Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

„Die Chinesische Nachtigall oder die Macht der Musik“

„Die Chinesische Nachtigall oder die Macht der Musik“

Wundervoll, was man im Volkstheater alles erleben kann. Da wird das kleine Ateliertheater zum chinesischen Kaiserreich mit Wald, Wiese, See und natürlich einem prunkvollen Kaiserhof. Und nur ein Schauspieler, Jörg Schulze, schlüpft in alle Rollen, die nötig sind, um „Die Chinesische Nachtigall oder die Macht der Musik“ zu erzählen. Das Märchen von Hans Christian Andersen wurde von Annette Geller und Gudrun Skupin bearbeitet und hat nicht gerade wenig Rollen. Gleich einen ganzen internationalen Hofstaat mit Haushofmeister, Speise-, Tanz-, Wein-, Kleider-, Turm- und Bademeister sowie dem Küchenpersonal verkörpert Jörg Schulze und nicht zu vergessen den chinesischen Kaiser höchstselbst. Der will unbedingt die Nachtigall haben, von der er in einem Buch gelesen hat und die bei ihm im Reich leben soll. Also beauftragt er seinen Haushofmeister, sie an seinen Hof zu holen. Das Schöne an der Inszenierung von Sonja Hilberger ist, dass die Besucher den Haushofmeister nicht nur bei der Suche nach der Nachtigall beobachten, sondern ihn auch dabei begleiten können. Doch bevor es losgeht, muss erst einmal geklärt werden, wie eine Nachtigall überhaupt aussieht. Die Kinder wissen natürlich, dass sie nach einem Vogel Ausschau halten müssen. Und so lassen sie sich auch nicht vom Muhen der Kühe, dem Quaken der Frösche und dem Ruf des Kuckucks täuschen, als sie durch die Wiesen, am See entlang oder in den Wald hinein streifen, die alle im Ateliertheater entstanden sind. Schließlich entdecken sie den begehrten Vogel. Am Gesang haben sie ihn erkannt, der an der E-Gitarre von Andreas Schaake intoniert wird. Aber ob die Nachtigall auch mit an den kaiserlichen Hof kommt? „Mein Gesang klingt hier draußen am besten“, sagt sie für all jene, die genau hinhören. „Aber wenn der Kaiser es wünscht, mit dem größten Vergnügen.“ Wie es der Nachtigall am kaiserlichen Hof ergeht und ob selbst der Kaiser wirklich immer alles bekommt, was er haben will – das könnt ihr am besten selbst in einer Vorstellung erleben. Besonders den jüngeren Theaterbesuchern ab vier Jahren sei diese sehr gelungene Inszenierung ans Herz gelegt. Es ist toll, wie das kurzweilige Theaterstück ohne aufwendiges Bühnenbild und prachtvolle Kostüme die Fantasie der kleinen Zuschauer beflügelt und sie aktiv in die Handlung einbindet. Auch noch nach der Vorstellung kommt die sechsjährige Lilly nicht aus dem Staunen heraus. „Wie der das alles allein gemacht hat?“, fragt sie sich, als sie mit ihrer Kindergartengruppe bereits wieder im Foyer stehen. Auch Nele und Emil, beide fünf Jahre alt, sind noch hin und weg. „Schööön!“ fanden die beiden ihren Theaterbesuch, vor allem das Tanzen hat sie begeistert. In diesem Jahr kann „Die Chinesische Nachtigall oder die Macht der Musik“ noch einmal am 23. Dezember im Ateliertheater im Großen Haus des Volkstheaters besucht werden. Dann wieder am 5., 11., 12., 27., 30. und 31. Januar sowie am 27. Februar.

19. Dezember 2010 | Weiterlesen
Warnemünder Wiehnachtstied und Winter in Warnemünde

Warnemünder Wiehnachtstied und Winter in Warnemünde

Wer zum Jahreswechsel an Veranstaltungen in Warnemünde denkt, dem fällt natürlich sofort das Feuerwerk „Leuchtturm in Flammen“ ein. An den Warnemünder Weihnachtsmarkt, der genau genommen Warnemünder Wiehnachtstied heißt, denken wahrscheinlich die wenigsten Rostocker gleich als erstes. Das ist letztlich nicht weiter verwunderlich, da dieser auch gar nicht mit seinem großen Bruder, dem Rostocker Weihnachtsmarkt, in Konkurrenz treten möchte. Weihnachtliche Stimmung soll aber natürlich dennoch auf dem westlichen Kirchenplatz entstehen. Und so kann auch rund um den stolzen 12 Meter hohen Weihnachtsbaum Glühwein getrunken oder Crêpes gegessen werden, während sich der Nachwuchs im Karussell vergnügt. Sonntags kommt auch schon mal der Weihnachtsmann vorbei und beschenkt die lieben Kleinen. Am Donnerstagabend dieser Woche war die Besucherzahl zugegebenermaßen recht gering, was aber wohl in erster Linie den Schneemassen geschuldet war. Diese brachte das Tief Petra, das in Rostock unter anderem für Schulausfall sorgte, auch nicht zu knapp nach Warnemünde. Bei solchen Wetterbedingungen hatten viele Warnemünder alle Hände voll zu tun mit Schnee schippen oder steckten im Berufsverkehr fest. So war es zudem wenig verwunderlich, dass auch der Alte Strom um die Abendzeit praktisch menschenleer war. Bis auf eine Handvoll Unerschrockene, machten es sich die meisten wohl lieber im heimischen Wohnzimmer gemütlich. Allerdings lohnt sich gerade durch den vielen Schnee ein Ausflug nach Warnemünde allemal. Hobbyfotografen werden zahlreiche winterliche Motive finden und die Kinder jede Menge Spaß im Schnee haben. Ein wenig kälteresistent solltet Ihr natürlich sein, aber zum Aufwärmen könnt ihr im Anschluss an den Strandspaziergang ja mal bei der Wiehnachtstied vorbeischauen. Dieser sei darüber hinaus auch all denjenigen ans Herz gelegt, die den Menschenmassen des Rostocker Weihnachtsmarktes entfliehen und stattdessen lieber in gemütlicher Atmosphäre die vorweihnachtliche Stimmung genießen möchten.

18. Dezember 2010 | Weiterlesen
Zoo und Sportvereine streiten um Barnstorfer Wald

Zoo und Sportvereine streiten um Barnstorfer Wald

Scheitert der Aufstieg des FC Hansa Rostock in die Zweite Bundesliga am Bau des Darwineums? Vielleicht ist das etwas überspitzt formuliert und zur Polarisierung geeignet. Aber das nimmt Dr. Jens Schweder, Vorsitzender des TC Fiko Rostocker Triathlonclub Rostock e.V., in Kauf, um die Interessen der Läufer im Barnstorfer Wald zu vertreten. In dem nicht nur bei Sportlern beliebten Stadtwald hat der Rostocker Zoo vier Hektar eingezäunt. Gut die Hälfte davon wird das Darwineum selbst einnehmen. Der Rest wird durch Besucherwege und Abstandsflächen verbraucht. Durch die Baumaßnahmen ändert sich die Wegführung im Barnstorfer Wald und beeinflusst dadurch die Trainingsbedingungen der Sportler. Für heute Nachmittag hatten deshalb die Sportvereine und der Zoo einen Termin vereinbart, in dem die unterschiedlichen Interessen besprochen und nach einem Kompromiss gesucht werden sollte. Zuvor gab Dr. Jens Schweder jedoch schon eine gemeinsam erarbeitete Erklärung der Sportvereine an die Presse weiter, die daraufhin für einigen Wirbel sorgte. Auch unter den anderen Sportvereinen, die darin erwähnt wurden. In Abstimmung mit dem FC Hansa Manager Stefan Beinlich, der bei dem Gespräch nicht anwesend war, distanzierte sich Ralf Skopnik, Vorsitzender des Leichtathletikvereins 1. LAV, von dieser Art der Verständigung. „Wir möchten uns dafür entschuldigen, dass diese Erklärung, die Grundlage dieses Gesprächs sein sollte, ohne unser Wissen an die Presse weitergeleitet wurde. Dagegen möchten wir uns verwahren. Denn der Sport und der Zoo sind durchaus wertvolle Partner“, so Ralf Skopnik. Dennoch brennen den Sportlern die Baumaßnahmen sprichwörtlich unter den Sohlen. „Die Trainingsbedingungen verschlechtern sich“, sagte Dr. Jens Schweder. Dabei gehe es nicht nur um den 200 Meter langen Querweg, sondern um die Fläche, auf der sich die unterschiedlichen Interessengruppen dann mangels Ausweichmöglichkeiten ballen würden. „Man muss sich bekennen. Will man Leistungsspitzensport in Rostock haben auf der Laufseite, dann muss man sich um diese Bedingungen kümmern. Wir laufen Gefahr, dass Athleten wie Ulrike Maisch keine Europameister im Marathon werden bei uns, weil sie einfach nicht mehr in Ruhe und gesund auf dem Waldboden trainieren können“, gab er zu bedenken. Als „Psychoschocker“ bezeichnete Reinhard Wolff vom Kreisleichtathletikverband die Aussicht für die Sportler, am neuen Zaun entlang laufen zu müssen. Doch während die Sportler ein Problem mit dem Flächenkonzept des Darwineums haben, versucht Zoodirektor Udo Nagel damit ein anderes zu lösen, nämlich das Menschenaffenproblem. „Wir müssen die Anlage in dieser Größenordnung bauen, sonst genehmigt uns das europäische Artenschutzprogramm das nicht. Die Alternative wäre die Menschenaffen abzugeben“, erklärte Udo Nagel. Dass das wiederum Einfluss auf die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Zoos habe, wovon auch die Sicherheit der etwa 100 Arbeitsplätze im Zoo abhängt, weist auf die wirtschaftliche Bedeutung des Zoos hin. Denn nicht nur die Menschenaffen sollen vom Darwineum profitieren. Als Leuchtturmprojekt soll das Edutainment-Angebot, das mit einer Kombination aus musealer und zoologischer Ausstellung den Besuchern die Geschichte der Evolution näherbringen soll, weit über die Stadtgrenzen hinausstrahlen und Touristen aus anderen Bundesländern anlocken. Nicht zuletzt wegen dieser Maßgabe wird das Darwineum auch vom Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern mit EU-Mitteln in Höhe von 22,8 Millionen Euro gefördert. Der Zoo soll damit zukunftssicher gemacht werden, gerade auch, weil er sich mit anderen Freizeitangeboten wie zum Beispiel dem Ozeaneum in Stralsund vergleichen lassen muss und um Besucher ringt. „Der Sport ist aber auch ein Wirtschaftsfaktor“, warf Dr. Jens Schweder ein. „Daran hängen Trainer und Leistungssportler. Wenn ihre Trainingsbedingungen verschlechtert werden, dann ziehen sie weg oder hören auf, weil sie keinen Erfolg mehr haben und kein Geld verdienen. Damit sind auch Arbeitsplätze verbunden.“ Dass der Zoo durchaus bereit ist, auf die Bedürfnisse der Sportler einzugehen, hatte Udo Nagel bereits in der Vergangenheit deutlich gemacht und einen Kompromissvorschlag vorbereitet. „Wenn es aus naturschutzrechtlicher Sicht möglich ist, dann würden wir auf unsere Kosten einen Weg freischneiden, sodass es wieder einen Rundlauf gibt“, bot er an. „Wir würden auch das Versprechen eingehen, dass dieser Status-Quo in den nächsten 10 bis 15 Jahren erhalten bleibt.“ Auch seitens der Sportfunktionäre wurde Entgegenkommen signalisiert. „Wir wollen auch helfen. Wir müssen was gemeinsam machen. Warum soll der Sport nicht integriert werden?“ sagte Bernhard Trespe vom 1. LAV. Dennoch wollte man sich heute noch nicht auf einen Kompromiss einigen und will am 21. Januar zu einem weiteren Gespräch zusammenkommen. Unterdessen hat der Zoo auch an anderen Fronten mit guten und schlechten Nachrichten zu kämpfen. Die Gute ist, dass die Spendenbereitschaft für das Darwineum und die Aktion „Schaffen für die Affen“ ununterbrochen anhält. So wurde heute vom Center Manager des Ostsee Parks Jens Fleischer eine Spende von 4500 Euro überreicht, die im vergangenen Jahr mit einem Spendenkegel im Einkaufszentrum gesammelt wurde. Er persönlich versteht die ganze Aufregung um das Darwineum nicht. „Es ist ein tolles Projekt, ein richtiges Highlight für Rostock“, sagt er begeistert. Das dürften einige Randalierer auf dem Weihnachtsmarkt wohl leider anders sehen, die nun schon zum zweiten Mal den Stand des Zoos demoliert haben, wie der Zoodirektor am Abend bekannt gab.

17. Dezember 2010 | Weiterlesen
Neuer Schnee und schulfrei dank Tief Petra

Neuer Schnee und schulfrei dank Tief Petra

Der Unterricht ist schon längst zu Ende, trotzdem treiben sich Moritz, Nils, Cornelia und ein paar ihrer Mitschüler noch auf dem Schulhof der Borwinschule herum und veranstalten eine Schneeballschlacht. „Wir feiern, dass morgen schulfrei ist“, freut sich Moritz. Einer stürmischen Dame namens Petra haben sie das zu verdanken. Sturmtief Petra, welches bis zu 20 Zentimeter Neuschnee, starke Windböen und gefrierende Nässe mit sich bringt, beherrscht derzeit unsere Wetterlage, die voraussichtlich noch bis Freitag anhalten wird. Auf den Verkehrswegen ist dadurch mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Auch der Schülerverkehr wird davon betroffen sein. Deshalb hat Bildungsminister Henry Tesch nach Absprache mit dem Innenministerium und dem Wetterdienst von Hiddensee heute entschieden, dass morgen in den Schulen des Landes kein Unterricht stattfindet. „Es geht darum, Gefährdungen für Schülerinnen und Schüler, die aufgrund der extremen Wetterlage und der schwierigen Verkehrssituation gegeben sind, auszuschließen“, teilte er mit. Trotz des unterrichtsfreien Tages sind die Schulen jedoch geöffnet und die Kinder können bei Bedarf betreut werden. Auch eine sichere Heimfahrt soll gewährleistet werden. Dieses Angebot wollen Moritz, Nils und Cornelia jedoch nicht in Anspruch nehmen. „Wir schlafen morgen erst einmal aus und genießen den freien Tag“, sind sich die drei Neuntklässler einig. Nils will seinen freien Tag am PC verbringen. Moritz überlegt zum Rodeln nach Kösterbeck zu fahren. Wenn die Straßen dorthin unpassierbar sind, geht er zu Fuß, sagt er entschlossen. Cornelia ist froh, dass sie morgen ihren Vortrag im Fach AWT (Arbeit, Wirtschaft, Technik) nicht zu halten braucht. Und auch die angekündigte Biologie-Arbeit muss wohl morgen ausfallen. „Schade“, bedauert Moritz als einziger, „Biologie, ist eigentlich mein Lieblingsfach.“ Dass morgen schulfrei ist, hat sich aber noch nicht bei allen Rostocker Schülern herumgesprochen. Das wurde heute Nachmittag zumindest auf dem Weihnachtsmarkt deutlich, den einige Jugendliche besuchten. Teils heftige Schneewehen und starker Niederschlag führten jedoch dazu, dass nicht alle Fahrgeschäfte geöffnet hatten und auch einige Weihnachtsmarktbudenverkäufer kapitulierten vor dem unwirtlichen Wetter und schlossen ihre Geschäfte frühzeitig. Nur Juliane Schultze vom Candy-Man-Shop am Kröpeliner Tor hielt eisern durch. Und wie läuft das Weihnachtsgeschäft so? „Naja, nicht so bombig bei dem Wetter. Aber was soll man machen“, zuckt sie mit den Schultern, um dann doch noch ihre gebrannten Nüsse und Schokofrüchte zwei Kunden anzubieten. Auch auf den Straßen haben die Verkehrsteilnehmer mit den Schneemassen und der Glätte zu kämpfen. „Wir sind rund um die Uhr in regelmäßigen Abständen im Einsatz“, sagt Steffen Böhme Vertriebsleiter der Stadtentsorgung Rostock. Mit voller Kapazität, das heißt, mit 30 Räumfahrzeugen sind die 50 bis 70 Mitarbeiter auf Rostocks Straßen und Gehwegen unterwegs, um die Flächen im öffentlichen Raum zu beräumen. Schwierigkeiten gäbe es derzeit keine, sagte Steffen Böhme am Abend. „Wir haben alles sehr gut im Griff.“ Aber ob das ausreicht? Den Traum von der weißen Weihnacht hatten die Räumfahrzeuge am Abend auf den Rostocker Hauptstraßen zumindest noch nicht weggefegt. Also liebe Leser, wenn ihr doch noch raus vor die Tür müsst, dann seid schön vorsichtig, damit ihr wieder heil nach Hause kommt.

16. Dezember 2010 | Weiterlesen
3. Tannenbaumwerfen 2010 im Rostocker Seehafen

3. Tannenbaumwerfen 2010 im Rostocker Seehafen

„Have a rope ready for a christmas tree“, erschallte es heute zu den Schiffen im Seehafen herüber. Mit einem kleinen Nebelhorn hatte Folkert Janssen zuvor die Rilana lautstark angekündigt. Geladen hatte der Kutter rund 20 Nordmanntannen. Diese sollten noch rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest an die Schiffsbesatzungen im Rostocker Seehafen verteilt werden. Als Weihnachtsbaum sollen sie den internationalen Gästen die weihnachtliche Tradition näher bringen und sie auf das Fest einstimmen. Seemannsdiakon Folkert Janssen von der Seemannsmission Rostock ist dafür extra in den Mantel des heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer, geschlüpft. Der Seelsorger ist in einer Seefahrerfamilie aufgewachsen und auch selbst zur See gefahren. „An Bord hatten wir immer einen Tannenbaum“, erzählt er. „Damals gehörte sich das noch so, dass man von der Reederei einen ordentlichen bekam. Das ist heute nicht mehr immer so, deswegen springen wir hier ein.“ Veranstaltet wird die Aktion „Tannenbaumwerfen“ vom Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock. Vor drei Jahren hatte sie dort mit der Wanderausstellung „Weihnachten auf See“ des Nordmann Informationszentrums ihren Anfang genommen. Seither sponsert das Hamburger Unternehmen die acht- bis zehnjährigen Bäume, die auf einer dänischen Tannenbaumplantage aufgewachsen sind. Geschäftsführer Jürgen Hagenkötter höchstpersönlich hat den Transport der Tannen nach Rostock übernommen und lässt sich auch die Übergabe an die Schiffe vom Kutter Rilana aus nicht entgehen. In seiner Heimatstadt Hamburg wurde diese Aktion in diesem Jahr bereits zum 14. Mal durchgeführt und ist dort schon zu einer festen Tradition geworden. Und wer hat das „Tannenbaumwerfen“ erfunden? Na, Jürgen Hagenkötter selbst. Auch er stammt aus einer Seefahrerfamilie. Vor einigen Jahren hatte er dann die Idee, den Seeleuten auf diese Weise zu Weihnachten eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Und das kommt „unheimlich gut“ an, berichtet er über die Reaktionen auf dieses Geschenk. „Die Besatzungsmitglieder stehen dann zu dritt an der Reling, freuen sich und winken. Noch nicht ein einziges Mal wurde ein Tannenbaum zurückgewiesen.“ Diese erfreuliche Regel sollte aber mit dem Rostocker „Tannenbaumwerfen 2010“ ihre erste Ausnahme erhalten. Und das auch noch gleich beim ersten Schiff. Kulturbanausen! Dafür freuten sich die Crewmitglieder der anderen 20 Schiffe um so mehr. Mit Schmeißleinen zogen sie die Bäume vom kleinen Kutter, der von Kapitän Kriesel gesteuert wurde, auf die großen Schiffe. Bei den kleineren gelang die Übergabe direkt auf Augenhöhe. Von Werfen kann man dabei aber eigentlich nicht sprechen, eher von einer Übergabe. Damit war man allerdings sowieso auf der sicheren Seite. Denn es könne beim Werfen durchaus auch mal vorkommen, dass das gute Stück im Wasser landet, erzählt Jürgen Hagenkötter. Insgesamt wurden 30 Schiffe in Rostock mit Nordmanntannen zum Weihnachtsfest ausgestattet. Einige hatten schon in der letzten Woche ihre Bäume erhalten, nachdem der erste Termin ausgefallen war.

15. Dezember 2010 | Weiterlesen
Castor-Transport nach Lubmin über Rostock?

Castor-Transport nach Lubmin über Rostock?

Ein Zug mit vier Castor-Behältern rollt auf unser Bundesland zu. Gestern Abend ist er aus dem südfranzösischen Aix-en-Provence losgefahren. Hoch radioaktive Brennstäbe, die zuvor in der Atomanlage Cadarache aufgearbeitet wurden, sollen damit transportiert werden. Insgesamt handelt es sich wohl um 52 Brennstäbe vom ehemaligen Atomfrachter „Otto Hahn“ und 2000 bis 3000 Brennstäbe aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe. Ziel ist Lubmin bei Greifswald, wo das hoch radioaktive Material eingelagert werden soll. Nach aktuellen Berichten wird der Zug wahrscheinlich die Strecke über Schwerin und Stralsund nehmen und damit auch über Rostock fahren, bevor er am Donnerstag sein Ziel im vorpommerschen Seebad erreichen soll. Vor dem Rostocker Hauptbahnhof haben bereits gestern Abend Aktivisten vom Rostocker Atomnetzwerk und dem AntiAtombündnis NordOst ihr Zelt aufgeschlagen. Mit einer Mahnwache wollen sie ihren Unmut gegen die Atompolitik der Bundesregierung ausdrücken und gegen die Castor-Transporte protestieren. Ganz allgemein geht es ihnen aber auch darum, das Wort Demokratie mit Leben zu füllen. „Wir wollen im öffentlichen Raum deutlich machen, dass Demokratie etwas ist, was uns alle angeht. Nicht nur wir, sondern auch Generationen nach uns werden durch die Entscheidung einiger Weniger beeinflusst“, sagt Rebecca Südmersen. „Es geht mir nicht darum, dass wir lokalpatriotisch sagen, wir wollen keinen westdeutschen Müll in Mecklenburg-Vorpommern. Wir wollen den Castor-Transport zum Anlass nehmen, um deutlich zu machen, dass wir mit der Energiepolitik der Bundesregierung absolut nicht einverstanden sind. Wir fordern, dass die Atomkraftwerke abgeschaltet werden und auf 100 Prozent erneuerbare Energien umgestellt wird,“ bekräftigt die 25-Jährige Rostockerin. Auch Daniel ist mit der Politik der Bundesregierung unzufrieden: „Ich habe nicht das Gefühl, dass die Meinungen der Menschen berücksichtigt werden. Deshalb müssen wir laut sagen, was wir wollen,“ kritisiert der 28-jährige Bildungsreferent. Trotz frostiger Temperaturen und Schnee verharren die Aktivisten auf dem Konrad-Adenauer-Platz vor dem Rostocker Hauptbahnhof aus. Mit weit sichtbaren gelb-schwarzen Plakaten und in Gesprächen wollen sie Passanten auf das Thema aufmerksam machen und dafür sensibilisieren. Dass sie damit diesen Castor-Transport nicht aufhalten werden, ist ihnen durchaus bewusst. „Die Mahnwache direkt kann natürlich nicht viel ändern, aber wir wollen präsent sein und zeigen, dass wir nachhaltig für unsere Mitmenschen sorgen wollen,“ so der Atomkraft-Gegner. Bereits in den vergangenen Tagen und Monaten haben die umstrittenen Castor-Transporte Proteste und Demonstrationen hervorgerufen. Auch in Rostock wurde mehrmals Atom-Alarm ausgerufen. Heute soll der Zug mit den Castor-Behältern die deutsche Grenze passieren und am Donnerstag in Lubmin eintreffen. Mehrere Protestaktionen sind auf der etwa 1500 Kilometer langen Strecke geplant. Begleitet wird der Transport von einem Großaufgebot an Polizeikräften und Sicherheitsmaßnahmen. Welchen Weg der Zug genau nehmen wird, wird aus taktischen Gründen erst kurzfristig entschieden. Der Castor Ticker informiert in regelmäßigen Abständen über den Aufenthalt des Zuges.

15. Dezember 2010 | Weiterlesen
3. Weihnachtschorkonzert in der Heiligen-Geist-Kirche

3. Weihnachtschorkonzert in der Heiligen-Geist-Kirche

Zur Weihnachtszeit gehört Musik, ganz klar. Spätestens, wenn man im Radio zum ersten Mal den ultimativen Radio-X-Mas-Song-Klassiker „Last Christmas“ von Wham hört, weiß man, es ist wieder so weit und man darf sich bis zum Jahresende auf weitere Wiederholungen des Hits aus den Achtzigern freuen. Bevor es jedoch zu viel wird, sollte man vielleicht lieber mal das Rundfunkgerät abschalten und selber singen oder musizieren. Oder, wer es eher passiver, aber dafür live mag, kann ja eins der vielen Weihnachtskonzerte besuchen, die es im Dezember zahlreich in Rostock zu erleben gibt. Die Qual der Wahl hatte man zum Beispiel auch am dritten Advent. Ich habe schließlich das Weihnachtschorkonzert in der Heiligen Geist Kirche besucht. Mit Erstaunen konnte ich hier feststellen, wie vielfältig weihnachtliche Chormusik sein kann. Gleich drei Chöre, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, sorgten für ein abwechslungsreiches Programm und einen bunten musikalischen Stilmix für die ganze Familie. Einem Familienporträt glich auch das optische Erscheinungsbild der drei Chöre, als alle etwa 120 Sängerinnen und Sänger gemeinsam auf der Bühne standen. Auf der einen Seite die Damen vom Montagschor, auf der anderen die Herren vom Shantychor „Luv un Lee“ und in der Mitte der gemischte Gospelchor „Celebrate“. Dessen junge Sängerinnen und Sänger übernahmen den Auftakt und lockerten gleich zu Beginn mit einem schwungvollen Lied das Publikum auf. Auch im späteren Programmverlauf konnten sie die Zuhörer immer wieder zum Mitswingen, Mitklatschen und Mitschnippen der Finger bewegen. Aber nicht nur die heiteren Töne beherrschte „Celebrate“, auch Lieder „zum Augenschließen und genießen“, wie es der Chorleiter Martin Heuschkel empfahl, brachten sie zu Gehör. „De Noche“ war so eins. Drei Solomusiker, die mit ihren Instrumenten von den drei Emporen ihre Melodie über das Publikum fließen ließen, sowie der ruhige und sehr besinnliche Gesang sorgten für Gänsehaut. Für die besinnlichen Lieder war an diesem Abend aber hauptsächlich der Montagschor zuständig. Mit ihrem meist mehrstimmigen A-cappella-Gesang präsentierten sie vor allem alte Volksweisen im klassischen Stil. Eine Uraufführung erlebte das Publikum mit dem neuen Arrangement des bekannten Weihnachtsliedes „Es ist ein Ros entsprungen“, das der Chor übrigens extra auf Wunsch einer Besucherin vom letzten Jahr einstudiert hatte. Im Kontrast zu den zärtlichen Frauenstimmen des Montagschores stand das Programm der Shanty-Sänger von „Luv un Lee“. Aber auch ihre Lieder handelten natürlich vom Weihnachtsfest. Und Weihnachten auf hoher See, fernab von den Lieben zu Hause, ist für den einen oder anderen Seemann natürlich mit viel Wehmut verbunden. Trost spenden dabei Lieder im Rhythmus der rauschenden Wellen, wie sie auch in der Heiligen Geist Kirche zu einem Meer schunkelnder Zuhörer dargeboten wurden. Wenn man schon einmal drei Chöre auf der Bühne hat, dann wird selbstverständlich auch gern gemeinsam gesungen. „Guten Abend, schön Abend“ eignete sich hervorragend dazu. Jeder Chor übernahm die Solostimme einer Strophe, was den typischen Wechselgesang des Liedes nur umso eindrucksvoller machte. Aber auch mit dem Publikum wurde gemeinsam gesungen. Obwohl die drei ausgewählten Lieder zu den Klassikern zählen dürften, wurden vorsorglich für alle noch Textvorlagen gedruckt, damit sich auch wirklich keiner rausreden konnte. Eine gute Übung vor dem Weihnachtsfest. Nun kann der Weihnachtsmann kommen.

14. Dezember 2010 | Weiterlesen
Kunsthallenzwölfvorzwölfkunstkauf

Kunsthallenzwölfvorzwölfkunstkauf

Na, darf’s zu Weihnachten vielleicht ein kleines Kunstwerk sein? Oder vielleicht doch lieber gleich ein großes? Kunstwerke in allen Größen von XL bis XS wurden am Sonntag in der Kunsthalle feilgeboten, von den Schöpfern höchstpersönlich. Zehn Künstler aus Rostock und der Region hatten sich am „Kunsthallenzwölfvorzwölfkunstkauf“ beteiligt. Grafiken, Skulpturen, Glasdesign, Fotografien, Schmuck oder Malereien – die Auswahl an schönen Dingen war groß, der Zulauf interessierter Besucher ebenfalls, na und die Künstler selbst zeigten sich auch recht zufrieden. „Es hat sich gelohnt“, nickte jedenfalls Christin Wilcken. Die Grafikerin nahm zum ersten Mal an dieser Aktion teil. Mitgebracht hatte sie eine Auswahl ihrer Druckgrafiken und Zeichnungen. Ungegenständliches und Landschaften sind darauf abgebildet. Und wenn eine Künstlerin in Mecklenburg-Vorpommern Landschaften malt, dann darf das Meer natürlich nicht fehlen, dem sie gleich eine ganze Reihe gewidmet hatte. Obwohl ihre Heimatstadt Güstrow wohl eher nicht zu den Küstenregionen zählt. Aber das macht nichts. Ihre Inspiration kommt aus ihr selbst, erzählt sie. Die 28-Jährige malt aus ihren Erinnerungen und aus ihrer Fantasie heraus, ohne Skizzen. Besonders fasziniert sie, wie sich mit schwarzem Grafit und Kohle auf einem weißen Blatt Papier Farbigkeit erzeugen lässt. Ihr Ziel ist es, trotz reduzierter Formensprache, dafür aber mit vielfältigen Strukturen ihren Bildern eine lebendige Wirkung zu verleihen. Um Farbigkeit zu erzeugen, greift Wanja Tolko direkt zu den Buntstiften. „Das sind die von meinen Kindern, die habe ich ihnen weggenommen. Sie sind dann immer sauer, weil sie dann nichts haben“, erfahre ich vom Künstler. Aber keine Sorge der Bleistiftengpass wurde behoben. Damit dürfte einem friedlichen Weihnachtsfest bei Familie Tolko wohl nichts mehr im Wege stehen. Was der Vater mit den Stiften gemacht hat, zeigen die Malereien und Grafiken, die er zur Weihnachtsverkaufsaktion in der Kunsthalle mitgebracht hatte. Bildelemente von Landkarten oder Zellstrukturen verknüpft er so, dass neue Bildinhalte entstehen. Anregungen holt er sich dafür aus medizinischen Vorlagen oder Zellschnitten. Seine Arbeiten machen deutlich: Ob Makro- oder Mikrokosmos, die Formen ähneln sich und Strukturen tauchen immer wieder auf. „Mein Alter Ego ist der ewige Landvermesser“, erklärt der Maler und Installationskünstler. „Dieses Forschertum ist das Ideal. Dieses Umherreisen, und wenn es nur ein Reisen in Bilderwelten ist, um Natur zu erforschen, fasziniert mich.“ Faszinierend, vor allem für die Kinder, war auch das Foliendruckverfahren von Heinz Brennigk. Gemeinsam mit der Pädagogin Elke Baaske hatte er vor dem Plastiksaal ein kleines mobiles Atelier aufgebaut. Hier konnten die Besucher selbst ihre Grafiken herstellen, was vor allem bei den Kleinen auf großes Interesse stieß. Auch die Nachwuchskünstlerin Marlene wurde hier kreativ und bot ihre Schöpfungen gleich auf dem Kunstmarkt an. Ein reges Markttreiben herrschte am Sonntagnachmittag in der Rostocker Kunsthalle. Viele Werke der anwesenden Künstler – darunter auch Bildhauer Wolfgang Friedrich, die Maler und Grafiker Norbert Kaufmann und Britta Naumann, die Glasdesignerin Regina Kaufmann, die Bildhauer und Grafiker Wilfried Schröder und Alexandra Lotz sowie Tim Kellner mit seinen Fotografien – konnten nicht nur begutachtet und gekauft werden. Nicht selten nutzten die Interessenten auch die Gelegenheit, mit den Künstlern in intensive Gespräche zu kommen. Bei so viel reizvollen visuellen Eindrücken blieb eigentlich nur ein Wunsch offen, die Musik. Obwohl ausdrücklich angekündigt mit „Musik wird gespielt!“, war davon leider nicht viel zu hören. Vielleicht ist der zuständige Kapellmeister ja angesichts der vielfältigen Kunst vor Ehrfurcht erstarrt.

14. Dezember 2010 | Weiterlesen
Tanzprojekt an der HMT

Tanzprojekt an der HMT

Straßenbahngebimmel, Autohupen oder Motorendröhnen – im Geräuschkonzert einer großen Stadt sind deren Einwohner kaum zu hören. Oder haben sie sich vielleicht gar nichts zu sagen? Aber man kann sie sehen, wie sie durch den Alltag wandeln, meist hektisch und allein auf den asphaltierten Straßen und zwischen den hohen Häuserschluchten. Auch wenn sich bei dem Thema Großstadt oftmals schnell ein Bild eines anonymen und unwirtlichen Lebensraum aufdrängt. Ein Lebensraum, in dem sich die Menschen anscheinend beziehungslos auf vorgegebenen Verkehrsströmen bewegen, Pac-Man-gleich. Wer genau hinschaut, kann jedoch mehr entdecken. Das zeigen zumindest zehn Studierende der Hochschule für Musik und Theater (HMT), die im dritten Studienjahr Schauspiel studieren. Unter der Leitung der Bewegungslehrerin Romy Hochbaum und mit Unterstützung von Franziska Henning haben sie an einem Tanzprojekt gearbeitet, dessen Ergebnis sie bei der Premiere am Freitag im gut gefüllten Katharinensaal präsentierten. Ohne zu reden, nur mit ihrer Körpersprache und einigen Requisiten machen sie deutlich, dass die Straßen nicht von grauer Monotonie beherrscht werden, sondern dass es durchaus auch individuelle Farbtupfer (hier vor allem in Signalrot) gibt. Ob jung oder alt, Mann oder Frau, Menschen mit Persönlichkeit oder zumindest Typen, die sich in einem Moment der Entschleunigung wahrnehmen, berühren, gemeinsam gehen und sich dann wieder trennen. Das Gehen erfolgt, für eine Stadt ungewöhnlich, zumeist barfüßig. Die Bewegungen werden dadurch tänzerischer. Doch zeigen auch High Heels, Rollschuhe und Fahrrad, wie sich durch den Bewegungsuntersatz die Haltung und damit auch die Erscheinung der Person verändert. Personen, die so einmalig werden und eine Geschichte zu erzählen haben. Oft drehen sich diese Geschichten um Beziehungen zueinander. Nicht selten kommt es dabei auch zu körperlichen Verschmelzungen, „Sex and the City“ eben. Begleitet wird das Großstadttreiben auf der Bühne nicht von dem Sound der üblichen, oben bereits erwähnten, Geräuschkulisse, sondern von der Musik eines Streichquartetts. Mit dynamischen und schrillen, aber auch sanften und heiteren Tönen gibt diese die akustischen Eindrücke der Stadt wieder und untermalt die Geschichten ihrer Menschen. Obwohl die musikalische Begleitung ein wichtiger und sehr eindrucksvoller Teil der gesamten Performance ist, konnte ich leider weder aus dem Begleitblatt noch von der Projektleiterin persönlich etwas über ihre Herkunft erfahren. Vielleicht habt ihr ja mehr Glück, wenn ihr das Stück am 14. oder 15. Januar im Katharinensaal der HMT besuchen solltet.

13. Dezember 2010 | Weiterlesen
31. Nikolauslauf 2010 in Rostock

31. Nikolauslauf 2010 in Rostock

Seit nunmehr 31 Jahren machen sich Mitte Dezember eine Vielzahl kälteresistenter Läufer auf, um am alljährlichen Nikolauslauf teilzunehmen. So auch gestern Vormittag an den Sportanlagen am Damerower Weg. Dabei hätte der Lauf aufgrund von Glatteis beinahe abgesagt werden müssen. Durch kurzfristige Änderungen der Strecken konnten die Organisatoren dies aber verhindern. Wald- und Feldwege wurden vermieden, dennoch hatten die Läufer bei den Wetterverhältnissen am Wochenende mit Matsch und Kälte zu kämpfen. Umso bemerkenswerter ist es, dass trotzdem gut 400 Teilnehmer an den Start gingen und dem Wetter trotzten. Wahlweise konnten 3,5 km, 7 km, 13,5 km oder 23 km absolviert werden, wobei die 13,5 km Strecke in diesem Jahr aufgrund der kurzfristigen Änderungen in Wirklichkeit 14 km lang war. Dazu kam noch, dass einige der führenden Läufer – unter ihnen auch die Raelert-Brüder – versehentlich falsch geleitet wurde und durch die zusätzlichen Kilometer natürlich einige Plätze einbüßten. Ein Umstand, den die Läufer aber gelassen nahmen und von dem sie sich den Spaß nicht verderben ließen. Bei so einem Volkslauf geht es ja ohnehin in erster Linie darum gemeinsam Sport zu treiben und erst in zweiter Linie um den Wettkampf. Am Ende durfte sich Kai Gloyna (Doberaner SV) vor Rene Koch (Güstrow) und Axel Zimmermann (Rostock) über den ersten Platz freuen. Bei den Damen siegte Michaela Zerbel in dieser Wertung. 114 Läufer absolvierten die 3,5 km. Der schnellste von ihnen war Marvin Schwedes vom LAV Rostock, der sich knapp gegen Tim Jabs (Rostock) durchsetzte. Marie Burchardt, ebenfalls vom LAV Rostock ging in der Mädchenwertung als Erste ins Ziel. In der Gesamtwertung belegte sie einen starken fünften Platz. Von den 74 Läufern auf der 7 km Strecke setzten sich am Ende Toni Röwer aus Stralsund bei den Herren und Stefanie Schulz vom TC Fiko Rostock bei den Damen durch. Vorjahressieger Thomas Schröder (Gnoiener SV) durfte sich über einen dritten Platz freuen. In der Königsdisziplin über 23 km verteidigte Mathias Ahrenberg (Post Telekom Schwerin) seinen ersten Platz aus dem Vorjahr, während bei den Frauen Beate Krecklow (Greifswalder SV) mit über 20 Minuten Vorsprung als Siegerin durchs Ziel ging. Im Ziel angekommen, gab es für alle Läufer eine Urkunde und einen Schokoladennikolaus als Belohnung für die Strapazen. Gegen die Kälte konnte zudem mit heißem Punsch oder Glühwein, der kostenlos zur Verfügung stand, angekämpft werden. Für die Organisatoren vom ESV Lok Rostock um Cheforganisator Siegfried Ebert war es erneut eine gelungene Veranstaltung, die auch nach über dreißig Jahren noch lange fortgesetzt werden soll. Wer jetzt denkt, die Laufsaison wäre damit erst einmal beendet, der irrt übrigens, denn alle kälteresistenten Läufer können sich schon einmal auf den Silvesterlauf am 2. Januar 2011 freuen. Sicherlich auch eine gute Möglichkeit, die zusätzlichen Pfunde von Weihnachten wieder loszuwerden.

13. Dezember 2010 | Weiterlesen
Römer und Römer „O tu mir das nicht an!“

Römer und Römer „O tu mir das nicht an!“

Betritt man derzeit die Kunsthalle Rostock, könnte man zunächst glauben, eine Fotografieausstellung zu besuchen. Schon vom Eingangsbereich aus sind großformatige, farbige Momentaufnahmen von Reisen durch Asien zu sehen, ebenso wie Menschengruppierungen am Strand oder auf der Straße. Aber Irrtum, es sind keine Fotos. Nähert man sich den Bildern des Künstlerpaares Römer und Römer, erkennt man, dass es sich um Malereien handelt, zusammengesetzt aus pixelartigen Pinseltupfern. Digitale Fotoaufnahmen bilden jedoch die Grundlage für die Kunst von Nina und Torsten Römer. Auf der Suche nach Motiven begeben sich die beiden ehemaligen Meisterschüler von A.R. Penck auf die Straßen und in die Parks von Berlin. Hier in ihrem Atelier in Kreuzberg arbeiten sie gemeinsam an ihren Werken. Aber auch nach Paris, Korea oder Japan hat sie ihre Bildrecherche schon geführt. Vor allem an politischen Themen und Jugendkultur seien sie interessiert, sagt Torsten Römer. In Japan beispielsweise sind sie auf die Cosplayers gestoßen, die auf einigen Bildern der Ausstellung zu sehen sind. Cosplayers sind junge Leute, die sich als Manga- oder Animefiguren verkleiden. Ein Trend, der im Land der aufgehenden Sonne boomt, aber auch durchaus schon kritisch gesehen wird, erklärt der Maler. Auf seine Partnerin scheint sich diese Vorliebe jedenfalls schon etwas abgefärbt zu haben. Zur Ausstellungseröffnung am Samstagabend erschien sie in einem Kostüm aus Japan, das ganz dem angesagten Lolitastyle entsprach. Schick, Schick! Apropos Kleidung – warum die Jugendlichen beim Baden im Meer mit Schuluniform ins Wasser gingen, war mir ein Rätsel. Auch Nina Römer konnte es sich nicht richtig erklären. „Es muss ein besonderer Anlass gewesen sein“, soviel habe sie erfahren, als sie diese Szenen zufällig vor drei Jahren in Korea fotografisch eingefangen hatten. Aber nicht nur im fernen Asien lassen sich reizvolle Motive finden, auch vor der Haustür im politischen Berlin spielt sich einiges ab, was das Interesse von Nina und Torsten Römer weckt. Wie zum Beispiel die Proteste gegen das Großprojekt Mediaspree und den Bau der O2 World. Ein Slogan auf einem Demonstrationsplakat „O tu mir das nicht an!“ gab der Ausstellung ihren Namen. Leider befindet sich ausgerechnet dieses Bild gerade in Korea. Einen Eindruck über die Arbeit des Künstlerpaares zu diesem Thema vermitteln jedoch andere ebenso wirkungsvolle Gemälde. Und wie geht es weiter, nachdem Römer und Römer auf ihren Motivstreifzügen Hunderte Fotos gemacht haben? Nach einem aufwendigen Auswahlprozess werden die Fotos erst einmal am Rechner nach Kontrast und Farbigkeit bearbeitet. Bildausschnitte werden variiert und nach Bedarf vergrößert. Das Bild wird in Pixel gerastert und auf eine Leinwand projiziert. Nun kommen Farbe und Pinsel ins Spiel. Zunächst werden große Areale mit den Basistönen aufgetragen. Anschließend wird mit kleinen Pinseln die Ölfarbe aufgetupft. So wird aus einem digitalen Foto schließlich ein analoges Bild. „Bei unserem Umgang mit dem Medium handelt es sich eher um eine Reflexion über die neuen Aspekte, die die digitale Fotografie mit sich bringt und die Fotografie damit bereichert und die wir, damit inspiriert, in die Malerei einbringen wollen,“ beschreiben die beiden Künstler ihre Arbeit, mit der sie Fotografie und Malerei verbinden. Bemerkenswert dabei ist, dass Nina und Torsten Römer gemeinsam und gleichzeitig an ihren Kunstwerken arbeiten und das nun schon seit gut 12 Jahren. Mit ihren Bildern will das Künstlerpaar Impulse setzen. „Wir sind an Veränderungen der Gesellschaft interessiert und engagieren uns für eine offene, freiheitliche, demokratische und multikulturelle Gesellschaft “, sagt Torsten Römer. Wer sehen will, wie sie sich damit in ihren Bildern auseinandersetzen, kann sich noch bis zum 23. Januar die Ausstellung „O tu mir das nicht an!“ von Römer und Römer in der Kunsthalle Rostock ansehen.

12. Dezember 2010 | Weiterlesen
36. Weihnachtstauchen 2010 in Warnemünde

36. Weihnachtstauchen 2010 in Warnemünde

5°C Außentemperatur, Nieselregen und Wind – beste Voraussetzungen um im Alten Strom in Warnemünde baden zu gehen. Findet Ihr nicht? Na ja, um ehrlich zu sein: ich auch nicht. Aber nicht jeder teilt diese Meinung, denn die Teilnehmer des alljährlichen Weihnachtstauchens stören sich an solchen Rahmenbedingungen keineswegs. Und das nun schon zum 36. Mal. Was mit einer Handvoll Tauchern anfing, ist heute eine beliebte Spaßveranstaltung, die größte dieser Art in Rostock, an der zwischen 50 und 60 Taucher teilnehmen. Organisiert wurde das Event wie in jedem Jahr vom Tauchsportclub Warnemünde (TSC). Am Vereinsgelände angekommen, werden die Taucher von Bläsern begrüßt, die Weihnachtslieder spielen, und können sich mit Glühwein ein wenig aufwärmen, bevor es losgeht. Aber was bringt einen denn nun dazu, bei solchen Temperaturen ins Wasser zu steigen? „Es macht einfach Spaß. Man kann das nicht erklären“, meint Falk Strobelt, der als Rentner vor zwei Jahren mit dem Tauchen begonnen hat. Für Stephan Broszies vom Natur- und Umweltpark Güstrow stellt sich diese Frage erst gar nicht: „Wir sind zu DDR Zeiten mit unseren alten Anzügen ins Eisloch gestiegen, da können wir in unseren Trockenanzügen auch hier tauchen.“ Broszies nimmt bereits seit zehn Jahren am Weihnachtstauchen teil und ging auch in diesem Jahr wieder mitsamt Nikolausbart ins Wasser. Die Wassertemperatur betrug übrigens ebenfalls etwa 5°C. Sind die Taucher einmal im Wasser, benötigen sie etwa 45 Minuten, um die rund 400 Meter lange Strecke vom Vereinsgebäude bis zur Brücke und wieder zurück zu absolvieren. Auf Höhe der Brücke wurde als Zielpunkt ein beleuchteter Weihnachtsbaum versenkt. Haben die Taucher diesen erreicht, kehren sie zum Ausgangspunkt zurück. Erschwerend kommt hinzu, dass das Wasser durch die vielen Teilnehmer stark aufgewühlt wird und die ohnehin schon schlechte Sicht damit zusätzlich beeinträchtigt wird. Wirklich gestört hat das aber niemanden, schließlich geht es nur um den Spaß und nicht um die Zeit. Damit die Passanten und Zuschauer am alten Strom auch etwas zu sehen bekommen, führen die Taucher in jedem Jahr selbst gebastelte, bunte Bojen mit sich. Und so schwamm auch heute allerhand mal mehr, mal weniger Weihnachtliches auf dem Alten Strom. Die schönste Boje wird traditionell am Ende der Veranstaltung ausgezeichnet. Wieder an Land gab es für jeden Taucher Karpfen zur Stärkung, bevor es wieder nach Hause ging. Ein Ende der Tradition ist nach nunmehr 36 Jahren nicht in Sicht und ich bin mir sicher, dass sich der TSC für das nächste Jahr etwas Besonderes einfallen lassen wird. Schließlich feiert der Verein 2011 sein 50-jähriges Bestehen.

11. Dezember 2010 | Weiterlesen
Karussells auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt 2010

Karussells auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt 2010

Wellenflieger, Babyflug, Frisbee oder Breakdancer – hinter diesen Namen verbergen sich mehr oder weniger harmlose Fahrgeschäfte auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt. Beschaulich geht es ja noch auf dem Neuen Markt zu. Eingerahmt im historischen Ambiente zwischen dem Rathaus, der Marienkirche und den Giebelhäusern liefern das große Riesenrad und der Kettenflieger nicht nur pures Fahrvergnügen, sondern auch bezaubernde Fotomotive. Zwischen den weihnachtlichen Verkaufsständen der Handwerker und den bunten Losbuden können hier vor allem die kleinen Rummelfans mit dem Babyflug oder auf der Highway-Rallye ihre Runden drehen. Aber Vorsicht, das kleine Riesenrad vor der Post hat es auch in sich. Gemütlich in der Runde dreht sich das historische Kinderkarussell auf dem Universitätsplatz. Es wurde 1909 in Thüringen gebaut und ist das älteste Fahrgeschäft auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt. Maja ist jedenfalls begeistert und hat sich ein schickes Holzpferd ausgesucht. Ganz gerade sitzt sie darauf, wie eine richtige Reiterin. Man sieht ihr sofort an, dass sie auch schon einmal auf einem richtigen Pferd gesessen hat. Hartgesottene, die den Nervenkitzel lieben, kommen auf dem Rummelplatz auf der Fischerbastion voll auf ihre Kosten. Schon von Weitem hört man das Juchzen und Jauchzen der todesmutigen Fahrgäste. Gut, wer einen festen Magen hat. Kopf über, in schwindliger Höhe oder im Rausch der Geschwindigkeit – schon beim Zuschauen kann einem übel werden. Am besten vorher nicht zu viel Glühwein trinken. Wer hoch hinaus will, sollte in eine Gondel von „Around the world“ steigen. Mit einem Turm von 60 Metern ist die Jahrmarktsattraktion der höchste mobile Kettenflieger Europas. Wie im Kettenkarussell schwebt man in luftiger Höhe über der Fischerbastion. Also nichts für Leute mit Höhenangst. Eine Neuheit auf dem diesjährigen Rostocker Weihnachtsmarkt ist „Frisbee“ eine große Schaukel, deren Scheibe sich während der Fahrt dreht. Der Weihnachtsmann höchstpersönlich testete am Donnerstag gemeinsam mit 20 als Weihnachtsmänner verkleideten Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes das Fahrgeschäft von Freddy Zinnecker. Mit 25 Jahren ist er der jüngste Schausteller in Deutschland. Für ihn versteht es sich von selbst, dass er bei dieser Promifahrt selbst an den Reglern sitzt. Allerdings gewährt er dem alten Mann, der in gut zwei Wochen den braven Kindern ja noch viele Geschenke bringen soll, einen Schongang. Statt 90 Grad erreicht die Schaukel nur eine Neigung von maximal 60 Grad und statt fünf Minuten dauert die Fahrt nur eine Minute. Auch Katrin und Doreen haben schon eine Fahrt mit der Frisbeeschaukel hinter sich gebracht. Ein bisschen übel ist ihnen dabei schon geworden. Aber ansonsten sind sie hellauf begeistert vom Rostocker Weihnachtsmarkt und wollen alles einmal ausprobieren. Na, da haben sie sich die beiden noch einiges vorgenommen. Autoskooter, Achterbahnen, Breakdancer und viele weitere Fahrgeschäfte locken mit fetten Beats und bunten Lichteffekten zum rasanten Fahrvergnügen. Mittwochs ist übrigens schon traditionell Familientag auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt. Dann haben alle Fahrgeschäfte reduzierte Preise.

11. Dezember 2010 | Weiterlesen
Neue Forschungsgebäude auf dem Südstadtcampus

Neue Forschungsgebäude auf dem Südstadtcampus

Trotz Schnee und bitterer Kälte – der Südstadtcampus der Universität Rostock verfällt nicht in eine Winterstarre, sondern wächst und wächst. Heute erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau des Instituts- und Lehrgebäudes Physik sowie für den Forschungsbau der Profillinie „Leben, Licht und Materie“. „Das ist ein ganz zentrales Ereignis für die Physik,“ freute sich Professor Dr. Stefan Lochbrunner, Leiter des Instituts für Physik. „Das neue Gebäude wird unsere Arbeitsbedingungen fundamental verändern.“ Das derzeitige Institutsgebäude in der Innenstadt ist bereits hundert Jahre alt. Als es 1910 zur Nutzung übernommen wurde, galt es als hochmodern. Es war das erste Gebäude in Rostock, das in jedem Raum elektrisches Licht hatte. „Derzeit reicht die infrastrukturelle Ausstattung nicht mehr aus. Wir brauchen Erschütterungsfreiheit und Klimatisierungsmöglichkeiten,“ sagte der Physiker. Diesen und noch weiteren technischen Anforderungen soll der neue Gebäudekomplex nun genügen. Für 52 Millionen Euro werden bis Mitte 2013 ein Lehr- und ein Forschungsgebäude errichtet. Beide Häuser werden durch eine 13 Meter lange, verglaste Brücke im ersten Obergeschoss miteinander verbunden. Das Lehrgebäude beherbergt Hörsäle, Seminarräume und Verwaltungsräume. Der Forschungsbau „Leben, Licht und Materie“ ist ein modern ausgestattetes Laborgebäude für fachübergreifendes Forschen. Insgesamt wird eine Nutzfläche von etwa 9.400 qm zur Verfügung stehen. „Das Haus soll ein Forschungs- und Ideenraum werden für interdisziplinäre Arbeit,“ unterstrich Professor Dr. Karl-Heinz Meiwes-Broer, Leiter des Departments Leben, Licht & Materie, der noch jungen interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock. Doch bevor es soweit ist, musste erst einmal eine Idee her, wie man bei Minusgraden und gefrorenem Boden den ersten Spatenstich für den Neubau durchführen soll. Für diesen ungünstigen physikalischen Zustand hatte Bauminister Volker Schlotmann aber eine Lösung parat und schlug vor TNT zu nehmen, um ein Loch in den Boden zu sprengen. „Das wäre medial auch mal was völlig Neues,“ heiterte er die von Frost geplagten Gäste auf. Beim nächsten Mal vielleicht. Für heute sollten erst einmal Spaten und ungefrorener Sand, der zuvor auf der Schneedecke ausgetragen wurde, für den symbolischen Spatenstich genügen.

10. Dezember 2010 | Weiterlesen
Ausstellung „Ausblicke“ im IBZ eröffnet

Ausstellung „Ausblicke“ im IBZ eröffnet

Die Anzahl an deutschen Studenten, die im Laufe ihres Studiums für ein Praktikum oder Semester ins Ausland gehen, ist auch im Jahr 2010 im internationalen Vergleich relativ gering. Besonders ausgeprägt scheint die Heimatverbundenheit bei Mecklenburg-Vorpommerns Studenten zu sein. Um den Rostocker Studierenden einen Auslandsaufenthalt etwas schmackhafter zu machen, wurde vor vier Jahren im Rahmen der Go-Out Initiative des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) ein Fotowettbewerb gegründet. Dieser ging in diesem Jahr in die vierte Runde und auch, wenn er nicht mehr durch den DAAD gefördert wird, so ist das Anliegen das gleiche geblieben: Fernweh unter den Studenten wecken! Die besten Fotos des diesjährigen Wettbewerbs können seit Donnerstagabend im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) in der Bergstraße 7a in der Ausstellung „Ausblicke“ begutachtet werden. Aus 68 eingesendeten Bildern wurden zunächst von einer Jury, die unter anderem aus Vertretern des Akademischen Auslandsamtes, des Rektorats oder der Pressestelle der Uni Rostock bestand, 25 Bilder ausgewählt, die anschließend in einer Online-Abstimmung bewertet wurden. Eröffnet wurde die Ausstellung mit Musik von Matthias Hauser am Saxofon und Florian Koeppe am Klavier, bevor es nach einer kurzen Begrüßung durch Frank Ivemeyer, den Kanzler der Hochschule für Musik und Theater (HMT), sowie Professor Dr. Stefan Göbel, ohne große Umschweife direkt zur Siegerehrung ging. Dabei überreichte Dr. Dagmar Ronnecker vom Akademischen Auslandsamt den Preisträgern T-Shirts sowie Gutscheine für die Buchhandlung Thalia. Den ersten Platz belegte in diesem Jahr Michael Luck, der Betriebswirtschaftslehre in Rostock studiert. Auf den Plätzen zwei bis vier folgten Bilder von Franziska Nulle, Lisanne Dittrich und Maximilian Berthold. Luck verbrachte einige Monate in Schweden, wobei sein Foto in Norwegen entstanden ist. Über seinen Auslandsaufenthalt schreibt er: „Die atemberaubenden Augenblicke in der Natur und das Aufeinandertreffen anderer Kulturen bei diesem Austausch sind einfach unvergesslich. Ich würde jedem, wirklich jedem empfehlen, jede Möglichkeit zu nutzen, ins Ausland zu gehen.“ Doch auch die anderen Bilder sind äußerst gelungen, ganz egal ob sie in Kamerun oder Florida aufgenommen wurden. Sehr hervorzuheben ist zudem der erstmals vorhandene Ausstellungskatalog, der von Anja Zierke zusammengestellt wurde. Darin enthalten sind Resümees der Studenten über ihre Auslandsaufenthalte, sowie Erläuterungen zu den ausgestellten Bildern, wodurch der Betrachter die Möglichkeit bekommt, auch die Geschichte hinter den Bildern zu erfahren. Eine sehr schöne Ergänzung. Wer sich vom Fernweh anstecken lassen möchte, der hat noch bis zum 14. Januar Gelegenheit, die Bilder im IBZ zu sehen. Anschließend wandert die Ausstellung durch die Fakultäten, um möglichst viele Studierende zu erreichen. In den kommenden Jahren soll der Wettbewerb auf jeden Fall fortgeführt werden. Darüber hinaus ist für die Zukunft geplant, einen Kalender mit den Siegerfotos der Vorjahre zu veröffentlichen. Für dieses Vorhaben werden derzeit aber noch Finanzierungsmöglichkeiten gesucht.

10. Dezember 2010 | Weiterlesen
Holiday on Ice in der Stadthalle Rostock

Holiday on Ice in der Stadthalle Rostock

Sportliches Entertainment der besonders imposanten Sorte gab es heute Abend in der Stadthalle zu bestaunen. „Festival“ heißt die neue Show in der diesjährigen Saison von Holiday on Ice unter der Regie von Karen Kresge. Noch bis zum 12. Dezember gastiert die Eis-Show in Rostock, die weltweit zu den beliebtesten zählt. Farbenfroh, verträumt und rasant – so präsentierten sich die internationalen Stars auf dem Eis in „Festival“. Mit ihren Sprüngen, Hebefiguren und Pirouetten auf hohem sportlichen Niveau begeisterten sie das Rostocker Publikum. Ausgesprochen gefühlvoll, aber auch mit einiger Komik tanzten sie solo, als Paar oder in Formationen auf ihren Kufen. Choreografin Nancy Pluta ließ die Eiskunstläufer aber auch von der glatten und kalten Oberfläche abheben und traumhafte luftakrobatische Einlagen darbieten. Einen Schreckmoment gab es, als ein Scheinwerfer von oben auf das Eis fiel. Ein Läufer, der sich mit seiner Partnerin allein auf dem Eis befand und rückwärts glitt, übersah das Hindernis und stürzte. Doch schnell stand er auf und der Unglücksgegenstand wurde beiseite geräumt. Gestärkt durch das aufmunternde Klatschen des Publikums ging die Show ohne Verzögerung weiter. Ironischerweise zeigte das Paar eine Comedy-Einlage, bei dem die Missgeschicke präzise geplant waren und so für reichlich Lacher sorgten. Ob geheimnisvolle Unterwelt, fantasievolle Unterwasserwelt, opulenter Maskenball oder Dschungelparty – mindestens so beeindruckend wie das athletische Können der Eiskunstläufer waren ihre aufwendigen und farbenprächtigen Kostüme von David Shields. Der Wechsel von Kleidern und Maskerade dürfte bestimmt fast so anstrengend gewesen sein, wie das Laufen selbst. Aber es lohnte sich. Eingerahmt wurde das ganze Spektakel von einer ebenso fantasievoll gestalteten Bühne. Das Wichtigste dabei war natürlich die Eisfläche. Drei Tage lang wurde vorsichtig Wasser auf das Schwingparkett, welches vorher mit Folien abgesichert wurde, aufgesprüht und gekühlt, erzählt Petra Burmeister, die Geschäftsführerin der Stadthalle. Bereits zum neunten Mal gastiert Holiday on Ice in Rostock. Jedes Mal war sie gespannt, wie die Bühne aussehen wird. Für „Festival“ wurde ein großer Wirbelwind aus 7500 qm buntem Stoff an der Decke angebracht. 10.000 Einzelteile wurden dafür per Hand zusammengenäht und mit 24 Gebläsen in Form gehalten. Musikalisch dürften bei „Festival“ Fans der Achtziger Jahre auf ihre Kosten kommen. Auch wenn zu Beginn aktuellere Titel („I gotta feelin“) und später klassische Stücke wie zum Beispiel Maurice Ravels „Bolero“ zu hören waren, so ist das Arrangement sowohl der ruhigen als auch der Upbeat-Nummern, sehr vom Stil dieser Ära geprägt. Das mag vielleicht auch damit zusammenhängen, das Phil Collins bei der musikalischen Gestaltung gewissermaßen Pate stand. Sein Hit „Sussudio“ wurde extra für die Show umgeschrieben und auch „In the Air Tonight“ wurde für Holiday on Ice neu arrangiert. Zwei musikalische Beiträge lieferte auch Giovanni Zarella. Er und seine Frau, das brasilianische Model Jana Ina, sind die Stargäste der Premierenshows auf der diesjährigen Holiday on Ice Tour und hatten sich dafür ebenfalls Kufen unter die Füße geschnallt und wacker darauf gehalten. Ihre angekündigte akrobatische Nummer in acht Meter Höhe musste jedoch aus technischen Gründen entfallen. Trotzdem zeigten sich die Besucher der gut gefüllten Stadthalle sehr angetan von der Eis-Revue und spendeten auch zwischendurch immer wieder gern Beifall. Gefallen hat es auch der neunjährigen Emily und der elfjährigen Hanna, die selbst auch schon einmal mit Kufen auf dem Eis gestanden haben. „Ganz toll!“, schwärmen sie nach der Vorstellung. Während Hanna „alles schön“ fand, hatten es Emily besonders die Kostüme angetan.  

10. Dezember 2010 | Weiterlesen
Iris Hanika liest aus „Das Eigentliche“

Iris Hanika liest aus „Das Eigentliche“

Aller guten Dinge sind drei. Und die Lesung von Iris Hanika am Dienstag in der anderen buchhandlung ist nicht nur die dritte Lesung der LiteraTour Nord gewesen, sondern gleichzeitig auch die letzte in diesem Jahr. Drei Veranstaltungen folgen dann im nächsten Jahr und dann wird entschieden, wer den mit 15000 Euro dotierten Preis gewinnt. Für Rostock stimmen neben dem Publikum noch Germanistikprofessor Lutz Hagestedt, die andere buchhandlung und das Literaturhaus Rostock ab. Iris Hanika ist nach Christoph Peters und Rolf Lappert die erste Frau, die bei der diesjährigen Tour las. Ihr Roman „Das Eigentliche“ handelt von der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit. Hauptperson Hans Frambach ist Archivar in dem fiktiven Institut für Vergangenheitsbewirtschaftung und arbeitet darin die Zeit um 1945 auf. Er ist immer noch so stark von den Verbrechen der Zeit beeinflusst, dass ihm ein normales Leben eigentlich nicht mehr möglich ist. Hanika hat mit dem Roman ein intensives Buch geschrieben, das uns den schwierigen Umgang mit unserer Vergangenheit deutlich vor Augen führt. Ich persönlich fand bei diesem Mal die Lesung selbst nicht so gelungen. Iris Hanika machte zwar einen souveränen Eindruck, jedoch begann sie fast sofort zu lesen. Sie gab keinerlei Randinformationen zu dem Roman, was es schwer machte, sich auf das Thema einzustellen. Als man jedoch im Thema drin steckte, konnte man der zur Abwechslung weiblichen Vorlesestimme gut folgen. Auffallend war besonders, dass Iris Hanika immer wieder Literaturverweise in das Buch einfügte. Fast wie bei einer wissenschaftlichen Arbeit gab es Quellenangaben und Lesehinweise. Auf diese Besonderheit ging Literaturwissenschaftler Lutz Hagestedt auch im anschließenden Gespräch ein. Er fragte, ob dies eine Neurose der Hauptfigur oder doch eher ein Mittel in der Erzählebene sei. Hanika verriet daraufhin: „Eigentlich kann ich gar nicht gut erzählen. Das Buch soll mehr eine Zustandsbeschreibung sein.“ Das Gespräch war auch deutlich ernster und nicht so klamaukig wie die Gespräche mit Peters und Lappert, was vermutlich vor allem am Thema des Buches liegt. Trotzdem war es hochinteressant zu erfahren, dass Iris Hanika das Buch hauptsächlich für sich selbst geschrieben hat. „Dieser Roman ist das Buch, was ich immer schreiben wollte, damit wollte ich mir selbst etwas von der Seele wälzen“, sagte die Autorin. Mit der LiteraTour Nord geht es am 11. Januar weiter. Dann stellt Peter Waterhouse seinen Roman „Der Honigverkäufer im Palastgarten und das Auditorium Maximum“ vor. Wer Lutz Hagestedt einmal selbst in Aktion sehen will, kann sich auch den 13. Dezember vormerken. Dann stellt er zusammen mit Johannes Möller Robert Gernhardts Texte zur Poetik in der anderen buchhandlung vor.

9. Dezember 2010 | Weiterlesen
2. Jungunternehmerpreis der Universität Rostock 2010

2. Jungunternehmerpreis der Universität Rostock 2010

„If you can dream it, you can do it“, heißt so viel wie: Wenn du es dir vorstellen kannst, kannst du es auch machen. Diesen schlauen Satz von Walt Disney legte der Wirtschaftsminister des Landes Jürgen Seidel den Studierenden bei der Verleihung des 2. Jungunternehmerpreises der Universität Rostock am Dienstagabend ans Herz. Die malen zwar nicht die Micky Maus, haben dafür aber andere tolle Ideen und das theoretische Know-how um marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Und wenn man wirtschaftlich Erfolg hat, so Jürgen Seidel, dann muss man sich am Ende auch Träume erfüllen können, wie zum Beispiel eine Reise nach Argentinien, eine neue Jacht oder ein edles Pferd im Stall. Mit diesen Aussichten versuchte der Wirtschaftsminister, den jungen Zuhörern die Gründung einer eigenen Existenz schmackhaft zu machen. Mit etwa 10,3 Prozent liegt die Selbstständigenquote in Mecklenburg-Vorpommern leicht unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Es darf also ruhig noch mehr werden. Es gehe ja nicht nur um die Wirtschaft schlechthin, betonte der Minister, sondern auch darum, wie man andere Menschen ein bisschen glücklicher machen und nicht zuletzt, wie man seinen eigenen Lebensweg gestalten und mit sinnstiftender Arbeit seinen Unterhalt verdienen kann. Auch die Universität Rostock möchte ihre Studierenden und Absolventen, die mit ihrer Idee den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen, fördern und unterstützen. „Wir freuen uns ganz besonders, wenn die Grundlagen- und angewandte Forschung ausmündet in Gründungen“, bekräftigte Rektor Professor Dr. Wolfgang Schareck. Als Beleg dafür verwies er auf eine Studie aus dem letzten Jahr, in der sich die Universität Rostock unter den Top 10 der gründerfreundlichsten und gründeraktivsten Hochschulen befindet. Als zentrale Anlaufstelle für Gründer und Gründungsinteressierte hat sich hier das Gründerbüro bewährt. Um die Studierenden auf die Zukunftsperspektive Selbstständigkeit aufmerksam zu machen und den schwierigen Spagat zwischen Studium und der Gründung einer eigenen Existenz zu erleichtern, hatte die Universität nun schon zum zweiten Mal den Jungunternehmerpreis ausgelobt. 14 Studierende und Absolventen, die nach dem 1. Januar 2008 ein Unternehmen gegründet haben, hatten sich dafür beworben. Ob Schokolade für den Geist, Reisen zu Lebertransplantationen oder musikalisches Teambuilding – die Jury war begeistert von der Vielseitigkeit und hohen Qualität der Geschäftskonzepte. Am meisten überzeugte jedoch der 31-jährige Stefko Kruse mit seinem Unternehmen novus Marketing. Für das Studentenwerk und die Universität Rostock hat er ein Werbe- und Hochschulmarketingkonzept entwickelt, das er seit 2009 professionell umsetzt. Über novus Marketing haben Unternehmen die Möglichkeit Produkt, Dienstleistungs- und Personalkampagnen für die Zielgruppe der Studenten durchzuführen. Damit soll der als ausufernd empfundene Werbezirkus in den universitären Einrichtungen gezähmt werden und mehr Übersichtlichkeit und Ordnung in den Fluren und an den Schwarzen Brettern einkehren. Doch keine Angst, studentische Initiativen, die ihre Kommilitonen auf die nächste Studentenparty aufmerksam machen wollen, können dies auch weiterhin kostenlos tun, versichert Stefko Kruse, der bereits mit studentischen Vertretern zusammengearbeitet hat. Für Studierende und Schüler interessant dürfte auch der Jobshooter sein, der sich ebenfalls innerhalb des Unternehmens etablieren soll. Es handelt sich dabei um ein Jobportal, das sich vornehmlich auf Mecklenburg-Vorpommern spezialisiert hat. Damit sollen Studierenden „einfach und direkt“ mit Unternehmen in Kontakt treten und schnell ein Praktikum, einen Nebenjob oder eine Ausbildungsstelle finden können. Für den weiteren Ausbau des Jobshooters will Stefko Kruse nun auch die 1000 Euro Preisgeld einsetzen, die mit dem ersten Platz des Jungunternehmerpreises verknüpft sind. „Für eine Jacht reicht es ja noch nicht“, sagte er mit einem Augenzwinkern nach der Preisverleihung. Über eine Finanzspritze von 600 Euro und den zweiten Platz können sich Jan Klaiber und Dominic Carlberg freuen. Mit ihrem Unternehmen ProMedTours organisieren sie Reisen zu medizinischen Behandlungen – ein Service, den sie für nationale und internationale Patienten anbieten. Der mit 300 Euro dotierte dritte Platz ging an das Unternehmen „Musikwerkstatt Sebastian Wirth“. Dieses Geschäftsmodell wurde von der Jury vor allem für seinen gesellschaftlichen und kulturellen Wert gelobt. Wer jetzt selbst mit dem Gedanken spielt ein Unternehmen zu gründen, bisher aber nur eine Idee dazu hat, dem sei der Ideenwettbewerb empfohlen. Es handelt sich hierbei um einen Vorgründungswettbewerb der Universität, bei dem „nichts weiter nötig ist, als die Idee“, sagt Kathrin Krüger vom Gründerbüro. Durch Beratungen und Seminare soll die Idee reifen und schließlich auch die Möglichkeit für eine Existenzgründung eröffnen. Noch bis zum 30. April können sich Interessierte dafür anmelden.

8. Dezember 2010 | Weiterlesen
„Die Weihnachtsgans Auguste“ im Volkstheater Rostock

„Die Weihnachtsgans Auguste“ im Volkstheater Rostock

„Schlachten oder Nichtschlachten, das ist hier die Frage“, als Kammersänger Luitpold Löwenhaupt in der Vorweihnachtszeit eine lebendige Gans mit nach Hause bringt. Für den Familienvater ist die Sache natürlich klar: Das Tier wird als Weihnachtsbraten mit köstlichem Rotkohl und feinen Knödeln seine letzte Bestimmung finden. Doch Widerstand regt sich bei den Kindern Isolde und Lohengrin, die die Gans schnell ins Herz schließen. Sie wollen Auguste, so stellt sich der sprechende Vogel bei ihnen vor, vor der Bratröhre retten. Doch wie sollen die Erwachsenen das auch verstehen, wenn sie die Gans nicht verstehen? „Erwachsene sehen nicht alles, was es auf der Welt gibt. Das ist immer so“, sagt Auguste. Doch auch bei der Mutter weckt die Gans bald Sympathien, als sie merkt, dass die Kinder nicht mehr so viel streiten, seit sie im Haus ist. Selbst Fräulein Therese, mit dem bezeichnenden Nachnamen „Fleischhauer“, weigert sich Hand an das Tier zu legen, als das Weihnachtsfest immer näher rückt. Schließlich hat nur noch der Vater die Gans zum Fressen gern. „Wenn du überleben willst, darfst du nicht mehr fressen“, schwören die beiden Kinder die Gans ein. Ob sie das durchsteht und ob Auguste das Weihnachtsfest überlebt, können Besucher des Volkstheaters noch bis zum 26. Dezember in „Die Weihnachtsgans Auguste“, einem Weihnachtsmärchen von Friedrich Wolf erleben. Gezeigt wird die Bühnenfassung von Peter Ensikat. Inszeniert wurde sie für Zuschauer ab fünf Jahren von Tim Heilmann. „Wenn Kinder erwachsen werden, dann verlieren sie die Fantasie,“ lässt er die Gans in dem Stück sagen. Ob etwa auch Regisseur Tim Heilmann seine Fantasie verloren hat? Nachdem er im Sommer bei seiner fantasievollen Jules Vernes Inszenierung von „In 80 Tagen um die Welt“ die Kinder von der ersten bis zur letzten Minute begeistern konnte, gelang es bei dieser Aufführung nicht, die kleinen Zuschauer bis zum Schluss zu fesseln. Trotz unkonventioneller Besetzung, der Vater wird von Undine Cornelius und Fräulein Therese von Dirk Donat gespielt, geizt das Stück mit originellen Inszenierungsideen. Alles bleibt ein wenig zu brav und altbacken, was vor allem auch an den Kostümen und dem Bühnenbild von Marcus Lachmann liegt. Edel und klassisch gehalten, entrücken sie die Geschichte dem Betrachter in eine Zeit um 1900. Weit entfernt sind auch die Auftritte der Figuren selbst. Das Geschehen findet zum größten Teil im hinteren Bereich der Bühne statt. Im Großen Haus, wo die kleinen Gäste sowieso schon in den großen Theatersesseln versinken, ist es dann um so schwerer, Kontakt mit dem Zuschauerraum zu halten. Sind die Kinder am Anfang noch gespannt und neugierig, was sich in der Kiste befindet, in der es rappelt und schnattert, lässt das Interesse bei den langen Dialogen merklich nach. Und dabei geht es doch um nichts Geringeres als um Leben und Tod! Anstatt mit Auguste mitzubangen, als sie vom Vater vergiftet wird, unterhalten sich einige der kleinen Gäste lieber über den Matheunterricht. So zünden dann auch bedauerlicherweise einige Gags, die durchaus klug und witzig sind, nicht mehr. Singend und schnatternd legt sich die Hauptdarstellerin Sabine Schramm außerordentlich ins Zeug um ihrer Handpuppe, der Auguste, Leben einzuhauchen. Vor ihrem schönen weißen Kostüm der Gänsefee kommt die graue Puppe nur leider nicht ausreichend zur Geltung. Lautstarke Oh- und Ah-Rufe des Publikums sorgten dann doch noch für einen versöhnlichen Ausklang, als der prächtige Weihnachtsbaum auf die Bühne herabgelassen wurde. Nach vorherigem Weihnachtsmarktbesuch, in der passenden Weihnachtsstimmung dürfte „Die Weihnachtsgans Auguste“ somit dennoch für glänzende Kinderaugen sorgen. Fotos: D.Gätjen, VTR

7. Dezember 2010 | Weiterlesen
10. Burkhard-Greifenhagen-Gedenklauf 2010

10. Burkhard-Greifenhagen-Gedenklauf 2010

Bei dem derzeitigen Winterwetter kann man es sich entweder auf dem heimischen Sofa gemütlich machen, dem Weihnachtsmarkt einen Besuch abstatten und sich dabei an einer Tasse Glühwein wärmen oder aber man joggt am Sonntagmorgen durch den Barnstorfer Wald. Klingt ungemütlich? Mag sein, aber was ein echter Läufer ist, der lässt sich von so ein bisschen Schnee doch nicht abschrecken. Und so gingen am Sonntag um 10 Uhr morgens 65 Läufer vor dem Haupteingang des Rostocker Zoos an den Start, um am 10. Burkhard-Greifenhagen-Gedächtnislauf teilzunehmen. Die Erwartungen der Veranstalter wurden damit weit übertroffen, da diese aufgrund des Schnees vielleicht mit der Hälfte an Teilnehmern gerechnet hatten. Burkhard Greifenhagen war ein regelrechter Allround-Sportler, der neben dem Triathlon beispielsweise auch Hochsprung oder Klettern betrieb. Letzteres wurde ihm vor 10 Jahren zum Verhängnis, als er beim Klettern in den Alpen tragisch ums Leben kam. Durch die zahlreichen Sportarten, in denen er aktiv war, hatte er Kontakte zu sehr vielen Menschen geknüpft, die sein Tod entsprechend betroffen machte und so wurde die Idee zum Gedenklauf geboren. Der Freundeskreis von Burkhard Greifenhagen organisiert diesen seither mit Unterstützung des 1. LAV Rostock. Bis heute kommen dazu größtenteils Teilnehmer, die Greifenhagen noch persönlich kannten, wobei zunehmend auch jüngere Läufer die Veranstaltung für sich entdecken. Aus drei verschiedene Distanzen konnten die Läufer und Läuferinnen wählen. So gab es Strecken zwischen 2,5 Kilometern, 5 Kilometern und 10 Kilometern. Der Lauf hatte dabei keinen großen Wettkampfcharakter, wie es bei einem Gedenklauf auch zu erwarten ist, vielmehr ging es den Veranstaltern und Teilnehmern um den Spaß am Laufen. Dennoch wurden natürlich die Zeiten gestoppt und Urkunden ausgestellt. Auf der 10 Kilometer langen Strecke belegten gleich fünf Läufer des TC Fiko Rostock die ersten Plätze. Der schnellste davon war Tom Schlegel, der die Strecke in 34 Minuten und 54 Sekunden bewältigte. Für die Triathleten des TC war der Lauf eine willkommene Trainingseinheit, schließlich startet man im nächsten Jahr in der Regionalliga Nord, mit dem erklärten Ziel, den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga zu erreichen. Bei den Frauen setzte sich über die 10 Kilometer Beate Kreklow vor Grit Fiebach und Carolin Knabe durch. Bei den 5 Kilometern war Stefanie Schulz die schnellste, während bei den 2,5 Kilometern Maxi Wittich als Erste durchs Ziel ging. Bei den Männern passierte Karl Schreiber auf der 5 Kilometer Strecke als Erstes das Ziel und Maximilian Heise auf der 2,5 Kilometer Strecke. Auch Steffen Tendler, Philipp Fleischer und Markus Schomaker vom Jugendclub Lichtenhagen, die die fünf Kilometer Distanz zurücklegten, hatten Spaß an der Veranstaltung. „Es war anstrengend durch den Schnee. Dadurch ist man natürlich langsamer, es hat aber Spaß gemacht“, äußerte sich Steffen Tendler unmittelbar nach dem Lauf. Das zehnjährige Jubiläum des Gedenklaufs wird übrigens noch lange nicht das Ende sein, denn auch in den kommenden Jahren soll die Tradition fortgeführt werden. Wer sich also vom Winterwetter nicht abschrecken lässt, kann ja im nächsten Jahr einmal vorbeischauen.

6. Dezember 2010 | Weiterlesen
Baby-Begrüßungsaktion von Zoo und Südstadtklinikum

Baby-Begrüßungsaktion von Zoo und Südstadtklinikum

Sie sind fast gleich alt: Malika, Tiha, Abari, Malik und Ben. Ende Juli wurden die Fünf geboren. Die vier Gepardengeschwister im Rostocker Zoo und Ben im Südstadtklinikum. Was für ein Glück für Ben, denn durch eine Vereinbarung der beiden städtischen Einrichtungen haben er und seine Mutter einen Jahreskarten-Gutschein für den Zoo erhalten. Bereits seit 2004 besteht diese Kooperation zwischen Klinikum Südstadt und Zoo. Zunächst beschränkte sich das Angebot auf Eltern von Mehrlingen. Seit diesem Frühling können sich nun alle werdenden Mütter, die in der Universitätsklinik am Klinikum Südstadt ihr Kind zur Welt bringen, über einen Jahreskarten-Gutschein für den Rostocker Zoo freuen. Heute wurde diese Vereinbarung zwischen beiden Partnern, vertreten durch Zoodirektor Udo Nagel sowie Dr. Kerstin Hagen und Birger Birkholz vom Klinikum Südstadt, um ein weiteres Jahr verlängert. Bis zum 31. März 2012 können Mütter bzw. Väter mit ihren Sprösslingen dann kostenlos den Zoo besuchen. Zu diesem feierlichen Anlass begrüßte Zoodirektor Udo Nagel den vier Monate alten Ben bei seinem ersten Zoobesuch. Und da auch noch die Tierpflegerin Melanie Bencke da war, nutzte er gleich die Gelegenheit, gemeinsam mit Mama Melanie Voß die Gepardenkinder in ihrem Gehege zu besuchen. Als dann Baby und Raubkätzchen so nebeneinandersaßen, wurde deutlich: so ganz mithalten konnte der kleine Ben noch nicht mit seinen Altersgenossen. Während die schon mit dem Fußball spielten, fühlte Ben sich in Mamas warmen Armen wohl. Auch mit zwei Zähnen ist er den jungen Katzen etwas hinterher. „Milch gibt es nur noch nach Bedarf“, berichtete Tierpflegerin Melanie Bencke über die Geparde, die erst kürzlich auf feste Nahrung umgestiegen sind. Hat die Mutter denn gar keine Angst um ihr Kind in unmittelbarer Nähe der schnellen Raubkatzen? Sie war „eher entspannt als ängstlich“, sagte Melanie Voß lächelnd, nachdem sie die Gepardenanlage wieder verlassen hatten. Auch Ben war ruhig geblieben und schaute sich neugierig um. „Für ihn ist das alles neu“, erzählte seine Mutter. Mit der Jahreskarte werden sie nun öfter den Zoo besuchen und die Geparde beobachten. Durch alle vier Jahreszeiten können sie dann nicht nur mit erleben, wie sich der kleine Ben entwickelt, sondern auch wie die vier Gepardengeschwister heranwachsen. Mit dem Winter und dem Schnee scheinen Malika, Tiha, Abari und Malik jedenfalls gut zurechtzukommen. „Sie fühlen sich pudelwohl, fressen den Schnee und haben Spaß“, bestätigte Melanie Bencke. Eine beheizte Matte sorgt dafür, dass die in Afrika beheimateten Geparde, die kein besonders dickes Fell haben, nicht auskühlen. Wenn es doch zu kalt sein sollte, können sie sich durch eine Schiebetür wieder in den warmen Schaukäfig zurückziehen und dort vom Frühling träumen.

6. Dezember 2010 | Weiterlesen
18. Rostocker Kunstbörse 2010 in der HMT

18. Rostocker Kunstbörse 2010 in der HMT

Vor gut drei Wochen wurde in der Hochschule für Musik und Theater die Ausstellung zur diesjährigen Rostocker Kunstbörse eröffnet. Am Samstag war es nun endlich soweit und die dort gezeigten Werke der acht Künstler konnten im Rahmen der 18. Kunstbörse des Kunstvereins zu Rostock und der Ostsee-Zeitung erworben werden. Wer mitbieten wollte, der musste sich zunächst am Einlass registrieren lassen und erhielt anschließend eine Bieternummer überreicht. Die Versteigerungen begannen jeweils durch ein vom Auktionator genanntes Mindestgebot. Der Startpreis wurde dabei durch den Preis, den der Künstler für das Werk von einem Galeristen bekommen würde, sowie einem kleinen Aufschlag, der dem Verein „Ferien für Kinder von Tschernobyl e.V.“ zugutekommt, festgelegt. Alles, was über den Startpreis hinaus geboten wird, geht direkt an die Kinderhilfe. Ursula Timm von der Bundesarbeitsgemeinschaft „Den Kindern von Tschernobyl“ stellte das Projekt vor Auktionsbeginn kurz vor und erinnerte an die Folgen des Reaktorunglücks: „Wir mögen Tschernobyl vergessen haben, aber die Menschen, die dort leben, haben es nicht vergessen.“ „Ich glaube der Worte sind genug gewechselt, lasst uns nun Zahlen sehen“, ging Auktionator Jan-Peter Schröder nach einer kurzen Begrüßung durch den Chefredakteur der Ostsee-Zeitung, Jan Emendörfer, ohne große Umschweife zur Auktion über. Den Anfang der Auktion machte wie in den Vorjahren das kleine Kabinett. Dabei handelte es sich um kleinformatige Werke, die zu verhältnismäßig niedrigen Preisen erstanden werden können. Eine gute Gelegenheit also auch für diejenigen etwas zu ergattern, deren Budget keine allzu großen Sprünge zulässt. Bereits das erste Stück, ein Acrylbild von Elisabeth Pohl konnte bei einem Startpreis von 80 Euro für 120 Euro versteigert werden und auch die nachfolgenden Werke wechselten den Besitzer. Auf diese Weise kam die Auktion schnell ins Rollen, auch wenn natürlich nicht alles einen Käufer fand. Jan-Peter Schröder lockerte die Veranstaltung mit humorvollen Kommentaren auf und versuchte stets, den Bietern noch das eine oder andere Gebot zu entlocken. Das höchste Gebot des Abends wurde auf das Bild „Zu den Himmeln segeln“ des Malers und Grafikers Dieter Goltzsche abgegeben. 1.400 Euro war dem Käufer das Aquarell wert. Den Abschluss bildete nach gut zwei Stunden erneut das kleine Kabinett, wobei das letzte Werk, das versteigert wurde, ein Bild von Heyko Dobbertin, mit seinen 49 mal 49 Zentimetern streng genommen zu groß dafür war. Wenn man bedenkt, dass Dobbertins Werke für gewöhnlich aber in der Größenordnung um die 3 mal 5 Meter liegen, so war das Bild in diesem Zusammenhang dann doch wieder als klein zu bezeichnen. Wie dem auch sei, es war eine gute Wahl als Schlusspunkt der Auktion, da der Startpreis von 120 Euro bis auf 260 Euro hochgetrieben wurde und so noch einmal richtig Stimmung aufkam. Die Veranstalter zeigten sich nach Auktionsende zufrieden mit dem Verlauf des Abends. Nach Aussage von Jan-Peter Schröder dürfte die Menge an verkauften Werken in etwa in der Größenordnung der Vorjahre liegen, wobei es ja nicht nur um den Verkauf ging. Schließlich ist die Kunstbörse auch eine gute Plattform für die Künstler, einem breiteren Publikum vorgestellt zu werden. Das dürfte in jedem Fall gelungen sein und einer 19. Auflage im nächsten Jahr nichts im Wege stehen.

6. Dezember 2010 | Weiterlesen
2. Philosophischer Literaturwettbewerb

2. Philosophischer Literaturwettbewerb

„Ich finde mich eigentlich gut, so wie ich bin“, denkt die Stute, als sie von ihrem jungen Reiter angespornt wird, ihre Leistungen zu verbessern. Sie nennt ihn liebevoll Möbri, eine Kurzform von Möhrenbringer. Aber im Gegensatz zu seinem Pferd ist Möbri sehr unzufrieden mit sich. Oft hat er das Gefühl, dass er, wenn er ist, wie er ist, keinerlei Anerkennung bekommt. Sein Dilemma: Er hat ein typisches Mädchenhobby und bei Turnieren und anderen Leistungsmessungen ist er nicht vorne mit dabei. Sein Streben immer besser zu werden, versteht das Pferd nicht: „Wenn ich mir überlegen würde, wo der beste Grashalm wächst und ständig nach der Suche nach ihm wäre, so würde ich mit Sicherheit ganz andere schöne Sachen verpassen.“ Also „Wozu eigentlich streben?“ – diese Frage stellt sich nicht nur die Stute in Anici Drechslers Geschichte. Über 70 Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen aus Mecklenburg-Vorpommern gingen dieser philosophischen Frage nach. Sie verfassten dazu Geschichten, Gedichte, Dialoge, Essays, Dramenversuche oder andere literarische Texte und nahmen damit am Philosophischen Literaturwettbewerb teil. Dieser wurde nun schon zum zweiten Mal vom Institut für Philosophie der Universität Rostock in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus ausgerichtet. Am Mittwoch stellten die sechs besten Teilnehmer ihre Texte in einer Lesung dem Publikum im Peter-Weiss-Haus vor. „Möbris“ von Anici Drechsler von der Rostocker Werkstattschule stach unter den Einsendungen besonders heraus, sagte Jurymitglied Carolin Puschmann. Besonders die Perspektive, aus der der Text geschrieben wurde, die große Kreativität und Erzählkunst, die Problematisierung des Strebens und die philosophische Umsetzung konnten die Jury, bestehend aus sieben Studenten, überzeugen. Nachdem sie schon beim letzten Wettbewerb unter die ersten sechs gekommen war, hatte Anici Drechsler nun den Sieg errungen. Auf den zweiten Platz kam Cindy Kapalcynski vom Gerhart-Hauptmann-Gymnasium in Wismar. Sie trug den einzigen lyrischen Beitrag der Lesung vor. Mara Randt, ebenfalls von der Rostocker Werkstattschule belegte den dritten Platz. Daniel vom Gymnasium Sonnenberg, Saskia Harendt vom Gerhart-Hauptmann-Gymnasium in Wismar und Jonathan Hautenburg vom Gymnasium Schloss Torgelow gelangten ebenfalls unter die ersten sechs. Alle Gewinner können sich über Bücher, Büchergutscheine und individuelle Urkunden, die auf ihren Text Bezug nehmen, freuen. Auch der Profi-Philosoph Professor Dr. Michael Großheim vom Philosophischen Institut der Universität Rostock zeigte sich sehr beeindruckt von den Texten der Schüler. „Sie haben die großen philosophischen Thesen mit beeindruckender Nachdenklichkeit behandelt“, lobte er die Wettbewerbsteilnehmer. In ihren Texten fragen sie nicht nur nach dem Wozu, sondern auch das Wonach, Wie viel und Womit man streben sollte, interessierte die Jugendlichen. Damit seien die großen philosophischen Themen Glück, Maß und Zeit gut abgedeckt, stellt der Philosophieprofessor angetan fest. Ob Kleist oder Goethe – Anklang fand auch das passend eingefügte Namedropping in den Beiträgen. „Es hat sich gezeigt, dass die Teilnehmer sowohl literarisch, als auch philosophisch tätig sind und auch schon viel gelesen haben“, resümiert Christian Klager den Wettbewerb. Als Initiator des Philosophischen Wettbewerbs in Mecklenburg-Vorpommern denkt er nun schon über ein mögliches Thema für die dritte Auflage des Schülerwettbewerbs nach.

5. Dezember 2010 | Weiterlesen
Adventskalender im Volkstheater Rostock

Adventskalender im Volkstheater Rostock

„Kann man das essen?“, fragt Joe, als er einen Stern in der Hand hält, der wie ein Keks aussieht. Lieber nicht, er ist hart und salzig. Ein Stern aus Salzteig, den man zwar nicht essen, dafür aber wunderbar bemalen kann. Ein kleines Fädchen hindurchgezogen und siehe da, der Tannenbaumschmuck ist fertig. Den Weihnachtsbaum im Garderoben-Foyer des Großen Hauses zu schmücken, war die Aufgabe der ersten Adventskalenderaktion des Rostocker Volkstheaters in der diesjährigen Vorweihnachtszeit. Die Kollegen der Buchhaltung hatten sie für Kinder von drei bis zehn Jahren vorbereitet. Noch bis zum 23. Dezember lädt das Theater jeweils um 16 Uhr junge Familien ein, um ein Türchen zu öffnen. Damit soll die Wartezeit bis Weihnachten verkürzt werden. Hinter den Türchen verbergen sich süße Leckereien. Aber das ist noch nicht alles. In einer großen Kiste gibt es weitere kleine Geschenke für die Kinder. Der dreijährige Jussi hat sich daraus ein Stempelkissen ausgesucht. Das hat er sich auch verdient, nachdem er zuvor fleißig mit den anderen Kindern Weihnachtsbaumschmuck gebastelt hatte. Papiersterne, goldbeflitterte Kienäpfel, Salzteigglöckchen – die kleine Tanne wurde im Laufe der Stunde immer bunter. Nachdem es schließlich schön weihnachtlich im Foyer geschmückt war, kam der spannendste Moment, weswegen die Kinder ja eigentlich gekommen waren: Das erste Türchen des Adventskalenders wurde geöffnet. Die siebenjährige Alma durfte zuerst hineingreifen. Sie freute sich über die Leckereien. Zu Hause hat sie natürlich auch einen eigenen Kalender, erzählt sie. Hinter dem ersten Türchen hatte sich bei ihr am Morgen eine kleine bunte Kette verborgen. Na, wenn das keine Überraschung ist. Überraschungen gibt es für die Kleinen von nun an auch täglich im Volkstheater, immer um 16 Uhr, bis einen Tag vor Heiligabend. Neben dem Öffnen des Adventskalendertürchens steht auch immer eine besondere Aktion auf dem Programm, erzählt die Theaterpädagogin Janny Fuchs. Mit Weihnachtssingen, Basteln, Vorlesen, Puppenspiel oder Tanz für Kinder soll sich gemeinsam auf das Weihnachtsfest eingestimmt werden.

4. Dezember 2010 | Weiterlesen
Winter 2010 – Tief Katharina bringt Schnee nach Rostock

Winter 2010 – Tief Katharina bringt Schnee nach Rostock

Schneeeeee! Es ist wieder soweit! Der Winter ist zurück. Erinnerungen werden wach an den Jahresbeginn. In diesen Tagen beehrt uns Tief Katharina und beschert uns eine weiße Pracht. Ob Rostock diesmal besser darauf eingestellt ist? Ungewöhnlichkeit kann man diesem Wetter ja bald nicht mehr unterstellen. Aber zugegeben, es macht die Wege so oder so beschwerlicher. Wie gut, wenn die Straßen und Bürgersteige rechtzeitig geräumt und bestreut werden, ohne Salz versteht sich, der Bäume zuliebe. Vor dem Peter-Weiss-Haus hat Frank heute Morgen den Job übernommen. Eine beachtliche Schneemenge hat sich hier über Nacht niedergelegt und muss nun beiseitegeschoben werden. Trotz der zusätzlichen Arbeit findet der Gebäudemanager des PWH den Schnee „Supi“. „Es ist ein schönes Workout“, meint er und zieht weiter seine Bahnen. Während die Erwachsenen sich sorgen, ob sie bei den winterlichen Verkehrsbedingungen ihre Ziele heil und rechtzeitig erreichen, ist der Schnee für die Kinder ein Vergnügen. Ausgerüstet mit dicken Skihosen bewältigen auch die kleinen Knirpse die tiefe Schneedecke. Noch besser ist es natürlich, wenn man sich auf dem Schlitten durch den Schnee kutschieren lassen kann. Natürlich sind schon längst die Rostocker Rodelberge von den jungen Wintersportlern okkupiert. Der fünfjährige Janek rutscht in waghalsigen Manövern auf seiner runden Plastikscheibe den Abhang unterm Kröpeliner Tor hinunter, während Mama oben wartet. Auch Ally vergnügt sich beim Winterspaß. Übermütig trollt die junge Hündin dem Schlitten von Herrchen Karsten Seul und der dreijährigen Matilda hinterher. Es ist ihr erster Winter und sie fühlt sich sichtlich wohl. Auch die Tiere im Rostocker Zoo kommen mit dem Winter gut klar, versichert Zoodirektor Udo Nagel. Flamingos und andere Zoobewohner tropischer Herkunft haben sich in ihre Winterbehausungen zurückgezogen und warten auf den Frühling. Nur die ganz Hartgesottenen aus dem Norden wie die Eisbärin Vienna oder die Elche verharren mit ihrem dicken Fell geduldig draußen im Schneetreiben.

3. Dezember 2010 | Weiterlesen
8. Historischer Weihnachtsmarkt 2010 in Rostock

8. Historischer Weihnachtsmarkt 2010 in Rostock

Keziban, Miriam und Jennifer dürften vielen Rostockern noch gut in Erinnerung sein, da hat der Winter bereits wieder Einzug gehalten. Und wer derzeit den Blick aus dem Fenster richtet, der hofft womöglich, dass er dieses Mal nicht wieder solche Schneemassen mit sich bringt, wie in den ersten Monaten dieses Jahres. Noch hält sich das Schneechaos ja zum Glück in Grenzen, auch wenn bereits wieder eine erhebliche Menge der weißen Pracht gefallen ist. Ein Gutes hat es allemal: Ein Besuch auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt macht bei Schnee gleich doppelt so viel Spaß. Gehört ja auch irgendwie dazu. Wer sich vom Schnee nicht abschrecken lässt, sollte bei der Gelegenheit unbedingt auch dem historischen Weihnachtsmarkt einen Besuch abstatten. In diesem Jahr befindet er sich nicht am Rathaus, sondern im Garten des Klosters zum Heiligen Kreuz. Einen besseren Standort hätten die Veranstalter gar nicht bekommen können, denn durch die Stadtmauer bekommt der Markt seine ganz eigene, sehr gemütliche Atmosphäre. Und was gibt es dort so alles zu entdecken? Nun, beispielsweise könnt ihr euch beim Axtwerfen oder Bogenschießen versuchen, unter Anleitung versteht sich. Sollte dabei Interesse geweckt oder ein verstecktes Talent entdeckt worden sein, lassen sich vor Ort auch gleich Pfeil und Bogen erwerben. Für die Kinder gibt es ein Märchenzelt und natürlich dürfen auf einem mittelalterlichen Markt auch entsprechende Handwerks- und Handelsstände nicht fehlen. Wer noch auf der Suche nach einigen originellen Weihnachtsgeschenken ist, wird hier vielleicht fündig. Darüber hinaus werden auch Musik und Shows geboten, wie etwa die Feuershow von Arne Feuerschlund, die groß und klein begeistern dürfte. Wem vom Axtwerfen der Magen knurrt, muss selbstverständlich nicht hungrig bleiben, denn eine ganze Reihe von Ständen bieten verschiedenste Leckereien an – an einigen Tagen wird es beispielsweise Wildschwein am Spieß geben. Da kann sich jeder mal ein wenig wie Asterix und Obelix fühlen. Gegen die Kälte lässt es sich am besten mit Hot Irish Whiskey, heißem Met oder Punsch angehen. Dazu könnt ihr unter anderem in Nadins Met Taverne zum schwarzen Raben einkehren. Wem besonders kalt ist, der kann sich ja einmal an Nadins Hausrezept, den „Thorhammer“, wagen. Geöffnet hat der historische Weihnachtsmarkt noch bis zum 19. Dezember jeweils von 11 bis 21 Uhr, am Freitag und Samstag sogar bis 22 Uhr, wobei es zu beachten gilt, dass am Wochenende ab Freitag 17 Uhr ein Wegezoll von einem Euro erhoben wird. Davon sollte sich aber nun wirklich niemand abschrecken lassen, denn ein Besuch lohnt sich in jedem Fall.

3. Dezember 2010 | Weiterlesen