Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

„Sommerzeit – Ferienzeit“ in der HMT 2011

„Sommerzeit – Ferienzeit“ in der HMT 2011

Es ist Sommer in Rostock. Zumindest sagt das der Kalender. Und wie jeden Sommer wollen die Schauspielstudenten der Hochschule für Musik und Theater (HMT) auf der Open-Air-Bühne beweisen, was sie in zwei Jahren Studium gelernt haben. Für das Stück „Sommerzeit – Ferienzeit“ aus der Trilogie „Sommerfrische“ von Carlo Goldoni haben sie sechs Wochen lang geprobt. Und der Einsatz hat sich gelohnt. Leider macht ihnen der anhaltende Regen einen Strich durch die Rechnung. Die Vorstellung musste schon zur Premiere und auch am gestrigen Abend vom Innenhof in den Katharinensaal verlegt werden. Dort wirbeln die zehn Studenten geschützt vom Regen mit unzähligen Koffern über die Bühne. Diese dienen ihnen nicht nur als Reisegepäck, sondern ziehen sich auch als Kulisse symbolisch durch das ganze Stück. So verwandeln sie sich in den drei Akten mal zu Stühlen, mal zu einem Sofa und sogar zu einem Bett. In den Szenenwechseln laufen die Schauspieler wie Aufziehpuppen durch das Bild und stellen mit verschiedenen Tanzchoreografien die Koffer um. Auch wenn die Kulisse streng betrachtet spärlich ist, schaffen die Beteiligten durch Schirme, Girlanden, Vogelgezwitscher und Lichterketten eine sommerlich-schöne Atmosphäre. Der erste Akt der Komödie ist bereits sehr turbulent gestaltet. Dafür sorgen neben den schnellen Szenenwechseln auch die spritzigen Dialoge. Denn die Beziehungen der einzelnen Charaktere sind von Neid, Eifersucht und Geldgier geprägt. So gibt es immer wieder Sticheleien und sogar Wutausbrüche. Meist wird aber, zumindest vordergründig der Schein gewahrt. Denn schließlich wollen alle während des Sommerurlaubs aufs Land fahren und dort scheint das Ansehen noch wichtiger zu sein als in der Stadt. Da wird ein nicht fertig gewordenes, nach der neuesten Mode geschneidertes Kleid schon einmal zum Grund die Reise abzusagen. Doch ein viel größeres Problem ist das Geld. Die Protagonisten verschulden sich oder schmieden Pläne, um ihre Finanzen schnell aufzubessern und sind die meiste Zeit damit beschäftigt, diesen Umstand vor den anderen geheim zu halten. „Solange wir Geld haben, haben wir Freunde“ ist das Lebensmotto der 15 schillernden Persönlichkeiten. Gefühle werden vorgetäuscht und Hochzeiten eingeflochten, um mit der Mitgift die Schulden tilgen zu können. Worin das immer größer werdende Chaos endet, ist bis zum tatsächlichen Schluss nicht abzusehen. Nachdem der nicht vorhandene Vorhang gefallen ist, können die Schauspielstudenten ihren wohl verdienten Applaus genießen. Zuschauerin Rebecca Südmersen hat das Stück sehr gut gefallen. „Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen“, so die 26-Jährige. Die Studentin der Uni Rostock hat schon mehrere Vorstellungen des Sommertheaters gesehen, diese allerdings unter freiem Himmel. Schauspielstudentin Sandra Scherer ist auch zufrieden mit der zweiten Vorstellung. „Die Premiere war ausverkauft, was uns sehr motiviert hat“, so die Schweizerin. Nun hofft das gesamte Ensemble, dass die letzten beiden Aufführungen, am 24. und 25.07. vielleicht draußen stattfinden können. Denn dann soll der Himmel laut Wetterbericht wieder aufklaren. Das Wetter spielt auch bei der Tour durch Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, die den Studenten ab Dienstag bevorsteht, einen entscheidenden Faktor. „Wir spielen auf Freilichtbühnen, die wir vorher noch nicht gesehen haben. Wir müssen uns also spontan auf die Gegebenheiten vor Ort einstellen. Das wird noch einmal ganz anders als hier in Rostock“, erzählt Scherer nach der Vorstellung. Auch wenn das Ensemble der HMT mit seinem wunderbaren, unterhaltsamen Stück und ihrer farbenfrohen Ausstattung schon Sommerstimmung verbreitet, sollte doch auch das Wetter seinen Teil dazu beitragen. Drücken wir ihnen also die Daumen. Nähere Informationen, sowie Spielzeiten und Tourdaten sind auf der Homepage des Sommertheaters einzusehen.

23. Juli 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock am Sonntag bei Dynamo Dresden zu Gast

Hansa Rostock am Sonntag bei Dynamo Dresden zu Gast

Ein Umzug stand diese Woche im Mittelpunkt des Trainings beim FC Hansa Rostock. Raus aus den Miniluftschlössern, zurück in ein angemessenes Haus, wie Trainer Peter Vollmann es ausdrückte. Nach der Heimpleite im Auftaktspiel gegen den SC Paderborn ist die Mannschaft wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. „Wenn wir diesen Umzug gut überstanden haben“, blickte der Coach optimistisch in die Zukunft, „dann können wir auch in Dresden wieder gut spielen.“ Bis auf Stephan Gusche kann Vollmann im zweiten Saisonspiel auf den kompletten Kader zurückgreifen. Nur der Einsatz von Robert Müller nach einer Wadenverletzung im Training ist für Vollmann noch fraglich, doch „wir hoffen, dass er einsetzbar ist.“ Wie die Mannschaft am Sonntag auflaufen wird, steht noch nicht fest. Sehr wahrscheinlich ist jedoch eine Abkehr vom „Sechser“. Denn dass Hansa vor allem im Zentrum kompakter stehen muss, ist nach dem Auftaktspiel klar. Auch Mohammed Lartey und Kevin Pannewitz könnten sich dabei wieder auf den Zettel des Trainers bringen. „Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass man sich jetzt nicht von dieser Heimniederlage vom Stuhl ziehen lässt“, so Peter Vollmann. Erst nach sechs bis acht Spielen könne man seriös urteilen, wie der Saisonauftakt verlaufen sei. Mit Blick auf das als Risikospiel eingestufte Ost-Derby hofft der Hansa-Coach, dass das Hauptaugenmerk auf dem Platz liegt und das Spiel im Mittelpunkt steht. „Der Osten hat wieder einmal eine große Chance sich gut zu präsentieren“, ergänzte er. 29.000 Fans werden am Sonntag im ausverkauften Dresdner Glücksgas-Stadion erwartet, darunter rund 1700 Hansa-Anhänger, die ihre Mannschaft beim ersten Auswärtsspiel dieser Saison unterstützen wollen. Hansa-Pressesprecher Lorenz Kubitz wies noch einmal darauf hin, dass eine Anreise ohne Ticket nicht sinnvoll ist, da die Gästekasse nicht geöffnet sein wird. Das Stadiongelände wird durch die Polizei weiträumig abgesperrt, ohne Karte ist kein Zutritt möglich.

22. Juli 2011 | Weiterlesen
„Kummerschluss mit Schlummerkuss“

„Kummerschluss mit Schlummerkuss“

„Deutsche Sprache, schwere Sprache“, so sagt es das Sprichwort. Dass man auch viel Spaß mit Wörtern und Buchstaben haben kann, bewiesen gestern Abend der Erfurter Kabarettist Ulf Annel und das Liedermacherduo „Kalter Kaffee“ in der Kleinen Komödie in Warnemünde. Eigentlich sollte mit Beatrice Thron auch eine weibliche Sprachspielerin dabei sein, jedoch fiel sie leider krankheitsbedingt aus. Schon der Titel des Programms verriet den Zuschauern, in welche Richtung der Abend gehen würde. „Kummerschluss mit Schlummerkuss oder die Deutsche Sprache ist ein Witz.“ Das Theater war bis auf den letzten Platz mit gut gelaunten Besuchern gefüllt, die sich davon überzeugen lassen wollten, wie viel humoristisches Potenzial in Orthografie und Grammatik steckt. Doch bevor es richtig losging, wurde das Publikum zunächst gefordert. Die Musiker Björn Sauer am Klavier und Tilo Schäfer an der Gitarre betraten die Bühne und spielten ein Lied im 7/4-Takt. Dabei sollte mitgeklatscht werden, was sich jedoch durch den schnellen und ungewöhnlichen Rhythmus als relativ schwierig herausstellte. Doch die Zuschauer meisterten die Prüfung und konnten sich so vom regnerischen und kalten Wetter an der Küste aufwärmen. Und auch Ulf Annel vom Erfurter Kabarett „Die Arche“ setzte von Beginn an auf Publikumsbeteiligung. Zuerst beschäftigte er sich mit der Onomastik, der Namenskunde. Auf Zuruf erklärte er auf witzige Weise die Namen einiger Gäste. Schon fast typisch gab es einen Herrn Müller und auch einen Herrn Schulz. Ungewöhnlicher war da schon Herr Wach, der selbst einen Witz für seinen Namen parat hatte: „Meine Frau sagt immer: Großes W und kleines Ach.“ Wichtigstes Utensil des Künstlers war ein großer Schreibblock, auf dem während des Abends immer wieder lustige Sprachspiele notiert wurden. So fanden sich fantasievolle Namenskonstruktionen wie „Rainer Unsinn“ neben „dem wichtigsten Mann Deutschlands“, Dieter Bohlen, wieder, der durch leichtes Umstellen der Buchstaben zu einem bloeden Hirten wurde. Es ist erstaunlich, wie viel Spaß 30 Buchstaben machen können. Dies wusste auch schon der DDR-Schriftsteller Franz Fühmann, der mit „Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel“ eines der bekanntesten Sprachspielbücher verfasst hat. Aus der im Rostocker Hinstorff Verlag erschienen Neuauflage trug Ulf Annel die Geschichte der Schneeseefee vor. Über den Abend verteilt gab es dann noch Lieder von gescheiterten Existenzen und dem Leben auf dem Dorf zu hören, es wurden Reime geschüttelt und Worte präsentiert, die sich rückwärts und vorwärts gleichermaßen lesen lassen. Am Ende gab der Kabarettist noch den Ratschlag, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, denn mit Buchstaben könne man einfach tolle Geschichten erleben. Zukünftig auch mehr auf witzige Sprachphänomene achten wollen Helga und Hans-Günter Schellbach aus Hamburg. Die Urlauber nutzten den regnerischen Abend, um in die Kleine Kommödie zu gehen. „Und das hat sich auch gelohnt, es war wunderbar“, resümierte Helga Schellbach. Und auch ihr Mann fand es sehr erfrischend rübergebracht. Auch das Ehepaar konnte eine kuriose Sprachgeschichte erzählen. „An einer Hamburger Kreuzung steht ein Schild zum Krankenhaus und direkt darunter ist ein Wegweiser zum Friedhof angebracht.“ Sprache kann also ebenso wie das Wetter in letzter Zeit nicht nur sehr trocken sein. Man muss nur genau auf seine Umwelt achten und mal versuchen, ein wenig mit Buchstaben zu jonglieren. Wie wäre es zum Beispiel mit Ostrock in Rostock?

22. Juli 2011 | Weiterlesen
Premiere von „Pippi Langstrumpf“ in der Halle 207

Premiere von „Pippi Langstrumpf“ in der Halle 207

„Zwei mal drei macht vier, widdewiddewitt und drei macht neune, ich mach mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt“ – diese Zeilen sind wohl auf der ganzen Welt, wenn auch in unterschiedlichen Sprachen bekannt. Und auch wenn Astrid Lindgrens Geschichte um Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Ephraimstochter Langstrumpf schon vor über 60 Jahren entstand, bringt sie auch heute noch Kinder zum Staunen. Kein Wunder, denn wer lebt sonst schon alleine in einem großen Haus, nur mit einem Pferd und einem Affen oder hat einen Seeräuber als Vater? In Zusammenarbeit mit dem Volkstheater Rostock führt das Mecklenburgische Landestheater Parchim unter der Regie von Thomas Ott-Albrecht gerade die Geschichte der neunjährigen Pippi in Rostock auf. Zur Premiere haben sich viele Kinder mit ihren Eltern in der Halle 207 eingefunden. Bereits nach dem ersten Gong warten alle schon gespannt, was auf der Bühne gleich passieren wird. Wenn man genau hinsieht, kann man bereits Herrn Nilsson entdecken, der hinter dem Dachfenster der Villa Kunterbunt hervor lugt. Das Licht geht aus und die typische Melodie des Pippi Langstrumpf-Liedes ertönt. Hauptdarstellerin Jenny Maria Meyer tanzt in die Kulisse und singt die berühmten Verse. Zu ihr gesellen sich Herr Nilsson, ein Plüschaffe und ein Apfelschimmel, in dem zwei Schauspieler stecken. Die für Erwachsene altbekannte Geschichte setzt sich fort. Pippi lernt ihre Nachbarn Thomas und Annika kennen und erzählt ihnen von ihren meist wohl erfundenen Abenteuern auf hoher See. Neben ihren unglaublichen Geschichten ist die Piratentochter vor allem für ihre Auflehnung gegen die Erwachsenen bekannt. Das zeigt sie gleich in der nächsten Szene, beim Auftritt von Frau Prysselius, der Vorsitzenden des Waisenrates. Die möchte Pippi nämlich in ein Kinderheim schicken. Doch das lässt sich die freiheitsliebende Neunjährige nicht gefallen und treibt die „Prüsseliese“, wie sie sie nennt, zur Weißglut. Später auf dem Jahrmarkt beweist sie der Frau und ihren beiden Freunden dann, dass sie gut auf sich selbst aufpassen kann, weil sie das stärkste Mädchen der Welt ist. Mit Leichtigkeit schlägt sie den muskulösen Ringer Adolf, der 200 Kilogramm stemmen kann. Bei der Kulisse hat sich das Landestheater offensichtlich viel Mühe gegeben. Die Villa Kunterbunt hat sogar eine Veranda – auf der natürlich das Pferd steht – und ist vorne schlicht und etwas windschief, dafür aber innen aufwendig bemalt. In den Nachtszenen leuchten außerdem kleine Sterne über und neben der Bühne und das am Ende auftauchende Piratenschiff ist ebenso mit Liebe zum Detail gestaltet. Und auch die Schauspieler legen sich richtig ins Zeug, um ihre kleinen Zuschauer glücklich zu machen. Nicht nur die Pippi-Darstellung von Jenny Maria Meyer – mit ihrem verschmitzt frechem Lachen und den typisch-akrobatischen Darbietungen – sondern auch Annette Straubes Verkörperung der prinzipientreuen Frau Prysselius und der konservativen Lehrerin ist großartig. Am Ende des Stücks wird Pippis sehnlichster Wunsch erfüllt, die Rückkehr ihres Vaters erfüllt. Und alle, bis auf Frau Prysselius, tanzen ausgelassen auf der Bühne. Danach gibt es für die Darsteller einen tosenden Applaus mit klatschenden Händen und stampfenden Füßen. Auch Janno Pochstein, der mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester das Stück gesehen hat, ist begeistert. Er kannte Pippi schon vorher „aus dem Kinderkanal und vom Computer“. Welche der vielen Rollen ihm am besten gefallen hat? „Der Pirat. Nein, das Pferd!“, ruft der achtjährige Rostocker. In der Halle 207 hat er vorher schon einmal ein Theaterstück gesehen: In 80 Tagen um die Welt. „Da war ich gleich zwei Mal“, berichtet er. Auch „Pippi Langstrumpf“ wäre sicherlich einen zweiten Besuch wert. Die nächsten Vorstellungen sind am 22. Juli um 10 Uhr sowie am 23. und 24. Juli jeweils um 11 Uhr in der Halle 207 der ehemaligen Neptunwerft.

21. Juli 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock begibt „Hansa-Fananleihe“

FC Hansa Rostock begibt „Hansa-Fananleihe“

Trotz Heimpleite im Auftaktspiel der Zweiten Bundesliga – der Traum von der Erstklassigkeit bleibt. Erreichen möchte der FC Hansa sein Ziel mit den Fans und deren Geld. „Wir wollen nicht heute aufsteigen, aber Maßnahmen ergreifen, um übermorgen die Früchte zu ernten“, sagt Hansa-Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann. Innerhalb der nächsten sechs Jahre möchte die Hansa-Kogge wieder in die 1. Bundesliga. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen stellte Hofmann heute die „Hansa-Fananleihe“ der Öffentlichkeit vor. Als erster Verein der neuen Bundesländer bietet der FC Hansa seinen Fans und Sympathisanten die Möglichkeit, in die Zukunft ihres Clubs zu investieren. Ab mindestens 100 Euro ist der Fan dabei. Dafür können festverzinsliche Wertpapiere erworben werden, die als global verbriefte Anleihe im Wertpapierdepot der Bank eingebucht werden. Oder, wer es etwas repräsentativer mag, kann sich auch sogenannte „Schmuckanleihen“ kaufen, die in der Stückelung 100, 500, 1.000 oder 1.965 Euro und in verschiedenen Motiven angeboten werden. Durch die Zeichnung stellen die privaten Investoren Hansa Rostock sechs Jahre ihr Geld zur Verfügung. Pro Jahr erhalten sie im Gegenzug 5 Prozent Zinsen und sogar 2 Prozent zusätzlich für eine mögliche Spielzeit in der 1. Bundesliga. Die Abwicklung der Zinszahlungen und die Einlösung bei Fälligkeit übernimmt die Ostseesparkasse (OSPA). Sie erhält dafür keine Provisionen. 100 Prozent des Erlöses fließen an Hansa Rostock. Fünf Millionen Euro soll die Anleihe in die Kasse des Fußballvereins spülen. „Die FC Hansa-Fananleihe soll vornehmlich verwendet werden für Investitionen in die erste Mannschaft und um die Qualität der Nachwuchsmannschaft zu sichern“, sagte Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann. Je nachdem, wie viel Einnahmen aus der „Hansa-Fananleihe“ erzielt werden, sollen auch Umfinanzierungen von Darlehen vorgenommen werden, so Hofmann weiter. Bei aller Euphorie darf nicht vergessen werden, dass wie bei jeder Anleihe ein gewisses Restrisiko besteht. Sowohl die Zinszahlung als auch die Rückzahlung des Zeichnungsbetrages hängen davon ab, ob der FC Hansa hierzu wirtschaftlich in der Lage ist. An das Worst-Case-Szenario, den erneuten Abstieg in die dritte Liga, mochte heute keiner der Beteiligten denken. Im schlimmsten Fall droht jedoch ein teilweiser oder vollständiger Verlust des Kapitals. Über die genauen Konditionen und Risiken informiert der Verkaufsprospekt.

19. Juli 2011 | Weiterlesen
Rumpelstil-Konzerte in Warnemünde

Rumpelstil-Konzerte in Warnemünde

Rumpelstil, das sind die vier Berliner Musiker Peter, Blanche Miss Elliz, Max und Brumme. Und in dieser Besetzung gibt es die Band bereits seit 2001. Berühmt sind sie vor allem durch ihre Taschenlampenkonzerte geworden. Und die funktionieren eigentlich ganz einfach: Rumpelstil treten immer im Frühherbst noch vor der Dämmerung unter freiem Himmel auf. Jeder Zuschauer wird im Vorfeld dazu aufgefordert eine Taschenlampe mitzubringen und wenn es dann dunkel wird, leuchten die Lichter des Publikums wie Millionen Sterne am Nachthimmel. Doch noch ist es Hochsommer. Und da zieht es Rumpelstil, wie viele Touristen, an die Ostsee. In Bansin starteten sie Anfang des Monats ihre Ostseetour und diese Woche sind sie in Warnemünde zu sehen – jeden Abend mit neuen Liedern und einem anderen Programm. Da der Kurhausgarten nicht überdacht ist, musste natürlich für Sonnenschein gesorgt werden. Gut, dass Blanche einen direkten Draht zur Wetterhexe hat. Sechs Stunden habe sie am Montag mit ihr telefoniert, um die drohenden Wolken über Warnemünde vorbei ziehen zu lassen. Rumpelstil konnten also bei schönstem Wetter eine gute Stunde lang ihr buntes Treiben auf der Bühne präsentieren. Ihr Repertoire besteht aus Kinderliedern, witzigen Geschichten und Animation. So zeichnete Sänger Brumme die ganze Zeit über Tiere auf einem großen Zeichenblock, die dann verschenkt oder per Quiz auf der Bühne verlost wurden. Auch das wichtigste Element eines Kinderkonzerts darf bei den Berlinern nicht fehlen: die aktive Teilnahme der kleinen Zuschauer. So durften sie beim Affen-Lied zum Refrain „Alles Banane steht auf seiner Fahne“ mit ihren Armen Bananen und Fahnen in die Luft malen. Zu Blanches Lied über „Mambuso“, dem Lieblingskuscheltier in ihrer Kindheit, tauchte dann ein überdimensionaler, schwarz-weiß gefleckter Teddy auf der Bühne auf. Der zog vor allem die Blicke der Kleinsten auf sich. Neben dem Unterhaltungswert haben die Lieder von Rumpelstil auch einen pädagogischen Effekt. In „Rette sich wer kann, die Werbung fängt gleich an“ wird den Kindern geraten, nicht alles zu glauben, was sie im Fernsehen sehen. Außerdem hielt die Band ihr Publikum mit Quizfragen auf Trab. Bei dem Lied „In der Badewanne sitzt ein Prinz“ musste genau mitgezählt werden, wie viele Personen und Tiere ins Wasser steigen und wie viele am Ende, nachdem das Krokodil alle Insassen aufgefressen hat, übrig bleiben. Bei der richtigen Antwort durften die Kinder sich dann über den Kopf streicheln und im Chor sagen: „Du bist ein schlaues, schlaues Teil.“ Nach dem Ende der letzten Geschichte und des letzten Liedes applaudierte das Publikum und die Band nahm ihnen das Versprechen ab, morgen Abend wieder zu kommen. Den vier Mädchen Josefin (7) und Vanessa Koball (6) und Sandra (11) und Sarah Richter (13) hat das Konzert sehr gut gefallen. Die Cousinen kommen aus Schwerin und machen Ferien bei ihrer Tante Martina Koball in Rostock. Die Mädchen erzählten, dass sie die Lieder noch nicht kannten, aber ihre Tante berichtigte sie. „Doch wir waren schon einmal bei einem Konzert, aber da hat es so stark geregnet, dass wir gar nicht so viel mitbekommen haben.“ Sie wollen auf jeden Fall versuchen, zum nächsten Konzert zu gehen, wissen aber noch nicht, ob sie es bei ihrem vollen Ferienprogramm schaffen werden. Rumpelstil treten noch an folgenden Tagen im Kurhausgarten Warnemünde auf: Konzert am 19. Juli, von 18:30 Uhr bis 19:45 Uhr Nachthüpferkonzert am 20. Juli, von 20:30 Uhr bis 22:00 Uhr Konzert am 21. Juli, von 18:30 Uhr bis 19:45 Uhr Der Eintritt ist frei. Vormerken: Das nächste Taschenlampenkonzert ist am 01. Oktober im Rostocker Zoo.

19. Juli 2011 | Weiterlesen
Sommertheater der HMT startet am 21. Juli 2011

Sommertheater der HMT startet am 21. Juli 2011

Es ist wieder Open-Air-Zeit. Und die betrifft nicht nur Konzerte, sondern auch Theateraufführungen. So wie das alljährliche Sommertheater der Schauspielstudenten der Hochschule für Musik und Theater (HMT), das traditionell im Innenhof des Katharinenstifts zu sehen ist. Und genau dort proben momentan noch die zehn Jungschauspieler das Stück „Sommerzeit – Ferienzeit“ aus der Trilogie „Sommerfrische“ von Carlo Goldoni. Die Geschichte des italienischen Komödiendichters aus dem 18. Jahrhundert ist nach wie vor aktuell. „Ich suchte nach einem Stück, das moderne Themen aufgreift, unterhaltsam ist und in dem zehn relativ gleichwertige Sprechrollen vorkommen“, begründete Regisseurin Anke Salzmann ihre Wahl. Die Schauspielstudenten waren seit Mitte Juni aber nicht nur mit Proben, sondern auch mit der Organisation ihrer Tour beschäftigt. Sie stellten selbst den Kontakt zu den Spielstätten her und gestalteten auch das Werbeplakat. Für die Aufführung in der HMT erhielten sie Geld von einem Ausstattungsetat, die Tour finanzieren sie jedoch aus eigener Tasche. Stationen ihrer Reise werden unter anderem Kühlungsborn, die Freilichtbühne Spandau und Ahrenshoop sein. Als Ensemble spielten die Studenten des 4. Semesters schon bei Friedrich Schillers „Die Räuber“, einer Koproduktion mit dem Volkstheater, und an Schulen zusammen. Das aktuelle Stück handelt vom perfekten Urlaub der Luxusklasse und von einer bunt zusammengewürfelten Reisegruppe. Doch das Drama lässt nicht lange auf sich warten. Es gibt Eifersüchteleien, Neid und Konkurrenz. Die spritzigen Dialoge und das rasante Tempo auf der Bühne werden zusätzlich für eine gehörige Portion Humor und Unterhaltung sorgen. Dafür sind die Schauspielstudenten Martin Doering, Torsten Flassig, Samira Hempel, Tino Kühn, Lisan Lantin, Clemens Maria Riegler, Sandra Scherer, Lysann Schläfke, Andreas Schulz und Anna Tarkhanova zuständig. Die Besetzung wurde von Regisseurin Salzmann im Vorfeld ausgewählt. „Aber wir sind zufrieden mit unseren Rollen“, erzählten Tino und Torsten, woraufhin beide lachten, da Tino eine Tante mit pinkfarbener Strumpfhose und großem Hut spielt. Auf die Frage, ob sie vor der Premiere in Rostock und der Tour aufgeregt sind, folgte nur zaghaftes Kopfschütteln. „Wir haben als Ensemble ja schon öfter zusammen gespielt“, fügte Torsten hinzu. Also kann dem diesjährigen Sommertheater, abgesehen von einem plötzlichen Regenschauer nichts mehr im Weg stehen. Die Aufführungen finden ab dem 21. Juli (Premiere) an jeweils fünf aufeinanderfolgenden Tagen jeweils um 21 Uhr statt – bei gutem Wetter im Innenhof der HMT, bei schlechtem im Katharinensaal. Der Eintritt beträgt 10,50 EUR (ermäßigt: 5,50 EUR). Karten sind an den ausgewiesenen Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse zu erhalten. Weitere Informationen gibt auf der Homepage des Sommertheaters.

18. Juli 2011 | Weiterlesen
Absolut(e) Tango in der Straßenbahnwerkstatt

Absolut(e) Tango in der Straßenbahnwerkstatt

Mit einem Lächeln saßen die Fahrgäste in den drei Straßenbahnen, die sich gestern Abend vom Hof der Straßenbahnwerkstatt ins nächtliche Rostock schlängelten. In der Hand (und nicht im Mund) hielten viele Frauen eine langstielige rote Rose. Sie gehörten zu den über 800 Besuchern, die in der Werkstatt der Rostocker Straßenbahn AG am Schwanenteich das Konzert „Absolut(e) Tango“ erlebt hatten. Die Rosen gab es am Einlass, werden sie doch – mit dem Mund gehalten – oft mit dem leidenschaftlichen Tanz aus Südamerika in Verbindung gebracht. Der Ort des Konzertes der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, die über 80 Meter lange Betriebshalle im urbanen Rostock, passte gut zum Tango. Denn der Tango ist ein Großstadtphänomen. Seine Wiege liegt in den Bordellen und Kneipen der Armenviertel von Buenos Aires und Montevideo. Hier entwickelte er sich aus einer Mischung der Musik und Tänze der europäischen und auch afrikanischen Einwanderer, die zahlreich in die Hafenstädte strömten. Angesichts der dort herrschenden widrigen Zustände wurde der Tango zum Lebensgefühl, in dem sich Melancholie und Stolz ausdrücken: musikalisch und tänzerisch in gleitenden Schritten, abrupten Stillstehen und ausgedehnten Promenaden. So wie die Straßenbahn Fahrgäste bewegt, so bewegte auch „Absolut(e) Tango“ die Festivalbesucher. Allerdings bewegten sie sich nicht auf den Beinen, denn getanzt wurde an diesem Konzertabend nicht. Vielmehr stand der „Tango Nuevo“ auf dem Programm, eine vom Tanz losgelöste Form des Tangos, die sich später aus einer Verknüpfung von Elementen der Neuen Musik und des Jazz mit den traditionellen Musizierformen des Tangos herausbildete. Vom wichtigsten Wegbereiter des „Tango Nuevo“, Astor Piazzolla, erklangen gleich drei Stücke: „Todo Buenos Aires“, Tres Tango Part III“ und „Vayamos al diablo“. Präsentiert wurden sie vom holländischen Bandoneonisten Carel Kraayenhof, der mit dem 1992 verstorbenem Piazzolla bereits auf persönliche Einladung hin zusammengearbeitet hatte. Auch die Gäste der Hochzeit des niederländischen Kronprinzenpaars kamen schon in den Genuss seines musikalischen Könnens. Der Braut konnte er sogar Tränen entlocken. Die Rostocker waren ebenfalls von dem vielseitigen und leidenschaftlichem Spiel Kraayenhofs angetan. Aber nicht nur sein musikalisches Talent stellte der Künstler unter Beweis. Auch als Komponist trat er auf. Mit dem episch, gespannten Sound von „The Chase“ eröffnete er das Konzert. „Suite Compasión“ war ein weiteres seiner Stücke im Programm. Mit Musik von Gene Pritsker, Daniel Schnyder, Juan Pablo Dobal, Mike Block, Buddhuza und Charles Coleman entfaltete es eine große Vielfalt des jungen Tangos, der sich mal zackig und energisch, verspielt und heiter, aber auch unheimlich, melancholisch oder verträumt anhörte. Mehr als nur ein Begleitorchester für den Solisten Kraayenhof war das Absolute Ensemble aus New York. Ihre individuellen musikalischen Fähigkeiten konnten einige Musiker besonders in den Soli zum Scheinen bringen, wofür sie begeisterten Applaus vom Publikum ernteten. Die musikalische Leitung hatte Kristjan Järvi übernommen. Der charismatische Dirigent holte nicht nur das Beste aus dem Orchester heraus. Besonders bei den Zugaben verstand er es, die Zuhörer zum Mitmachen zu animieren. Viele von ihnen hatten aber auch zuvor schon genau, teilweise mit geschlossenen Augen, zugehört und auf jeden pfiffigen Schlussakkord mit kurzem Lächeln und Beifall reagiert. Von der unübersehbaren Spielfreude der Musiker auf der Bühne ließen sie sich gern anstecken. „Ein tolles Konzert. Man merkt, dass es ihnen Spaß macht“, sagte ein Besucher im Anschluss. „Wenn der wieder spielt, bin ich auch wieder dabei“, pflichtete seine Begleiterin bei, die sich besonders von Kraayenhof angetan zeigte.

18. Juli 2011 | Weiterlesen
HMT-Musikpreis 2011 vergeben

HMT-Musikpreis 2011 vergeben

Wie jedes Jahr zum Ende des Sommersemesters wurde an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) am vergangenen Wochenende wieder der HMT Musikpreis vergeben. Drei Tage lang stellten sich insgesamt acht Hochschulensembles einer Jury aus Hochschulprofessoren. Es wurden folgende Preise verliehen: In der Wertungskategorie „Kammermusik Duo-Besetzungen“ 1. Preis: Sabina Souleimanova-Kunke und Kamilla Souleimanova-Schmidt (Klavierduo) 2. Preis: wurde nicht vergeben 3. Preis: Yukari Ito und Mari Inoue (Klavierduo) Sonderpreis für die beste Interpretation des Werkes nach 1970: Sabina Souleimanova-Kunke und Kamilla Souleimanova-Schmidt (Klavierduo) Wertungskategorie „Kammermusik ab Trio – Besetzungen“ 1. Preis: Fabian Friedrich, Axel Meier und Jacob Przemus (Schlagzeugtrio) 2. Preis: Trio d’anches de Berlin: Stephanie Treichl, Melina Paetzold und Vladimír Sedlák 3. Preis: María del Mar Vargas Amezcua, Artem Keshabyan, Aline Cousy und Xin-Liang Hu (Streichquartett) Sonderpreis für die beste Interpretation des Werkes nach 1970: Fabian Friedrich, Axel Meier und Jacob Przemus (Schlagzeugtrio) Am Sonntag ging der Wettbewerb mit einem Preisträgerkonzert zu Ende. Quelle: HMT, Foto: Ulrike Bals

18. Juli 2011 | Weiterlesen
Kreativer Marktplatz „Ponyhof“

Kreativer Marktplatz „Ponyhof“

Wenn man die Menschen auf der Straße fragen würde, was in Rostock fehlt, gäbe es sicherlich viele Antworten. Für Charlotte Berger gab es nur eine: ein Netzwerk für die vielen kreativen Köpfe in Rostock. Ihre Idee vom Kreativmarkt „Ponyhof“ verwirklichte sie das erste Mal Anfang des Jahres im „Warmbad“. Schnell sprach sich die gute und günstige Möglichkeit für junge Künstler ihre Produkte bekannt zu machen oder gleich zu verkaufen herum. „Für den Ponyhof gab es beim zweiten Mal so viele Anmeldungen, dass wir einige vertrösten mussten, weil die Fläche einfach zu klein war“, berichtete Charlotte Berger. Auch deshalb fand der Kreativmarkt am letzten Sonntag an einem anderen Ort, nämlich unter freiem Himmel am Brink statt. Das Wetter war zwar etwas launisch, doch die meiste Zeit kamen die Stände ohne Regenschutz aus und die Sonntagsspaziergänger konnten sich in Ruhe alles ansehen. Und zu sehen gab es viel: Ständer mit Secondhand-Kleidung, Fotografien, selbst gefertigten Schmuck oder gehäkelte Mützen. Und diese stammten nicht etwa von ein paar Großmüttern, nein von drei 17-jährigen Rostockern. Karl, Felix und Klaas haben fleißig gehäkelt und stehen hinter einem Tisch voller bunter Mützen. Momentan sind sie noch in der Anfangsphase ihres Projekts „Jawoll“. Bald soll es eine Homepage geben, auf der die Käufer ihre Mützen individuell, nach Muster oder Farbe, bestellen können. Zwei Stände weiter stehen Kristina und Anne und bieten selbst gemachte Schmuckstücke an. Doch in Zukunft wollen auch sie ihre Produkte nicht mehr nur auf Märkten, sondern zusätzlich auf der Internetseite „DaWanda“ verkaufen. Interessant sind vor allem die Bestandteile ihres Schmucks. Die hatten früher oft eine andere Bestimmung, seien es Teile einer zerlegten Kette von Oma oder kleine Holzscheiben. „Ich liebe es, wenn ich Dinge zweckentfremden kann“, so Anne. Verbunden mit den ersten beiden Ponyhofveranstaltungen war immer eine Party mit jungen DJs aus Rostock. Die wurden nun kurzerhand auch zum Brink bestellt und sorgten bei Standbesitzern und Verkäufern für gute Laune. Ein Highlight des Tages war die Auszeichnung der „schönsten Stallung“, also des kreativsten Standes, durch eine unabhängige Jury. Zu gewinnen gab es einen extra für diese Zwecke angefertigten Pokal. Und den durfte das Künstlerkollektiv „Weird_ARTicle“ mit nach Hause nehmen. Die Maler und Designer Maria, Riccardo, Arne und Jörn freuten sich über den Sieg ihres Stands, für dessen Aufbau sie eine Stunde gebraucht haben. Doch wer von den Vieren darf den Pferdepokal behalten? „Der wandert jetzt von einem zum anderen“, erklärte Jörn. Neben den großen und auffälligen Ständen boten auch kleinere die Möglichkeit, Überraschendes zu entdecken. So wie die Ohrringe von Nina. Die 20-Jährige fertigt ihren Schmuck aus alten CDs an. „Ich schneide mit dem Cutter eine Form aus, ritze ein Muster hinein, verziere sie vielleicht noch mit Blattgold und schiebe dann alles in den Ofen.“ Am Ende müssen die Ohrringe noch abgeschliffen und mit kleinen Häkchen versehen werden. So entsteht nicht nur einzigartiger und fantasievoller Schmuck, auch die Umwelt wird durch das Recycling geschont. „Als Einzelner ist es schwer, Aufmerksamkeit zu bekommen und sich gegen die alteingesessenen Künstler durchzusetzen. Dafür gibt es den Ponyhof“, fasste Charlotte eine der vielen Aufgaben und Vorteile des Kreativmarkts zusammen. Der Name „Ponyhof“ kommt übrigens nicht von ungefähr, wie Charlotte mir erklärte. „Er geht zurück auf die Floskel ‚Das Leben ist kein Ponyhof‘. Ich habe mich immer gefragt, wieso das so sein muss. Und da ich denke, dass Kreativität Freiraum braucht, wollte ich das Leben, zumindest bei dieser Veranstaltung, doch zum Ponyhof machen.“ Der nächste Ponyhof ist schon in Planung, genauso wie eine Homepage, auf der die wichtigsten Infos rund um den Kreativmarkt zu finden sein werden. Mitmachen kann jeder, der schöpferisch tätig ist und seine Produkte anbieten oder sich mit anderen Künstlern darüber austauschen will. Und natürlich wird es wieder eine Prämierung der „schönsten Stallung“ geben. Man darf also gespannt sein, was in den kreativen Köpfen und Werkstätten bis dahin entsteht.

18. Juli 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock verliert gegen den SC Paderborn mit 1:2

FC Hansa Rostock verliert gegen den SC Paderborn mit 1:2

Knapp 20.000 Fans verfolgten heute in der DKB-Arena das Auftaktspiel ihrer Mannschaft, doch der Saisonstart in die 2. Fußball-Bundesliga ist missglückt. Trotz Tino Semmers Führungstreffer in der 19. Minute startet der FC Hansa Rostock mit einer Heimniederlage gegen Paderborn in die neue Spielzeit. Björn Ziegenbein und Mohammed Lartey müssen auf der Bank Platz nehmen, dafür kommen alle vier externen Neuzugänge ab Spielbeginn zum Einsatz. Trainer Peter Vollmann setzt von Anfang an auf Angriffsspiel: Marcel Schied und Neuzugang Tino Semmer im Sturm, dahinter Phantom Marek Mintal. Im Tor fällt die Entscheidung zugunsten des 20-jährigen Kevin Müller aus. Die Hansa-Elf zeigt sich zu Spielbeginn nervös und findet nicht die nötige Ruhe. Ungenauigkeiten und Abstimmungsprobleme laden die Gäste zu Kontern ein. Die erste Schrecksekunde gibt es für die Hansa-Fans bereits in der 7. Spielminute, als Florian Mohr nach einem Freistoß das Tor der Gastgeber nur knapp verfehlt. Kurz darauf ist es Alban Meha, dessen Freistoß dem Rostocker Kasten gefährlich nahe kommt. Doch auch Hansa zeigt sich gefährlich im gegnerischen Strafraum – in der 9. Minute verpasst Timo Perthel nach einem Zuspiel von Marek Mintal das Tor der Gäste aus etwa 15 Metern Entfernung nur knapp. Zwei Minuten später versucht es Tino Semmer nach einem langen Ball von Pavel Kostal mit einem Schlenzer, verfehlt den Kasten jedoch um wenige Zentimeter. In der 19. Minute können die Hansa-Fans jubeln. Nach einem weiten Abwurf von Müller setzt sich Tobias Jänicke auf der rechten Seite durch und flankt den Ball in den Strafraum, wo der frei stehende Tino Semmer das Leder aus wenigen Metern zum 1:0-Führungstreffer einschiebt. Nur zwei Minuten später kommt jedoch Paderborn mit Jens Wemmer über die rechte Seite. Wemmer setzt sich durch und flankt auf den völlig frei stehenden Daniel Brückner, der aus knapp 15 Metern auf das Rostocker Tor schießt. Kapitän Sebastian Pelzer fälscht den Schuss von Brückner beim Rettungsversuch unglücklich ins eigene Tor ab – unhaltbar für Keeper Kevin Müller. Mit dem Stand von 1: 1 verabschieden sich die Mannschaften in die Halbzeitpause. Nach dem Wiederanpfiff steht Hansa in der Abwehr kompakter, doch in der Offensive bleiben Torchancen weiterhin Mangelware. In der 64. Minute reagiert Trainer Vollmann und bringt Björn Ziegenbein für Timo Perthel sowie Mohammed Lartey für Marcel Schied ins Spiel. In der 70. Minute kommt der Ball von Ziegenbein zu Jänicke, doch leider etwas überraschend – schlecht getroffen geht das Leder knapp am linken Pfosten vorbei. Dann die 81. Minute: Nachdem Jänicke den Ball im gegnerischen Strafraum verliert, folgt ein schneller Konter der Gäste. Nach einem schönen Passspiel der Paderborner schießt Nick Proschwitz schließlich das Leder durch die Beine von Pavel Kostal ins linke untere Eck – keine Chance für Kevin Müller. Nicht einmal 20 Sekunden dauert der Konter und es bleibt die einzige echte Chance für die Gäste in der zweiten Hälfte. Und doch ist diese Szene exemplarisch dafür, wie schwer sich Hanse heute mit dem Umschalten von Angriff auf Abwehr tut und wie viele Freiräume dem Gegner gelassen werden. In den letzten fünf Minuten gibt Hansa noch einmal alles. Nach einer Ecke hat Michael Wiemann in der Nachspielzeit die letzte große Chance, verfehlt den Kasten jedoch knapp. Die Moral stimmt, doch für den Ausgleich reicht es nicht mehr – es bleibt beim Endstand von 1:2. So bitter die Niederlage für den FC Hansa Rostock ist, besteht dennoch kein Grund zur Panik, gibt es in den verbleibenden 33 Spieltagen doch noch 99 Punkte zu holen. „Wir werden uns nicht verrückt machen lassen, wenn es am Anfang vielleicht nicht so top läuft, wie sich das alle wünschen“, sagte Peter Vollmann vor dem Spiel. In der letzten Saison folgte auf Niederlagen stets ein Sieg. Die Chance dafür bietet sich am nächsten Sonntag im Ost-Derby gegen Dynamo Dresden. Tore: 1:0 Tino Semmer (19. Minute) 1:1 Daniel Brückner (21. Minute) 1:2 Nick Proschwitz (81. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann, Pavel Kostal, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller (Tom Weilandt, ab 84. Minute) Tobias Jänicke, Timo Perthel (Björn Ziegenbein, ab 64. Minute) Marek Mintal Tino Semmer, Marcel Schied (Mohammed Lartey, ab 64. Minute) Fotos: Joachim Kloock

17. Juli 2011 | Weiterlesen
15. Internationaler DLRG-Cup 2011 am Warnemünder Strand

15. Internationaler DLRG-Cup 2011 am Warnemünder Strand

Nanu, was war denn das gestern? Ein Sommertag mit strahlendem Sonnenschein, warmen Temperaturen und ohne Regen? Das muss ausgenutzt werden, also Badesachen eingepackt und nichts wie hin zum Strand. Aber Vorsicht, vor lauter Übermut nicht im Wasser ertrinken. In Notsituationen helfen glücklicherweise Rettungsschwimmer. In Rostock gibt es dafür die Wasserwacht. Aber auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) überwacht viele Strände und Badestellen an der Küste und den Binnenseen. 41 Mannschaften aus den DLRG-Ortsverbänden Deutschlands, acht Nationalteams aus Europa und ein Australier waren in den letzten beiden Tagen nach Warnemünde gekommen, um beim 15. Internationalen DLRG-Cup ihre Kräfte im Rettungsschwimmen zu messen. In fünf Einzeldisziplinen und drei Staffeldisziplinen wurden die Schnellsten ermittelt. Dabei kam es nicht nur auf kraftvolles Schwimmen an. Wer vorn dabei sein wollte, musste auch schnell laufen und paddeln können. Für das Rostocker Team lief es nicht ganz so wie erwünscht. „Dieses Jahr sind wir viel, viel schlechter als wir gedacht hätten“, zeigen sich die vier Sportler etwas zerknirscht über die Teamwertung vor dem letzten Staffelrennen des Turniers. Hier müssen sie ohne ihren Teamkollegen Björn Fähnle auskommen, der auch für das Deutsche Nationalteam startet. Dafür sind sie mit den Einzelplatzierungen zufrieden. So musste sich Daniel Wilke beim Ski Race am Freitag nur ganz knapp Shannon Eckstein aus Australien geschlagen geben. Der Profisportler wurde seiner Favoritenrolle gerecht und schwamm auch seinen Herausforderern beim Oceanman-Triathlon locker davon. Als einziger Australier konnte er beim DLRG-Cup genügend Punkte für den siebten Platz in der Nationenwertung sammeln. Die Bedingungen schätzen die Rostocker Rettungsschwimmer als „heute gut, gestern schlecht vom Wetter her“ und aus sportlicher Sicht genau umgekehrt ein. „Wir mögen es, wenn Wellen sind, da wir hier immer mit Wellen trainieren“, sagt Bengt Behrens und verspricht sich gegenüber den vielen anderen Mannschaften aus dem Binnenland einen Heimvorteil. Aber Wellen mag auch Binnenländerin Julia Schatz. Die 25-jährige Berlinerin studiert Sport in Köln, tritt aber neben der deutschen Nationalmannschaft auch für den Halle-Saalekreis beim DLRG-Cup an und das ausgesprochen erfolgreich. Gleich in mehreren Disziplinen erkämpfte sie sich Medaillenplätze. Auch die Königsdisziplin den Triathlon „Oceanwoman“ konnte sie mit deutlichem Vorsprung für sich entscheiden. Damit führt sie auch die Einzelwertung der Damen an, gefolgt von Mannschaftskollegin Aline Hundt und der Dänin Caroline Kleemann auf den Plätzen zwei und drei. „Es hat wirklich Spaß gemacht“, strahlt die glückliche Gewinnerin. „Wir hatten gestern ja viel Regen und auch Wellen, was mir persönlich ja am meisten Spaß macht. Heute dafür etwas weniger, aber die Bedingungen hier in Warnemünde sind einfach herrlich.“ Das erfolgreichste Team in der Gesamtnationenwertung war, wie im letzten Jahr, das Deutsche Nationalteam, vor dem niederländischen und dänischen Nationalteam. Die Rostocker Mannschaft errang den fünften Platz bei der Mannschaftswertung der DLRG-Gruppen. Hier die Ergebnisse und eine Fotogalerie vom zweiten Turniertag: Beach Flags Women 1. Platz Lindahl, Kristina (Schweden) 2. Platz Kröhler, Alena (DLRG Nieder-Olm / Wörrstadt) 3. Platz Riehm, Alina (DLRG Pohlheim) Beach Flags Men 1. Platz Hendriks, Robert (Niederlande) 2. Platz Kappler, Benjamin (DLRG Luckenwalde) 3. Platz Tortosa, Frederic (Schweiz) Board Race Women 1. Platz Schatz, Julia (Deutschland) 2. Platz Kleemann, Caroline (Dänemark) 3. Platz Peeters, Marianka (Niederlande) Board Race Men 1. Platz Eckstein, Shannon (Australien) 2. Platz Roggenland, Daniel (Deutschland) 3. Platz Ertel, Christian (DLRG Stralsund) Rescue Tube Rescue Women 1. Platz Deutschland 2. Platz DLRG Region Uetersen 3. Platz Niederlande Rescue Tube Rescue Men 1. Platz Deutschland 2. Platz DLRG Stralsund 3. Platz DLRG Region Uetersen Oceanwomen 1. Platz Schatz, Julia (Deutschland) 2. Platz Hundt, Aline (Deutschland) 3. Platz Kleemann, Caroline (Dänemark) Oceanmen 1. Platz Eckstein, Shannon (Australien) 2. Platz Loosen, David (Deutschland) 3. Platz Hassemeier, Marcel (Deutschland) Oceanwomen Relay 1. Platz Deutschland 2. Platz Dänemark 3. Platz Niederlande Oceanmen Relay 1. Platz Deutschland 2. Platz DLRG Halle-Saale 3. Platz DLRG Rostock Alle Ergebnisse und das komplette Gesamtergebnis auf der Website der DLRG. Fotos vom 15. Internationalen DLRG-Cup 2011 in Warnemünde:

17. Juli 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt dem SC Paderborn mit 1:2

Hansa Rostock unterliegt dem SC Paderborn mit 1:2

Rund 20.000 Zuschauer verfolgten heute in der DKB-Arena das Auftaktspiel des FC Hansa Rostock gegen den SC Paderborn 07. „Wir müssen unseren Vorteil nutzen“, erklärte Trainer Peter Vollmann im Vorfeld und setzte beim Saisonauftakt von Anfang an auf Angriffsspiel. Marcel Schied und Neuzugang Tino Semmer im Sturm, dahinter Phantom Marek Mintal – große Überraschungen gab es nicht in der Aufstellung des FC Hansa Rostock. Die Torwartfrage konnte der 20-jährige Kevin Müller für sich entscheiden. Die erste Schrecksekunde gibt es für die Hansa-Fans bereits in der 7. Spielminute, als Florian Mohr nach einem Freistoß das Tor der Gastgeber nur knapp verfehlt. Kurz darauf ist es Alban Meha, dessen Freistoß nur knapp am Tor der Rostocker vorbei geht. Doch auch Hansa zeigt sich gefährlich – in der 9. Minute ist es Timo Perthel, der das Tor der Gäste nach einem Zuspiel von Marek Mintal verfehlt. Jubelschreie in der 19. Minute. Tobias Jänicke setzt sich auf der rechten Seite durch und flankt den Ball in den Strafraum. Der frei stehende Tino Semmer lässt sich seine Chance nicht entgehen und schiebt das Leder zum 1:0-Führungstreffer ein. Nur zwei Minuten später sorgt Daniel Brückner dann aber schon für den Ausgleich der Gäste. Unglücklich fälschte dabei Sebastian Pelzer den Schuss von Brückner unhaltbar für Keeper Kevin Müller ins eigene Tor ab. Mit dem Stand von 1:1 geht es für die Mannschaften in die Halbzeitpause. In der zweiten Hälfte ist das Spiel der Hanseaten von mehr Übersicht geprägt. Paderborn setzt weiterhin auf schnelle Konter und zeigt sich bei Standards kreuzgefährlich. Mit einem Punkt möchte sich jedoch keines der Teams zufriedengeben. In der 64. Minute kommen Björn Ziegenbein für Timo Perthel und Mohammed Lartey für Marcel Schied ins Spiel. In der 70. Minute kommt der Ball von Ziegenbein zu Jänicke, doch leider etwas überraschend – schlecht getroffen geht das Leder knapp am linken Pfosten vorbei. In der 81. Minute ist es dann Nick Proschwitz, der die Gäste mit einem Schuss aus gut zehn Metern ins kurze Eck in Führung bringt. Die Rostocker Abwehr macht keine glückliche Figur. Doch Hansa kämpft weiter und Michael Wiemann hat nach einer Ecke in der Nachspielzeit die letzte große Chance, verfehlt den Kasten jedoch knapp auf rechter Seite – es bleibt beim Endstand von 1:2. Ein spannendes Spiel, bei dem der FC Hansa eine gute Offensive gezeigt hat, jedoch oft zu nachlässig und unkoordiniert in der Abwehr war, damit leider kein Punkt auf dem Habenkonto. Der ausführliche Bericht mit Bildern zur Partie des FC Hansa Rostock gegen den SC Paderborn 07 ist inzwischen online.

17. Juli 2011 | Weiterlesen
9. CSD in Rostock 2011

9. CSD in Rostock 2011

Seit der Auflehnung von Schwulen und Lesben gegen die herrschende Polizeiwillkür 1969 auf der Christopher Street (New York) hat sich einiges verändert. Homosexuelle erfahren über 40 Jahre später mehr Akzeptanz in der Gesellschaft. Doch noch immer gibt es für sie Gründe jedes Jahr im Sommer weltweit auf die Straße zu gehen. In Rostock ist es in diesem Jahr der Umstand, dass für eingetragene Lebensgemeinschaften nicht die gleichen Rechte wie für Ehen gelten. Das bezieht sich vor allem auf das Einkommenssteuer- und das Adoptionsrecht. Manuela Schwesig, Sozialministerin des Landes, hat zum ersten Mal die Schirmherrschaft über den Christopher Street Day (CSD) Rostock übernommen. In ihrer Ansprache fordert sie die deutschen Regierungen auf, für mehr Toleranz und vor allem Gleichberechtigung zu sorgen. „Das Familienrecht muss unabhängig von der sexuellen Identität eines Menschen sein“, ruft sie und erhält dafür Applaus vom Publikum am Neuen Markt. Nach dieser Eröffnungsrede kann der Mittelpunkt jedes CSDs, die Parade, beginnen. Mit fünf bunt geschmückten Wagen, lauter Musik und jeder Menge Fußvolk zieht die Demonstration durch Rostocks Innenstadt. Neben dem Politischen geht es nämlich auch noch um etwas anderes beim CSD: der Stolz auf die sexuelle Identität. Aus diesem Grund ist der Umzug meist ein buntes und schrilles Spektakel. Es gibt keinen Dresscode, von Lack und Leder bis zur Jeanshose ist beim diesjährigen CSD wie immer alles dabei. Die beiden Schleswig-Holsteiner Dennis und Wiebke sind extra für dieses Ereignis nach Rostock gereist. „Wir tingeln dieses Jahr von CSD zu CSD“, erzähle Dennis. Er ist das erste Mal bei der Rostocker Parade dabei, Wiebke das zweite Mal. Erfahrung haben die beiden aber schon bei den CSDs in Hamburg sammeln können. Ob das „Tor zur Welt“ toleranter gegenüber Schwulen, Lesben und Transgendern ist? Sie schütteln den Kopf. „Aber man kann vielleicht sagen, dass der Norden toleranter ist als der Süden Deutschlands“, fügte Wiebke noch hinzu, bevor sie sich wieder ins Getümmel mischen. Dass die Teilnehmer der Parade, ob homo- oder heterosexuell, sich für die Rechte von Lesben und Schwulen einsetzen wollen, ist klar. Aber wie sieht es mit den zahlreichen Zuschauern aus? Marion Rieck steht am Universitätsplatz und beobachtet den bunten Zug. Die 61-Jährige ist sehr aufgeschlossen und findet die Teilnehmer der Parade ehrlich und mutig. „Auch wenn ich kein direktes Maß habe, glaube ich, dass der CSD die Akzeptanz in Rostock vorangebracht hat. Aber wahrscheinlich hat auch der Fortschritt dazu beigetragen“, sagt die Rostockerin, die die Parade nun schon zum zweiten Mal verfolgt. Viele Vereine, Institutionen und politische Parteien sind wie jedes Jahr beim CSD dabei und haben einen Info-Stand am Neuen Markt und/oder einen Wagen. Die Slogans, mit denen sie auf die aktuellen Probleme von Schwulen, Lesben und Transgendern aufmerksam machen wollen, ändern sich meist jedes Jahr. Zu finden sind diesmal: „Gleiche Liebe, gleichwas aufs Maul?“ oder „Fickt euch doch alle!“ Mit diesen sehr direkten Parolen soll vor allem das junge Zielpublikum erreicht werden. Denn nicht nur bei der älteren, konservativeren Generation gibt es Diskriminierung, sondern auch in der Schule oder am Arbeitsplatz. Dem Thema „Queer im Job“ widmet sich der CSD 2011 in Lübeck („Lübeck Pride“). Er findet dieses Jahr zum zehnten Mal statt. Anlässlich dieses Jubiläums gibt es ein volles Programm, das schon Tage vor der Parade startet. Christian Till, der erste Vorsitzende des Lübecker CSD e.V. erzählt, dass es im letzten Jahr eine christliche Gegendemonstration gab. „Ich kann höchstens verstehen, wenn die Stadtreinigung gegen den CSD protestiert“, bemerkt er scherzhaft. Um zu zeigen, dass christlicher Glaube und Homosexualität sich nicht widersprechen, gibt es in diesem Jahr einen CSD-Eröffnungsgottesdienst. Der Rostocker CSD wurde wie schon 2010 von Sonnenschein gekrönt und verlief ohne Zwischenfälle. Das sind gute Voraussetzungen für das große Jubiläum im nächsten Jahr. Wer bis dahin aber nicht warten will, kann am 23. Juli nach Lübeck oder am 06. August nach Hamburg fahren, um für die Rechte von Homosexuellen einzutreten oder einfach nur das bisher Erreichte zu feiern. Fotos vom 9. Christopher Street Day (CSD) in Rostock 2011:

17. Juli 2011 | Weiterlesen
Roland Kaiser: Comeback-Tour 2011 im IGA-Park

Roland Kaiser: Comeback-Tour 2011 im IGA-Park

Kaiserhysterie in Rostock! Juchzen und fröhliches Gegacker auf dem Weg zum IGA-Park – Frauen sind unterwegs, und zwar scharenweise. Ihr Ziel: Roland Kaiser. Nach seiner Lungentransplantation im Februar 2010 kehrt der 59-Jährige wieder auf die Bühne zurück. In Rostock gab er gestern bei bestem Open-Air-Wetter sein Auftaktkonzert für seine „Alles ist möglich“-Tour 2011. Bis Februar nächsten Jahres wird ihn diese durch insgesamt dreizehn deutsche Städte führen. „Besser wieder anfangen als hier kann man nicht“, sagte er zu den 12.000 Konzertbesuchern, denen er für ihre Treue und Geduld dankte. Eröffnet wurde der Abend mit dem Titelsong des neuen Albums „Alles ist möglich“. Mit seiner neunköpfigen Band präsentierte er jedoch nicht nur seine neuen Stücke, sondern auch die älteren Ohrwürmer, auf die das Publikum gespannt wartete. „Er ist viel besser geworden als zuvor. Top fit!“, freut sich Christian Egermeyer aus Güstrow, der sein Idol zum fünften Mal live auf der Bühne erlebte. Jeden Tag zu Hause und auf jeder Feier hört der 24-jährige Tischler die Musik „seines Kaisers“. Auch Kathrin Weidt ist Dauergast auf Roland Kaiser-Konzerten. Der Schlagersänger „strahlt so eine Lebensfreude aus, die ansteckt“, sagt sie begeistert. Heute an ihrem 34. Geburtstag ist sie mit ihren beiden Freundinnen Petra Juschka-Bremer und Diana Gust aus dem 200 Kilometer entfernten Oranienburg angereist. Im August wollen sie sich die große Kaisermania am Dresdner Elbufer nicht entgehen lassen. Auch bei der Generalprobe in Berlin vor einigen Wochen waren sie schon dabei. Fast „Auge in Auge“ haben sie ihrem Idol gegenübergestanden, erzählt sie stolz. Aber auch die Stimmung im IGA-Park gefällt den drei Oranienburgern ausgesprochen gut. „Man kann mitsingen und das Feeling drum herum ist sehr schön“, ergänzt Petra Juschka-Bremer. Und wie man mitsingen konnte! Bei Hits wie „Schach matt“, „Dich zu Lieben“ oder „Manchmal möchte ich schon mit Dir“ bewiesen Jung und Alt, Mann und Frau ihre Textsicherheit. Gänsehautfeeling dann beim tausendfachen Umdada -Umdada seines wohl größten Erfolgs „Santa Maria“ – das Publikum war begeistert. Dann die Zugabe: Kaiser zuckt nach seinem ersten „Joana“ selbst kurz zusammen, so tosend ist der Jubel des Publikums. Ob mit oder ohne adaptierten Antwortgesang – spätestens bei diesem Stück wollten ihn die Zuhörer gar nicht mehr ziehen lassen. „Ich freue mich, euch wieder zu sehen. Ihr habt mich heute sehr glücklich gemacht“, bedankte sich Roland Kaiser bei den Besuchern. Mittlerweile hatte sich schon die Nacht über den IGA-Park gelegt – Zeit um die Feuerzeuge und Lichtstäbe zu zücken. Und Zeit für das letzte Lied: „Bis zum nächsten Mal“. Und das wird es in Rostock schon im nächsten Sommer geben. Am 2. Juni 2012 können sich die Fans auf ein Wiedersehen mit Roland Kaiser im IGA-Park freuen. Akualisierung (20.07.): Gleich zweimal kommt Roland Kaiser 2012 nach Rostock. Schon am 28. Januar wird er auf der Bühne in der Stadthalle stehen und im Sommer wird er wieder ein Konzert im IGA-Park geben. Fotos vom Roland Kaiser Konzert 2011 im IGA-Park Rostock:

17. Juli 2011 | Weiterlesen
Eröffnung der Arkadischen Botschaft in der Kunsthalle

Eröffnung der Arkadischen Botschaft in der Kunsthalle

Arkadien – Wunschbild einer glücklichen Existenz und friedlichen Gemeinschaft im Einklang mit der Natur, frei von mühsamer Arbeit. Seit Tausenden von Jahren schwärmen Dichter, Maler und Musiker von diesem paradiesischen Sehnsuchtsort. Wer wäre nicht gern dort? Für uns Rostocker wird das zukünftig wohl etwas leichter. Denn seit gestern gibt es in unserer Hansestadt eine Arkadische Repräsentanz. Hier können Lebenslustige ein Visum erhalten und Glücklose, Sinnsucher, Utopisten, Träumer und eiskalte Realisten Asyl beantragen, umreißt Seine Exzellenz Peter Kees das Angebot der neuen Einrichtung, die gestern in der Kunsthalle mit einem Festakt eröffnet wurde. Aber wohin geht die Reise mit Arkadia Tours und Arkadia Airlines? Auf die griechische Halbinsel, wo schon im Altertum der Legende nach das „Goldene Zeitalter“ angebrochen war? „Arkadien ist mehr als ein poetischer Gegenentwurf. Arkadien ist konkret, real, in uns allen und überall“, lautet die Antwort von Peter Kees. Wie real es ist, das will der Konzeptkünstler mit konkreten Insignien wie Nationalhymne und Staatsflagge verdeutlichen. Um die Grenzen zwischen Imaginärem und Realem zu überwinden, inszeniert er einen protokollarisch genauen Empfang des Arkadischen Botschafters mit Polizeieskorte, schwarzen Limousinen, rotem Teppich und Sektempfang für die erlesenen Gäste. Einen Eindruck von der pastoralen Idylle Arkadiens vermitteln fünf friedlich auf der Wiese vor der Kunsthalle weidende Kamerunschafe (die ansonsten im Rostocker Zoo leben). Aufmerksam beobachtende und sich geschwind bewegende Journalisten scheinen mit ihren Kameras und Blitzlichtern die Bedeutung des Ereignisses in die Höhe zu treiben. Aber nicht nur sie werden Teil der Performance des Konzeptkünstlers Peter Kees. Auch alle anderen Anwesenden spielen ihre Rolle brav und vergnügt mit. So auch der Oberbürgermeister Roland Methling in seiner Festrede. Darin wies er nicht nur auf die arkadischen Verhältnisse im Rathaus. „Rostock macht sich auch für das musische Leben stark. Wir leisten uns eine Kunsthalle und ein Vierspartentheater“, betonte das Stadtoberhaupt. Ist Arkadien also in Rostock angekommen? Dem widerspricht Alexander Ludwig, Vorsitzender des Kunsthallenfördervereins. Zu seiner Ernennung zum Konsul Arkadiens sagt er: „Ich bin sehr gespannt, wie viele Rostocker in der Arkadischen Botschaft Asyl beantragen werden.“ Unterstützung erfährt die Rostocker Repräsentanz auch durch Zoodirektor Udo Nagel, der zum Gesandten ernannt wurde. Seine Frau Ieva Nagel war die Erste, die ein Antragsformular ausfüllen durfte. Am Eröffnungstag übrigens noch zu einem Sonderpreis. Die Einnahmen sollen, so Kees, auch der Kultur in Rostock zugutekommen. Und was erhofft sich die Antragstellerin vom Land der Wünsche und Träume? „Einklang mit der Natur und der Familie und 50 Prozent weniger Arbeit“, schmunzelt sie. Neun großformatige Fotografien von Peter Kees aus der Serie „Am schönsten ist es, wenn es schön ist … Unterwegs Richtung Paradies“ sollen weitere Denkanstöße geben. Sie zeigen Straßen und Wege, die ins große schwarze Nichts führen. Noch bis zum 21. August kann die Ausstellung in der Kunsthalle besichtigt werden.

16. Juli 2011 | Weiterlesen
Hagen Stüdemann – „Die schöne Passacaglia“

Hagen Stüdemann – „Die schöne Passacaglia“

„Farbe spielt in meinen Werken meist keine Rolle“, zitierte die Eröffnungsrednerin Britta Naumann den Künstler Hagen Stüdemann. Doch die – größtenteils in schwarz-weiß gehaltenen – Bilder, die ab heute in der Galerie am Alten Markt hängen, wirken nicht farblos oder eintönig. Sie drücken, wie Naumann feststellte, Lebensfreude aus. Und die steckt schon im Titel der Ausstellung. Denn „Passacaglia“ ist die Bezeichnung für einen spanischen Volkstanz. Neben der Kunst spielt die Musik eine wichtige Rolle in Stüdemanns Leben. Er spielt Kontrabass und Gitarre in einer Band, die er 2001 gründete. Bei einer eigenen Ausstellungseröffnung hat er erst einmal gespielt. „Das war wirklich unangenehm. Es sind einfach zwei verschiedene Welten. Außerdem muss man als Künstler für Gespräche zur Verfügung stehen“, erklärte er. Deswegen war an diesem Tag sein Freund und Bandkollege Theo Jörgensmann für die musikalische Untermalung der Bilder zuständig. Stüdemanns Bilder zeigen meist Frauenkörper, die durch grafische Elemente leicht verfremdet sind. An den Wänden sind ausnahmslos Siebdrucke zu sehen. In der Mitte des Raumes steht jedoch etwas anderes. Es ist ein Modell für eine Holz-/Metall-Skulptur. Die „Spielenden Kinder“ sind eine Auftragsarbeit, die sich noch im Arbeitsprozess befindet. Auch bei diesem Kunstwerk lässt sich die Verfremdung von Personen in geometrische Elemente erkennen. Nicht verwunderlich ist daher, dass Stüdemann überlegt hatte, nach dem Abitur Architektur zu studieren. Er entschied sich aber dann doch für ein Grafikdesign-Studium in Heiligendamm. Den in Rostock geborenen Künstler zog es 2005 nach Berlin. Dort gönnte er sich jedoch eine Pause von der Kunst und widmete sich ganz der Musik. Vor seinem Umzug begann er bereits mit dem Aufbau einer Druckwerkstatt. Entwürfe aus dieser Zeit hat er im Vorfeld dieser Ausstellung weiterentwickelt und verwirklicht, weswegen sich bei manchen Bildern die Entstehungszeiträume 2003 – 2011 finden lassen. Von der Skizze zur fertigen Druckschablone ist es nämlich kein einfacher Schritt. „Bei einer Zeichnung hat man mehrere Linien, die das Bild bestimmen. Für den Siebdruck muss man sich entscheiden, welche Linien wichtig sind und eine bestimmte Fläche bilden sollen.“ Stüdemann ist Perfektionist. „Es muss am Ende plausibel sein, einen Sinn ergeben.“ Das Siebdruckverfahren ermöglicht dem Künstler Bilder zu vervielfältigen. Die ausgestellten Werke haben eine Auflage von 18 – 25 Stück. „Mehr wäre zu anstrengend gewesen, denn das Drucken großer Bilder ist wie Sport.“ Christof Krüger kennt die Werke von Hagen Stüdemann bereits seit knapp drei Jahren. „Ich freue mich für ihn, dass er seine Bilder in einer so großen Einzelausstellung zeigen kann.“ Wie Naumann ist auch Krüger der Meinung, dass der Rostocker Künstler ein Vorreiter des Siebdrucks in Mecklenburg-Vorpommern ist. Abgesehen vom Drucken auf klassischen Untergrund, nämlich Papier, experimentiert Stüdemann auch mit anderen Materialien. Neben dem Eingang und in der Mitte der Galerie hängen von ihm gestaltete Vorhänge, an der Fensterfront eine Glasplatte. „Ich wollte bei dieser Collage Räumlichkeit erzeugen. Das ist beim normalen Siebdruck nicht möglich, da es klare Abgrenzungen und damit nur zwei Ebenen gibt.“ Eine – augenscheinliche – dritte Ebene erzeugt die dazwischen liegende Glasplatte, indem sie das Licht filtert. Britta Naumann bewunderte die Entwicklung, die Hagen Stüdemann seit der Gründung der Druckwerkstatt durchmachte und bemerkte, dass seine aktuellen Bilder „diffiziler strukturiert sind“ als seine älteren Werke. Und auch Stüdemann will nicht so schnell das erfolgreiche Siebdrucken aufgeben und weiter experimentieren. Vielleicht ja das nächste Mal mit etwas mehr Farbe. Die Ausstellungsstücke von Hagen Stüdemann sind bis zum 20. August in der Galerie am Alten Markt zu bewundern.

16. Juli 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock erwartet SC Paderborn

Hansa Rostock erwartet SC Paderborn

Rund 14.000 Karten sind bereits verkauft, 20.000 Zuschauer könnten es am Sonntag werden, wenn der FC Hansa Rostock in der DKB-Arena gegen den SC Paderborn in die neue Saison startet. Der 12. Mann steht. „Wir haben den Jahresrekord von der letzten Zweitligasaison geknackt, wir sind jetzt bei 2.813 verkauften Jahreskarten“, erklärt Lorenz Kubitz, Pressesprecher des Vereins. Und auch bei den Mitgliedschaften gibt es einen großen Zulauf, so Kubitz. Etwa 60 bis 80 neue Anträge auf Mitgliedschaft treffen derzeit jede Woche ein. Wer am Sonntag in der Startelf auflaufen wird, lässt Trainer Peter Vollman noch offen: „Die Spieler erfahren das dann, wenn ich ihnen das sage.“ Sehr wahrscheinlich dürfte es sein, dass die vier Neuzugänge ab der ersten Minute auf dem Platz stehen: Pavel Kostal, Tino Semmer, Timo Perthel und natürlich Marek Mintal. Auf ihm, dem Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 2004/2005, ruhen viele Hoffnungen. Er passt menschlich sehr gut bei uns rein, bringt sich voll ein und die Vorbereitungsspiele haben gezeigt, „dass er für uns ein wertvoller Spieler ist“, lobt Vollmann den 34-jährigen slowakischen Angriffsspieler. „Marek hat sich absolut als Teamplayer gezeigt“, pflichtet Teamkapitän Sebastian Pelzer ihm bei, „er stellt sich definitiv in den Dienst der Mannschaft.“ Spannend bleibt hingegen die Frage, wer am Sonntag das Tor der Rostocker hüten wird. Muss Jörg Hahnel (29), in der letzten Saison Stammtorwart der Hansa-Kogge, seinen Platz für den Youngster Kevin Müller (20) räumen? „Tendenzen gibt es eigentlich immer noch nicht“, beschreibt Vollman die Situation. Erst nach der letzten Trainingseinheit soll eine Entscheidung fallen, „die dann für das erste Spiel gilt.“ Was den Gegner Paderborn betrifft, rechnet der Trainer damit, dass „die Mannschaft hier sehr kompakt stehen wird.“ Mit Nick Proschwitz und Matthew Taylor verfügen die Paderborner jedoch auch über sehr gute und gefährliche Offensivspieler, so Vollmann. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Nummer 17 der Gäste: Alban Meha. Der vom Regionalligisten Eintracht Trier kommende Meha gilt als absoluter Freistoßspezialist. „Da müssen wir unbedingt darauf achten, dass wir vor dem 16-Meter-Raum keine dummen Foulfehler begehen“, so Vollmann. „Gerade im ersten Spiel gibt es überhaupt keine Favoriten“, schätzt Trainer Vollmann die Chancen für das Auftaktspiel als ausgeglichen ein, möchte jedoch den Heimvorteil nutzen. „Ich denke, dass wir in vielen Spieler Außenseiter sein werden“, dämpft er die Erwartungen für die neue Saison, „aber es gibt natürlich auch Mannschaften, wo wir auf Augenhöhe sind.“ Selbst wenn es am Anfang vielleicht nicht so top läuft, wie sich das alle wünschen, werden „wir die nötige Geduld aufwenden und uns nicht verrückt machen lassen“, gibt sich der Trainer zuversichtlich.

15. Juli 2011 | Weiterlesen
Ausstellung von Helmtrud Nyström

Ausstellung von Helmtrud Nyström

Helmtrud Nyströms Hauptinspirationsquelle, die Natur, ist auf jedem der ausgestellten Bilder zu erkennen. „Ich möchte hauptsächlich das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur abbilden“, erklärte die 72-jährige Künstlerin. Vor allem, da sich diese beiden, laut Nyström, in der heutigen Zeit immer weiter voneinander entfernen. Vielleicht lässt sich auch damit die auffälligste Eigenart ihrer Bilder begründen: Die eingefügten Menschen sind, realistisch gesehen, viel zu klein im Vergleich zu ihrer Umgebung. Die in Hannover geborene Künstlerin lebt und arbeitet seit fast 50 Jahren in Schweden. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass ihre Bilder nur schwedische Bäume und Flüsse zeigen. Doch Nyström korrigierte diesen Eindruck sofort: „Ich male auch norddeutsche Landschaften.“ Der Unterschied sei auch nicht so groß, da sie mit ihrem Mann in Südschweden lebt, wo es eine ähnliche Umgebung gebe. Eine Entscheidung, welche der beiden Landschaften schöner ist, kann sie deshalb wohl nicht treffen. Die international berühmte Grafikerin lehrte bereits in Reykjavik, Canberra/Australien und an der Universität Greifswald. Kunstinteressierte denken da natürlich sofort an den bedeutenden Sohn der Stadt: Caspar David Friedrich. So auch Galeristin Ulrike-Sabine Möller in ihrer Eröffnungsrede. Neben der Naturabbildung habe Nyström, ihrer Meinung nach, mit dem Maler der Früh-Romantik außerdem das Melancholische gemein. „Höchstens mit dem späten Friedrich“, schränkte die Künstlerin den Vergleich jedoch sofort ein. Wenn man sich genauer mit den beiden Kunstschaffenden beschäftigt, fällt auch eine weitere Parallele auf: das Mystische. Die schwedische Malerin verwendet, vor allem in ihren Radierungen, Symbole der Ursprungsvölker, die sich wie ein roter Faden durch ihre Werke ziehen. Helmtrud Nyströms Bilder sind in der ganzen Welt zu sehen und nun auch zum wiederholten Mal in der Galerie Möller. Was der Künstlerin an Warnemünde gefällt? „Es ist eine bezaubernde Kleinstadt, die sich ihren ursprünglichen Charme bewahrt hat.“ Zur Vernissage sind viele Leute gekommen, um sich die „dunklen, aber nie düsteren“ Bilder der Schwedin anzusehen. Die Beschreibung stammt von Galeristin Möller und trifft, etwa bei der Betrachtung des Bildes „Am Weiher“, ohne Zweifel zu. Dargestellt ist eine, in dunkles Grün getauchte Waldlandschaft. In dem Fluss, der diese durchquert, watet eine kleine, grau-weiße Gestalt. Auf der Höhe des Ufers befinden sich übergroße, blaue Vögel, die die einsame Stimmung des Motivs auflockern. Die Techniken, mit denen Nyström ihre Bilder malt, sind schon sehr alt, wie das Monotypie-Verfahren. Dabei wird das Bild erst auf Glas, Acryl oder Metall gemalt, um dann auf ein Papier gepresst zu werden. Mit modernen Computergrafiken haben ihre Collagen also wenig zu tun. „Ich beabsichtige nicht mit meinen Bildern in diese Richtung zu gehen“, erklärte Nyström. Muss sie auch gar nicht, denn ihre Werke spiegeln etwas Zeitloses wieder. Ansehen kann man sich die Grafiken Helmtrud Nyströms noch bis zum 23. August oder auch bei der Jubiläumsfeier der Galerie Möller am 31. Juli, ab 17 Uhr.

15. Juli 2011 | Weiterlesen
15. Internationaler DLRG-Cup in Warnemünde

15. Internationaler DLRG-Cup in Warnemünde

Am Wochenende wird sich die Zahl der Rettungsschwimmer in Warnemünde am Strandabschnitt 1 und 2 um ein Vielfaches erhöhen. Über 360 Aktive – Sportler, Trainer und Betreuer – werden zum 15. Internationalen DLRG-Cup am 15. und 16. Juli erwartet. 50 Mannschaften haben sich dafür angemeldet. Sie kommen nicht nur aus den bundesweiten Ortsverbänden der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), auch Rettungsschwimmer aus Belgien, Dänemark, Estland, Lettland, den Niederlanden, Schweden und der Schweiz haben sich angekündigt. Den weitesten Weg dürfte wohl der Australier Shannon Eckstein zurücklegen. Der 28-jährige Athlet aus Gold Coast an der Südostküste Australiens wird als heißer Favorit in gleich mehreren Disziplinen gehandelt, kann er doch auf eine Reihe gewonnener Einzeltitel stolz sein. Und er kennt die Ostsee vor Warnemünde. Bereits 2008 hat er hier u.a. den Weltmeistertitel im Oceanman, dem Rettungstriathlon gewonnen. Bestens vertraut mit den hiesigen Ostseewellen ist natürlich auch das 1. Rostocker Team. Im letzten Jahr konnten sie schon einen beachtlichen 3. Platz belegen. Auch in diesem Sommer rechnen sie sich gute Chancen aus. Mit dabei sind der Rostocker Kinder- und Behinderten-Schwimmlehrer Bengt Behrens und Musiker und Surf Ski Profi Daniel Wilke. Mit 17 Jahren der Jüngste im Team ist Jannis Dammann, der bereits auf zahlreiche Erfolge im Langstreckenschwimmen zurückblicken kann. Zum ersten Mal verstärken Allrounder Oliver Rieckhoff und Dörte Kamrau das Rostocker Team. Die Langstreckenschwimmerin ist auch die einzige Frau in der Mannschaft. Nicht zu vergessen: Björn Fähnle. Er setzt gleich auf zwei Pferde, startet er neben dem Rostocker Team, auch für die deutsche Nationalmannschaft. Gut vorbereitet hat sich der angehende Polizeikommissar-Anwärter, der neben der Arbeit drei bis vier Stunden pro Tag trainiert. Seit 17 Jahren übt der 27-Jährige nun schon diesen Sport aus „Die Vielseitigkeit der Sportart, die Freundschaft mit vielen Sportlern, die Professionalität und die Teilnahme an Internationalen Wettkämpfen“ motivieren den Rettungsschwimmer. „Das typische Bild eines Rettungsschwimmers fülle ich maximal zwei Wochen im Jahr auf dem Rettungsturm aus“, sagt Björn Fähnle, der vor allem den Sport in den Mittelpunkt stellt. Mit Erfolg: Bereits 2009 ist er DLRG Cup Sieger im Board Race geworden und hat auch schon an einigen Welt- und Europameisterschaften teilgenommen. Auch beim diesjährigen DLRG-Cup möchte er ganz vorn mit dabei sein und sich Medaillen erkämpfen. Schließlich sollen diese ihm die Qualifikation für die Europameisterschaften im spanischen Alicante im September sichern. Wünschen wir ihm dafür alles Gute. Wer möchte, kann übrigens live dabei sein, wenn die Rettungsschwimmer um den DLRG-Cup kämpfen. Täglich von 8 bis 17 Uhr werden die Sportler in mehreren Einzel- und Staffeldisziplinen am Ostseeufer gegeneinander antreten. Von den Tribünen der Beach-Arena oder direkt von der Wasserkante aus können die Zuschauer die Wettkämpfe unmittelbar verfolgen. Ein Höhepunkt werden die Finalläufe der Disziplin „Beach Flags“ – ein Kurzstreckensprint für reaktionsschnelle Rettungsschwimmer – am Freitagabend werden. Denn sie werden ab 19 Uhr in der Strandarena des DLRG-Cups unter Flutlicht ausgetragen. Das Rahmenprogramm des DLRG-Cups bietet mit Spielstationen und einem Kindergartenprojekt auch für die jüngsten Besucher am Strand kurzweilige Unterhaltung. Der Eintritt ist frei.

14. Juli 2011 | Weiterlesen
Kinderkonzert „Ein bunter Hund am weiten Meer“

Kinderkonzert „Ein bunter Hund am weiten Meer“

Was macht „Quietsch, quietsch, tschadukka, doing, buff“ und steht am Warnemünder Strand? Matthias Meyer-Göllner und ungefähr zwanzig Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren. Die Laute, die der Musikpädagoge und sein junges Publikum von sich geben, sind die einer alten Ritterrüstung. Während die Eltern nur zusehen, machen die Kinder begeistert die Bewegungen und Geräusche zum Refrain mit. Dieses Lagerfeuerkonzert gibt es mittlerweile seit drei Jahren. Und Ute Klawonn von der Tourismuszentrale ist sichtlich zufrieden damit. „Auch, wenn wir immer etwas Pech mit dem Wetter haben.“ Genauso an diesem Mittwochabend. Der Regen, der am Nachmittag einsetzte, hat zwar schon aufgehört, doch der Wind weht immer neue graue Wolke über die Ostsee. Aber selbst bei strömenden Regen hätte das Lagerfeuerkonzert stattgefunden. Dann allerdings mit Laternen statt Feuer und einem Dach über den Köpfen der Kinder. Die Anwesenden, Kinder wie Erwachsene, sind jedoch hartgesotten und trotzen den herrschenden Wetterbedingungen mit Regenjacken und guter Laune. Viele haben es sich auf Decken und Handtüchern gemütlich gemacht. Doch die Kinder bleiben nicht lange am Boden, denn Meyer-Göllner fordert sie zum Mitmachen auf. Sie müssen imaginäre Dudelsäcke aufpusten oder Insekten, mit dem Instrument Kazoo imitieren. Beim Muschelhüpfer-Tanz dürfen sogar die Eltern mitmachen, um die kalt gewordenen Glieder wieder etwas zu erwärmen. Das Piratennest ist eine schöne Kulisse für das Lagerfeuerkonzert. „Das Konzept gibt es schon seit ungefähr zehn Jahren, anfangs mit einer Holzhütte“, erzählt Klawonn. Das jetzige Piratenschiff ist ein alter Container der Rettungsschwimmer, der von Kindern bemalt wurde. Es ist ein Anlaufpunkt für die verschiedensten Aktionen, die die Tourismuszentrale für Urlauber sowie die Rostocker Kinder plant. Dazu gehört zum Beispiel auch eine Piratenfahrt oder, in diesem Jahr, das Musiktheater Rumpelstil. Auch Madeleine und Samantha Berendt sind auf das Ferienangebot am Piratennest aufmerksam geworden. Die beiden Berlinerinnen machen gerade zwei Wochen Urlaub an der Ostsee. Sie sind zwar nicht zum ersten Mal in Warnemünde, aber Matthias Meyer-Göllner haben sie dort vorher noch nie gesehen. „Es hat uns sehr gut gefallen“, erzählt die größere der beiden Schwestern, nachdem sie sich eine Postkarte des Sängers abgeholt haben. Nach über einer Stunde und zwei Zugaben, die alle Kinder lautstark vom Musiker forderten, kehrt Ruhe ein am Ostseestrand. Doch natürlich kann es an so einem Piratennest nicht lange ruhig zugehen, spätestens am nächsten Tag in der Früh kommt das Gewusel beim Piratenfest mit Schatzsuche zurück. Und auch Matthias Meyer-Göllner verabschiedet sich nach seinem Auftritt nur vorerst. Denn wer auch Kazoo spielen oder den Ritter-Tanz mit quietschender Rüstung tanzen will, kann am 18. August um 19 Uhr (noch einmal) zum Warnemünder Piratennest, am Strand in Höhe des Hotels Neptun, kommen.

14. Juli 2011 | Weiterlesen
Kunsthalle Rostock eröffnet „Kunst Zeit Raum“

Kunsthalle Rostock eröffnet „Kunst Zeit Raum“

Normalerweise ist es nicht ungewöhnlich, wenn irgendwo ein Geschäft eröffnet. Dann kommt zu der eh schon großen Auswahl an Bekleidungsgeschäften ein neues hinzu, man kann die Lebensmittel fast vor der Haustür kaufen oder aber die Bücher auch im kleinen Laden nebenan. Wenn jedoch eine große kulturelle Einrichtung wie die Rostocker Kunsthalle eine Filiale eröffnet, ist das schon ungewöhnlich. So geschehen heute im Rostocker Hof. „Der Rostocker Hof hat in drei Tagen so viele Besucher, wie wir in einem halben Jahr“, sagte Kunsthallenchef Jörg-Uwe Neumann. 11.000 Gäste schlendern am Tag durch die Galerie in der Kröpeliner Straße, in der sich neben Lebensmittelanbietern und Kleidungsgeschäften nun auch eine Außenstelle des Museums befindet. Mit dem Geschäft wollen die Verantwortlichen vor allem den Standortnachteil der Einrichtung am Schwanenteich etwas ausgleichen und ein wenig Werbung machen. Die fehlenden zentralen Aufsteller für kulturelle Einrichtungen und eine schlechte Beschilderung vonseiten der Stadt zwangen zu kreativen Lösungsideen. So wurde der „Kunst Zeit Raum“ geboren. Zwischen der Schließung eines Schuhgeschäftes und der Neueröffnung eines Modeladens ist dieser bis zum 14. August geöffnet. In dem kleinen Ausstellungsgeschäft soll den Gästen der Einkaufsmeile vor allem die Möglichkeit eines Ruhepols gegeben werden. Das Motto lautet: „Die KUNSThalle Rostock lädt die Besucher für eine kurze ZwischenZEIT ein, in diesem RAUM Entspannung und Anregung zu finden.“ Die Holzsessel aus dem Möbelhaus „Depot“ sind dabei auch ideal für eine kurze Pause. Währenddessen kann man die Ausstellungsplakate von vergangenen und gegenwärtigen Ausstellungen auf sich wirken lassen. Oder aber man wirft einen Blick in die verschiedenen Ausstellungskataloge. In der kleinen Schwester der Kunsthalle befinden sich aber auch selbst drei Objekte, welche die verschiedenen Ausstellungsfacetten der Kunsthalle gut abdecken. Zu sehen ist eine Bronzestatur von dem vor einem halben Jahr gestorbenen Jo Jastram, eine Videoinstallation von Udo Rathke, der im letzten Monat ausgestellt wurde und das „Objekt c“ von Armad Zelcs. Dies ist ein Miniaturklavier mit nur einer Taste, dem kleinen c. Der Besucher setzt Kopfhörer auf und hört ein Stück von Rachmaninow, wo dieser Ton fehlt und kann ihn dann selbst ergänzen. Betreut wird der Raum von Mitarbeitern der Kunsthalle und ehrenamtlichen Helfern des Fördervereins „Freunde der Kunsthalle Rostock e.V.“ Bei den Mitarbeitern rund um Fördervereinsgeschäftsführerin Elke Baaske können nicht nur Kataloge und Plakate der Ausstellungen erworben werden, sondern auch die neue (Halb)Jahreskarte. Mit dieser können Besucher die drei letzten großen Ausstellungen des Museums besuchen – sogar zu einem reduzierten Preis. Bleibt abzuwarten, wie das Experiment verläuft und ob einige der 11.000 Besucher, die täglich in den Rostocker Hof strömen, auch in die Kunsthalle weiterziehen. Wenn es klappt, ist dies sicher ein Modell, das Schule machen könnte. Und vielleicht haben wir bald in jeder Einkaufsmeile auch immer eine Außenstelle von Museen – wünschenswert wäre es allemal.

12. Juli 2011 | Weiterlesen
Hanse Sail 2011 Rostock

Hanse Sail 2011 Rostock

Nach der Jubiläumsauflage des maritimen Festes an der Warnow verspricht auch die 21. Hanse Sail vom 11. bis 14. August 2011 insbesondere durch die Attraktivität der angemeldeten Traditionssegler und Museumsschiffe ein außergewöhnliches maritimes Fest zu werden. Das Credo der Organisatoren der Hanse Sail, gemeinsam mit Baltic-Sail-Partnern dazu beizutragen, dass die „Ostsee zu dem Meer der Traditionssegler“ wird, erfüllt sich im Sommer 2011 in besonderer Weise. Attraktives Sail-Wochenende mit Stars der Windjammer-Szene Um die Attraktivität der Hanse Sail weiter zu erhöhen, werden mit dem Start in das dritte Jahrzehnt des maritimen Festes einzelne Schiffsklassen im Anfang Juli erschienenen „Hanse Sail Magazin aktuell“ näher vorgestellt und während der Sail in der maritimen Wirklichkeit präsentiert. 2011 sind das Windjammer, also rahgetakelte Großsegler, zu denen Barken, Briggs und Vollschiffe zählen. Die Besucher der Hanse Sail können mehr als ein Dutzend Windjammer an der Pier und auf hoher See erleben. Das sind so viele wie noch nie. Stars der diesjährigen Hanse Sail werden wieder die 90-jährige „Sedov“ und die 85-jährige „Kruzenshtern“ (beide Russland) sein, die anlässlich der 74. WARNEMÜNDER WOCHE, die übrigens ebenfalls vor 85 Jahren ihre Premiere hatte, ein wunderbares Podium für den traditionellen Empfang der Hansestadt Rostock bot. Zu den Gästeschiffen zählt das älteste noch segelnde Vollschiff, die „Sörlandet“ (1927), die zugleich Botschafterin Norwegens, des diesjährigen Partnerlandes der Hanse Sail, ist. Nach Monaten unruhiger See freuen sich die Organisatoren, die Rostocker und ihre Gäste besonders auf das Segelschulschiff „Gorch Fock“, das für die 20-jährige enge Partnerschaft zwischen der Deutschen Marine und der Hansestadt steht. Aus den Niederlanden kommt der schnittige Clipper „Stad Amsterdam“ (2000), aus dem Nachbarland Polen das Vollschiff „Dar Mlodziezy“ (1982) und aus Russland ihr Schwesternschiff „Mir“ (1987). Freunde der durch ihre grünen Segel und kühnen Törns berühmt gewordenen „Alexander von Humboldt“ können Abschied von der Bark nehmen. Das 105 Jahre alte Schiff wird von der „Alex II“ abgelöst, einem Neubau, der im Herbst 2011 seinen Jungfern-Törn absolviert. Das besondere Publikumsinteresse gilt garantiert einem schwimmenden Filmstar, der sich bei „Open-Ship“ im Rostocker Stadthafen präsentiert: Die „Bounty“ (1961), der Nachbau des legendären Schiffes der Meuterei, kommt erstmals aus den USA nach Rostock. Die bisher auf der Hanse Sail so noch nicht dagewesene Windjammer-Flotte wird durch die 100-jährige „Eye of the Wind“ (Dänemark), die deutsche „Roald Amundsen“ (1952) und die Niederländer „Aphrodite“ (1994), „Mercedes“ (2005), „Morgenster“ (2008), allesamt Briggs oder die Bark „Artemis“ (1926) vervollständigt. Traditionell finden unter den nahezu 250 Schiffen in Rostock die „Neulinge“, wie der 2010 gebaute Zweimast-Schoner „Wylde Swan“ (Niederlande) oder die französische Gaffelketsch „Notre-Dame des Flots“ (1942) ebenso eine besondere Würdigung, wie die Jubilare, zu denen die 60-jährige „Greif“, die zum 21. Mal an der Sail teilnimmt, gehört. Schließlich bekommen auch die vermeintlich „Kleinen“, wie z.B. die Haikutter bei ihrer 3. Regatta aus dem dänischen Nysted nach Warnemünde am 10. August ihr Podium. „Segeln Sie mit!“ heißt zur Hanse Sail die freundliche Aufforderung, der bis zu 30.000 Mitsegler nachkommen und die durch die Vielfalt der Schiffe aus 500 Jahren maritimer Geschichte und das reizvolle Ostsee-Revier vor Warnemünde in phantastischer Weise möglich wird. Und auch die Perspektive aus der Luft, das Mitfliegen, wird zur diesjährigen Sail wieder angeboten. Moderne Sail für alle Generationen Die Hanse Sail ist ein maritimes Volksfest für alle Generationen, auch und besonders für junge Leute. Für sie gibt es auf hoher See zur 21. Sail reizvolle Angebote. Dazu gehören im Vorfeld des maritimen Festes die MV-Jugendregatta für Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren vom 7. bis 11. August aus dem schwedischen Halmstad nach Rostock oder ein kostenloses Törnangebot für Französisch-Lernende auf der „Notre-Dame des Flots“ aus Frankreich. Möglich werden diese speziellen Angebote durch das seit 20 Jahren bewährte und immer wieder zu modifizierende Prinzip, zusätzliche Aktionen mit Partnern aus der Wirtschaft zu finanzieren. So können 2011 durch die Zahl und Größe der Schiffe entstehende Mehrkosten, z.B. durch Schlepper- und Lotsendienste, dadurch kompensiert werden, dass Firmen aus Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus Schiffspatenschaften über Windjammer übernommen haben (www.hansesail.com). Die 21. Hanse Sail soll an Land sowie auf und an der Warnow spürbar attraktiver werden. Dazu gehören auch die Veranstaltungen zum Zuschauen und Mitmachen im Segelstadion in der ehemaligen Neptunwerft oder das Areal „Leben in der Hansezeit“ auf der Silo-Halbinsel mit vier Hansekoggen und einem historischen Marktspektakel. Höhepunkte der Hanse Sail Rostock als größtem Kulturfest des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils einem Dutzend Bühnen und Ausstellungen sind 2011 das klassische Auftaktkonzert mit der „jungen norddeutschen philharmonie“ im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in der Halle 207 am 10. August 2011, oder die NDR-Bühne mit Konzerten der Spitzenklasse: N-JOY startet am Donnerstag Abend mit Juli und Frida Gold in die Hanse Sail. Weitere Highlights sind sicherlich am Freitag Abend der Auftritt von Right Said Fred oder am Samstag Abend Alphaville und Johannes Oerding. Am Sail-Samstag werden in Warnemünde und Rostock schon traditionell zeitgleich zwei Feuerwerke geschossen. Die Hanse Sail Rostock gehört zu den weltweit größten Treffen von Traditionsseglern und Museumsschiffen. Seit 1991 findet das maritime Volksfest alljährlich am zweiten August-Wochenende statt. Rund 250 Teilnehmerschiffe bieten zusammen mit Kreuzlinern, Fähren und Schiffen der Marine eine lebendige maritime Weltausstellung. Jährlich besuchen über eine Million Menschen die Hanse Sail. Quelle: Büro Hanse Sail

12. Juli 2011 | Weiterlesen
Jerome Robbins „West Side Story“ in der Halle 207

Jerome Robbins „West Side Story“ in der Halle 207

Eine rauschende Premiere feierte das Musical West Side Story am Wochenende in der Halle 207. Rauschend nicht nur, weil die Darbietung der Künstler auf der Bühne großen Beifall im ausverkauften Haus erhielt. Mischte sich der aufs Dach prasselnde Regen doch zeitweise überraschend laut unter die ansonsten so schönen Klänge in der wegen ihrer sehr guten Akustik in Fachkreisen hochgelobten ehemaligen Schiffbauhalle. Und so machte der leichte Sprühnebel, der sich kurzzeitig vor den Scheinwerfern abzeichnete, unweigerlich auf die prekäre Situation im Volkstheater Rostock aufmerksam. Zu Beginn des zweiten Teils reagierte Peter Leonard, Intendant und musikalischer Leiter des Abends, unerwartet auf jüngst wieder laut gewordene Wortmeldungen von Politikern, die aus Kostengründen ein Bespieltheater für Rostock forderten. „Nur mit einem Mehrspartentheater kann man so etwas bieten“, wandte sich Leonard an das Theaterpublikum. Und in dieser Sommersaison bietet es „West Side Story“, eines der erfolgreichsten Broadwaymusicals nach einem Buch von Arthur Laurents und Texten von Stephen Sondheim. Die Uraufführung 1957 wurde von Ideengeber Jerome Robbins selbst inszeniert und choreografiert. Seither begeistert die tragische Liebesgeschichte von Tony und Maria, eine Romeo-und-Julia-Adaption, weltweit. Nicht zuletzt dank der mitreißenden Musik von Leonard Bernstein, dessen „Maria“ oder „Tonight“ zu Hits geworden sind. Eine sichere Nummer also für den aus den USA kommenden Intendanten Peter Leonard, der den Taktstock für die Norddeutsche Philharmonie führte. Die musizierte gewohnt sauber. Ein wenig zu sauber und zurückhaltend vielleicht. Wünschte man sich an einigen Stellen doch etwas mehr von der originellen Verve der Bernstein-Musik, die mit heißen Jazznummern und lateinamerikanischer Tanzmusik, zarten Romanzen und orchestraler Wucht eine große Vielfalt zu bieten hat. Passend dazu die Choreografie, die von Bronislav Roznos und Katja Taranu mit dem Tanztheater einstudiert wurde und mit der elektrisierenden Vorlage durch rasante Schritte und kraftvollen Ausdruck fast mithalten kann. Unterstützt werden die Darsteller von Sängern des Opernchors. Die Hauptrollen verkörpern Musical erfahrene Gastsänger und Schauspieler. Sie bewegen sich in einem effizient gestalteten Bühnenbild von Andrea Eisensee. Dabei konnte sie sich auf den alten Industrie-Charme der Halle verlassen. Mit nur wenigen Lichteffekten und Requisiten werden die Schauplätze der Arbeiterviertel im New York der 50er Jahre nachgestellt. Einem Maschendrahtzaun kommt darin eine entscheidende Funktion auf der Bühne zu. Er trennt nicht nur das Orchester im Hintergrund von der Spielszene, sondern verstärkt auch das Gefühl des Eingesperrtseins. Denn auch die Figuren des Stückes sind als Mitglieder zweier Jugendbanden Gefangene ihrer Lebensumstände. Auf der einen Seite die Jets, in Amerika geborene Jugendliche, die ihre Straßen gegen die Sharks, aus Puerto Rico stammende Neuankömmlinge, auf der anderen Seite verteidigen. Aus dem von Vorurteilen und Gewalt beherrschten Milieu erwächst die tragische Liebe von All-American-Boy Tony von den Jets (sehr sympathisch gesungen von Alen Hodzovic) und der schönen Einwanderin Maria, die Schwester des Sharkanführers (Gerd Achilles). Die griechische Sopranistin Evmorfia Metaxaki hat die Rolle der Maria übernommen und sticht mit ihrem klassischen Gesang hervor. Eindrucksvoll die Darbietung von Franziska Kuropka als Anita, eine der interessantesten Figuren des Stückes. Höhepunkte der Inszenierung war neben der energiegeladenen Lobeshymne „America“, vor allem die Jets-Nummer „Gee, Officer Krupke“, in der der Spaß der Darsteller unübersehbar war. Für Lacher sorgte auch die kleine Plumpsack-Szene, eine der wenigen Abweichungen in der Inszenierung von Babette Bartz, die sich ansonsten sehr eng an die originale Bühnenfassung hielt. Die nächste Vorstellung am 13. Juli ist bereits ausverkauft. Karten gibt es aber noch für neun weitere Aufführungen der „West Side Story“, die bis zum 30. Juli in der Halle 207 gezeigt werden. Für die Sommerspielzeit 2012 sind weitere geplant. Fotos: Dorit Gätjen, VTR

11. Juli 2011 | Weiterlesen
16. Drachenbootfestival - Coca-Cola-Sprintcup 2011

16. Drachenbootfestival - Coca-Cola-Sprintcup 2011

Auch zum heutigen, zweiten Drachenbootrennen der Warnemünder Woche schien das Wetter wie gebucht. Die Sonne lachte den 22 Teams entgegen und nur ein schwacher Wind fuhr über das Wasser. Welche Mannschaften des Langstreckenwettkampfes am darauffolgenden Tag noch antreten, wird immer erst spontan am selben Morgen entschieden. „Wir machen eine Bestandsaufnahme, wer nach der Siegerfeier im LT noch fit genug ist“, erläuterte Kampfrichter Thomas Wolfram. So wie gestern gab es auch beim heutigen Rennen bis auf Fehlstarts keinerlei Pannen. „Nach 16 Jahren sind wir schon routiniert. Selbst den Zeitplan haben wir in diesem Jahr exakt eingehalten“, so Wolfram. Das Besondere am Sprintcup ist für Viele das Zuschauerrennen. Dabei kann jeder, der Lust hat, in ein Drachenboot steigen und mit erfahrenen Paddlern des SV Breitling gegen andere Boote antreten. Nach langer Motivation durch Moderator und Crew fanden sich zur Mittagszeit bereits genug Menschen, um drei Drachenboote zu füllen. Natürlich durften die „Laien“ erst einmal ein paar Proberunden auf dem Alten Strom drehen, bevor sie sich an der Startlinie platzierten. Das Rennen über 100 Meter war schnell gefahren und die drei Teilnehmerboote lagen dicht beieinander. Der 29-jährige Gerret Braren saß im Siegerboot der ersten Zuschauerrunde. Für ihn war es das erste Mal in einem Drachenboot. „Heute Morgen hätte ich noch nicht gedacht, dass ich hier teilnehmen würde“, erzählte der Hamburger. Ob das Erlebnis ihn für das Drachenbootfahren begeistern konnte? „Es hat schon Spaß gemacht, aber ich mache hauptsächlich Triathlon und habe deshalb keine Zeit für eine zweite Sportart“, so Gerret. Beim zweiten Zuschauerrennen, das am Nachmittag stattfand, traten zwei Boote gegeneinander an. Da sich die Teamanzahl von gestern auf heute um das Vierfache verkleinert hat und die Strecke nun mehr als die Hälfte kürzer war, konnten bereits am frühen Nachmittag die finalen Runden beginnen. Die „Nordex Warriors“ belegten in einem der Halbfinalrennen den ersten Platz. Sie traten heute zum ersten Mal beim Sprintcup an. Gestern sind sie Dreißigster geworden und freuten sich, nun im Finale dabei zu sein. Am Ende des Tages reichte es aber leider nur für den 13. Platz. Für die beste Finalgruppe und damit für das letzte Rennen des Tages qualifizierten sich die „HSP Seebären“, das Jugendnationalteam, das „Hanlo Loveboat“ und die „Blues Brothers“. Für das Jugendnationalteam, das sich auf die WM vorbereitet und gestern knapp gegen „Hanlo Loveboat“ verloren hat, ging es um die Ehre. Wie in vielen Rennen konnte man im Finale schwer erkennen, wer auf der Ziellinie die Nase, oder besser gesagt den Drachen vorne hatte. Doch die Nachwuchspaddler entschieden diesen Kampf für sich und belohnten sich dafür mit einer Sektdusche zur Siegerehrung. Die Gewinner des heutigen Tages sind: Platz: Jugendnationalteam (00:24,17) Platz: Hanlo Loveboat (00:24,37) Platz: HSP Seebären (00:24,83) Platz: Blues Brothers (00:25,11) Platz: Team Neuruppin (00:25,51) Gerald Marschner, der Präsident des SV Breitling, lobte die guten Leistungen der Teams und der Organisatoren. „Ich habe das Gefühl, dass wir uns von Jahr zu Jahr steigern.“ Außerdem freut er sich darüber, dass, 20 Jahre nachdem das erste Drachenboot nach Rostock kam, der Sport einen immer größeren Bekanntheitsgrad erlangt. Dem ist fast nichts mehr hinzuzufügen. Außer: Viel Erfolg dem deutschen Jugendnationalteam bei der WM in Florida!

10. Juli 2011 | Weiterlesen
11. Warnemünder Trachtentreffen 2011

11. Warnemünder Trachtentreffen 2011

Genauso wie das Treffen der Shanty-Chöre hat das Trachtentreffen am zweiten Wochenende der Warnemünder Woche bereits Tradition. Und Tradition scheint ohnehin das Stichwort der beiden Veranstaltungen zu sein. Denn auch die Trachtenvereine wollen die Menschen mit ihren Kostümen, Tänzen und Liedern an vergangene Zeiten erinnern. Insgesamt zehn Gruppen gestalteten das bunte Programm an diesem Sonntag auf der Bühne vor dem Teepott. Wie auch am gestrigen Tag hatten die Veranstalter Petrus auf ihrer Seite und konnten wieder zahlreiche Zuschauer anziehen. Die einzelnen Trachtengruppen unterscheiden sich nicht nur äußerlich durch ihre Kleidung, sondern auch durch ihre Darbietungen. Die meisten von ihnen vereinen die Elemente Gesang und Tanz, einige zeigen jedoch nur eines von beiden. Zwischen den jeweiligen Auftritten gab es drei gemeinsame Tänze. Bei diesen war vor allem das Publikum dazu aufgerufen, sich für einen Moment den Trachtengruppen anzuschließen. Schließlich wäre die Choreografie schnell zu erlernen. Doch leider gab es wenige tanzwillige Zuschauer, weswegen die Gemeinschaftstänze auch größtenteils von den Vereinsmitgliedern dargeboten wurden. Die Trachtengruppe Alt Meteln aus der Nähe von Schwerin gibt es seit 1995. „Vor der Wende gab es zwar auch schon eine Trachtenkultur, aber nicht so ausgeprägt und ohne Verein“, verriet Inge Franz, Sprecherin der Gruppe. Ihre Tracht ist in dunkelgrün und schwarz gehalten und hat als einzigen Schmuck eine bestickte Kopfhaube. „Vorbild war ein Kostüm aus den 1940er Jahren, das wir als Original hatten“, so Franz. Die sogenannte Marie-Peters-Tracht, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde, trugen ausschließlich Dienstmädchen. Mit ihrer Gruppe tritt Inge Franz ungefähr 15 bis 20 Mal im Jahr auf, vor allem auf Dorffesten oder Jubiläen. Auch beim Internationalen Trachtenfestival in Dargun (Landkreis Demmin) werden sie Ende August dabei sein. Die Trachtentänzerin Annemarie Bergmann erwähnte ein Problem, das viele Trachtengruppen haben: den fehlenden Nachwuchs. Die 14-Jährige war in der Kindertanzgruppe, bis diese aufgelöst wurde. Nun tanzt sie bei den Erwachsenen des Warnemünder Trachtenvereins mit. Von denen hebt sie sich jedoch immer noch durch ihre andersfarbige Tracht ab. Auch Inge Franz berichtete, dass „es schwierig ist, die Kindergruppen zu halten. Viele gehen irgendwann auf weiterführende Schulen und sind dann nicht mehr in der Dorfgemeinschaft oder haben keine Zeit mehr.“ Annemarie Bergmann ist jedenfalls schon seit vier Jahren dabei. Am Anfang sei sie irgendwie da „reingerutscht“, doch es mache ihr nach wie vor großen Spaß. Wollen wir hoffen, dass sich weiterhin begeisterte junge und alte Menschen finden, die mit ihrem Gesang und Tanz traditionelles Flair in die heutige Zeit bringen.

10. Juli 2011 | Weiterlesen