Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Die AIDAblu zu Gast in Warnemünde
Eigentlich steht mein Urlaub erst nächste Woche an, einen kleinen Kurzurlaub gab es gewissermaßen aber gestern schon. Da die große Pressekonferenz zur Hanse Sail auf der gewaltigen AIDAblu ausgerichtet wurde, sollte es im Anschluss für alle Interessierten auch einen geführten Rundgang über das Kreuzfahrtschiff geben. Diese einmalige Gelegenheit konnten wir uns natürlich unmöglich entgehen lassen, frei nach dem Motto „mittendrin statt nur dabei“. Insgesamt acht verschiedene Restaurants sind auf dem riesigen Schiff angesiedelt, davon fünf mit Buffet und drei a la Carte. Vom italienischen Restaurant mit Pizzabäckerei über asiatische Köstlichkeiten, aber auch Fast Food und erstklassige Gourmetküche scheint alles da zu sein, was das Urlauberherz begehrt. Nach zwei Restaurantbesichtigungen kamen wir zum AIDA-Shop, der Einkaufsmeile des Schiffes. Hier können Damen, Herren und Kinder gleichermaßen ihre Urlaubskleidung aufstocken. Sehr gefragt soll derzeit die AIDA-Kollektion von Gaastra sein, die zu Hause sicher Neid und Bewunderung für den Urlaub auf sich zieht. Nicht weit entfernt ist die AIDA-Galerie, in der Arbeiten von 39 lebenden Künstler ausgestellt werden. Die Werke werden regelmäßig ausgetauscht und können auch käuflich erworben werden. Mit dabei sind auch Bilder von Udo Lindenberg und Feliks Büttner, letzterer – der Schöpfer des berühmten AIDA-Kussmund-Bugs – hatte kürzlich sogar selbst auf dem Schiff gemalt und Workshops gegeben. Die ganz in rot gehaltene Blu Bar zeigt jeden Abend Live-Musik, direkt daneben befindet sich das gewaltige Theatrium. Über drei Stockwerke können auf der großen Bühne über 30 Shows aus Ballett, Musical, Theater und natürlich Kinderunterhaltung gesehen werden. In der Vinothek werden 69 Weine aus 25 Ländern angeboten. Die gekauften Flaschen werden mit dem Namen beschriftet und können jederzeit an den Bars abgegeben und wieder angefordert, aber natürlich auch mit aufs Zimmer genommen werden. Sogar ein eigenes Fernsehstudio findet auf der AIDA Platz. Dort gibt es jeden Abend eine Live-Moderation, zu der sich die Gäste per Telefon dazu schalten können. In jeder Kabine gibt es Flachbildfernseher, von der aus das Programm angesehen werden kann. Der „Body & Soul“ Wellnessbereich auf der AIDAblu ist der größte dieser Art auf allen sieben Weltmeeren. Für einen Aufpreis wird der Zugang in einen auf 80 Personen am Tag limitierten abgegrenzten Bereich gestattet. Dort warten Erlebnisdusche, Whirlpool, Erholungsoase, beheizte Wasserbetten und ein separates Sonnendeck auf ihre Benutzung. Auch für den sportlichen Ausgleich wird gesorgt. An Deck gibt es einen Sportbereich für Volleyball, Fußball, Hockey und Basketball sowie einen kurzen Laufpfad. Im Innenbereich hat das Fitnesscenter 24 Stunden am Tag geöffnet und bietet auch verschiedene Kurse an. Im Durchschnitt soll man bei einer 10-tägigen Kreuzfahrtreise ganze vier Kilogramm zunehmen. Um dem auch ohne schweißtreibendes Sportprogramm entgegenzuwirken, hilft nur eins: Treppen laufen statt Fahrstuhl fahren ;-)
4. August 2010 | Weiterlesen
Hanse Sail in Rostock 5. - 8. August 2010
„Wohnen wo andere Urlaub machen“, dieses Motto dürfte für Rostock in den nächsten Tage in ganz besonderem Maße gelten. Bereits zum 20. Mal wird vom 5. bis 8. August die Hanse Sail stattfinden und damit wieder rund eine Million Besucher in unsere schöne Stadt am Meer locken. Man könnte nun glauben, nach so vielen Jahren kann man bei der Sail eigentlich nichts Neues mehr erwarten, doch das Gegenteil ist der Fall, wie Oberbürgermeister Roland Methling gestern selbst betonte. In allen Bereichen habe man noch zugelegt: Bei der Anzahl der Schiffe, ihrer Farbigkeit und natürlich der der Programms. Schon die erste Hanse Sail 1991 war mit hunderttausenden Besuchern ein voller Erfolg. Das Grundkonzept der damaligen „Hanseatischen Hafentage“ ist erhalten geblieben, wurde aber Jahr für Jahr erweitert und verbessert, sodass man heute mit Stolz auf eine wahre Erfolgsgeschichte der Hansestadt zurückblicken kann. Am runden Geburtstag dieses maritimen Festes werden in Rostock fast 250 Schiffe aus 13 Nationen erwartet. Von A bis Z, Vom Fischkutter „Adriane“ bis zum Zweimastschoner „Zuiderzee“, wird dabei alles vertreten sein, was das Besucherherz begehrt. Eine ganz besondere Ehre für Rostock sind auf der Gästeliste drei der ältesten und größten Windjammer der Welt. Dazu zählen die 89-jährige russische „Sedov“ aus Murmansk und die 84-jährige „Kruzenshtern“ aus Kaliningrad. Mit dabei ist außerdem die 109 Meter lange „Dar Mlodziezy“ (Baujahr 1982). Ein weiterer sehnsüchtig erwarteter Gast ist die „Gulden Leeuw“, die mit einer Länge von 70 Metern der größte 3-Mast-Toppsegelschoner der Niederlande ist und erst im Mai dieses Jahres in Dienst gestellt wurde. Nicht nur diese vier Schönheiten, sondern zahlreiche weitere Briggs, Galeassen, Kutter und Museumsschiffe werden die Besucher wieder zu zahlreichen Segeltörns auf die Ostsee vor Warnemünde mitnehmen. Dabei werden während der vier Hanse Sail Tage insgesamt etwa 40 000 Plätze angeboten, von denen bisher etwa die Hälfte im Hanse Sail Büro gebucht wurde. An gleich sieben Veranstaltungsorten wird die Sail in diesem Jahr in Rostock gefeiert. Hauptanlaufpunkt wird natürlich wieder der Stadthafen sein, wo zahlreiche Bühnen und Märkte im Schatten der gewaltigen Schiffe aufgebaut wurden. Aber auch Warnemünde lockt mit Leuchtturmbühne, Marktmeile an der Strandpromenade und Riesenrad zu Ausflügen ein. Erstmalig wird in diesem Jahr auch der IGA-Park in die Hanse Sail mit eingebunden. Dort werden etwa 40 Modelle von Fliegern und Schiffen ausgestellt sein. Auf der NDR-Bühne im Rostocker Stadthafen dürfen auch einige musikalische Highlights erwartet werden. So werden am 5. August um 19.00 Uhr die Band Revolverheld und am 6. August um 21.00 Uhr Karat auftreten. Bei einem so vielfältigen Programm sollten sich auch die einheimischen Rostocker dieses maritime Großevent auf gar keinen Fall entgehen lassen – mehr dazu hier, in den nächsten Stunden und Tagen.
4. August 2010 | Weiterlesen
Ostsee-Theatersporttournee im Rostocker Stadthafen
Sommer ist Urlaubs- und Ferienzeit. Bei den Studenten wird zwar offiziell immer nur von „vorlesungsfreier Zeit“ gesprochen, aber insgeheim läuft es wohl auf dasselbe hinaus. So kam es auch, dass meine liebe Schwester nach der stressigen Prüfungszeit endlich wieder in die Heimat aufbrechen durfte und mir nun bei den kommenden Terminen etwas zur Seite steht. Diese Motivation und Unterstützung konnte ich gestern auch gleich ganz gut gebrauchen, denn dank der unberechenbaren Regenschauer drohte unsere freudig erwartete Veranstaltung sprichwörtlich ins Wasser zu fallen. Dennoch fuhren wir mit unerschütterlichem Optimismus zum Rostocker Stadthafen, wo die Ostsee-Theatersporttournee auf dem Traditionssegler „Wytske Eelkje“ (nahe den Silos) stattfinden sollte. Na ja, glücklicherweise nicht direkt auf dem Schiff, sondern auf dem rettenden Ufer unmittelbar davor. Der gelegentlich einsetzende Regen hatte nicht alle Schaulustigen vom Stadthafen vertrieben. Bei unserer Ankunft wartete noch ein anderes Pärchen auf den Beginn der Show, kurz darauf waren wir schon fast ein Dutzend Zuschauer. Wegen des unberechenbaren Wetters sollte das eigentliche Programm – ein Improvisationswettstreit zwischen zwei Theatergruppen aus Rostock und Bern – nicht stattfinden. Stattdessen wurde frei nach dem Motto „Alles muss weg“ nach der beendeten Tour sämtliches überflüssige Schiffsinventar an die neugierigen Passanten versteigert und nebenbei ein wenig improvisiert. Von sogenannten Holzbänken für das nächste Gartenfest, dem passenden Grill, über Getränke, Campingstühle und leuchtend orangen Schwimmwesten war vermutlich für jeden Geschmack etwas dabei. Weil sich das zurückhaltende Publikum zunächst noch nicht richtig für die angepriesenen Sachen erwärmen konnte, wurde auf ein einfaches Mittel gesetzt: ein Sechserpack Bier in Plastikflaschen wurde für schlappe fünf Euro angeboten – und fand prompt einen neuen Besitzer. Scheinbar in Kauflaune gekommen landete gleich auch die „sprechende Kühlbox“, als sehr zutrauliches und steuerfreies Haustier angeboten, zusammen mit zwei Kühlelementen beim Bierbesitzer. So viel Glück hatten die beiden Töpfe mit Basilikum allerdings nicht. Obwohl sie momentan noch einem „Dschungel nach dem Kahlschlag“ ähnelten, hatten sich die zwei seetauglichen „Basilica maritima“ nach der Überfahrt von Dänemark schon sichtlich erholt. Trotzdem fanden sie keinen freiwilligen neuen Besitzer, sodass sie nach und nach als Gratis-Zugabe zu anderen Auktionen dazu gegeben wurden. Da die Auktionen insgesamt eher mäßig liefen, dafür aber der Regen endlich aufgehört zu haben schien, wurde uns schließlich doch eine kleine Kostprobe aus dem ursprünglichen Improvisationsprogramm geboten. Dazu traten jeweils zwei Schauspieler vom TAP aus Bern und von den Hasplern aus Rostock in unterschiedlichen „Disziplinen“ gegeneinander im Wettkampf an. Die Rolle des Schiedsrichters übernahm Auktionator Roland, ebenfalls vom Schweizer Theater am Puls. Die erste Disziplin war das sogenannte „Counting Words“, bei dem das Publikum immer jeweils eine Zahl vorgibt und der Schauspieler, der gerade an der Reihe ist, einen Satz mit der genannten Anzahl an Wörtern sagen muss. Als Gegenstand wurde das (zu dem Zeitpunkt noch vorhandene) Basilikum-Töpfchen ausgewählt, welches einen Leuchtturm symbolisieren sollte. Dabei entstand von den einfallsreichen Schweizer Schauspielern ein kurzes aber sehr kreatives Stück, das das inzwischen angeheiterte und aufgelockerte Publikum in seinen Bann zog. Aber auch die Rostocker „Haspler“ kamen gleich darauf beim „ABC-Spiel“ zum Zug. Über den Namen einer Zuschauerin wurde der Buchstabe S ausgewählt. Beide Schauspieler mussten nun beim S beginnend den jeweils ersten Satz ihres Sprechparts mit nacheinander allen Buchstaben des Alphabets beginnen. Das kleine Stück begann also mit dem Wort „Sauna“ und endete mit „Rummmms“. Das Lustige an den improvisierten Szenen war dabei vor allem, dass sich keines Bühnenbildes und (fast) keiner Requisiten bedient wurde, es kam also ganz auf die Fantasie von Schauspielern und Zuschauern an. Passende Hintergrundgeräusche und -melodien wurden von einem einzigen Musiker auf Saxophon und Mini-Keyboard improvisiert. Da die Sitzbänke fast die gesamte Breite des Weges einnahmen, blieben bald immer mehr Schaulustige stehen und auch die Sitzgelegenheiten wurden langsam knapp. Zum krönenden Abschluss wurde ein Lied für die Rostocker improvisiert. Trotz gelegentlicher Regenschauer war die letzte Veranstaltung des TAP-Segelsommers also ein voller Erfolg, das hart gesottene Publikum wird diesen Abend jedenfalls bestimmt nicht mehr so schnell vergessen.
2. August 2010 | Weiterlesen
8. Hella Marathon Nacht Rostock 2010
Zum 8. Mal fand am gestrigen Abend die Marathon Nacht in Rostock statt. Bei angenehm warmen Temperaturen ging eine stolze Teilnehmerzahl von etwa 1.400 Läufern und Skatern bei den verschiedenen Wettbewerben an den Start. Pünktlich um 18 Uhr fiel der Startschuss zum Marathonlauf am Neuen Markt, wo knapp drei Stunden später auch die ersten Läufer das Ziel erreichen sollten. Den Abzug betätigte Karina Jens, die Präsidentin der Bürgerschaft. Angeführt wurde das Feld von den Handbikern und Rollstuhlfahrern, für die es in diesem Jahr leider keinen eigenen Wettbewerb gab. Dafür durften sie in einem repräsentativen Prolog die Spitze des Feldes bilden. Nur wenige Minuten später durften dann auch die Kinder zum Kaufhof Kids Halbmarathon antreten, wobei es sich natürlich nicht um einen echten Halbmarathon handelte, sondern um einen etwa 3 Kilometer langen Lauf durch die Rostocker Innenstadt. Neben Halbmarathon, Marathon und dem Staffellauf, gab es auch ein Stundenrennen für Inline Skater. Auf einem etwa 3,3 km langen Rundkurs durch den IGA-Park hieß es für die Skater, so viele Runden wie möglich zurückzulegen. Auch der eine oder andere Paradiesvogel nahm an dem Lauf teil, wie beispielsweise Marco Salvioni, der jedes Jahr in seinem etwas gewagten Outfit startet. Nur zum Spaß natürlich, wie er betonte. Sein Ziel war es, die Strecke in 4,5 Stunden zu bewältigen. Und auch der Nikolaus schien sich schon einmal warm zu laufen für den kommenden Winter. Noch vor 21 Uhr wurden die ersten Läufer dann bereits am Neuen Markt vom Publikum empfangen. Mit Rasseln und Tröten ausgerüstet sorgte es lautstark für Stimmung. Einer ganzen Reihe von Teilnehmern gelang es an diesem Abend, unter der Dreistundenmarke zu bleiben. Der schnellste von ihnen war Torsten Hentschel von der HSG Turbine Zittau, der die 42 km in gerade einmal 2 Stunden, 44 Minuten und 35 Sekunden bewältigte. Hentschel war in seiner Altersklasse bereits sächsischer Meister im 1.500, 3.000, 5.000 und 10.000 Meterlauf. „Diese Strecken sind schwer, aber Marathon ist wie sterben“, fasste er die Strapazen des Laufs zusammen. Gut drei Minuten später erreichte Lutz Kuhardt (FC Unterkirnach), gefolgt von Florian Gruhlich aus Hamburg das Ziel. Bei den Frauen setzte sich die Berlinerin Patricia Kusatz (Zeit: 3:17:58) klar vor Winnie-Marie Leuchtape, ebenfalls aus Berlin (3:31:42), durch. Der TSV Wandsetal Lauftreff sicherte sich den Sieg bei den Staffelläufern. Nur acht Sekunden dahinter folgte das Team Gesundschuh City Sport, das in dieser Zusammensetzung erstmals am Rostocker Marathon teilnahm. Im Halbmarathon holten sich Anne Kathrin Litzenberg (FSN Fördertechnik GmbH) und Mathias Ahrenberg (SV Post Telekom Schwerin) den ersten Platz. Ahrenberg konnte bereits dreimal den Marathon in Rostock gewinnen, nun klappte es im zweiten Anlauf also auch im Halbmarathon und das trotz offener Schnürsenkel seit Kilometer Nummer neun. In sieben Wochen möchte er dann in Ulm bei den Hochschulmeisterschaften wieder im Marathon angreifen. Da bei den Inline Skatern gleich neun Skater sieben Runden schafften, entschied am Ende die Zeit, in der die Runden absolviert wurden, über den Sieg. Dabei kam es zu einem Dreikampf an der Spitze, den Alexander Schmitz (O.B.F.S.T.) mit nur 32 hundertstel Sekunden Vorsprung vor Kazimierz Posadowski (Skate Team Celle), für sich entscheiden konnte. Mit nur 1,4 Sekunden Rückstand erreichte Frank Heuser (O.B.F.S.T.) den dritten Platz. Doch es gab auch Kritik an der Veranstaltung, insbesondere was die Streckenführung anging. So wurden Beschwerden laut, dass an einigen Kreuzungen nicht klar war, in welche Richtung weitergelaufen werden sollte. Mit der Folge, dass die Läufer anhalten und über den weiteren Streckenverlauf diskutieren mussten, bevor es weitergehen konnte. Ärgerlich natürlich besonders für diejenigen, die sich zu diesen Zeitpunkten einen kleinen Vorsprung erlaufen hatten. Ein Läufer äußerte sich frustriert: „Das ist kein Wald und Wiesenlauf hier.“ Bei den Staffeln verlief sich das Feld sogar kollektiv. Alles in allem dürfen sich die Veranstalter dennoch über einen gelungen Abend freuen. Der Neue Markt war gut besucht, die Liveband „Crazy Boys“ aus Rostock sorgte für Stimmung und die überwiegende Zahl der Sportler war am Ende zufrieden, die Strecke bezwungen zu haben. Und wenn im nächsten Jahr das Problem mit der Streckenführung behoben wird, werden die Kritiker mit Sicherheit auch zufrieden sein.
1. August 2010 | Weiterlesen
Lennart Alves: „Time Works“ - Ausstellungseröffnung
„Lennart Alves ist ein sturer Kämpfer“, so Holger Stark über den schwedischen Künstler, ergänzte aber gleich: „Geduld und Ausdauer hat er beim Leistungssport Schwimmen oder bei seinen 18-Kilometer-Ausdauerläufen trainiert“. Diese Ausdauer und „Sturheit“ benötige Alves auch, um sein Werk „Time – Interval and Variation“ umzusetzen. Von der ersten Idee bis zur Fertigstellung vergingen ein ganzes Jahr und sieben gescheiterte Versuche. Zu sehen ist das Ergebnis nun in der Galerie Wolkenbank im Rostocker Künstlerviertel, wo am gestrigen Abend die Ausstellung „Time Works“ eröffnet wurde. Der Kontakt zwischen Wolkenbank-Geschäftsführer Holger Stark und Lennart Alves entstand bereits vor zwei Jahren, während Alves drei Monate als Stipendiat im Künstlerhaus für zeitgenössische Kunst Plüschow bei Grevesmühlen verbrachte. „Die Klarheit und Geschlossenheit seiner Arbeiten gefiel mir sehr gut“, schildert Stark seine damaligen Eindrücke. Als es dann Ende des letzten Jahres zur Eröffnung der Galerie Wolkenbank kam, wurden bereits zwei Werke von Alves ausgestellt. Acht Monate später hat er nun seine erste eigene Ausstellung in der Galerie. Zu sehen sind Fotografien, die sich – der Titel lässt es bereits erahnen – allesamt mit dem Thema Zeit beschäftigen. So gibt es die bereits erwähnte Serie „Time – Interval and Variation“, die dasselbe maritime Motiv im Verlaufe eines ganzen Tages zeigt. Pro Stunde wurde dazu ein Bild aufgenommen und lediglich die Belichtungszeiten variiert. Durch das Spiel mit der Belichtungszeit kommen dabei auch ungewöhnliche Effekte zustande. Der vorbeiziehende Mond wird beispielsweise schon einmal zur Leuchtstoffröhre. Im Bild „Nacht, Mutter des Tages“, das nach einem Gedicht des schwedischen Poeten Erik Johan Stagnelius aus dem 19. Jahrhundert benannt ist, wurde sogar eine ganz Nacht lang belichtet. „Meine Werke haben oft eine melancholische Stimmung“, kommentiert Alves seine Arbeiten. Dass er auch einen feinen Sinn für Humor hat, wird bei der Serie „Time Works“ deutlich: In die runden Objekte, die er mit einem Fischaugenobjektiv aufgenommen hat, integrierte er kurzerhand eine Uhr. Ein besonderes Ereignis des Abends stellte neben der eigentlichen Ausstellung auch der Auftritt von Camillo Fischer und Katrin Glaß dar. Beide gehören zum Puppentheater Camillo, Casper & Co, das sich bereits in der achten Generation befindet. Sie führten das Märchen vom Hasen und dem Igel oder auch „Wettlauf mit der Zeit“ auf und zwar direkt auf dem Bürgersteig vor der Galerie. Vorbeifahrende Autos und Passanten wurden dabei spontan mit in das Stück eingebunden. Damit gelang es den beiden, einen humoristischen Kontrast zur Melancholie von Alves Werken zu setzen. Unter den Gästen weilte auch Tim Kellner, dessen Ausstellung „I Am not there“ zuvor in der Galerie Wolkenbank zu sehen war. Kellner betonte die fast schon kontemplative Ruhe, die die Bilder von Lennart Alves ausstrahlen. Auch die Ausstellungsbesucher Matthias Schümann und Andreas Schroeckh waren angetan von den gezeigten Werken. „Zunächst denkt man, das ist ja banal. Dann merkt man aber, dass es doch nicht so einfach ist und viel mehr dahintersteckt“, beschrieb Matthias Schümann seine Eindrücke. Schroeckh dagegen lobte das Konzept und freute sich darüber, dass es im Viertel nun eine Galerie gibt, die sich zeitgenössischer Kunst widmet. Die Ausstellung kann noch bis zum 4. September, jeweils von Mittwoch bis Samstag zwischen 14 und 19 Uhr, besichtigt werden. Speziell zur Hanse Sail öffnet die Galerie bis zum 8. August sogar täglich zu den genannten Zeiten. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie der Mond als Leuchtstoffröhre aussieht, der sollte der Galerie Wolkenbank einen Besuch abstatten.
1. August 2010 | Weiterlesen
Campus of Excellence zu Gast an der Universität Rostock
„Willkommen am Institut für fahrende Eisstiele“, mit diesen Worten begrüßte Birgit Krumpholz vom Institut für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik (IMD) ihre Gäste an der Universität Rostock. Es handelte sich dabei um eine Gruppe von Schülern, die einen Einblick in das Studium der MINT-Fächer bekommen wollten. MINT ist hierbei bitte nicht mit der Farbe der Minze zu verwechseln, sondern steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. In diesen Fachgebieten werden dringend Nachwuchskräfte gesucht. Deshalb hat es sich der „Campus of Excellence“ zur Aufgabe gemacht, Schülern eine naturwissenschaftlich-technische Ausbildung schmackhaft zu machen. Campus of Excellence ist eine bundesweite Initiative von über 80 Wirtschaftsunternehmen, Institutionen, Verbänden, Hochschulen und Schulen, die 2005 im bayerischen Hof gegründet wurde. Ziel ist es, bereits frühzeitig Kontakte zwischen begabten Schülern, Hochschulen und der Wirtschaft zu knüpfen. Auch alle Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern sind als Partner in der Initiative vertreten. In dieser Woche luden sie 60 Schüler aus Deutschland, Polen und Ungarn ein, um einen Blick in die Studienmöglichkeiten der MINT-Fächer in unserem Bundesland zu werfen. Am Freitag waren sie schließlich in der Universität Rostock zu Gast. Eine Gruppe hatte sich vorgenommen, das Institut für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik unter die Lupe zu nehmen. Was man hier wohl lernen kann? Na, was man mit Eisstielen so alles machen kann. Nimmt man einen Luftballon, einen Inlineskater und andere kleine Dinge hinzu, kann man daraus schon einen kleinen Computer bauen, erklärte Birgit Krumpholz und gab umfassend über Inhalte, Voraussetzungen und Berufschancen eines Informatik- und Elektrotechnikstudiums an der Universität Rostock Auskunft. Großes Interesse bei den vielleicht zukünftigen Nachwuchs-Ingenieuren weckte die RoboCup-Demonstration. Christian Fabian, Promotionsstudent und Leiter des Rostocker RoboCup-Teams „Cool RUNners“, erklärte die Funktionsweise der fußballspielenden Roboter und zeigte natürlich auch, was sie so drauf haben. Wer sich schon mal gefragt hat, warum sein Handy so viel Strom frisst und wie man Energie sparen kann, der konnte beim anschließenden Vortrag von Jakob Salzmann über „Green IT“ Antworten finden. Nach einer Pause probierten sich die Schüler dann beim Programmieren oder Löten eines LED-Männchens aus. Eine andere Gruppe nutzte den Tag in Rostock, um dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung (IOW) einen Besuch abzustatten. Hier ging es um das Thema „Ozeane und ihre Bedeutung für das Treibhausgas Kohlendioxid“. Nach einem einführenden Vortrag und einer Diskussion über zukünftige Klima-Szenarien führten die Schüler Experimente zur Kohlendioxid-Speicherkapazität der Ozeane durch. Der Höhepunkt war für viele aber die Besichtigung des Marine Science Centers, der universitären Robbenforschungsstation im Yachthafen Hohe Düne. Vor allem für Janna Straßburger von der Deutschen Schule in Budapest war es ein besonderes Erlebnis, die Seehunde Malte und Nick zu streicheln. Die Sechzehnjährige weiß eigentlich schon genau, dass sie einmal Meeresbiologie studieren will. Sie nutzte deshalb auch gleich die Gelegenheit von der Biologin Meike Kilian nicht nur Wissenswertes über Seehunde im Allgemeinen zu erfahren, sondern auch über die speziellen Arbeitsfelder in der Robbenforschungsstation. Auch für Jannes Seemann ist nach dieser Woche klarer, welchen beruflichen Weg er später einmal einschlagen möchte. „Es wird in Richtung Informatik gehen“, erklärt er nach seinen ersten Eindrücken vom Institut für angewandte Mikroelektronik und Datentechnik. Für ihn waren die Vorträge „ausgesprochen interessant“. „Viel Programm und nette Leute – was will man mehr“, resümiert er die gesamte Woche. Besonders wichtig waren ihm die Einblicke in die Universitäten und die Einführung in die Business Etikette. Der sechzehnjährige Schüler schätzt abschließend ein, dass er durch diese Erfahrungen mehr Sicherheit bei Bewerbungen gewonnen hat.
31. Juli 2010 | Weiterlesen
„BUDDY in concert“ live im Klostergarten
Aaaaaaachtuuuuung, Geheimtipp!! Um das Wichtigste schon mal vorwegzunehmen, es hat sich wirklich gelohnt und meine lieben Leser haben sogar noch die Möglichkeit, sich kurzfristig für dieses Konzert-Highlight zu entscheiden und es sich selbst anzusehen. Damit die Textreihenfolge aber trotzdem in halbwegs geordneten Bahnen verläuft, muss auf eine von meinen höchst kreativen Einleitungen natürlich nicht verzichtet werden. Vintage ist ja zurzeit super angesagt – wiedermal. Sehr zu meiner Freude, muss ich sagen, weil ich selbst ein großer Fan davon bin. Irgendwie scheint aber gerade die komplette Bandbreite der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte wieder hervor gekramt zu werden, vom Barock bis in die 90er. Irgendwo dazwischen und damit scheinbar direkt am Puls der Zeit liegen die 50er und ihre Ikonen, allen voran Buddy Holly, der gestern Abend im Mittelpunkt des Geschehens stand. Das mit seiner schwarzen Hornbrille berühmt gewordene Original kam 1959 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben, seine Musik bleibt dennoch unvergessen und erfreut sich nach wie vor einer großen Anhängerschar. Die vierköpfige und hoch motivierte Cover-Band um Leadsänger Rainer Koschorz nahm das begeisterte Publikum gestern Abend mit auf eine Reise in die 50er Jahre zu Buddy und seinen musikalischen Weggefährten. Gleich zu Anfang überzeugten die talentierten Musiker nicht nur mit stimmiger Bühnendekoration und passenden Outfits, sondern auch mit einer spektakulären Bühnenshow, die ihresgleichen sucht. So kamen die Bandmitglieder nicht nur des Öfteren in den Publikumsraum, Leadsänger Rainer konnte sogar auf dem gewaltigen Kontrabass stehend Gitarre spielen. Kein Wunder, dass es da keiner weiteren Vorband bedarf und das Publikum spätestens beim bekannten „Rock around the Clock“ kein Bein mehr stillhalten konnte. Schon beim dritten oder vierten Titel wurden die Zuschauer dann auch gleich zum Mitsingen aufgefordert. Was normal bei Auftritten für mich der Horror schlechthin ist, war diesmal sogar ganz lustig und entpuppte sich als mitreißendes Gruppenerlebnis. In der nächsten Runde hieß es „Back to the Roots“ und die schicken Anzüge wurden gegen Karohemden und Cowboyhüte getauscht. Obwohl die veränderte Kostümierung zunächst etwas befremdlich aussah, passte sie dennoch mindestens genauso gut zur Musik wie davor die edlere Variante. Nach etwa zwei Stunden war das Konzert an seinem Ende angelangt, was das Publikum natürlich nicht so einfach hinnehmen wollte. Als allerletzte Zugabe bewiesen alle vier Musiker nochmal ihre besondere Spielfertigkeit und wiederholten die letzte Zeile des Titels und tauschten dabei im Kreis die Instrumente, bis jeder mal auf allem gespielt hatte. Ein toller Abend, den man auf gar keinen Fall verpassen darf. Alle, die gestern nicht dabei waren oder unbedingt eine Wiederholung brauchen, haben heute noch mal die Chance dazu. Beginn ist wieder um 20:30 Uhr im Klostergarten/Sommertheater.
30. Juli 2010 | Weiterlesen
Manuela Schwesig mixt alkoholfreie Drinks in Warnemünde
Jeremy und Lina waren die ersten, die von den bunten Drinks probieren durften. Eine halbe Stunde schon hatten sie auf Manuela Schwesig gewartet. Pünktlich um 17 Uhr erreichte die Ministerin für Soziales und Gesundheit unseres Landes die Jugendherberge in Warnemünde. Anlässlich der Aktion gegen Alkoholmissbrauch „Coole Drinks statt schwerer Kopf!“ wollte sie Cocktails mixen, die auch ohne Alkohol lecker schmecken. Zuvor hatte sie auf ihrer „Jugendsommertour“ durchs Land schon das Lokalradio LOHRO und die Freiwillige Jugendfeuerwehr besucht. Jetzt stand also Cocktailmixen auf dem Programm. Zwei standen zur Auswahl: „Grüner Engel“ und der „Fitness-Drink“. Beim „Grünen Engel“ handelte es sich um eine alkoholfreie Variante des bekannten Longdrinks „Grüne Wiese“, nur wurde ein alkoholfreier Blue Curacao und Sprudelwasser anstelle von Sekt verwendet. Der Fitness-Drink war ein klassisches Saftgemisch aus Apfel-, Orangen-, Karotten- und Sanddornsaft. Manuela Schwesig gab zu, dass Karottensaft eigentlich nicht so nach ihrem Geschmack wäre. Auch der elfjährige Jeremy aus Meiningen bevorzugte den „grünen Engel“. Lina, seine achtjährige Ferienbekanntschaft, hatte ihm zuvor bereits den „Fitness-Drink“ zum Probieren überlassen. Dabei ist der doch so gesund! „Dieser Multivitaminsaft ist ein Fitmacher für den ganzen Tag“, heißt es von der großen grünen Gesundheitskasse, die diese Aktion gemeinsam mit dem Deutschen Jugendherbergswerk initiiert hatte. AOK-Vertreter Heiko Berner goss so auch immer fleißig nach, denn mittlerweile hatte sich eine große Menschentraube am Cocktailstand vor der Jugendherberge versammelt. Sie alle wollten die Getränke probieren, die ihnen die Ministerin servierte. „Es geht darum zu zeigen, dass man auch ohne Alkohol Spaß haben kann und die Cocktails ohne Prozente gut schmecken“, brachte Manuela Schwesig das Anliegen der Aktion auf den Punkt. Dass der Verzicht auf Alkohol dringend einer Imageaufbesserung bedarf, zeigen auch die hohen Zahlen von Alkoholmissbrauchsfällen. Vor allem unter Jugendlichen wird Alkohol immer mehr zum Problem. Rund 23.000 Jugendliche im Alter von zehn bis 20 Jahren, so das Bundesamt für Statistik, werden jährlich wegen einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Ihre Zahl hat sich seit dem Jahr 2002 sogar verdoppelt – ein bedenklicher Trend. In vielen Fällen handelt es sich nicht mal um einen einmaligen Ausrutscher. In Clubs, auf Partys und auf der Straße betrinken sich viele Jugendliche vorsätzlich bis sie umfallen. Trotz der zahlreichen gesundheitlichen Risiken wird der Alkoholkonsum von vielen Menschen jedoch toleriert. Sie verbinden ihn mit positiven Vorstellungen von guter Laune und Geselligkeit. Hier will die Aktion „Coole Drinks statt schwerer Kopf!“ ansetzen und Alternativen aufzeigen. Deshalb hatte die AOK eine Reihe von Rezepten von „spritzig-fruchtig, exotisch-frisch und belebenden Mixgetränken“ mitgebracht, die ohne Alkohol auch gar nicht „dumm, fett, unattraktiv und impotent“ machen. Na dann, Prost!
29. Juli 2010 | Weiterlesen
Marinestützpunkt Warnemünde öffnet seine Türen
„Vorsicht! Geh nicht so nah ans Wasser!“, riefen besorgte Mütter ihren Sprösslingen zu. Diese reckten ihr Hälse teils waghalsig über die Kaikante des Marinestützpunktes Warnemünde auf dem Gelände der Kasernenanlage Höhe Düne. Sie wollten alles genau sehen, denn die Tauchergruppe war auf der Suche nach einer Schatzkiste und zeigte dabei auch gleich ihr Können. Die Tauchvorführungen waren Teil des Programms zum „Tag der offenen Tür“, zu dem die Deutsche Marine am Mittwoch interessierte Besucher einlud. Zahlreiche Gäste, darunter viele Familien, waren gekommen, um einen Einblick in die Arbeit der Marineangehörigen zu erhalten. Der Marinestützpunkt Warnemünde ist mit seinen 215 Zivilbeschäftigten und Soldaten unter anderem für die logistische Betreuung der Marinedienststellen in Mecklenburg-Vorpommern und der deutschen Schnellboote im In- und Ausland zuständig. Zu den Hauptattraktionen am Tag der offenen Tür zählte daher auch die Besichtigung der Militärschiffe. Besonders die kleinen und großen Jungs ließen sich die Technik ganz genau von den Besatzungsmitgliedern erklären. Viele Damen warteten unterdessen geduldig am Steg und warfen den ein oder anderen Blick auf die schmucken Matrosen. Aber nicht nur von Land, sondern auch vom Wasser aus konnte der Marinestützpunkt inspiziert werden. Für eine Rundfahrt auf dem Breitling standen zwei V-Boote bereit. Dem neunjährigen Elias waren diese jedoch zu klein. „Können wir auch mal mit den großen Schiffen fahren?“, fragte er seine Großeltern. „Nein, das ist nicht möglich“, sprang ein Angehöriger der Marine freundlich ein: „Aber wenn du mal groß und bei der Marine bist, dann kannst du auch damit fahren.“ Ja, die Nachwuchsarbeit wurde an diesem Tag großgeschrieben. Wehrdienstberater informierten über Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr und auch weitere Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr wurden hier vorgestellt. Überhaupt hatte sich die Deutsche Marine bei ihrem Tag der offenen Tür besonders auf die jungen Besucher eingestellt. Die Stützpunktfeuerwehr präsentierte nicht nur ihre Technik und Fahrzeuge, sondern hatte für Kinder auch einen Hindernisparcours aufgebaut, bei dem Geschicklichkeit und Schnelligkeit gefragt waren. Der elfjährige Emil schaffte den Lauf in einer Minute und erhielt zur Belohnung eine Urkunde. Ein weiterer beliebter Anlaufpunkt war das Sanitätszelt des Deutschen Roten Kreuzes. Hier versuchte Hauptgefreiter Marco Lappe den Zuschauern nicht nur Grundlagen der Ersten Hilfe näher zu bringen. Viele Kinder ließen sich auch mit reichlich roter Farbe schreckliche Wunden auf Gesicht, Arme und Beine malen.Noch weitere Informations- und Unterhaltungsangebote hielt der Marinestützpunkt am Tag der offenen Tür für seine Gäste bereit. Aber nicht alles, was angekündigt wurde, fand statt. Vor allem Besucher, die nicht zum ersten Mal dabei waren, zeigten sich enttäuscht. „Als wir vor zwei Jahren schon einmal hier waren, gab es mehr zu sehen“, bedauerte eine Urlauberin aus Brandenburg, nachdem die Vorführung einer Seenotrettungsübung mit einem Hubschrauber wegen eines Einsatzes abgesagt werden musste. Die nächste Gelegenheit für interessierte Besucher den Marinestützpunkt Warnemünde zu besichtigen, bietet sich vom 5. bis 7. August während der Hanse Sail. Dann werden die blauen Jungs von der Marine auch im Rostocker Stadthafen vertreten sein.
29. Juli 2010 | Weiterlesen
Matthias Machwerk „Best of Comedy“ - Bühne 602
Erst letztens habe ich in meinem Lieblings-Online-TV-Magazin das Ranking der „10 Comedians, derer wir überdrüssig sind“ gesehen. Angeführt wurde diese Liste natürlich von Frauenverachter Mario Barth, den ich persönlich auch auf Platz 1 gewählt hätte. Nach so gründlicher Vorbereitung konnte der gestrige Abend ja nur besser werden als die Gruselgestalten, die nachts die Privatsender heimsuchen. Denkt jetzt aber nicht, ich wäre voreingenommen gewesen, eigentlich war ich nämlich sogar ziemlich gespannt auf den Live-Auftritt. Jetzt wo sich das Wetter für Warnemünde ja etwas abgekühlt hat (zum Glück!), ist wohl die Compagnie de Comédie zu meinem zweiten Zuhause geworden. So fand natürlich auch der Auftritt von Comedian Matthias Machwerk in den gemütlichen Räumlichkeiten der Bühne 602 statt. Sein aktuelles Best-of-Programm „Frauen denken anders – Männer nicht!“ wird von der Presse als Geheimtipp gelobt und so war es nicht weiter verwunderlich, dass die Zielgruppe Ü40 auch zahlreich erschienen war. Nachdem lustige Musik zu bunten Lichtern eingespielt wurde, erschien Matthias Machwerk in Anzug, zerknitterter Bundfaltenhose und seltsamen Schuhen auf der beschaulichen Bühne. Nach eigenen Angaben war er zum ersten Mal in Rostock, der „Hochburg des Humors“ – sonst trat er nur in Warnemünde auf, was ja einen himmelweiten Unterschied darstelle. Ganz aktuell ging er in seinem etwa zweistündigen Programm zu aller erst auf die Urlaubszeit und die damit verbundenen kleidungstechnischen Fehlgriffe ein. Diese seien sowohl bei Männern (gewagte Farbkombinationen und hochgezogene Strümpfe) als auch bei Frauen (bauchfreie Oberteile) zu beobachten. Dabei wurde sich natürlich den fürchterlichsten Klischees bedient, wie man es auch von der televisuellen Abendunterhaltung gewohnt ist. Die Vorstellung vom alten Jagdinstinkt des Mannes und der Frau als Jagdtrophäe scheint einfach nicht auszurotten zu sein, sorgte aber dennoch für viel Gelächter im Publikum. Bei den bildhaften Erzählungen und Alltagsgeschichten schien der eine oder andere seinen Partner sogar wieder zu erkennen. So waren etwa beim männlichen Trageverhalten der Unterwäsche mit halblauten „Oooh ja!“ Bekenntnisse der Partnerinnen aus dem Publikum wahrzunehmen. Einen Pluspunkt bekam Comedian Matthias Machwerk auch von mir, als er sich scherzhaft kritisch den Abstürzen des deutschen Fernsehens widmete und die Effenbergs, das Dschungelcamp und Hotelerbin Paris Hilton aufs Korn nahm. Zum Abschluss des Abends gab es nicht nur ein Lied mit Mitmach-Faktor zu hören, sondern auch einige Auszüge aus dem ganz neuen Programm „Holzwege zum Glück“, welches heute Abend ebenfalls in der Bühne 602 präsentiert wird.
29. Juli 2010 | Weiterlesen
Atom-Alarm auf dem Universitätsplatz Rostock
Atom-Alarm am Montagvormittag auf dem Universitätsplatz! Panik bricht jedoch nicht unter den Passanten aus. Die Tröten, Rasseln und Trommeln, mit denen Alarm geschlagen wird, sind zwar laut, aber erinnern dann doch eher an ein Fußballspiel, als an den Ernstfall. Immerhin schaffen es die Atom-Gegner, mit ihrer Aktion den einen oder anderen auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Es geht um die Atom-Energie und die Frage, wie sich die Bundesregierung zu den Laufzeiten der deutschen Atommeiler positionieren wird. Nach geltendem Recht müsste das letzte Atomkraftwerk im Jahr 2022 abgeschaltet werden. Die jetzige Bundesregierung will diese Befristung nun auf den Prüfstand stellen. In ihrer Koalitionsvereinbarung ist vorgesehen, die Atommeiler länger zu betreiben. Wie lange, ist jedoch unklar und in den Regierungsparteien selbst noch umstritten. Für die Menschen in Deutschland ist die Atomenergie jedoch ein Auslaufmodell. Laut einer TNS-Emnid Umfrage sind 77% der Befragten gegen eine Laufzeitverlängerung von 15 Jahren und mehr, so wie es von einigen CDU-Politikern angestrebt wird. 29% davon könnten sich vorstellen, die Atomkraftwerke höchstens zehn Jahre länger am Netz zu belassen, wie es beispielsweise Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) vorschlägt. Aber „Atomenergie wird eigentlich nicht gebraucht“, erklärt Hannes Lau, einer der Anti-Atom-Aktiven, die sich an dem bundesweiten „Atom-Alarm“ beteiligen. Etwa 15 Gleichgesinnte haben sich ebenfalls der Aktion auf dem Universitätsplatz angeschlossen. Mit ohrenbetäubendem Lärm und bunten Plakaten fordern sie den raschen Atomausstieg und möchten auf die Risiken der Atomenergie aufmerksam machen. Über genaue Zusammenhänge und Auswirkungen der Atomenergie auf die Umwelt können sich Interessierte an einem Aktionsstand neben dem Brunnen der Lebensfreude informieren. „Gerade im Nordosten Deutschlands herrscht unter den Menschen noch viel Unwissen“, schätzt Hannes Lau ein. „Viele denken hier, das alles sei weit weg. Das stimmt aber nicht“, sagt er und weist auf die drei Castor-Behälter hin, die noch bis zum Ende des Jahres nach Lubmin bei Greifswald transportiert und dort zwischengelagert werden sollen. Die Sicherheitsrisiken und die Entsorgung der radioaktiven Brennelemente seien die Hauptprobleme dieser Technologie. „Jeder Mensch sollte sich die Frage stellen: In welcher Welt möchte ich leben und wie möchte ich sie hinterlassen?“, begründet Hannes Lau sein Engagement gegen die Atomenergie.
27. Juli 2010 | Weiterlesen
Neue Kubanische Kunst im Café Röntgen in Warnemünde
Kunst und Kuchen können die Gäste des Cafés Röntgen in Warnemünde derzeit genießen – „Neue Kubanische Kunst“. Kaffee und Zucker kommen dabei nicht nur in die Tassen, sondern haben auch auf den Bildern von Arián Irsula und Li Dominguez Fong ihren Platz gefunden. Seit Sonntag präsentieren die beiden jungen kubanischen Maler eine Auswahl ihrer Werke in den Räumlichkeiten des Kaffeehauses. Wer ganz nah an einige der Bilder herantritt und eine gute Nase hat, kann vielleicht neben der Acryl-Farbe noch das Aroma wahrnehmen, welches die kubanischen Genussmittel verströmen. Mit allen Sinnen können sich die Besucher so auf die Kunstwerke einlassen. Das Anliegen dabei sei, „junge ausländische Kunst täglich für unsere Gäste erlebbar zu machen“, sagt Frank Röntgen, Geschäftsleiter des Cafés, anlässlich der Ausstellungseröffnung. Aber bitte nicht probieren! Es könnte nämlich auch sein, dass man sonst eine Prise Ostseesand auf der Zunge hat. Der stammt nämlich aus Warnemünde und Kühlungsborn, wo die beiden Künstler von Januar bis Februar gearbeitet haben. Während ihres zweimonatigen Aufenthalts haben sie sich von der Mecklenburgischen Küstenlandschaft inspirieren lassen. Ihre Eindrücke und den Strandsand brachten sie anschließend auf die Leinwand. Wir erinnern uns, damals herrschte ein ungewöhnlich strenger Winter in unseren Breiten. Nun im Hochsommer ist Arián Irsula zurückgekehrt, um seine Arbeiten auch dem Warnemünder Publikum zu präsentieren, nachdem sie bereits in Kühlungsborn gezeigt wurden. Li Dominguez Fong war leider verhindert, da er gerade eine Ausstellung in den USA vorbereitet. Trotzdem stehen die beiden noch in engem Kontakt. „Die Ostsee sieht jetzt ganz anders aus, als du sie aus dem Winter kennst“, schilderte Arián Irsula dem Kollegen seine neuen Erlebnisse bei einem Telefonat. Aber nicht nur maritime Landschaften bestimmen die Motivwahl der beiden Maler. Während Arián Irsula sich vor allem mit abstrakten Formen beschäftigt und seine Bilder mit verschiedenen Materialien bereichert, zeigen Li Dominguez Fong Bilder sein Interesse an Porträts. Mit ihren sanften Strukturen und erdfarbenden Tönen wirken die Kunstwerke sehr organisch und stimmungsvoll. Wer selbst mal einen Blick auf die Bilder von Arián Irsula und Li Dominguez Fong werfen möchte, kann dies in der ständigen Verkaufsausstellung im Café Röntgen tun. Sollte der Appetit auf Kaffee durch die Bilder allzu groß werden, kann man sich auch gleich vor Ort noch ein Stück Kuchen mit bestellen.
26. Juli 2010 | Weiterlesen
17. Sun Of The Beach – Frisbee in Warnemünde
Die fairste Mannschaftssportart der Welt soll Ultimate-Frisbee sein, so ihre Anhänger. Trotz eines umfangreichen Regelwerkes, welches sich bei allen möglichen Mannschaftssportarten bedient, kommt das Spiel ohne Schiedsrichter aus. Bei einem Foul wird der Spielverlauf so lange unterbrochen, bis die Situation durch die Spieler selbst gelöst wird. Normalerweise wird Ultimate auf einer Rasenfläche gespielt. Am vergangenen Wochenende jedoch fanden sich etwa 200 Frisbee-Werfer am Strand von Warnemünde ein, um zum 17. Mal das Ultimate-Frisbee-Turnier „Sun Of The Beach“ auszutragen. 17 Mixed Teams aus ganz Deutschland und Dänemark waren dafür angereist. In drei Gruppen spielten die Mannschaften mit jeweils sieben Spielern am Samstag gegeneinander auf vier Feldern in Höhe des Warnemünder Leuchtturms. Am Sonntag fanden dann bei sonnigem Wetter und angenehm warmen Temperaturen die Viertel- und Halbfinale sowie das Finale statt. Eines machte den Frisbee-Spielern jedoch am Wochenende zu schaffen: der stürmische Wind. Der sorgte nicht nur dafür, dass die Wurfscheibe weniger gut kontrollierbar war, sondern trieb auch den Spielern teilweise heftig den Sand in die Augen. „Ideal ist es natürlich bei sonnigem, windfreiem Wetter. Dann können die Spieler auch noch ganz andere Bewegungen zeigen“, sagte Tom Rettschlag von den Endzonis, den Rostocker Gastgebern: „Wenn man lang genug spielt, kommt man aber mit jeder Wetterlage klar.“ So auch die Teilnehmer beim „Sun Of The Beach“, die gegen Wind und gegnerische Mannschaft die Scheibe in die Endzone des Spielfeldes brachten. Am Sonntagnachmittag standen dann schließlich das Berliner Team Medwedjew und die Dinos aus Aalborg im großen Finale. Obwohl gleich der erste Punkt gegen den Wind an Medwedjew ging, konnten letztendlich doch die Dänen nach 45 laufintensiven Minuten das Spiel mit 10:6 für sich entscheiden. Der Sieger des kleinen Finales und damit drittplatziertes Team war Quattro Stazioni, das sich gegen Team Baltimate aus Lübeck durchsetzte. „Awesome!“, rief der 24jährige Søran von den Dinos nach der Siegerehrung begeistert. Er spielt schon seit sieben Jahren Frisbee. Der erste Platz beim „Sun Of The Beach“ ist jedoch sein bisher größter Sieg. Die Gewinner konnten sich nicht nur über eine versilberte Wurfscheibe freuen, sondern es wurde auch großzügig Kuchen verteilt. Denn schließlich hatten einst Kinder, die mit alten runden Kuchenblechen warfen, das Frisbee-Spiel erfunden. Den „Spirit of the Game“, den Preis für das fairste Spiel, bekamen die Tekielas aus Kiel verliehen.
26. Juli 2010 | Weiterlesen
„Vagel Grip“ in Warnemünde gesunken
Der 24-Meter-Kutter „Vagel Grip“ (Vogel Greif) ist heute Morgen gegen 9 Uhr am Alten Strom in Warnemünde leckgeschlagen und drohte nach starker Schlagseite vollständig zu versinken. Zu den Ursachen des Untergangs sowie der Schadenshöhe wurden bisher keine Angaben gemacht. Verletzte gab es nicht, nach ersten Angaben sollen sich zum Unglückszeitpunkt zwei Personen an Bord befunden haben. Öl und Diesel, die für die Generatoren des ansonsten stillgelegten Schiffes dienen, seien ausgelaufen. Noch bis zum Abend wurde das Schiff gesichert und es wurden Ölsperren verlegt. Die fast 70 Jahre alte „Vagel Grip“ weist eine bewegte Geschichte auf. Im Jahre 1943 als Kriegsfischkutter KFK 327 auf der Swinemünder Ernst Burmester Schiffswerft gebaut, sank sie 1945 vor Sassnitz nach einer Minenexplosion. Nach dem Krieg gehoben und überholt, war sie bis zum Ende der sechziger Jahre als Fischkutter „Gadus“ (SAS 300) vor Sassnitz im Einsatz. Anschließend fuhr der Kutter unter dem Namen „Seid Bereit“ bis zur Wende 1989 als Ausbildungsschiff für die Pionierorganisation der DDR. 1990 wieder in „Vagel Grip“ umbenannt, wurde es die nächsten Jahre als Jugendschiff durch den Verein Likedeeler genutzt. 2005 vom Verein „Freunde des Traditionskutters Vagel Grip“ vor der Verschrottung gerettet, diente der Traditionskutter in den letzten Jahren für Ausfahrten und maritime Übernachtungen und wurde für die Gastronomie genutzt. Hintergrund, Kriegsfischkutter: Bei den Kriegsfischkuttern handelt es sich um kleine 24 Meter lange Hilfskriegsschiffe, die die Marine im Zweiten Weltkrieg vorrangig als Vorposten unterstützten. Bis 1945 wurden mehr als 600 Schiffe des Typs in Großbauserie gefertigt, bis in die 50er Jahre wurden weitere zivile Nachbauten auf Kiel gelegt. Nach Kriegsende wurden die Schiffe überwiegend als Fischkutter genutzt. Dank ihrer robusten Bauweise sind auch heute noch einige Schiffe der KFK-Baureihe als Yacht, Traditionsschiff oder Hochseeangelkutter im Einsatz. Ältere Rostocker dürften sich noch an die 1952 in Altwarp gebaute „Michael Glinka“ erinnern. Anfang der Siebziger erlebte sie als Gaststätte am nördlichen Ende von Schutow ihren zweiten Frühling, wurde dort jedoch später dem Verfall preisgegeben.
25. Juli 2010 | Weiterlesen
4. WIRO Papp Cup im Stadthafen Rostock
Wer heute Nachmittag einen Spaziergang an der Warnow gemacht hat, der durfte Zeuge eines genauso ungewöhnlichen wie seltenen Wassersportereignisses werden. Diesmal waren die Hobby-Kapitäne nicht etwa in selbst gestalteten Waschzubern unterwegs, wie vor wenigen Wochen in Warnemünde, sondern in Booten aus ganz normalem Pappkarton. Zusammengehalten wurden die Konstruktionen von meterweisem Klebeband. Zum 4. Mal trug die WIRO nun schon ihre Pappboot – WM an den Rostocker Hafenterrassen aus, die inzwischen ihr fünfjähriges Bestehen feiern durften. Zehn unerschrockene Teams hatten sich eingefunden, um den Fluten der Warnow mit ihren Konstruktionen zu trotzen. Etwas mehr als zweieinhalb Stunden Zeit, vier Fahrradkartons und drei Rollen mit jeweils 66 Metern Klebeband standen jedem Team dafür zur Verfügung. Zwei Herausforderungen galt es zu meistern: zunächst das Geschwindigkeitsrennen auf eine Distanz von 100 Metern mit einer Wende nach der halben Strecke und anschließend das Ausdauerrennen. Dabei ging es darum, möglichst viele Runden zurückzulegen, bevor das Boot untergeht. Kurz nach 15 Uhr war dann die Zeit gekommen, um die Seetüchtigkeit der Boote auf Herz und Nieren zu prüfen. Bevor es ins Wasser ging, durfte das Publikum Wetten abschließen, welches Boot am Ende den Sieg holen wird. Die meisten Stimmen gingen dabei an die Mannschaft Absolute Bacio von der Bacio Lounge, die sich auch sehr siegessicher präsentierte. Stabil sah es ja aus, das Boot, aber war es auch seetüchtig? Zunächst durfte aber das Team Remarke aus Stralsund ins Wasser. Gerade mal zu zweit bastelte die Mannschaft ihr Boot, gegenüber den fünf Konstrukteuren der anderen Teams. Dennoch konnte es rechtzeitig fertiggestellt werden. Schnell stellte sich aber heraus, dass der Schwerpunkt nicht optimal austariert wurde und so endete die Fahrt bereits auf dem Weg zur Startposition. Es sollte nicht das einzige Team bleiben, dem es so ergeht. Auch die hochgelobte Konstruktion der Bacio Lounge ereilte beispielsweise dieses Schicksal. Ins Wasser begab sich auch die Mannschaft des HC Empor Rostock mit ihrer MS Empor. Wenige Tage nach dem Spiel gegen den THW Kiel wollten die Handballer nun auch zeigen, dass sie auch beim Wassersport etwas zu sagen haben. Beim Handball sind sie dann aber wohl doch besser aufgehoben, schließlich ereilte die MS Empor das gleiche Schicksal wie Remarke oder der Bacio Lounge. Es gab aber auch seetüchtige Boote. Als regelrecht unsinkbar erwiesen sich die Boote der Amwayaner, der WIRO und der Baron von Pappe, auch wenn Letzterer am Ende beachtlich Schlagseite hatte. Von der „Titanic“ des Rostocker Kanu-Clubs kann man das nicht gerade behaupten. Der Name war offensichtlich Programm und so ergab sich die eigenwillige Konstruktion nach fünf Runden im Dauertest in ihr Schicksal. Eine Rolle spielte möglicherweise, dass sich die Mannschaft beim Bau verschätzt hatte und aus Mangel an Karton einfach auf die Spitze verzichtet wurde. Ein kleines Wunder, dass das Boot überhaupt 5 Runden schaffte. Dafür war mit Gordan Harbrecht, aber auch ein Nationalmannschafts-Kanut an Bord. Kaiser Markus und seine Gefährten schafften es zwar nicht ganz bis zum Ende im Wasser zu bleiben, jedoch legte er mit seinem Rennboot die meisten Runden und die 100 Meter in der kürzesten Zeit zurück. Nur 1 Minute und 5 Sekunden benötigte er dafür, gegenüber dem zweitschnellsten Team im Feld, der Titanic, die 1:45 Minute unterwegs war. Dazu drehte er noch insgesamt satte 44 Runden beim Ausdauerrennen. Die zweitplatzierte WIRO schaffte 31 Runden. Den Kaiser wird’s gefreut haben, dass es im vierten Anlauf endlich geklappt hat, nachdem man in den Vorjahren zwar immer schnell war, aber das Durchhaltevermögen des Bootes doch zu wünschen übrig gelassen hatte. Von allen Wettbewerbern hatte der Sieger übrigens die wenigsten Wettstimmen bekommen. Trotz erschwerter Bedingungen durch den starken Wind darf sich die WIRO über eine gelungene Veranstaltung freuen. Einige Teams werden sicherlich ihre Konstruktionen bis zum nächsten Jahr noch einmal überdenken oder weiter optimieren. Und vielleicht hat sich ja der eine oder andere Schaulustige anstecken lassen und wagt sich bei der nächsten Pappboot – WM selbst ins Wasser. Hier noch ein paar Impressionen vom 4. WIRO Papp Cup:
24. Juli 2010 | Weiterlesen
Konzert Barbara Thalheim in der Bühne 602
Eine ganze Woche voller Kunst und Kultur endete für mich gestern mit dem Konzert von Barbara Thalheim und ihrer Band in der Bühne 602 im Rostocker Stadthafen. Bisher war für mich „Der Drache“ in der HMT das Highlight der Woche gewesen, aber als großer Fan von Live-Musik konnte sich das ja noch ändern. Nach klassischer Musik der alten Meister und südländischen Gitarrenklängen sollte es gestern ein Konzert mit deutschen Cover-Versionen französischer Lieder geben. „Herzverloren“ heißt die neue CD und das dazugehörige Programm von Barbara Thalheim, eine Hommage an ihre derzeitigen französischen Chanson-Favoriten. Gecovert und ins Deutsche übertragen wurden für die neuen Lieder u.a. Renaud, Michèle Bernard und William Sheller. Dieses Programm gab es gestern allerdings nicht zu hören. Wegen der Hitze und technischen Problemen hatte das MIDI-Akkordeon anscheinend seinen Einsatz verweigert, sodass viele der Cover-Songs nicht gespielt werden konnten. Kurzerhand wurde also ein neues Programm hergezaubert, welches zum Teil aus neueren Liedern, zum Teil aus „herzverloren“ bestand. Die Thematik mit den technischen Problemen würde sich allerdings noch durch den ganzen Abend ziehen, wie sich später zeigen sollte. Ganz unvoreingenommen ging es erstmal in den Beginn des Konzertes. Mit tiefer rauchiger Stimme schlug Barbara Thalheim das überwiegend ältere Publikum sofort in ihren Bann, ihre hoch talentierte vierköpfige Band aus Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug und Akkordeon war dabei fast schon eine Show für sich. Beim zweiten Titel wollte Frau Thalheim selbst zusätzlich zur Gitarre greifen, welche offensichtlich aber nicht richtig angeschlossen war, sodass ihre Begleitung kaum zu hören war. Auf dieses technische Problem machte sie mitten im Lied laut übers Mikrofon aufmerksam, bis sich ein Techniker erbarmte, auf die Bühne zu kommen und das Problem schließlich an einer der Kabel-Steckverbindungen fand. Das allein wäre wohl kein Problem gewesen, hätte man es mit Ruhe und Professionalität ausgestanden. Wenn man Barbara Thalheim nach diesem Malheur aber ein wenig genauer betrachtet hat, kam sie einem schnell ein wenig überschminkt und auch ein wenig verbittert vor. Aber das soll ihrer Musik ja keinen Abbruch tun. Auf ihre Band schien Frau Thalheim jedenfalls mächtig stolz zu sein, wie sie mehrfach betonte. Besonders sympathisch schien mir der Akkordeonist Jean Pacalet, nicht zuletzt vielleicht auch, weil er quasi direkt vor mir saß und trotz Hitze und Technikproblemen immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen hatte. Höhepunkt des Konzerts war für mich deshalb auch Pacalets Solo-Stück „Paysage sous la mer“ (Landschaft unter dem Meer), welches tatsächlich an eine düstere Unterwasserwelt in den kühlen Tiefen des Meeres erinnert und für meinen Geschmack wahnsinnig faszinierend war. Tosenden Beifall und mehrere Zugaben gab es am Ende dann trotzdem. Frau Thalheim konnte es dennoch nicht lassen, ihren bleibenden Eindruck noch ein wenig zu vertiefen und verabschiedete sich mit den Worten: „Vielleicht könnt ihr diesem Theater ja so lange die Treue halten, dass die sich irgendwann neue Kabel leisten können.“
24. Juli 2010 | Weiterlesen
Drinnen = Draußen. Textfest im Peter-Weiss-Haus
„Texte sind Fixpunkte, an denen man sich orientieren kann“, meinte Steffen Dürre von der Rostocker Literaturzeitschrift „Weisz auf Schwarz“ (WAS) am Freitagabend im Peter-Weiss-Haus. Da wir ohne sie vermutlich noch viel mehr durchs Leben irren würden, ist es also nahe liegend, diese Wegweiser auch einmal zu ehren und zu feiern. Wohl deshalb luden die Macher der WAS und das Literaturhaus Rostock zu einem Textfest ein. Es trug den Titel „Drinnen=Draußen“, denn es ging den Organisatoren insbesondere darum, „Gegensätze im selben Raum zu präsentieren“. Von Anfang an sah sich dann auch das Publikum mit Gegensätzen konfrontiert. Ein eher enttäuschender dürfte wohl die „spürbar anwesende Abwesenheit“ des frisch gekürten Ingeborg-Bachmann-Preisträgers Peter Wawerzinek gewesen sein, der für diesen Abend angekündigt war. Er war auf dem Weg von seinem Urlaubsort nach Rostock irgendwo „draußen“ stecken geblieben. Im Gegensatz zu Peter Wawerzinek hatte Tom Bresemann rechtzeitig den Weg von seinem Ferienort nach Rostock gefunden. Mit seinen Gedichten, die er im nächsten Jahr auch in einem Buch veröffentlichen will, eröffnete er das Textfest. Dass man nicht unbedingt physisch anwesend sein muss, um bei der Veranstaltung in Rostock zu lesen, bewies Selim Özdogan. Dank moderner Skype-Technik gelang es ihm von Köln aus live mit dem Publikum im Peter-Weiss-Haus in Kontakt zu treten. Er las aus seinem Märchen „Die Prinzessin auf der Suche“ vor. Es passte thematisch ausgesprochen gut zum Abend, da es auch von Verbundenheit und Orientierung erzählte. Weitere Höhepunkte beim Textfest „Drinnen=Draußen“ waren die narrativen und lyrischen Sprachkunstwerke von Oliver Kluck, Ron Winkler und Philipp Günzel, die von den Zuhörern mit viel Beifall honoriert wurden. „Den Abend seines Lebens“ hatte nach eigener Einschätzung wohl der Pianist Lukas Rauchstein. Er trat bereits im Autorenvideoporträt von Peter Wawerzinek als Musiker auf, welches beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb gezeigt wurde. Nun wollte er die Abwesenheit des Autors nutzen, um „aus dem Schatten des großen Dichters“ herauszutreten. Mit seinen gewitzten Liedern sorgte er für einen musikalischen Abschluss des Textfestes. Bei einer After-Show-Party konnten die Gäste anschließend mit den Autoren ins Gespräch kommen oder schon einmal in der neuesten Auflage der Literaturzeitschrift „Weisz auf Schwarz“ schmökern. Das Textfest fand in diesem Sommer bereits zum zweiten Mal statt. Angesichts der überwältigenden Resonanz dürfen sich die Fans von live-vorgetragener Literatur wohl auch im nächsten Jahr wieder über eine Neuauflage freuen, kündigt Mitinitiator Steffen Dürre nach der Veranstaltung zufrieden an.
24. Juli 2010 | Weiterlesen
(N)Ostalgie – Naivität oder Verharmlosung?
Vor etwa 20 Jahren wurde die Deutsche Demokratische Republik abgeschafft – aus vielen guten Gründen. Aber es war ja nicht alles schlecht, werden jetzt einige einwenden, die sich noch aus eigenem Erleben an diese Zeiten erinnern. Und das stimmt natürlich auch. Dem hartnäckigen Gerücht, in der DDR sei alles grau gewesen, muss vehement widersprochen werden. Das betraf eigentlich nur den Himmel bei schlechtem Wetter (was ja andernorts auch vorkommen soll), die Häuserfassaden und den Bildschirm des Fernsehgerätes, wenn man auf den dritten Programmplatz umstellte. Ansonsten ging es doch recht farbenfroh im sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat zu. Erinnert sei hier nur an rote Fahnen, blaue Halstücher, braune Trainingsanzüge, grüne Rechtsabbiegepfeile und das bunte Kinderfernsehprogramm mit Sandmännchen, Pittiplatsch und Co. Einige davon haben das Ende der DDR überdauert und sind auch nach zwei Jahrzehnten immer noch beliebt oder werden als nützlich erachtet. Andere wurden zu Recht in den Orkus der Geschichte versenkt und mahnen nur noch in Museen an die Ungerechtigkeiten des DDR-Systems. Hin und wieder verirren sich jedoch auch sehr fragwürdige Zeichen aus DDR-Zeiten in den heutigen Alltag. So dürften sich diese Woche einige Zuschauer des Lokalsenders tv.rostock verdutzt die Augen gerieben haben. In der Kindersendung KIRO wurde über das WIRO-Sportfest Ende Juni berichtet – moderiert von einer jungen Dame in sportlich-brauner Trainingsjacke mit rot-gelben Seitenstreifen. Spätestens beim ASV-Zeichen auf der Brust dürfte bei vielen Zuschauern jedoch die Erinnerung wach geworden sein. Handelt es sich bei dem Outfit der Moderatorin doch um Sportbekleidung, wie sie von der Armeesportvereinigung Vorwärts getragen wurde. Jene Sportvereinigung der Nationalen Volksarmee, die namhafte Olympiasieger hervorgebracht hatte (ob Talent und hartes Training ausreichten, bleibt noch zu hinterfragen), aber eben auch eine Organisation der Armee war, die zahlreiche Opfer zu verantworten hat. Zum Glück ist unsere gegenwärtige Gesellschaft offen genug, sodass jeder große Freiheiten genießt, in dem, was er sagt und wie er sich kleidet. Dennoch fragt man sich schon, warum sich die Träger solcher symbolträchtiger Kleidung dafür entschieden haben. Ist es gedankenloses Folgen eines modischen Retrotrends, also eine Geschmacksfrage? Oder möchte man den Stachel wieder lockern und die DDR verharmlosen? Oder handelt es sich um eine Art Protest gegen die heutige Gesellschaftsform? „Das Entscheidende ist, dass es sich hier um Symbole und Zeichen handelt, die für Organisationen stehen, die im Endeffekt für die Unterdrückung von Anderen verantwortlich sind. Diesen Aspekt mitzudenken, würde jedem gut anstehen“, sagt Dr. Völker Höffer, Historiker und Leiter der Außenstelle Rostock der Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU). Ursachen für das anscheinend unreflektierte Anziehen von Symbolen der DDR-Diktatur gerade bei jungen Erwachsenen vermutet der Historiker im Schulunterricht: „In den Jahren zwischen 1990 und 2000 wurden kaum Informationen über die DDR in der Schule vermittelt.“ Für ihn ist dies ein Beleg für zu wenig differenzierte Aufklärung. „Seit drei bis vier Jahren bricht aber etwas um. Das Interesse in Schulen an der DDR-Geschichte nimmt zu“, weiß er zu berichten. Eine klare Grenze beim Tragen von Kleidung mit DDR-Symbolen, wie bei ASV-Trainingsjacken, sieht Volker Höffer im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Aber auch Privatsender sollten sich ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst sein. Wenn eine Moderatorin einer Kindersendung eine ASV-Trainingsjacke trägt, geht davon auch ein gewisses Signal aus. Der Wirkungsmacht audiovisueller Medien sollten sich aber gerade Profis bewusst sein, da auch mit ihrer Kleiderwahl eine Meinungsentscheidung dokumentiert wird, so Volker Höffer.
23. Juli 2010 | Weiterlesen
Premiere „Der Drache“ in der HMT
Ach was hab ich doch für ein Glück! In dieser Woche gab es bei mir auffällig viele glückliche Zufälle, die mich vor peinlichen Situationen, großen Umwegen oder misslichen Lagen bewahrt haben. So auch gestern Abend, als ich fälschlicherweise schon an der Kasse des Sommertheaters war, weil auf meinem Terminplan „HMT Sommertheater-Premiere“ stand. Dort klärte man mich allerdings über meinen Fehler auf und da der Weg bis zur HMT zum Glück nicht allzu weit ist, konnte ich trotzdem noch alles schaffen. Man kann ja nicht ahnen, dass jeder in Rostock sein eigenes „Sommertheater“ hat. Das der HMT ist in dem Fall das Stück „Der Drache“ von Jewgeni Schwarz, welches von Studenten des vierten Semesters vom Institut für Schauspiel aufgeführt wird. Nun klingt „Der Drache“ ja schon ziemlich abenteuerlich und so ist es auch kein Wunder, dass es sich dabei tatsächlich um eine Märchenkomödie mit legendärem Drachentöter handelt. Da das „Sommertheater“ allerdings unter freiem Himmel im Innenhof der HMT stattfand und der Wetterdienst schon seit Tagen mit Regen drohte, wurde vor Beginn des Stückes der Notfallplan angekündigt. Sollten sich die ersten Regentropfen bemerkbar machen, würde das Stück sofort abgebrochen und nach kurzem Umbau im Katharinensaal fortgeführt werden. „Sie werden also auf jeden Fall erleben, wie das Stück ausgeht.“ Sehr beruhigend. „Der Drache“ beginnt mit einer Parade seltsamer Gestalten, die mit Schildern und lautem Rufen von hinten durch den Mittelgang im Publikumsraum nach vorne zur Bühne marschieren. Was es damit auf sich hat, erfährt der Zuschauer später aber noch früh genug. Die eigentliche Handlung des Stückes beginnt damit, dass der kühne Lanzelot (David Nádvornik) ein fremdes Haus betritt und dort nur den eitlen Kater Mariechen (Paul Djumin Hoffmann) antrifft. Dieser erzählt dem Ritter, dass die Ankunft des gefürchteten dreiköpfigen Drachen unmittelbar bevorsteht und er sich unter allen Jungfrauen des Dorfes diesmal die stille Elsa (Anne-Elise Minetti), die Tochter des Hausherren, ausgesucht hat. Gleichzeitig verkörpert der Kater aber auch die Haltung aller Dorfbewohner: Sie haben resigniert und aufgehört sich gegen den Drachen zu wehren. „Wir haben uns daran gewöhnt, er wohnt schon 400 Jahre hier.“ Lanzelot ist von den Dorfbewohnern erschüttert und verspricht Elsa und ihrem Vater, sich dem Drachen zu stellen und ihn im Kampf zu besiegen. Da er damit jedoch den ganzen Plan durcheinander bringt, stößt er nicht nur beim Drachen, sondern auch im gesamten Dorf auf heftigen Widerstand. Aus teils politischen, teils persönlichen Interessen werden dem gutmütigen und tapferen Lanzelot immer wieder Steine in den Weg gelegt, bevor es überhaupt zum finalen Drachenkampf kommen kann. Die Handlung bleibt dabei durchweg unerwartet, sehr unterhaltsam und spannend. Ein sehr empfehlenswertes Stück, was man unbedingt gesehen haben sollte. Weitere Möglichkeiten dazu bestehen am 23., 24., 25. und 26. Juli jeweils um 21:00 Uhr in der HMT.
23. Juli 2010 | Weiterlesen
Konzert der Guitarreros im Klostergarten
Gestern gab es nach dem Klassik-Konzert am Dienstag mal akustische Musik einer ganz anderen Art, die für mich auch etwas ganz Neues war: Spanische Klänge auf der Gitarre. Oder, besser gesagt, auf den Gitarren. Zugunsten ihrer großen Ostsee-Tournee und der aktuellen CD „Dos Sombreros“ machten die Zwillinge Volker und Torsten Schubert, zusammen das Duo „Die Guitarreros“, einen Abstecher in den Rostocker Klostergarten und gaben dort ein kleines aber feines Open-Air-Konzert. Bei dieser musikalischen Reise durchs südliche Europa und Lateinamerika wurden nicht nur stimmungsvolle Eigenkompositionen, sondern auch bekannte Titel, wie etwa das Kakerlaken-Lied „La Cucaracha“, auf der Akustikgitarre zum Besten gegeben. Den Anfang des Konzerts machte das Lied „Alegría“, auf Deutsch Lebensfreude, und sorgte damit schon gleich zu Beginn für ein herrliches Karibik-Feeling, bei dem sich der Zuhörer in Gedanken mit einem Cocktail an der Strandbar wähnt, den Sonnenuntergang genießend. Auch privat sind die Zwillingsbrüder viel in südlichen Ländern auf Reisen, um Inspirationen für neue Stücke zu sammeln. So konnten sie zwischen den einzelnen Titeln einiges Spannendes über vergangene Aufenthalte in Spanien oder Italien berichten, das selbst Lust auf Urlaub machte und einem die dargebotene Musik noch ein ganzes Stück näher brachte. Die Biographien der Brüder bewegen sich auf ganz ähnlichen Pfaden und sind auf den zweiten Blick doch so verschieden wie sie selbst. Volker Schubert, übrigens der jüngere der beiden, begann mit 13 Jahren Unterricht auf der klassischen Gitarre zu nehmen, mit 15 stieg er um auf E-Gitarre. 1998 bis 2000 absolvierte er eine Ausbildung zum Tonmeister in Berlin und ist seitdem als Gitarrenlehrer, Tonmeister, Arrangeur und Produzent tätig. Am Staatstheater Cottbus hat Volker außerdem verschiedene Engagements in Theaterstücken. Ein weiteres großes Hobby von ihm ist der Gitarrenbau. Torsten Schubert begann erst ein Jahr später als sein Bruder mit dem Gitarrenunterricht, also mit 14 Jahren. Mit 19 stieg er um auf E-Bass, ohne jedoch die Gitarre aufzugeben. Ihre erste eigene Band „Message in a Bottle“ hatten die Brüder 1995, mit der sie mehrere Rockwettbewerbe gewannen. 1997 bis 2001 studierte Torsten Bassgitarre Jazz- und Popularmusik an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ Berlin. Seitdem arbeitet er als Gitarren- und Basslehrer, Dozent an der FHL Lausitz, in einigen Bands, am Staatstheater Cottbus und bei verschiedenen Studiojobs. Das Konzert im Klostergarten war jedenfalls ein voller Erfolg. Das Rostocker Publikum war von den Brüdern so begeistert, dass es gleich zwei Lieder als Zugabe verlangte und auch bei den CDs fleißig zugriff. Tja liebe Anni, wenn es mit deinem Studium doch nicht so gut klappt, stellen wir uns später auch als musikalisches Zwillings-Duo auf die Bühne. Mit den Akustikgitarren wird das dann zwar nichts, aber eine Band mit Geige und Triangel hat die Welt bestimmt noch nicht gesehen ;-)
22. Juli 2010 | Weiterlesen
THW Kiel zu Gast beim HC Empor Rostock
„Das war heute das letzte Freundschaftsspiel“, scherzte Rostocks Bürgermeister am Nachmittag beim Empfang der Handballmannschaft des THW Kiel in der Rathaushalle. Das Team trug sich dort vor dem Freundschaftsspiel gegen den HC Empor Rostock in das Gästebuch der Stadt ein und überreichte Roland Methling ein Trikot mit den Unterschriften aller Spieler. Heute Abend darf der Zweitligist aus Rostock dann ein bisschen Bundesligaluft schnuppern, wenn beide Mannschaften in der Stadthalle aufeinandertreffen. Über 3.000 Zuschauer werden zu dem Ereignis erwartet und beide oberen Balkone für die Zuschauer geöffnet, schließlich wird nicht alle Tage gegen den aktuellen Champions League Sieger gespielt. Damit kommt es zum Freundschaftsspiel zweier der erfolgreichsten deutschen Mannschaften im Handball, auch wenn der Ruhm des HC Empor Rostock in den letzten zwanzig Jahren etwas verblasst ist. Dass dies nicht so bleiben soll, machte Methling bei der Begrüßung im Rathaus deutlich. „Wir erwarten euch in der ersten Bundesliga“, gab das Stadtoberhaupt auch das ambitionierte Ziel des HC Empor Rostock für die nächsten Jahre aus und ergänzte: „Im Kreuzfahrttourismus sind wir schon auf Augenhöhe“. Bis der Rostocker Traditionsverein im Handball wieder auf Augenhöhe ist, ist es aber noch ein weiter Weg. Das Ziel für heute Abend lautet von daher vor allem den 16-maligen deutschen Meister aus Kiel so lange wie möglich zu ärgern und sich teuer zu verkaufen. Als Vorteil für die Heimmannschaft könnte sich dabei erweisen, dass die Kieler erst seit Montag in der Saisonvorbereitung sind. Nachtrag: Mit einer guten Leistung und einem Endstand von 32:40 hat sich der HC Empor achtbar geschlagen.
21. Juli 2010 | Weiterlesen
Konzert des Landesjugendorchesters MV
Meine Woche voller Konzerte und Theaterveranstaltungen begann gestern mit einem klassischen Konzert des Landesjugendorchesters Mecklenburg-Vorpommern in der Nikolaikirche. Dass dieser Sakralbau für Konzerte bestens geeignet ist, wusste ich bereits aus der Vergangenheit von den Weihnachtskonzerten meiner Schule. Vermutlich ist es das Ziel eines jeden klassischen Musikschülers, einmal in diesem Orchester mitspielen zu dürfen. Umso stolzer müssen Eltern und Angehörige der Musiker gewesen sein, als ihre Sprösslinge in ausnahmslos elegantem Schwarz gekleidet mit ihren Instrumenten ihre Plätze einnahmen und den aufbrandenden Applaus entgegennahmen. Das Landesjugendorchester Mecklenburg-Vorpommern wurde 1991 gegründet und vereint 70 bis 90 junge Musiker, größtenteils Musikschüler des Landes und Studenten der HMT. Jedes Jahr tritt das Orchester zusammen mit namhaften Solisten auf und spielt musikalische Weltliteratur aus allen Epochen. Beim gestrigen Konzert wurden drei bekannte klassische Stücke gespielt. Begonnen wurde der Abend mit dem Meistersinger-Vorspiel von Richard Wagner, welches die gesamte Oper in nur zehn Minuten zusammenfasst. Das Violoncello-Konzert in h-Moll widmete Antonin Dvorak einst seinem Freund und Cellisten Hanus Wihan. Bei dem Konzert in der Nikolaikirche übernahm Arthur Hornig den Soloteil. 1987 geboren erhielt dieser mit fünf Jahren seinen ersten Cello-Unterricht, war bereits 1997 Jungstudent an den Berliner Musikhochschulen und studiert seit 2006 in der Violoncello-Klasse der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main. Als Solist und in einigen Gruppen ist Arthur Hornig schon jetzt sehr erfolgreich, erst kürzlich wurde er Finalist des Deutschen Musikwettbewerbs 2010 in Bonn. Seine Konzerte führten ihn nicht nur durch ganz Europa, sondern sogar schon nach Japan und Brasilien. Dirigent des Konzertes ist Stefan Malzew, Chefdirigent der Neubrandenburger Philharmonie. Dieser tritt auch als Komponist, Pianist und Klarinettist in Erscheinung und widmet sich Projekten, die neue Publikumsbereiche ansprechen und gewinnen sollen. Als drittes und abschließendes Stück wurde Robert Schumanns 4. Sinfonie in d-Moll op. 120 gespielt. Nach einem stimmungsvollen Konzert ohne Fehler oder Auffälligkeiten sind die Eltern wohl umso stolzer und die Musiker erleichtert. Weil der Beifall nicht enden wollte, gab sich Cellist Arthur Hornig für eine solistische Zugabe her und spielte mit atemberaubender Schnelligkeit und Geschicklichkeit ein weiteres und letztes Solo-Stück. Ein passender und schöner Abschluss für ein gelungenes Klassik-Konzert.
21. Juli 2010 | Weiterlesen
Anti-Gewalt-Projekte des F.C. Hansa Rostock
Fußball soll Spaß machen, wenn man selbst spielt oder aber, wenn man bei den Spielen seiner Lieblingsmannschaft mit fiebert. Der Spaß hört aber auf, wenn einigen die Hitze zu Kopfe steigt und sie so ein aggressives Verhalten an den Tag legen, dass sich andere dadurch gestört fühlen. Zu derartigen Vorfällen war es in der Vergangenheit immer wieder bei Spielen des F.C. Hansa Rostock gekommen. Nicht nur bei vielen Hansa-Fans, die friedlich ihre Mannschaft unterstützen wollen, löste das Unverständnis aus, auch viele Rostocker machten sich Sorgen über das gewaltsame Auftreten einiger Fußball-Randalierer. Nun hat der F.C. Hansa Rostock eine neue Anti-Gewalt-Kampagne „Nur unsere Herzen sollen schlagen – Hansa spielt fair“ ins Leben gerufen „Wir reagieren damit auf Entwicklungen in der Fanszene und distanzieren uns ganz klar von den Gewalttätern“, betonte Bernd Hofmann, Vorstandsvorsitzender des F.C.Hansa Rostock. Mit zahlreichen öffentlichen Aktionen möchte der Verein ein deutliches Zeichen gegen Gewalt am Rande von Fußballspielen setzen und für mehr Sportlichkeit und Fairness werben. Dafür ist eine groß angelegte Kampagne mit Plakaten und Beflaggung geplant, die weit über Rostock hinaus wirken soll. Geld für diese Kampagne erhält der F.C.Hansa Rostock vom Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung. Einen Fördermittelbescheid in Höhe von 9.840 Euro überbrachte Lorenz Caffier, Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern und Vorsitzender des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung am Dienstag dem Vereinsvorstand. „Hansa braucht wieder ein klares Fußballgesicht. Diese Initiative ist notwendig und richtig und im Interesse des ganzen Sportes“, sagte der Innenminister. Er sieht den Verein in einer besonderen Pflicht, da das Verhalten seiner Anhänger über die Landesgrenzen hinaus strahle. Weil sportliches Verhalten bereits in der Jugend geprägt wird, spielt auch die Nachwuchsarbeit beim F.C. Hansa Rostock eine wichtige Rolle. Das traditionelle Fußballturnier der D-Junioren, welches im Dezember ausgetragen wird, steht deshalb in diesem Jahr unter dem Motto „Fair geht vor“. Damit möchte man schon den jugendlichen Fußballbegeisterten „Fairplay auf dem Spielfeld und in den Rängen vermitteln.“ Juri Schlünz, Leiter der Nachwuchsakademie des F.C.Hansa Rostock konnte für dieses Turnier ebenfalls einen Fördermittelbescheid in Höhe von 2.200 Euro entgegennehmen. Sowohl die Kampagne „Nur unsre Herzen sollen schlagen – Hansa spielt fair“, als auch das Nachwuchs-Fußballturnier unter dem Motto „Fair geht vor“ sind Teil der landesweiten Aktionsreihe „Anpfiff gegen Gewalt“. Zur Unterstützung von Präventionsprojekten stellt das Innenministerium über den Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung in diesem Jahr insgesamt 326.300 Euro zur Verfügung. Damit werden landesweit bislang 85 Einzelprojekte gefördert.
21. Juli 2010 | Weiterlesen
Ausstellung „Küstenbilder und Meer“ zur Hanse Sail 2010
Bereits im Winter bei tiefstem Schnee hatte ich einst vergeblich nach der Kleinen Galerie im Stadthafen gesucht. Gestern war ich bei tropischer Hitze und nach mehrmaligem Hin- und Herlaufen dann wider Erwartens endlich erfolgreich. Für alle, denen es ähnlich ergeht wie mir: Die Kleine Galerie befindet sich im Flur des Hanse Sail Büros. Um dorthin zu gelangen, muss man in den Eingang des Theaters am Stadthafen gehen, Treppe rauf, rechte Seite. Beim nächsten Mal sind wir dann alle schlauer. Unter dem passenden Titel „Küstenbilder und Meer“ wurde dort gestern eine kleine Ausstellung anlässlich des Jubiläums der kommenden Hanse Sail eröffnet. Drei Mecklenburger Künstler präsentieren die nächsten Monate über Malereien mit heimischen maritimen Motiven. Zur feierlichen Ausstellungseröffnung mit Sekt, Kaffee und Leckereien waren auch zwei der Künstler anwesend und für Gratulationen sowie Fragen offen. So waren trotz der ungewöhnlichen Zeit für eine Eröffnung zahlreiche Besucher ins Hanse Sail Büro gekommen, um diese Gelegenheit zu nutzen. Einer dieser Maler, dessen Bilder die rechte Seite des Flurs schmücken, ist Horst Martin Steinbrück aus Tessin. 1938 in Eschenbergen geboren, fing er schon in früher Jugend an zu malen, kann sich diesem Hobby aber erst jetzt im Ruhestand voll und ganz widmen. Dabei gilt sein besonderes Interesse der Farbgestaltung, für die er ein eigenes Ordnungssystem entwickelt hat, welches er in dem Buch „Der Traum von selbstgemalten harmonischen Bildern“ veröffentlicht hat. Der andere bei der Eröffnung anwesende Künstler ist der Sassnitzer Norbert Müller. Nach einer Schiffsmaschinenbaulehre und einem Maschinenbauingenieurstudium fuhr er im Auftrag der Deutschen Seereederei sogar bis nach Afrika. Auch er begann schon in der Schulzeit zu zeichnen, entdeckte seine Vorliebe für die Kunst aber erst vor einigen Jahren durch einen kurzen Kurs an der Volkshochschule wieder. Der hätte ihm technisch zwar nicht weiter geholfen, seine alte Leidenschaft aber entfacht, sodass er nun in jeder freien Stunde malt. Seine Spezialgebiete sind die Tier- und Landschaftsmalerei. Leider nicht anwesend war Ralf Borschke aus Stralsund. Wegen seiner Begabung wurde ihm schon früh ein Studium an der Kunsthochschule Weißensee angeboten, welches er jedoch nicht annahm. Momentan hat er dieses Talent jedoch wieder aufgegriffen und absolviert ein Kunst-Fernstudium in Bochum. Sein besonderes Interesse gilt dem Realismus und der Malweise der alten Meister. Sogar die Rahmen zu seinen aufwendig gestalteten Bildern entwirft und baut der Künstler selbst. Insgesamt ist es eine sehr schöne und sehenswerte Ausstellung geworden, die man beim Besuch am Stadthafen oder zur Hanse Sail ruhig ansehen sollte. Die Kleine Galerie ist wochentags von 8:30 bis 17:00 Uhr geöffnet, die Ausstellung ist noch bis zum 20. September 2010 dort zu sehen.
21. Juli 2010 | Weiterlesen
97. Todestag von Stephan Jantzen in Warnemünde
Unerschrocken, kühn und selbstlos – mit diesen Eigenschaften verbinden viele Rostocker heute den Namen Stephan Jantzen. Legendär wurde der Seemann als Vormann der Seenotretter und Lotsenkommandeur von Warnemünde. „Über 90 Menschen rettete er mit seiner Mannschaft das Leben. Zweimal geriet er dabei selbst in Lebensgefahr“, erinnerte Jörg Westphal von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Anlässlich des 97. Todestages Stephan Jantzens hatten sich am 19. Juli Vertreter der DGzRS und Mitglieder der Interessengemeinschaft des Eisbrechers „Stephan Jantzen“ zu einer kleinen Gedenkfeier vor dem Lotsenhaus beim Warnemünder Leuchtturm zusammengefunden. Hier starb Stephan Jantzen einen Tag vor seinem Geburtstag im hohen Alter von 85 Jahren. Bereits seit seiner Jugend fuhr der Warnemünder zur See und wurde später Kapitän. Auf einer seiner Reisen rettete er 14 portugiesische Seeleute vor der nordamerikanischen Küste bei schwerem Sturm. Ein Schlüsselerlebnis, welches dazu führte, dass die Seenotrettung eine wichtige Lebensaufgabe für Stephan Jantzen wurde. Viele weitere zum Teil sehr waghalsige Rettungseinsätze folgten, bei denen er immer wieder seine starke Willenskraft und Tapferkeit unter Beweis stellte. „Stephan Jantzen ist ein Vorbild für uns“, betonte Jörg Westphal. Als Seenotrettungsdienst sieht sich die DGzRS in der Tradition des Warnemünder Helden. Für die Rettung von Menschen aus kritischen Gefahrensituationen auf See steht heute an 54 Stationen an der Nord- und Ostsee eine Flotte mit 61 Seenotkreuzern und Seenotrettungsbooten jeden Tag 24 Stunden bereit. Die Arbeit der DGzRS finanziert sich dabei ausschließlich über Spenden. Eine Spende in Höhe von etwa 400 Euro hatte Hans Käther für die Seenotretter zur Gedenkfeier mitgebracht. Er ist Sänger beim Rostocker Shanty-Chor „Luv und Lee“, der bei jedem Auftritt Geld für die DGzRS sammelt. „Seit 2008 sind so schon 4.000 Euro zusammengekommen“, sagte er über den Erfolg der Spendenaktion. Auch Mitglieder der Interessengemeinschaft Eisbrecher „Stephan Jantzen“ waren an diesem Tag nach Warnemünde gekommen, um des Namensgebers ihres Schiffes zu gedenken. Michael Egelkraut legte Blumen am Grab des Seenotretters nieder und kündigte an, dass die Crew des Eisbrechers „den Namen weiterhin würdig und mit Stolz tragen“ wolle. Der Eisbrecher Stephan Jantzen liegt derzeit im Rostocker Stadthafen und kann von Interessenten besichtigt werden.
20. Juli 2010 | Weiterlesen
10 Jahre Rock-Pop-Gospel-Chor „Celebrate“ in Rostock
„Celebrate“ bedeutet „feiern“. „Celebrate“, das ist auch der Name eines Chores aus jungen Leuten, der nun schon seit zehn Jahren besteht – ein Grund zum Feiern also. Deshalb kehrten die Sängerinnen und Sänger an den Ort zurück, wo alles begann. Im Zirkus Fantasia, wo sie ihren ersten großen Auftritt hatten, gaben sie am Sonntagabend ein Geburtstagskonzert. Viele Gäste waren gekommen, Verwandte, Freunde und ehemalige Chormitglieder. Den ganzen Abend lang sang und feierte der Chor mit dem Publikum. Dabei zeigten die etwa 70 Sängerinnen und Sänger unter der musikalischen Leitung von Martin Heuschkel auf der Bühne ihr vielseitiges Repertoire, welches sie vor allem aus der Rock-, Pop- und Gospelmusik schöpfen. Seit der Gründung im Jahre 2000 sind dabei schon zahlreiche Titel zusammengekommen. Ob „allein unter der Dusche, zusammen auf Chorfahrt oder zusammen bei der Chorfahrt unter der Dusche“, einige Lieder werden von den Chormitgliedern so gern gesungen, dass sie sich zu wahren „Celebrate-Klassikern“ entwickelt haben, erklären die beiden Moderatoren des Abends Amelie Wedler und Benjamin Wagner. Zu diesen „Celebrate-Klassikern“ gehören unter anderem „Bohemian Rhapsody“, „We go together“ oder „Barbara Ann“ mit denen schon Künstlergrößen „wie Queen, John Travolta und die Beach Boys berühmt wurden.“ Schwungvoll und energiegeladen – so lässt sich die Musik von „Celebrate“ am besten beschreiben. Aber auch ruhige und stimmungsvolle Lieder hatten ihren Platz im Programm. Wie zum Beispiel „The Moon“ von The Swell Season, welches von Lena Melle und Daniel Moderhak gefühlvoll vorgetragen wurde. Begleitet wurden sie von André Schade an der Gitarre und Judith Beier am Klavier. Aufgeregt war der Sänger bei seinem Soloauftritt nicht, erzählte er in der Pause. „Ich bin mit mir selbst nicht immer zufrieden“, schätzte er seine Darbietung ein: „Im Laufe des Stückes wächst man da aber hinein“. Auch wenn der 26-jährige zeigte, dass er die leisen Töne beherrscht, darf es privat auch mal etwas lauter sein. „Ich höre gern Metallica oder die Toten Hosen, aber auch Klassik wie Smetanas Moldau“, fasst er seinen vielseitigen, aber dennoch ausgewählten persönlichen Musikgeschmack zusammen. Seit 2007 verstärkt der Logopäde den Rock-Pop-Gospelchor mit seiner Stimme. Mittlerweile besteht „Celebrate“ aus etwa 80 Mitgliedern. Angefangen hatte alles mit einer Gruppe Studierender um den damaligen Medizinstudenten Raphael Demuß und dem Lied „Mein kleiner grüner Kaktus“. Heute ist jeder willkommen, der Freude am gemeinsamen Singen von Rock-, Pop- und Gospelsongs hat. „Danke für die Lieder" hieß es dann zum Abschluss des Geburtstagskonzertes, welches bei Sängern und Zuhörern strahlende Gesichter hinterließ. Wer selbst noch einmal die ansteckend gute Laune von „Celebrate“ erleben möchte, hat bei der Sommertour Gelegenheit dazu. Diese führt die Sängerinnen und Sänger nach Klausdorf (23. Juli), Wismar (25. Juli) und Prerow (8. August). Am 9. August sind sie wieder in Rostock – in der Universitätskirche, wo dann ein Teil der Einnahmen der Sommerkonzerte an den Förderverein für krebskranke Kinder Rostock e.V. übergeben wird.
19. Juli 2010 | Weiterlesen