Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Olli Schulz auch 2011 wieder in Rostock

Olli Schulz auch 2011 wieder in Rostock

Wo bleibt er denn? Schon 22:10 Uhr und Olli Schulz ist immer noch nicht auf der Bühne. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Nach weiteren fünf Minuten des bangen Wartens betritt der Musiker etwas zerknittert die Bühne. „Hallo Rostock. Tut mir leid, aber ich habe bis vor drei Minuten geschlafen und hätte mich der Mischer nicht geweckt, würde ich das wohl jetzt immer noch tun.“ Bei vielen anderen Musikern hätte das für Verstimmung im Publikum gesorgt, nicht jedoch beim selbst betitelten „besten Entertainer der Erde“. Hier sorgte das nur für den ersten Lacher, dem im Laufe des Abends noch viele weitere folgen sollten. Mit dem Konzert im M.A.U. Club eröffnete Olli Schulz seine „Einmal Ochsentour, bitte!“ Diese wird in den nächsten Monaten noch in über 20 weiteren Städten Station machen. Das Besondere ist, dass der Musiker dieses Mal wirklich alleine unterwegs ist. Die ersten Alben erschienen zusammen mit Max Schröder, dem Hund Marie, mit dem er auch auf Tour war. Doch schon 2008 und 2010 kam Olli Schulz auf Solopfaden nach Rostock, jedoch brachte er sich damals mit Gisbert zu Knyphausen und Daantje and the golden Handwerk noch Gastmusiker mit. Der Entertainer präsentierte zum Anfang des Konzertes viele Lieder von der neuen Platte, die im Herbst erscheinen wird. Bisher gibt es noch Unstimmigkeiten mit dem Plattenlabel, aber die sollen bis dahin geklärt sein. Vorher, schon im Sommer, soll auch endlich das erste Buch des Multitalents erscheinen. Dazu findet am 2. Juni eine Lesung in der Berliner Volksbühne statt, bei der unter anderem auch Bela B von den Ärzten als Stargast mit dabei sein wird. Das Konzert gab einen guten Eindruck, in welche Richtung die neue CD gehen wird. So gibt es wieder sehr lustige und textlich ausgefallene Lieder, wie zum Beispiel „Koks und Nutten“ oder aber den Eröffnungstitel „Halt die Fresse, krieg ’n Kind!“ Gerade bei diesen Liedern kam dann auch die zweite Stärke des Liedermachers zum Einsatz: die Ansagen. Man fühlte sich teilweise wirklich wie in einer Comedyshow. So gab es zwischendrin zum Beispiel eine Geschichte, wie Olli vor dem Konzert noch Falafel essen wollte, dann jedoch mit ansehen musste, wie eine Schweißperle des Zubereiters in sein Essen fiel. „Der Falafel liegt immer noch in meinem Auto.“ Aber auch einige nachdenkliche, ernstere Lieder gibt es auf der neuen CD, so zum Beispiel „Old Dirty Man“ und „Der Mann im Regen“. Der gebürtige Hamburger bekam auch mit, dass sein Kollege Bernd Begemann vor zwei Wochen im M.A.U. war und sagte: „Aber Olli Schulz ist anders als ich. Er ist dünn. Aber dafür sieht er nicht gut aus.“ Olli kommentierte das lächelnd mit: „Bernd Begemann ist doch so dick wie ne Wassermelone. Aber ich treffe ihn übermorgen … mitten ins Gesicht!“ Die Stimmung war großartig und auch der etwas verschlafene Olli wurde im Laufe des Konzertes immer munterer. Das Publikum war sogar live dabei, wie aus einem Freestyle mit eingestreutem „I was made for loving you“ von Kiss spontan ein neuer Song mit dem Titel „Ich kenn da einen“ wurde. Und weil Ostern war, verließ der Künstler gegen Ende des Konzertes kurz die Bühne und holte T-Shirts, die er ins Publikum warf. Dabei knallte er sich jedoch seine Gitarre gegen den Kopf, sodass er das letzte Lied „Wenn die Sonne wieder scheint“ mit einer blutenden Stirnwunde sang. „Das ist mir schon das zweite Mal passiert!“ Olli Schulz sagte: „Ich würde mit euch allen in einem Weinfass die Niagarafälle runterrauschen!“ Das musst du nicht Olli, nur einfach bald mal wiederkommen.

25. April 2011 | Weiterlesen
Bayern München II und Hansa Rostock trennen sich 0:0

Bayern München II und Hansa Rostock trennen sich 0:0

Absteiger gegen Aufsteiger – so lautete die Kurzformel der gestrigen Partie im Grünwalder Stadion in München. Für die zweite Mannschaft des FC Bayern München ist der Abstieg bereits besiegelt, der FC Hansa Rostock stand bereits am Samstag als zweiter Aufsteiger in die 2. Liga fest. Mit dem Sieg gegen Wehen Wiesbaden leistete Rot-Weiß Erfurt Schützenhilfe für die Rostocker. Die Vollmann-Elf erlebte den Moment des Aufstiegs daher etwas kurios auf einer Autobahnraststätte auf dem Weg nach München. Nachdem der junge Lucas Albrecht in der Partie gegen Sandhausen nicht überzeugen konnte, setzte Vollmann heute auf Marcel Schied als Spitze. Zudem kam auch der zuletzt Gelb-gesperrte Peter Schyrba wieder zum Einsatz. Rund 2.000 Fans verfolgten das Spiel im Grünwalder Stadion, darunter etwa 1.500 Hansa-Anhänger. Nach einem Foul an Tobias Jänicke gibt es in der 7. Minute die erste Chance für Hansa. Der von Sebastian Pelzer ausgeführte Freistoß landet jedoch nur in der gegnerischen Mauer. In der 13. Minute bringt die erste Ecke auch gleich die erste Chance für die Gastgeber – Steffen Wohlfarth köpft den Ball jedoch direkt in die Hände von Torwart Jörg Hahnel. In der 16. Minute trifft Wohlfarth aus etwa 20 Metern Entfernung nur das Außennetz, ein Fernschuss von Nicolas Jüllich geht in der 29. Minute knapp am linken Pfosten vorbei. Bis zur Halbzeitpause passiert nicht viel, allerdings zieht sich Peter Schyrba in einem Kopfballduell mit Wohlfarth kurz vor der Pause eine Platzwunde am Kopf zu und muss den Platz verlassen. Insgesamt konnten sich die Bayern in der ersten Hälfte die etwas besseren Möglichkeiten erspielen, klare Chancen gab es jedoch auf beiden Seiten kaum und so ging es ohne Tore in die Halbzeitpause. Nur kurz nach Beginn der 2. Hälfte haben die Rostocker die größte Chance des Spiels. In der 51. Minute trifft Jänicke den linken Pfosten. Im Nachgang steht Michael Blum frei vor dem Tor, zögert jedoch etwas zu lange, sodass Bayern-Keeper Rouven Sattelmaier den Ball noch parieren kann. In der 78. Minute ist das Leder dann endlich im Netz der Gastgeber. Björn Ziegenbein sieht sich nach einem Freistoß von Sergej Evljuskin schon als Torschütze, doch der Schiri-Assistent hebt die Fahne. Der im Abseits stehende Martin Stoll hat den Ball vor der Torlinie noch leicht berührt. Gefährlich wird es für die Gäste noch einmal in der 85. Minute, als Mario Erb mit einem Schuss aus der eigenen Hälfte die Latte nur knapp verfehlt. Zwei Minuten vor dem Abpfiff hat Evljuskin dann noch seine Chance zum Siegtreffer, der Ball verspringt jedoch und es bleibt beim torlosen 0:0. Insgesamt ein schwaches Spiel beider Teams und ein Punkt für den FC Hansa Rostock, der keine Bedeutung mehr hat. Viel wichtiger dürfte es für die mitgereisten Fans gewesen sein, endlich den Aufstieg mit ihrer Mannschaft zu feiern. Nach dem Öffnen der Tore hielt die Hansa-Anhänger nichts mehr auf den Rängen – sie stürmten den Rasen und feierten ausgelassen mit den Spielern. Nie mehr 3. Liga oder „Zurück aus dem Urlaub“, wie es auf den offiziellen Aufstiegstrikots heißt! Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Peter Schyrba (Michael Blum, ab 44. Minute) , Michael Wiemann, Martin Stoll, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller , Tom Trybull Björn Ziegenbein, Mohammed Lartey (Sergej Evljuskin, ab 63. Minute), Tobias Jänicke, Marcel Schied (Radovan Vujanovic, ab 85. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto

25. April 2011 | Weiterlesen
Fackelumzug und Osterfeuer 2011 in Warnemünde

Fackelumzug und Osterfeuer 2011 in Warnemünde

Nachdem bereits die Saison des Leuchtturms für eröffnet erklärt wurde, musste am gestrigen Abend nur noch dem Winter klar gemacht werden, dass er ab sofort unerwünscht ist. Zu diesem Zweck stapelte man Holz am Strand auf und verbrannte es feierlich unter dem Namen „Osterfeuer“. Aber der Reihe nach. Bevor die Flammen am Strand entfacht werden konnten, wurde das Feuer mit Fackeln am Alten Strom entlang getragen. Angeführt von der Brass-Band „Sax’n Anhalt“ und dem Osterhasen höchstpersönlich, bahnte sich ein Zug aus mehreren Hundert Menschen den Weg am Wasser entlang. Schon bevor der Tross losgezogen war, hatte die Band mit ihren Percussion-Instrumenten, einem Sousaphon und den namensgebenden Saxophonen vor der Vogtei für Stimmung gesorgt. Mit ihren Versionen von Songs wie „No woman no cry“ oder „When the saints go marching in” heizten sie Einheimischen und Touristen genauso ein, wie mit heißen Sambabeats. Immer wieder gingen sie auf das Publikum zu und schufen so allgemeine Ausgelassenheit. Der ein oder andere wagte außerdem ein Tänzchen mit dem Osterhasen, aus dessen Körbchen zur Freude der Kinder Süßigkeiten herausfielen. Auch während des Fackelumzugs hielten die Musiker immer wieder an, um für die Schaulustigen zu spielen, die sich am Wegrand aufgestellt hatten. Am Strand wurden sie unterdessen schon sehnsüchtig erwartet und nach Absolvieren des Umzuges mit lautem Applaus willkommen geheißen. Während das Feuer bereits brannte, kannte die Truppe aus Sachen-Anhalt immer noch kein Einhalten und spielte auch am Strand weiter. Das Feuer selbst, das nun schon zum 14. Mal an Ostern den Strand erhellte, wirkte vor dem immer noch strahlend blauen Himmel etwas fehl am Platz, war aber trotzdem schön anzusehen. Es sollte an diesem Abend noch bis ungefähr 21 Uhr brennen. „Das Osterfeuer bedeutet für mich das Einläuten vom Frühling. Alles, was Winter war, wird verbrannt“, meinte Cornelia Brandt. Sie und ihr Lebensgefährte Rainer Zabel waren extra von ihrem eigentlich Urlaubsort Markgrafenheide nach Warnemünde gekommen, um das Feuer zu sehen. „Ich hab mir das besonders schön vorgestellt hier am Strand mit dem Osterfeuer“, verriet die Urlauberin. Aber auch den Warnemündern gefiel das Spektakel. „Das Feuer ist von der Aufmachung gut und auch das Ambiente stimmt“, meinte Gerd Fritze. „Schade ist nur, dass die Dunkelheit fehlt.“ Auch seine Frau, Reinhild Fritze, schien es zu gefallen: „Das Feuer wird von Jahr zu Jahr besser“, stellte sie fest. Andrea Madeja gefiel vor allem die Musik: „Das schönste ist Sax’n Anhalt“, so die Warnemünderin. Ihre Freundin Christin Richter fand auch die fehlende Dunkelheit nicht sonderlich schlimm: „Wenn man es später macht, geht es ja für die Kinder nicht mehr“, so ihre Meinung. Ob das Wetter im nächsten Jahr auch so traumhaft wird, wie es an diesem Osterwochenende war, bleibt abzuwarten. Fakt ist aber, dass das Osterfeuer dann Anfang April stattfinden wird und es dementsprechend zumindest etwas früher dunkel werden sollte.

24. April 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock gegen Bayern München II endet 0:0

Hansa Rostock gegen Bayern München II endet 0:0

Der Aufstieg des FC Hansa Rostock in die 2. Liga war bereits gestern perfekt. Mit dem Sieg gegen Wehen Wiesbaden leistete Rot-Weiß Erfurt Schützenhilfe für die Hansa-Kogge. Nach den beiden Niederlagen gegen Saarbrücken und Sandhausen sollten heute gegen den Tabellenletzten Bayern München II aber endlich einmal wieder drei Punkte her. Nicht zuletzt hatten die Rostocker nach der 0:2-Heimniederlage aus der Hinrunde noch eine Rechnung mit den Bayern offen. Abgesehen von Ruhm und Ehre ging es heute für beide Mannschaften um nichts mehr, wenn auch mit unterschiedlichen Vorzeichen. Während Hansa Rostock den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga vorzeitig klarmachen konnte, stand für die zweite Mannschaft des FC Bayern München der Abstieg bereits fest. Ziemlich farblos präsentierte sich dann auch die heutige Partie zwischen Hansa und Bayern. In der Anfangsphase wirkte Rostock leicht überlegen, insgesamt konnten sich die Bayern in der ersten Hälfte aber die besseren Chancen erspielen. Für Tore reichte es jedoch auf beiden Seiten nicht, mit dem Stand von 0:0 ging es in die Halbzeitpause. Kurz nach dem Wiederanpfiff hatten die Rostocker die größte Chance des Spiels. In der 51. Minute trifft Tobias Jänicke jedoch nur den Pfosten. Im Nachgang hat Michael Blum das Führungstor auf dem Fuß, scheitert aber aus gut 10 Metern. Im Anschluss gewann das Spiel etwas an Attraktivität. In der 77. Minute konnte Jörg Hahnel einen Konter der Gastgeber parieren. Nur eine Minute später gab es Jubel bei den Hansa-Fans, das Tor von Ziegenbein wird wegen Abseits jedoch nicht gegeben. In einer insgesamt mäßigen Partie trennten sich Bayern München II und Hansa Rostock mit einer Nullnummer. Der ausführliche Bericht mit Bildern zur Partie des FC Hansa Rostock gegen Bayern München II ist inzwischen online.

24. April 2011 | Weiterlesen
18. Saisoneröffnung des Leuchtturms Warnemünde 2011

18. Saisoneröffnung des Leuchtturms Warnemünde 2011

Insgesamt ist der Warnemünder Leuchtturm 36 Meter und 90 Zentimeter hoch und ragt somit hoch über den Dächern des Ostseebades empor. Man muss 135 Stufen bezwingen, um den obersten der beiden Rundgänge zu erreichen und die grandiose Aussicht genießen zu können. Im Jahr 1979 wurde er im Zuge von Sanierungsarbeiten für Besucher geschlossen und erst 1993 wieder eröffnet. Heute begann so die 18. Saison nach der Schließung. Für dieses freudige Ereignis hatten sich wieder etliche Schaulustige um den Fuß des Warnemünder Wahrzeichens versammelt. Genauso traditionell wie der Termin am Osterwochenende war dann auch das Programm der Eröffnung, das größtenteils vom Warnemünder Shantychor „De Klaashahns“ bestritten wurde. Mit ihren maritimen Outfits und dem stimmgewaltigen Gesang versetzten sie das Publikum in Festtagslaune und begleiteten den Leuchtturm in seine nächste Saison. Unter der Moderation des Journalisten Horst Marx gab es außerdem einen weiteren wichtigen Programmpunkt. Nämlich den Dank an den Leuchtturm Förderverein, ohne dessen tatkräftige Unterstützung der Leuchtturm heute vermutlich immer noch für Besucher geschlossen bliebe. 1994 gegründet, ermöglicht der gemeinnützige Verein nicht nur jedes Jahr aufs Neue die Besichtigung des Leuchtturms, sondern unterstützt mit den daraus erzielten Einnahmen auch Kultur, Sport und Soziales. Die drei Vorstandsmitglieder Gerhard Lau, Walter Voigt und Klaus Möller bedankten sich bei den fleißigen Spendern, die es seit der Gründung ermöglicht haben, dass etwa 570.000 Euro ausgegeben werden konnten. Natürlich ging ihr Dank auch an die rund 80 Mitglieder, zu denen auch die 12 ehrenamtlichen Leuchtturmwärter gehören, die den Betrieb am Leuchtturm vor Ort am Laufen halten. Der Leuchtturm wird nun unter ihrer Obhut 164 Tage für die Besucher geöffnet sein. Jeder, der sich einen guten Überblick über Warnemünde verschaffen oder einfach nur eine gute Portion Seewind abfangen möchte, kann noch bis zum 3. Oktober die 135 Stufen erklimmen. Die Mühe wird mit einer fantastischen Aussicht belohnt werden. Aber Vorsicht, wer meint am Horizont Dänemark zu erspähen, der sollte wissen, dass es sich dabei um eine optische Täuschung handelt. Wer schon heute den Weg hinauf antreten möchte, sollte anschließend gleich noch ein bisschen verweilen. Um 18 Uhr findet nämlich der traditionelle Fackelumzug von der Vogtei am Alten Strom bis zum Strandabschnitt 2 statt. Ab etwa 19 Uhr soll dort dann das Osterfeuer am Strand den Winter in seine Schranken verweisen.

23. April 2011 | Weiterlesen
Aufstieg perfekt! Hansa Rostock ist wieder zweitklassig

Aufstieg perfekt! Hansa Rostock ist wieder zweitklassig

Nachdem der FC Hansa Rostock die ersten beiden Matchbälle gegen Saarbrücken und Sandhausen vergeben hat, ist der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga endlich perfekt. Und das ganz ohne Spiel. Der einzige verbliebene Verfolger, SV Wehen Wiesbaden, verlor heute in der heimischen Brita-Arena gegen Rot-Weiß Erfurt mit 0:1. Mit weiterhin 12 Punkten Vorsprung auf den Drittplatzierten ist dem FC Hansa Rostock drei Spieltage vor Saisonschluss der zweite Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen. Der Kampf um den Relegationsplatz könnte hingegen spannender kaum sein. Rot-Weiß Erfurt, Dynamo Dresden und Wehen Wiesbaden liegen mit 18 Zählern punktgleich auf den Plätzen drei bis fünf. Kickers Offenbach trennt auf Rang sechs nur ein Punkt Rückstand von dem Trio. Bevor bei den Rostockern groß gefeiert werden darf, ist die Hansa-Kogge morgen aber noch um 14 Uhr bei der Bayern-Reserve in München zu Gast. Für die zweite Mannschaft des Rekordmeisters FC Bayern München steht der Abstieg aus der 3. Liga bereits fest. Ein Sieg gegen den Tabellenletzten ist für das Team von Peter Vollmann daher Pflicht.

23. April 2011 | Weiterlesen
Stiftungsprofessur für Wasserwirtschaft an der Uni Rostock

Stiftungsprofessur für Wasserwirtschaft an der Uni Rostock

Die Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät (AUF) an der Universität Rostock ist um eine Professur reicher. Am Donnerstag unterzeichneten die Eurawasser Nord GmbH und die Universität Rostock den Stiftervertrag zur Einrichtung einer Professur für Wasserwirtschaft. Die AUF verfügt damit künftig über 18 Professuren, für die Universität Rostock ist es die achte Stiftungsprofessur. Aspekte der Energie- und Wasserwirtschaft sollen ebenso im Mittelpunkt der Professur stehen wie Verfahren der Trinkwasseraufbereitung und Abwasserreinigung oder die Regulierung des Wasserhaushalts im ländlichen Raum. Bereits sei 1994 kooperiert der Wasserversorger mit der Uni Rostock. „Mit der Stiftungsprofessur wollen wir die lockere Art der Zusammenarbeit auf festere Fundamente stellen“, erklärte Gesine Strohmeyer, Geschäftsführerin der Eurawasser Nord GmbH. Wissenschaftliche Leistungen sollen im Vordergrund stehen, aber auch mit praktischen Themen kombiniert werden, so Strohmeyer, die sich von der Stiftung auch gut ausgebildete Absolventen für ihr Unternehmen erhofft. Für Prof. Dr. Elmar Mohr, Dekan der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät, ist die Professur eine „tatsächliche Bereicherung der Fakultät“ und keineswegs nur das Auffangen von Einsparungen im Landeshaushalt. Eurawasser habe sich hinsichtlich der Ausrichtung der Professur sehr offen gezeigt, betonte Mohr. Es gab keine stringenten Vorgaben in eine Richtung, wie es für einen Industriepartner durchaus möglich wäre. Die Kombination zwischen Natur- und Ingenieurwissenschaften ermögliche es, „den abgesteckten Rahmen wirklich füllen zu können.“ Nachdem Anfang des Monats der Prodekan der AUF Prof. Ralf Bill sein Amt niederlegte und in den letzten Tagen verstärkt Verunsicherungen über die Zukunft der Studiengänge an der Fakultät auftraten, ging Rektor Prof. Wolfgang Schareck noch kurz auf die Umstrukturierung ein. „Es ist notwendig, dass es einen Bachelor gibt“, so Schareck, „aber vier Master.“ Neben Aquakultur, Tierproduktion und Biomasseverwertung „sollen auch die Umweltingenieurwissenschaften weiter in der Fakultät als Masterstudiengang gelehrt werden“, versicherte er. Wann genau es soweit ist und ob den aktuellen Absolventen im Bachelor Landeskultur und Umweltschutz (LKU) doch noch ein nahtloser Übergang in den Masterstudiengang ermöglicht wird, bleibt jedoch weiterhin offen. Die Stiftungsprofessur ist auf eine Laufzeit von fünf Jahren angelegt, „aber auch danach soll es weitergehen“, bekräftige Strohmeyer. Die Ausschreibung der Stelle soll in den nächsten Wochen erfolgen, bis zum Start werden aber voraussichtlich noch mindestens sechs Monate vergehen. Insgesamt 400.000 Euro stellt der Wasserversorger für Personal- und Sachkosten bereit.

23. April 2011 | Weiterlesen
DJ Dionysos Geschichten aus der Diskowelt

DJ Dionysos Geschichten aus der Diskowelt

Meistens sind es Rockmusiker, die Bücher über ihren Beruf schreiben. Häufig geht es fast ausschließlich um „Sex, Drugs and Rock’n’Roll!“ Dass es jedoch auch anders geht, beweist Hans Nieswandt. Er ist hauptsächlich DJ und Produzent von elektronischer Musik, schreibt aber schon seit mehreren Jahren für verschiedene Zeitungen wie Spex und Spiegel. Am Karfreitag war er in der Bühne 602, um sein neues Buch „DJ Dionysos Geschichten aus der Diskowelt“ vorzustellen. Der Roman ist der Abschluss seiner ersten Romantrilogie, die das Leben eines DJs beleuchtet. Nach „plus minus acht: DJ Tage, DJ Nächte“ und „Disko Ramallah: Und andere merkwürdige Orte zum Plattenauflegen“ gibt es im neuen Buch erstmals auch einen fiktiven Handlungsstrang. „Das Buch mischt zwei Textsorten: Es sind Fragmente eines unvollendeten Romans und Geschichten, die mich vom Schreiben eben dieses Romans leider abhielten“, sagte der Autor. Dabei dreht sich jedoch auch in der erdachten Geschichte alles um Turntables, Ambient Beats und Minimal Electro – alles Begriffe aus der Welt der elektronischen Musik. Hinter DJ Dionysos, dem selbst ernannten „Schutzheiligen der DJs“ steckt die Figur Dennis. Dennis ist, so wie sein Erfinder, auch DJ und steht kurz vor seinem ersten großen Auftritt. Vorher steht aber noch jede Menge Stress mit seiner Freundin und eine große, generationenübergreifende Meinungsverschiedenheit mit dem Alt-DJ Dudi Rutschke. Zu Beginn der gut besuchten Lesung nahm Hans Nieswandt einen großen Schluck Rostocker Pils. „Es ist besser als Kölsch, aber da gehört auch nicht viel dazu.“ Daraufhin gab es eine kurze Diskussion, was denn das beste lokale Bier sei. Das Ergebnis war ein Unentschieden zwischen dem Rostocker, Lübzer Pils und Stralsunder. Überhaupt war der Autor gut aufgelegt und suchte auch während der Lesung immer wieder den Kontakt mit dem Publikum. In der ersten gelesenen Passage, erklärte Nieswandt, wie er überhaupt auf die Idee gekommen ist, einen Roman in der Welt der elektronischen Musik zu schreiben. Auslöser war Andry Rajoelina, der sich 2009 selbst zum Präsidenten von Madagaskar proklamierte, denn auch er war vor seiner politischen Karriere DJ. „Er kontrollierte nicht mehr nur den Dancefloor, sondern ein ganzes Land“, kommentierte der Autor. Über einige geistige Abschweifungen kam er auf die Idee, dass Priester und DJs ja auch viel gemeinsam haben. Beide stehen für ihren Beruf auf einer Kanzel und sie versuchen, die Zuhörer zu erheben. Und wenn es DJ-Präsidenten und DJ-Priester gab, dürfe es doch auch nicht an einem DJ-Philosophen fehlen. Und so wurde DJ Dennis geboren und ein „Zauberberg der Clubkultur.“ Der gebürtige Mannheimer wechselte immer wieder zwischen Fiktion und realen Gesichten (in der Fachsprache nennt man das crossfaden). So erfuhren die Zuhörer, wie Dennis auf seinen Künstlernamen gekommen ist, aber auch wie Hans Nieswandt versucht hat, seinen Beruf auf die große Leinwand zu übertragen und dabei gnadenlos scheiterte. Veranstaltet wurde die Lesung im Rahmen des elektronischen Stadthafenfestivals „Kommt Zusammen!“ Zum siebten Mal findet es an diesem Wochenende statt, beteiligt sind viele Clubs und Auftrittsstätten am Stadthafen. Unter anderem kann man Hans Nieswandt in der Nacht von Samstag auf Sonntag auch selbst als DJ im Besitos in Aktion erleben. Am Ostersonntag endet das Festival dann mit einer großen Party auf der MS Stubnitz.

22. April 2011 | Weiterlesen
Ausstellung von Moritz Götze in der Galerie Möller

Ausstellung von Moritz Götze in der Galerie Möller

Er ist Sammler und Künstler in einer Person und das macht sich auch in seinen Werken bemerkbar. Konnte er seinen Traumberuf – den des Museumsdirektors – schon nicht ergreifen, sammelt er eben für sich alleine etliche Dinge des alltäglichen Lebens. Eben solche Dinge verarbeitet er dann auch grafisch in seinen Werken. Moritz Götze war schon in der DDR künstlerisch tätig, kann sich aber seit 1989 auch im internationalen Vergleich sehr gut behaupten. Seine Kunst ist „erfrischend unakademisch, mit ihrem dilettantisch wirkenden Zeichenstil, ihrer grellen Farbigkeit und laxen Bildkompositionen“, stellte die Galeristin Ulrike-Sabine Möller fest. Sein Repertoire reicht dabei von Siebdrucken, Malereien, Zeichnungen und Emailarbeiten bis hin zu Installationen und Kunstaktionen. In den Räumlichkeiten der Galerie Möller hat er auf Letztere allerdings verzichtet. Die Ausstellung zeigt außerdem vorrangig seine neueren Werke, unter denen sich auch extra für diesen Anlass angefertigte Bilder befinden. Dem Betrachter fallen neben den grellbunten Farben und dem „dilettantisch wirkenden Zeichenstil“ außerdem noch weitere Details auf, die charakteristisch für Götzes Werke sind und im Zuge dessen Fragen aufwerfen. Was hat zum Beispiel die Frau mit dem Kabel vor, welches sie da in der Hand hält? „Alle Bilder erzählen eine Geschichte“, verriet Götze: „Und jeder muss sich diese selbst ausdenken.“ Hinter dem Bild mit der Frau und besagtem Kabel steckt beispielsweise ein ganz aktuelles Thema. Das Kabel kommt nämlich von einem Windrad im Hintergrund und soll vermutlich zu einem Haus führen. Es endet jedoch im Nichts und wird von der Frau festgehalten. Warum die Frau es nun festhält und warum es nicht mit dem Haus verbunden ist, kann letztendlich für jeden Betrachter einen anderen Grund haben. Ähnlich verhält es sich mit anderen Werken, die allerdings eher einen historischen Kontext aufgreifen. Oft nutzt Götze historische Bildmotive und gestaltet sie nach seinen Vorstellungen um. Das Ergebnis soll wieder ein „gedanklicher Ansatz“ sein, der für „jeden eine Interpretation offen lässt.“ Aber auch wem das Interpretieren nicht sonderlich liegt, kann beruhigt sein, denn: „Es sind auch Bilder dabei, die zwar eine Geschichte erzählen, aber in erster Linie schön anzugucken sind“, so der Künstler selbst. „Ich mag seine Bilder sehr gerne und auch schon sehr lange“, verriet Dörte Brekenfeld. „Er sammelt eine Unmenge visueller Eindrücke. Mich fasziniert vor allem, wie er mit der Geschichte umgeht. Er ist kein Geschichtensammler, sondern vielmehr ein Geschichtesammler“, stellte sie in Bezug auf seine historischen Motive fest. Wer sich nun selbst eine Geschichte von Moritz Götzes Werken erzählen lassen oder sie einfach nur in Augenschein nehmen möchte, kann dies noch bis zum 31. Mai tun. Die Galerie Möller am Strom in Warnemünde öffnet ihre Türen immer montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr und an Sonntagen von 10 bis 16 Uhr für interessierte Besucher.

22. April 2011 | Weiterlesen
Die wohl letzte Fahrt der Vagel Grip

Die wohl letzte Fahrt der Vagel Grip

Die berühmte Handbreit Wasser unterm Kiel hatte die Vagel Grip schon lange nicht mehr. Drei Monate lag sie auf dem Grund des Rostocker Stadthafens, seit sie am 15. Januar an ihrem Liegeplatz sank. Heute hatte sie zwar wieder reichlich Wasser unter dem Kiel, allerdings auch reichlich Luft. Denn seine allerletzte Fahrt legte der 68-jährige ehemalige Kriegsfischkutter nicht schwimmend zurück, sondern am Haken des Schwimmkrans Enak. Am frühen Morgen war das Hamburger Kranschiff von einem Einsatz in Wismar gekommen und an der Unglücksstelle eingetroffen. Vor gut einer Woche hatten die Baltic Taucher hier bereits begonnen die Bergung vorzubereiten und Hebegurte unter das Wrack gezogen. Bis zu drei Meter tiefer Schlick an der außen liegenden Seite sowie Bauschutt und Schrott im Heckbereich erschwerten die Arbeit, erzählt Einsatzleiter Jens Pap vom Baltic Taucherei- und Bergungsbetrieb Rostock. Die Vagel Grip war vollständig in der Warnow versunken. Nur noch die zwei Masten ragten aus dem Wasser heraus. Vermutlich habe der Eisgang im Winter ein Loch ins Heck gedrückt, woraufhin das Schiff leckschlug. Eine Öl-Sperre musste damals verlegt werden, um eine größere Verschmutzung des Gewässers durch austretende Treibstoffe zu verhindern. Neue Erkenntnisse zu den Ursachen des Untergangs der Vagel Grip gab es aber auch heute nach der Bergung noch nicht. „Selbst in den vorbereitenden Tagen konnten wir nichts sehen und sind blind getaucht“, blickt Jens Pap zurück. Auch heute machte schlechte Sicht unter Wasser die Arbeit der beiden Taucher, die die Gurte mit dem Geschirr des Krans verbanden, nicht gerade einfach. „Nur bei einem konnte man sehen. Alle anderen drei waren Schwarzarbeit!“, beschreibt Matthias Walther seinen Tauchgang. Gegen Mittag war es schließlich geschafft. Quietschend und ächzend wurde der alte Kahn an den langen Stahlseilen nach und nach aus der Tiefe gezogen. Laurent Stahl von der Enakbesatzung gab an der Kaikante für seine sechs Kollegen auf dem Schwimmkran die entsprechenden Anweisungen, um die Vagel Grip richtig aufzurichten. Nachdem das Wasser aus dem Hauptdeck abgelaufen war, kletterten die Mitarbeiter des siebenköpfigen Baltic-Taucher-Teams ins Wrack, um dort Pumpen anzubringen. Schwarz schlammig und rutschig sei es auf dem Schiff berichtet Jens Pap, als er wieder an Land war und das Wasser aus dem Rumpf des Kutters floss. „Yoo!“, raunte es plötzlich am Nachmittag vom Ufer, welches von zahlreichen Schaulustigen gesäumt wurde. Die Vagel Grip schwamm wieder. Doch das reichte nicht. Der Schaden an den Holzplanken der Außenwand sei so groß, dass es gleich wieder untergehen würde. Deshalb hievte der Kran das über 100 Tonnen schwere Schiff über die Wasserlinie. Gegen 16 Uhr konnte die Vagel Grip schließlich ihren Liegeplatz wieder verlassen. Schwebend wurde sie die Warnow hinunter bis nach Oldendorf gebracht, wo sie an Land gesetzt wurde. Was nun aus ihr wird, ob sie verschrottet oder wieder flott gemacht wird, scheint noch unklar und muss vom Eigner, der Ostsee Touristik AG, entschieden werden. Zuvor war die Vagel Grip bereits schon zweimal untergegangen. Das erste Mal 1945 wegen einer Minendetonation vor Sassnitz und das letzte Mal erst vergangenen Sommer in Warnemünde. Beide Male wurde sie wieder einsatzfähig gemacht.

22. April 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt Sandhausen 0:1

Hansa Rostock unterliegt Sandhausen 0:1

Nach der 0:3-Pleite in Saarbrücken wollte der FC Hansa Rostock heute vor heimischer Kulisse gegen den SV 1916 Sandhausen endlich Nägel mit Köpfen machen. Der zweite Matchball für den Aufstieg in die 2. Liga sollte verwandelt werden. Doch erneut kam es anders als es sich die rund 20.000 Fans in der DKB-Arena erhofft hatten. Mit 0:1 unterlag der FC Hansa Rostock den Gästen aus Sandhausen. Mit einem Bein steht die Hansa-Kogge zwar weiterhin schon in der 2. Liga, der letzte Schritt über die Ziellinie ist jedoch ein weiteres Mal nicht gelungen. Die Aufstellung hält gleich die erste Überraschung parat: Trainer Peter Vollmann spielt mit nur einer Spitze – Lucas Albrecht. Nach der 0:3-Niederlage gegen Saarbrücken lässt Vollmann sowohl Marcel Schied als auch Radovan Vujanovic auf der Bank Platz nehmen. In der 8. Minute gibt es den ersten echten Angriff des Spiels und gleich das erste Tor. Nach einem Fehlpass von Robert Müller kommt Tim Danneberg an den Ball, passt zu Danny Blum, der das Leder von links hoch in den Rostocker Strafraum flankt. Frank Löning, Sandhausener Kapitän, lässt sich diese Vorlage nicht entgehen und bringt seine Mannschaft mit einem Kopfball in Führung – sein 13. Saisontreffer. Mohammed Lartey geht zwar noch mit Blum mit, kann aber nicht mehr klären. Mit Martin Stoll, Müller und Kapitän Sebastian Pelzer sind drei Abwehrspieler bei Löning, können ihn aber nicht stoppen. Die Hansa-Abwehr macht in dieser Situation gar keine gute Figur. Man merkt, dass der Gelb-gesperrte Peter Schyrba fehlt und von dem für ihn auf die rechte Position nachgerückten Tom Trybull ist nichts zu sehen. In der 20. Minute dann die erste gute Chance für den FC Hansa. Nach einem Zuspiel von Lartey verfehlt Tobias Jänicke aus gut 20 Metern das Tor der Gäste nur knapp. In der 25. Minute klärt Sandhausen-Keeper Daniel Ischdonat einen Freistoß von Lartey mit der Faust. Nach einem Alleingang von der Mittellinie aus verfehlt Jänicke das Tor aus etwa 15 Metern Entfernung nur knapp. Jänicke war heute fast der einzige Lichtblick im Rostocker Team. Insgesamt zeigen die Hansa-Kicker ein schwaches Kombinationsspiel und entwickeln wenig Ideen gegen die gegnerische Abwehr. Auch der junge, erst 20-jährige Albrecht wirkt ziemlich unsicher. Und es kommt immer wieder zu Konterangriffen von Sandhausen mit kreuzgefährlichen Situationen vor dem Rostocker Tor. Die Gäste sind in der ersten Halbzeit das klar bessere Team und kommen zu deutlich mehr Torchancen. Mit der verdienten 1:0-Führung geht es für sie in die Pause. Unverändert gehen beide Mannschaften in die zweite Halbzeit. Rostock wirkt etwas dynamischer, die Kombinationen klappen ein wenig besser, etwa in der 59. Minute zwischen Albrecht, Lartey und Jänicke. Müller bekommt den abgewehrten Ball vor den Fuß, wird jedoch gefoult. Der anschließende Freistoß von Lartey aus 20 Metern geht knapp übers Tor. In der 80. Minute gibt es eine sehr schöne Flanke von Björn Ziegenbein, die Jänicke im letzten Moment erwischt, dann allerdings nur die Latte trifft. Hansa wirkt energischer, findet heute aber einfach kein wirklich gutes Rezept gegen die dichte Abwehr der Gäste. Daran ändert auch das Einwechseln von Radovan Vujanovic (63. Minute für Kevin Pannewitz) und Marcel Schied (82. Minute für Michael Wiemann) nicht viel. Ziegenbein hat in der 88. Minute die letzte Torchance, scheitert jedoch an Keeper Ischdonat, der den Ball ins Aus lenkt. Es bleibt beim 0:1. Insgesamt ein durchaus verdienter Sieg für die Gäste – das junge Hansa-Team wusste heute weder im Angriff, noch im Mittelfeld oder der Abwehr zu überzeugen. Bei aller Enttäuschung ist die Ausgangslage für den FC Hansa Rostock nach wie vor alles andere als dramatisch. Vier Spieltage vor Saisonende ist Kickers Offenbach nach einem 2:2-Unentschieden gegen die zweite Mannschaft des VFB Stuttgart mit 13 Punkten Rückstand abgeschlagen. Wehen Wiesbaden könnte den Hanseaten theoretisch noch den zweiten Platz streitig machen, müsste dazu aber jedes der verbleibenden vier Spiele gewinnen und Hansa gleichzeitig immer verlieren. Am Ostersonntag ist Hansa beim Tabellenletzten zu Gast. Gegen die zweite Mannschaft von Bayern München haben die Rostocker dann den dritten Matchball, um endlich den Aufstieg in die 2. Liga perfekt zu machen. Tore: 0:1 Frank Löning (8. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Tom Trybull, Michael Wiemann (Marcel Schied, ab 82. Minute), Martin Stoll, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller, Kevin Pannewitz (Radovan Vujanovic, ab 63. Minute) Björn Ziegenbein, Mohammed Lartey, Tobias Jänicke Lucas Albrecht Fotos: Joachim Kloock

21. April 2011 | Weiterlesen
Marco Polo eröffnet Kreuzfahrtsaison 2011 in Warnemünde

Marco Polo eröffnet Kreuzfahrtsaison 2011 in Warnemünde

Die „Marco Polo“ hat heute die Kreuzfahrtsaison 2011 in Rostock-Warnemünde eröffnet. Aus Kopenhagen kommend setzte das Kreuzfahrtschiff am Abend seine Reise in Richtung Amsterdam fort. 1965 auf der Mathias-Thesen-Werft in Wismar gebaut, fuhr der Kreuzliner bis 1990 unter dem Namen Aleksandr Pushkin zunächst für die ehemalige Sowjetunion. Bis 2007 war das 176 Meter lange Schiff für die legendäre „Orient Lines“ unterwegs, aktuell steht die „Marco Polo“ im Dienst der britischen „Cruise and Maritime Voyages“ (CMV). Auf acht Decks bietet das Passagierschiff insgesamt 850 Passagieren Platz. 162 Anläufe von 34 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen stehen 2011 im Terminkalender des Ostseebades. Dies ist nicht nur eine deutliche Steigerung gegenüber den 114 Anläufen des Vorjahres, Warnemünde bleibt damit auch der beliebteste deutsche Kreuzfahrthafen. Als nächstes Schiff wird die AIDAsol in Warnemünde zu Gast sein, die am 6. Mai das erste Mal im Ostseebad anlegt und den Pier 7 in diesem Jahr 16 Mal ansteuern wird. Sechs Schiffe werden 2011 erstmalig in Warnemünde festmachen. Neben der AIDAsol, dem jüngsten Spross der AIDA-Familie, gehört dazu auch die Empress von Pullmantur Cruises, die mit 18 Anläufen am häufigsten zu Gast sein wird. 13 Dreifach- und zwei Vierfachanläufe (24. Mai und 4. August) wird es in diesem Jahr in Rostock-Warnemünde geben. Die „Marco Polo“ eröffnet nicht nur die Warnemünder Kreuzfahrtsaison, sie beschließt diese auch. Am 2. Oktober wird sie das letzte Schiff sein, das den Kreuzfahrthafen Warnemünde 2011 anläuft.

20. April 2011 | Weiterlesen
Alles nur geklaut – Produkt- und Markenpiraterie am Pranger

Alles nur geklaut – Produkt- und Markenpiraterie am Pranger

Plagiate sind in aller Munde, nicht erst seit im Internet reihenweise Doktorarbeiten von Politikern als abgeschrieben entlarvt werden. Schon 1993 schrieben Die Prinzen mit ihrem Hit „Alles nur geklaut“ die heimliche Hymne auf den Diebstahl. Unter diesem Motto zeigt das Patent- und Normenzentrum der Universitätsbibliothek Rostock zurzeit eine Ausstellung zum Thema „Produkt- und Markenpiraterie am Pranger“, die gestern in Anwesenheit des Rektors Wolfgang Schareck mit einem Vortrag von Christine Lacroix eröffnet wurde. Christine Lacroix ist Geschäftsführerin der Plagiarius Consultancy GmbH. Der Plagiarius ist ein Negativpreis, der einmal im Jahr vergeben wird und seit 1977 die dreistesten Produktkopien und Fälschungen „auszeichnet“. Der Preis hat die Form eines schwarzen Zwerges mit goldener Nase. Seit 2007 werden in einem eigenen Museum in Solingen 350 Plagiate mit den dazugehörigen Originalen ausgestellt. Häufig sind die Nachahmungen mit bloßem Auge nicht zu erkennen. In ihrem Vortrag stellte sie die drei unterschiedlichen Gruppen von geistigem Diebstahl vor. So unterscheidet man zwischen Plagiaten, Fälschungen und Markenverletzungen. Bei Plagiaten wird das Design oder die Technik eines Produktes übernommen und unter dem eigenen Markennamen verkauft. Fälschungen sind billige Kopien eines Gegenstandes, bei denen auch der Markenname übernommen wird. Markenverletzungen sind Produktnamen, die bewusst nah an schon bestehenden Namen sind, sowie Taschentücher die Tempa heißen, oder Produkte einer Marke, die es in Wahrheit gar nicht gibt. Ein Beispiel dafür sind angebliche Taschentücher der Zigarettenmarke Marlboro. Die Gruppe Plagiarius, die unter dem Leitspruch „Innovation contra Imitation“ operiert, hat sich als Ziel gesetzt, Betroffene aufzuklären und auch die Industrie zu unterstützen. Allein in Deutschland entstehen jährlich Schäden zwischen 30 und 50 Milliarden Euro. Europaweit werden über 400 Millionen Artikel beschlagnahmt. Und nicht nur die Industrie muss mit den Schäden des geistigen Diebstahls leben, auch die Konsumenten können darunter leiden. Denn häufig werden minderwertige Materialien verarbeitet, die teilweise sogar gesundheitsschädlich sind. Als einer der ersten Gäste schaute sich der Rektor der Universität, Professor Dr. Wolfgang Schareck, die Ausstellung an. Er bestaunte die etwa 50 Exponate, die das Museum in Solingen als Leihgabe zur Verfügung gestellt hat. Besonders angetan haben es ihm dabei die unterschiedlichen Versionen des Tempo-Taschentuchs. Er berichtete, dass Plagiate auch an unserer Uni Thema sind. So wurde erst vor Kurzem an der Philosophischen Fakultät ein Betrugsversuch bei einer Doktorarbeit aufgedeckt und entsprechend geahndet. Er betonte, wie wichtig der Schutz von geistigem Eigentum ist. Gerade für die Universität Rostock, die in einem Ranking der Ludwig-Maximilians-Universität München zur Unterstützung von Existenzgründungen den zehnten Platz belegte. Besonders das Patent- und Normenzentrum der UB Rostock sei für diese Aufgaben sehr wichtig. Die Ausstellung selbst zeigt die komplette Bandbreite von kopierten Produkten, zum Beispiel Eierbecher, Brillen, Spielzeuge, Schreibwaren und Rucksäcke. Dabei gibt es nicht nur Plagiate, sondern auch Fälschungen zu sehen. Und man kann häufig nicht erkennen, was Original und was Fälschung ist. Neben Textilien sind Medikamente die am häufigsten kopierten Waren. Und besonders da zeigt sich, wie gefährlich Plagiate sein können, sind doch häufig nicht die gleichen oder gar keine helfenden Inhaltsstoffe enthalten. Noch bis zum 10. Mai können sich Interessierte selbst ein Bild von Original und Kopie machen. Das Patent- und Normenzentrum findet sich im Unigebäude in der Parkstraße 6, welches auch unter dem Namen „Grünes Ungeheuer“ bekannt ist.

20. April 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock unterliegt SV 1916 Sandhausen mit 0:1

FC Hansa Rostock unterliegt SV 1916 Sandhausen mit 0:1

Vor 20.000 Zuschauern vergab der FC Hansa Rostock heute in der DKB-Arena den zweiten Matchball zum Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Die Rostocker unterlagen den Gästen aus Sandhausen mit 0:1. Nach der 0:3-Blamage in Saarbrücken ließ Trainer Peter Vollmann sowohl Marcel Schied als auch Radovan Vujanovic auf der Bank sitzen. Dafür stand der 20-jährige Lucas Albrecht in der Startaufstellung. Bereits in der 8. Minute schocken die Gäste den FC Hansa Rostock mit einem frühen Tor. Frank Löning bringt Sandhausen mit einem Kopfball in Führung. Danach machen die Gäste es Rostock mit ihrer dichten Defensive schwer, setzen fast nur noch auf Konterchancen. Hansa ist zwar meist im Ballbesitz, tut sich jedoch besonders im Angriffsspiel sehr schwer. Die Rostocker zeigen ein schwaches Kombinationsspiel und haben wenig Ideen gegen die gegnerische Abwehr. Auch der junge Albrecht wirkt ziemlich unsicher. Ein paar gute Chancen hat der FC Hansa Rostock in der zweiten Hälfte, doch richtig torgefährlich werden die Rostocker nie. Sie finden heute einfach kein wirklich gutes Rezept gegen die dichte Abwehr der Gäste. Das ändert sich auch nicht mit dem Einwechseln von Radovan Vujanovic (63. Minute für Kevin Pannewitz) und Marcel Schied (82. Minute für Michael Wiemann). In den letzten Spielminuten kann Hansa noch mal richtig Druck vor dem gegnerischen Tor aufbauen, allein Tore wollten heute einfach nicht gelingen. Dabei hätte ein Unentschieden an diesem Abend genügt, um den Aufstieg ganz sicher zu machen. Der Drittplatzierte Kickers Offenbach trennte sich zuhause nur mit einem 2:2-Unentschieden gegen den VFB Stuttgart II, Wehen Wiesbaden siegte allerdings in Aalen mit 2:1. 12 Punkte Vorsprung auf den SV Wehen Wiesbaden genügen dem FC Hansa Rostock rechnerisch immer noch nicht ganz für die lang erwähnte Aufstiegsparty. Am Ostersonntag haben die Rostocker beim Tabellenletzten, der zweiten Mannschaft von Bayern München, den dritten Matchball, um den Aufstieg endlich in trockene Tücher zu bringen. Der ausführliche Bericht mit Bildern zur Partie des FC Hansa Rostock gegen den SV 1916 Sandhausen ist inzwischen online.

20. April 2011 | Weiterlesen
„Filomena“ – ein Filmprojekt von Holger Löwe

„Filomena“ – ein Filmprojekt von Holger Löwe

Holger Löwe träumt von der großen Leinwand. Als Autor und Filmemacher arbeitet der 31-Jährige fleißig daran, seine Ideen cineastisch zum Ausdruck zu bringen. Vor allem mit Kurzfilmen hat er in den letzten Jahren auf sich aufmerksam gemacht. Für „Regeln der Filmkunst“ räumte er gleich zwei Preise beim 13. StudentenFilmFest „Golden Toaster“ im letzten Herbst ab, darunter auch den begehrten Publikumspreis. Dabei war dies nur ein Abfallprodukt des eigentlichen Kurzfilms „Supershow“, der erst kürzlich in der Hochschule für Musik und Theater (HMT) Premiere feierte. In seinem jüngsten Projekt erzählt der Autorenfilmer die Geschichte der Trapezkünstlerin „Filomena“. Sie ist der große Publikumsmagnet im kleinen Zirkus „Fantasia“. Doch nachdem sie von dem Messerwerfer Corelli verlassen wurde, fehlt es ihr an Selbstvertrauen, um ihre Akrobatiknummern in schwindelerregender Höhe präsentieren zu können. Der Zirkus verliert damit eine wichtige Attraktion und droht unterzugehen, sollte Filomena sich nicht von ihren Blockaden freimachen können. „Mich interessiert, was passiert, wenn man persönlich starke Rückschläge hatte und unfähig ist, klar zu denken“, sagt Holger Löwe. Für ihn ein Balanceakt, für dessen Darstellung sich das Bild eines Trapezes mit seiner großen Fallhöhe geradezu anbot. Mit dem Zirkus Fantasia im Rostocker Stadthafen fand sich auch schon ein geeigneter Drehort. „Mir ist schon seit Jahren aufgefallen, dass mitten in der Betonwüste des Stadthafens ein Zirkuszelt steht. Wieso hat da noch niemand gedreht?“, fragte er sich verwundert. Nun will er im Sommer dort seinen Film „Filomena – Hungrig nach Freiheit“ realisieren. Das Buch dafür ist schon fertig. In den letzten drei Monaten hat er intensiv daran geschrieben. Dank eines Stipendiums der Hansestadt Rostock konnte er sich dafür in ein Gastatelier des Schleswig-Holstein-Hauses zurückziehen. „Es war ganz toll einen Tapetenwechsel zu haben. Hier gibt es viel Platz zum Denken und die weißen Wände fördern die Kreativität“, schwärmt der Autor, der normalerweise mit einem Arbeitsbereich in seiner eigenen Wohnung vorlieb nehmen muss. Die mit dem Aufenthaltsstipendium verbundene Fördersumme von monatlich 775 Euro hat er zum Großteil seinen Künstlerkollegen zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit den Rostocker Regisseuren Mark Auerbach, Andreas Ehrig und André Jagusch arbeitet er an dem Projekt Filmspiel 4 „Hungrig“. Sein Film „Filomena“ ist einer von vier zwanzigminütigen Kurzspielfilmen, die in diesem Sommer mit Schauspielstudenten der Rostocker HMT und der Unterstützung des Instituts für Neue Medien produziert werden sollen. Wenn alles klappt, dann wird im Oktober Premiere gefeiert. Und das nächste große Projekt plant Holger Löwe auch bereits: ein abendfüllender Spielfilm, die Königsklasse der Filmkunst. Schließlich gibt es noch einiges zu tun, damit er mit einem halben Glas Sekt auf der Berlinale auf seine Arbeit anstoßen kann.

20. April 2011 | Weiterlesen
NIKE wird neuer Ausrüster des FC Hansa Rostock

NIKE wird neuer Ausrüster des FC Hansa Rostock

„NIKE wird ab der kommenden Saison der Ausrüster des FC Hansa Rostock werden“, gab Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender des Vereins, heute in der DKB-Arena bekannt. Ab der Saison 2011/12 wird NIKE die Lizenzmannschaft sowie die Nachwuchsteams des FC Hansa Rostock einkleiden und als offizieller Sponsor des Vereins auftreten. Die Vereinbarung mit dem Sportartikelhersteller umfasst die Ausrüstung der Mannschaften mit Trikots, Trainingsbekleidung und Schuhen. Zusätzlich wird NIKE das Fan-Trikot sowie weitere Merchandising-Produkte des Vereins produzieren. „NIKE wird den Verein sowohl im Sachmittelbereich als auch im finanziellen Bereich unterstützen“, erklärte Hofmann. Der Vertrag mit NIKE ist langfristig angelegt, er wird eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Ein fester Fünf-Jahres-Vertrag sei auch für NIKE nicht üblich und zeuge vom gegenseitigen Vertrauen beider Partner, so Hofmann. Bernd Schmider, verantwortlich für den Bereich Teamsport bei NIKE Deutschland, zeigte sich „sehr, sehr stolz, Hansa Rostock unter Vertrag nehmen zu können. Für NIKE sei es „ein Verein, der als Traditionsverein gilt und viele Sympathien genießt.“ Besonders für seine Jugendarbeit lobte Schmider die Rostocker, aber auch das Offensivspiel von Hansa passe gut zur Philosophie von NIKE. Er sei sich sicher, dass der Verein hier noch nicht am Ende ist. Wir haben ein gutes Angebot gemacht und „sind uns ziemlich schnell einig geworden“, bekräftige Schmider, „das zeugt davon, dass wir den Verein haben wollen.“ Die Trikots sind in den Vereinsfarben Weiß-Blau gehalten: Das Heimtrikot ist blau, auswärts wird in Weiß gespielt. Die Auswärtsvariante Gelb-Blau entspricht den ursprünglichen Farben der Traditionsmannschaft von Empor Rostock. Bewegung und Geschwindigkeit soll der ‚NIKE Swoosh‘ repräsentieren, der ab der nächsten Saison die Brust der Spieler ziert. Abgeleitet ist der Name des US-amerikanischen Sportartikelherstellers von der griechischen Siegesgöttin Nike. Wenn das kein gutes Omen ist!

19. April 2011 | Weiterlesen
Rostocker Radwegewart kontrolliert Radwege

Rostocker Radwegewart kontrolliert Radwege

Rostock hat einen Radwegewart. Auf unseren Straßen ist es längst zur Normalität geworden, dass diese regelmäßig von Straßenwärtern kontrolliert werden. Das muss doch auch für Radwege möglich sein, hat man sich in der Stadtverwaltung gedacht und nun gibt es ihn, den ersten Rostocker Radwegewart. Im Auftrag des Umweltamtes ist Peter Schmidt ab sofort als Radwegewart auf Rostocks Fahrradstrecken unterwegs. Schon seit gestern, erzählt Schmidt, auch wenn der Kilometerzähler noch auf Null steht. „Der Fahrradcomputer wurde erst heute angebaut, gute 50 Kilometer habe ich aber schon zurückgelegt.“ Heute stehen der Rostocker Nordwesten und Warnemünde auf seinem Plan. Mindestens 300 Kilometern möchte er pro Woche zurücklegen, wobei dies davon abhänge, wie oft er absteigen und in Aktion treten muss. Die Strecke sieht Schmidt nicht als Problem. „Ich fahre auch privat viel und gern durch die Stadt“, erzählt der 48-Jährige, dessen Dienstfahrrad ein Pedelec ist, das ihn beim Treten mit einem kleinen Elektromotor unterstützt. Ausgerüstet mit Anhänger, Schaufel und Besen kann er kleinere Verschmutzungen sofort beseitigen. Größere Verschmutzungen, Wildwuchs oder Schäden am Belag hoffe man, mit seinen Meldungen schneller beseitigen zu können. Bisher erfolge die Reinigung in festen Intervallen, sieht Umweltsenator Holger Matthäus hier Optimierungspotenzial. Verunreinigungen oder Schäden können dem Amt für Umweltschutz auch telefonisch gemeldet werden (Tel. 381-7305). Über Schäden und Verschmutzungen habe er sich selbst schon oft geärgert und in Glasscherben auch schon den einen oder anderen Plattfuß geholt, erzählt Schmidt. „Auf die Ausschreibung habe ich mich daher direkt beworben.“ Vorläufig ist die Stelle auf sechs Monate befristet und läuft bis zum 7. Oktober. Ob es im nächsten Jahr weitergeht, werden die Erfahrungen zeigen. Für Bundes- und Landesradwege würde es bereits Radwegewarte geben, „auf Stadtebene ist das aber eine Neuheit“, bekräftige Matthäus. Einen Igel hatte der Senator als Maskottchen dabei, „in Anlehnung an die Fabel vom Hasen und Igel“, damit der Radwegewart immer schon da ist, bevor etwas passiert. Neben seinen Kontrollaufgaben soll Peter Schmidt auch als mobiler Ansprechpartner für Fahrradtouristen dienen. Martin Elshoff vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) übergab ihm dazu gleich Stadtplan und Fahrradkarte. Und wer jetzt meint, dass er den Namen und das Gesicht des ersten Rostocker Radwegewarts irgendwoher kennt, liegt vielleicht gar nicht so verkehrt: Peter Schmidt war früher Fan-Beauftragter beim FC Hansa Rostock und dürfte zumindest vielen Fußballfans aus dieser Zeit noch gut bekannt sein.

19. April 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock: Vorstand mistet bei den Seebären aus

FC Hansa Rostock: Vorstand mistet bei den Seebären aus

Nach der 0:3-Niederlage in Saarbrücken am Samstag war heute für den FC Hansa Rostock großes Reinemachen angesagt. Aber nicht auf dem Trainingsplatz, sondern im Zoo trat der Vereinsvorstand mit Besen, Bürsten und Putzzeug an, denn es galt eine Wette einzulösen. Im Vorfeld des Heimspiels gegen Kickers Offenbach am 12. März hatte die Vereinsleitung nämlich versprochen sich im Zoo als Tierpfleger zu betätigen, sollten 16.000 Zuschauer den Weg in die DKB-Arena finden. Gekommen waren schließlich 17.800 – was für ein Glück für Egoli, Daisy und Angra. Die drei Seebärendamen hatten ja schon das Vergnügen in einem Fußballmatch gegen die Spieler des FC Hansa anzutreten. Dieses Mal also konnten sie aus nächster Nähe beobachten, wie das komplette Führungsquartett des Clubs ihre Anlage wieder auf Hochglanz polierte. Denn „Wettschulden sind Ehrenschulden“, stellte Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann weise fest, bevor es schließlich an die Arbeit ging. Gut eine Stunde betätigten sich die Aushilfstierpfleger am Beckenrand und im Wasser. Manager Stefan Beinlich und Finanzerin Sigrid Keler hatten sich die Glasscheiben, die Zoobesucher von Zoobewohnern trennen, vorgenommen. Bernd Hofmann schnappte sich einen langen Schrubber und kümmerte sich damit um die Sauberkeit am Beckenrand. Den Beckenboden unter Wasser befreite Marketingchef Dr. Peter Zeggel von den grünen und braunen Algen. Gemeinsam mit Tierpfleger Lars Purbst tauchte er dafür ins 1000 Kubikmeter fassende Becken ab. Mit kleinen Bürsten machten sie sich ans Werk. Was für eine Sisyphusarbeit! „Normalerweise setzen wir ein Sauggerät ein, um den Schlamm aus 3,5 Meter Tiefe herauszuholen“, erklärte Zoomitarbeiter Manuel Kiep, der während der Prozedur die Seebären mit einem Ball und leckeren Fischen bei Laune hielt. Zoodirektor Udo Nagel zeigte sich mit der Arbeit des FC Hansa zufrieden. Vielleicht kann er den Verein schon bald wieder im Zoo begrüßen. Denn „wenn es gut klappt, dann kommt doch in der 2. Liga einfach nochmal vorbei“, hatte er eingangs die Vertreter des FC Hansa gebeten. Gut geklappt hat es offensichtlich. Die Seebärenanlage wurde gereinigt und die Gäste haben jetzt wieder freie Sicht auf die Tiere. Hoffentlich kann auch der FC Hansa wieder mit ungetrübtem Blick die künftigen Herausforderungen angehen. Vielleicht gab es von den Seebären ja auch noch den einen oder anderen Tipp, wie das Liga-Spiel gegen Sandhausen am kommenden Mittwoch zu gewinnen ist. Damit für Mannschaft und Fans endlich die langersehnte Aufstiegsparty steigen kann.

18. April 2011 | Weiterlesen
Kürbismeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 2011 gestartet

Kürbismeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern 2011 gestartet

„Und woher bekomme ich nun ein Pferd?“ Diese durchaus berechtigte Frage stellte sich heute Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landtages und des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Anlass war die 1. Kürbismeisterschaft des Landes, die heute in Karls Erlebnis-Dorf offiziell gestartet wurde. Unter dem Motto „Kleine Kerne – große Kooperationen“ werden die größten Kürbisse zwischen Ostseeküste und Mecklenburger Seenplatte gesucht – Hauptbedingung: Der Kürbis muss im Land gewachsen sein. Die drei schwersten Kürbisse werden im September prämiert, der Sieger darf unser Land dann auf der Gartenbaumesse „Garten Tulln“ in Niederösterreich vertreten. Denn der Kürbis soll, so Sylvia Bretschneider, bei unseren österreichischen Nachbarn auch für den Tourismus im Land werben und die Kooperation vertiefen. „Viel Sonne haben wir ohnehin, Mecklenburg-Vorpommern bietet aber nicht nur den Pflanzen gutes Klima, sondern auch den Urlaubern.“ Auch Karls Erlebnis-Hof möchte beim Wettbewerb mitmischen. „Wir haben natürlich schon den Ehrgeiz, als Betrieb auch selbst einen möglichst großen Kürbis zu züchten“, gibt Inhaber Robert Dahl die Marschrichtung vor. „Mal sehen, ob uns das gelingt.“ Zum Auftakt des Kürbis-Wettbewerbs brachten die Veranstalter heute gleich gemeinsam die ersten Saatkörner in die Erde. Vielleicht schaffe er es ja, entwickelt Dahl bereits die nächste Idee, die 50 größten Exemplare in einer Ausstellung bei Karls zu zeigen und den Sieger dann in einem öffentlichen Wiegen zu ermitteln. Doch zurück zu Sylvia Bretschneider und dem Pferd. Pferdedung sei nämlich eines der besten Hilfsmittel, um Kürbisse groß und stark zu bekommen, verriet Detlev Rauch, Vorsitzender des Landesverbandes der Gartenfreunde MV, der Landtagspräsidentin, die sich unbedingt selbst an der Aktion beteiligen möchte. „Ganz viel Liebe“, so Rauch, sei aber das eigentliche Geheimnis bei der Aufzucht von Riesenkürbissen. Zur Not würde das sogar per Brief gehen, wenn man zu selten daheim sei. Ob das wohl wirklich hilft? Pferd, Zeit und Liebe – wer zudem noch Platz für einen mehrere Zentner schweren Kürbis in seinem Garten hat, kann ab sofort mit der Aufzucht beginnen. Die Teilnahmebedingungen sind unter www.genussreich-mv.de zu finden, die passenden Saatkörner für die spezielle Sorte „Atlantic Giant“ gibt es kostenlos bei Karls – 10.000 Tütchen liegen ab Freitag in Rövershagen für die Gartenfreunde bereit.

18. April 2011 | Weiterlesen
Segeln: Gothaer Junior Cup 2011

Segeln: Gothaer Junior Cup 2011

Betupft mit vielen kleinen weißen Segeln zeigte sich an diesem schönen Frühlingswochenende der Rostocker Stadthafen. Während nach der Winterpause an den Ufern der Warnow noch die größeren Yachten aufgemotzt und mit Kränen ins Wasser gehievt, also eingekrant wurden, wie die Seeleute dazu sagen, waren bei den Kids der Rostocker Segelsportvereine schon die Leinen los. 47 Boote hatten sich zum Saisonauftakt in der Dierkower Bucht zusammengefunden, um den Gothaer Junior Cup 2011 auszutragen. Veranstaltet wurde die Regatta vom Segler-Verein Turbine Rostock in Gehlsdorf. Etwa 60 junge Skipper – nicht nur aus Rostock, sondern auch aus Schwerin – nahmen an den Wettfahrten teil. Die Jüngsten unter ihnen waren erst sechs Jahre alt. Schwacher Wind aus wechselnden Richtungen und frühlingshafte Temperaturen boten ideale Wetterbedingungen, um auf der Warnow die Segel zu setzen und den mit großen orangenen Bojen abgesteckten Parcours zu umschiffen. In vier Klassen – 420er, Cadet, Laser und Optimist B – trat der hiesige Segelnachwuchs gegeneinander an. Die B-Optis machten mit 35 Startern dabei die größte Flotte an diesem Wochenende aus. Nach insgesamt sechs Rennen stand schließlich Konstantin Fensky vom Rostocker Segelverein Cityboothafen 92 (RSC 92) als Bester fest. Gefolgt von Till Mattes Kleist vom Warnemünder Segel Club (WSC) und Anton Wolff ebenfalls vom RSC 92. Ein mittelmäßig schweres Rennen sei es gewesen, schätzen der Gewinner und zwei Segelfreunde ein. Mit weniger und mit mehr Wind sei es anstrengender, so die einhellige Meinung im Trainerboot, wohin sie sich nach der Regatta zurückgezogen hatten. In der großen Klasse der B-Optis wurde ein weiterer Wettbewerb unter den Unter-Zehn-Jährigen ausgetragen, den Roko Oliver Karl Mohr vom Rostocker Yacht Club (ROYC) für sich entscheiden konnte. Den zweiten Platz belegte der jüngste Teilnehmer Mic Sig Kos Mohr (ROYC) vor Moritz Ziller (RSC 92). In der Laser-Klasse gewann Lukas Brandt vom Yacht Club Warnow (YCW), gefolgt von Paul Woelcke (ROYC) und Paul Zocha (YCW). Die Besten in der Cadet-Klasse wurden Marie-Louise und Sophie-Charlotte Gräfe (RSC 92) vor Christian Zils und Theo Cordt (MYCR) sowie Max Cornelius und Georg Dreyer (RSC 92). Mit nur zwei Booten, und damit der kleinsten Flotte, starteten die 420er. Hier konnten Lena Moll vom WSC und Anna Reimann vom Segel-Verein Turbine Rostock (SVTR) das Wettsegeln für sich entscheiden. Nicht schlecht – immerhin saßen die beiden zum ersten Mal gemeinsam in einem Boot. Seit sechs Jahren betreiben sie nun schon diesen Sport und haben auch schon an Meisterschaften teilgenommen. Beim Junior Cup konnten sie nach zwei Rennen Julius Reiter und Sebastian Klemm hinter sich lassen. Nun heißt es wieder fleißig auf dem Wasser trainieren für die kommenden Regatten und Meisterschaften, die im Kalender schon vorgemerkt sind.

17. April 2011 | Weiterlesen
2. Warnemünder Sandwelt 2011 an Karls Pier 7

2. Warnemünder Sandwelt 2011 an Karls Pier 7

Kunst aus Sand heißt es seit diesem Wochenende wieder an Karls Pier 7 in Warnemünde. Nach einer mit über 100.000 Besuchern erfolgreichen Premiere im Vorjahr, erfolgte gestern um 10 Uhr der offizielle Start zur 2. Warnemünder Sandwelt, die auch in diesem Sommer nicht nur Kinderaugen zum Strahlen bringen dürfte. Gestaltet wird die Sandwelt 2011 von neun Künstlern aus sieben europäischen Ländern – die meisten sind professionelle, ausgebildete Bildhauer, die sonst Stein und Holz bearbeiten oder Bronzeplastiken gestalten. Unter dem Motto „Meeresgeschichten“ erschaffen sie nun Skulpturen aus Sand – bis zu sechs Meter breit und dreieinhalb Meter hoch. Und zwar aus „ganz besonderem Sand“, erklärt Othmar Schiffer-Belz, der künstlerische Leiter von Karls Erlebnis-Dorf. „Er hat eine eckige Kornstruktur. Wird er angefeuchtet und zusammengedrückt, verzahnt er sich.“ Das unterscheide ihn etwa von dem normalen Ostseesand, klärt Schiffer-Belz die ersten Schaulustigen auf: „Der ist rund, da können Sie drücken und drücken …“ 400 Tonnen dieses speziellen Sandes wurden eigens für die Sandwelt aus einem Tagebau in Niederlehme bei Berlin ins Ostseebad gebracht. In Schichten eingeschalt, angefeuchtet und verdichtet entstanden pyramidenförmige Rohlinge, aus denen die Künstler ihre Werke von oben nach unten herausarbeiten. Schaufel und Spachtel gehören dabei ebenso zu ihrem Arbeitswerkzeug wie Pinsel und Pusterohr, mit denen sie gefühlvoll feinste Details modellieren. Die Motive der Künstler sind ganz verschieden. Während sich der lettische Designer Zigmunds Vilnis in diesem Jahr vom Warnemünder Leuchtturm inspirieren ließ, wagt der Pole Viacheslav Boretsky einen Ausflug in die griechische Mythologie. Die Königstochter Andromeda, die einem Meeresungeheuer geopfert werden soll, hat es ihm angetan. Unter den Händen des 40-jährigen Bildhauers Sergey Tselebrovsky wird die Meeresgöttin Jurate entstehen. Nach einer litauisch-lettischen Legende lebte sie in einem Bernsteinpalast auf dem Grund der Ostsee, bis sie sich in einen Fischer verliebte und ihn heimlich heiratete. Außer sich vor Wut zerstörte ihr Vater den Palast und tötete den Geliebten. Noch heute trauert Jurate und ab und an werden ihre Bernsteintränen an unsere Küsten gespült. Wie aber ist es für einen Künstler, wenn die mit viel Liebe gestalteten Werke doch nur vergänglich sind? „Das ist kein Problem“, bekennt der russische Künstler schmunzelnd, „die Zeit ist für die Besucher lang genug.“ Und Sergey Tselebrovsky muss es wissen, schließlich ist er Meister der vergänglichen Kunst. Weltmeister sogar, errang er diesen Titel doch 2006 bei der Ice-Championchip in Alaska. Klar, dass auch Schiffer-Belz selbst wieder eine der insgesamt sieben Skulpturen am Warnemünder Pier 7 gestalten wird. „Etwas typisch Maritimes, das zu Warnemünde passt“, habe er sich in diesem Jahr vorgenommen, erklärt der Künstler. Gefallen ist die Wahl auf ein echtes Warnemünder Original: „Min Herzing“. Viele Einheimische dürften die Fischfrau Hedwig Anke – so ihr bürgerlicher Name – noch aus eigenem Erleben kennen. Schon zu DDR-Zeiten brachte sie ihren Fisch bei Wind und Wetter am Warnemünder Kirchenplatz an den Mann und die Frau. „Ich hoffe, dass sie sich gut getroffen wiederfindet, wenn sie vorbeikommt“, freut sich Schiffer-Belz auf das Ergebnis. Gestern schaute schon einmal der Neffe von Min Herzing vorbei und hatte als Inspiration ein Foto aus vergangenen Tagen dabei. Bis Ende Mai werden die verschiedenen Künstler an ihren Skulpturen arbeiten. Immer von 10 bis 18 Uhr kann man ihnen dabei zuschauen. Anschließend bleibt die 2. Warnemünder Sandwelt bis Ende Oktober geöffnet, der Eintritt ist frei.

17. April 2011 | Weiterlesen
Knorkator hören mit dem Aufhören auf

Knorkator hören mit dem Aufhören auf

Es war ein Spiel auf Zeit und das wusste auch jeder der Anwesenden. Spätestens als der Monitor auf der Bühne anging und ein 99-minütiger Countdown startete, gab es kein Zurück mehr. Und dann, um die Minute 78 rum, betraten die fünf Musiker von Knorkator die Bühne, um pünktlich zur Minute 77 endlich auch in Rostock mit dem Aufhören aufzuhören. Am 8. Dezember 2008 spielten Knorkator ihr letztes Konzert. In den folgenden Jahren gingen sowohl Keyboarder Alf Ator als auch Sänger Stumpen und Gitarrist Buzz Dee auf verschiedene Lesereisen. Das war zwar ein kleiner Trost, doch so richtig glücklich waren die Fans der selbst betitelten „meisten Band der Welt“ nicht. Umso größer war die Freude, als sie im November letzten Jahres bekanntgaben, dass sie wiederkommen werden. Zuerst mit einer „77 Minuten Clubtour“ um zu testen, ob überhaupt noch einer Interesse an Knorkator hat. Und mit dem Konzert im M.A.U. Club dürfte dies auch bewiesen worden sein. 500 Leute, so die Vorgabe der Band, drängten sich vor der Bühne dicht zusammen, und als die Band diese betrat, gab es kein Halten mehr. Mit Jubelstürmen und frenetischem Mitsingen begrüßte das Rostocker Publikum die Kapelle. Und schon beim ersten Lied „Der ultimative Mann“ erkannte man, dass Knorkator immer noch zu den besten Livebands Deutschlands gehören. Alf Ator, der sonst auf einem Holzklavier spielte, was regelmäßig auf Konzerten zerstört wurde, hatte ein neues Instrument, einen Keyboardring. Sechs verschiedene Klaviaturen bediente er während des Abends. Am Bass ist seit diesem Jahr Rajko Gohlke. Er ist laut Aussage von Stumpen der Grund, warum Knorkator wieder gemeinsam touren. Als Schlagzeuger war wieder Nicolaj Gogow dabei, der sich wie der Rest der Band auch komplett verausgabte. An der Gitarre war Buzz Dee, wie immer edel gekleidet, mit zwei Sonnenbrillen bewaffnet und der Inbegriff von Coolness. Highlight war aber Sänger Stumpen. Dieser betrat die Bühne in einem grünen Ganzkörperlatexanzug, in dem er sprichwörtlich glänzte. Natürlich tat er dies nicht nur durch das Outfit, sondern auch durch seine irre Bühnenshow. Er sprang wie ein Flummi auf der Bühne herum, machte komische Verrenkungen und sprang nach einigen Liedern auch einfach mal ins Publikum. Auch wenn es weniger Ansagen als sonst gab, die Zeit war ja knapp bemessen, blieben die Publikumsansprachen nicht ganz aus. Vor allem beim Lied „A“ peitsche Stumpen das Publikum an, immer lauter zu schreien. „Schreit, dass selbst Backfisch Udo es hört!“ Überhaupt war die Stimmung ganz fantastisch und die Fans feierten Hits wie „Alter Mann“, „Hardcore“ und „Es kotzt mich an“ ab. Zu dem Lied „Kurz und Klein“ gab es das bei Knorkatorfans schon bekannte Huckepackpogo. Dazu wurden eigentlich zwölf Paare gesucht, aber Freunde wurden auch gelten gelassen. Diese sollten sich vor der Bühne versammeln und jeweils ein Partner sollte auf die Schulter genommen werden. Beim Refrain des Liedes war es dann das Ziel, als Letzter auf den Schultern sitzen zu bleiben. Ein riesiger Spaß, zumindest als Zuschauer. Auch zwei neue Songs gab es zu hören. Bei „Refräng“ konnte man auch ohne das Lied zu kennen schnell mitsingen, bestand der Refrain doch nur aus eben diesem Wort, „Refräng.“ Ebenfalls neu war „Du nich“, wovon es auch schon T-Shirts zu kaufen gab. Um da dem Text besser folgen zu können, hatten ihn die Musiker zeichnerisch umgesetzt, was zusätzlich für einige Lacher sorgte. Als der Countdown auf Null sprang, verließ die Band unter großem Jubel die Bühne. Und natürlich blieben auch Zugabenrufe nicht aus. Und tatsächlich ließen sie sich erweichen und kamen noch einmal für zwei Songs auf die Bühne. „Ich hasse Musik“ und „Für meine Fans“ bildeten den Abschluss des Konzertes. Gerade Letzteres passte sehr gut, geht es doch um das überwiegend männliche Publikum, welches auch im M.A.U. Club wieder klar in der Überzahl war. Wer das Konzert verpasst hat oder keine Karte mehr bekommen hat, der muss nicht zu enttäuscht sein. Am 12. November werden sie wieder ins M.A.U. kommen, diesmal unter dem Motto „Mission Ü77“. Dann muss wahrscheinlich auch nicht ganz so gehetzt werden und es bleibt mehr Zeit für verrückte Aktionen.

17. April 2011 | Weiterlesen
Ausstellung „Showing Balls“ in der Galerie am Alten Markt

Ausstellung „Showing Balls“ in der Galerie am Alten Markt

„Schaum” hieße ihre Künstlergruppe, weil sie genauso wie Schaum auf dem Wasser sein sollte, erzählte Janette Zeugner. Trotz der Gruppe sollten sie immer noch „einzelne Künstler sein, die miteinander verknüpft sind, aber auch wieder auseinanderplatzen können.“ So schön anzusehen wie Schaum sind die Werke der fünf Künstler Alexandra Lotz, Tim Kellner, Wanja Tolko, Marc W1353L und Janet Zeugner auf jeden Fall. Sie aber als aussagelose Luftblasen abzutun, wäre ein Fehler. Schon der Anfang der Ausstellungseröffnung war so ungewöhnlich, wie die Ausstellung selbst. Es gab keine lange Rede, dafür aber viel Sinn. Die Fünf standen um einen Tisch herum, der unter dem Titel „Recycling“ ebenfalls Teil der Ausstellung ist und bereits mit einer Metallplatte und Hämmern bestückt war. Aus einem Baueimer holten sie in ihrer Performance alte, verbogene Nägel hervor, schlugen sie mithilfe der Hämmer gerade und tüteten dann jeweils drei zusammen ein. Anschließend mit dem Schaum „S“ versehen, konnten die Besucher der Eröffnung besagte Tütchen kaufen und mit nach Hause nehmen. Natürlich ging es bei der ganzen Sache nicht bloß um das Geradebiegen von Nägeln. Wanja Tolko erzählte im Anschluss, warum sie sich für eine solche Einleitung entschieden hatten: „Dadurch, dass die ganze Ausstellung so bedeutungsschwanger daherkommt, lag es für uns auf der Hand, den Anfang auch so zu gestalten.“ Welche Bedeutung für sie dahinter steckte, verriet Alexandra Lotz: „Es symbolisiert den Kraftverlust der Religion. Der Kirche rennen heute mehr und mehr die Leute weg.“ Den Grund dafür erklärte sie so: „Sie zehren immer noch davon, dass vor rund 2000 Jahren jemand ans Kreuz genagelt wurde. Vielleicht muss ein neues Wunder geschaffen werden.“ Genau dieses wollten sie mit dem Geradebiegen und schön verpacken der Nägel erschaffen. Ganz frei von Ironie sei das natürlich nicht zu betrachten, so Lotz. Das Thema Religion ist auch in einigen der anderen Werke zu finden. Das große Überthema allerdings sind die Werte in unserer Gesellschaft im Ganzen. Sei es nun eben unser Verhältnis zur Religion, zur Kunst oder zu ganz persönlichen Werten jedes Einzelnen. Inwieweit verschieben sich all diese Dinge und was steckt vielleicht dahinter. Genau das zu hinterfragen, haben sich die Fünf mit ihren Werken zur Aufgabe gemacht. Daher trägt die Ausstellung auch den Titel „Showing Balls“. Es ginge vor allem darum Dinge anzusprechen, die vielleicht nicht immer offenkundig ausgesprochen werden, so Lotz. Die Ausstellung reicht dabei von Installationen über Drucke und Fotografien bis hin zu Zeichnungen. Dabei sei es zunächst gar nicht so wichtig gewesen, welche Materialien verwendet wurden. Alle fünf Künstler hatten teilweise mit Dingen gearbeitet, die für sie normalerweise eher untypisch sind. „Die Aussage sucht sich die Materialien“, erklärte Alexandra Lotz. So finden sich gleich gegenüber vom Eingang fünf Drucke von Werken der Künstler, die in Plastikrahmen präsentiert werden. Es mussten ganz klar Drucke sein, weil man diese so einfach und häufig vervielfältigen kann. In Verbindung mit den Plastikrahmen verdeutlicht das den Wandel von Kunst zu einem bloßen Konsumgut in unserer heutigen Gesellschaft. „Es hat keinen Wert mehr das Original zu haben“, verdeutlicht Janet Zeugner. Neben weiteren Drucken, die mit verschiedensten Techniken hergestellt wurden, finden sich aber auch Bilder, die mit Graphit, Buntstift, Aquarell-Technik und Tusche gemalt und gezeichnet wurden. In der Mitte des Ausstellungsraums befinden sich außerdem die schon erwähnten Installationen, wie zum Beispiel der Tisch aus der Anfangsperformance. „Die Ausstellung zeigt, dass man auch aus einfachen Dingen etwas machen kann“, meinte Birgit Scholz. „Das ist mal was ganz anderes.“ Ihr gefiel ganz besonders die Installation „Das ist kein Kreuz“ von Wanja Tolko. „Das sieht so aus wie Mann und Frau“, stellte sie fest. „Da ist so eine Verbundenheit zwischen den beiden Teilen, als würden sie ineinander gehören.“ Ob das wirklich der Gedanke des Künstlers war, sei dahingestellt. Den Künstlern ist auf jeden Fall bewusst, dass nicht alle Bedeutungen dem Besucher gleich ins Auge springen: „Auf den ersten Blick wirken die Bilder vielleicht profan, aber es steckt ein ganz großer Gedanke dahinter“, stellte Alexandra Lotz fest. „In erster Linie ist alles befremdlich, es soll aber zum Nachdenken anregen.“ Wer sich zum Nachdenken anregen lassen möchte, kann das noch bis zum 21. Mai in der Galerie am Alten Markt tun. Diese ist immer dienstags bis freitags von 11:00 bis 18:30 Uhr und samstags von 9:30 bis 15:30 Uhr geöffnet.

16. April 2011 | Weiterlesen
Hansa Rostock verliert in Saarbrücken mit 0:3

Hansa Rostock verliert in Saarbrücken mit 0:3

Das hatten sich Mannschaft, Trainer und Fans ganz anders gedacht! Mit einem Sieg wollte der FC Hansa Rostock heute in Saarbrücken den Aufstieg in die 2. Liga perfekt machen, stattdessen kassieren die Hanseaten drei Tore und müssen mit leeren Händen nach Hause fahren. Die Partie gegen den 1. FC Saarbrücken beginnt aus Hansa-Sicht gar nicht schlecht. In den ersten 15 Minuten dominieren die Rostocker das Spiel, kommen jedoch im Abschluss nicht zu echten Chancen. Der 1. FC Saarbrücken nutzt hingegen immer wieder seine Konterchancen. Insbesondere Nico Zimmermann zeigt sich aus dem Zentrum heraus kreuzgefährlich vor dem Rostocker Tor. In der 17. Minute hat er nach einem Alleingang selbst die große Chance auf das Führungstor. In der 24. Minute verfehlt Marcel Schug nach einer Vorlage von Zimmermann den rechten Pfosten nur um wenige Zentimeter. In der 28. Minute ist es wieder Zimmermann, der für Markus Fuchs die Vorarbeit leistet. Fuchs umspielt Hansa-Torwart Jörg Hahnel und schiebt das Leder locker ins leere Tor. Saarbrücken erspielt sich die durchaus verdiente Führung. Möglicherweise aus dem Abseits heraus, am Gesamtergebnis hätte die Fahne des Assistenten heute wohl aber auch nichts mehr geändert. Zum Ende der ersten Halbzeit findet Hansa wieder ins Spiel. In der 40. Minute kann der Saarbrücker Keeper Enver Marina einen Aufsetzball von Mohammed Lartey nicht richtig greifen. Im zweiten Versuch bekommt er ihn jedoch kurz vor der Torlinie zu fassen. Mit dem Stand von 1:0 geht es für die Teams in die Halbzeitpause. In der 61. Minute ist es erneut Zimmermann, der an Hahnel scheitert. Die größte Chance zum Ausgleich hat Kevin Pannewitz in der 79. Minute. Keeper Marina bekommt den Schuss aus etwa 18 Metern aber erneut im Nachfassen zum Halten. Standardsituation in der 82. Minute: Nach einem Klasse-Freistoß von Zimmermann über die komplette Hansa-Abwehr hinweg ist Markus Fuchs vor Hahnel am Ball und lässt den ansonsten nicht schlecht agierenden Hansa-Keeper ziemlich alt aussehen. Die 2:0-Führung bringt die Vorentscheidung in der Begegnung. Nach einem weiten Abschlag des Saarbrücker Torwarts Marina macht Manuel Stiefler in der 87. Minute den Sieg für die Gastgeber perfekt – 3:0 lautet der Endstand. Ein hochverdienter Sieg für den 1. FC Saarbrücken und eine erschreckend schwache Vorstellung der Hansa-Kogge, die absolut nicht Zweitliga-tauglich ist. Ungenaue Pässe, verlorene Zweikämpfe, eine Abwehr mit zu viel Freiräumen und fehlende Ideen im Angriff – da gibt es nichts zu beschönigen. Abhaken, Kopf frei bekommen und am kommenden Mittwoch den nächsten Matchball zum Aufstieg in die 2. Liga nutzen. Vor heimischem Publikum und sicher vollen Rängen geht es dann für Hansa gegen den SV 1916 Sandhausen. Tore: 1:0 Markus Fuchs (28. Minute) 2:0 Markus Fuchs (82. Minute) 3:0 Manuel Stiefler (88. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Peter Schyrba, Michael Wiemann (Tom Trybull, ab 83. Minute), Martin Stoll, Sebastian Pelzer (Kapitän) Robert Müller, Mohammed Lartey, Kevin Pannewitz, Tobias Jänicke Radovan Vujanovic (Lucas Albrecht, ab 58. Minute), Marcel Schied (Michael Blum, ab 58. Minute) Fotos: Andreas Schlichter

16. April 2011 | Weiterlesen
FC Hansa Rostock unterliegt dem 1. FC Saarbrücken mit 0:3

FC Hansa Rostock unterliegt dem 1. FC Saarbrücken mit 0:3

Ungenaue, lange Bälle waren es, mit denen Hansa Rostock den 1. FC Saarbrücken heute förmlich zum Kontern einlud. Saarbrücken ließ sich diese Chancen nicht entgehen und schickte den Ball immer wieder kreuzgefährlich in die Rostocker Hälfte zurück. Besonders gegen den spielstarken Nico Zimmermann fanden die Hansa-Spieler kein richtiges Gegenmittel. Nach mehreren guten Chancen sorgte Zimmermann in der 28. Minute für die Vorlage auf Markus Fuchs, der den Hansa-Torwart Jörg Hahnel umspielt und das Leder anschließend locker zum Führungstreffer ins leere Tor schiebt. Mit seinen schnellen Kontern und besseren Torchancen war es auch in der 2. Hälfte der 1. FC Saarbrücken, der die Partie dominierte. In der 82. Minute ist es dann ein Freistoß von Zimmermann, bei dem Markus Fuchs den Ball vor Torwart Hahnel erreicht und zum 2:0 erhöht. In der 88. Minute macht Manuel Stiefler mit dem 3:0 schließlich alles klar für den 1. FC Saarbrücken. Sowohl Offenbach als auch Wiesbaden haben ihre Hausaufgaben heute hingegen erledigt und Siege eingefahren. 14 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz genügen der Hansa-Kogge damit fünf Spieltage vor Saisonende noch nicht sicher für den Aufstieg in die 2. Liga. Der ausführliche Bericht mit Bildern zur Partie des FC Hansa Rostock gegen den 1. FC Saarbrücken ist inzwischen online.

16. April 2011 | Weiterlesen
Bernd Begemann rockt den M.A.U. Club

Bernd Begemann rockt den M.A.U. Club

Es war nicht alles perfekt am Freitagabend. Zuerst war der Gesang zu leise, dann löste sich der Gitarrengurt und mehrmals zog er das Gitarrenkabel aus dem Verstärker. Es ist Bernd Begemann, der am Freitag im M.A.U. Club mit einer One-Man-Show begeisterte. Bernd Begemann veröffentlicht seit 1987 Alben, hat sich gelegentlich als Schauspieler versucht und präsentierte sich einer breiteren Öffentlichkeit mit dem Auftritt beim Bundesvison Song Contest 2010 in Hamburg. Unverständlicherweise erreichte er zusammen mit Dirk Darmstaedter nur den letzten Platz. Obwohl Begemann auch häufig mit seiner Band „Die Befreiung“ unterwegs ist, kam er allein nach Rostock. Nur er, in einem legeren Jackett, mit Gitarre, einigen Rhythmusinstrumenten und einem iPod, der auf der Bühne an ein kleines Mischpult angeschlossen war. So konnte er bei einigen Songs die Band simulieren und in der etwa zwanzigminütigen Pause Lieder aus seiner Playlist spielen, wie etwa den Song „California“ von der Band Phantom Planet. Ein gefundenes Fressen war die Setlist von Clueso, die noch an der Wand klebte. So nutzte er die Chance und lästerte etwas über seinen Kollegen: „Seine Songs machen immer nur Andeutungen, meine Songs dagegen, räumen mit diesen Andeutungen auf.“ Gerade auf der Platte „Ich erkläre diese Krise für beendet“ aus dem Jahr 2009 gibt es viele Songs, die von Beziehungen handeln, einige spielte der Sänger auch im M.A.U. Einer dieser Beziehungssongs ist „Fernsehen mit deiner Schwester.“ Darin beschreibt er, wie er mit seiner Freundin und ihrer Schwester Fernsehen schaut. Begemann ist selbst großer Film- und Serienkenner, er hat sogar einen eigenen Filmpodcast, die Flimmerfreunde. Im M.A.U. klärte er die Zuhörer darüber auf, warum Grey´s Anatomy doof ist: „Chirurgen sind gar nicht so nett, sondern kranke Schweine.“ Schon nach einigen Liedern legte der Sänger seine Jacke ab, krempelte die Hemdärmel hoch, löste die Krawatte und öffnete den oberen Hemdknopf, um so sein Brusthaar zu zeigen. „Ich singe hier für euch mit brennendem Blick“, offenbarte er. Und man merkte ihm das auch an. So spielte er die Lieder nicht nur runter, sondern sprang und tanzte auf der Bühne. Er machte eine richtige Show aus dem Abend und er genoss es sichtlich, im Scheinwerferlicht zu stehen. Und im Gegensatz zu Clueso hatte er gar keine richtige Setlist, sondern spielte Songs auf Zuruf durch das Publikum. Mit Olli Schulz, der am 24. April im M.A.U. zu Gast sein wird, kam Begemann auf einen weiteren Künstler zu sprechen. Schulz habe ihm mal erzählt, dass er früher auf dem Schulhof immer mit Freunden die Ansagen von ihm nachgemacht hätte. „Aber Olli Schulz ist anders als ich. Er ist dünn. Aber dafür sieht er nicht gut aus“, sagte der Künstler mit einem Lächeln und gab dann den Song „All deine Netzteile“ zum Besten. Der Abend war zwar nicht perfekt, aber dafür unglaublich unterhaltsam. Die lustigen Ansprachen zwischen den Songs brachten das Publikum zum Lachen und bei den Liedern konnte man wunderbar mitwippen. Und wer nach ungefähr drei Stunden Bernd Begemann noch nicht genug hatte, konnte bei der anschließenden Indie Night im M.A.U. noch etwas tanzen.

16. April 2011 | Weiterlesen