahlberechtigten Rostockerinnen und Rostockern haben heute ihre Stimmen abgegeben. Die Wahlbeteiligung liegt damit bei 73 Prozent. Das amtliche Endergebnis der Landtagswahl in den Wahlkreisen 4, 5, 6 und 7 stellt der Gemeindewahlausschuss in öffentlicher Sitzung am 30. September 2021 fest. Detaillierte Wahlergebnisse Vorläufiges Ergebnis der Bundestagswahl im Bundestagswahlkreis 14 Um 0.36 Uhr stand das vorläufige Ergebnis der Bundestagswahl in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock fest. 165.321 Wählerinnen und Wähler von 203.244 Wahlberechtigten im Bundestagswahlkreis 14 nahmen an der Wahl mit folgendem vorläufigen Ergebnis teil: CDU: 23.106 Stimmen (14,2 %) AfD: 20.660 Stimmen (12,7 %) DIE LINKE: 21.490 Stimmen (13,2 %) SPD: 47.281 Stimmen (29 %) FDP: 14.857 Stimmen (9,1 %) GRÜNE: 20.942 Stimmen (12,8 %) Tierschutzpartei: 3.934 Stimmen (2,4 %) NPD: 696 Stimmen (0,4 %) Die PARTEI: 2.036 Stimmen (1,2 %) FREIE WÄHLER: 1.867 Stimmen (1,1 %) MLPD: 152 Stimmen (0,1 %) ÖDP: 274 Stimmen (0,2 %) dieBasis: 3.489 Stimmen (2,1 %) DKP: 147 Stimmen (0,1 %) Die Humanisten: 290 Stimmen (0,2 %) PIRATEN: 854 Stimmen (0,5 %) Team Todenhöfer: 408 Stimmen (0,3 %) Volt: 500 Stimmen (0,3 %) Das Direktmandat im Bundestagswahlkreis 14 gewann Katrin Zschau (SPD) mit 43.935 Erststimmen (27 Prozent). Die weiteren Erstimmen verteilten sich auf Stein, Peter (CDU): 27.666 Stimmen (17 Prozent), Pontow, Tobias (AfD): 19.885 Stimmen (12,2 Prozent), Dr. Bartsch, Dietmar (DIE LINKE): 29.714 Stimmen (18,2 Prozent), Reinhold, Hagen (FDP): 12.242 Stimmen (7,5 Prozent), Tesche, Andreas (GRÜNE): 16.556 Stimmen (10,2 Prozent), Jörn, Seraphine Antonia (Tierschutzpartei): 4.486 Stimmen (2,8 Prozent), Dubberke, Christine (FREIE WÄHLER): 2.131 Stimmen (1,3 Prozent), Dunst, Eric (MLPD): 356 Stimmen (0,2 Prozent), Dr. med. Kreft, Susanne (dieBasis): 4.744 Stimmen (2,9 Prozent) und Rühmann, Jan-Peter (PIRATEN): 1.304 Stimmen (0,8 Prozent). Die Wahlbeteiligung im Bundestagswahlkreis 14 lag bei 81,3 Prozent (2017: 73,7 Prozent). Das amtliche Endergebnis der Wahl im Bundestagswahlkreis 14 stellt der Kreiswahlausschuss in öffentlicher Sitzung am 30. September 2021 fest. Detaillierte Wahlergebnisse Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
27. September 2021 | Weiterlesen
Tier – neuer E-Scooter-Verleih in Rostock
Seit heute fahren – oder stehen – in Rostock 600 weitere Elektro-Tretroller. Mit Tier Mobility hat der dritte Anbieter seine Miet-E-Scooter in der Hansestadt auf den Markt gebracht. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin wirbt mit der Klimaneutralität seines Angebots. Die Fahrzeuge sind für den häufigen Einsatz in der Stadt konzipiert, haben eine Lebensdauer von rund 36 Monaten und verfügen über austauschbare Batterien, erklärt Tier. Dadurch können die Akkus bei Bedarf vor Ort gewechselt werden, die Scooter müssen nachts nicht zum Aufladen in Lager transportiert werden. Auf dieses Konzept setzt in Rostock bereits der lokale Anbieter YourCar, der seine E-Scooter unter der Marke „Moin“ anbietet. Die Preise des neuen Anbieters bewegen sich im üblichen Rahmen. Für jede Anmietung wird eine Freischaltgebühr in Höhe von einem Euro fällig, dazu kommen 19 Cent pro Minute. Mit dem Code MOINROSTOCK entfällt lt. Tier bis zum 14. November 2021 zweimal die Aktivierungsgebühr und es gibt 20 Freiminuten, die innerhalb von 14 Tagen nach Anmeldung eingelöst werden können. Die E-Scooter stehen rund um die Uhr zur Verfügung und sind an zentralen Verkehrsknotenpunkten ebenso wie in der Innenstadt und Warnemünde zu finden. Die Stadtverwaltung hat sich mit den E-Scooter-Anbietern auf Rahmenbedingungen für den Betrieb geeinigt und im Juli die Anzahl der möglichen E-Tretroller erhöht. So gibt es Parkverbotszonen, etwa am Stadthafen, in Park- und Grünanlagen oder in Fußgängerzonen, in denen die Fahrzeuge nicht abgestellt werden dürfen. Die Bereiche werden per GPS kontrolliert (Geo-Fencing), der Mietvorgang kann hier nicht beendet werden. Pro Ort bzw. Kreuzung dürfen nicht mehr als fünf E-Scooter eines Anbieters stehen. Insgesamt darf jeder Anbieter bis zu 600 Fahrzeuge in den Verkehr bringen. Im Stadtzentrum sowie in Warnemünde ist die Gesamtzahl aller Anbieter jedoch auf 500 bzw. 120 Elektromietroller begrenzt. [ad]Neben Tier sind in Rostock E-Scooter der Marken Bird und Moin unterwegs. Mit Bolt und Lime waren für den Sommer zwei weitere Anbieter im Gespräch, ihr Start verschiebt sich jedoch, heißt es von der Stadtverwaltung.
16. September 2021 | Weiterlesen
Corona-Ampel in Rostock ist wieder grün
Die Corona-Ampel in Rostock steht wieder auf grün. Seit Sonntag ist die Sieben-Tage-Inzidenz von 46,8 auf heute 31,1 kontinuierlich gesunken. Damit entfällt ab morgen die Testpflicht, die seit dem 23. August in weiten Teilen für Ungeimpfte und Nicht-Genesene galt. Für körpernahe Dienstleistungen (Friseur, Kosmetik), Innengastronomie, Kinos, Theater oder Museen ist kein negativer Corona-Test mehr notwendig. Dies gilt auch für Fitnessstudios, Schwimmbäder oder die Innenbereiche des Zoos. Auch die seit dem 18. August an den Schulen sowie in den Horten der Hansestadt geltende Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung entfällt für Schüler und Lehrkräfte ab morgen. Ausnahmen gelten bei bestimmten Veranstaltungen. Neue Corona-Ampel mit Hospitalisierungsrate als Hauptkriterium Nachdem der Bund das Infektionsschutzgesetzt geändert hat, musste auch Mecklenburg-Vorpommern seine Corona-Ampel erneut anpassen. Erst Ende August hatte das Land die Kriterien neu justiert. Bei der neuen Ampel, die heute in Kraft getreten ist, bleibt es zwar bei der risikogewichteten Einstufung, die Neuinfektionen, Krankenhauseinweisungen und Auslastung der Intensivstationen (ITS) berücksichtigt, die Gewichtung wurde jedoch geändert. Statt der Anzahl der Neuinfektionen bildet künftig die Hospitalisierungsrate das entscheidende Kriterium. Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz der ins Krankenhaus eingewiesenen Corona-Patienten nicht höher als acht, ist alles im grünen Bereich (kontrollierte Situation). Steigt die Hospitalisierungsinzidenz über acht, springt die Ampel auf Gelb (niedriges Infektionsgeschehen), bei über 15 auf Orange (erhöhtes Infektionsgeschehen) und bei mehr als 25 auf Rot (hohes Infektionsgeschehe). In der Hansestadt Rostock beträgt der Wert aktuell 1,0. Eine Hochstufung über die Nebenkriterien erfolgt nur, wenn sowohl die ITS-Auslastung als auch die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen beide mindestens eine Stufe höher liegen oder eines der beiden Kriterien zwei Stufen höher liegt. Die Grenzwerte für die ITS-Auslastung liegen bei fünf, neun bzw. 15 Prozent (Rostock aktuell 4,4 %), für die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen bei 35, 50 bzw. 200 (Rostock aktuell 31,1). Weiterhin muss der Grenzwert für eine Verschärfung der Maßnahmen mindestens drei Tage in Folge überschritten werden – für eine Entlastung fünf Tage.
16. September 2021 | Weiterlesen
Mittelmole Warnemünde - Prüfwerkstatt am 9. Oktober 2021
Das Projekt „Viele Mittel, eine Mole – Rostock beteiligt“ geht in die finale Runde. Am Sonnabend, 9.Oktober 2021, von 10 bis 13.30 Uhr werden die bisher gesammelten Optionen und Ideen für die Mittelmole in Warnemünde diskutiert und gemeinsam weiterentwickelt. Alle Warnemünderinnen und Warnemünder, Rostockerinnen und Rostocker sind herzlich zur „Prüfwerkstatt Mittelmole“ in den Konferenzsaal des Technologieparks Warnemünde in der Friedrich-Barnewitz-Straße 5 eingeladen. In den letzten Monaten wurden in verschiedenen digitalen Formaten mit zentralen öffentlichen und privaten Akteurinnen und Akteuren aus Warnemünde und ganz Rostock der Handlungsspielraum für die Entwicklung der Mittelmole diskutiert und in einer Online-Beteiligung die Ideen und Anregungen aus der Stadtgesellschaft eingeholt. Aus den Ergebnissen der einzelnen Formate sind nun Optionen für die Mittelmole entstanden, die wir im Rahmen der Prüfwerkstatt mit den Teilnehmenden, der Verwaltung und Politik diskutieren und weiterentwickeln wollen. Welche Bedeutung hat die Entwicklung der Mittelmole für Warnemünde? Welche Rolle spielt sie für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock? In verschiedenen Formaten erarbeitete das Projektteam gemeinsam mit den Warnemünderinnen und Warnemündern, Rostockerinnen und Rostockern, aus der Verwaltung und der Politik gemeinsam ein öffentliches Gutachten zur Mittelmole, in dem diese Fragen beantwortet werden. In einem maßgeschneiderten Dialogverfahren wurden die bisherigen Bestrebungen rund um die Mittelmole wertgeschätzt und unter Berücksichtigung zukünftiger Trends und neuster Strategien der Stadtentwicklung kritisch hinterfragt. Dieser Prozess kommt mit der Prüfwerkstatt zum Abschluss. Anja Epper vom Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaft und Constanze Ackermann von der Fa. urbanista bitten als Projektteam um verbindliche Anmeldungen bis zum 1.Oktober 2021 über die Internetseite des Projektes unter der Adresse www.vielemitteleinemole.de. Die Anmeldung öffnet am Donnerstag, 16. September 2021, um 12 Uhr. Aufgrund der Pandemie-Regelungen ist die maximale Teilnehmendenzahl begrenzt. Die Veranstaltenden bitten daher, Rücksicht zu nehmen und nur einen Teilnehmenden pro Familie oder Institution anzumelden, um anderen Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen. Sobald die maximale Teilnehmendenzahl erreicht ist, können leider keine weiteren Anmeldungen berücksichtigt werden. Da es sich um eine Veranstaltung in Innenräumen handelt, gilt auch hier die 3G-Regel (Einlass nur mit Impf- oder Genesenen-Nachweis oder einem negativen Test, der nicht älter als 24 Stunden sein darf). Bei der Veranstaltung gilt ein entsprechendes Hygienekonzept. Es herrscht die Pflicht zum Tragen einer medizinischen bzw. FFP-2-Maske. Personen ohne vorherige Anmeldung und ohne Nachweis können leider nicht teilnehmen. Bitte informieren Sie sich auch über die am Veranstaltungstag aktuell geltenden Maßnahmen. Einzelne Programmpunkte der Veranstaltung werden live im Internet übertragen. Nähere Informationen dazu werden demnächst auf der Projekt-Internetseite www.vielemitteleinemole.de veröffentlicht. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
15. September 2021 | Weiterlesen
2.000. Geburt am Klinikum Südstadt
Eine Woche früher als im Vorjahr konnte sich das Team des Südstadtklinikums über die 2.000. Geburt des Jahres freuen. Am Freitag, dem 10. September, um 6.57 Uhr war es soweit und der kleine Ludwig machte seine Eltern Josefina (27) und Felix Kothe (35) aus Rostock mehr als glücklich. Dabei kam der Junge bei seiner Geburt auf eine Länge von 53 cm und ein stolzes Gewicht von 4.470 Gramm auf der Waage. Den ersten Fototermin mit dem Papa absolvierte er mit Bravour. Das Jubiläumsbaby nimmt auch den Gutschein für eine Zoojahreskarte mit nach Hause, die bei jeder Geburt in der Rostocker Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt als Geschenk überreicht wird. Auf Ludwig wartet schon voller Neugier seine kleine anderthalb Jahre alte Schwester Linda. Sein Vater, der beim F.C. Hansa Rostock arbeitet, war sehr froh, dass er trotz der Corona-Pandemie bei beiden Geburten dabei sein konnte. Da wird der erste Besuch im Ostseestadion sicher nicht lange auf sich warten lassen. „Inzwischen sind wir sehr erfahren im Umgang mit der aktuellen Lage und sehr froh, dass die Väter oder Partnerinnen bei der Geburt unterstützend im Kreißsaal den werdenden Müttern zur Seite stehen können“, betonte die Leitende Oberärztin Dr. Kerstin Hagen. „Unsere Hoffnung wäre, möglichst schnell wieder zu Normalität zurückkehren und unter anderem auch wieder vorbereitende Informationskurse anbieten zu können.“ Bis zum Freitag vergangener Woche verzeichnete das Klinikum Südstadt insgesamt 2.005 Geburten mit 2.061 Kindern, darunter waren 61 Zwillingspärchen. Die Jungen konnten sich mit 1.063 Neugeborenen in der Überzahl behaupten. In der größten Geburtsklinik von MV wurden im vergangenen Jahr 2.883 Kinder geboren. Darunter waren 96 Zwillingspärchen. Quelle: Klinikum Südstadt Rostock, Foto: Joachim Kloock
13. September 2021 | Weiterlesen
Zoll-Hochschule in Lichtenhagen soll 2025 starten
Der Startschuss für den künftigen Bildungscampus des Zolls in Rostock ist gefallen. An der neuen Hochschule des Bundes in Lichtenhagen sollen bereits in vier Jahren die ersten Studenten für den gehobenen Zoll-Dienst ihre Ausbildung beginnen. Bis dahin ist ein komplett neuer Campus mit Hörsälen, Audimax, Mensa und Unterkünften für bis zu 600 Studenten geplant. Der Bund investiert einen dreistelligen Millionenbetrag in die Ausbildungsstätte des Zolls. Land überträgt Baugrundstück an den Bund, Planungen können beginnen Heute Mittag hat Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) das landeseigene Grundstück im Rostocker Nordwesten offiziell an die Direktionspräsidentin bei der Generalzolldirektion Gerda Koszinowski übergeben. Zusammen mit Stefan Kortmann von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) unterzeichnete Meyer den Vertrag und machte damit den Weg für die Bauplanung frei. 3,1 Millionen Euro fließen für das 32.400 Quadratmeter große Grundstück vom Bund ans Land. Unter Berücksichtigung der Altlasten sei dies „ein marktüblicher Preis“, sagt Finanzminister Meyer, betont jedoch, dass es darum ging, die Hochschule nach Rostock zu holen – egal, ob auf eine landeseigene, kommunale oder private Fläche. Auch für Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen ist die Ansiedlung für die Stadtentwicklung „viel, viel mehr wert“ als der Kaufpreis. „600 junge Menschen essen auch mal eine Currywurst, ein Brathähnchen oder gehen einkaufen“, sieht der Verwaltungschef die Ansiedlung als Motor für das Viertel und die gesamte Stadt. Madsen hofft, dass die Hochschule auch der Segregation im Plattenbauviertel Lichtenhagen entgegenwirkt, „ein Stadtteil mit besonderen Herausforderungen“. Ambitionierter Zeitplan bis 2025 Auch wenn das Grundstück jetzt dem Bund gehört, bauen wird das Land – im Rahmen einer sogenannten Organleihe. Zuständig für das Projekt ist Carmen-Alina Botezatu, Leiterin der Staatlichen Bau- und Liegenschaftsverwaltung Rostock. Sie zählt auf, was auf dem Campus alles entstehen soll: Büro- und Verwaltungsgebäude, Seminar- und Schulungsgebäude mit Bibliothek, 24 Lehrsälen und 48 Gruppenarbeitsräumen, ein Audimax, ein Wirtschaftsgebäude mit Mensa sowie Einzelunterkünfte für 600 Studenten einschließlich einem 300 Quadratmeter großen Fitnessraum. Insgesamt ergibt sich für das Großprojekt ein Flächenbedarf von 40.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Zunächst stehen bauvorbereitende Maßnahmen an. Dazu gehören Kampfmittelberäumung, Baugrunduntersuchungen, die Verlegung von Leitungen, aber auch der teilweise oder komplette Abriss der vorhandenen Bauten. Läuft alles nach Plan, ist im nächsten Jahr Baubeginn. Bereits 2025 sollen die ersten Zöllner ihr Studium beginnen. „Der Zeitplan ist ambitioniert“, weiß auch Finanzminister Meyer, doch „wir haben versprochen, das mit allem, was wir können als Stadt, zu unterstützen“, bekräftigt Madsen. Modernisierung und Umbau oder Abriss und Neubau? Ob die vorhandenen Bauten abgerissen und komplett durch Neubauten ersetzt werden, steht noch nicht fest. „Es besteht die Möglichkeit, diese abzureißen oder sie teilweise zu erhalten“, sagt Baudirektorin Botezatu. Dies wolle man den Entwürfen überlassen. Die Gebäude in der Möllner Straße 10-12 wurden Mitte der 1970er Jahre als Institut für Lehrerbildung „Jacques Duclos“ zur Ausbildung von Unterstufenlehrern (Grundschullehrer) in der DDR errichtet. Nach der Wende wurden sie von der Juristischen Fakultät der Uni Rostock, später als Unterkunft für Geflüchtete und zuletzt vom Institut für Qualitätsentwicklung genutzt. Derzeit stehen die Häuser leer. Der Hochschulcampus entsteht in direkter Nachbarschaft von Finanzamt und Polizeirevier. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat die Wiro gerade mit dem Bau von 318 Wohnungen begonnen. Nur wenig weiter südlich plant Semmelhaack mehr als 200 Wohneinheiten auf dem Gelände der ehemaligen Allende-Poliklinik in Lütten Klein. Rostock punktete bei Standortsuche mit Uni, ÖPNV und Strandnähe Bislang findet das Studium zentral in Münster statt, am Fachbereich Finanzen der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Die Kapazitäten reichen dort jedoch nicht mehr aus. Der Bund suchte einen neuen Standort mit einer Universität, mindestens 100.000 Einwohnern und einem Bezug zum Zoll. In Mecklenburg-Vorpommern kam nur Rostock in Frage. Das Land bewarb sich und die Hansestadt bekam den Zuschlag – trotz Nebel und Regen am Besichtigungstag mit dem zuständigen Staatssekretär, erinnert sich Madsen. „Aber wo sonst, kommt man in zehn Minuten mit dem Fahrrad ans Meer?“ Universität, ÖPNV-Anbindung und nicht zuletzt die Grundstücksgröße haben eine Rolle bei der Entscheidung des Bundes für Rostock gespielt. Gefordert waren nur etwa 20.000 Quadratmeter. Das Grundstück in Lichtenhagen bietet ausreichend Reserven für künftige Erweiterungen. „Wir brauchen dringend qualifizierten Nachwuchs“, sagt der Rostocker Zollbeamte Torsten Dräger angesichts geburtenschwacher Jahrgänge und vieler Kollegen, die aus dem Dienst ausscheiden. Mit dem neuen Standort wird die Ausbildung entzerrt. „Für Rostock ist das natürlich top, auch für uns als Zöllner“, freut sich Dräger. Das duale Studium dauert drei Jahre, theoretischer Unterricht an der Hochschule und Praktika in den jeweiligen Einsatzstellen wechseln sich ab. Die Ausbildung endet mit dem Abschluss Diplom-Finanzwirt (FH).
10. September 2021 | Weiterlesen
Südstadt-Klinikum modernisiert und erweitert
Nach jahrelangen Planungen und Vorarbeiten wird es nun ernst. Mit einem symbolischen Riesenspatenstich haben Gesundheitsminister Harry Glawe, Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen und Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski gemeinsam mit Vertretern des Klinikums, der Stadt und der Baufirmen den offiziellen Startschuss für eine Reihe von Neubauprojekten am städtischen Südstadtklinikum gegeben. Dabei geht es um ein Investitionsvolumen von rund 90 Millionen Euro. „Das Südstadtklinikum Rostock ist ein starker Partner für die Gesundheitsversorgung in der Region Rostock und im gesamten Land. Bei den jetzt beginnenden baulichen Investitionen geht es um eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Patientinnen und Patienten. Zugleich sollen Arbeitsabläufe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vereinfacht werden. Wir unterstützten den Neubau der Küche und die Erweiterung der Zentralen Notaufnahme in Höhe von acht Millionen Euro“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Harry Glawe, vor Ort. Das Klinikum wächst mit Rostock „Unser Klinikum weist seit Jahren eine kontinuierlich steigende Anzahl der hier behandelten Patienten auf. Daher benötigen wir dringend eine Erweiterung von Funktionsbereichen und zusätzliche Bettenkapazitäten sowie neue Stationen, um den Versorgungsauftrag auch zukünftig optimal erfüllen zu können“, betonte der Ärztliche Direktor Prof. Jan P. Roesner. „Vor diesem Hintergrund sind wir mehr als froh, dass es nun losgeht.“ Trotz der pandemiebedingten, erstmals leicht gesunkenen Fallzahlen ist mittel- und langfristig mit einem weiter steigenden Bedarf an ambulanter, voll- und teilstationärer Versorgung für das Klinikum Südstadt Rostock zu rechnen, da einerseits die Bevölkerung in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und Umgebung weiter wächst, andererseits aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung auch ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht. „Gemeinsam haben wir mit der Landesregierung in Schwerin unsere Vorhaben diskutiert. Und uns war klar, wenn das klappt, ist das wie Weihnachten und Ostern an einem Tag! Wir freuen uns daher umso mehr, dieses Konzept jetzt kraftvoll realisieren zu können und danken dem Land für die Unterstützung“, so Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Damit können wir unser Klinikum weiter fit für die Herausforderungen der Zukunft machen.“ „Um den derzeitigen und zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, hatte das Klinikum Südstadt Rostock 2018 gemeinsam mit der Stadt ein umfassendes Konzept der medizinischen und baulichen Entwicklung bis 2030 erarbeitet“, erläutert der verantwortliche Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski. „Wir sind sehr stolz auf unser städtisches Klinikum, das in der Bevölkerung ein hohes Ansehen genießt. Zusammen werden wir dafür Sorge tragen, dass sich unser Klinikum auch künftig exzellent entwickeln kann und für alle Familien, Patientinnen und Patienten ein sicherer Anlaufpunkt bleibt.“ Start mit Anbau im Innenhof Mit einem zweistöckigen Modulanbau im Innenhof des südwestlichen Bereiches des Haupthauses beginnen die Bauarbeiten, die sich insgesamt über mehrere Jahre hinziehen werden. Im Erdgeschoss wird ein neues Herzkatheterlabor mit zwei Messplätzen installiert. Bislang betreibt das Klinikum Südstadt nur einen Herzkathetermessplatz. Aufgrund der Zunahme von kardiologischen Erkrankungen können künftig diese Eingriffe auch zeitgleich erfolgen. Im Obergeschoss des neuen Modulanbaus wird ein Hybrid-OP untergebracht. Der Hybrid-OP erhält die Zusatzausstattung mit einem radiologischen Großgerät und einer High-Tech-Angiographieanlage zur Gefäßdarstellung. Hierdurch werden Operationen parallel mit detaillierter Röntgenbilddiagnostik ermöglicht. „Die Investitionskosten für den Anbau in Höhe von 10 Millionen Euro trägt allein das Klinikum aus Eigenmitteln“, hob Verwaltungsdirektor Steffen Vollrath hervor. „Schon im Frühsommer 2022 soll dieser mit einem Tag der offenen Tür eingeweiht werden. Wir legen sehr viel Wert darauf, die Öffentlichkeit in unser Baugeschehen mit einzubeziehen, denn schließlich geht es ja um eine verbesserte Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten.“ Nächster Schritt – Notaufnahme, Großküche und Parkhausaufstockung Gebaut wird demnächst auch im nordöstlichen Bereich des Haupthauses. Hier steht die Erweiterung der Notfallambulanz in Verbindung mit dem Neubau der Großküche auf dem jetzigen „Rettungsberg“ an. Den fahren die Rettungswagen aktuell noch hoch, um Notfallpatienten zu bringen oder abzuholen. Die Rettungswege für die Notfallfahrzeuge wurden bereits verlegt. Diese führen jetzt am Hangar des Intensivverlegungshubschraubers Christoph Rostock vorbei. Die Räumlichkeiten und Flächen der Notfallambulanz werden deutlich erweitert, um zusätzliche Behandlungskapazitäten zu schaffen und die Diagnostik direkt in der Notfallambulanz zu beschleunigen. Im Untergeschoss des Neubaus wird die neue Küche für die Essensversorgung von Patienten und Mitarbeitern angesiedelt. Das Gebäude mit der alten Küche wird abgerissen. „Diese beiden Neubauvorhaben mit Gesamtkosten in Höhe von 16 Millionen Euro werden jeweils zu Hälfte vom Gesundheitsministerium und vom Klinikum aus Eigenmitteln getragen“, informierte Vollrath. „Mit der Fertigstellung rechnen wir Anfang 2024.“ Ebenfalls in diesem Jahr soll die Aufstockung des Parkhauses um zwei Halbebenen und um 102 Pkw-Stellplätze in Angriff genommen werden. Die Kosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro übernimmt das Klinikum vollständig aus Eigenmitteln. Der Baubeginn des Ärztehauses mit 4.000 Quadratmetern Nutzfläche in externer Bauträgerschaft auf dem Gelände des Klinikums hinter dem Parkhaus ist für 2022 und die Eröffnung für 2024 geplant. In dem viergeschossigen Neubau werden sich ein Sanitätshaus, eine Apotheke und Arztpraxen ansiedeln und die direkte Nähe zum Klinikum nutzen. [ad]Ausblick Darüber hinaus befindet sich das Klinikum Südstadt in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium über den Neubau eines Bettenhauses mit drei Stationen und Gesamtkosten von 35 Millionen Euro. Der Eigenanteil würde nach endgültiger Genehmigung rund fünf Millionen Euro betragen. Dann soll auch der Funktionsbereich der Endoskopie neue und größere Räumlichkeiten erhalten. Quelle: Klinikum Südstadt Rostock, Foto: Joachim Kloock, Visualisierungen: MHB Architekten + Ingenieure GmbH Rostock
10. September 2021 | Weiterlesen
Neubau für die HMT rückt näher
Die Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) braucht dringend mehr Platz. Vor 20 Jahren für 400 Studenten ausgelegt, studieren inzwischen gut 550 junge Menschen Musik und Schauspiel auf dem Campus des ehemaligen Katharinenklosters, erklärt Frank Ivemeyer, Kanzler der HMT. Das liegt „ganz maßgeblich“ daran, „dass wir mehr Lehrkräfte für die Schulen ausbilden“, so Ivemeyer. Neben dem Fach Musik wird seit Kurzem auch wieder „Theater an der Schule“ unterrichtet, früher als „Darstellendes Spiel“ bekannt. Von bis zu 700 Studenten geht das Land künftig aus, Ivemeyer schätzt die Zahl mit rund 600 etwas vorsichtiger. Doch es geht bei dem Erweiterungsbau nicht nur um die zukünftigen Lehrkräfte. Erst nachdem die HMT vor 20 Jahren ihre Gebäude bezogen hat, wurde der Bereich Popularmusik neu aufgebaut. Mit einem Problem: „Die Räume in der HMT haben bislang nicht die akustischen Anforderungen gehabt, die die Popularmusik braucht“, erläutert der Kanzler der Hochschule. Der Bereich ist seit vielen Jahren in wechselnden Provisorien außerhalb der HMT untergebracht – lange in einer Baracke in der Neubrandenburger Straße, seit dem Corona-Lockdown in Marienehe. Auch wenn die Bedingungen dort „ganz ordentlich“ sind, soll die Popularmusik auf das Hochschulgelände ziehen, „weil sich die Bereiche ergänzen und man miteinander etwas macht“, so Ivemeyer. Für ihn erfüllt sich „ein lange gehegter Traum“. Erweiterungsbau zwischen Katharinensaal und Stadtmauer Entstehen soll der viergeschossige Erweiterungsbau im ehemaligen Klostergarten zwischen Katharinensaal und Stadtmauer. 2.064 Quadratmeter beträgt die Gesamtfläche. 1.280 Quadratmeter stehen für Bildung, Unterricht und Kultur zur Verfügung, dazu kommen 260 Quadratmeter Büros für die Verwaltung. Neben einem großen Übungsraum und einer Probebühne soll auch die Mensa ins neue Gebäude einziehen. Der Entwurf stammt vom Büro Knoche Architekten aus Leipzig. Die erste Machbarkeitsstudie sah einen etwas höheren und breiteren Baukörper vor. Jetzt fällt das Vorhaben kleiner aus. „Wir kommen mit vier Geschossen klar und wollen nicht das Dach der Klosteranlage überragen“, erklärt Carmen-Alina Botezatu, Leiterin der Staatlichen Bau- und Liegenschaftsverwaltung (SBL) Rostock. Der Neubau soll sich „sehr behutsam“ in den historischen Bereich zwischen Klosteranlage und Stadtmauer einfügen. Neben dem Denkmalschutz waren auch die gestiegenen Anforderungen an den Hochwasserschutz zu beachten, sagt Botezatu, „und wir haben einen schlechten Baugrund“. Der Zeitplan für den Erweiterungsbau ist ambitioniert: Läuft alles nach Plan, soll die Übergabe an Studenten und Lehrkräfte bereits im dritten Quartal 2025 erfolgen, kündigt Baudirektorin Botezatu an. Die Abstimmung mit Denkmalschutz und Stadtplanungsamt sei erfolgt, aktuell wird die Ausführungsplanung erstellt. Mitte 2022 sollen die Arbeiten starten. [ad]Katharinenkloster mit wechselvoller Geschichte Das Katharinenkloster wurde als Anlage des Franziskanerordens erstmals 1243 erwähnt. Nach der Reformation wurde es als Armen-, später als Waisenhaus genutzt. Nachdem der Stadtbrand von 1677 die Klosterkirche bis auf den Chor zerstört hatte, wurde das ehemalige Kloster als Lazarett, Zuchthaus und Heilanstalt genutzt, bis kurz nach der Wende als Altenheim. Von 1998 bis 2001 wurde die historische Anlage umgebaut und erweitert. Seitdem dient sie als Sitz der HMT.
9. September 2021 | Weiterlesen
Rosengarten - Freiflächengestaltung vorgestellt
Die Freiflächen im Rostocker Rosengarten sollen neugestaltet werden. Landschaftsarchitekt Hannes Hamann stellte am Mittwochabend die aktuellen Pläne im Ortsbeirat Stadtmitte vor. Zentraler Bereich soll im historischen Zustand bleiben Ziel ist, die Flächen im zentralen Bereich entsprechend der denkmalpflegerischen Zielstellung aus dem Jahr 2008 wiederherzustellen, so Hamann. Die Rosenbeete sollen erneuert und die Wege in einen vernünftigen Zustand gebracht werden. Der zentrale Brunnen erhält unterirdisch eine komplett neue Technik, über die künftig auch die automatische Bewässerung erfolgt. Im Bereich der Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus am Steintor soll vor allem das Umfeld wieder hergerichtet werden. Die Pflasterung wird erneuert, das Denkmal in den Originalzustand zurückversetzt, so Hamann. In Richtung Rosengarten werden die Hochbeete zurückgebaut. In Richtung Steinstraße bleibt das Hochbeet erhalten, die Umrandung soll als Sitzgelegenheit dienen. 26 Bäume sollen gefällt werden – 32 Nachpflanzungen sind geplant Um den Zustand des bestehenden Baumbestandes zu bewerten, wurde ein Baumgutachten erstellt. Von den 155 untersuchten Bäumen sind 84 leicht und 71 stärker geschädigt. Elf Bäume haben keine Reststandzeit mehr, für sie wird eine Fällung empfohlen. Zehn dieser Bäume befinden sich im südwestlichen Bereich an der Ecke Hermannstraße/August-Bebel-Straße. An der Nordseite – entlang der Wallstraße – gibt es eine doppelte Baumreihe. Die straßenseitige Reihe weist jedoch bereits große Lücken auf, in den vergangenen Jahren waren hier viele Bäume abgängig. Jetzt soll sie wieder vervollständigt werden, dafür müssen allerdings fünf Linden aus der Nordreihe entnommen werden, erläutert Hannes Hamann. Neue Bäume in einer historisch gewachsenen Allee zu ergänzen, sei schwierig und gelinge nur, wenn man genug Platz, Wurzelraum und Licht hat, begründet der Landschaftsplaner die Eingriffe. In dem Zusammenhang werden auch die Bäume in der zweiten Reihe eingekürzt, ergänzt Stefan Patzer, Sachgebietsleiter Planung beim Amt für Stadtgrün. Der Verjüngungsschnitt soll einerseits die Bäume revitalisieren, andererseits Licht für die Nachpflanzungen schaffen. Da es sich um ein Gartendenkmal handelt, gelten formell andere Spielregeln, so Patzer. Weder Baumschutzsatzung noch der spezielle Alleenschutz würden greifen, da es bereits seit 2018 ein Einvernehmen mit Denkmal- und Naturschutzbehörde gibt. Insgesamt sind 26 Fällungen geplant, die meisten im südwestlichen Bereich. Die Zahl klingt hoch, teilweise handelt es sich aber nur um Wildwuchs, etwa Hainbuchen, die aus der Hecke zur Baumqualität mit dem entsprechenden Stammdurchmesser herangewachsen sind, versucht Patzer zu beruhigen. „Die sollten entnommen werden, damit sich die restlichen, verbleibenden Gehölze vernünftig entwickeln können, um eine Heckenstruktur wiederherzustellen.“ Auch in der Baumreihe auf der Südseite – vor der neuen Wohnbebauung – sollen zwei größere Lücken wieder geschlossen werden. 32 Bäume werden insgesamt neu gepflanzt. Die Gesamtkosten betragen 2,3 Millionen Euro, Städtebaufördermittel sollen beantragt werden. 2022 könnten die Arbeiten starten. Petition zum Schutz der Linden im Rosengarten [ad]Stiller Protest gegen die geplanten Baumfällungen im Rosengarten (01.11.2020):
9. September 2021 | Weiterlesen
Höhere Aufenthaltsqualität - Jakobikirchplatz wird aufgewertet
Der Jakobikirchplatz ist in die Jahre gekommen. Kaputte Wege, fehlendes Grün und Hinterlassenschaften von Mensch und Hund laden mitten im Stadtzentrum nicht unbedingt zum Verweilen ein. Jetzt soll der Platz, der an die im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte und 1960 komplett abgerissene Jakobikirche erinnert, wieder die Qualität erhalten, die er bei seiner Eröffnung vor 20 Jahren hatte. Vielleicht gibt es dann auch schon bald wieder mehr Kultur an diesem Ort zu erleben. „Es geht nicht um eine Umgestaltung des Platzes, sondern um eine Aufwertung“, stellte Stefan Patzer, Sachgebietsleiter Planung beim Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege, bei der Präsentation der Pläne im Ortsbeirat Stadtmitte klar. Wege werden repariert und die Bepflanzung erneuert In mehreren Bereichen des Platzes sind Wege und Entwässerung defekt. An einigen Stellen ist die Pflasterung abgesackt, an anderen haben Wurzeln Schäden verursacht, erklärt Patzer. Im Bereich der Kolonnade sind Betonplatten zerstört, darüber hinaus müssen Mosaikpflaster, Grauwacke und Granitbänder teilweise neue verlegt werden. Auch die Bepflanzung ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Drei „Schmuddelecken“ gibt es auf dem Platz, die zu einer „öffentlichen Bedürfnisanstalt“ geworden sind, weiß der Planer vom Grünamt. An den Problemstandorten sollen Berberitzen, Feuerdorn oder Zierquitten gepflanzt werden. „Es soll zumindest weh tun“, wenn sich hier künftig jemand in die Büsche schlägt, schmunzelt Patzer. Eine öffentliche Toilette ist nicht geplant, am nahe gelegenen Uniplatz gibt es diese bereits. In den Bereichen, die die ehemaligen Grundmauern der Kirche repräsentieren, werden insektenfreundliche Blumenwiesen angelegt. Außenherum soll der Platz mit Stauden und Gehölzen ergänzt werden, die ursprünglich dort geplant waren. Mehr Sitzgelegenheiten und Spielangebote Neue Sitzgelegenheiten sollen künftig zum Verweilen einladen. An der Kolonnade werden mehrere Betonquader mit Holzauflagen und Lehnen aufgestellt, dazu kommen Sitzhocker auf dem Rasen. Zusätzliche Bänke gibt es auch an der West- und Ostseite das Platzes. Neben Abfallbehältern ist auch eine Hundetoilette geplant. Einen großen Abenteuerspielplatz gibt dieser geschichtsträchtige Ort nicht her, betont Patzer, punktuell soll es aber Spielangebote geben, an denen Eltern mit ihren Kindern verweilen können. Nördlich der großen Eiche wird ein neues Memoryspiel aufgestellt und auch das beliebte Tanzglockenspiel soll wieder funktionieren. Vor anderthalb Jahren musste das rund 23.000 Euro teure Gerät wegen eines Defekts demontiert werden. An der Ecke zur Apostelstraße wird es ein Plateau mit umlaufenden Sitzgelegenheiten geben, die mittels LED-Installation beleuchtet werden. Der Bereich kann als „Grünes Klassenzimmer“ für die Umweltbildung, aber auch als allgemeiner Treffpunkt genutzt werden, zusätzlich wird eine kleine Sitz- und Spielskulptur neu aufgestellt. Etwas weiter nördlich steht künftig ein 80×80 Zentimeter großer Schachtisch, die Figuren müssen jedoch selbst mitgebracht werden. Dies war ein Wunsch der Senioren, aber auch von Jugendlichen, sagt Patzer. Zum Sitzen gibt es drei Betonhocker mit Holzauflagen. Die Lichtstelen am Rundweg sollen gereinigt, die LED-Strahler an der Kolonnade wieder aktiviert werden. Defekt – wie ursprünglich vermutet – sind sie nicht, sie wurden einfach außer Betrieb gesetzt. [ad]Bis zur Saison 2022 soll alles fertig werden Eigentlich wollte man bereits mit den Baumaßnahmen begonnen haben, durch die Corona-Pandemie und lange Lieferzeiten verzögerte sich das Projekt jedoch etwas. Jetzt laute das ehrgeizige Ziel, dass „bis zur nächsten Saison alles hübsch ist“, sagt Patzer. Rund 220.000 Euro wurden für die Arbeiten veranschlagt. Finanziert werden diese aus dem „Maßnahmenpaket zugunsten der regionalen Wirtschaft“, das die Bürgerschaft angesichts der Corona-Krise vor einem Jahr beschlossen hat. Dieses beinhaltet Maßnahmen zur „Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch zusätzliche Stadtmöblierungen und weitere Stadtbegrünungsmaßnahmen“.
8. September 2021 | Weiterlesen
Erste Elektrobusse für Warnemünde
„Weniger Schadstoffe, weniger Feinstaub und weniger Straßenlärm“, verspricht sich die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) von ihren ersten beiden Elektrobussen. Zusammen mit Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) und Umweltsenator Holger Matthäus (Grüne) haben die RSAG-Vorstände Yvette Hartmann und Jan Bleis heute Vormittag die ersten beiden E-Busse offiziell übergeben. Ab morgen sind die emissionsfreien Fahrzeuge auf der Buslinie 37 im Einsatz, die den Ortskern von Warnemünde mit Diedrichshagen und der S-Bahn verbindet. Nur im morgendlichen Schülerverkehr kommt auf dieser Strecke noch ein zusätzlicher Dieselbus zum Einsatz. Die neuen Busse sind nicht nur emissionsfrei, sondern auch ausgesprochen leise unterwegs, wie sich auf der Testfahrt zeigte. Vielleicht sogar zu leise für Fußgänger und Radfahrer – ein künstliches Warngeräusch (AVAS, Acoustic Vehicle Alerting System) gibt es bislang nicht, bei Bedarf kann es jedoch einfach nachgerüstet werden. Vergleichbar mit der Bimmel der Straßenbahn kann der Busfahrer jedoch manuell ein Klingeln (Gong) als dezentes Warnsignal an andere Verkehrsteilnehmer schicken. Die klassische, laute Hupe gibt es zusätzlich. Iveco-Elektrobusse mit 250 Kilometern Reichweite Bei den angeschafften Fahrzeugen handelt es sich um zwei vollelektrische Iveco E-Way Zwölf-Meter-Standardbusse mit 35 Sitz- und circa 38 Stehplätzen. Wie alle Busse der RSAG sind die neuen Modelle mit einer Videoüberwachung und einem Fahrscheinautomaten ausgestattet. Für die Fahrgäste gibt es USB-Ladeanschlüsse, für die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern einen Abbiegeassistenten. Die E-Busse können an den Haltestellen auf der Türseite abgesenkt werden (Kneeling) und verfügen an der zweiten Tür über einen Multifunktionsbereich für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sowie eine integrierte Klapprampe. Die Lithium-Ionen-Akkus haben eine Gesamtkapazität von 360 kWh – vier Batteriepakete befinden sich auf dem Dach, zwei im Heck. Diese sollen ohne Zwischenladung eine Reichweite von 250 Kilometern und damit einen ganztägigen Betrieb auf der Linie 37 ermöglichen. Auf der Strecke in Warnemünde kommen pro Tag etwa 210 km zusammen. „Aber wir wissen auch“, so Jan Bleis, „dass der Härtetest immer der Winter ist.“ Um die Reichweite an besonders kalten Tagen zu erhöhen, gibt es eine Zusatzheizung, die CO2-neutral mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden kann. Standardmäßig springt das System bei unter 5 Grad Celsius an, es ist jedoch selbstlernend und kann im Betrieb nachgesteuert werden, erklärt Bleis. Normalerweise reicht die Batteriekapazität auch zur Heizung der Busse aus. Aufgeladen werden die Busse lediglich nachts auf dem Betriebshof in Schmarl. Hier wurden zwei Ladesäulen mit einer Leistung von je 55 KW errichtet – durch sie fließt Ökostrom. Elektroantrieb, Biomethan oder Wasserstoff? Der Dieselbus ist „praktisch schon ab heute Geschichte“, sagt Bleis. Die vorhandenen Fahrzeuge werden weiter betrieben, „aber wir werden keine neuen Dieselbusse mehr kaufen“ und spätestens 2034 soll der Dieselantrieb bei der RSAG komplett ausgedient haben. Allerdings setzt das Verkehrsunternehmen noch nicht zu 100 Prozent auf Elektrobusse. Für die nächsten zehn Jahre plant die RSAG mit einem Antriebsmix aus Elektro und Biomethan, erläutert der technische RSAG-Vorstand. „Auch das Thema Wasserstoff verlieren wir überhaupt nicht aus den Augen.“ Hohe Anschaffungskosten, fehlende Förderung Die Anschaffungskosten für die ersten beiden Elektrobusse liegen bei rund 1,1 Mio. Euro. Sie kosten damit etwa doppelt so viel wie vergleichbare Dieselfahrzeuge. Vom Bundesministerium für Umwelt wurden Busse und Infrastruktur mit 635.441 Euro gefördert. Es war jedoch schwierig, ein passendes Förderprogramm zu finden, erläutert Yvette Hartmann. Mit den erstmal nur zwei geplanten E-Bussen war Rostock für die Programme zu klein. Zusammen mit der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim gelang die Unterstützung durch den Bund. Vom Land gibt es bislang noch keine Förderung für Elektrobusse, beklagten Bleis und Matthäus. Die nächsten fünf E-Busse sind „praktisch in der Pipeline“, so der Umweltsenator, doch „die müssen wir uns hart aus den Stadthaushalt rausschneiden“. Bei den nachfolgenden Anschaffungen müsse es andere Wege geben. „Lasst uns da nicht im Stich, gebt uns Geld, arbeitet mit uns zusammen, damit das auch auf kommunaler Ebene klappt“, forderte Matthäus von der Landesregierung. [ad]Erste Elektrobusse der RSAG eingeweiht: Warnton der neuen Elektrobusse:
6. September 2021 | Weiterlesen
Stadtwerke Rostock - Richtfest für Wärmespeicher
Am Mittwoch, den 1. September 2021, feierte die Stadtwerke Rostock AG das Richtfest ihres neuen Wärmespeichers auf dem Betriebsgelände in Marienehe. Mit dieser traditionellen Zeremonie bedankte sich der Energiedienstleister bei allen beteiligten Baufirmen und Partnern. Knapp anderthalb Jahre nach der offiziellen Grundsteinlegung am 27. März 2020 hat der Speicher seine endgültige Höhe von 55 Metern erreicht und sein Dach erhalten. Die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2022 geplant. „Wir setzen heute einen Meilenstein auf unserem Transformationspfad hin zu einem CO2-neutralen Rostock“, sagte Oliver Brünnich, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke im Beisein von Mitarbeitern und zahlreichen Gästen aus Politik und Wirtschaft. „Der Wärmespeicher ist für uns die Schnittstelle für neue nachhaltige Technologien zur Wärmeerzeugung wie z. B. einer Wärmepumpe in der Warnow oder die Nutzung von Abwärme, die bei der Elektrolyse entsteht“, so Brünnich weiter. „Die Stadtwerke tragen mit dem Speicher dazu bei, dass Windanlagen nicht mehr abgeschaltet werden, sondern dass nicht verbrauchte Energie vor Ort in anderer Form nutzbar gemacht wird“, lobte Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Christian Pegel. Er hob neben der Bedeutung des Speichers fürs Klima hervor, dass er einen wichtigen Beitrag für die Akzeptanz der erneuerbaren Energien leiste: „Wenn die Menschen sehen, dass die Energie, die zum Beispiel Windparks in ihrer Nähe erzeugen, direkt bei ihnen vor Ort als Wärme oder warmes Wasser aus der Leitung kommt, trägt das sehr zum Verständnis bei.“ „Große Energiespeicher sind entscheidend um das schwankende Angebot von Wind- und Sonnenenergie stetig für Strom und Wärme nutzen zu können. Der Rostocker Riesenspeicher ist somit eine weithin sichtbare bauliche und energetische Landmarke unserer Klimaneutralität bis 2035“, sagte der Senator für Infrastruktur, Umwelt und Bau Holger Matthäus. Im nächsten Schritt wird der Speicher mit Wasser befüllt und mit 40 cm dicker Isolierung gedämmt. Im Anschluss erfolgt die Arbeit an der blau-weißen Außenfassade, damit sich der Speicher optisch in die umliegende Umgebung einfügt. Nach der Inbetriebnahme im nächsten Jahr wird der drucklose Stahlbehälter 45 Millionen Liter Wasser bei einer Temperatur von 98°C speichern und bei Bedarf ins Wärmenetz einspeisen. Eine Power-to-Heat Anlage wird im Anschluss direkt neben dem Speicher errichtet. Mithilfe dieser kann überschüssiger Strom aus Wind- und Solarenergie genutzt werden, um daraus Wärme zu erzeugen und den Speicher aufzuladen. [ad]Noch gibt es eine mehrere Meter breite Öffnung am Boden des Speichers. Dadurch hatten die Gäste die Möglichkeit den Rohbau des Speichers zu betreten – bald ist hier alles geschlossen und mit Wasser befüllt. Im Inneren der 55 Meter hohen Landmarke gab es eine beeindruckende Licht- und Ton-Show zu erleben. Die Veranstaltung fand unter strengen Hygienemaßnahmen und unter Beachtung der 3-G-Regeln statt. Quelle & Foto: Stadtwerke Rostock
1. September 2021 | Weiterlesen
Fährlinie Rostock – Stockholm gestartet
Rostock und Schweden rücken noch dichter zusammen. Unter der Marke „Hansa Destinations“ wurde heute eine neue Fährverbindung für Güter- und Passagierverkehr zwischen unserer Hansestadt und der schwedischen Hauptstadt Stockholm (Nynäshamn) eröffnet. Gegen zwölf Uhr passierte das schwedische Fährschiff „Drotten“ die Warnemünder Molenköpfe und wurde vom Schlepper „VB Bremen“ mit Wasserfontänen im Rostocker Seebad begrüßt. Kurz darauf machte die Fähre am Liegeplatz 51 im Seehafen fest. Der Neubau des Anlegers wurde erst 2020 fertiggestellt. Der Liegeplatz 50 am Querkai des Hafenbeckens A wurde dabei mit neuen RoRo-Rampen ausgerüstet. Zum Start der neuen Linie wird die Strecke zwischen Rostock und Nynäshamn dreimal wöchentlich bedient. In Schweden legt das Fährschiff montags, mittwochs und freitags ab. Die Rückfahrten ab Rostock starten Dienstag, Donnerstag und Samstag. Der Einsatz eines zweiten Schiffes könnte künftig tägliche Abfahrten ermöglichen. Die Schiffe legen jeweils um 19 Uhr ab und kommen nach rund 18-stündiger Fahrt am Folgetag mittags im Zielhafen an. Bei den Überfahrten am Freitag ab Nynäshamn sowie am Samstag ab Rostock wird ein Zwischenstopp in Visby auf Gotland eingelegt. Das 196 Meter lange Fährschiff M/S Drotten verfügt über zwei Fahrzeugdecks mit etwa 1.650 Spurmetern und soll auch die Straßen von Güterverkehr entlasten. Um mindestens 20 Prozent werden die Emissionen durch die Verlagerung des Lkw-Verkehrs auf den Seeweg reduziert, heißt es von der Reederei. Bei voller Auslastung könnten jährlich mehr als 75.000 Lkw auf dem Seeweg transportiert werden. Hansa Destinations erhielt in seiner Gründungsphase staatliche Fördermittel im Rahmen des schwedischen Öko-Bonus-Programms. Das Schiff bietet Platz für bis zu 1.400 Passagiere. Für sie gibt es Ruhesessel sowie 89 Kabinen. Tickets soll es pro Strecke ab 55 Euro (1 Person, Ruhesessel) bzw. 100 Euro (Pkw oder Kabine) geben. Zur Einführung gibt es lt. Reederei im Herbst 30 Prozent Rabatt. Fährlinien für den kombinierten Güter- und Passagierverkehr gibt es von Rostock aus bereits ins dänische Gedser (Scandlines) sowie ins schwedische Trelleborg (Stena Line und TT-Line). Darüber hinaus werden regelmäßige RoRo-Verbindungen nach Finnland bedient. Hansa Destinations [ad]Das Fährschiff „Drotten“ wurde zur Eröffnung der Linie Stockholm-Rostock mit Wasserfontänen begrüßt:
31. August 2021 | Weiterlesen
Unimedizin Rostock sucht ruhiges Fahrwasser
Ein Brandbrief von rund 40 Chef- und Oberärzten sorgte in den vergangenen Tagen für Unruhe an der Unimedizin Rostock (UMR). In ihrem Schreiben an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) und Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) kritisierten sie den auf kurzfristige Einsparungen ausgerichteten Sanierungsprozess. Die Unimedizin Rostock könne ihren Aufgaben als Maximalversorger nicht mehr vollumfänglich nachkommen und eine vierte Corona-Welle medizinisch nicht mehr beherrschen, hieß es. Besonders dramatisch sei die Situation an der Kinderklinik. Hier könnten Spezialambulanzen sowie die Kinderintensivstation nicht mehr kontinuierlich betrieben werden. Nachdem auch noch der ärztliche Vorstand Prof. Christian Schmidt freigestellt wurde, äußerten sich heute Vorstand, Aufsichtsrat und Ministerin zu der Situation an der Unimedizin Rostock. „Ja, wir stehen vor Herausforderungen, diese sind in erster Linie personeller Natur“, erklärte Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Unimedizin. Dennoch werde man „die klinische Versorgung in der Qualität eines Maximalversorgers weiterhin sicherstellen.“ Mehr Geld und Platz für Kinderklinik Als erste Reaktion wurden vom Land für dieses Jahr zusätzliche Mittel in Höhe von zwei Millionen Euro gewährt, 2022 sind es weitere fünf Millionen. Darüber hinaus werden in den nächsten drei Jahren anteilig drei zusätzliche Stellen an der Kinderklinik finanziert und es gibt zwei zusätzliche Professuren im Bereich Forschung. Die Unimedizin soll wieder „nachhaltig und langfristig in ruhiges Fahrwasser kommen“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Das Grundproblem der Kinder- und Jugendmedizin ist, dass sie im Bereich des DRG-Systems (Diagnosis Related Groups – Abrechnung nach Fallpauschalen, Anm. d. Red.) nicht so auskömmlich finanziert ist, wie es sein müsste.“ Dies sei deutschlandweit ein Problem, so Martin. Über eine Bundesratsinitiative versuche das Land, dass die Kinder- und Jugendmedizin aus dem System herausgenommen wird. Neben zusätzlichen Stellen wird es zeitnah auch mehr Platz für die Kinderklinik geben. Die durch den Umzug von Forschungslaboren in das neue Biomedicum freiwerdenden Flächen sollen für die Kinder- und Jugendmedizin genutzt werden. Vor allem für die Spezialambulanzen, erläutert Prof. Dr. Christian Junghanß, stellvertretender Ärztlicher Vorstand der UMR: „Die Pädiatrie ist inzwischen zu großen Teilen ein ambulantes Fach.“ Gab es früher einmal 450 Betten an der Kinderklinik, sind es heute nur noch 38 und zehn Intensivbetten – „wohl berechnet und auskömmlich für den Moment“, so Junghanß. Wenn es den prognostizierten Zuwachs an Kindern in der Region gibt, könne sich der Bedarf jedoch erhöhen. Auch in die auf Eis gelegten Planungen für das gemeinsame Eltern-Kind-Zentrum von Universitätsmedizin und Klinikum Südstadt soll wieder Bewegung kommen. Der Standort am Südstadt-Klinikum, wo sich aktuell Entbindungsstation und Neonatologie befinden, ist jedoch wieder offen. Unimedizin auch 2020 mit Millionen-Defizit Nach leichten Überschüssen ist die Unimedizin 2019 tief in die roten Zahlen gerutscht. Die Rückkehr in den öffentlichen Tarif, etwas geringere Patientenzahlen und Schweregrade, aber auch die damals bereits schwierige Führungssituation zählt Mathias Brodkorb, Vorsitzender des Aufsichtsrates der UMR, als Gründe auf. 2019 haben Aufsichtsrat und Vorstand eine Sanierung über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren verabredet, „Gewinne im kapitalistischen Sinne“ seien jedoch nicht das Ziel, bekräftigt der Aufsichtsratschef. Überschüsse habe das Land immer im Unternehmen selbst belassen. Als Sanierer sollte der frühere Finanzminister des Landes jedoch zumindest für eine „schwarze Null“ sorgen. Im vergangenen Jahr wurde daraus noch nichts. 2020 ist „das Defizit zwar erfreulicherweise kleiner geworden, aber wir bewegen uns im Bereich der Krankenversorgung noch immer in einem zweistelligen Millionendefizit“, so Brodkorb, der vor der Feststellung des Jahresabschlusses keine genauen Zahlen nennen wollte. „Das Krankenhausfinanzierungssystem ist nicht unproblematisch“, hofft Brodkorb auf Änderungen nach der Bundestagswahl und plädiert für einen „Systemzuschlag“. Als Maximalversorger sowie Aus- und Weiterbildungsstätte für Ärzte müsse eine Uniklinik einen „Sicherheitspuffer“ haben, der momentan in den Finanzierungsstrukturen nicht abgebildet werde. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass man starke Krankenhäuser braucht, die in einer zugespitzten Situation für das restliche Krankenhaus- und Gesundheitssystem eine letzte Haltelinie darstellen.“ Ein-Campus-Strategie Einen Teil zu den finanziellen Problemen trägt auch die zerstreute Lage der Unikliniken bei. So müssen etwa zwischen dem Campus Schillingallee und der Neurologie in Gehlsdorf ständig Patienten hin- und hergefahren werden. Wie hoch die wirtschaftlichen Belastungen durch die räumliche Trennung der Kliniken ist, könne noch nicht beziffert werden, so Brodkord. Ein Gutachten soll dies in den nächsten Monaten untersuchen. Baulich gehe er davon aus, dass ein gemeinsamer Campus in der Schillingallee realisierbar sei. Etwas Entlastung soll hier in Kürze der Neubau für Zentrale Medizinische Funktionen (ZMF) bringen – er soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Freistellung des ärztlichen Vorstands Zur Freistellung des ärztlichen Vorstands Prof. Christian Schmidt wollte sich Mathias Brodkorb aus rechtlichen Gründen nicht äußern, doch das „Teamplay“ habe nicht „mehr so funktioniert, wie wir es brauchen“. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir jetzt mit dieser Aufstellung die Herausforderungen am Universitätsklinikum anpacken und in ruhiges Fahrwasser kommen“, gab sich Bettina Martin optimistisch. [ad]Pressekonferenz der Unimedizin Rostock (30. August 2021):
30. August 2021 | Weiterlesen
Beach Royals Düsseldorf gewinnen Beachsoccer-Meisterschaft
Nach einem Jahr ohne Zuschauer konnte das Publikum bei der neunten Deutschen Beachsoccer-Meisterschaft in Warnemünde wieder dabei sein und sein Team anfeuern. Die Finalspiele wurden darüber hinaus im Livestream übertragen. Vor gefüllten Rängen und in Anwesenheit des Schirmherrn, Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe, und DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch konnten sich die Beach Royals Düsseldorf im Finale knapp mit 4 : 3 gegen die Lokalmatadore, die Rostocker Robben, durchsetzen und die Beachsoccer-Krone erobern. „Besonders toll war, dass der sportliche Saisonhöhepunkt der Strandfußballer in diesem Jahr wieder vor Publikum stattfinden konnte. Das Turnier vor dieser malerischen Kulisse am Meer ist beste Werbung für das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern“, betonte Wirtschaftsminister Harry Glawe. Dem schloss sich Matthias Fromm, Tourismusdirektor Rostock & Warnemünde, an: „Gemeinsam und flexibel haben wir an die bisherige Erfolgsgeschichte im Strandfußball anknüpfen können. Wir hoffen sehr, im kommenden Jahr wieder alle interessierten Zuschauer in unserem ‚Ostseestadion‘ am Teepott empfangen zu können. Dann feiern wir mit der 10. Meisterschaft ein kleines Jubiläum.“ Für die Deutsche Beachsoccer-Meisterschaft hatten sich in diesem Jahr neben den Rostocker Robben auch Real Münster, die Beach Royals Düsseldorf und die Bavaria Beach Bazis qualifiziert. Der Platz 3 ging nach einem spannenden Match mit 3 : 1 an die Bavaria Beach Bazis. Vorrunde: Beach Royals Düsseldorf – Bavaria Beach Bazis 5 : 3 Real Münster – Rostocker Robben 4 : 5 Platz 3 Real Münster – Bavaria Beach Bazis 1 : 3 Platz 1 Beach Royals Düsseldorf – Rostocker Robben 4 : 3 Weitere Informationen unter https://www.dfb.de/beachsoccer Quelle: Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde, Foto: Joachim Kloock
29. August 2021 | Weiterlesen
MV-Tourismusbilanz des 1. Halbjahres 2021
Das zweite Corona-Jahr infolge stellte und stellt die Tourismusbranche Mecklenburg-Vorpommerns erneut vor Herausforderungen. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes haben von Januar bis Juni dieses Jahres knapp 900.000 Gäste rund 4,5 Millionen Übernachtungen in den größeren gewerblichen Tourismusbetrieben des Landes verbracht – das sind etwa 1,1 Millionen Gästeankünfte (-55 Prozent) und 3,4 Millionen Übernachtungen (-44 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. „Die Zahlen sind ein wesentliches Ergebnis des Lockdowns durch die Corona-Pandemie. Deutlich wird einmal mehr, dass der Tourismus insgesamt – das Hotel- und Gastgewerbe – so stark wir kaum eine andere Wirtschaftsbranche von der Pandemie getroffen wurde. Insgesamt lässt sich dennoch sagen: Mecklenburg-Vorpommern hat die Türen für Gäste im Juni geöffnet. Der Neustart der Branche ist bis heute ordentlich auf Touren kommen. Es ist Hauptsaison, und das merken wir. Vielerorts ist es rappelvoll. Ich gehe davon aus, dass in Mecklenburg-Vorpommern auch die Nebensaison besonders gefragt bleibt. Die Menschen sehnen sich nach einem Ortswechsel, wollen einfach mal abschalten und viel Entspannung. Davon hat unser Urlaubsland eine Menge zu bieten“, betonte Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern. Der Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (TMV), Wolfgang Waldmüller, ergänzte: „Trotz des späten Starts in diesem Jahr ist die Sommersaison intensiv verlaufen. Wir konnten auf eine pandemiebedingt enorme Nachfrage bauen. Mecklenburg-Vorpommern ist durch seinen Schwerpunkt beim Erholungs- und Individualtourismus im Vergleich zu anderen Reisezielen, die ihr Geschäft im Städte-, Konferenz-, Kultur- und Tagungstourismus machen, in einer vergleichsweise günstigen Situation. Der Nordosten profitiert von seinem guten Image als Reiseland, vom starken deutschen Binnenmarkt, vom Aspekt Sicherheit, vom Naturbezug und von der Erreichbarkeit. Darüber hinaus ist die geringe Abhängigkeit vom internationalen Reisegeschäft im Corona-Kontext eher ein Standortvorteil.“ Im Zeitraum der Sommerferien in Deutschland zwischen Mitte Juni und Mitte September werden zwischen Ostsee und Seenplatte rund fünf Millionen Menschen Urlaub gemacht haben. Quartiere in den Sommermonaten gut gebucht Laut aktueller Saisonumfrage des Landestourismusverbandes, an der sich mehr als 300 Beherbergungsunternehmen, darunter Hotels, Anbieter von Ferienwohnungen und Campingplätze, sowie knapp 100 Freizeitunternehmen, darunter Zoos, Tierparks und Museen, beteiligten, war die Nachfrage nach Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern wie in anderen Sommern sehr hoch. Viele Quartiere waren in den Sommermonaten sehr gut gebucht oder sogar ausgebucht; in einigen Betrieben im Landesinneren ging die Auslastung im Laufe des Augusts und mit Ferienende in immer mehr Bundesländern etwas zurück. Dabei konstatierten die Unternehmen, dass die Auslastung im Juni rund 27 Prozent unter der des Vorjahres lag, im Juli um sechs Prozent höher als im Vorjahresmonat und im August um zehn Prozent höher als im Vorjahresmonat. „Im Juni haben wir im Vergleich zu anderen Reisezielen Zeit liegen gelassen. So steht für das Urlaubsland ein Minus von rund 15 Prozent bei den Übernachtungen im Juni dem bundesweiten Anstieg derer von rund sechs Prozent gegenüber. Urlaub in der Pandemie ist schwieriger planbar, Gäste müssen sich vorab unter anderem darüber informieren, welche Einreisebedingungen gelten und welche Einschränkungen es gibt“, so Waldmüller weiter. In diesem Zusammenhang verwies der TMV-Präsident darauf, dass Freizeitbetriebe und -anbieter sowohl bei der Nachfrage als auch bei der Auslastung schlechter abschnitten als die Unterkünfte. „Hier wirkt Corona länger und stärker limitierend“, ergänzte Waldmüller. Für viele kulturelle und öffentliche Veranstaltungen sowie Einrichtungen ist die Situation noch immer noch äußerst problematisch. So mussten die Störtebeker Festspiele in Ralswiek auf Rügen zum zweiten Mal infolge abgesagt werden. Auch die Müritz Sail konnte nicht stattfinden. Die landesweite Kulturreihe „Kunst:Offen“ musste ebenfalls abgesagt werden; allerdings sind Nachholtermine im Spätsommer geplant. Die Erwartungen für den Herbst fallen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal positiver aus: Für den September erwarten Beherberger im Nordosten eine Bettenauslastung von rund drei Vierteln (Freizeitanbieter: 61 Prozent), für Oktober von knapp 60 Prozent (Freizeitanbieter: 49 Prozent) und für November einen deutlichen Rückgang auf durchschnittlich rund ein Viertel Belegung (Freizeitanbieter: 30 Prozent). Unterstützung für die Branche – 370 Millionen Euro bewilligt Wirtschaftsminister Glawe machte in Warnemünde auch auf die Unterstützung der touristischen Branche von Bund und Land insbesondere im Rahmen der Corona-Pandemie aufmerksam. „Gastronomie und Beherbergungsgewerbe haben in der Pandemie durch Land und Bund umfangreiche Unterstützung erhalten“, so Glawe. Hierzu zählen unter anderem Liquiditätshilfen (Darlehen), das Kurzarbeitergeld, die Unterstützung des Landes für Ausbildungsbetriebe, die Überbrückungshilfen, die Neustart-Prämie für Beschäftigte nach Kurzarbeit sowie beispielsweise Modernisierungsmaßnahmen im Beherbergungsgewerbe und der Gastronomie. In den verschiedenen Überbrückungshilfen und der November- und Dezemberhilfe sind in Mecklenburg-Vorpommern an Bundes- und Landesmitteln im Gastgewerbe aktuell ca. 370 Millionen Euro bewilligt worden. „Das sind rund 54 Prozent aller in Mecklenburg-Vorpommern in diesen Programmen bewilligten Mittel. In allen Programmen ist das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern der Wirtschaftszweig mit dem größten Anteil an den Hilfen“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe weiter. Die Wiederanlaufkosten im Gastgewerbe hat das Land im Rahmen seiner „Starthilfe“ mit ca. vier Millionen Euro bezuschusst. Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe in Mecklenburg-Vorpommern haben bis Ende September die Möglichkeit, zusätzliche Fördermittel für Modernisierungsinvestitionen zu beantragen. Gefördert werden Investitionen zur Qualitätsverbesserung der Ausstattung und des Angebots, zur Steigerung der Energieeffizienz oder Verbesserung der Klimafreundlichkeit. Bisher wurden ca. 25 Millionen Euro bewilligt und weitere 35 Millionen Euro an Zuschüssen sind in Bearbeitung. Im Rahmen der Neustart-Prämie hat sich das Land im Gastgewerbe bis zum 20. Juli 2021 mit ca. 830.000 Euro an Sonderzahlungen für ca. 3.700 Mitarbeiter beteiligt. Akzeptanz für Corona-Schutzmaßnahmen hoch Erfreulicherweise bestätigen Gastgeber und Freizeitanbieter die hohe Akzeptanz für die Corona-Schutzmaßnahmen, darunter das Tragen von Masken, die Testpflicht, das Einhalten von Abstands- und Hygieneregeln sowie Besucherlenkungsmaßnahmen. Allein das Thema Kontaktnachverfolgung stößt laut 18 Prozent der Befragten eher auf Ablehnung bei den Gästen. In diesem Zusammenhang verwies Wolfgang Waldmüller auf die Anstrengungen, die die Branche zum Schutz vor der Pandemie unternommen hatte: „Wir sind zum einen froh, dass die Akzeptanz der Schutzmaßnahmen nach wie vor hoch ist. Zum anderen freuen wir uns auch, dass das im Dezember 2020 eingeführte Siegel ‚Mehr Sicherheit im Urlaubsland MV‘ immer mehr Resonanz findet. Es bietet Unternehmen und damit potenziell auch den Gästen Orientierung für einen sicheren Urlaub. Rund 1.000 Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern führen es bereits“, so Waldmüller (vgl. mv-gegen-corona.de). Wirtschaftsminister Glawe dankte sowohl dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, den touristischen Anbietern und den Urlaubern: „Gemeinsam sind Schutzmaßnahmen und Hygienekonzepte erarbeitet worden, die sich in der Praxis weiter bewähren. Es ist hervorragend, dass die Urlauber im Land mitziehen. Das ist ein wichtiger Beitrag, damit das Infektionsgeschehen weiter beherrschbar bleibt“, betonte Glawe weiter. Wirtschaftliche Lage entspannt sich / Nahezu keine Mitarbeiter in Kurzarbeit / 60 Prozent der Beherbergungsbetriebe sprechen sich für touristische Mengenbegrenzungen aus Die wirtschaftliche Lage bei den Beherbergungsunternehmen hat sich über die Sommerferien analog zum letzten Jahr zwar weiter verbessert, bleibt aber für viele Unternehmen mit Blick auf den Herbst und Winter herausfordernd. Insgesamt schätzt knapp die Hälfte der Befragten Beherberger ihre Situation aktuell als sicher beziehungsweise sehr sicher ein (vgl. August 2020: 52 Prozent und Freizeitanbieter: 40 Prozent); 40 Prozent (Freizeitanbieter: 38 Prozent) bewegen sich zwischen Sicherheit und Unsicherheit. Noch immer sehen sich 14 Prozent der Unterkunftsbetriebe als gefährdet oder gar akut gefährdet an; unter den Freizeitanbietern sind dies sogar 22 Prozent. Unter den Quartieren schätzen Gruppenunterkünfte wie Jugendherbergen und Pensionen ihr wirtschaftliche Lage am schlechtesten ein. Aktuell sind 13 Prozent der Betriebe (Freizeitanbieter: 28 Prozent) auf staatliche Hilfe angewiesen; im Mai/Juni benötigte noch mehr als jedes zweite Beherbergungsunternehmen Unterstützung. Der Anteil des Personals, das sich im August in Kurzarbeit befindet, liegt mit drei Prozent im Beherbergungsgewerbe (Freizeitwirtschaft im August: acht Prozent) erwartungsgemäß auf dem Tiefststand seit Beginn der Pandemie. Im Mai/Juni betraf dies noch 42 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Personalmangel allerdings verschärft sich weiter: So gaben 30 Prozent der Befragten im Beherbergungsbereich an (Freizeitanbieter: 42 Prozent), ihren Personalbedarf in der Hauptsaison nicht oder gar nicht decken zu können; für den Rest des Jahres liegt dieser Anteil bei 27 Prozent (Freizeitanbieter: 41 Prozent). Die Agentur für Arbeit beziffert den Anteil derer, die die Branche gewechselt haben, bei zehn Prozent; die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten / Landesbezirk Nord (NGG) spricht von 20 Prozent. „Die Lücken können absehbar nicht geschlossen werden, die Personalfrage ist die wohl größte Herausforderung der Zukunft für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern“, so Waldmüller. Die Tatsache, dass absehbar nicht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, zieht die Frage einer Mengenbegrenzung und einer Abkehr vom quantitativen Wachstumszielen im Tourismus nach sich. 60 Prozent der Befragten halten eine Mengenbegrenzung für sinnvoll. Zwei Drittel der touristischen Betriebe, die eine Mengenbegrenzung als nicht sinnvoll erachten, fordern gleichwohl eine noch striktere Strategie für Qualität statt Quantität. „Entscheidend ist es, dass touristische Vorhaben in die Region und die vorhandene Infrastruktur passen. Ein weiteres Ziel wäre die Verknüpfung mit anderen Wirtschaftsbereichen der regionalen Wertschöpfung. Für neue Vorhaben ist zu prüfen, ob sie die touristische Angebotspalette des Landes ergänzen und qualitativ aufwerten. Hier ist auch Augenmaß wichtig, beispielsweise, wenn es darum geht, die Bürger vor Ort mitzunehmen. Wichtig ist auch, dass der Ganzjahres-Tourismus weiter gestärkt wird“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich. Des Weiteren fordert die Branche im Vorfeld der Landtagswahl, den Tourismus als Leitökonomie des Landes zu verstehen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen sowie für mehr Akzeptanz des Tourismus in der Bevölkerung zu sorgen. Die genannten Punkte sind deckungsgleich mit den Forderungen des Landestourismusverbandes zur Landtagswahl, die unter www.tourismus.mv nachzulesen sind. Angebote im Wassertourismus stark nachgefragt Aus einer weiteren, stichprobenartigen Umfrage des TMV unter wassertouristischen Unternehmen zwischen Ostseeküste und Seenplatte wird deutlich, dass die Auslastung bei Freizeitanbietern wie Kanuverleihern, Fahrgastschiffen sowie Charterunternehmen an den Stand von 2019 anknüpft, das heißt, die Hauptsaison nicht so gut wie 2020 verlief. Auf Problemfelder angesprochen, sehen die Anbieter den Fachkräftemangel, die Schleusenöffnungszeiten sowie generell die Auswirkungen der Pandemie. [ad]Kultur- und Freizeitformate haben es nach wie vor schwer / Hohe Nachfrage trotz geringerer Kapazitäten / Neue Veranstaltungen bekommen Zuspruch Zu den benannten Problemen in der Kultur- und Veranstaltungsszene gesellten sich in diesem Jahr viele Wiederaufnahmen und Modellprojekte unter besonderen Bedingungen. Nach einjähriger Pause wurden die Schlossfestspiele Schwerin wieder aufgeführt. 17.400 Zuschauer sahen die Aufführungen des Musicals „Titanic“ sowie der Kästner-Interpretation „Die Schildbürger“ (vgl. 2019: 30.200). Ebenfalls wieder stattfinden konnte die 30. Hanse Sail. Unter dem Titel „Optimistisch anders“ konnten vom 5. bis 8. August 2021 mehrere hunderttausend Besucher in Rostock und Warnemünde begrüßt werden. Für die vor der Pandemie stark frequentierten Bereiche im Rostocker Stadthafen galten Besucherobergrenzen. Mit dem IGA-Park kamen zudem neue Veranstaltungsorte hinzu. Das Festival „Fusion“ wurde in seiner ursprünglichen Form für dieses Jahr abgesagt; aber unter dem Titel „Plan:et C“ an drei Wochenenden im August und September veranstaltet, an denen die Besucherzahl auf 10.000 pro Wochenende limitiert ist. Ebenso konnte vom 19. bis 22. August das im letzten Jahr ausgefallene „About You Pangea Festival“ veranstaltet werden, zu dem rund 15.000 Besucher anreisten. Das Ozeaneum in Stralsund ist seit Juni wieder für Besucher geöffnet. Während im ersten Monat nur rund 18.000 Gäste die Reise durch die Kaltwassermeere antraten, stiegen die Besucherzahlen mit dem Wegfall der Testpflicht in Innenräumen sprunghaft an (Juli: 60.500 Gäste). Der Rostocker Zoo meldete im Zeitraum Januar bis Ende Juli 82.000 weniger Besucher als im Vorjahreszeitraum; im Vergleich zu 2019 waren es 124.000 weniger Gäste. Während Außengehege schon frühzeitig öffneten, stand die Attraktion Tropenhalle mit dem Darwineum Besuchern erst im Juli offen. Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zogen trotz Pandemie und ausgefallenem Format Festspielfrühling eine positive Halbzeitbilanz für den Festspielsommer 2021. Zu den Veranstaltungen im Juni und Juli kamen rund 20.000 Besucher. Insgesamt wurden statt einiger größerer, viele kleinere Sommerkonzerte, die nicht so viele Besucher fassten, veranstaltet (Halbzeitbilanz 2019: 40.000 Besucher). Die Vineta-Festspiele 2021, seit 25 Jahren ein Klassiker im Nordosten, gehen bis zum 3. September von etwa 9.000 Gästen für die 26 Vorstellungen aus. Das ist weniger als die Hälfte des Besucheraufkommens in den Jahren vor der Pandemie. Darüber hinaus gab es auch einige Premieren im Urlaubsland: Insgesamt 3.700 Zuschauer besuchten die Aufführungen des Stückes „Nosferatu – Ein Drehtag des Grauens“ in der Welterbestadt Wismar. Nahezu alle Tickets wurden verkauft. Premiere in Rumpshagen in der Mecklenburgischen Seenplatte feierte auch die Radretroveranstaltung Velo Classico. 150 Radenthusiasten nahmen daran teil. Neu war auch die 1. Sail Sassnitz im gleichnamigen Ort auf der Insel Rügen. Mehrere tausend Besucher haben das Treffen der Groß- und Traditionssegler besucht. Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.
25. August 2021 | Weiterlesen
Neue Corona-Ampel in MV
„Es soll keine Schließungen geben“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Schwerin. Mit Impfen, Testen und Maskenpflicht will Mecklenburg-Vorpommern durch die vierte Corona-Welle im Herbst und Winter kommen. Helfen soll dabei eine neue, vereinfachte Corona-Ampel, die noch stärker als bisher die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen berücksichtigt. „Auch in Mecklenburg-Vorpommern werden die Inzidenzen weiter steigen“, schätzt Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Unimedizin Rostock, „die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern wird aber nicht in dem Maße steigen.“ Aktuell werden 23 Erkrankte in Kliniken behandelt, etwa 80 Prozent davon sind nicht geimpft, so Reisinger. Acht Patienten liegen derzeit auf einer Intensivstation. Corona-Ampel in MV künftig mit vier statt sechs Farben „Klar ist: Unser Ampelsystem sieht keine Schließungen mehr vor“, betont Schwesig. „Es soll alles offenbleiben.“ Die Ampel beschreibt nur noch, welche Schutzmaßnahmen ab welcher Stufe gelten. Statt bislang aus sechs Stufen besteht die neue Corona-Ampel künftig nur noch aus den vier Farben grün, gelb, orange und rot. Gelten soll das neue System ab Freitag. „Bei Grün ist alles im grünen Bereich“, erläutert Schwesig. Hier gelten die bekannten Hygienemaßnahmen, wie Abstand oder die Maskenpflicht beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ab der Stufe Gelb gilt – wie aktuell in Rostock – eine Testpflicht für Ungeimpfte in den meisten Innenbereichen, etwa beim Friseur, im Kino oder Restaurant. Neu ist: In Diskotheken oder bei anderen Tanzveranstaltungen benötigen Ungeimpfte künftig einen PCR-Test. Schüler müssen ab der gelben Ampel eine Maske tragen. Die Stufe Orange (Inzidenz zwischen 50 und 200) setzt vor allem auf Eigenverantwortung. Es gibt Empfehlungen für den Privatbereich, etwa stärker die Maske zu nutzen oder sich bei Treffen von Ungeimpften vorher testen zu lasen. Zeigt die Ampel auf Rot (Inzidenz über 200), gelten strengere Schutzmaßnahmen. So müssen Masken in Innenbereichen auch wieder am Platz getragen werden und für Ungeimpfte gelten Kontaktbeschränkungen. An Außenveranstaltungen mit bis zu 15.000 Zuschauern, wie etwa bei den Heimspielen von Hansa Rostock, dürfen dann nur noch Geimpfte und Genesene (2G-Regel) teilnehmen. Sind auch Negativ-Getestete zugelassen (3G-Regel), verringert sich die Anzahl der Personen auf maximal 5.000, bei Innenveranstaltungen auf die Hälfte. Bei einer niedrigen Zahl von Patienten im Krankenhaus oder auf den Intensivstationen kann die Ampel-Einstufung weiterhin abgesenkt, bei einer hohen Zahl heraufgestuft werden. „Eng wird es, wenn wir zu einer Auslastung auf den ITS-Stationen kommen, die über 90 ist“, sagt Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Bei 600 Betten im Land entspricht dies – wie bislang in der roten Stufe – mehr als 15 Prozent. [ad]Inzidenz für Geimpfte und Ungeimpfte wird einzeln ausgewiesen Die Sieben-Tage-Inzidenz für Geimpfte und Ungeimpfte soll in Mecklenburg-Vorpommern künftig getrennt ausgewiesen werden. Aktuell liegt der Wert bei 26,4, der Unterschied zwischen Immunisierten (5) und Nicht-Geimpften (60) ist jedoch deutlich, betont Reisinger: „Das Risiko zu erkranken, ist zwölfmal geringer, wenn ich geimpft bin.“ Ca. 62,4 Prozent der Bevölkerung in MV sind einmal geimpft, bei den Zwölf- bis Siebzehnjährigen sind es 18,4 Prozent. „Ich kann mir vorstellen, dass wir in den nächsten Monaten eine Zulassung für die fünf- bis elfjährigen Kinder bekommen“, schätzt Reisinger. Bislang sind Corona-Impfstoffe nur für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen. „Bitte lassen Sie sich impfen“, appellierte Schwesig erneut an die Einwohner im Land, „damit schützen Sie sich selbst vor einer schweren Erkrankung. Sie schützen ihre Familie und Freunde und Sie haben es auch in der vierten Welle leichter.“
24. August 2021 | Weiterlesen
Biomedicum an Unimedizin Rostock übergeben
Modernste Labore, eine Simulationsarena für realistisches Training, ein nachhaltiges Baukonzept: Nach knapp drei Jahren Bauzeit wurde am 19. August 2021 das Biomedicum auf dem Campus Schillingallee vom Land Mecklenburg-Vorpommern feierlich an die Universitätsmedizin Rostock übergeben. Der Neubau ermöglicht Forschung und Lehre auf höchstem Niveau. Neben variablen Seminarräumen und hochmodernen Laboren beherbergt das Gebäude auch eine Simulationsarena, in der Medizinstudentinnen und -studenten unter realistischen Bedingungen medizinische Eingriffe üben können. Finanzminister Reinhard Meyer, dessen Ministerium für den Bau zuständig war, hebt die Bedeutung des neuen Zentrums hervor: „Zusammen mit der EU hat das Land 22,5 Millionen Euro in den Neubau investiert. Vier von fünf Aufträgen gingen dabei an Firmen aus unserem Bundesland. Damit ist der Bau auch ein kleiner Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Region. Vor allem aber stärkt diese Investition den Medizin- und Forschungsstandort Rostock. Das Biomedicum kann mit Fug und Recht als zukunftsfähiges Leuchtturmprojekt mit überregionaler Strahlkraft bezeichnet werden.“ Darauf setzt auch Wissenschaftsministerin Bettina Martin, die besonders die guten Bedingungen für Studierende und Forschende lobt: „Die Trainingsmöglichkeiten, die die neue Simulationsarena zukünftigen Ärztinnen und Ärzten bietet, bringen das Medizinstudium in Rostock auf ein neues Niveau. Wer forschen möchte, findet hier nun ebenfalls exzellente Voraussetzungen. Der medizinische Nachwuchs wird bei uns im Norden bestens ausgebildet.“ Derzeit lernen an der Unimedizin 2.400 Studierende in vier Studiengängen. Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan und Wissenschaftlicher Vorstand der Unimedizin, ist stolz auf den Neubau: „Das neue Zentrum ist ein großer Meilenstein für die Entwicklung unserer Fakultät und zeigt neue Perspektiven für hochkarätige Forschung und Lehre auf. Wir freuen uns sehr, dass wir mit Hilfe des Landes die Rahmenbedingungen für Forschende, Lehrende und Studierende maßgeblich verbessern können.“ Das neue Gebäude fügt sich harmonisch in die Bebauung der Umgebung ein und bietet eine Gesamtnutzfläche von 3.100 m2. Neben acht Seminarräumen, fünf Simulationsräumen und der Simulationsarena im Erdgeschoss bietet es in den drei Obergeschossen Platz für insgesamt 21 Großraumlabore mit Tageslicht und 21 Dunkellabore sowie Büros und Sozialräume. Die interdisziplinär nutzbaren Labore bilden den kompakten Kern der Forschungsbereiche in den oberen Etagen. So können Wissenschaftler klinischer und theoretischer Fächer im Sinne der translationalen Forschung für den Patienten zusammenarbeiten sowie interdisziplinäre und drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte einwerben. Prof. Reisinger betont, „dass die Ergebnisse der Forschungsarbeit unmittelbar den Patientinnen und Patienten in unserer Klinik zugutekommen“. Nach der feierlichen Übergabe des Neubaus erfolgt in den nächsten Wochen die technische Übergabe. Dann wird das Haus von etwa 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bezogen. Planung und Realisierung des Bauprojekts oblagen dem Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt Rostock (SBL). Die Finanzierung erfolgte mit Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, um die Forschungs- und Innovationskompetenz an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen zu verbessern. Quelle & Foto: Universitätsmedizin Rostock
19. August 2021 | Weiterlesen
Bürgerschaft beschließt weitere Buga-Schritte
Die Rostocker Bürgerschaft hat den Weg zur Buga 2025 endgültig freigemacht. Nach der Leitentscheidung im Oktober 2020 stimmte die Mehrheit des Stadtparlaments am Mittwochabend für das Businesskonzept und den Durchführungsvertrag mit der Bundesgartenschau-Gesellschaft. Die Umfirmierung der „IGA Rostock 2003 GmbH“ in die „BUGA Rostock 2025 GmbH“ war eher eine Formalie. Dass die Durchführung der Buga in der Gesellschaft verortet wird, hatte die Bürgerschaft bereits im Januar beschlossen. Diskussionen um den Aufsichtsrat konnten per Änderungsantrag beigelegt werden. Statt ursprünglich sieben soll dieser nun 17 Mitglieder umfassen und Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) den Vorsitz übernehmen. Die Stadt erhält so mehr Einfluss. Für mehr Diskussionen sorgten das Businesskonzept und der Durchführungsvertrag mit der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG). „Druck wird aufgebaut, subtil oder ganz direkt“, kritisierte Sybille Bachmann (Rostocker Bund) im Vorfeld und sprach gar von einem „Knebelvertrag“. Ein „Knackpunkt“ sei, dass die DBG „auch im investiven Bereich der Stadtentwicklung außerhalb der Blumenschau“ einen umfassenden Einfluss erhalte, so Bachmann, betonte aber, dass es ihr nicht um das „ob“ gehe, sondern um das „wie“ und manchmal auch „durch wen“. Zumindest zwei weitere Kritikpunkte konnte der Oberbürgermeister durch Nachverhandlungen noch im Vorfeld entschärfen. Sollte die Buga durch die Stadt abgesagt werden, fällt keine Ausfallzahlung an die DBG mehr an. Zudem ist deren Vergütung mit vier Millionen Euro (statt 4,2 Mio.) netto jetzt etwas niedriger. So fand sich eine Mehrheit für die Beschlussvorlage. Rund 42,5 Mio. Euro soll die reine Durchführung der Gartenschau laut Businesskonzept insgesamt kosten. 27,5 Mio. sollen durch Eintrittskarten, Vermietung und Sponsoring eingenommen, die verbleibenden 15 Mio. Euro durch einen Zuschuss aus der Stadtkasse gedeckt werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 137 Mio. Euro. Fließen soll das Geld in die Projekte Stadthafen, Warnowbrücke, Fährberg, Hechtgraben, Stadtpark, Greifenbrücke, Warnow-Quartier und IGA-Park. 44,6 Mio. der Gesamtsumme muss die Stadt tragen, die restlichen knapp 70 Prozent sind Fördermittel von Bund und Land. Auch wenn sich die SPD-Fraktion in Sachen Buga nicht ganz einig ist, warb dessen Fraktionsvorsitzender leidenschaftlich für die Vorlage. „Die Buga birgt natürlich Risiken“, so Steffen Wandschneider-Kastell, doch sie „bietet nach wie vor die Möglichkeit, Stadtentwicklung wie unter einem Brennglas zu forcieren und Prozesse, die teilweise seit Jahrzenten in der Stadt diskutiert wurden, anzugehen.“ „Wir bezweifeln überhaupt nicht, dass viele der geplanten Baumaßnahmen ein Mehrwert für Rostock und die Region sind“, stellte die Linken-Fraktionsvorsitzende Eva-Maria Kröger klar. Es gehe um Stadtentwicklung und die Buga sei ein Entwicklungsbeschleuniger, aber „wir bezweifeln die Umsetzbarkeit zu den angegebenen Kosten. Wir sorgen uns um die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt. Wir sorgen uns um all die anderen Projekte, die noch auf dem Zettel stehen.“ Wartung, Unterhaltung und Abschreibung würden den Haushalt auf lange Sicht belasten, doch „das Nachnutzungskonzept wird erst 2022 erstellt und erst dann sehen wir, wie hoch die Folgeaufwendungen sein werden“, kritisierte Kröger. [ad]„Wir haben uns im Oktober für die Projektinvestition entschieden und müssen nun nicht bei jeder Buga-Beschlussvorlage in Grundsatzdebatten verfallen“, wünschte sich die Vorsitzende des Buga-Ausschusses Jana Blaschka (Fraktion CDU/UFR). Was die Risiken durch hohe Investitionen und vielleicht fehlende Einnahmen betrifft, schlug sie vor, die Grundstücke im Warnow-Quartier zu veräußern „Damit hätten wir ganz leicht Einnahmen von ca. 30 Millionen“, so Blaschka. Dem entgegen steht jedoch ein Bürgerschaftsbeschluss, Grundstücke der Stadt nur noch in Erbpacht zu vergeben.
18. August 2021 | Weiterlesen
MV weicht Corona-Ampel für Hansa auf
„Sonst hätte es in Rostock bedeutet: am Wochenende Hansa nur noch mit 2.500 Leuten. Das halten wir nicht für gerechtfertigt“, begründete Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach der heutigen Kabinettssitzung die Aufweichung der Corona-Ampel. Dem Ost-Derby gegen Dynamo Dresden am Samstagabend steht somit nichts im Weg. Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz in der Hansestadt heute den dritten Tag in Folge über 50 liegt, wären gemäß der aktuellen Corona-LVO M-V ab Donnerstag nur noch Veranstaltungen mit bis zu 1.250 Personen innen und 2.500 außen erlaubt. Die bislang bei Außenveranstaltungen möglichen 15.000 Teilnehmer bzw. Zuschauer wären nur noch „im besonders begründeten Einzelfall“ und „im Einvernehmen mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit“ möglich. Diese Regel wurde heute in die nächste Ampel-Stufe verschoben. Die Einschränkungen bei Veranstaltungen gelten jetzt erst bei einer risikogewichteten Einstufung in „Rot“ (Stufe 3). Vorerst zumindest – voraussichtlich bereits nächste Woche soll die Corona-Ampel erneut angepasst und vereinfacht werden, kündigte Schwesig an. Ab morgen Maskenpflicht in Rostocker Schulen Weniger Grund zur Freude als die Hansa-Fans haben die Schüler in Rostock. Sie müssen ab morgen wieder einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Pflicht gilt im sowohl im Schulgebäude als auch in den Außenbereichen sowie im Hort. Eine Ausnahme gibt es lediglich für Schüler innerhalb der eigenen Kohorte auf dem Schulhof. „Wir wollen den Präsenzunterricht in unseren Schulen auch bei steigenden Infektionszahlen sicherstellen“, erklärte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD). „Flächendeckende Schulschließungen soll es in Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr geben.“ Einschränkungen in Pflegeeinrichtungen In vollstationären Pflegeeinrichtungen sowie in besonderen Wohnformen für Menschen mit Behinderung dürfen höchstens zwei Besuchspersonen je Bewohner gleichzeitig die Einrichtung betreten. Das Personal in den Einrichtungen muss mindestens dreimal pro Woche getestet werden. Testpflicht ab Montag Ab Montag, dem 23. August 2021, gilt in Rostock in vielen Bereichen wieder eine Corona-Testpflicht. Bei körpernahen Dienstleistungen (Friseur, Kosmetik), in Innengastronomie, Kinos, Theatern, Museen, Bibliotheken und den Innenbereichen von Zoos ist ebenso ein negativer Test erforderlich wie in Fitnessstudios, Schwimmbädern oder beim Vereinssport. Ausgenommen von der Testpflicht sind vollständig geimpfte oder genesene Personen. Die Erleichterung soll – außerhalb der Bildungseinrichtungen – auch für Schüler gelten, die im Land bereits regelmäßig zweimal pro Woche getestet werden. 7-Tage-Inzidenz klettert in Rostock auf über 60 Mit 20 neu gemeldeten Fällen ist die 7-Tage-Inzidenz in der Hansestadt Rostock heute auf 60,2 gestiegen. Vor 14 Tagen lag sie noch bei 8,6, vor einer Woche bei 33,0. Wird nur die Inzidenz berücksichtigt, liegt Rostock aktuell in Stufe 3 („Rot“, hohes Infektionsgeschehen). Die beiden Nebenkriterien 7-Tage-Inzidenz der Hospitalisierten (2,4) und ITS-Auslastung des Klinik-Clusters (2,2%) führen bei der Corona-Ampel jedoch zu einer risikogewichteten Herabstufung auf „Orange“ (Stufe 2, mittleres Infektionsgeschehen). Landesweit liegt die Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern aktuell bei 29,2. Auch die Landeshauptstadt Schwerin hat heute den Wert von 50 überschritten (54,4). [ad]Zehn Millionen Euro für Belebung der Innenstädte Mit einem Sofortprogramm in Höhe von zehn Millionen Euro möchte die Landesregierung die Innenstädte in Mecklenburg-Vorpommern beleben. Mit dem Geld sollen Citymanager finanziert und Besuchsanreize in der Innenstadt geschaffen werden. Neben Kleinkunstprojekten, Sitzgelegenheiten oder Spiel- und Sportgeräten könnten auch Pop-Up-Läden in leerstehende Geschäfte einziehen, kündigte Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) an. Corona-Allgemeinverfügung, Rostock, 17. August 2021 [Pdf]
17. August 2021 | Weiterlesen
Rostock: Corona-Ampel springt auf Rot
Erstmals seit rund drei Monaten kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz in Rostock am Sonntag wieder über den 50er-Wert. Zuletzt war dies am 17. Mai der Fall (54,0). Die hohe Inzidenz hat Folgen für die Hansestadt: In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens gelten bald wieder strengere Test- und Maskenpflichten. 7-Tage-Inzidenz über 50 21 neue SARS-CoV-2-Infektionen registrierte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) gestern, heute kamen elf weitere hinzu. Lag die Sieben-Tage-Inzidenz (Fälle je 100.000 Einwohner) am 2. August noch bei 7,2, hat sie sich innerhalb der letzten zwei Wochen fast verachtfacht (56,4). Zum Vergleich: Im Landesdurchschnitt liegt die Inzidenz aktuell bei 25,1, bundesweit bei 36,2. Selbst wenn morgen kein einziger neuer Fall hinzukommen sollte, bleibt die Inzidenz bei mindestens 50,7 und damit den dritten Tag in Folge über dem Grenzwert von 50. Dies ist für Verschärfungen der Corona-Maßnahmen ausschlaggebend. Risikogewichtete Einstufung steigt auf orange Neben dem Hauptkriterium der Inzidenz werden im Ampelsystem von MV die Anzahl der Hospitalisierten sowie die Auslastung der Intensivstationen (ITS) als Nebenkriterien berücksichtigt. Die 7-Tage-Inzidenz der Hospitalisierten liegt für Rostock bei 2,4, die Auslastung des ITS-Clusters bei 1,5 Prozent. Beide Werte sind im grünen Bereich, sodass die eigentliche Rot-Stufe auf die risikogewichtete Stufe 2 (orange) gesenkt wird. Doch bereits für diese Stufe ist eine weitreichende Test- und Maskenpflicht vorgeschrieben. Test- und Maskenpflicht Eigentlich müssten bereits ab Donnerstag zusätzliche Maßnahmen gelten. Bei der Bund-Länder-Konferenz hat man sich jedoch auf den 23. August als Stichtag geeinigt, sodass die Verschärfungen erst nächsten Montag in Kraft treten müssen. Gemäß der aktuellen Corona-LVO M-V gilt dann in vielen Bereichen wieder eine Testpflicht. Vorgeschrieben ist ein negativer Test etwa bei körpernahen Dienstleistungen (Friseur, Kosmetik), beim Besuch von Innengastronomie, Kinos, Theatern, Museen, Bibliotheken und den Innenbereichen von Zoos. Auch in Fitnessstudios, Schwimmbädern und beim Sport im Verein ist wieder ein negativer Test erforderlich. Ausgenommen von der Testpflicht sind vollständig geimpfte oder genesene Personen. Die Erleichterung soll – außerhalb der Bildungseinrichtungen – auch für Schüler gelten, die im Land bereits regelmäßig zweimal pro Woche getestet werden. An den Schulen der Hansestadt greift die Pflicht zum Tragen der Mund-Nase-Bedeckung für Schüler und Lehrkräfte voraussichtlich bereits am Mittwoch. [ad]Veranstaltungen Wie es mit größeren Veranstaltungen in Rostock weitergeht, ist bislang unklar. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass Ansteckungen größeren Ausmaßes im Rahmen von genehmigten Veranstaltungen erfolgt sind“, heißt es von der Stadtverwaltung. Die Infektionen würden vor allem junge Menschen betreffen, Infektionsquellen seien vorrangig Familienfeiern, Partys und Ansteckungen im privaten Umfeld. Veranstaltungen mit mehr als 1.250 Personen innen (2.500 außen) sind nach der Corona-LVO M-V zwar auch bei der risikogewichteten Einstufung orange noch möglich, allerdings nur im „im besonders begründeten Einzelfall“ und „im Einvernehmen mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit“.
16. August 2021 | Weiterlesen
Strengere Corona-Testpflicht gilt nicht in MV
„Die Corona-Zahlen sind leicht angestiegen, wir sind am Beginn einer vierten Welle“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Abend nach den Beratungen von Bund und Ländern. Deshalb müsse man sich auf den Herbst und Winter vorbereiten, so Schwesig. „Unser Ziel ist, dass mit Impfung und Testen diese Welle möglichst flach bleibt und dass wir zu keinen Schließungen mehr kommen.“ Testpflicht für Ungeimpfte in Innenräumen Grundsätzlich haben sich Bund und Länder auf eine neue Corona-Testpflicht ab dem 23. August geeinigt. Bei Restaurantbesuchen, körpernahen Dienstleistungen, in Kliniken und Pflegeeinrichtungen oder bei Veranstaltungen in Innenräumen muss ein aktueller Corona-Test vorgelegt werden. Davon ausgenommen sind vollständig Geimpfte und Genesene, aber auch Schüler, die bereits regelmäßig getestet werden. Liegt die Inzidenz in einem Kreis stabil unter 35, können Länder auf die Testpflicht verzichten. Gibt es weitere Indikatoren, etwa die Fälle in Krankenhäusern, kann auch bei höheren Werten auf Tests verzichtet werden. Mecklenburg-Vorpommern macht von dieser Ausnahme Gebrauch und hält an seinem bereits eingeführten Ampelsystem fest. Solange die Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierten oder die Auslastung der Intensivstationen gering ist, besteht auch bei einem Wert von über 35 – wie aktuell im Landkreis Ludwigslust-Parchim (37,3) – noch keine Testpflicht. Spätestens ab einer Inzidenz von 50 gilt diese jedoch auch in den Kreisen und kreisfreien Städten des Landes. In Rostock liegt die Inzidenz aktuell bei 33,0. Maskenpflicht an Schulen endet, Testpflicht bleibt Schüler in Mecklenburg-Vorpommern müssen ab Montag keine Masken mehr tragen. Der Schulstart sei gut gelaufen, sagt Schwesig: „Es hat nur in Einzelfällen an den Schulen Vorfälle gegeben.“ Seit dem Ende der Sommerferien gilt in MV wieder die Maskenpflicht. Damit sollte das Infektionsrisiko durch Reiserückkehrer gesenkt werden. An den regelmäßigen Tests in den Schulen wird festgehalten, dafür sind Schüler von der Testpflicht in Innenräumen oder anderen Bereichen außerhalb der Schule befreit. Quarantäne-Pflicht für Geimpfte gelockert Das Robert-Koch-Institut hat die Quarantäne-Pflicht für vollständig Geimpfte gelockert. Haben diese Kontakt zu einer infizierten Person gehabt, müssen sie nicht in Quarantäne, sofern sie keine Symptome haben. [ad]Corona-Tests werden kostenpflichtig Kostenlose Bürgertests gibt es nur noch bis zum 10. Oktober 2021. Ab dem 11. Oktober müssen Ungeimpfte ihren Corona-Test in der Regel selbst bezahlen. Davon ausgenommen sind Personen, die nicht geimpft werden können oder für die es keine allgemeine Impfempfehlung gibt.
10. August 2021 | Weiterlesen