Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

„SommerDuett VIII“ in der Galerie Klosterformat
Eines der umstrittensten Themen Rostocks ist wohl der Bau des Darwineums. Das neue Affenhaus im Zoo erntet viel Lob, aber auch herbe Kritik. Durch Zufall erreicht dieses Thema nun auch die Welt der Kunst. Denn mit Olaf Rammelt stellt ein bekannter Tiermaler seine Bilder in der Galerie Klosterformat aus. Doch er ist nicht alleine. Auch seine Frau Christine Rammelt-Hadelich ist Künstlerin und zeigt Plastiken und Schmuck. So füllt das Ehepaar das Haus im Schatten der Universitätskirche beim 8. SommerDuett mit Leben. Das fantastische Wetter wurde am Dienstag auch direkt genutzt und die Eröffnung in den Klosterhof verlegt. Dort sorgte im Licht der Abendsonne das Duo Chiara für die musikalische Begleitung. Seit 20 Jahren machen Diego Zendeh und Angie Driesnack-Zendeh schon gemeinsam Musik und sorgen nur mit Violine und Gitarre für tolle Klänge. Die Verkaufsausstellung in der Galerie zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus, da das Künstlerehepaar sich auch auf unterschiedlichsten Gebieten bewegt. Christine Rammelt-Hadelich fing schon als Kind an, zu zeichnen und zu modellieren. Sie arbeitet hauptsächlich mit Ton und Silber, um kleine Schmuckstücke, aber auch größere Plastiken zu erstellen. Wichtig ist ihr dabei, dass viele der Stücke auch einen praktischen Nutzen haben, etwa die Büste „Schatzwächter mit Schubladen“ aus Ton, in der man seinen Schmuck formschön verstauen kann. Olaf Rammelt wurde das Zeichnen praktisch in die Wiege gelegt. Schon sein Vater malte mit Vorliebe Tiere, zeichnete aber auch Comics. Die Leidenschaft des Vaters hat sich dabei auf den Sohn übertragen. „Immer wenn ich im Urlaub bin, muss das Skizzenbuch dabei sein“, sagt der Künstler. Jedoch zeichnet er nicht nur Tiere. Auch Zeichnungen von Landschaften und Menschen gehören zu seinem Œuvre. Besonders spannend für Rostocker dürfte die Zeichnung von Walter Kempowski sein, die ebenfalls ausgestellt ist. Ungefähr 100 Stücke der beiden sind ausgestellt. Aber nicht nur bildende Kunst gibt es zu bestaunen. 2007 hat das Ehepaar auch den kleinen Verlag „FederEdition“ gegründet. Dort verlegt werden vor allem Kinderbücher, aber auch Lyrikbände. Meist sind die Texte von Christine Rammelt-Hadelich und die Illustrationen von Olaf Rammelt. Ein weiteres Highlight vor allem für Rostocker wäre hier „Geliebte Ostsee.“ Es ist schon fast zu einer Tradition des Ehepaares geworden, zum Urlaub an die Ostsee zu fahren. Dort sind viele Gedichte und Skizzen entstanden, die in diesem Buch nachzulesen sind. Nicht umsonst erwähnte ich am Anfang den Zoo. Olaf Rammelt hat dort bei Besuchen viele Skizzen und Zeichnungen gemacht, sodass sich die Künstler zusammen mit dem Ehepaar Lamberz von der Galerie etwas Besonderes überlegt haben. Olaf Rammelt hat für eine Postkarte ein Motiv von einem Orang-Utan zur Verfügung gestellt. Dieses Karten können Galeriebesucher käuflich erwerben und die Hälfte der Einnahmen geht an den Rostocker Zoo. Außerdem werden beim großen Zoofest auch zwei Bilder des Malers für den guten Zweck versteigert. Es lohnt sich also nicht nur für Kunstliebhaber, einen Blick in die aktuelle Ausstellung zu werfen. Auch Tierfreunde kommen auf ihre Kosten und können ganz nebenbei noch etwas für den guten Zweck tun.
29. Juni 2011 | Weiterlesen
1. Campus-Sommerfest an der Uni Rostock
Sommerstimmung auf dem Ulmencampus. Bei warmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein versammelten sich am Dienstagabend über 2000 Studierende auf dem Universitätscampus in der Ulmenstraße zum Campus-Sommerfest. Doch trotz der hochsommerlichen Stimmung – noch ist die Vorlesungszeit an der Universität Rostock nicht zu Ende. Erst Mitte Juli beginnen die Semesterferien. Für viele Studenten stehen dann noch Prüfungen an, bevor sie sich endlich eine Pause gönnen können. „Eine kleine Auszeit“ wollten sich daher die beiden Sonderpädagogikstudentinnen Anne und Lisa nehmen und besuchten nach ihrem Uni-Tag noch das Campus-Sommerfest. Vor allem die Stimmung wollten sie genießen. „Ich finde es sehr chillig hier und es ist cool, dass so viele Leute da sind“, meint Lisa. „Das Wetter ist perfekt!“, ergänzt Anne. „Ich finde es schön, dass es in diesem Jahr Kartoffelpuffer gibt.“ Ja, gerade als Vegetarier hat man es nicht leicht in der Grillhochsaison. Da ist diese süße Speise eine willkommene Alternative zu Bratwürsten und Steaks, die natürlich auch nicht fehlten auf dem Campus-Sommerfest und ihren Duft über den ehemaligen Exerzierplatz verbreiteten. Schmäuse wurden auf dem Campus-Sommerfest aber nicht nur für Magen und Nasen serviert, auch an die Ohren war gedacht. Dafür waren vier Livebands auf der Bühne zuständig. Den Anfang machten Dude by Dude. Eine Überraschungspremiere, denn die Studenten der Hochschule für Musik und Theater traten zum ersten Mal unter diesem Namen als Coverband auf. Mit Hip-Hop und Pop begeisterte die Rostocker Band Sun Of A Gun die Zuhörer, die sich auf der Rasenfläche versammelt hatten. Als die Sonne hinter dem roten Backsteingebäude verschwunden war, betraten die Fotos die Campusbühne. Die vier Hamburger sind dem einen oder anderen vielleicht vom Bundesvision Songcontest oder dem Immergut Festival bekannt. Tom Hessler und Deniz Erarsla waren jedoch ohne ihre beiden Bandkollegen Frieder Weiss und Benedikt Schnermann nach Rostock gekommen. Mit zwei Gitarren präsentierten sie sehr hörenswerte Unplugged-Versionen ihrer Songs, die viele Fans nach vorn an die Bühne lockten. Hier wurde dann auch ordentlich bei der letzten Band des Abends, ebenfalls aus Hamburg, gerockt. Der Aufforderungscharakter ihres Namens: Fuck Art, Let‘s Dance, zeigte unübersehbare Wirkung. Von chillig bis ausgelassen – die Stimmung des Campus-Sommerfestes kam bei den Besuchern sehr gut an. Damit reiht sich das Open-Air-Konzert auf dem Ulmencampus in Veranstaltungen wie das Campuserwachen im Frühjahr, den Campus-Tag mit Studentenbandfestival im Herbst und die Campus Explosion, die seit diesem Sommern nicht mehr stattfindet, ein.
29. Juni 2011 | Weiterlesen
Rostocker Vorlesewettbewerb „Lesewürmer“ feiert Jubiläum
Lesen ist wichtig. Nicht umsonst ist es eines der ersten Dinge, die man in der Schule lernt. Doch nicht nur um Bedienungsanleitungen zu entziffern oder Beipackzettel zu studieren, brauchen wir diese elementare Fähigkeit. Manchmal ist es auch einfach schön, bei einem guten Buch zu entspannen und in eine andere Welt abzutauchen. Dass auch die Jüngsten schon mit viel Freude lesen, bewies die große Resonanz bei der 10. Auflage des Vorlesewettbewerbs „Lesewürmer“ für Grundschüler. Veranstaltet wird dieser Wettstreit von der anderen buchhandlung, dem Literaturhaus Rostock und dem Waldemar Hof. Vor 10 Jahren, bei der Auftaktveranstaltung, beteiligten sich nur drei Schulen aus Rostock, inzwischen nehmen 38 Schulen aus Rostock und den Kreisen Güstrow und Bad Doberan teil. Die 125 besten Schüler aus den Klassen 1 bis 4 lasen beim Endausscheid um die Wette und eine Jury musste entscheiden, wer am besten war. Anlässlich des Jubiläums wurde in diesem Jahr auch erstmals eine große Abschlussveranstaltung in der Rostocker Werkstattschule organisiert, zu der alle Kinder eingeladen waren und auf der die Sieger prämiert wurden. Wie bei einer Preisverleihung üblich, wurde nicht sofort mit der Verkündung der Sieger begonnen. Die musikalische Einstimmung übernahm Norbert Leisegang von der Gruppe Keimzeit. Mit seinem Lied „Du bist ein Schwein“ brachte er die vielen anwesenden Kinder und Eltern direkt zum Lachen. Anschließend erhöhte Manfred Keiper von der anderen buchhandlung noch etwas mehr die Spannung, indem er zuerst den Helfern und Sponsoren dankte. Dabei wollten die Kinder doch wissen, ob sie gewonnen haben. Dann endlich wurden die Erstklässler aufgerufen. Jeder von ihnen bekam als Geschenk das Buch, welches sie vorlesen mussten: „Miss Wiss – Ganz groß!“ Gewonnen hat Charlotte Schippmann. Die junge Siegerin war sehr glücklich, aber gleichzeitig auch sehr fair. „Ich finde es zwar toll, aber ich würde es nicht toll finden, wenn die anderen sich nicht auch freuen würden.“ Dann folgten die Zweitklässler. Sie mussten ein Stück aus dem ersten Buch der Reihe „Kai Knall löst jeden Fall“ vortragen und bekamen dieses natürlich auch als Preis. Am besten hat dies Mette Glawe gemeistert, die nach eigenen Angaben „ganz großes Herzklopfen“ hatte. In den Texten der 3. Klasse ging es tierisch zu, schließlich handelte es sich um „Die Entführung der Frösche.“ Auch in dieser Klassenstufe konnte wieder ein Mädchen am meisten überzeugen. Victoria Köhler war so begeistert, dass sie keinen Satz auf der Bühne herausbrachte. Als Letztes wurde der Preis in der 4. Klasse vergeben. Hier wurde ein Buch aus der Reihe „Die Schatzjäger“ verteilt, in dem die Suche nach einem gläsernen Löwen im Mittelpunkt steht. Gewonnen hat hier Raoul Biedinger. Der Junge war kein Unbekannter, da er vor drei Jahren schon einmal in der Klassenstufe 1 gewonnen hatte. Alle Sieger konnten sich über einen Blumenstrauß und einen Büchergutschein freuen. Außerdem nehmen sie, zusammen mit zehn weiteren Kindern, ein professionelles Hörspiel auf, welches im Rahmen der Lichtklangnacht vorgeführt wird. Um zu beweisen, dass die Schüler auch wirklich lesen können, sollte jeder noch einen kleinen Text vortragen. Dazu hatten sich die Veranstalter etwas ganz Besonderes ausgedacht. Da es auch viele Schüler gibt, die bilingual aufwachsen, durften drei von ihnen (ein Junge ist leider krank geworden) einen Text in ihrer Sprache vortragen. Die deutsche Übersetzung übernahm dann einer der Sieger. Edris Naurosi kommt ursprünglich aus Afghanistan und ist seit zwei Jahren Rostocker. Für seinen selbst geschriebenen Text in der Sprache Dari suchte er sich ein typisches Thema unserer Stadt aus – die Leidenschaft zum Fußball. Duy Le Khac geht auf die Grundschule „An den Linden“ und erzählten den Zuhörern auf Vietnamesisch etwas über die Rolle als großer Bruder. Die Dritte im Bunde war Emilie Kimjakow, die eine kurze russische Geschichte von einem kleinen Hund vortrug. Zum Ende der Preisverleihung betrat noch einmal Norbert Leisegang die Bühne. Er spielte den wohl bekanntesten Keimzeit-Hit „Kling Klang“, was mit viel Applaus aus dem Publikum belohnt wurde – fraglich ist nur, ob auch die Kinder das Lied kannten oder nicht doch die Eltern am lautesten klatschten. Im Anschluss an die Veranstaltung erzählten mir Mette und Victoria noch, dass sie beide überhaupt nicht mit dem Sieg gerechnet hatten, obwohl beide die Texte nicht so schwer fanden. Die neunjährige Victoria verriet mir, dass sie bei einigen Fremdwörtern nicht so genau wusste, wie sie ausgesprochen werden und sie sich daher an den anderen Kindern orientiert hatte. Am liebsten liest die achtjährige Mette Bücher aus der Reihe „Sternenfohlen“. Die Einhorngeschichten packen sie manchmal so, dass sie auch mal 100 Seiten liest. Victoria mag alle Bücher und ist froh, dass sie sich in der Schulbibliothek einmal die Woche neues Lesefutter ausleihen kann. Es ist wirklich schön zu sehen, dass trotz Fernsehen und Computer, das klassische Buch immer noch ein wichtiges Medium ist. Man kann also optimistisch sein, dass auch in Zukunft noch viele Lesewürmer den Spaß am gedruckten Werk entdecken.
28. Juni 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock - Mannschaftsfoto Saison 2011/2012
Knapp drei Wochen sind es noch, bis für den FC Hansa Rostock die neue Spielzeit beginnt. Mit zwei Sonntagsspielen startet die Hansa-Kogge in die Saison 2011/2012. Zum Auftakt spielen die Jungs von Trainer Peter Vollmann am 17. Juli vor heimischer Kulisse gegen den SC Paderborn 07. Eine Woche später ist Hansa dann im großen Ost-Derby bei Dynamo Dresden zu Gast. Bevor es soweit ist, versammelten sich die Profis des FC Hansa Rostock heute in der DKB-Arena zum offiziellen Mannschaftsfoto der Saison 2011/2012 und nahmen für das Sponsorenfoto vor, in und auf dem Müllwagen des Hauptsponsors Veolia Umweltservice Platz. Hintere Reihe (von links nach rechts): Peter Schyrba, Radovan Vujanovic, Marek Mintal, Pavel Koštal, Pelle Jensen, Lucas Albrecht, Dexter Langen, Matthias Holst, Robert Müller, Tino Semmer Mittlere Reihe (von links nach rechts): Physiotherapeut Frank Scheller, Mannschaftsarzt Dr. Holger Strubelt, Zeugwart Andreas Thiem, Tom Weilandt, Sergej Evljuskin, Michael Blum, Stephan Gusche, Michael Wiemann, Timo Perthel, Sebastian Pelzer, Co-Trainer Michael Hartmann, Torwarttrainer Alexander Ogrinc, Cheftrainer Peter Vollmann, Mannschaftsarzt Dr. Frank Bartel, Teammanager René Chaberny Untere Reihe (von links nach rechts): Mohammed Lartey, Tobias Jänicke, Kevin Müller, Jörg Hahnel, Johannes Brinkies, Marcel Schied, Björn Ziegenbein, Kevin Pannewitz
28. Juni 2011 | Weiterlesen
Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft 2011 – Preisträger
Heilen mit Rügener Kreide oder Turmor-Behandlung mit einem Roboter gesteuerten Radiochirurgie-System im Güstrower CyberKnife Zentrum? Die Bandbreite der beim Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft 2011 eingereichten Projekte war groß. Innovative Projekte zur „Stärkung der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ waren gefragt. Damit ließ das Motto des Wettbewerbs ebenso Platz für traditionelle Behandlungsmethoden, wie für Ideen aus dem Gesundheitstourismus oder der Hightech-Medizin. „Konkrete, anfassbare Projekte“ sollten es aber schon sein, betonte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel. Anfang des Jahres hatte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus den 4. Ideenwettbewerb ausgelobt, für den 2011 Projektgelder in Höhe von 800.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung stehen. „Damit wollen wir vor allem Maßnahmen unterstützen, die in der Gesundheitswirtschaftsbranche zu innovativen Produkten und Angeboten führen“, so Seidel. Insgesamt 37 Projektideen mit einem Gesamtvolumen von 7,8 Millionen Euro wurden in diesem Jahr eingereicht. „Auch, wenn es sicherlich noch überboten werden kann“, sei es ein gutes Ergebnis, so Seidel. Es zeige vor allem, dass das Klima für solche Projektarbeit immer besser wird. Acht Projekte wurden durch die Jury ausgewählt und heute auf der 7. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft von Jürgen Seidel und Ministerpräsident Erwin Sellering ausgezeichnet. Gewinner des Ideenwettbewerbes Gesundheitswirtschaft 2011 „Förderung von innovativen Projekten zur Stärkung der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ „Zukunftsorientierte Investitionen in den 2. Gesundheitsmarkt durch Nutzung der ortsgebundenen Heilmittel“ Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Erarbeitung einer Bestandsübersicht der vorhandenen Anbieter- und Angebotsstruktur auf der Basis der ortsgebundenen Heilmittel in Mecklenburg-Vorpommern. Daraus sollen Chancen zum weiteren Ausbau der Anbieter- und Angebotsstruktur im Gesundheitstourismus unter Einbindung der ortsgebundenen Heilmittel aufgezeigt und damit der 2. Gesundheitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern forciert werden. „Konzept zum Aufbau eines Systems für individualisierte Pauschalreise-Angebote im Ostseeheilbad Graal-Müritz insbesondere für Großeltern mit Enkeln unter besonderer Berücksichtigung gesundheitstouristischer Aspekte“ Tourismus- und Kur GmbH, Graal-Müritz Mehrgenerationsangebote sollen als Urlaubsangebote etabliert werden. Die Einbeziehung des Themas Gesundheit mit der Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Großeltern und Kindern stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, da die zu entwickelnden Angebote sehr vielschichtigen Anforderungen gerecht werden müssen. „Health meets Tourism in Mecklenburg-Vorpommern” Premedion GmbH, Rostock Entwicklung und Vermarktung standortspezifischer Gesundheitsreisen in den Feldern der primären und sekundären Prävention, die wissenschaftlich belegte Erfolge in der Gesunderhaltung erzielen. Die Grundidee umfasst Angebote, die unabhängig vom Standort den jeweiligen Hoteliers oder Gemeinden die Möglichkeit bietet, derartige Modelle vor Ort mit dem lokalen Ärzte- und Therapeutennetzwerk für Gesundheitstouristen umzusetzen. „Entwicklung einer vernetzten Internetdatenbank für touristische Aktivangebote und gesundheitstouristische Dienstleistungen einer Region mit Qualitätsmerkmal“ Förderverein Fischlandtourismus e.V. i.G. Aufbau einer Internetplattform, die touristische Aktivangebote und gesundheitstouristische Dienstleistungen einer Region zusammenfasst und über ein Planungstool den Urlaubern zur Verfügung steht. Diese sollen entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen verschiedene regionale Leistungen (z. B. Fahrradtouren, Ernährungsangebote, SPA-Anwendungen, kulturelle und andere Erlebnisveranstaltungen) für den Urlaub selbst zusammenstellen und buchen. „Konzept eines Zentrums für personalisiertes Diabetes Management“ Institut für Diabetes „Gerhardt Katsch“, Karlsburg Erweiterung der KADIS-(Karlsburger Diabetes Management)-basierten Gesundheitsdienstleistungen durch aktives Selbst-Management und patientenzentrierte Schulungs- und Beratungsprogramme. Eine internationale Vermarktung der Dienstleistungen ist vorgesehen. „Das CyberKnife Zentrum Norddeutschland in Güstrow als Forschungs- und Dienstleistungszentrum zur Krebstherapie und sekundären Krebsprävention“ CyberKnife Zentrum Norddeutschland, Güstrow Wissenschaftliche Vernetzung des CyberKnife Zentrum Norddeutschland, Etablierung als Trainings- und Ausbildungszentrum in Zusammenarbeit mit Medizin, Wirtschaft (Siemens) und Tourismus (Sekundärprävention). Ein Alleinstellungsmerkmal ist bei der Weiterentwicklung zum europäischen Accuray-Referenzzentrum (robotergestützte Radiochirurgie) gegeben. „Urlaub vom Diabetes in M-V“ VIRTUS – Institut für neue Lehr- und Lernmethoden; Rostock Entwicklung und Vermarktung adäquater gesundheitstouristischer Angebote für Diabetiker und ihre Angehörigen und Erschließung dieser großen Zielgruppe für das Gesundheitsland M-V durch die avisierte Netzwerkbildung verschiedener Leistungserbringer. Erstellung einer Bedarfsanalyse, der darauf aufbauenden Umsetzungskonzeption (inkl. Schulung der Hotels und Pensionen). Die Entwicklung von Informationsdiensten und Bildungsangeboten für Diabetiker (z. B. Apps und Internetportal) und die Qualifizierung der Gesundheitsanbieter wird durch die Vermarktung der Angebote angestrebt. „Steigerung des Bekanntheitsgrades und der Anwendung des Naturheilmittels Original Rügener Dreikronen-Heilkreide auf der Insel Rügen und im Gesundheitsland MV“ Verein Rügener Heilkreide e.V. Steigerung des Bekanntheitsgrades der Heilkreide durch professionalisiertes Marketing und Nutzung zielgruppenspezifischer Informationsmedien. Die Anwendungen und Angebote mit Rügener Heilkreide, einhergehend mit einer konsequenten Qualitätssicherung zur Ausschöpfung der Wirkungspotenziale des Naturheilmittels, sollen zu einem attraktiven Baustein de r Gesundheits- und Tourismuswirtschaft entwickelt werden.
27. Juni 2011 | Weiterlesen
7. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft 2011
Die gute Nachricht zuerst: Die Entwicklung neuartiger medizinischer Therapien schreitet voran. Dadurch könnten wir immer älter werden und – was vielleicht noch wichtiger ist – länger vital bleiben. Die schlechte Nachricht aber: Viele dieser Therapien und medizinischen Produkte sind sehr kostspielig. Wer soll das bezahlen? „Ab wann wird aus diesen innovativen Therapien ein notwendiger medizinischer Standard als Kassenleistung?“, stellte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering heute bei der Eröffnung der 7. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft die Frage in den Raum. Der Markt stelle sich ungeordnet und stagnierend dar, dies sei schädlich für die Akzeptanz des Gesundheitssystems. Es müsse ordnend eingegriffen werden, forderte Sellering und rief dazu auf, sich mit diesem kontroversen Thema zu beschäftigen. Etwa 600 geladene Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik waren dazu aus Deutschland, Polen, Österreich, Russland und den Niederlanden in das Kongresszentrum der Yachthafenresidenz Hohe Düne gekommen. In Foren, Referaten und Talkrunden diskutieren sie heute und morgen aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Gesundheitswirtschaft. „Innovation und Solidarsystem“ ist aber nur einer der vier thematischen Schwerpunkte des Branchentreffens. Telemedizin, Medizin im internationalen Wettbewerb und Lebenskonzepte für ein vitales Alter(n) sind weitere Bereiche, die heute und morgen unter dem Motto „Gesundheit grenzenlos“ diskutiert werden. Partnerland in diesem Jahr ist Polen. Mit unserem Nachbarland gibt es zwar schon seit 20 Jahren eine gute Zusammenarbeit. Dennoch sei noch viel Potenzial ungenutzt und die Kooperation könnte noch vertieft werden, so Polens Vertreter Jacek Robak. Chancen sieht er vor allem in der gemeinsamen Forschung, bei der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, in der Telemedizin und in der Kurtouristik. Arbeitsteilung könne er sich auch bei Fachspezialisten vorstellen, die regelmäßig sowohl in deutschen, als auch in polnischen Krankenhäusern tätig werden. „Es muss nicht so sein, dass jeder Patient im eigenen Land behandelt wird“, spielt Robak auf Situationen in Grenzregionen an, in denen ein Krankenhaus des anderen Landes näher liegt, als eins im eigenen Land. Hier könnten Ressourcen besser gemeinsam genutzt werden. Die Gesundheitswirtschaft deckt ein breites Spektrum von Medizintechnik, Biotechnologie, gesunder Ernährung und Gesundheitstourismus ab. Gerade in unserem Bundesland sei sie ein Schlüsselbereich, so der Ministerpräsident. Fast 100.000 Menschen seien direkt oder indirekt in diesem Bereich beschäftigt und sorgten 2009 für einen Jahresumsatz von 3,8 Milliarden Euro. „Es geht uns darum, die großen wirtschaftlichen Chancen zu nutzen und die bestmögliche medizinische Versorgung zu gleich zu sichern“, betonte Sellering abschließend.
27. Juni 2011 | Weiterlesen
HMT Rostock holt Preis beim 22. Theatertreffen in Hamburg
Beim 22. Theatertreffen deutschsprachiger Schauspielstudierender erhielten die Eleven des sechsten Semesters der Rostocker Hochschule für Musik und Theater (HMT) am Wochenende den mit 6.000 Euro dotierten Ensemble-Preis. Mit ihrer 60-minütigen Inszenierung „Der Meister und Margarita“ nach Motiven des Romans von Michail Bulgakow in der Regie von Jens Poth überzeugten sie das Publikum und die fünfköpfige Jury in der Hamburger Spielstätte Kampnagel. Den mit 10.000 Euro dotierten Vontobel-Preis gewann die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Weitere Ensemble-Preise gingen an die Universität der Künste Berlin, an die Universität Mozarteum Salzburg und die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Seit 1990 trifft sich der Schauspielnachwuchs jährlich an einer der 18 teilnehmenden Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Rund 200 Studierende zeigten während der vergangenen Woche ausgewählte eigene Produktionen in Hamburg. Das Theatertreffen wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Quelle: HMT Rostock
27. Juni 2011 | Weiterlesen
Rostocker Ranglistenturnier im Beachvolleyball 2011
Spiel, Satz und Sieg. Nur das vierte S fehlte am Sonntag. Doch auch ohne Sonne war die Stimmung super und die Spieler hatten Spaß. Ich rede vom Beachvolleyball Ranglistenturnier auf der Unisportanlage „Am Waldessaum.“ Dabei ging es um wichtige Ranglistenpunkte, Geld- und Sachpreise und natürlich in erster Linie um die Freude am Sport. Das Turnier am Wochenende war die 3. Station der Beachvolleyball-Landesmeisterschaften. Der Auftakt fand vor drei Wochen in Warnemünde statt und am letzten Wochenende flogen die Bälle in Graal-Müritz. Das Rostocker Stadtturnier fand erst zum zweiten Mal in dieser Form statt. Nachdem im letzten Jahr der INCHEZ-Cup witterungsbedingt abgesagt wurde, fungierte die Veranstaltung auch mit als Ersatz. In diesem Jahr stand sie von Anfang an auf dem Plan, sodass die Veranstalter ein volles Spielerfeld vermelden konnten. 20 Damenteams und 30 Männerduos kämpften auf den fünf Spielfeldern um Punkte. Der Vorteil der Anlage war der gute Schutz vor Wind durch die umliegenden Bäume. Außerdem konnten die Teilnehmer auch wieder direkt auf dem Gelände ihr Zelt aufschlagen. Zu gewinnen gab es wertvolle Meisterschaftspunkte und 500 Euro bei den Herren sowie 250 bei den Damen. Auch Vorjahressieger Dennis Neubart aus Berlin war wieder mit dabei. Da sein eigentlicher Partner Alexander Behrendt privat verhindert war, sprang Andreas Weber aus Angermünde ein. Die beiden kennen sich schon lange und haben auch früher zusammen in der Halle gespielt. Nach einem aussichtsreichen Turnierstart gab es jedoch schnell eine Niederlage, sodass es am Ende nur für Platz 7 reichte. Trotzdem ist Neubart nicht enttäuscht: „Ich bin nicht hergekommen, um das Turnier zu gewinnen, sondern um gute Spiele zu machen und Spaß zu haben.“ Auch Weber lobte den sehr eigenen, familiären Charme des Wettkampfes. Besser lief es für Mitveranstalter Fabian Bünger, der bei der Premiere vor einem Jahr Zweiter geworden ist. Nur weil noch ein Platz bei den Herren frei war, spielte er auch am Wochenende wieder mit. Er und sein Partner Marian Heldt aus Hamburg konnten dabei das Ergebnis bestätigen und mussten sich im Finale nur dem Duo Thiessenhusen/Darmer geschlagen geben, die nun mit genau 200 Punkten auf Platz vier der Gesamtwertung stehen. Beide Teams hatten vor dem Finale kein Spiel verloren. Bei den Damen ging es ähnlich spannend zu. Sandra Gutsche, die mit dem VSV 06 Schwerin erst vor Kurzem deutscher Meister in der Halle wurde, ging mit ihrer Partnerin Katja Joachim an den Start. Auch für die beiden war es das erste gemeinsame Turnier in diesem Jahr. „Es ist beim Beachvolleyball besonders wichtig, sich auf seine Partnerin einzustellen“, sagte Katja Joachim. Auch die beiden Spielerinnen aus Schwerin lobten die tolle Atmosphäre und die gute Organisation. „Nur das Wasser fehlt uns hier ein bisschen.“ Für einen Platz auf dem Treppchen hat es aber auch für die beiden nicht gereicht, was vielleicht an der fehlenden gemeinsamen Beachvolleyballerfahrung gelegen haben könnte. Aber mit Platz 4 sind sie trotzdem nicht unzufrieden. In einem spannenden Finale konnten sich die Favoritinnen Henrike Höft und Franziska Kühn gegen Kathleen Knaute und Marie-Theres Antrack aus Warnemünde durchsetzen. Franziska Kühn konnte damit den Sieg vom letzten Jahr wiederholen, wenn auch mit einer anderen Partnerin. Es scheint also, als ob sich das Ranglistenturnier „Am Waldessaum“ erfolgreich in der hiesigen Beachvolleyballszene etabliert hat. Die Spieler waren glücklich, die Zuschauer hatten Spaß und die Veranstalter waren zufrieden. Wenn jetzt noch die Sonne geschienen hätte, wäre alles perfekt gewesen. Aber man kann halt nicht alles haben.
27. Juni 2011 | Weiterlesen
Sanierung ohne Torelemente am Kröpeliner Tor
Die Aufstellung von zwei stilisierten Torelementen als Modell am Kröpeliner Tor war von zahlreichen Rostockerinnen und Rostockern mit großem Interesse verfolgt worden. Viele von ihnen nahmen die Gelegenheit war, sich vor Ort zu informieren, ihre Meinung zu äußern und auch die bereitliegenden Fragebogen auszufüllen. Diese Fragebögen sind jetzt ausgewertet worden und bilden mit den geführten Gesprächen die Grundlage für die Entscheidung, in welcher Weise mit den Torelementen und damit mit der Gestaltung des unmittelbaren Umfeldes des Kröpeliner Tores umgegangen werden soll. Insgesamt sind 420 Fragebögen bzw. schriftliche Äußerungen ausgewertet worden. 76 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich gegen die präsentierte Form der Wiederherstellung der historischen Verbindung ausgesprochen, 24 Prozent dafür. Für die „durch das Modell gezeigte räumliche Dimension“ haben 19 Prozent und dagegen 81 Prozent gestimmt. Beim möglichen Material haben sich deutlich 82 Prozent für Backstein ausgesprochen und nur vier Prozent für Beton sowie zwölf Prozent für Stahl/Glas. Die Vielzahl von zusätzlichen Hinweisen und Anregungen zu dieser Planung und zu vielen weiteren stadtplanerischen Themen werden derzeit ausgewertet. Im Ergebnis wird auf die Torelemente als gestalterische Verbindung zwischen dem Kröpeliner Tor und der Stadtmauer im Zusammenhang mit der Maßnahme Vorfläche Kröpeliner Tor verzichtet. Das derzeit ungesicherte Abbruchende der Stadtmauer muss zurückhaltend geschützt und gestaltet werden. Die zuständigen Fachämter der Hansestadt Rostock sowie die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH als Sanierungsträgerin werden in noch folgenden Abstimmungsprozessen gemeinsam mit dem beauftragten Planer eine angemessene neue Lösung finden. Dabei wird die fachliche Auswertung die Grundlage bilden. In diesem Zusammenhang wird die Entscheidung zur möglichen Gestaltung einer zurückhaltenden Visualisierung des ehemaligen Verlaufs der Stadtmauer bei Verzicht auf die Torelemente getroffen. Die Besonderheit der städtebaulichen Situation soll angemessen herausgestellt werden. Trotz Verzicht auf die Torelemente soll die Baumaßnahme auf der Vorfläche am Kröpeliner Tor in diesem Jahr begonnen werden. Quelle: Stadtverwaltung, Hansestadt Rostock
27. Juni 2011 | Weiterlesen
Stadtrundgang zum Stadtgeburtstag - 793 Jahre Rostock
Eine große Geburtstagsgesellschaft zog am Freitag, dem 24. Juni durch Rostocks Innenstadt. Bis zu 300 Gäste waren der Einladung des Rostocker Stadtführervereins, dem Verein für Rostocker Geschichte und dem Plattdütsch-Verein „Klönsnack-Rostocker 7“ gefolgt, um den 793. Stadtgeburtstag zu feiern. Dafür hatten die drei Vereine bereits zum fünften Mal anlässlich des Jahrestages der Stadtrechtsbestätigung am 24.06.1218 einen Rundgang zu historischen Stationen organisiert. Informative Vorträge vermittelten Wissenswertes und interessante Anekdoten aus der reichen Geschichte der Hansestadt. Musikalische Beiträge vom Plattdütsch-Verein im Rathaus und von Studenten der Hochschule für Musik und Theater im Barocksaal lockerten die über dreistündige Tour auf. Für fröhliche und festliche Stimmung war also gesorgt. Aber was wäre ein Geburtstag ohne Geschenke? Gleich an zwei Stationen des Rundgangs wurden Gaben überreicht. So dürfen sich die Rostocker und ihre Gäste über ein neues „Rostocker Altstadtmodell“ zwischen Marienkirche und Langer Straße freuen. Fast hätte es der Wind enthüllt, bevor acht Hände das orange-farbige Tuch vom Bronzemodell zogen und so den Blick und den Zugriff freigaben. Wind wehte auch kräftig in die Segel der 14 Optimisten, die vor dem Rathaus an die Segelsportvereine übergeben wurden. Über die kleinen Segelboote freute sich besonders der Rostocker Segelnachwuchs, der das Durchschnittsalter der Geburtstagsgesellschaft an dieser Station merklich um einige Jahre verjüngte. Ausgangpunkt des Rundgangs war – schon fast traditionell – die Marienkirche. Hier referierte Pastor Henry Lohse über „Das schwierige Reformationsjahr 1531 in den Rostocker Pfarrkirchen“. Schwerpunkt des Rundgangs war jedoch der Universitätsplatz. Gleich zwei Anlaufpunkte aus der jüngeren Geschichte Rostocks wurden hier näher unter die Lupe genommen: das Fünfgiebelhaus und der Brunnen der Lebensfreude. 1986 wurde das Fünfgiebelhaus eingeweiht, welches in industrieller Plattenbauweise errichtet worden war und durch seine Gestaltung Bezug auf mittelalterliche Bauten Rostocks nimmt. „Die Giebel haben aber nichts mit historischen Giebeln zu tun. Es sind andere Giebel. Es war ein ideologisches Konzept. Alles sollte gleich sein. Aber wenn man genau hinschaut, sind sie sich ähnlich, aber auch etwas unterschiedlich“, weist Prof. Dr. Peter Baumbach, der den Bau vor 25 Jahren leitete, auf die Besonderheiten des Gebäudes hin. Zahlreiche keramische Arbeiten und kunstvolle Reliefs verzieren die Fassade. Bildhauer wie Jo Jastram, Reinhard Dietrich und Wolfgang Friedrich haben daran mitgewirkt. „Nach einem zusammenhängenden Gestaltungskonzept entwickelten wir ein Haus, was von der Türklinke bis zum Revers des Kellners aus einem Gusse kommt“, sagt Architekt Baumbach über den damaligen Anspruch. Über die jetzige Ansicht des Hauses zeigt er sich verletzt. Sonnenschirme, Wäscheleinen und Werbeschriften verstellen den Blick auf das Glockenspiel, die Uhr und das Relief „Harlekin und Columbine“. Auch Bildhauer Wolfgang Friedrich beklagt, „wie sich der öffentliche Raum vernutzt.“ Für diese klaren Worte ernten beide zustimmenden Applaus der Zuhörer, während die Gäste des besagten Restaurants verdutzt von ihrem Eisbecher aufschauen. Anschließend wandten sich beide dem danebenliegenden „Brunnen der Lebensfreude“ zu, der den Universitätsplatz schmückt. Die figürlichen Darstellungen von Menschen und Tieren wurden von Reinhard Dietrich und Jo Jastram angefertigt und 1980 aufgestellt. Seither übt der Brunnen nicht nur eine erfrischende Wirkung aus, sondern prägt – inmitten der Stadt gelegen – auch das Bild Rostocks auf besondere Weise. Um Bilder Rostocks, genauer gesagt um Stadtansichten, ging es auch in dem abschließenden Vortrag Dr. Steffen Stuths vom Kulturhistorischen Museum. Der klassische Blick auf Rostock werde vom Nordosten aus auf die Stadt gerichtet und im Querformat dargestellt, hat der Historiker festgestellt. Doch Vorsicht: Da wo Rostock draufsteht, ist nicht immer Rostock zu sehen, sondern vielleicht Wismar oder auch umgekehrt. Prägnantes Merkmal für Rostock war aber schon immer die zentralgelegene Marienkirche, die gern in den Stadtansichten hervorgehoben wird. Der Vergleich von alten grafischen Darstellungen, Gemälden und Fotografien verdeutlicht den Wandel unserer Hansestadt. Ein Wandel, der sich auch in unserer Gegenwart fortsetzt und für Diskussionsstoff sorgt, wie sich jüngst bei den Planungen zur Umgestaltung des Platzes am Kröpeliner Tors offenbarte und auch zum Abschluss des Stadtrundgangs noch einmal thematisiert wurde.
26. Juni 2011 | Weiterlesen
3. See more Jazz 2011 – Auftaktkonzert zum Jazzfestival
Ein frühsommerlicher Obstgarten ist schon ein schöner Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Zwischen Stadtmauer und Kloster zum Heiligen Kreuz gibt es so einen lauschigen Ort, mitten in Rostocks Stadtzentrum. Unweit des Sommertheaters der Compagnie de Comédie war gestern Abend ein zweites kleines Bühnenzelt aufgebaut. Vor historischer Kulisse, unter Kirschbäumen wurde das See more Jazz Festival eröffnet. Bereits zum dritten Mal findet See more Jazz in Rostock statt. Es ist ein noch recht junges Jazzfestival, folgt aber einer Tradition, die es in Rostock seit den 1950er Jahren gibt. Gerade zu DDR-Zeiten sei das Festival auch immer ein Ereignis des Protests gewesen. „Jazz, als intellektuelles Medium der Musik, eignet sich besonders dafür, zu zeigen, dass man anders ist, ohne es direkt sagen zu müssen“, sagt René Geschke, einer der Organisatoren von See more Jazz. „Dagegen zu sein, spielt heute jedoch keine Rolle mehr“, so Geschke weiter. Vielmehr versuchen die Veranstalter, ihr Publikum mit qualitativ hochwertiger Musik und Gemeinschaftsgefühl zu locken. Möglichst viele Facetten des Jazz sollen auf den Konzerten an diesem Wochenende gezeigt werden. Nicht nur Musiker aus unseren Landen, auch internationale Künstler wurden dazu eingeladen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den jungen Musikern, die sich noch in den Startlöchern zu einer internationalen Karriere befinden. Diesem Ansatz wurde auch gleich das Eröffnungskonzert mit dem Sternal Trio und Manhattan Experiment gerecht. „Die Temperaturen sind zwar nicht so fingerfreundlich“, bemerkt Sebastian Sternal, der mit seinen beiden Kollegen Sebastian Klose am Bass und Axel Pape den Auftakt machte. Dennoch gelang es dem Pianisten mit seinen größtenteils selbst komponierten Titeln, die Zuhörer in andere, meist wärmere Gefilde zu entführen. So ging es zum Mississippi, auf den „Place Dauphine“, der sich auf einer Pariser Stadtinsel befindet, an die „Coffee Bay“, nach Ghana oder ins vom Aussterben bedrohte „Lichtspielhaus“. Das Vehikel, das sie für die Reise benutzen, war moderner Jazz mit vielen Einflüssen aus der europäischen Klassik und Popmusik. Auch filmmusikalische Anklänge waren zu hören. Trotz allem Fernweh übte auch der Rostocker Klostergarten für den Mainzer Pianisten einen gewissen Reiz aus. „Es hat sich gut angefühlt unter den Bäumen im Grünen“, sagte er nach dem Konzert. Vielleicht eine Inspiration für einen neuen Titel? Nächtliches Großstadtflair verbreitete sich, als Manhattan Experiment die Bühne betraten. Mittlerweile war auch im Klostergarten die dunkle Nacht angebrochen. Die fünf jungen Musiker aus New York und Deutschland verstanden es, mit ihren Instrumenten (Tenor Saxofon, Alt Saxofon, Gitarre, Bass und Schlagzeug) urbane Nachtstimmungen sowohl der kühleren als auch der heißeren Art zu erzeugen. Überzeugen konnten sie mit ihrem klaren und virtuosen Spiel, das nach jedem Stück und jedem Solo mit viel Beifall von den über hundert Zuhörern belohnt wurde. „Die Amerikaner haben diesen Großstadtdrive. Die haben diesen Rhythmus“, begeistert sich auch Besucherin Kornelia besonders über die zweite Band des Konzerts. Als Jazzliebhaberin hat sie auch schon früher das Ostseejazz-Festival gern besucht, erzählt sie. „Wir mögen guten Jazz und guten Rotwein“, hatte mir René Geschke über die Auswahl der Musiker in der Pause verraten. „Wenn wir auf der Couch liegen, wollen wir nicht zugeblasen werden, dann muss das differenziert sein, schön klingen und irgendetwas in uns wecken, etwas zu sagen haben.“ Wer das nicht auf der Couch, sondern im Zoo oder in der Kunsthalle erleben möchte, kann heute und morgen noch das See more Jazz besuchen.
25. Juni 2011 | Weiterlesen
Altstadtmodell an der Marienkirche eingeweiht
Rostocks Altstadt – seit gestern gibt es sie als Miniaturmodell aus Bronze zu bestaunen. Anlässlich des 793. Stadtgeburtstages enthüllten Oberbürgermeister, Künstler und Vertreter der stiftenden Volks- und Raiffeisenbank die neue Plastik in der Langen Straße, am Fuße der Marienkirche. Das Altstadtmodell zeigt die heutige Rostocker Altstadt in den Grenzen ihrer historischen Stadtmauer – vom Kröpeliner Tor bis zur Petrikirche, vom Kuhtor bis zum Stadthafen. Der Grundriss des Kunstwerks entspricht in etwa dem Maßstab 1:1000, es sei aber keinesfalls als „maßstabsgetreues Architekturmodell“ zu verstehen, erläuterte Bildhauer Dirk Wunderlich. So wurden etwa alle Häuser auf eine Höhe gebracht. Einerseits, um eine horizontale Ruhe zu bekommen, andererseits aber auch, um „das Labyrinthartige der Stadt deutlicher und im wahrsten Sinne nachvollziehbarer zu machen“, so Wunderlich. 14 ausgewählte Gebäude der Stadt, wie Kirchen, Rathaus oder Stadttore, wurden hervorgehoben und in einem größeren Maßstab dargestellt. Sie sind jedoch aufeinander abgestimmt, sodass man ihre Dimensionen untereinander vergleichen kann. Zu entdecken gibt es im Altstadtmodell übrigens keineswegs nur Gebäude. Details, wie Fahrzeuge oder liebevoll eingebundene Figurengruppen, sorgen für Spannung innerhalb des Kunstwerkes, regen die Fantasie des Betrachters an und lassen Geschichten beginnen. Eine Besonderheit bei diesem Vorhaben war die Einbeziehung der Blinden und Sehschwachen, hat das Kunstwerk doch nebenbei auch einen ganz praktischen Nutzen. So bekommen nicht sehende Menschen durchs Ertasten einen plastischen Eindruck von Rostocks Altstadt und erhalten zusätzlich Informationen durch Beschriftungen in Brailleschrift. Als Ort des Kennenlernens, an dem Sehende und Nichtsehende miteinander ins Gespräch kommen, wünscht sich Bildhauer Wunderlich den Platz an der Marienkirche. „Ein Ort, wo der eine etwas fühlt, was der andere sieht und umgekehrt.“ Das Altstadtrelief ist eine der letzten Arbeiten, an denen der Bildhauer Jo Jastram mitwirkte. Die Fertigstellung erlebte der am 7. Januar im Alter von 82 Jahren verstorbene Künstler nicht mehr. „Es war schwer, ohne ihn weiterzumachen“, gab Wunderlich zu. Jastrams analytische Fähigkeit, aber auch die heitere Weise, den Dingen auf den Grund zu gehen, haben die Künstler bei ihrer Arbeit sehr vermisst. „Wir waren und sind uns aber sicher, dass er so oder so immer dabei war und ist“, bekräftigte Wunderlich.
25. Juni 2011 | Weiterlesen
Rolf Lappert als Preisträger der Sinecure Landsdorf 2011
Etwas mehr als ein halbes Jahr ist es erst her. Ein sympathischer Autor aus der Schweiz, der aber in Irland lebt, hat in Rostock sein aktuelles Buch vorgestellt. Unter „normalen“ Umständen hätte es Rolf Lappert wohl nicht in dieser Woche wieder in die Hansestadt verschlagen, zumal sein neues Buch auch erst im Frühjahr 2012 veröffentlicht wird. Da es aber zum Preis der Sinecure Landsdorf gehört, öffentlich zu lesen, eine Poetikvorlesung in der Uni zu halten und anschließend einem Seminar im Gutshaus beizuwohnen, konnte man Rolf Lappert auch dieser Tage wieder in der Stadt erleben. Zum vierten Mal hat das Ehepaar Gerd und Angela Schäfer den Preis der Sinecure Landsdorf vergeben. In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus, der „anderen buchhandlung“ und Literaturprofessor Lutz Hagestedt werden Autoren für drei Monate auf das Gut in Tribsees eingeladen, wo sie frei arbeiten können. Auf Lappert wurden die Schäfers mit dem Roman „Nach Hause schwimmen“ aufmerksam, der 2008 auch mit dem ersten Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde. Da der Autor seinen aktuellen Roman „Auf den Inseln des letzten Lichts“ jedoch wie schon erwähnt bereits im November im Rahmen der LiteraTour Nord vorstellte, gab es bei der Lesung in der „anderen buchhandlung“ ein Novum für mich. Nach einem interessanten Gespräch mit dem Manfred Keiper stellte Lappert Stücke aus zwei bisher unveröffentlichten Manuskripten vor. Eines der beiden Bücher soll der dritte Teil einer Trilogie werden. Da dieser Text aber erst etwa 150 Seiten umfasst und noch unbetitelt ist, lässt sich schwer etwas über Inhalt und Form sagen. Spannender war da schon die Vorstellung von „Pampa Blues“. Dies wird der erste Jugendroman des Schweizers. Die letzten 120 Seiten des Werkes hat er im April, seinem ersten Monat in Landsdorf, geschrieben. Dabei vertiefte er sich anfangs so sehr in seine Arbeit, dass Gerd Schäfer schon Angst hatte, der Autor sei in seinem Zimmer verstorben. „Pampa Blues“ basiert auf einem alten Drehbuch Lapperts und erzählt die Geschichte von Ben, einem 16-jährigen Jungen, der auf einem entlegenen Dorf mit seinem dementen Opa lebt und sich um diesen kümmert. Dabei geht es aber keineswegs nur um den kranken Großvater, sondern auch um das Leben auf dem Dorf und die Erlebnisse, die der Junge innerhalb von einer knappen Woche macht. Schon das erste Kapitel, das der Schriftsteller am Donnerstag in der Buchhandlung vorstellte, war sehr vielversprechend. Eine tolle Sprache und eine ernste Grundstimmung, die aber immer wieder mit feinem Humor durchbrochen wird, lassen ein Buch erwarten, das auch von Erwachsenen gut gelesen werden kann. Leider erst im Frühjahr 2012. Die Poetikvorlesung im Hörsaal der Hautklinik der Uni Rostock trug den Titel „Glücklich im Gefängnis der Gedanken – Vom Schreiben als Selbstverwahrung“. In ihr setzte sich Rolf Lappert mit seinem Handwerk auseinander und beschrieb, wie er Bücher schreibt. Dabei sei es egal, auf welchem Fleck der Erde er sich gerade befinde, wichtig sei, eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Er kann dabei auf Stipendienaufenthalte in Ungarn, Lettland und Litauen zurückblicken. Zum Abschluss des Tages organisierte Literaturprofessor Lutz Hagestedt dann noch ein Seminar im Gutshaus in Landsdorf. Dort besprachen die Teilnehmer zusammen mit dem Autor das erste Kapitel von „Pampa Blues“. Lappert wirkte dabei etwas souveräner als Judith Zander im letzten Jahr, was aber sicher auch an der Textform lag. Es ist wohl leichter, über Aspekte eines fantastischen Jugendromans zu sprechen, als sich mit persönlichen Gedichtanalysen konfrontiert zu sehen. Alles in allem aber wieder zwei spannende Tage im Literaturbetrieb der Stadt und ein gelungener Abschluss für die Sinecure 2011. Wer im nächsten Jahr Preisträger sein wird, ist zwar auch schon relativ sicher, darf ab an dieser Stelle noch nicht verraten werden.
24. Juni 2011 | Weiterlesen
14 neue Optimisten für die Rostocker Segelsportvereine
Die Ostsee vor Warnemünde gilt als eines der besten Segelreviere weltweit. Dass auch in Rostocks Innenstadt fantastische Segelbedingungen herrschen, dürfte den meisten unbekannt sein. Und so rieben sich heute etliche Passanten verdutzt die Augen, als der Segelnachwuchs mit seinen Segeljollen quer durch Rostocks Zentrum zog. Anlässlich des 793. Stadtgeburtstages haben die sieben Rostocker Segelsportvereine heute insgesamt 14 Jollen der Klasse „Optimist“ erhalten. Auf Initiative des Vereins Rostocker Sieben e.V. wurden sie von Eurawasser finanziert. Vor dem Rathaus tauften Oberbürgermeister Roland Methling und Meeresgott Neptun mit seinem Gefolge die Jollen feierlich. 13 Optis wurden auf die Namen von Partnerstädten getauft, die in 13 Ländern auf drei Kontinenten liegen: vom chinesischen Dalian, über die skandinavischen Partnerstädte Bergen, Turku und Aarhus bis hin zu Raleigh in den USA – fast schon eine kleine Weltreise. Ein weiteres Schiff wird den Namen der chinesischen Stadt „Hefei“ tragen. Im letzten Jahr hat das Rostocker Stadtoberhaupt dorthin einen auf den Namen „Rostock“ getauften Optimisten als Gastgeschenk mitgenommen. Doch bei den 14 Optimisten soll es nicht bleiben, erklärt Methling: „Wir werden diese Flotte ergänzen und wollen sie zur größten Städte-Optimisten-Regatta-Flotte der Welt ausbauen.“ Für den Warnemünder Segel-Club konnten Lennart Kuß und Paul Arp eine der neuen Jollen in Empfang nehmen. „Am Wochenende geht es noch mal mit dem alten Boot aufs Wasser“, erzählt Paul, ab Dienstag soll dann mit den neuen Booten trainiert werden. Seit vier Jahren segelt der Zehnjährige bereits aktiv. Zweimal wöchentlich wird trainiert, an den Wochenenden gibt es oft Regatten. Vorwiegend in Mecklenburg-Vorpommern, „aber wir hatten auch schon eine Regatta in Slovenien und in Dänemark“, fügt Lennart hinzu. Und wovon träumt der Rostocker Segelnachwuchs? „Von einer WM-Teilnahme“, sind sich beide sofort einig. Da trifft es sich gut, dass über 75 Prozent der Weltmeister und Olympiasieger das Segeln auf einem Opti gelernt haben. Nach der Taufe zogen die Nachwuchssportler mit ihren Optimisten durch die Kröpeliner Straße zum Universitätsplatz. Anschließend ging es für die jungen Segler mit ihren Schiffen dann weiter in Richtung Stadthafen, zum Rostocker Segelverein Citybootshafen. Beim 3. Eurawasser Pokal setzt der Nachwuchs hier am Wochenende die Segel und kämpft als Sonderwertung auch um den 5. Optimisten-Pokal des Oberbürgermeisters. Folgende Vereine konnten sich heute über neue Optis freuen: Rostocker Yachtclub: „Riga“ und „Rijeka“ Mecklenburgischer Yachtclub Rostock: „Arhus“ Segler-Verein Turbine Rostock: „Antwerpen“ Yachtclub Warnow: „Bergen“ und „Bremen“ Rostocker Segelverein Citybootshafen: „Dalian“, „Turku“, „Göteborg“ und „Raleigh“ Akademischer Seglerverein zu Rostock: „Szczecin“ Warnemünder Segel-Club: „Städtegemeinschaft Dünkirchen“, „Varna“ und „Hefei“
24. Juni 2011 | Weiterlesen
Deutsche Meisterschaften im Freiwasserschwimmen 2011
Es ist Sommer – Hochsaison für Freiluftsportarten. Für uns an der Ostsee stehen natürlich die Wassersportarten hoch im Kurs. Denn Wasser gibt es in unserer Hansestadt wie Sand am Meer. Die Ostsee sei für Schwimmer aber zu unruhig und zu kalt, meint Ingolf Jopke, der Präsident des Schwimmverbandes MV. Der Verband richtet in diesem Jahr die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Freiwasserschwimmen in Rostock aus. Die Schwimmwettbewerbe im offenen Gewässer werden stattdessen in der Warnow, im Stadthafen bei der Silohalbinsel, ausgetragen. Zum ersten Mal findet eine derartige Veranstaltung hier statt. Ein 1250 Meter langer Viereckskurs wurde hierfür mit gelben Bojen abgesteckt. Start und Ziel liegen direkt am Kai und werden durch eine Verbindung mit dem Traditionssegler „Star of Hope“ markiert, der nur wenige Meter von der Kaimauer entfernt ankert. Hier ist alles „wunderschön eingerichtet“ loben die Veranstalter vom Deutschen Schwimmverband. Die wohl längste Zielgerade bei einer Deutschen Meisterschaft soll das Sportereignis gerade auch für Zuschauer attraktiv machen. Noch bis zum Sonntag können sie die Wettkämpfe der Langstreckenschwimmer direkt an der Kaikante aus nächster Nähe verfolgen. Über 600 Teilnehmer aus fünf Nationen haben sich für die Freiwasserschwimmmeisterschaften angemeldet. Sportler aus Deutschland, Österreich, Schweden, Israel und Schottland springen in die Warnow. Besonders für letztere bedeutet das Schwimmen in Rostock an diesem Wochenende „Warmbadetage“. Denn gewöhnlich trainieren die Schotten bei Wassertemperaturen von 14 bis 16 Grad Celsius. Heute erreichte die Warnow Werte von etwa 19 Grad. Insgesamt blieb das Wetter am Vormittag des ersten Wettkampftages jedoch leicht ungemütlich. In langen Wärmemänteln und Wollmützen warteten die jungen Sportler unter einer dicken Wolkendecke auf ihren Einsatz. Kurz vor zwölf Uhr fiel schließlich der erste Startschuss. Die Meisterschaften begannen mit der olympischen Zehn-Kilometer-Strecke der Herren. Und zehn Kilometer bedeuten im Rostocker Stadthafen acht Runden. Auch der Rostocker Vincent Kirsten befand sich mit der Startnummer 284 unter den Teilnehmern, als einziger aus unserem Bundesland. War er im letzten Jahr noch Neunter geworden, so standen auch diesmal seine Chancen nicht schlecht. Kurz vor Schluss, in der siebten Runde, musste er jedoch aufgeben. Gewonnen hat Titelverteidiger Christian Reichert vom SC Wiesbaden. Schon ab der zweiten Runde hatte er sich vom Verfolgerfeld gelöst und erreichte mit deutlichem Abstand und einer Zeit von 1:56:09.37 das Ziel. Das reichte als Qualifikation für die kommende Europameisterschaft in Israel. Trotz eines kleinen Restärgers über die erst kürzlich geplatzte Qualifikation für die WM in Schanghai, „hat es sich gut schwimmen lassen,“ erklärt Reichert und ergänzt: „Es war nicht so kalt. Ich friere normalerweise richtig.“ Freuen konnte sich der 26-Jährige nicht nur über seinen eigenen ersten Platz, sondern auch über den Sieg seiner Frau. Nadine Reichert schwamm am Nachmittag auf derselben Distanz den anderen Frauen mit einer Zeit von 02:03:49.72 davon. Auf den Plätzen folgten bei den Herren Robert Nüßle (Erfurter SSC) und Joseph Keindl (SSF Bonn). Bei den Damen belegten Natalie Charlos (Swim-Team Elmshorn) und Ines Hahn (TSV Hohenbrunn-Riemerling) Platz zwei und drei. Bis zum 26. Juni werden noch weitere Wettkämpfe über Strecken von 2,5 bis 25 Kilometern ausgetragen. Die Teilnehmer können sich dabei noch für die Jugend-Europameisterschaft, die Europameisterschaft und die Weltmeisterschaft qualifizieren. Wer sie dabei anfeuern möchte, sollte unbedingt im Stadthafen vorbeischauen.
23. Juni 2011 | Weiterlesen
Sieger des Labelwettbewerbs an der Uni prämiert
Wer Student ist oder schon einmal studiert hat, wird es kennen. Da informiert man sich im Vorfeld viele Tag über mögliche Studienstandorte, Fächer, Stundenpläne und Voraussetzungen, bis man überhaupt erst anfängt zu studieren. Und dann die große Ernüchterung. Nicht nur das ausgewählte Fach ist ganz anders als erwartet, sondern man wird auch überhaupt nicht beim Studienstart unterstützt. Um solche Überraschungen künftig zu vermeiden, sollen die Studiengänge der Uni Rostock Labels bekommen. Diese weisen schon vor Studienbeginn, zum Beispiel im Internet, auf besondere Merkmale des jeweiligen Faches hin. Internationalität, Studienklima, Forschung, Starthilfe und Praxis sind die fünf Auszeichnungen, die Studiengänge vermutlich ab 2012 tragen können. Die Idee kam im Rahmen des Wettbewerbes „Vermarktungsfähige Attraktivität der Studienbedingungen an ostdeutschen Hochschulen“ der Bundesregierung. Mit dem Konzept: „Die Universität Rostock passt (zu) Dir“ hatte die Hochschule den mit 100.000 Euro dotierten Preis gewinnen können. Die Umsetzung der Ideen befindet sich im Moment in der Pilotphase. Dazu gehörte auch ein Wettbewerb für die grafische Gestaltung der Labels. 28 Entwürfe von Studierenden sind eingegangen. „Das ist viel mehr, als wir erwartet haben und ein sehr gutes Zeichen“, sagte Rektor Wolfgang Schareck bei der heutigen Verkündung der Sieger des Wettbewerbes. Zwar bekamen alle Teilnehmer eine Kleinigkeit, einen Kalender, einen Stadtführer und ein Büchlein über die Uni, richtig interessant waren aber vor allem die Geldpreise. 500 Euro für den ersten, 300 für den zweiten und 200 für den dritten Platz wurden vergeben. In der Jury saßen der Rektor, Studenten und weitere Mitarbeiter der Uni. Die Plätze 3 und 2 gingen an Andrea Hofrichter und Ali Al-Saegh. Da dieser nicht anwesend war, nahm ein Freund den Scheck entgegen, was der Rektor mit den Worten: „Wir gratulieren Ihnen zu so einem Freund“, kommentierte. Bei Platz eins überzeugte die Jury vor allem der innovative Gehalt und die gute technische Umsetzung der Gestaltung. Und gewonnen hat ihn Maria Kuckenburg. Die 26-jährige Studentin war sichtbar glücklich. „Ich hatte nicht damit gerechnet, zu gewinnen!“ Sie studiert Grund- und Hauptschullehramt und kann das Preisgeld super gebrauchen. „Ich bekomme kein BAföG, daher kann ich mit dem Geld meine Miete bezahlen.“ Maria hofft, dass die Vorschläge und Ideen auch wirklich umgesetzt werden und nicht nur eine leere Ankündigung bleiben. Beim Design habe sie sich am runden Logo der Uni orientiert und die Labels wie Aufkleber gestaltet. Ludmila Lutz-Auras und Heidrun Jander vom Projekt erklärten im Anschluss, wie es nun konkret weitergeht. „Im Moment sind wir dabei zu versuchen, die Studienstartbedingungen zu verbessern.“ Es gibt dafür bereits Pilotprojekte an drei Fakultäten, so bietet die Elektrotechnik zum Beispiel ein Tutorensystem an und die Physik studentische Navigatoren. Die Phase soll noch bis Ende 2012 gehen, danach sollen alle Studiengänge Labels bekommen können. Voraussetzung für die Vergabe der Auszeichnungen ist eine erfolgreiche vorherige Evaluation. „Alles passiert in Absprache mit den Studenten“, sagte Heidrun Jander. „Es soll schon von Anfang an das Gefühl vermittelt werden, hier gut angekommen zu sein.“ Bleibt zu hoffen, dass dieses Gefühl auch wirklich die Studenten erreicht. Denn es ist nicht nur wichtig, irgendwo gut anzukommen, sondern auch, sich weiterhin wohlzufühlen.
23. Juni 2011 | Weiterlesen
27. Evangelischer Kirchbautag in der Marienkirche eröffnet
Schon im Mittelalter war das Zentrum der Städte meist die Kirche. Auch heute ist dem oft noch so, wenn auch unter anderen Voraussetzungen. Wo früher der Glaube im Mittelpunkt stand, werden die Gotteshäuser heute vielfältig genutzt. In der größten Kirche Rostocks, der Marienkirche, wurde heute der 27. Evangelische Kirchbautag eröffnet. Seit 1946 treffen sich in unregelmäßigen Abständen Theologen, Forscher, Architekten und Interessenten, um über verschiedene Aspekte des Kirchenbaus zu sprechen. Das erste Motto damals in Hannover lautete: „Evangelischer Kirchenbau vor neuen Aufgaben“ und bezog sich auf die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute, 65 Jahre später, heißt das Motto „Kirchenraum, Freiraum, Hoffnungsraum.“ Ganz konkret dreht sich in diesem Jahr alles um die Rolle von Dorfkirchen. Immer mehr Menschen verlassen die Dörfer, sodass dörfliche Strukturen häufig förmlich aussterben. Ganz natürlich leidet darunter auch das kulturelle Leben der jeweiligen Region. Die Kirche versucht weiterhin ihre Rolle für Seelsorge und Denkmalschutz wahrzunehmen, aufgrund der schwierigen Situation sind dafür aber kreative Ideen gefragt. Es geht also nicht um Kirchenneubauten, sondern um den Erhalt der Gebäude, aber vor allem auch der Institution. Zur Eröffnung der dreitägigen Veranstaltung war schon einmal der Großteil der etwa 500 angemeldeten Teilnehmer in die Marienkirche gekommen. Das Gotteshaus ist nicht nur sehr groß, sondern auch sehr bedeutend für die Stadt. Mit der einmaligen astronomischen Uhr und einer bewegten Geschichte lockt das Gebäude jährlich etwa 200.000 Besucher an. Die Kirche ist die einzige der vier großen Pfarrkirchen Rostocks, die nicht im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Die kurzen eröffnenden Worte übernahm Landessuperintendent Dr. Matthias Kleiminger. Er betonte noch einmal die besondere Rolle der Kirchen, die den „Himmel auf Erden“ widerspiegeln und ein Symbol für Zukunft und Hoffnung sein sollen. Die Mecklenburgische Landeskirche ist besonders beim Thema Landeskirchen sehr erfahren. Auf 200.000 Mitglieder kommen 650 Kirchen, die fast alle unter Denkmalschutz stehen. Als ersten Programmpunkt teilten sich die Teilnehmer in sieben Gruppen auf, die verschiedene Rundgänge zu sakralen Orten unternahmen. Eine Gruppe verblieb auch in St.-Marien, wo Pastor Tilman Jeremias auf die besonderen Eigenschaften des Hauses einging. Gemeindekirche, Baustelle, Tourismusmagnet und Ort des Gebetes ist die Kirche. Als besonderes Highlight kündigte er an, dass bei der feierlichen Immatrikulation im Oktober Bundespräsident Christian Wulff als Gast erwartet wird. Da Rostock zwar viele Gotteshäuser bietet, jedoch die Landeskirchen im Zentrum des Interesses stehen, werden morgen auch Ausflüge zu ausgewählten Kirchen und Kapellen im Unland stattfinden. Außerdem gibt es verschiedene Vorträge und Workshops. Wenn man kein angemeldeter Teilnehmer ist, kann man den Kirchbautag auch einfach dazu nutzen, die Rostocker Kirchenlandschaft zu erkunden. Es lohnt sich.
23. Juni 2011 | Weiterlesen
Taufe der „Elisabeth Mann Borgese“
Auch in früheren Zeiten war eine Schiffstaufe ein Großereignis mit vielen Menschen und einem heimlichen Hauptakteur, einer Flasche Sekt. Der oder die Taufende war vor dem großen Moment meist etwas nervös, da es schließlich mehrere Anläufe brauchen könnte, bis das Glas zerspringt. Heutzutage gibt es dafür eine mechanische Vorrichtung und Taufpatin Prof. Antje Boetius schien auch gar nicht aufgeregt zu sein, als sie ans Rednerpult trat. In ihrer Rede zitierte sie eine Anekdote aus dem Buch „Der unsterbliche Fisch“ von Elisabeth Mann Borgese. Denn die Namensgeberin des Forschungsschiffes war keine Meeresbiologin, wie man vielleicht vermuten könnte. Die jüngste Tochter Thomas Manns war viel mehr musisch und auch schriftstellerisch begabt. Dem Thema „Meer“ widmete sie sich erst mit über 50 Jahren. Auf Malta gründete sie 1972 das „International Ocean Institute“ und arbeitete an der Seerechtskonvention der UN mit. Deshalb wird Mann Borgese, die 2002 verstarb, auch „Botschafterin der Meere“ genannt. Die Farben der „Elisabeth Mann Borgese“ (blau, weiß, rot, gelb), die heute ausnahmsweise am Passagierkai in Warnemünde anlegen durfte, leuchteten schon von Weitem und erinnern den ein oder anderen vermutlich nicht ganz zufällig an das Rostocker Stadtwappen. Auch wenn es in neuem Glanz erstrahlt ist das Forschungsschiff des Leibniz Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) eigentlich schon 24 Jahre alt. Die „Schwedeneck“, wie das Schiff vorher hieß, gehörte der Marine und wurde im Februar 2011 vom Land Mecklenburg-Vorpommern gekauft. Nach vier Monaten Umbau ist die „Elisabeth Mann Borgese“ nun bereit, in den Dienst der Forschung gestellt zu werden. „Die Hauptaufgabe des Schiffes ist es, die Veränderungen in der Ostsee zu beobachten und zu dokumentieren. Es soll eine Plattform für alle Disziplinen der Ostseeforschung sein“, erklärt Antje Boetius. Die Meeresbiologin und Taufpatin war schon auf über 40 seegehenden Expeditionen und wurde 2009 als einzige Frau mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgesellschaft ausgezeichnet. Die Crew der „Elisabeth Mann Borgese“ ist es schon gewohnt, auf einem Forschungsschiff zu arbeiten. Schließlich war die Besatzung bis zum letzten Jahr auf dem Vorgänger „Professor Albrecht Penck“ angestellt. Das älteste Forschungsschiff Deutschlands wurde 1951 erbaut und könnte mit der modernen Technik der „Elisabeth Mann Borgese“ sicherlich nicht mithalten. „Die beiden Schiffe kann man eigentlich nicht vergleichen“, meint auch Kapitän Uwe Scholz. „Dieses ist viel größer und bietet den Forschern durch seine Ausstattung ganz andere Möglichkeiten.“ Die Wissenschaftler werden auf dem neuen Forschungsschiff knapp 100 qm Platz haben, um mithilfe modernster Geräte Proben zu untersuchen oder Ergebnisse auszuwerten. Und das an 230 Tagen im Jahr, in denen das Schiff durch baltische Gewässer fährt. Wie schon die „Professor Albrecht Penck“ soll es Meeresmonitoring betreiben, also marine Lebensräume erforschen oder auch die Folgen des Klimawandels herausfinden. Denn vor über 35 Jahren war Elisabeth Mann Borgese bereits klar: „Das Meer ist empfindlich, bei all seiner Größe: Und wenn wir uns einbilden, unsere Kenntnisse und Erkenntnisse entsprächen dieser Größe und dieser Empfindlichkeit, so ist in Wahrheit der Abgrund unserer Unwissenheit tiefer als seine tiefsten Gräben.“ In diesem Sinne ist es wichtig, die Meeresforschung voranzutreiben. Und so wünschte heute nicht nur Antje Boetius Schiff und Crew erfolgreiche Fahrten und immer „eine Handbreit Wasser unterm Kiel“.
22. Juni 2011 | Weiterlesen
Rostocker Kunstpreis 2011 ausgeschrieben
„Der Rostocker Kunstpreis 2011 wird für das Genre Plastik/Skulptur/Objekt ausgeschrieben“, gab Prof. Dr. Wolfgang Methling, Vorsitzender der Kulturstiftung Rostock e.V., heute im Rathaus bekannt. Der Rostocker Kunstpreis wird in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Bewerbungen können bis zum 31. August 2011 an die Kunsthalle Rostock, Dr. Ulrich Ptak, Hamburger Straße 40, 18069 Rostock gesendet werden. Die Künstler werden gebeten, eine Auswahl ihrer Arbeiten – zunächst in Form von hinreichend repräsentativen Reproduktionen – zusammen mit einer Kurzbiografie einzureichen. Zum Wettbewerb zugelassen sind Arbeiten aus den Jahren 2007 bis 2011. Ab 21. Oktober 2011 werden die in die engere Wahl gekommenen Arbeiten in der Kunsthalle Rostock öffentlich präsentiert, am 26. November 2011 erfolgt die Preisvergabe. Der Rostocker Kunstpreis wurde erstmalig 2006 verliehen. Die bisherigen Preise gingen an Jürgen Weber (Malerei, 2006), Thomas Jastram (Plastik, 2007), Wilfried Schröder (Freie Grafik, 2008), Tim Kellner (Schwarz/Weiß-Fotografie, 2009) und Matthias Wegehaupt (Malerei, 2010). Ziel des Preises ist es, Künstler, die in Mecklenburg-Vorpommern leben, oder deren Werk einen Bezug zur Region hat, zu würdigen und zu fördern. Ausschreibung Rostocker Kunstpreis 2011 Die Kulturstiftung Rostock e. V. und die Hansestadt Rostock verleihen – im Jahre 2011 zum sechsten Mal – den Rostocker Kunstpreis. Möglich wird dies durch die großzügige Unterstützung der PROVINZIAL-Versicherung. Ziel des Preises ist, Künstler, die in Mecklenburg-Vorpommern leben oder deren Werk ein Bezug zur Region hat, zu würdigen und zu fördern. Das Genre soll jährlich wechseln. Für 2011 ist Plastik/Skulptur/Objekt vorgesehen. 1. Höhe und Art des PreisesDie Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld in Höhe von 10.000,- €. 2. TeilnahmebedingungenJede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer kann eine Auswahl ihrer bzw. seiner Arbeiten aus den Jahren 2007 bis 2011 – zunächst in Form von hinreichend repräsentativen Reproduktionen – einreichen. Eine Kurzbiographie wird erbeten. 3. JuryDie Jury besteht aus dem Vorsitzenden der Kulturstiftung, der Kultursenatorin, je einem Vertreter der PROVINZIAL-Versicherung und der Kunsthalle, vier Fachleuten und dem Organisator. Die Jury nimmt eine Vorauswahl vor und bittet die ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer, geeignete Originale für eine Ausstellung in der Kunsthalle Rostock einzureichen. 4. TermineBewerbungen werden bis zum 31. August 2011 an die Kunsthalle Rostock, Hamburger Straße 40 in 18069 Rostock erbeten. Ab 21. Oktober 2011 sollen die Original-Arbeiten der in die engere Wahl gezogenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Kunsthalle der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Preisverleihung erfolgt am 26. November 2011 im Rahmen einer Festveranstaltung in der Kunsthalle Rostock. 5. TransportDie für die Ausstellung ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden gebeten, den Transport und den Rücktransport der eingereichten Arbeiten selbst zu veranlassen und die Kosten dafür zu übernehmen. 6. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wolfgang Methling, Kulturstiftung Rostock e.V. Thomas Kühl, PROVINZIAL-Versicherung Roland Methling, Hansestadt Rostock
22. Juni 2011 | Weiterlesen
Festkonzert „70 Jahre Konservatorium“
Musik lag gestern in der Luft. Nicht nur bei der Fête de la Musique in Rostocks Innenstadt, auch die Halle 207 erfüllte sich am Abend mit schönen Klängen. Zum Abschluss des Schuljahres gaben die Orchester des Rostocker Konservatoriums „Rudolf Wagner-Régeny“ ein großes Konzert. In diesem Jahr ein ganz besonderes, war es doch eingebettet in die Festwoche zum 70. Geburtstag der Musikschule. Und so hatten sich unter das Publikum nicht nur die jungen Musikschüler und ihre Familien gemischt, sondern auch viele Gratulanten. Einige von ihnen hatten das Konservatorium bereits in seinen ersten Jahrzehnten begleitet. Die Landesregierung war vertreten durch Staatssekretär Sebastian Schröder. Für die Hansestadt überbrachte Bürgerschaftspräsident Karina Jens Glückwünsche an die Musikschule. Beide würdigten in ausführlichen Festreden nicht nur die gegenwärtige Bedeutung des Konservatoriums, sondern blickten auch auf die wechselvolle Geschichte der Musikschule zurück. Diese ist seit dieser Woche auch in einem eigens für das Jubiläum veröffentlichen Buch nachzulesen und wurde nun offiziell an den Musikschuldirektor Edgar Sheridan-Braun übergeben. Die traditionelle Ehrung der Teilnehmer am Wettbewerb „Jugend musiziert“ beim Schuljahresabschlusskonzert beschloss den Festakt und das Konzert wurde musikalisch fortgesetzt. Schon zu Beginn des Abends hatte das Junior-Streichorchester unter der musikalischen Leitung von Andreas Lindner das Konzert mit einer Orchestersuite des Barockkomponisten Georg Philipp Telemann feierlich eröffnet. Schmunzeln und Lächeln zauberten die jungen Musiker beim Publikum mit dem Monster-Tango von George A. Speckert auf die Gesichter. Fröhlich stimmten sie auch mit der anschließenden Kindersinfonie von Leopold Mozart, für die sich das Orchester Verstärkung auf die Bühne holte, um die typischen Vogelstimmen zu ergänzen. Mit viel Applaus, gern auch schon zwischen den Sätzen, wurde das Junior-Streichorchester belohnt. Den gab es auch für das JugendSinfonieOrchester (JSO), das den zweiten Teil des Abends musikalisch gestaltete. Mit der Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“ gelang ihnen ein berauschender Auftakt. Beim berühmten Can Can schwappte die Energie auf das Publikum über, das hier und da kräftig mitwippte. Erinnerungen weckte das Orchester mit dem Regenbogenlied aus dem Musical „Der Zauberer von Oss“, das schon vor zehn Jahren Furore gemacht hatte. Das Bühnenbild sei zwar leider schon verrottet, erzählt Dirigent Edgar Sheridan-Braun, aber auch ohne sorgte das JSO für Gänsehaut. Unterstützt wurden sie dabei von einem großen Chor und den beiden Solistinnen Lena Hach und Sarah Zollondz in der Rolle der Dorothee. Nach der Petite Suite von Claude Debussy und „In der Halle des Bergkönigs“ aus der Per Gynt Suite von Edward Grieg, holte sich das JSO abermals Solistinnen mit auf die Bühne. Arne Wodarczak sang Elton Johns „Can you feel the love tonight“ aus dem Musical König der Löwen. Mit einigem schauspielerischem Geschick übernahmen Luise Thiele und Charlotte Freund die Rollen der Rosalia und Anita aus Leonard Bernsteins „Westside Story“. Das Musical wird übrigens in diesem Sommer vom Volkstheater an gleicher Stelle aufgeführt. An diesem Abend beschränkten sich die Musiker allerdings auf den Titel „America“ und bildeten damit den krönenden Abschluss des Festkonzerts. Mit der musikalischen Qualität ihrer Darbietungen überzeugten die jungen Musiker auf der Bühne so sehr, dass sie das Publikum nach mehr als zwei Stunden unter tosendem Applaus nicht ohne zwei Zugaben von der Bühne ließ. Wer mehr Musik von den Schülern des Konservatoriums hören möchte, sollte in dieser Woche im Schulgebäude am Schillerplatz 2 vorbeischauen. Hier werden nämlich noch kleinere Ensembles ihr Können zu Gehör bringen.
22. Juni 2011 | Weiterlesen
Stadtwerke erweitern Fernwärmenetz bis Warnemünde
Warnemünde hat viel zu bieten: Sonne, Strand, Meer und Hunderte von Schornsteinen auf den Gebäuden. In einem wichtigen Punkt ist das Ostseebad nämlich auch zwei Jahrzehnte nach der Wende immer noch Niemandsland: bei der Fernwärmeversorgung. Fast 70 Prozent beträgt der Fernwärmeanschlussgrad bei den Wohnungen in der Hansestadt, erklärt Oliver Brünnich, Vorstand der Rostocker Stadtwerke, „doch Warnemünde ist bisher nicht fernwärmeversorgt.“ Fast jeder Hauseigentümer heizt hier noch separat, meist per Erdgas. Dies soll sich ab dem nächsten Jahr ändern. Mit einem neuen Großprojekt wollen die Stadtwerke nun auch den Warnemündern ordentlich einheizen. Bis 2013 soll das Fernwärmenetz von Lichtenhagen aus bis zum Hotel Neptun erweitert werden. Etwa vier Kilometer Trassenlänge werden dabei entstehen, erläutert Rainer Bludau, Hauptabteilungsleiter Wärme bei den Stadtwerken. Das Gesamtinvestitionsvolumen beziffert er mit rund 2,8 Millionen Euro. Der erste, etwa 2,2 Kilometer lange, Bauabschnitt startet im kommenden Frühjahr im Bereich des Sonnenblumenhauses. Verlaufen wird die Leitung in der rechten Fahrbahnseite der Stadtautobahn in Richtung Rostock. Am liebsten hätten sie die Leitung unter dem Radweg verlegt, so Bludau. „Doch wir sind die letzten“, verweist er auf die bereits vorhandenen Versorgungsleitungen, „und unser Graben ist mit 1,5 Metern auch noch der breiteste.“ So wird es zwangsläufig in die Straßenrandlage reingehen und zu Verkehrseinschränkungen führen. „Eine Spur wird jederzeit nutzbar sein“, versichert Bludau jedoch, und der Urlaubszeitraum von Juni bis August ist für Verkehrseinschränkungen tabu. Im Spätherbst 2012 soll die Leitung dann im Bereich der Friedrich-Barnewitz-Straße ankommen. Geht alles gut, soll dort bereits im kommenden Jahr ein Teil des Technologiezentrums an die Fernwärme angeschlossen werden. Intensive Kontakte gibt es auch mit der Wiro. In den Mehrfamilienhäusern der Richard-Wagner-Straße könnte künftig Fernwärme die in die Jahre gekommenen Gaskessel ablösen. Im zweiten Bauabschnitt soll die Leitung dann 2013 auf vier Kilometer verlängert werden und bis zum Hotel Neptun reichen. Der genaue Trassenverlauf steht noch nicht fest. Die Richard-Wagner-Straße wäre aus Sicht der Stadtwerke zwar ideal, dürfte aber problematisch werden. In jedem Fall sollen Ortsamt und Einwohner rechtzeitig an den Planungen beteiligt werden, verspricht Brünnich. In den Folgejahren wird das Netz dann innerhalb des Ortskerns sukzessive ausgebaut. Noch Zukunftsmusik ist die Weiterführung der Fernwärmeerschließung in Richtung Mittelmole sowie die Erschließung des Wohngebietes am ehemaligen Güterbahnhof. Auch das Hotel Neptun wäre samt dem beim Samoa entstehenden Ressort als Kunde gern gesehen. Um Kunden werden die Stadtwerke werben müssen. Anders als in den meisten Rostocker Gebieten ist für Warnemünde keine Anschlusspflicht vorgesehen – „der Markt wird das entscheiden“, zeigt sich Brünnich überzeugt, dank effizienter Kraft-Wärme-Kopplung wettbewerbs- und marktfähig zu sein. Etwa 500 Megawatt Fernwärme liefern die Stadtwerke Rostock derzeit, auf 35 bis 38 Megawatt wird das mittel- bis langfristig erschließbare Potenzial in Warnemünde geschätzt. Auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, wird durch die Kraft-Wärme-Kopplung im zentralen Kraftwerk ein extrem guter Wirkungsgrad erreicht und so auch die CO2-Bilanz verbessert. Mit ungefähr vier Tonen CO2-Ausstoß pro Kopf und Jahr steht Rostock im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von knapp neun Tonnen zwar ganz gut da, zwei Tonnen sollen es jedoch mal werden, auch wenn die Fernwärme nur einen kleinen Teil dazu beitragen kann. „Warnemünde erhält Anschluss an das energetische Zukunftsnetz“, zeigt sich auch Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus über die Erweiterung des Fernwärmenetzes erfreut. Für ihn bietet die zentrale Wärmeerzeugung noch einen weiteren großen Vorteil. Sollte in – noch ferner – Zukunft die Zeit für den Ersatz des jetzigen Primärenergieträgers Gas etwa durch Geothermie oder Biomasse reif sein, müsse der „Schalter nur an einer Stelle umgelegt werden.“ Und noch eine Chance möchte Matthäus beim Schopfe packen. Wenn an der Stadtautobahn schon die Bagger anrücken, soll der dortige Radweg gleich mit ausgebaut werden. Breiter soll er werden, sodass er künftig als kombinierter Rad- und Fußweg genutzt werden kann, und energiesparend mit LEDs beleuchtet. Das Tiefbauamt ist mit der Kostenaufstellung beauftragt, entscheiden müsse dann im nächsten Jahr die Bürgerschaft, so der Senator.
21. Juni 2011 | Weiterlesen
Fête de la musique 2011 in Rostock
Einige, die am heutigen Tag mit der Straßenbahn durch Rostocks Zentrum gefahren sind, werden vielleicht verwundert die Ohren gespitzt haben. Denn an den Stationen vom Kröpeliner Tor bis zum Neuen Markt konnte man, zumindest wenn die Türen sich öffneten, immer wieder Musik hören. Was in Rostock ganz neu ist, kennt in Frankreich vermutlich jedes Kind: die Fête de la musique. Bereits seit 1982 ist dort der 21. Juni nicht nur der kalendarische Sommeranfang, sondern auch ein Tag, an dem die Bedeutung von und die Freude an Musik nach außen getragen werden soll. Weltweit feiern bereits 360 Städte das Musikfest, davon ungefähr zwanzig in Deutschland. Und Rostock ist seit letztem Jahr eine von ihnen. „Wir hoffen, dass wir bei den Menschen einen bleibenden Eindruck hinterlassen können und die Fête sich auch in der Hansestadt fest etabliert“, sagt Karolin Trusch. Die Praktikantin des Instituts franco-allemand ist Mitorganisatorin des Festes und hat die letzten Monate viel Energie in die Vorbereitungen gesteckt. „Wir haben an einige Türen geklopft und freuen uns, dass wir auf so viel Begeisterung gestoßen sind“, fügt sie hinzu. Zufällige Passanten oder vorab informierte Festbesucher konnten heute an 15 Orten in Rostock unterschiedliche musikalische Darbietungen sehen. Das oberste Gebot der Fête ist nämlich, dass Musik „von jedermann für jedermann“ gemacht wird. Daher sind alle Veranstaltungen kostenlos und meist an öffentlichen Plätzen. Die Bandbreite der Rostocker Fête reichte von klassischer Musik, wie zum Beispiel im Rathaus Foyer, bis hin zum Gute-Laune-Rock der „Sharks“ auf dem Neuen Markt. Vor dem „Musikkontor“ in der Langen Straße herrschte besonders das Flair, das eine klassische Fête de la musique vermutlich hat. Hier konnte man nämlich unter Bäumen und vom Einkaufstrubel der Kröpi unberührt sitzen und den Bands auf der kleinen Bühne lauschen. Vorbeifahrende Fahrradfahrer hielten an und gesellten sich dazu oder zogen zumindest kurz ihre Kopfhörer aus dem Ohr, um zur Abwechslung einmal Live-Musik zu hören. Eine der Bands, die heute dort zu sehen waren, ist „Vaine Tree“. Ihre Songs hören sich, laut Sänger Tarik Al Mashni, „wie ein guter Mix zwischen Beatles und Arctic Monkeys“ an. Die vier Rostocker, die seit 2010 gemeinsam Musik machen, hatten bereits einige Auftritte, unter anderem auf dem Localize-Festival in Potsdam. Zur Fête de la musique sind sie eher per Zufall gekommen, über eine Freundin. Dafür standen sie am heutigen Tag gleich zwei Mal auf der Bühne. Doch, wo bleibt bei den ganzen organisierten Auftritten die spontane, selbst gemachte Musik? Die ist nämlich auch ein Standbein der Fête de la musique. „Dieser Tag ist auch dazu da, sich ein Instrument zu schnappen und einfach auf die Straße zu gehen. Ganz unabhängig von Konventionen oder Professionalität. Die angemeldeten Bands sind nur dazu da, einen Rahmen zu schaffen und die Leute auf das Ereignis aufmerksam zu machen“, erklärte Karolin Trusch. Doch bis diese Idee in Rostock ankommt, muss vielleicht noch einige Zeit vergehen. Immerhin war die diesjährige Fête de la musique ein Erfolg und animiert die Organisatoren, diese Tradition weiterzuführen. Und wer weiß, vielleicht wurde der eine oder andere heute inspiriert und übt noch ein bisschen, bevor er sich nächstes Jahr am 21. Juni zum freien Musizieren in die Innenstadt begibt.
21. Juni 2011 | Weiterlesen
Publikation zum 70. Jubiläum des Konservatoriums
Das Konservatorium „Rudolf Wagner-Régeny“ (KON) feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Und die Frage, was man einer Musikschule denn zum Geburtstag schenken könnte, beantwortete der Förderverein 2009 nach nur kurzem Überlegen: ein Buch über die eigene Geschichte. Das Projekt durfte nicht lange aufgeschoben werden und die damalige Direktorin Renate Oehme macht sich sofort ans Werk. Heute, zwei Jahre später, hält sie stolz das fertige Produkt in ihren Händen. „Die Beiträge sind so interessant und vor allem persönlich geschrieben, dass ich sie auch nach häufigem Korrekturlesen noch gerne anschaue“, erzählt Oehme. Die Texte im Buch stammen von insgesamt 49 Personen. Darunter Direktoren, Lehrer und Schüler der Musikschule. Renate Oehme ist Hauptautorin des Werkes und hat in den letzten zwei Jahren in alten Archiven nach Schriftstücken und Fotos zum Konservatorium gesucht. Und sie ist fündig geworden. So illustriert das Buch mit 80 Bildern den Schulalltag der letzten 70 Jahre. Der Buchumschlag ist symbolisch zu verstehen. Auf der Vorderseite ist das bisherige Zuhause des KONs, das gelbe Haus am Schillerplatz 2 zu sehen. Die Rückseite ziert ein Bild der Großen Stadtschule (Wallstraße 1, am Rosengarten). Dorthin wird die Musikschule noch im Herbst dieses Jahres ziehen. „Das Jubiläum stellt zugleich einen Umbruch dar. Wir verlassen nun nach so langer Zeit unser traditionelles Gebäude“, sagt Edgar Sheridan-Braun, Direktor des KONs, ganz ohne Wehmut. Schließlich bringt der Umzug auch eine Vergrößerung der Schule mit sich und das KON rückt nun auch örtlich gesehen ins Zentrum der Hansestadt. Auf Anregung des Oberbürgermeisters Walter Volgmann gründete sich 1941 das Konservatorium. Er bestand nämlich darauf, musikalische Talente durch Einzelunterricht zu fördern. In den Vorläufern des KONs wurde aber nur Gruppenunterricht praktiziert. Zu Beginn gab es 163 Schüler an der Musikschule, heute sind es 1.475. Auch berühmte Personen besuchten das Konservatorium und werden im Buch vorgestellt. Zum Beispiel Walter Kempowski, der seine Klavierstunden in „Tadellöser & Wolff. Ein bürgerlicher Roman“ verewigte. Oder der Cellist Hans-Jakob Eschenburg, Sohn des bekannten Kirchenmusikers Hartwig Eschenburg – er hatte seinen ersten Cello-Unterricht am Schillerplatz 2. Durch die Einzelberichte der Personen, die eng mit dem Konservatorium verbunden sind, erhält das Buch eine sehr persönliche Note. Man kann also den Schülern und Lehrern von damals „über die Schulter sehen“ und aus erster Hand erfahren, wie das KON seinen Musikunterricht in den letzten 70 Jahren gestaltet hat. Der Fördervereinsvorsitzende Peter Möller wird am 21. Juni in einer Festveranstaltung symbolisch ein Exemplar des Buches an Sheridan-Braun überreichen. Von Dienstag bis Samstag feiert das KON mit Schülern, Lehrern, Freunden und Besuchern ein großes Jubiläumsfest. Dazu gibt es viele Veranstaltungen in den Räumen der Musikschule. 21. Juni 19 Uhr, Halle 207 (Werftstraße): Festakt „70 Jahre Konservatorium“ 22. Juni 15 Uhr, Foyer (Schillerplatz 2): Präsentation der Buch-Neuerscheinung 20 Uhr, Saal (Schillerplatz 2): Sommerserenade des Kammerorchesters 23. Juni 18:30 Uhr, Hof (Schillerplatz 2): Unplugged-Festival der Popular-Abteilung Das Buch „Zukunftsmusik im KON. Das Rostocker Konservatorium. Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ ist vor Ort für neun Euro erhältlich.
20. Juni 2011 | Weiterlesen
„Der Sängerkrieg der Heidehasen“ in der Halle 207
„Man ist das langweilig!“ – wird wohl jeder schon einmal irgendwann geseufzt haben. Besonders Prinzessinnen haben mit Langeweile zu kämpfen, schließlich werden sie die ganze Zeit bedient. Und wenn sie mal etwas tun wollen, zum Beispiel Federballspielen, dann ist keiner da. So geht es auch der Hasenprinzessin Mina. Aber sie hat schon eine Lösung: Heiraten. Denn „wenn zwei Hasen heiraten, dann sind sie ganz oft zusammen, machen alles gemeinsam, tragen schicke Ringe und ihnen ist überhaupt nicht mehr langweilig.“ So einfach ist das, erfahren die Theaterbesucher in dem Musical „Der Sängerkrieg der Heidehasen“. Gerald Ruth hat es nach dem Hörbuch von James Krüss für Kinder ab 5 Jahren inszeniert. Mit einem riesigen, bunten Bilderbuch (Bühnenbild von Andrea Eisensee) erzählen zwei Moritatensänger, begleitet von einer E-Gitarre die Geschichte. Und weil es darin um Hasen geht, waren heute Vormittag zur Premiere nicht nur große Theaterbesucher, sondern auch viele kleine Hasenkinder mit langen Ohren und Schnuppernasen in die Halle 207 gehoppelt. Gespannt wollten sie wissen, wen Mina denn nun heiraten wird. Die Prinzessin, süß und liebenswürdig dargestellt von Laura Bleimund, hat auch schon einen ganz bestimmten Bräutigam ins Auge gefasst. Allerdings kennt sie seinen Namen nicht. Sie weiß nur, dass er wunderschön singen kann. Um ihn zu finden, veranstaltet ihr Vater, der König (Ulrich K. Müller), einen Sängerkrieg. Die Tradition derartiger Wettstreite lässt sich bis in die mittelalterliche Sagenwelt zurückverfolgen. Anspielungen gibt es im „Sängerkrieg der Heidehasen“ auch auf Richard Wagner, der den Stoff in einer Oper verarbeitete. Lodengrün, so der Name von Minas Schwarm, ist dem Titel der Wagner Oper Lohengrin zum Verwechseln ähnlich und natürlich kennt sich der junge Meistersinger auch hervorragend bei den Opernsängern (Robert de Möhro) aus und hat auch eine Lieblingsoper. Na, wenn so ein netter Sympathieträger da nicht den einen oder anderen kleinen Zuschauer auch für das große Musiktheater begeistern kann. Ihren jüngsten Ausdruck finden die Sängerkriege aber wohl in den diversen Casting-Shows der Fernsehsender, die dem Publikum nicht unvertraut sein dürften. Auch die Heidehasen in Rostock sind diesbezüglich in der Gegenwart angekommen und treten fast wie die Teenie-Stars der aktuellen Charts auf. Obwohl sie James Krüss bereits 1952 gegeneinander singen ließ, haben die Langohren schon einmal etwas von DSDS gehört und verstehen es zu rappen. Vor allem Stephan Fiedler in der Rolle des jungen Helden Lodengrün konnte seine Flow-Techniken unter Beweis stellen und erntete dafür viel Beifall beim Premierenpublikum. Die passenden Moves dürfen beim Hip-Hop natürlich auch nicht fehlen. Auch die Klamotten sind entsprechend hip. Mit sportlichen Streifen und coolen Kopfbedeckungen hat Ulrike Schlafmann die jungen Hasen zurechtgemacht. Nur Direktor Wackelohr mit seinem dicken Wackelbauch (Dirk Donat) scheint noch von der alten Schule zu sein. Aber auch er möchte den Wettstreit gewinnen und schreckt dabei nicht vor Betrügereien zurück. Als Böser der Geschichte ist er eindeutig an den langen Hasenzähnen zu erkennen und dabei doch auch irgendwie witzig. So auch sein Komplize der gewiefte Minister (Paul Walther). Dieser hat einen Stimm-O-Mat aufgetrieben. „Da singt man schlecht rein und da kommt es gut raus“, preist der Verkäufer das Gerät an. Kommt das jemandem bekannt vor? Aber nicht nur die Stimme, auch das Publikum will der Minister manipulieren. Aber das lässt sich nur anfänglich von den Applausschildern lenken. Zum Schluss, als die Prinzessin ihren Bräutigam küssen darf, gibt es ausgiebigen Beifall für alle Hasen auf der Bühne. Noch bis zum 28. August wird „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ ausgetragen. Wer wissen möchte, wie er ausgeht, sollte beim Volkstheater Rostock in der Halle 207 vorbeischauen.
19. Juni 2011 | Weiterlesen
„100 Prozent Erneuerbare Energien für M-V“ im Haus Böll
Wie allgemein bekannt sein dürfte, nimmt regenerative Energie einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft ein. Und wenn man sich das Wetter heute anschaut, könnte man denken, die ergiebigste natürliche Ressource sei das Wasser. In Wahrheit wird das Wasser jedoch kaum für die Gewinnung von Energie genutzt. Diese, und noch viele weitere interessante Informationen rund um das Thema Strom aus wiederkehrenden Rohstoffen kann man in der Ausstellung „100 Prozent Erneuerbare Energien für M-V“ erfahren, die heute im Haus Böll in der östlichen Altstadt eröffnet wurde. Zu diesem Anlass hatte die Stiftung ein buntes Programm zusammengestellt. Zur Eröffnung gab es südländische Klänge vom Duo FAROFA PRA DOIS. Gitarrist und Sänger Marcos Mendonca und Schlagzeuger Jacob Przemus sorgten mit einer Mischung aus Samba, Reggae und Bossa für ein karibisches Flair. So konnte man fast vergessen, dass es draußen in Strömen regnete. Wer die beiden einmal in Aktion sehen will, hat am Dienstag bei der Fete de la musique Gelegenheit dazu. Dann wurde die Ausstellung von Johann-Georg Jaeger eröffnet. Als energiepolitischer Sprecher von B90/GRÜNE M-V konnte er zu den einzelnen Themen viel sagen und die Bereiche vorstellen. Die Idee der Ausstellung geht auf den 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zurück und tourt dementsprechend seit 2006 durchs Land. Die Organisation der Neubearbeitung übernahmen Christine Decker und Susan Schulz von der Heinrich-Böll-Stiftung MV. Für den Inhalt war Michael Vollmer verantwortlich, die grafische Gestaltung übernahm Daniel Zenner. Die zwölf großen Informationstafeln zeigen jeweils ein Bild zu einem Thema, dann folgt Text und eine grafische Karte. Den Machern der Ausstellung ging es sehr um einen regionalen Bezug, da Mecklenburg-Vorpommern auch Energieland 2020 ist. Wahrscheinlich können wir schon in vier Jahren 100 Prozent unseres eigenen Energiebedarfs mit regenerativem Strom abdecken. Bis 2020 heißt das Ziel sogar 300 Prozent, denn MV ist ein Flächenland und muss somit auch den Bedarf von anderen Regionen bedienen. Andere Themen der Ausstellung sind die Energiewende und eine Vorstellung der aktuellen Lage, die Kosten für Energie und natürlich eine Vorstellung der einzelnen Arten von regenerativer Energie. Offshore und Onshore Windenergie werden präsentiert, die momentan wichtigsten Anlagen in Deutschland, aber auch Solaranlagen und Biomasse. Gerade Letztere ist umstritten, weil immer wieder die ethische Frage „Tank oder Teller“ gestellt wird. Ein kleines Detail am Rande: Bis 2020 sollen 12 Milliarden Euro in erneuerbare Energie gesteckt werden und so auch 18.000 neue Stellen geschaffen werden. Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen setzte die Improtheatergruppe Haspler den gelungenen Schlusspunkt des Nachmittages. Christine Damisch, Franziska Siolek und Juliane Lau zeigten auf humorige Art und mit Unterstützung des Publikums, was für Auswirkungen der Atomausstieg auf einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Schwerin hat und warum kleine Kinder nichts auf Windrädern zu suchen haben. Leider musste das Probefahren mit dem E-Bike aus witterungstechnischen Gründen abgesagt werden. Dies war aber nur ein kleiner Wermutstropfen an einem interessanten und lehrreichen Nachmittag. Bis zum 14. Juli kann die Ausstellung montags bis donnerstags im Haus Böll besichtigt werden. Und es ist sogar möglich, die Aufsteller auszuleihen, um sie zum Beispiel an Schulen zu zeigen.
19. Juni 2011 | Weiterlesen
Benefizkonzert des Rotary Clubs 2011
Es ist immer schön, wenn man etwas Angenehmes mit etwas Nützlichem verbinden kann. So auch gestern beim Benefizkonzert des Rotary-Clubs in der Heiligen-Geist-Kirche in Rostock. Denn es wurde nicht nur ein schönes klassisches Konzert in einer Kirche mit einer tollen Akustik geboten, sondern auch der gute Zweck wurde bedient. Alle Einnahmen des Abends unterstützen die Kinder und Jugendarbeit der Kirchengemeinde. Doch was ist überhaupt der Rotary Club? Erstmals wurde eine Vereinigung dieser Art im Jahr 1905 in Chicago gegründet. Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen schlossen sich zusammen, um eine große Wertegemeinschaft entstehen zu lassen. Schon zu Beginn war einer der Grundsätze die gegenseitige Hilfe. Mit der Zeit breitete sich das Wesen der Gruppe weltweit aus, sodass es sich heute um ein globales, sozial engagiertes Netzwerk von Berufsleuten handelt. In Deutschland gibt es fast 1.000 Clubs mit insgesamt etwa 50.000 Mitgliedern. Vor 20 Jahren wurde auch in Rostock ein Rotary Club gegründet, der heute aus 61 Mitgliedern besteht. Anlässlich des Jubiläumsjahres lud der Verein das Rotary-Orchester Deutschland ein, um ihn bei der Benefizveranstaltung zu unterstützen. Etwa die Hälfte aller Musiker konnte der Einladung folgen. Das besondere beim Rotary-Orchester ist, dass die Mitglieder alle Kosten selbst tragen. Da die Musiker aus allen Teilen Deutschlands kommen, ist regelmäßiges Proben nur sehr schwer möglich. Daher gibt es immer mehrere Probentage vor den Konzerten, die sich durch eine sehr lockere Stimmung auszeichnen. Bevor jedoch die ersten Klänge von Bläsern und Streichern durch die Kirche tönten, gab es zur Einstimmung ein Stück von Alexandre Guilmant auf der großen Walcker-Orgel zu hören. Das 103 Jahre alte Instrument klang unglaublich voll und wurde virtuos von Dorothee Frei bedient, die seit 1996 als Kirchenmusikerin an der Heiligen-Geist-Kirche beschäftigt ist. Dann trat Dirigent Rasmus Baumann aus Gelsenkirchen vor das Orchester. Als Erstes wurde das Sigfired-Idyll von Richard Wagner vorgetragen. Spätestens da konnte man sich selbst von der tollen Akustik in dem Gotteshaus überzeugen, auch wenn nicht jeder Ton genau getroffen wurde. Für die folgenden fünf biblischen Lieder von Antonin Dvořák betrat Lucie Ceralová die Bühne. Als Solistin im Mezzosopran sorgte sie dafür, dass der Musik auch ein Text gegeben wurde. Die fünf Lieder ergaben eine zusammenhängende Dramaturgie, die mit einer Lobpreisung Gottes endete. Da sicherlich nicht jeder Besucher dem Tschechischen mächtig war, befanden sich auf der Rückseite des Programmes die deutschen Übersetzungen. Nach einer kurzen Pause gab es als abschließendes Highlight die Sinfonie Nr. 40 in g-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart zu hören. Schon bei den ersten Tönen stellte sich ein Schon-Mal-Gehört-Gefühl ein, das auch während der etwa halbstündigen Aufführung anhielt. Aber mir ist nicht eingefallen, woher ich die Melodie kannte. Auf jeden Fall ein gelungener Abschluss für das Konzert. So sah es auch das Publikum, welches den Musikern mit lang anhaltendem Applaus dankte. Somit kann das Konzert sowohl aus finanzieller Sicht, aber auch musikalisch als vollen Erfolg angesehen werden. Das Rotary Orchester wird in diesem Jahr noch einmal in den Niederlanden auftreten, bevor es in fast genau einem Jahr ein großes Konzert in der Nikolaikirche mit Stücken von Beethoven und Schumann geben wird.
19. Juni 2011 | Weiterlesen