Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

34. Ostseerassetaubenschau 2011 in Rostock

34. Ostseerassetaubenschau 2011 in Rostock

Mehr als 800 Rassen an Tauben lassen sich heute auf der ganzen Welt finden. Das Spektrum geht dabei weit über das der vielerorts als „Ratte der Lüfte“ verschrienen Stadttaube hinaus. Und natürlich gibt es auch Liebhaber, die sich der Zucht besonders schöner Exemplare widmen, wobei es einen gewissen Trend zu immer größeren Tauben gibt. Mit der gemeinen Stadttaube haben jedenfalls viele Rassen kaum noch Ähnlichkeit. Ein kleiner Einblick in die Welt der Taubenzüchtung kann heute und morgen im Rahmen der diesjährigen Ostseerassetaubenschau gewonnen werden. Die traditionsreiche Ausstellung, die erstmals im Jahre 1956 veranstaltet wurde, findet nun schon zum 34. Mal statt. Austragungsort ist auch in diesem Jahr das Vereinshaus des See- und Segelsportvereins der Hansestadt Rostock, der Veranstalter ist wie gewohnt der Rostocker Rassetaubenzüchterverein 1956 e.V. Eröffnet wurde die Ausstellung durch Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling, der sich beeindruckt zeigte, „mit wie viel Liebe und Pflege sich der Verein um seine Tiere kümmert“. Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf dem Rostocker Tümmler, denn dieser wurde vom Landesverband der Rassegeflügelzüchter Mecklenburg-Vorpommerns, dessen Vorsitzender Dr. Martin Piehl zudem Schirmherr der Ausstellung ist, zur Rasse des Jahres 2011 gewählt. Lediglich etwa 20 Zuchten bilden heute die Basis für den Rostocker Tümmler, der in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts bereits ausgestorben war und vom Rostocker Rassetaubenzüchterverein in mühsamer jahrzehntelanger Arbeit wieder erzüchtet wurde. Da es sich dabei heutzutage um die einzige anerkannte Geflügelrasse handelt, die ihren Ursprung in Mecklenburg hat, wird dem schönsten Exemplar in Zukunft eine ganz besondere Ehre zuteil. Der schönste Tümmler der Ausstellung wird in einem Schaukäfig präsentiert, in dem im Hintergrund das Rostocker Rathaus zu sehen ist. Aber nicht nur den Rostocker Tümmler gibt es bei der Ausstellung zu bewundern, denn es sind etwa 60 verschiedene Rassen in 130 Farben vorzufinden. Insgesamt ergeben sich daraus 778 Tauben von 89 Ausstellern, was ziemlich genau dem Vorjahresniveau entspricht. Trotzdem ist es ungewiss, wie lange es die Ausstellung in dieser Form noch geben wird, da die Aussteller im Schnitt bereits 60 Jahre alt sind und praktisch keine jungen Züchter nachkommen. „Ich bin gespannt, wer die Chance hat im Rostocker Rathaus zu sitzen“, freute sich Roland Methling auf die Preisvergabe und fügte scherzhaft hinzu: „Eine gewisse Ähnlichkeit ist ja vorhanden.“ Diese findet allerdings erst am morgigen Sonntag statt. Wer also ebenfalls neugierig ist, welcher Taube diese Ehre zuteilwird und wer sonst noch einen Preis gewinnen kann, der sollte der Ausstellung morgen einen Besuch abstatten.

15. Januar 2011 | Weiterlesen
Grundsteinlegung für Versorgungszentrum der Uniklinik

Grundsteinlegung für Versorgungszentrum der Uniklinik

Auf der größten Baustelle des Landes Mecklenburg-Vorpommern, dem Universitätsklinikum Rostock, wurde gestern der Grundstein für ein neues Ver- und Entsorgungszentrum (VEZ) gelegt. „Hier entsteht mit einem Ensemble von drei u-förmigen Gebäuden das Herzstück eines Klinikums, die logistische Zentrale“, verkündete Rektor Professor Dr. Wolfgang Schareck. Wie immer zu derartigen Anlässen trug er stolz den Helm des Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL MV), der Bauherr dieser Baumaßnahme ist. Was bisher für die Versorgung des Klinikums an vielen verschiedenen Stellen vorgehalten wird, soll sich zukünftig auf dem Campus Schillingallee in drei Lager- und Verwaltungsgebäuden, die auf einer Fläche von 3.500 Quadratmetern errichtet werden, zentrieren und so die hauseigene Logistik verbessern. Ein großes Materiallager, eine Apotheke, Telefonzentrale, Poststelle, die Datenverarbeitungseinrichtung, Elektro- und Medizintechnik werden hier später einmal untergebracht. Mithilfe einer automatischen Warentransportanlage sollen Wäsche, Essen und andere benötigte Güter dann vom VEZ über unterirdische Gänge in die einzelnen Klinikbereiche verteilt werden. Schon in der Vorphase dieser Baumaßnahme wurden hierfür bereits vorhandene Versorgungswege der alten Bunkeranlage wiederhergestellt und durch neue ergänzt. „Dinge, die sehr schnell versandt werden müssen, wie zum Beispiel Blutprodukte, Laborproben oder einige Arzneimittel, können künftig über eine moderne Rohrpostanlage transportiert werden. Das heißt, innerhalb von wenigen Minuten erreichen die Waren aus dem Versorgungszentrum dann ihr Ziel“, veranschaulicht der ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Professor Dr. Peter Schuff-Werner die Vorteile der neuen Einrichtung. Auf diese Weise sollen Transporte, die derzeit noch durch Fahrzeuge erfolgen, ersetzt werden. Der Ärztliche Direktor verspricht sich dadurch erhebliche Zeit-, Material- und Finanzeinsparungen. Arbeitsplätze sollen so über einen Zeitraum von mehreren Jahren abgebaut werden, indem vorhandene Stellen nicht mehr neu besetzt werden. „Die zunehmend restriktiveren finanziellen Rahmenbedingungen erfordern eine Optimierung von Betriebs- und Versorgungsabläufen, um überhaupt wirtschaftlich arbeiten zu können“, betonte Peter Schuff-Werner, der auf den Beginn der Baumaßnahme lange gewartet hatte. 16,5 Millionen Euro wird der Bau des VEZ kosten. Voraussichtlich im nächsten Herbst soll er fertiggestellt sein. Insgesamt fließen in den nächsten Jahren rund 170 Millionen Euro in das Universitätsklinikum, informierte Bauminister Volker Schlotmann bei der Grundsteinlegung. Derzeit wird die Chirurgische Klinik grundsaniert. Für das nächste Jahr ist der Beginn des Neubaus für Zentrale Medizinische Funktionen (ZMF) geplant. Dort sollen dann unter anderem auch der Haupteingang und die Notaufnahme der Klinik untergebracht werden.

15. Januar 2011 | Weiterlesen
9. Winterserenade 2011 in der Östlichen Altstadt

9. Winterserenade 2011 in der Östlichen Altstadt

Wem am kommenden Samstag (15. Januar) nach einem Abend mit klassischer Musik zumute ist, der sollte sich auf den Weg in die östliche Altstadt zur 9. Winterserenade machen. Von 18 bis 23 Uhr erklingen hier Töne von Violinen, Celli, Gitarren, Flöten und auch Gesang gleich in mehreren Cafés, Restaurants und Galerien. Studenten der in diesem Rostocker Stadtteil beheimateten Hochschule für Musik und Theater (HMT) gestalten an insgesamt zehn Orten ein abwechslungsreiches Programm. Vor allem ältere Musik aus vergangenen Jahrhunderten werden sie in gemütlicher Atmosphäre zu Gehör bringen. Doch man sollte nicht all zu lang an einem Ort verweilen. Denn man könnte vielleicht an einem anderen etwas verpassen. Damit sich diese Ungewissheit nicht allzu negativ auf das Gemüt niederschlägt, wiederholen die Musiker im Stundentakt ihr Repertoire des Abends. Wer also die Abwechslung mag oder sich nicht nur für einen entscheiden möchte, der kann zwischendurch zu einem anderen Ort wechseln. Das ist auch relativ unkompliziert. Hat man das Ticket – in diesem Fall eine Glasperle – erworben, steht einem der Zutritt zu den verschieden Locations der Winterserenade offen. Dazu gehören die Gewölbegalerie und das Café A Rebours am Wendländer Schilde, Haus Böll und Café Likörfabrik in der Nähe der Viergelindenbrücke, das Krahnstöver Weineck und die Produzentengalerie Artquarium in der großen Wasserstraße, die buch…bar, die Volkshochschule am Alten Markt sowie die HMT. In der HMT gibt es gleich zwei Veranstaltungen. Im Unterschied zu den anderen Orten werden diese jedoch nur einmal durchgeführt. Im Katharinensaal zeigen Schauspielstudenten des dritten Studienjahres um 19:30 Uhr das Tanzprojekt von Romy Hochbaum. Ab 20 Uhr gibt es im Kammermusiksaal Musik für Bläser aus verschiedenen Jahrhunderten. Nach dem Beginn ist jedoch kein Einlass mehr möglich. Auch Ernesto Martinez und Adam Solta werden bei der 9. Winterserenade dabei sein. Im Café Likörfabrik werden die beiden, die sich kurz vor ihrer Abschlussprüfung an der HMT befinden, mit Geige und Gitarre aufspielen. „Diese Kombination ist heutzutage für viele eher ungewöhnlich. Im 19. Jahrhundert gab es dafür jedoch sehr viele Kompositionen“, erzählt der Gitarrist Adam Solta. Und sein Duett-Partner ergänzt, dass selbst der weltberühmte Geigenvirtuose Nicolo Paganini Stücke für Gitarre komponiert habe. Eines davon, nämlich die Sonata Nr. 1 aus Centone di Sonate, werden sie auch am 15. Januar präsentieren. Es bleibt allerdings das einzige Werk, das auch ursprünglich für diese beiden Instrumente geschrieben wurde. Bei den beiden barocken Musikstücken von Vivaldi und Bach handelt es sich um Bearbeitungen. Gitarre und Geige – das wird sicherlich nicht die einzige Außergewöhnlichkeit bleiben. Weitere Überraschungen kündigen die Veranstalter auch für das Abschlusskonzert an, das ab 22 Uhr in der Nikolaikirche stattfindet.

13. Januar 2011 | Weiterlesen
Peter Waterhouse liest bei der LiteraTour Nord 2011

Peter Waterhouse liest bei der LiteraTour Nord 2011

Auch im Jahr 2011 müssen Buchfreunde nicht auf die LiteraTour Nord verzichten. Und den Startschuss für die zweite Hälfte der Tour gab am Dienstag Peter Waterhouse, der in der anderen buchhandlung sein Werk „Der Honigverkäufer im Palastgarten und das Auditorium Maximum“ vorstellte. Doch bevor es richtig losging, erst noch das übliche Prozedere: die Begrüßung durch Manfred Keiper, die wie immer etwas länger ausfiel, damit die Gäste ihre Handys ausstellen konnten. Dann übernahm Peter Waterhouse das Wort, der ein wenig überrascht war, dass Literaturprofessor Lutz Hagestedt nicht noch eine kurze Einführung zu seinem aktuellen Buch gab. „Ich lese aus diesem Buch, das wahrscheinlich eine Erzählung ist“, sagte der Wiener im symphatischen österreichischen Akzent. Er gab auch einige Randinformationen, was sehr von Vorteil war, denn der Honigverkäufer ist vielleicht das sprachlich bisher anspruchsvollste Buch der LiteraTour Nord 2010/2011. Die Geschichte des Buchs kurz zu erläutern, fällt mir daher auch nicht ganz leicht. Auch wenn es eine Rahmenhandlung gibt, in der ein Wiener Schriftsteller und Übersetzer die Hauptrolle spielt, steht doch die Sprache im Mittelpunkt. Egal, an welche Stationen der Ich-Erzähler kommt, fast immer wird über das gesprochene oder das geschriebene Wort sinniert, teilweise über mehrere Seiten. Dies zeigte sich auch bei der Lesung, in der Waterhouse das zweite Kapitel vorstellte. In diesem bekommt der Protagonist eine Einladung. In ausufernden Worten analysiert der Ich-Erzähler die Schrift auf dem Couvert, philosophiert über den Absender und lässt die Gedanken schweifen, wo manch anderer den Umschlag einfach öffnen würde. So war auch eine hohe Konzentration nötig, um nicht den roten Faden zu verlieren. Nach den monologischen Diskursen gab es wie immer bei den Lesungen der Tour das Gespräch mit Literaturprofessor Lutz Hagestedt. Möglicherweise orientierten sich die zwei Männer an den Figuren im Buch, denn das Gespräch war eher ein wechselnder Monolog und meiner Meinung nach kein guter Abschluss für die Lesung. So philosophierte Hagestedt über die Fragen, ob der Text nicht vielleicht Lyrik sei, wer der Erzähler ist und was dieser überhaupt erzählt. Auch ging er häufig auf das begleitende Uniseminar ein, in dem jedes Buch in der Woche vor der Lesung von einer Gruppe Studenten vorgestellt wird. Sehr schade fand ich es auch, dass auf den Einwand eines Gastes im Publikum gar nicht eingegangen wurde. Dieser äußerte, dass die vielen Worte vielleicht ein Zeichen von Sprachlosigkeit sind und er die Geschichte, die der Autor erzählt hat, nicht verstanden habe. Und obwohl man merkte, dass der Mann vielleicht nicht der Einzige im Publikum war, der so dachte, wurde von Hagestedt einfach das nächste Thema aufgenommen. Zum Ende hin wurde es noch einmal kurz spannend, als aus dem Publikum die Frage kam, was mit den Verbündeten gemeint sei, die der Autor während der Lesung immer wieder erwähnt hat. Waterhouse wurde etwas ungehalten, da er dies doch bei der Lesung lang und breit erklärt hätte – für mich wirkte die daraus resultierende Diskussion so, als ob der Autor und der Gast einfach aneinander vorbeiredeten, sodass auch diese Frage nicht befriedigend beantwortet wurde. Und obwohl Peter Waterhouse zu Beginn der Lesung scherzhaft ankündigte: „Wenn ich das Gefühl habe, ich bin zu lang, dann höre ich auf“, war es mit etwas über zwei Stunden doch der längste Abend bisher. Weiter geht es am 25. Januar, wie immer in der anderen buchhandlung, mit Anna Mitgutsch und ihrem Roman „Wenn du wiederkommst“.

13. Januar 2011 | Weiterlesen
Existenzgründung - Beratung, Präsentation, Kooperation

Existenzgründung - Beratung, Präsentation, Kooperation

Informieren, Präsentieren, Kooperieren – was für etablierte Unternehmer zum Alltagsgeschäft gehört, ist auch für junge Existenzgründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit eine wichtige Grundlage. Die fünfte landesweite Gründermesse „LeinenLos“ des Virtusinstituts bot gestern im Hotel Radisson Blu über 100 Gründern, Gründungsinteressierten und Dienstleistern die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und zu vernetzen. Neue, aber auch schon bewährte Unternehmer aus Mecklenburg-Vorpommern hatten Informationsstände aufgebaut, um ihre Produkte oder Dienstleistungen anschaulich vorzustellen. Verschiedene Dienstleister und Institutionen informierten über Beratungs- und Fördermöglichkeiten für eine Unternehmensgründung. Für eine kabarettistische Einlage gleich zu Beginn der Veranstaltung sorgte das Rohrstock-Urgestein Michael Ruschke. In drei verschiedenen Rollen hatte er für die anwesenden Jungunternehmer noch wertvolle Tipps und Hinweise auf Stolperfallen im Geschäftsleben parat. So konnte man erfahren, dass man sich nicht bei einer Marktanalyse auf den Neuen Markt stellen muss, um zu sehen, wer vorbei kommt und dass die Wirkung des Kleidungsstils auch nicht zu unterschätzen sei. Was Letzteres betrifft, so kann man sich im Zweifelsfall noch etwas Nachhilfe im Lernladen holen. Der Lernladen ist „das neueste Baby“ der Firma Copendia erklärt Sven Harder. Der Pädagoge ist Mitarbeiter des 2006 gegründeten Unternehmens aus Warnemünde, das ein „breites Dienstleistungsangebot rund ums E-Learning“ anbietet. Auf einem virtuellen Marktplatz im Internet versammelt der Lernladen über 380 Module verschiedener Anbieter. Das Angebot richtet sich vor allem an Unternehmer, die ihre Mitarbeiter weiterbilden wollen, aber auch an einzelne Lerner. Die Inhalte der Lernangebote erstrecken sich dabei von der Vermittlung von EDV-Kenntnissen über Mathematik, Medizin, Sprachen bis hin zu wirtschaftlichen Themen wie Marketing oder Finanzbuchführung und eben auch Businessetikette. In diesem audiovisuellen Online-Kurs sollen dem Lerner Empfehlungen zum angemessenen Kleidungsstil in der Geschäftswelt näher gebracht werden. Anzüge in dezenten Farben und Röcke in der richtigen Länge dürften für die Firma Special Rope Access wohl nur sehr bedingt von Interesse sein. „Mein Arbeitswerkzeug ist die Seilzugangstechnik“, sagt Unternehmensgründer André Erdmann. Die Seilzugangstechnik ermöglicht es, in großen Höhen oder Tiefen, die schwer zugänglich sind, zu arbeiten. Tätigkeitsfelder ergeben sich hierfür besonders in den Bereichen Windenergie, Glasfassadenreinigung oder Dacharbeiten. „Dieses Verfahren ist noch nicht ganz so weit verbreitet. Der Markt wächst zurzeit aber stark“, blickt der gelernte Dachdecker optimistisch in seine berufliche Zukunft. Im Februar soll es dann für den 25-Jährigen mit seiner Rostocker Firma so richtig losgehen. Bereits selbstständig ist Martina Geisler. Seit letztem Oktober bietet sie Massagen für Pferde, Hunde und Menschen an. Ihr eigentlicher Beruf ist Agrar-Ingenieurin. Als sie jedoch 2005 die Akupunkt-Massage von Penzel kennengelernte, wusste sie sofort: „Das ist das, was ich zukünftig gern machen möchte.“ Es folgte eine fünfjährige Ausbildung. Dank eines verständnisvollen Chefs konnte sie neben ihrer Arbeit in einer Arztpraxis auch schon erste Berufserfahrungen in diesem Bereich sammeln. Dennoch nimmt sie eine gewisse Skepsis gegenüber diesem Heilverfahren, welches sie zum Wellness- und Präventionsbedarf anbietet, wahr. „Es ist etwas esoterisch angehaucht, was es eigentlich gar nicht ist“, betont Martina Geisler. Für sie ist es daher auch deshalb wichtig, bei dieser Messe zu sein, um mit gewissen Vorurteilen aufzuräumen, zu informieren und so das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Wie etwa 30 weitere Unternehmer auch nutzte sie daher die Gelegenheit, die Besucher der 5. LeinenLos-Gründermesse in einem etwa fünfminütigen Vortrag über ihr Geschäftsmodell zu informieren. Wer darüber hinaus noch mehr wissen wollte, hatte anschließend in individuellen Gesprächen bei einem kleinen Buffet Gelegenheit dazu.

13. Januar 2011 | Weiterlesen
Lebensqualität aus Bürgersicht – Rostock an der Spitze?

Lebensqualität aus Bürgersicht – Rostock an der Spitze?

Rostock schlägt Dortmund und München! Wer hätte das gedacht? Sogar Barcelona, Amsterdam und Rom haben wir weit hinter uns gelassen. Nein, wir sind nicht über Nacht in die 1. Fußball-Bundesliga zurückgekehrt, von internationalen Gefilden ganz zu schweigen. Der FC Hansa muss weiterhin kleine Brötchen backen. Den ersten Platz belegt Rostock in einer europäischen Studie, die die Lebensqualität aus Bürgersicht untersucht. Natürlich nur in einzelnen Disziplinen, nicht etwa in der Gesamtwertung, die so allerdings auch gar nicht ermittelt wurde. Für 97 Prozent der Einwohner ist Rostock demnach eine gesunde Stadt zum Leben – Spitzenplatz unter den 75 befragten europäischen Städten. Auch die Luftverschmutzung ist für die Hansestädter im europäischen Vergleich am wenigsten ein Thema und – man höre und staune – nirgendwo sonst fühlten sich die Befragten in ihrer Nachbarschaft so sicher wie in Rostock – was auch immer das genau heißen mag. Seit 2009 arbeitet die Hansestadt Rostock an dem europäischen Städtevergleich „Urban Audit“ mit. In über 600 europäischen Städten werden dafür jährlich statistische Daten erhoben, die die Lebensqualität beschreiben. Neben diesen objektiven Daten werden etwa alle zwei Jahre Umfragen durchgeführt, um die subjektive Wahrnehmung der Lebensqualität durch die Einwohner zu messen. Etwa 500 zufällig ausgewählte Einwohner ab 15 Jahren wurden dazu in jeder Stadt telefonisch befragt, die Ergebnisse anschließend auf die Altersstruktur hochgerechnet. 2009 nahm Rostock den Platz von Frankfurt/Oder ein und war damit erstmalig Teil der Umfrage. Eine Gefahr bei derartigen Erhebungen besteht darin, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Um diese Problematik etwas zu entschärfen und Rostock nicht nur mit den meist doch sehr viel größeren europäischen Städten zu vergleichen, führte die „Arbeitsgemeinschaft koordinierte Umfragen zur Lebensqualität“ im November 2009 zeitgleich in weiteren 20 deutschen Städten eine identische Umfrage durch. Da die europäische Studie direkt im Internet einsehbar ist, werden wir uns an dieser Stelle auf den Vergleich der insgesamt 26 deutschen Städte konzentrieren – die entsprechende Broschüre kann über das Hauptverwaltungsamt in der Kommunalen Statistikstelle (Tel. 0381 381-1190) bezogen werden. „Dass wir das schönste Rostock der Welt sind, das wissen wir“, betonte Ulrich Kunze, Sprecher der Hansestadt, gleich zu Beginn. Lokalpatriotismus hin oder her, einmal nicht nur die Fremd-, sondern auch die subjektive Eigenwahrnehmung der Rostocker zu betrachten, dürfte nicht nur für die Stadtverwaltung ganz interessant sein. Nun haben Zahlen, Statistiken und die mindestens ebenso geliebten wie gehassten Rankings eine bemerkenswerte Eigenschaft – sie lassen sich deuten. Dies wiederum tut jeder gern für sich und meist sind die Schlussfolgerungen entsprechend – vorsichtig ausgedrückt – subjektiv. Das zeigte sich auch heute, als Finanzsenator Georg Scholze (CDU) die Studie zusammen mit Carmen Becke (Leiterin der Kommunalen Statistikstelle) im Rathaus vorstellte. Rostock ist schön! Was das städtebauliche Erscheinungsbild betrifft, sind 38 Prozent der Einwohner sehr und weitere knapp 50 Prozent eher zufrieden. Damit belegt unsere Hansestadt nicht nur den Spitzenplatz, sondern lässt auch Städte wie Freiburg, Konstanz oder München hinter sich. Zufrieden sind die Rostocker auch mit der Infrastruktur und den öffentlichen Verkehrsmitteln, hier liegt die Stadt auf dem 4. Rang. 85 Prozent der Rostocker sind mit der Gesundheitsversorgung zwar recht zufrieden, dennoch reicht dieser Wert trotz Südstadt- und Uniklinikum nur für den 21. Platz und damit das unterste Viertel im deutschlandweiten Vergleich. Defizite sehen die Rostocker auch bei den kulturellen Einrichtungen sowie den Sportanlagen. Lediglich 27 Prozent sind mit den kulturellen Einrichtungen der Hansestadt sehr zufrieden, 52 Prozent immerhin noch eher zufrieden. Mit Platz 24 steht Rostock hier auf dem drittletzten Platz und damit ziemlich am Ende des bundesweiten Rankings. Kaum verwunderlich, dass die Großstädte München, Berlin und Stuttgart mit ihrem breiten Kulturangebot führen. „Im deutschen Vergleich sind jedoch sieben Städte kleiner als Rostock“, gibt Carmen Becke zu bedenken, „die sich alle oberhalb von Rostock befinden.“ Dass dennoch fast 80 Prozent sehr oder eher zufrieden sind, sei „noch ein gutes Ergebnis“, relativiert Scholze die Zahlen. Eine gute und preiswerte Wohnung zu finden, ist in Zwickau und Leipzig am einfachsten. Rostock liegt hier im Mittelfeld, nur knapp die Hälfte der Einwohner empfindet die Suche nach adäquatem Wohnraum als leicht. Deutlich problematischer wird die Suche nach einer guten Arbeit eingeschätzt. Nur Zwickau wird von seinen Bewohnern bei dieser Frage noch schlechter beurteilt als die Hansestadt. 75 Prozent der Rostocker sehen hier Probleme, gar nur 0,6 Prozent empfinden es als sehr leicht, eine gute Arbeit zu finden – Negativrekord. In der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen beurteilen sogar knapp 90 Prozent ihre Jobaussichten pessimistisch. Für fast zwei Drittel der Hansestädter ist Armut ein Problem, wobei dieses Thema bei den bis zu 24-Jährigen mit 40 Prozent eine etwas geringere Rolle spielt. Rostock liegt hier im unteren Mittelfeld. Für den Finanzsenator ein Punkt, der zu hinterfragen sei: „Was wird als Armut empfunden, wo sind die Vergleichsmaßstäbe?“ Im Gegensatz zu statischen Jahrbüchern und EU-Definitionen der relativen Armut ging es hier aber eher um die subjektiv empfundene Lebensqualität der Einwohner. Da sollte man als Finanzsenator deren Ängste durchaus ernst nehmen und nicht mit dem Hinweis, dass die Rostocker laut der Umfrage „keine signifikanten Schwierigkeiten haben, am Ende des Monats ihre Rechnungen zu bezahlen“ ein wenig lapidar unter den Tisch kehren. Einige dürften am Ende des Monats ganz andere Probleme haben, als eine möglicherweise überhaupt nicht vorhandene Rechnung nicht bezahlen zu können. Nur knapp 29 Prozent der Rostocker finden, dass die Stadt verantwortungsvoll mit ihren Mitteln umgeht, ein unbefriedigender 21. Platz im deutschen Vergleich. Noch schlechter sieht es bei der Beurteilung der Verwaltungsdienstleistungen aus. Nur jeder dritte Einwohner hält diese für effizient. Finanzsenator Scholze wies zwar zu Recht darauf hin, dass rund ein Drittel der Rostocker „keine Angaben“ machten. Sich mit Leipzig und Berlin die rote Laterne zu teilen, dürfte für die Stadtverwaltung dennoch nicht zufriedenstellend sein. Direkte Schlüsse wurden aus der Befragung bislang nicht gezogen, die Statistikstelle möchte aber mit dem Oberbürgermeister, den Amtsleitern und Senatoren ins Gespräch kommen. Ein wirkliches Problem kann Scholze jedoch nicht erkennen: „Unsere Verwaltungsdienstleistungen sind viel, viel besser als ihr Ruf. Wir stellen ungemein viel Geld auch den Bürgerinnen und Bürgern für die unterschiedlichsten Aktivitäten in der Stadt zur Verfügung.“ „Wir kommunizieren zu wenig, was wir Gutes tun“, lautet die erste Ableitung des Senators, der eher ein reines Kommunikationsproblem sieht. Sein Fazit: „Rostock steht sehr gut da, Rostock ist eine lebenswerte Stadt, in Rostock lässt es sich leben und Rostock nimmt zumindest einen europäischen Spitzenplatz ein und darauf können die Rostockerinnen und Rostocker stolz ein.“ Interessant dürfte der Vergleich der subjektiv empfundenen Lebensqualität mit den objektiv erhobenen Daten der Statistikstelle sein, an diesem werde jedoch noch gearbeitet, wie Carmen Becke auf Nachfrage erklärte.

13. Januar 2011 | Weiterlesen
Zielvereinbarungen zwischen Hochschulen und Land in MV

Zielvereinbarungen zwischen Hochschulen und Land in MV

Wie soll sich die Hochschullandschaft in Mecklenburg-Vorpommern entwickeln? Was kann, muss und will sich das Land an Forschung und Lehre leisten? Darüber haben sich die sechs staatlichen Hochschulen des Landes (die Universitäten in Greifswald und Rostock, die Hochschule für Musik und Theater Rostock, die Hochschulen in Neubrandenburg und Wismar sowie die Fachhochschule Stralsund) in den letzen Jahren Gedanken gemacht und Hochschulentwicklungspläne erstellt. Auf Basis der Eckwerte der Hochschulentwicklung, die im Mai letzten Jahres von der Landesregierung beschlossen wurden, verhandelten die Hochschulen in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium ein Vertragswerk aus. Nach Zustimmung der Landesregierung unterzeichneten heute nun die sechs Rektoren und Bildungsminister Henry Tesch diese Zielvereinbarungen. Sie sollen die Entwicklung der Hochschulen für den Zeitraum von 2011 bis 2015 bestimmen. Darin festgehalten sind die verbindlichen Leistungen des Landes wie etwa Budget, konkrete Hochschulbaumaßnahmen und Projektmittel. Die Hochschulen ihrerseits verpflichten sich zu Maßnahmen der Qualitätsentwicklung, Profilierung und Schwerpunktsetzung in Forschung und Lehre. „Gemeinsames Ziel ist eine weitere Profilierung aller Hochschulen im Land, um den gestiegenen Anforderungen an exzellente Lehre sowie leistungsfähige Forschung im nationalen und internationalen Wettbewerb gerecht zu werden", ließ Henry Tesch in einer Pressemeldung mitteilen. Übergreifende Landes-Schwerpunkte sollen im Ausbau der Gesundheitswissenschaften und der Modernisierung der Lehrerbildung liegen. Im Vorfeld hatten Pläne des Bildungsministers, die Studiengänge zur Lehrerbildung an der Universität Greifswald zu schließen, für Unmut gesorgt. Diese wurden aber auf Eis gelegt. Dennoch wird sich die Ausbildung von Lehrern zukünftig auf die Universität Rostock konzentrieren, wo es bereits ein Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung gibt. Auch aus Sicht der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT) liefen die Verhandlungen über den Abschluss der Zielvereinbarungen ungünstig und drohten gestern sogar zu scheitern. Grund waren die unterschiedlichen Einschätzungen des Bildungsministeriums und der HMT über den strukturellen Ausbau der noch jungen Bildungseinrichtung. Während das Land diesen Prozess als abgeschlossen betrachtet, gibt es aus Sicht der Hochschule noch weiteren personellen und sächlichen Bedarf. Die Ursache für diese Zuspitzung sieht Rektor Professor Christfried Göckeritz im Landespersonalkonzept von 2004, das 47 Personalstellen für die HMT vorsieht. „Das berücksichtigt nicht die besondere Spezifik einer Musik- und Theaterhochschule, an der es fast ausschließlich nur Einzel- oder Kleingruppenunterricht gibt.“ Auch der Prorektor für Studium und Lehre Professor Peter Manfred Wolf ist mit den Zielvereinbarungen „vollkommen unzufrieden“. „Die Ausbaunotwendigkeit ist ja nicht etwas, was wir uns einfach ausdenken. In der Situation, in der wir uns im Augenblick befinden, mit einem Lehrauftragsanteil von 72 Prozent, sind wir auf Dauer nicht konkurrenzfähig“, kritisiert er und wirft dem Land vor, dass diese „Tatsache“ bei den Verhandlungen nicht anerkannt wurde. Gab es in der ersten Ausbaustufe 2002 noch insgesamt 49 Personalstellen, reichen die verbliebenen 47 Stellen aus Sicht der Hochschule „mittelfristig nicht zur Qualitätssicherung für Studium und Lehre und die weiteren Aufgaben der HMT“ aus. „Wir arbeiten hier am Rand der Kräfte“, erklärt Professor Dr. Birger Petersen, Sprecher des Instituts für Musik und bestätigt, dass die Kritik am Ministerium von der gesamten Hochschule getragen wird. Weil bei einer Ablehnung der Zielvereinbarung eine Zielvorgabe des Landes drohte, die mit weiteren Einschränkungen verbunden gewesen wäre, unterzeichnete Professor Christfried Göckeritz dennoch heute das Vertragswerk – mit einem Nachtrag, in dem HMT und Land Ihre unterschiedlichen Positionen unterstreichen und in dem es u.a. heißt: „Die HMT Rostock sieht den strukturellen Aufbau der Hochschule als noch nicht abgeschlossen an. Das Land verweist darauf, dass mit den Zielvereinbarungen 2006 bis 2010 und im Ergebnis des Landespersonalkonzepts 2004 die grundlegenden fachlichen Strukturen der Hochschule festgelegt wurden.“ „Unser Ziel des behutsamen Ausbaus werden wir nicht aufgeben und uns um weitere Förderung bemühen“, betonte der Rektor. Bei allen Diskrepanzen gibt es natürlich auch in vielen Punkten Einigkeit. So etwa in dem Punkt, dass im Doppelhaushalt 2012/2013 zusätzliche 50.000 Euro für die Beschaffung von Musikinstrumenten bereitgestellt werden sollen. Für die aufgabenbezogene Grundfinanzierung der HMT stellt das Land im laufenden Jahr gut 5,6 Millionen Euro bereit. Dieser Betrag soll bis 2015 um jährlich 1,5% auf dann knapp 6 Millionen Euro steigen. Zusätzlich will das Bildungsministerium Mittel in Höhe von 250.000 Euro per anno u.a. für die Projektarbeit bereitstellen. Auch das künstlerische Begleitprogramm für den VentureCup ist in diesem sowie dem nächsten Jahr gesichert und wird mit jeweils 25.000 Euro gefördert.

11. Januar 2011 | Weiterlesen
Rostocker trauern um den Bildhauer Jo Jastram

Rostocker trauern um den Bildhauer Jo Jastram

Joachim ‚Jo‘ Jastram ist tot. Rostocks bekanntester Bildhauer starb am Freitag im Alter von 82 Jahren in einem Krankenhaus in Ribnitz-Damgarten. Der 1928 in Rostock geborene Bildhauer hat seine Handschrift an vielen Plätzen hinterlassen, dem Nordosten Deutschlands und seiner Geburtsstadt blieb er jedoch sein ganzes Leben besonders treu und prägte sie wie kaum ein anderer Künstler. Mit seiner Brunnenplastik „Menschen am Wasser“, die 1962 in der Rostocker Langen Straße eingeweiht wurde, eckte er zum ersten Mal bei den SED-Funktionären an, entsprachen die aus Sandstein gestalteten Figuren doch nicht so ganz deren Bild der „werktätigen Menschen“. Doch der Brunnen blieb und erfreut auch ein halbes Jahrhundert später die Einwohner und Gäste mit seinem Wasserspiel. Und auch Jo Jastram blieb und setzte weitere Akzente in seiner Geburtsstadt. Als sein bekanntestes Werk gilt der „Brunnen der Lebensfreude“ am Rostocker Universitätsplatz. Im Volksmund auch liebevoll ‚Pornobrunnen‘ genannt, wurde das mit dem Bildhauer Reinhard Dietrich erschaffene Wasserspiel im Sommer 1980 eingeweiht. Seitdem lädt der gepflasterte, beckenlose Brunnen Jahr für Jahr die Kinder zum Spielen und Begreifen der Lebensfreude ein. Seine Figurengruppe „Große Afrikanische Reise“ auf der Silohalbinsel im Rostocker Stadthafen bezeichnete Jastram selbst als eine seiner wichtigsten Arbeiten. Inspiriert wurde er zu dieser Arbeit während seines Äthiopienaufenthalts Anfang der Achtziger. Eine große Reise war auch die Schaffung des Kunstwerks selbst – erst 2004 wurde die Figurengruppe in Bronze gegossen und vor den Silos im Stadthafen aufgestellt. Nicht nur in der Hansestadt hat Jo Jastram die Menschen bewegt. Mit einem Trauerflor und roten Rosen geschmückt präsentierte sich heute der Brunnen der Lebensfreude im Rostocker Zentrum. Jo Jastram mag in der letzten Woche verstorben sein, in seinen Werken und im Herzen der Menschen lebt er weiter. Plastiken aus der Sammlung der Rostocker Kunsthalle werden in Gedenken an Jo Jastram ab Freitag 10 Uhr in einer Sonderausstellung zu sehen sein. „Eine kleine, ehrende Ausstellung“ sei es, die die Kunsthalle zeigt, so Kurator Dr. Ulrich Ptak: „Wir werden einen Text aufhängen, der Jo Jastram selbst zu Wort kommen lässt.“

11. Januar 2011 | Weiterlesen
Sarsaparilla im Peter-Weiss-Haus

Sarsaparilla im Peter-Weiss-Haus

Was macht man am besten an einem freien Wintersonntag mit tendenziell eher ungemütlichem Wetter? Lange schlafen, dann noch lange im Bett kuscheln, lesen, Musik hören, einen guten Film anschauen und sich so in andere Welten träumen? Nach soviel Müßiggang setzt man dann doch noch mal einen Fuß vor die Tür, der frischen Luft wegen und um seine Glieder mal ordentlich auszustrecken. Die Welt da draußen dreht sich noch? Gut, dann kann man sich auch gleich noch etwas weiter vorwagen, zum Beispiel zu „Like Water, einer Konzertreihe für akustische Musik und silent electronica“. Gestern Abend wurde sie im Peter-Weiss-Haus (PWH) eröffnet. Hier konnte ich auf einem Holzklappstuhl im etwas sehr frischen Studio des PWHs gleich zur Musik von Sarsaparilla weiterträumen. Träumen aber bitte nicht mit einschlafen verwechseln. Dafür ist die Musik von Sarsaparilla nämlich eindeutig zu schade. Sarsaparilla das ist der Singer/Songwriter Brandon Miller, den es von Philadelphia nach Berlin verschlagen hat. Hier lernte er auch Nikola Jeremic, der in Serbien geboren wurde, kennen. Der Sounddesigner hatte bereits zuvor unter dem Namen Mikrokosmos die Zuhörer mit seinem Synthesizer und Drum Machines auf den „silent electronica“- Part des Abends eingestimmt. Und auch bei Sarsaparilla zauberte er wunderbare Klangbilder auf seinen elektronischen Instrumenten. Für die akustische Musik war schließlich Brandon Miller zuständig. Ganz klassisch mit einer Akustikgitarre in bester Folk-Song-Manier und einer sanften und warmen Stimme erzählte er Geschichten. Geschichten von Menschen und der Welt, früher, heute, hier und weit entfernt auf Berggipfeln, am Meer und in fremden Kulturen. Immer wieder fleuchen auch irgendwelche Tiere durch die lyrischen Texte. Gleich zwei „Monkey-Songs“ präsentierte der Sänger dem Publikum, Lieder der eher etwas heiteren Sorte. Ansonsten beherrscht eine leichte Melancholie die Melodien von Sarsaparilla, die die beiden Musiker auf der Bühne einfühlsam und berührend vortrugen. Was für ein schöner Wochenausklang! Wer das Konzert verpasst hat, der sollte vielleicht beim nächsten Like Water Konzert, das für den 15. Februar geplant ist, vorbeischauen. Dann werden Anda aus Oldenburg und Long Voyage aus Leipzig im Peter-Weiss-Haus zu Gast sein. Für den privaten Musikgenuss zu Hause, vielleicht an einem Wintersonntag, gibt es ab 21. Januar auch das neue Album „Everyone here seems so familiar“ von Sarsaparilla, auf dem sich viele Stücke des Like Water Konzerts im PWH wiederfinden.

11. Januar 2011 | Weiterlesen
Sternsinger bringen Segen ins Rathaus

Sternsinger bringen Segen ins Rathaus

Mit einer goldenen Papierkrone und einem prächtigen Umhang hat sich Tobias zu einem König herausgeputzt. Gemeinsam mit zwei weiteren kleinen gekrönten Häuptern und einem Sternträger ist der Neunjährige zwei Tage nach dem Dreikönigstag in der östlichen Altstadt unterwegs. Als Balthasar, Caspar und Melchior wollen sie um Spenden für wohltätige Zwecke bitten. Ausgesandt wurden sie von der katholischen Gemeinde, die auch in diesem Jahr wieder an der bundesweiten Sternsingeraktion teilnimmt. 30 Gruppen, etwa 120 Kinder, haben sich dafür in Rostock auf den Weg gemacht. Bereits seit dem Vormittag laufen sie singend durch die Stadt, um ihre kleinen Spendendosen aufzufüllen. Begleitet werden sie dabei von erwachsenen Betreuern. „Ich bin dabei, weil es mir Spaß macht und weil ich den armen Menschen helfen will“, erklärt Tobias. „Wir haben Lieder gesungen und den Segensspruch aufgesagt.“ Acht Häuser in der Wollenweberstraße haben sie besucht. „Ich fand die Leute sehr nett“, sagt der kleine König von der Christuskirche, der neben Geld auch einige Süßigkeiten erhalten hat. Wie viel es genau geworden ist, muss aber erst noch ausgezählt werden. Im letzten Jahr wurden in Rostock insgesamt über 8200 Euro gesammelt. Bundesweit waren es nach Angaben des Kindermissionswerkes, das die Sternsingeraktion in Deutschland koordiniert, 40,6 Millionen Euro. Weltweit werden mit den Spenden Projekte unterstützt, die Kindern in Not helfen. In diesem Jahr steht das Beispielland Kambodscha im Mittelpunkt der Aktion. Ein hübsches Sümmchen von 250 Euro für die Sternsingeraktion spendete auch die Ostseesparkasse. Am Nachmittag wurde der symbolische Scheck im Rathaus überreicht. Hier empfingen nämlich auch Bürgermeister Roland Methling und Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens schon traditionell die fleißigen Sammler. Neben fröhlichen Liedern brachten die vielen kleinen Könige auch den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ stellvertretend für die ganze Stadt mit ins Rathaus. Symbolisiert wird dieser Segen durch das Kreidezeichen „20*C+M+B+11“, welches Pastor Stephan Beyrau an den Dienstzimmertüren des Bürgermeisters, der Bürgerschaftspräsidentin und des Bürgerschaftssaals anbrachte.

10. Januar 2011 | Weiterlesen
5. Indoor Cup der Drachenboote in Rostock 2011

5. Indoor Cup der Drachenboote in Rostock 2011

„Are you ready? Attention!“ Die Zuschauer verstummen. Die Anspannung wächst. „Go!“ Der Start ist freigegeben und zwei Mannschaften beginnen, um die Wette zu paddeln. Nicht etwa auf offenem Gewässer – nein, das Rennen findet im 25-Meter-Becken der Rostocker Neptunschwimmhalle statt. Insgesamt kämpfen 56 Mannschaften darum, zu zeigen, dass sie die Kraft und die Willensstärke von echten Wikingern besitzen, auch wenn sie ihr Drachenboot für die Zeit des Wettkampfes gegen ein kleineres Modell eintauschen mussten. Groß und Klein zieht es in die Schwimmhalle der Hansestadt, um eine der größten Indoor Cup Veranstaltungen Deutschlands zu erleben. Für alle diejenigen unter Euch, die sich wenig unter einem Drachenbootrennen in einem Schwimmbecken vorstellen können, versuche ich, es zu erklären, denn auch ich hatte mir bis zum 8. Januar 2011 nicht viel darunter vorstellen können. Aber eigentlich ist es ganz einfach. Man nehme zwei Mannschaften, bestehend aus jeweils acht Personen, setze sie in ein Boot und dieses wiederum in ein Schwimmbecken. So weit, so gut. Nun sorge man dafür, dass dieses Boot – möglichst ohne personelle Verluste – ziemlich genau den Mittelpunkt des Beckens erreicht. Nicht immer ganz einfach, da sich die beiden Gegner direkt gegenübersitzen und sich die Anspannung während des In-Die-Mitte-Gleitens stetig erhöht. Jedenfalls ist nun der Punkt gekommen, an dem der offizielle Schiedsrichter das Startzeichen gibt, sich alle Paddel ins Wasser bewegen und das Rennen beginnt. Jede der beiden Mannschaften versucht daraufhin mit purer Muskelkraft und durch mächtiges Paddeln, das Boot möglichst schnell an das gegenüberliegende gegnerische Seil, das als „Tor“ fungiert, zu drücken. Quasi eine Art Tauziehen mit Paddeln. In der Kategorie „Mixed“ muss ein Team aus mindestens vier Frauen bestehen. Weiterhin gibt es die Kategorien „Open“, bestehend nur aus Männern, „Ladies“, die reinen Frauenmannschaften, und die Kategorie „Jugend“, die dieses Jahr sogar international besetzt war. Eine dänische Mannschaft, die bereits an den Schülermeisterschaften im Drachenbootrennen teilgenommen hatte, kämpfte ebenfalls um den Titel. Und die Dänen konnten sich sehen lassen. Nach einer anfänglichen Niederlage rappelten sie sich wieder auf und belegten, getreu ihrem Motto „We are red, we are white, we are Danish dynamite!“, den 2. Platz und ließen sich damit gebührend feiern. Sieger der einzelnen Kategorien waren die SV Breitling Ladies (Kategorie: Ladies), die SCN Jugend (Kategorie: Jugend) und die Bremer Babbeler (Kategorie: Open). Die Kategorie „Mixed“ wurde aufgrund der hohen Teilnehmerzahl dreigeteilt. Somit gab es drei Sieger. Im LT-Cup siegten die Bremer Babbeler, im SV Breitling-Cup die Fool Fighters und im Coca Cola-Cup die Rostocker Knochenbrecher. Unter diesen 3 Finalisten wurde danach der jährliche Wanderpokal vergeben, den sich die schnellste und stärkste Mannschaft des ganzen Wettkampfes sicherte. Bereits zum vierten Mal in Folge gewannen die Rostocker Knochenbrecher den Super Cup mit einer genialen Zeit von 42:09 Sekunden. Herzlichen Glückwunsch! Damit das Publikum auch zwischen den einzelnen Rennen etwas zum Staunen hatte und auch die Sportler einmal verschnaufen konnten, sorgten die Santinis für Abwechslung und Unterhaltung. Mit ihren akrobatischen Tanzeinlagen in Verbindung mit mehreren gefährlichen Spielen rund um das Thema Feuer wurde nicht nur dem Publikum ganz warm ums Herz. Auch der extra verlegte Teppich war Feuer und Flamme (zumindest kurzzeitig). Eben ein perfektes Pendant zu der Wassershow der Sportler. Dass dieses Programm und der gesamte Ablauf des Tages so gut funktionierte, „verdanken wir am meisten unseren vielen kleinen und großen Helfern, ohne die das Ganze heute nicht möglich gewesen wäre“, verrät mir Mark Mainas (37) vom Sportverein Breitling e.V., der für die Organisation zusammen mit dem LT-Club und der Sportjugend Rostock verantwortlich war. Mit einem Lächeln im Gesicht antwortet er auf die Frage nach seiner Zufriedenheit mit der Veranstaltung, dass „es ihm sehr gefällt“ und macht sich gleich darauf wieder an seine Arbeit, damit das auch gewiss so bleibt. Und eines kann ich Euch versichern, er hat seinen Job gut gemacht. Denn es ist nicht „Aus!“ (das ist das Schiedsrichtersignal für ein beendetes Rennen, falls Ihr das noch nicht wusstet), sondern wird im nächsten Jahr hoffentlich mindestens genauso erfolgreich fortgesetzt. Seid Ihr dann vielleicht auch (wieder) mit von der Partie?! Video vom Super-Cup-Finale:

9. Januar 2011 | Weiterlesen
8. Eiszeit auf Karls Erlebnis-Hof bei Rövershagen

8. Eiszeit auf Karls Erlebnis-Hof bei Rövershagen

Hui, ist das kalt. Bei -8 bis -10° C ist auf Karls Erlebnishof bei Rövershagen die 8. Eiszeit ausgebrochen. Nachdem es im letzten Jahr mit dem Thema „Welcome to the Jungle“ eher exotisch zuging, sind in dieser Wintersaison Eisskulpturen zu bewundern, die von der europäischen Tier- und Pflanzenwelt inspiriert wurden. Entstanden ist ein bezaubernder Märchenwald mit idyllischen, aber auch unheimlichen und gierigen Szenen. Große, wilde Raubtiere machen Jagd auf ihre Beute. Hinter Hase, Hirsch und Reh sind aber nicht nur Wölfe, Fuchs und Luchse her. Hinterm Gebüsch versteckt, hat auch ein Jäger schon seine Flinte gezückt. Die Räuber indes feiern bereits ihren erfolgreichen Beutezug am Lagerfeuer und singen ein fröhliches Lied. „Im Wald da sind die Räuber“ heißt das Motto der diesjährigen Eiszeit. Zwölf internationale Künstler und ein zehnköpfiges Projektteam unter der Leitung von Jana Fuhrmann haben dafür in 20 Tagen knapp 200 Tonnen Eis verarbeitet. Entstanden ist eine geheimnisvolle Waldlandschaft auf einer Fläche von 2000 qm. Einige massive Eisskulpturen ragen bis zu vier Meter in die Höhe. Beeindruckend sind aber auch die filigranen Formen und vielen kleinen Details, die in das klare oder milchige Eis liebvoll eingraviert wurden. Bunte Scheinwerfer rücken die einzelnen Szenen ins rechte Licht. Bäume und Steine ergänzen die Eindrücke der Eislandschaft. Abgerundet wird das Waldabenteuer durch die passende Geräuschkulisse aus brummenden Bären, Eulenrufen und dem Gurren zweier Tauben. „Ich finde es ganz toll. Dass man so schöne Skulpturen aus Eis machen kann, habe ich nicht gedacht“, staunt Lea. Sie ist mit ihren Eltern aus Köln an die Ostsee gereist und regelmäßig zu Gast auf dem Erdbeerhof. Ihre Mutter Beate Pieper ist von der Ausstellung ebenfalls begeistert: „Mit welcher Mühe, Liebe und Sorgfalt zum Detail man ganze Geschichte aus Eis erzählen kann, finde ich einfach toll.“ Und auch für Michael Pieper ist die 8. Eiszeit „schon was Feines“. Ein Erlebnis für die ganze Familie. Während die Kinder die kleine Eisrutsche hinunter schlittern, können es sich die Erwachsenen bei Kräuterschnaps und Erdbeer-Limes in der Räuberhütte gut gehen lassen. Nur der „Verbotene Wald“ ist den volljährigen Besuchern vorbehalten. Wer’s sportlich mag, kommt bei der Eiszeit ebenfalls auf seine Kosten. Gleich nebenan bietet nämlich eine 400-qm-Eislaufbahn die Möglichkeit ein paar Pirouetten zu drehen. Schlittschuhe können vor Ort ausgeliehen werden und sind im Eintrittspreis enthalten. Noch bis zum 28. Februar kann die 8. Eiszeit auf Karls Erlebnis-Hof bei Rövershagen besucht werden. Mit dem Frühling rückt dann auch das Ende der Eisskulpturen näher. Denn so schön sie auch sind, so vergänglich ist diese faszinierende Kunst.

6. Januar 2011 | Weiterlesen
Das Volkstheater Rostock zeigt „Amphitryon“

Das Volkstheater Rostock zeigt „Amphitryon“

„Was ist hier Täuschung? Was ist wahr?“ Das herauszufinden ist nicht immer einfach. Erst recht nicht, wenn höhere Mächte im Spiel sind, die anscheinend willkürlich ein Spielchen mit einem treiben. Die Motive bleiben mitunter undurchschaubar. Manchmal geschieht es auch nur aus purem Vergnügen zum Leidwesen der Getäuschten. Das muss auch „Amphitryon“ erfahren, wie die Besucher des Theaters im Stadthafen derzeit im gleichnamigen Stück von Molière beobachten können. Bettina Rehm hat die Komödie von 1668, die sich des mythologischen Stoffes aus der Antike über die Zeugung des Halbgottes Herkules bedient, in die Gegenwart platziert. Auf der Veranda, die von Werner Brenner funktional und im biederen Baumarktschick ausgestattet wurde, kommt es zwischen dem frisch vermählten Ehepaar Amphitryon und Alkmene zum verzweifelten Ehekrach. Denn der Feldherr Amphitryon (Tim Ehlert) ist verwirrt. Als er nach einer erfolgreichen Schlacht zu seiner frisch vermählten Gattin (Laura Bleimund) zurückkehrt, glaubt er, sie sei nicht ganz bei Trost. Denn die behauptet doch tatsächlich, bereits mit ihm die vorherige Nacht verbracht zu haben. Doch wie kann das sein? Das riecht gewaltig nach Betrug. Und dahinter steckt kein geringerer als Jupiter (Alexander Flache), der höchste Gott, persönlich. Der hatte mal wieder Lust auf ein kleines erotisches Abenteuer und schreckt dafür auch nicht vor unlauteren Mitteln zurück. Als übermächtiger Gott ist es für ihn ein Leichtes sich in Amphitryons Ebenbild zu verwandeln und dessen Frau zu verführen, ohne Rücksicht auf die Folgen für das Paar. Denn auch Alkmene bemerkt den Schwindel nicht und fühlt sich von ihrem Ehemann verspottet. Gemeinsam mit dem Publikum betrachtet Jupiter vom Zuschauerraum aus, was er durch sein Maskenspiel angerichtet hat. An seiner Seite steht Merkur (Jakob Kraze), den der oberste Gott für seine Zwecke eingespannt hat. Der Götterbote geht nicht minder zimperlich mit den Menschen um. Vor allem Sosias (Ulrich K. Müller), der Diener Amphitryons, hat darunter zu leiden. Denn Merkur beansprucht, Sosias zu sein. Doch „Kann ich aufhören, ich zu sein?“, fragt sich der in eine tiefe Identitätskrise gestürzte Diener. Ob Jupiter oder Merkur – die Oberen nutzen ihren Übermacht gegenüber den Unteren brutal aus, sodass einem bei der Komödie schon mal das Lachen im Halse stecken bleiben kann. Das war vielleicht auch eine Absicht des Dramatikers Molière, der mit dem Stück ursprünglich die Arroganz des Königs kritisieren wollte. Aber auch heute scheinen derartige Konstellationen ja nicht fremd zu sein. Vor allem Sosias Szenen behandeln das Verhältnis zwischen Regierenden und Regierten. „Die hohen Herren bilden sich ja ein, es müsste alles sich nach ihren Willen fügen. Der Herr befiehlt. Der Knecht muss fliegen.“ Mit der ihn besonders hart treffenden Identitätsproblematik wird er zu einer der interessantesten Figuren des Stückes. Seine Ehe mit Cleanthis (Sandra-Uma Schmitz) spiegelt in gewisser Weise die Haupthandlung wider, die sich vor allem mit der Beziehung zwischen Frau und Mann beschäftigt, welche zwischendurch auch immer wieder mit Songs der Popkultur klanglich untermalt wird. Für die komischen Effekte, es handelt sich trotz aller Schicksalshärte ja um eine Komödie, liefern die beiden Doppelgängerhandlungen einige Pointen: „Herr ich war schon hier, bevor ich angekommen war.“ Obwohl sich die Schauspieler mit überzogenen Gesten und pointierter Verssprache bemühen, für Lacher zu sorgen, bleibt die Reaktion beim Publikum dennoch eher zurückhaltend. Die nächsten Vorstellungen gibt es am 7., 8. und 16. Januar sowie am 3. Februar im Theater im Stadthafen.

4. Januar 2011 | Weiterlesen
32. Neujahrslauf/Silvesterlauf 2011 des ESV Lok Rostock

32. Neujahrslauf/Silvesterlauf 2011 des ESV Lok Rostock

Sportlich ins neue Jahr 2011 ging es heute Vormittag für 268 Läuferinnen und Läufer bei dem traditionellen Volkslauf des ESV Lok Rostock zum Jahreswechsel. Weil er in diesem Jahr am Wochenende nach Silvester stattfand, handelte es sich um einen Neujahrslauf (auch wenn auf den Urkunden Silvesterlauf stand). Ist das Wochenende (vorzugsweise der Samstag) näher vor dem letzten Tag des Jahres, dann wird daraus ein Silvesterlauf. Wie zum Beispiel die nächste Ausgabe: der 33. Silvesterlauf, der schon für den 31. Dezember 2011 geplant ist. Aber ein Schritt nach dem anderen – erst einmal war heute der 32. Neujahrslauf angesagt. Und für die Läufer war das mit den sicheren Schritten heute gar nicht so einfach. Bei schönstem Wetter, aber teilweise glattem und rutschigem Bodenbelag – vor allem beim Zieleinlauf – begaben sie sich auf Weg. Start und Zielpunkt war die Turnhalle in der Erich-Schlesinger-Straße in der Rostocker Südstadt. Vier Strecken standen zur Auswahl. Die kürzeste hatte eine Länge von 3,2 Kilometern. Weitere Routen gingen über 7,2 und 11 Kilometer. Die längste war 20,5 Kilometer lang und führte über Pölchow durch den Wald bis Papendorf und von dort über Sildemow wieder zurück. Ob kurze oder lange, junge oder schon etwas ältere, zwei oder ausnahmsweise sogar vier Beine – jeder der Lust zum Laufen hatte, konnte teilnehmen – ein typischer Volkslauf eben. Als Belohnung gab es für jeden eine Teilnahmeurkunde als Erinnerung, eine Flasche Piccolo Sekt zum Anstoßen aufs neue Sportjahr, frisches südländisches Obst zur Stärkung und einen Kalender. Die schnellste Frau und der schnellste Mann durften sich darüber hinaus noch über einen kleinen Pokal eines thüringischen Glasbläsers freuen. Bei den Damen wurde die schnellste Läuferin über die Distanz von 11 Kilometern ermittelt. Mit 53:20 Minuten gewann die 24-jährige Rostockerin Jana Kiesendahl (SV Post Schwerin) das Rennen. Für die laufbegeisterte Informatik-Studentin ein schöner Start ins neue Jahr. Die Herren mussten die lange Strecke von 20,5 Kilometern bewältigen, um Chancen auf den Pokal zu haben. Schließlich konnte der Triathlet Christian Nitschke (TC Fiko Rostock) als Erster durchs Ziel laufen. Vor zwei Jahren, als er zum ersten Mal dabei war, hatte es noch nicht gereicht. Nun kann er sich aber über den Sieg freuen. In einer Stunde und 17 Minuten legte er die Strecke zurück, auf der die Läufer witterungsbedingt auch oft ausgebremst wurden. „Durch den recht glatten Untergrund war es relativ langsam. Es hat aber trotzdem Spaß gemacht“, lautete sein Fazit nach dem Lauf. Die 3,2 Kilometer der Herren gewann Immo Stapelfeld (EC Kodiaks Rostock), alle weiteren Sieger kamen aus den Reihen der Triatlethen vom TC Fiko: Jana Millat (3,2 km), Robert Rieckmann und Stefanie Schulz (7,2 km), Dennis Weu (11 km) und Dr. Dorit Westphal (20,5 km). Die nächste Chance beim Silvesterlauf gibt es, wie bereits erwähnt, am letzten Tag in diesem Jahr. Cheforganisator Siegfried Ebert, der alle Läufe seit 1979 mit vorbereitet hat, wird dann allerdings von dieser Aufgabe zurücktreten. Der 77-Jährige überlässt die Organisation der Volksläufe des ESV Lok Rostock, zu denen übrigens auch der jährliche Nikolauslauf zählt, zukünftig den jüngeren Vereinsmitgliedern. Fotogalerie vom 32. Neujahrslauf 2011 des ESV Lok Rostock:

2. Januar 2011 | Weiterlesen
12. Leuchtturm in Flammen 2011

12. Leuchtturm in Flammen 2011

Ein glückliches Jahr 2011, liebe Leser! Na, habt ihr den Jahreswechsel gut überstanden und die bösen Geister heute Nacht ordentlich mit Feuerwerk verjagt? Wer noch nicht genug von Silvesterparty und Feuerwerksraketen hatte, für den gab es heute in Warnemünde einen Nachschlag. Bereits zum zwölften Mal stand der „Leuchtturm in Flammen“. Nein – es hatte sich keine Silvesterrakete im historischen Bauwerk verfangen und es in Brand gesteckt. Vielmehr gab es eine knapp halbstündige Show aus Licht, Feuer und Laser zu bestaunen, die das fast 37 Meter hohe Warnemünder Wahrzeichen vor sternklarer Nacht effektvoll in Szene setzte. Begleitet wurde das dumpfe Knallen der Feuerwerkskörper von meist verträumter, herzergreifender Musik. Passend zum Motto der diesjährigen Inszenierung „Lebe deinen Traum“ hießen dann auch die ausgewählten Titel „In Dreams“ von Roy Orbison oder „Dream On“ von Nazareth. Ein besonderer Höhepunkt war das Lied „Träume auf Eis“, das von Midnight Blue aus Graal-Müritz live auf der Bühne unter dem Leuchtturm vorgetragen wurde. „Ich fand es etwas zu langatmig, aber im Großen und Ganzen sehr gelungen“, sagte Alan Kuphal, der sich die Show von einem Strandaufgang betrachtet hatte. „Weil es ganz schön kalt ist, hätte man es vielleicht etwas kompakter machen können“, meint auch seine Partnerin Elisabeth Döhring etwas bibbernd. Schon seit vier Uhr nachmittags waren die beiden Rostocker Studenten in Warnemünde auf den Beinen. Denn bevor es so richtig losging, wurde bereits ab 15 Uhr die Promenade vom Leuchtturm bis zum Hotel Neptun in eine Party-Meile verwandelt. Um das leibliche Wohl kümmerten sich die Bratwurst- und Glühweinverkäufer in ihren Buden. Gegen kalte Füße halfen die Party-Hits, die Radiomoderator Steffen Holz bis zum Beginn des eigentlichen Spektakels um 18 Uhr auflegte und damit die Gäste zum Tanzen animierte. 80.000 Schaulustige, so die Angaben der Veranstalter am Abend, hatten sich in Warnemünde eingefunden, um mit „Leuchtturm in Flammen“ ins neue Jahr 2011 zu starten. Für das kleine Fischerdorf an der Ostsee, das mit Großveranstaltungen nicht ganz unerfahren ist, dennoch eine logistische Herausforderung. Viele Rostocker nutzten vor allem die S-Bahn, um zum Leuchtturm zu kommen. Wer allerdings erst in Lichtenhagen zusteigen wollte, dem konnte es am 1. Januar durchaus passieren, dass er einen vollgestopften Zug weiterfahren lassen musste, ohne selbst einsteigen zu können. Viele wollten sich eben dieses beeindruckende Event nicht entgehen lassen.

1. Januar 2011 | Weiterlesen
Leuchtturm in Flammen 2011 in Warnemünde

Leuchtturm in Flammen 2011 in Warnemünde

Noch liegt das Ostseebad Warnemünde ruhig und besinnlich unter einer weißen Schneedecke in seinem Winterschlaf. Nur ein Transparent am Leuchtturm weist auf das Spektakel hin, das hier in 48 Stunden über die Bühne geht. Pünktlich um 18 Uhr startet auch am 1. Januar 2011 wieder das traditionelle Spektakel aus Musik, Feuerwerk und Lasershow am Warnemünder Leuchtturm. Bereits zum 12. Mal wird am kommenden Neujahrstag der Leuchtturm symbolisch in Flammen gesetzt. Anfangs noch unter dem Titel „Ümblädern in Warnemünn“ waren es kaum 1000 Gäste, die sich zu Füßen des Warnemünder Leuchtturms einfanden. In diesem Jahr werden wieder rund 70.000 Schaulustige in Warnemünde erwartet. Jedes Jahr steht die Veranstaltung „Leuchtturm in Flammen“ unter einem anderen Motto. „Lebe deinen Traum“ lautet es 2011. Los geht es ab 15 Uhr mit dem Vorprogramm. Horst Marx und Antenne MV-Moderator Steffen Holz heizen den Unerschrockenen ein, die es bei kühlem Winterwetter so lange vor der Bühne aushalten. Punkt 18 Uhr startet dann die Inszenierung, bei der diesmal das Feuerwerk im Vordergrund stehen soll. Neben Klassikern wie „Dream On“ von Nazareth gibt es natürlich auch wieder Livemusik zu hören. Das Warnemünder Pop-Duo „Midnight Blue“ präsentiert seinen Titel „Träume auf Eis“. Nach exakt 23 Minuten soll das Spektakel sein Ende finden – traditionell damit, dass die Jahreszahl 2011 am Warnemünder Leuchtturm erstrahlt. Traditionell dürfte aufgrund des großen Besucherandrangs auch wieder ein entsprechendes Verkehrschaos in Warnemünde herrschen. Wer sich auf den Weg macht, sollte dies rechtzeitig und möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln tun. Sowohl die S-Bahn als auch die Bus-Linie 36 verkehren zwischen 16 und 20 Uhr mit höherer Frequenz.

30. Dezember 2010 | Weiterlesen
„Amphitryon“ im Theater im Stadthafen

„Amphitryon“ im Theater im Stadthafen

Sosias (Ulrich K. Müller) ist verwirrt. Die Schlacht gegen die Athener ist geschlagen, der Siegeswein ist getrunken. Jetzt hat ihn sein Herr Amphitryon zu dessen Frau Alkmene gesandt, um zu berichten, wie er sich nach ihr sehne. Und nun das! Vor dem Haus seines Herrn steht … Sosias und verwehrt ihm den Eintritt: „Hier darfst Du nicht hinein. Verschwindest Du nicht gleich, so prügel ich Dich windelweich!“ Sosias? Ja, ist er das nicht selbst? Aber da steht es, sein perfektes Ebenbild – sieht aus wie er und weiß alles über ihn. Neidlos muss er anerkennen: „Der wahre Sosias bist Du!“ „Doch wer bin ich? Ich muss doch schließlich auch was sein!“ Identität gestohlen, das philosophische Verwirrspiel beginnt. Wieder einmal sind es die Götter, die in dem Lustspiel von Jean-Baptiste Molière für Unruhe unter den Sterblichen sorgen. Göttervater Jupiter (Alexander Flache) hat die grandiose Idee, die schöne Alkmene zu beglücken und eine Liebesnacht mit ihr zu verbringen. Um ungestört zu sein, hat er seinen Diener Merkur (Jakob Kraze) mitgebracht, der als Sosias sein Liebesspiel bewacht. Jupiter selbst hat in Gestalt Amphitryons Zugang zu Alkmenes Herz und Bett gefunden. Doch nach einer opulenten Nacht steht am nächsten Morgen der echte Amphitryon (Tim Ehlert) vor der Tür bzw. dem Liegestuhl. So schnell zurück? So schnell!? Und warum will sich ihr Liebster nicht mehr an die Nacht mit ihr erinnern? Nun ist auch Alkmene (Laura Bleimund) verwirrt. Was soll dieses Spiel, will Amphitryon sich von ihr trennen? „Für wahr, Du hättest dieses Ziel mit anderen Mitteln auch erreichen können.“ Ist es Alk-mene, ein schlechter Traum, Krankheit, die den Geist zerstört oder sind gar die Tabletten des stolzen Feldherren Schuld? Zu Risiken und Nebenwirkungen … „Ich war es nicht, der gewagt sich Dir zu nahen!“ ist sich aber auch Amphitryon sicher, dass ER nicht die Nacht mit seinem holden Weib verbracht hat. Alkmenes Bruder soll bestätigen, dass er seit gestern nicht von seiner Seite wich. „This Is A Man’s World“ – bis es zum Showdown mit seinem göttlichen Ich kommt. Was bleibt? Ein „Ach!“. Und, ach ja, ein „Ja.“ Katharina de Vette (Dramaturgie) und Bettina Rehm (Inszenierung) geben Molières Komödie den passenden Schwung. Flotte Musik, spritzige Dialoge und so zum Verwechseln gut besetzte Rollen, dass man manchmal selbst ins Grübeln kommt, wer das wahre Ich verkörpert. Die Premiere ist am Donnerstag um 20 Uhr im Theater im Stadthafen zu sehen. Zum Jahresausklang finden am Silvesterabend zwei weitere Vorstellungen statt, um 18 und um 21 Uhr. Das Jahr göttlich ausklingen zu lassen, könnte allenfalls an den schon ausverkauften Vorstellungen scheitern. Weitere Aufführungen zeigt das Volkstheater Rostock dann im neuen Jahr. Allen Lesern und Theaterfreunden wünschen wir einen guten Rutsch! Als kleinen Vorgeschmack gibt es noch eine kurze Videoszene von der Probe:

29. Dezember 2010 | Weiterlesen
Zufriedenheitsstudie für Kreuzfahrthafen Warnemünde

Zufriedenheitsstudie für Kreuzfahrthafen Warnemünde

Neben den Planungen für die Kreuzfahrtsaison 2011 in Warnemünde wurde heute auch eine Zufriedenheitsumfrage für den Kreuzfahrthafen Warnemünde vorgestellt, die unter Passagieren und den Crews der Kreuzfahrtschiffe durchgeführt wurde. Dr. Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafenentwicklungsgesellschaft Rostock (HERO) und Professor Dr. Martin Benkenstein von der Universität Rostock präsentierten die Ergebnisse. Ziel der Befragung war die Zufriedenheit der Kreuzfahrtpassagiere und der Mannschaften mit dem Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde. Das Ostseeinstitut für Marketing, Verkehr und Tourismus an der Universität Rostock befragte dazu von Mai bis September dieses Jahres 1149 Passagiere – unterschieden nach Reisewechsel- und Landausflugspassagieren – sowie 445 Besatzungsmitglieder. In allen drei Gruppen konnte der Kreuzfahrthafen Warnemünde durchweg hohe Zufriedenheitswerte für sich verbuchen. Auf einer Skala von eins (sehr zufrieden) bis fünf (sehr unzufrieden) gab es Noten von 1,2 (Landausflugspassagiere), 1, 4 (Besatzungsmitglieder) und 1,9 (Reisewechselpassagiere). Bemängelt wurden neben der Verkehrsanbindung vor allem die Parksituation und fehlende touristische Informationen (insbesondere in englischer Sprache) im Kreuzfahrtterminal. Mit dem Bau des ÖPNV-Verknüpfungspunktes, der Umgestaltung des Bahnhofes sowie dem Ausbau der Bahnstrecke nach Berlin wird es bis 2014 im Verkehrsbereich positive Entwicklungen geben. Ein Parkhaus sei an diesem Standort wirtschaftlich gut zu betreiben und könnte im Rahmen der Neugestaltung der Mittelmole entstehen, erläuterte Bauermeister. Die Tourismusinformation sei leider aus dem Terminalgebäude ins Pier 7 gewandert und auch deren Existenz ist für die kommende Saison nicht gesichert. Dabei könnte diese nicht nur Informationen verteilen, sondern die Touristenströme auch gezielt lenken. Womit wir bei einem der Hauptprobleme wären. Im Vergleich zu 2007 hat sich der Kritikpunkt „Touristenüberschuss“ fast verdoppelt. Zwar zeigten sich 81,2% der Landausflugspassagiere mit dem allgemeinen Anlauf in Rostock/Warnemünde sehr zufrieden, etwa 18% (2007: 5,3%) der Befragten äußerten sich jedoch negativ über Warnemünde. Häufig zu hören war, dass es in Warnemünde und speziell am Alten Strom einfach überfüllt sei. In Rostock zeigt sich ein entgegengesetzter Trend – äußerten sich 2007 noch 17.7% negativ, waren es jetzt lediglich 8% der Befragten. Die Überfüllung des Ostseebades wirkt sich auch auf das Ausgabeverhalten während des Aufenthaltes aus. Zwar hätten 96% (2007: 82%) der befragten Passagiere während ihres Aufenthalts in Rostock/Warnemünde Geld ausgegeben, der durchschnittliche Betrag ist aber von 44,60 Euro im Jahr 2007 auf 29 Euro zurückgegangen. Zum einen fehlen die Amerikaner, denen das Geld etwas lockerer in der Tasche sitzt, zum anderen liege es aber auch an der Fülle und fehlenden Lenkung. „Wenn Sie über den Alten Strom rübergeschoben werden“, so Benkenstein, „dann haben Sie keine Lust, da irgendwo einzukehren.“ Zwar entfallen noch knapp 50 Prozent der Ausgaben auf den Bereich Shopping, allerdings mit deutlich sinkender Tendenz, waren es 2007 doch fast 80%. Zugenommen haben die Bereiche Gastronomie und Souvenirs, in denen allerdings keine großen Summen zusammenkommen. Insgesamt gaben Passagiere und Crewmitglieder 2010 rund 6,9 Millionen Euro in der Region Rostock aus. Im Vergleich zu 2007 eine Steigerung um 1,5 Millionen, jedoch „vor allem ein Mengeneffekt“, erläutert Benkenstein, „pro Nase wird nicht mehr ausgegeben, eher im Gegenteil“. Die Crews kritisierten zudem die fehlende Internetanbindung – einen WLAN-Hotspot einzurichten, ist für die kommende Saison aber bereits geplant. Das Fazit der Befragung? Durchaus positiv, allerdings mit einer deutlich sichtbaren Gefahr hinsichtlich der Überfüllung Warnemündes. Hier den Bogen nicht zu überspannen und den „Charme des kleinen Fischerortes“ zu erhalten, dürfte angesichts der Rekordzahlen bei den Anläufen 2011 kein leichtes Unterfangen werden. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in die Situation kommen, in denen einige Karibikinseln sind“, betonte Bauermeister. Die werden nicht mehr so gerne von vermögenden Touristen besucht, da sie einfach zu überlaufen sind. Die Leute müssten auch in Warnemünde vernünftig verteilt werden und das könne nur jemand, der für den Tourismus am Standort zuständig ist. Bei fast 7 Millionen Euro zusätzlicher Einnahmen, „sollte man die Kuh, die man nachhaltig melken will, auch gut füttern oder zumindest ab und zu mal streicheln“, schrieb er der Tourismuszentrale ins Aufgabenheft.

28. Dezember 2010 | Weiterlesen
161 Kreuzfahrtschiff-Anläufe 2011 in Warnemünde

161 Kreuzfahrtschiff-Anläufe 2011 in Warnemünde

2011 dürfte sich zu einem Rekordjahr für die Kreuzschifffahrt in Rostock-Warnemünde entwickeln, wie Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock, heute erklärte. Insgesamt 161 Anläufe von 33 Kreuzfahrtschiffen werden für das kommende Jahr erwartet. Dies ist nicht nur eine deutliche Steigerung gegenüber den 114 Anläufen des Vorjahres, es stellt auch den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2006 in den Schatten, als der Rostocker Kreuzfahrthafen 138 Anläufe verzeichnen konnte. Bei 111 Anläufen bildet Warnemünde das Tagesreiseziel der Kreuzfahrtschiffe. 50 Mal wird es auf Schiffen der Reedereien AIDA Cruises, Costa Cruises und Norwegian Cruise Line einen vollständigen oder teilweisen Passagierwechsel geben. Dabei werden insgesamt etwa 250.000 Seereisende aus aller Welt erwartet. Eröffnet wird die Kreuzfahrtsaison in Warnemünde am 20. April 2011 von der Marco Polo. Das 176 Meter lange Schiff der Cruise & Maritime Voyages Reederei wird im kommenden Jahr fünf Mal in Rostock zu Gast sein und beschließt am 2. Oktober auch die Riege der Kreuzfahrtriesen. Fast schon eine gute Tradition ist es, dass AIDA Cruises mit ihrem aktuellen Neubau von Warnemünde aus zu Ostsee-Kreuzfahrten startet. Im nächsten Jahr ist es die AIDAsol, die am 6. Mai zum ersten Mal in Warnemünde anlegt und den Pier 7 insgesamt 16 Mal ansteuern wird. Erstmals wird AIDA 2011 mit zwei Schiffen von Warnemünde aus starten. Unterstützung erhält die AIDAsol von ihrem baugleichen Schwesterschiff AIDAblu, für das 2011 fünf Anläufe im Terminkalender stehen. Außer der AIDAsol laufen im kommenden Jahr fünf Schiffe erstmalig Warnemünde an, darunter auch die Empress von Pullmantur Cruises, die mit 18 Anläufen am häufigsten zu Gast sein wird. Neben 13 Dreifachanläufen stehen 2011 auch wieder zwei der beliebten Vierfachanläufe auf dem Programm. Am 24. Mai werden die AIDAblu, die Celebrity Constellation, die Celebrity Eclipse sowie die Saga Pearl II in der Hansestadt begrüßt. Die Celebrity Constellation wird allerdings nicht in Warnemünde liegen, sondern am Liegeplatz 41 im Becken A des Rostocker Seehafens festmachen. Der zweite Vierfachanlauf steht für den 4. August im Kalender. Neben der Celebrity Constellation (diesmal an Pier 7), sind die Insignia, die Seven Seas Voyager sowie die Marco Polo avisiert. Warnemünde bleibt damit 2011 nicht nur Deutschlands beliebtestes Reiseziel für Kreuzfahrttouristen, freut sich Ulrich Bauermeister: „Wir haben im kommenden Jahr auch die meisten Schiffsanläufe aller deutschen Kreuzfahrthäfen zu bieten.“

28. Dezember 2010 | Weiterlesen
Arbeiten während der Weihnachtsfeiertage

Arbeiten während der Weihnachtsfeiertage

Hab ich ein Glück! Die kommenden Feiertage sind für mich freie Tage. Mein Chef hat mich ziehen lassen und ich bin gut mit der Bahn zu meiner Familie gekommen. Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich vom winterlichen Verkehrschaos verschont geblieben. Nun werde ich die Weihnachtsfeiertage mit meinen Lieben unter dem geschmückten Tannenbaum verbringen. Wir werden Geschenke auspacken, gut und reichlich essen, weihnachtliche Musik hören, Verwandte besuchen – was man zu Weihnachten halt alles so macht. Nach der betriebsamen Vorweihnachtszeit, in der alles Wichtige vor dem Jahresende noch erledigt werden musste, kehrt nun etwas Ruhe ein. Doch die Welt steht nicht still. Nicht alle werden sich über die Feiertage ins Private zurückziehen, sondern arbeiten. 120 Mitarbeiter werden sich zum Beispiel im Rostocker Südstadtklinikum pro Weihnachtstag um Notfälle und Patienten kümmern, die nicht zu Hause versorgt werden können. Krankenschwestern, Ärzte, Techniker, Service- und Küchenpersonal halten den Betrieb des Südstadtklinikums aufrecht, das am 24. und 26. Dezember das vorrangig aufnehmende Krankenhaus in Rostock ist. Wenn es Probleme gibt, läuft vieles am Informationstresen bei Arno Härter zusammen. Der Telefonist hat am 24. und 25. Dezember die Spätschicht übernommen und sorgt dafür, dass sich die Besucher im Haus zurechtfinden, Fragen der Patienten beantwortet und die Beseitigung von Störungen eingleitet werden. „Wenn man so einen Job anfängt, dann weiß man vorher, dass man auch an Feiertagen arbeiten muss“, sagt Arno Härter. „Aber Weihnachten fällt deshalb nicht aus. Die Bescherung verschiebt sich nur nach hinten.“ Auch für Jens Flachsmeyer ist es nichts Besonderes, über die Feiertage zu arbeiten. Er ist Busfahrer und Triebfahrzeugführer bei der Rostocker Straßenbahn (RSAG) und tauscht im Notfall auch mal mit Kollegen den Dienst. „Ich geh lieber arbeiten, weil ich nicht so der Weihnachtsmensch bin“, erklärt er. In diesem Jahr hat er die Frühschicht übernommen und wird Reisende mit dem Regionalzug auf der Strecke zwischen Wismar, Rostock und Tessin an ihr Ziel befördern. Am Nachmittag bleibt aber auch für ihn noch Zeit für die Familie. Insgesamt 136 Mitarbeiter der RSAG sind mit Bussen, Straßenbahnen und Regionalzügen unterwegs bzw. in der Leitstelle tätig. Sie bemühen sich darum, den ganz normalen Samstagsfahrplan einzuhalten, was bei diesen Wetterverhältnissen vermutlich gar nicht so einfach sein wird. Ob zu Fuß, mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln – schön, wenn man trotz des heftigen Winterwetters auch mal das Haus verlassen kann und an sein Ziel kommt. Neben den lieben Verwandten dürften über die Weihnachtstage für viele sicherlich auch weihnachtliche Konzerte oder Kirchenbesuche dazugehören. Für Kirchenmusiker, wie Karl Scharnweber, ist deshalb am Weihnachtsfest auch immer besonders viel los. Gleich drei Christvespern hat er am Heiligabend zu bespielen, erst für Kinder, dann für Jugendliche und später für Erwachsene – alle werden unterschiedlich musikalisch bedient. Auch am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag ist er bei den Festgottesdiensten als Kirchenmusiker in der Innenstadtgemeinde aktiv. Er kennt es auch nicht anders. Schon als Jugendlicher ist er übers Land gefahren und hat auf den Dörfern Orgel gespielt, erzählt Karl Scharnweber. „Das gehört für mich dazu. Das Musizieren ist ja auch eine schöne Arbeit.“ Seine Musizierlust beschränkt sich daher nicht nur auf die Kirchenmusik mit Orgel, Chor und Flötenkinder. Auch als freiberuflicher Künstler wird er an den Weihnachtsabenden am Flügel im kleineren Kreise für weihnachtliche Stimmung sorgen. Wichtig sind für ihn die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr. Dann kehrt auch für ihn etwas Ruhe ein, in der er sich der Familie widmen kann. Danke also allen, die über die Feiertage anderen das Leben angenehmer machen und allen Lesern eine frohe Weihnachtszeit.

24. Dezember 2010 | Weiterlesen
Weiße Weihnacht in Rostock – Schneetief Scarlett sei Dank

Weiße Weihnacht in Rostock – Schneetief Scarlett sei Dank

Rechtzeitig zum Weihnachtsfest hat Tief Scarlett in der Nacht vor Heiligabend gut zehn Zentimeter Neuschnee nach Rostock gebracht. Kräftige Nordwinde sorgten für teils kräftige Verwehungen in der Hansestadt, ebenso aber auch für beeindruckende Winterlandschaften. Am heutigen Heiligabend wird es in Rostock weiter schneiden, am ersten Weihnachtstag soll es nur noch vereinzelte Schneeschauer geben. Für den Sonntag versprechen die Meteorologen einzelne Auflockerungen – wohl der beste Zeitpunkt, um das Wintermärchen an der Ostsee zu genießen. Bereits Anfang dieses Jahres sorgten die beiden Tiefdruckgebiete Jennifer und Keziban für eine bezaubernde Winterlandschaft in Rostock und Warnemünde. Wer das Schneeschauspiel damals verpasst hat, findet hier noch einmal ein paar Impressionen aus dem verschneiten Warnemünde – als kleinen Vorgeschmack auf einen winterlichen Weihnachtsspaziergang im Ostseebad. Mit diesen Aussichten wünschen wir allen Lesern ruhige, besinnliche und weiße Weihnachtstage!

24. Dezember 2010 | Weiterlesen
Bigband Weihnacht im Moya

Bigband Weihnacht im Moya

Von wegen „I’m dreaming of a White Christmas“ – der Traum von einer weißen Weihnacht ist schon längst Wirklichkeit geworden. Während im Moya die Gäste zu Jingle Bells und dem Irving Berlin Klassiker swingten, tanzten draußen die Schneeflocken. Die Pasternack Bigband hatte gleich an zwei Abenden zum weihnachtlichen Jazzkonzert geladen. Verstärkung hatten sich die 19 Musiker um Bandleader und Saxofonist Andreas Pasternack von einer illustren Schar Sängerinnen und Sänger geholt. Gemeinsam spielten sie ein vielseitiges Programm von alten Jazzstandards, über angejazzte Interpretationen aktueller Pophits bis zu swinging Christmassongs, schließlich stand ja Weihnachten vor der Tür. Doch bevor es so richtig jazzig wurde, entlockten vier Musiker der Pasternack Bigband ihren Trompeten und Posaunen eher traditionell vorgetragene, besinnliche Weihnachtslieder. Für Auflockerung der Lachmuskeln sorgte danach die weihnachtliche Kabaretteinlage von Marga Bach. Mir ihrer frechen Berliner Schnauze kommentierte sie vor allem Äußerlichkeiten. An die Herren der ersten Reihe teilte sie ordentlich Komplimente aus. Aber mal ehrlich für seine Physiognomie konnten die Getroffenen ja wenig, ästhetisch infrage konnte man aber schon Marga Bachs Griff zur Kittelschürze stellen. Dass die Kabarettistin auch eine außerordentlich voluminöse Stimme besitzt, bewies sie noch im späteren Programm. Gemeinsam mit der Pasternack Bigband präsentierte sie ihre eigenwilligen Interpretationen bekannter Popklassiker wie „Fever“ oder „Feel Good“. Aber Marga Bach war nicht die einzige Sängerin, die den Songs der Bigband stimmliche Würze verlieh. Auch Isabel Wrech und Ines Delph steuerten gleich mehrere Songs bei. Mit 16 Jahren die jüngste Solosängerin war Anna Josephine Thamm. Sie hatte sich den Christmas Song für das Weihnachtskonzert ausgesucht. Ein beeindrucktes Raunen war im Publikum hörbar, als sie ihre Version des Titanic-Songs „My Heart will go on“ präsentierte. Komplettiert wurde die Liste der Sänger von Larry Harms und Fritz Mikefoun. Selbst Andreas Pasternack, der charmant durch das Programm führte, zeigte seine Entertainerqualitäten und ließ es sich nicht nehmen, den einen oder anderen Titel selbst zu singen. Bei „O Tannenbaum“ war dann schließlich auch das Publikum gefragt mitzusingen. Viele ließen sich sowieso gern von den swingenden Rhythmen mitreißen und wippten und schnippten ausgelassen mit.

23. Dezember 2010 | Weiterlesen
Die Neue Musikschule Carl Orff erhält Qualitätssiegel

Die Neue Musikschule Carl Orff erhält Qualitätssiegel

„Du kannst dich ruhig trauen, dir fallen die Ohren nicht ab“, sagt Manja Lange mit einem aufmunternden Lächeln zu einem Schüler. Angesichts der großen und klangmächtigen Instrumente ist er noch etwas zurückhaltend. Aber um gemeinsam zu musizieren, ist jede Stimme wichtig. Erst die Trommeln, dann verschiedene Metallophone und die großen Gongs ergeben das besondere Klangerlebnis, mit dem die Musikpädagogin der Neuen Musikschule Carl Orff die Zweitklässler der Grundschule Lichtenhagen-Dorf an einem Projektvormittag an das gemeinsame Musizieren heranführen möchte. Erst in diesem Jahr hatte sich die Einrichtung dafür das indonesische Gamelan-Instrumentarium angeschafft. Kurz vor Weihnachten machte sich die Musikschule noch ein weiteres Geschenk: das Qualitätssiegel des Verbands deutscher Musikschulen (VdM). Am Montag wurde es von Henry Tesch, Minister für Bildung und Kultur des Landes und Christiane Krüger, Vorsitzende des VdM Mecklenburg-Vorpommern, überreicht. Zuvor hatte die Musikschule in den letzten zwei Jahren an einem aufwendigen Programm zur Qualitätssicherung teilgenommen. „Wir sind ganz stolz darauf, dass wir das geschafft haben und geben auch zu: Es war nicht immer ganz einfach“, sagt die Musikschulleiterin Franziska Pfaff. Eine Steuerungsgruppe aus Angestellten, Honorarkräften und Eltern kämpfte sich dafür durch einen Berg von Formularen. Überprüft wurden dabei unter anderem die Zufriedenheit der Schüler und Lehrer, die Unterrichtsorganisation sowie die Außenwirkung der Einrichtung. „Es geht darum, beste Rahmenbedingungen für den Unterricht und beste Arbeitsbedingungen für die Kollegen zu schaffen“, so Christiane Krüger über das Ziel des aufwendigen Verfahrens. Mit dem Ergebnis der Überprüfung ist die Musikschulleiterin recht zufrieden. Besonders stolz ist die durch einen Verein getragene Musikschule auf die Vielfalt ihres Angebots. Der Bogen spannt sich dabei von der musikalischen Breitenbildung der ganz Kleinen bis zur Spitzenförderung besonders begabter Schüler. So beteiligt sich die Neue Musikschule Carl Orff an dem Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ (Jeki) in Rostock. Unabhängig vom Geldbeutel der Eltern soll es jedem Kind Instrumentalunterricht ermöglichen. Bewährt hat sich auch die enge Zusammenarbeit mit der Young Academy Rostock, eine Initiative der Hochschule für Musik und Theater zur Förderung musikalisch Hochbegabter. Dennoch gibt es auch noch einiges, was sich verändern lässt, stellt Franziska Pfaff fest. Neben dem Ausbau der Ensemblearbeit gehört auch die Weiterentwicklung zu einer Weltmusikschule dazu. Ein internationales Kollegium und Erfahrungen mit Workshops zu landesspezifischen Musikrichtungen bieten dafür hervorragende Voraussetzungen. Zurzeit hat die Neue Musikschule Carl Orff etwa 1000 Schüler aller Altersgruppen und 50 Lehrer. Neben ihrem Hauptsitz in der Rosa-Luxemburg-Straße wird auch an weiteren Außenstellen Musikunterricht erteilt. Der Unterricht richtet sich nach dem pädagogischen Konzept des Namensgebers Carl Orff und stellt die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler in den Mittelpunkt.

22. Dezember 2010 | Weiterlesen
Bilanz des Rostocker Weihnachtsmarktes 2010

Bilanz des Rostocker Weihnachtsmarktes 2010

Das war zu viel Schnee, liebe Frau Holle, zumindest für die 250 Schausteller und Marktverkäufer auf dem diesjährigen Rostocker Weihnachtsmarkt. Nach rund vierwöchigem Jahrmarktstrubel in der Rostocker Innenstadt in der Vorweihnachtszeit gibt es für sie, anders als in den letzten Jahren, deshalb wenig Grund zum Jubeln. „Uns hat außerordentlich schlechtes Wetter erwischt“, resümiert Jörg Vogt, Chef des Rostocker Weihnachtsmarktes. Schnee, Glatteis und Kälte hätten dazu geführt, dass „vor allem auswärtige Besucher aus Mecklenburg-Vorpommern nicht so in der Anzahl kamen, wie wir das sonst erlebt hatten.“ Besonders hart hat es die Fahrgeschäfte erwischt. Bei starkem Schneefall wollten nur wenige in ein offenes Karussell steigen. Weniger vom schlechten Wetter gebeutelt seien die gastronomischen Stände gewesen. Bei den Händlern war die Nachfrage vom Angebot abhängig. Vor allem winterliche Artikel wie Mützen, Schals und Handschuhe verkauften sich gut, so Jörg Vogt. „Wir gehen davon aus, dass wir im Mittel rund 20 Prozent weniger Umsatz und auch Besucher gehabt haben, als wir das aus den letzten Jahren gewohnt sind“, lautet sein abschließendes Fazit vom Rostocker Weihnachtsmarkt 2010. Positiv fällt hingegen das Resümee des Historischen Weihnachtsmarktes aus, der sich zum ersten Mal auf dem Gelände des Klosters zum Heiligen Kreuz befand. „Unsere Befürchtungen, dass wir dort nicht gefunden werden, haben sich ganz schnell aufgelöst. Wir hatten sogar 20 Prozent mehr Besucher, die uns schon regelrecht gesucht haben. Und wenn sie uns gefunden haben, waren sie begeistert, was zum Großteil auf das historische Ambiente zurückzuführen ist“, fast Ulrich Keil, Organisator des Historischen Weihnachtsmarktes, seine Eindrücke zusammen. Trotz der Umsatzeinbußen – die Schausteller sind auch in diesem Jahr wieder bereit, etwas abzugeben. Insgesamt 6600 Euro spenden sie für den guten Zweck. Die Gelder kommen der Krebsforschung der Universität Rostock, der Kinderhilfe Schmarl und der Marienkirche zugute, informierte Marlies Urbigkeit vom Schaustellerverband heute bei der Spendenübergabe. Am Mittwoch um 20 Uhr schließt der größte und sowieso schönste Weihnachtsmarkt in Norddeutschland seine Pforten. All jene, die nicht genug bekommen von Glühwein, Rauchwurst und Backbananen, können es sich bei der 5. Schlemmermeile vom 27. Dezember bis einschließlich 2. Januar noch einmal schmecken lassen. Vom Brunnen der Lebensfreude bis zum Universitätshauptgebäude werden dann noch einmal rund zehn Hütten mit weihnachtlichen Gaumenfreuden aufwarten. Auch die Fans des Historischen Weihnachtsmarktes dürfen sich auf eine Verlängerung freuen. In der Zeit der Rauhnächte, also von der Wintersonnenwende bis zum 2. Januar (eigentlich 6. Januar) sollen hier die Geister und Kobolde ausgetrieben werden, so wie es in vorchristlicher Zeit und auch während der Christianisierung noch üblich war.

20. Dezember 2010 | Weiterlesen
Emergenza Newcomerband Festival im Jaz

Emergenza Newcomerband Festival im Jaz

„Überraschung: Der Weihnachtsmann ist eine Frau“. Nun, das war nicht die einzige Überraschung am Auftritt der Band „Scumfuck“, von deren Gitarrist diese Aussage stammt. Zunächst einmal bewegt sich die Musik dieser Band irgendwo im Niemandsland zwischen Grindcore und Kinder- bzw., passend zur Jahreszeit, Weihnachtsliedern. Überraschend war neben dem wirren Stilmix zudem die Tatsache, dass es sich eben um eine Frau handelte, die sich da durch die Lieder kreischte und grunzte. Alles andere als alltäglich im Bereich härterer Rockmusik. Zum Abschluss des Abends konnte die Band mit Liedern wie „Der Weihnachtsmann ist mein Freund“ oder „Rentier of Death“ in Kombination mit dem Auftreten auf jeden Fall noch einmal für Aufsehen sorgen. Sogar für die nächste Runde hat es gereicht. Aber der Reihe nach. Am Freitag und Samstag spielten jeweils acht Bands im Rostocker Jugendalternativzentrum (Jaz) um den Einzug in die nächste Runde des Emergenza Newcomerband Festivals. Die Zwischenrunde wird im April oder Mai, wie bereits im letzten Jahr, im Mau Club stattfinden. Wer sich dort durchsetzt, fährt nach Berlin. Gegründet wurde Emergenza im Jahre 1992 in Italien. 1996 kam die Veranstaltung nach Deutschland. Mittlerweile gibt es weltweit in 170 Städten Festivals dieser Art. So kämpften beispielsweise am Freitag auch in Sydney mehrere Bands um den Einzug in die nächste Runde. Wer sich im internationalen Wettbewerb am Ende durchsetzt, darf sich über die Finanzierung einer CD-Produktion oder über eine internationale Tour freuen. In Deutschland verdanken Bands wie Emil Bulls oder Itchy Poopzkid den Emergenza Festivals ihren Durchbruch. In erster Linie geht es dem Veranstalter aber darum, einer Vielzahl von Nachwuchsbands eine Plattform zu bieten, auf der sie sich präsentieren können. Den Anfang machten am Samstagabend Vertigo Smog mit Funkrock. Die Band sorgte insbesondere durch ihr schrilles Auftreten für Aufmerksamkeit, wobei die Platzierung der Band als Auftakt womöglich etwas unglücklich gewählt war. Ein bereits aufgewärmtes Publikum wäre sicherlich mehr auf die Band eingegangen. Die verrückten Outfits, die die Band auf Flohmärkten zusammenstellt, betrachten die vier Musiker als eine Art Ventil, die auch als Kritik an der heutigen Popkultur zu verstehen ist. „Wir stehen ernsthaft hinter der Musik, aber wir nehmen uns nicht zu ernst“, beschreibt die Band ihr Auftreten. Schmmoos, die auch im Vorjahr schon dabei waren, spielten als zweite auf und wären mit ihrem gute Laune Rock vielleicht die bessere Wahl als Opener gewesen. Jedenfalls hat es für die Band auch in diesem Jahr wieder gereicht, um die Zwischenrunde zu erreichen. Trust Fate aus Greifswald hatten anschließend zunächst ein wenig mit dem Sound zu kämpfen, wobei man den Technikern an diesem Abend trotzdem ein großes Lob ausstellen muss. Denn alle Bandwechsel konnten schnell vollzogen werden und der Sound war stets druckvoll. Keine Soundprobleme gab es dagegen bei Mexicola, die ebenfalls im Vorjahr die zweite Runde erreichten. Sie zogen die Zuhörer mit ausufernden Arrangements mit bis zu neun Minuten Länge und Klangexperimenten zwischen Post Rock, Stoner Rock und Progressive Rock in ihren Bann. Anschließend wurde die Gangart mit Bands wie Terminate, Message in Blood oder Left Return deutlich härter. Left Return aus Torgelow schienen zudem ihren Fan Club im Schlepptau zu haben und wurden mit Sprechchören auf der Bühne begrüßt. Wenig überraschend konnten sie sich am Ende mit den meisten Stimmen für die nächste Runde qualifizieren. Außerdem erreichten auch Terminate und Mexicola die Zwischenrunde. Die Zuhörer bekamen jedenfalls über den ganzen Abend jede Menge Rock, Metal und nun ja Scumfuck zu hören. Letztendlich waren alle Bands gut und hätten es verdient gehabt, im Frühjahr im Mau Club spielen zu dürfen, was natürlich nicht möglich ist. Aber nächstes Jahr wird es ja wieder eine Chance geben und vielleicht klappt es ja dann.

20. Dezember 2010 | Weiterlesen
Ausstellung „Mince Pies #1“ in der Wolkenbank eröffnet

Ausstellung „Mince Pies #1“ in der Wolkenbank eröffnet

Hand aufs Herz: Wer von Euch denkt bei „Mince Pies #1“ allen Ernstes zuallererst an zeitgenössische Kunst? Niemand? Das könnte sich nun ändern, denn genau auf diesen Namen hört die neue Ausstellung in der Galerie „wolkenbank“. Wem Mince Pies gar nicht geläufig sind, dem sei gesagt, dass es sich dabei um mit einer Fruchtmischung gefüllte Gebäckstücke handelt, die in Großbritannien in der Weihnachtszeit um den Jahreswechsel herum gegessen werden. Jahreszeitlich gesehen passt der Name also schon einmal, aber wie verträgt sich das Ganze nun mit zeitgenössischer Kunst? Galerist Holger Stark wählte den Titel bewusst, um auf den humorvollen Charakter der Ausstellung hinzudeuten. Diese soll ein wenig einen Kontrast zu den sonst konzeptionell sehr anspruchsvollen Ausstellungen in der wolkenbank galerie darstellen. Deshalb gab es für die eingeladenen Künstler auch lediglich eine Vorgabe, um die sich die Arbeiten drehen sollten, und zwar die Farbe braun. Wie die Künstler das Thema angehen und welche Medien sie dabei verwenden, blieb ihnen völlig freigestellt. Insgesamt 17 nationale und internationale Künstler, wie Christin Wilcken, Tanja Zimmermann oder Udo Rathke, sind in der Ausstellung vertreten, die darüber hinaus auch das einjährige Bestehen der Galerie feiert. Einige der Künstler, wie beispielsweise Tim Kellner aus Rostock oder Lennart Alves aus Schweden, hatten im Laufe des Jahres bereits eigene Ausstellungen in der Galerie „wolkenbank“. Andere, wie Holger Lippmann oder Janet Zeugner, werden im kommenden Jahr mit Personalausstellungen in der „wolkenbank“ zu Gast sein. Bei einer derartigen Bandbreite an Künstlern ist natürlich auch die Ausstellung entsprechend vielseitig ausgefallen. Da gibt es Malerei auf Plexiglas neben einer Videoinstallation oder Arbeiten mit Backsteinen und Papier, aber auch Linolschnitt, Collagen, Lichtobjekte oder Kohlezeichnungen. Zu viel, um alles an dieser Stelle aufzuzählen. Eines sollte jedoch noch erwähnt werden, denn passend zu einer Ausstellung, die auf den Namen eines süßen Gebäcks hört, lässt sich doch tatsächlich ein Kunstwerk, das aus Schokolade besteht darin finden. Dieses wurde von Tim Kellner beigesteuert. Probieren darf man davon aber leider nicht. So stellt „Mince Pies#1“ eine gelungene und sehr vielseitige Geburtstagsausstellung dar, die zudem einen kleinen Vorgeschmack auf das gibt, was die Besucher im nächsten Jahr erwartet. „Mince Pies #1“ ist darüber hinaus, wie der Name bereits vermuten lässt, als Ausstellungsreihe geplant. Auch zum zweijährigen Bestehen der Galerie soll es eine Ausstellung geben, die alte und neue Künstler zusammenfasst. Wer nun auch einmal von den „Plätzchen“ probieren möchte, der hat dafür übrigens noch bis zum 22. Januar Zeit. Aber schön die Finger von der Schokolade lassen.

19. Dezember 2010 | Weiterlesen