Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Beachvolleyball Ranglistenturnier am Waldessaum
Zum ersten Mal fand an diesem Wochenende ein Beachvolleyball Ranglistenturnier an den Sportanlagen der Universität Rostock am Waldessaum statt. Ermöglicht wurde das relativ kurzfristig organisierte Turnier indirekt durch den Ausfall des Inchez Cup in Warnemünde im Mai. Durch den Ausfall bedingt, wurde dem Antrag auf die Veranstaltung stattgegeben und das Turnier konnte in Zusammenarbeit mit dem Unisport organisiert werden. Für maximal 30 Herren- und 20 Damenmannschaften wurden Startplätze angeboten. Bei den Herren machten auch ganze 27 Teams von der Möglichkeit zum Sammeln von Ranglistenpunkten Gebrauch, während bei den Damen die Resonanz etwas geringer war und lediglich 12 Duos an den Start gingen. Aus diesem Grund konnte das Damenturnier auch bereits am Samstagabend beendet werden. Die Teilnehmerinnen werden diesen Umstand sicherlich gut verschmerzt haben, konnten sie doch den Sonntag bei angenehmen Temperaturen stattdessen am Strand in Warnemünde verbringen. Der Turnierverlauf setzte sich aus Staffeln und K.o. Runden zusammen. Dabei wurden zunächst die Staffeln ausgespielt und die besten Mannschaften erreichten jeweils die Finalrunden. Von da an ging es im Double Knock-out Verfahren weiter, was bedeutet das erst die zweite Niederlage das finale Aus bedeutet. Das mit insgesamt 250 Euro Preisgeld dotierte Damenturnier konnten Franziska Kühn und Lisa-Marie Pilz gewinnen. Die beiden setzten sich in einem engen Finale im Tie-Break gegen die Ranglistendritten Kathleen Knaute und Marie-Theres Antrack durch. Bei den Herren wurden insgesamt 500 Euro Preisgeld unter den neun besten Duos verteilt. In einem spannenden Finale zwischen Fabian Bünger/Christian Grapentin und Alexander Neubert/Dennis Behrendt war ebenfalls ein dritter Satz nötig, um die Entscheidung herbeizuführen. Am Ende sicherten sich die Ranglistenzweiten Alexander Behrendt und Dennis Neubert mit einem 15:11 im Tie-Break den Turniersieg. Damit konnten sie in der Gesamtwertung Boden gut machen auf die Führenden der Rangliste, Markus Doberstein und Thomas Hildebrandt. Doberstein und Hildebrandt scheiterten im Halbfinale und wurden am Ende Dritter des Turniers. „Wir als Organisatoren sind echt zufrieden“, freute sich Finalist und Organisator Fabian Bünger über die gelungene Veranstaltung. Die Bäume auf dem Gelände sorgten für einen natürlichen Windschutz und auch die Temperaturen waren an diesem Wochenende genau richtig – nicht zu heiß und nicht zu kalt. Die Teams konnten zudem bei Bedarf auf dem Gelände zelten und durften sich insbesondere über saubere sanitäre Anlagen direkt auf dem Gelände freuen – ein Luxus, der bei den Turnieren am Strand natürlich nicht gegeben ist. Eine Neuauflage des Turniers im nächsten Jahr soll es auf jeden Fall geben, auch dann, wenn der Inchez Cup nicht abgesagt werden muss.
18. Juli 2010 | Weiterlesen
„1 Sea - 4 Stories“ - Ausstellung auf dem Traditionsschiff
In diesem Jahr scheint sich der IGA-Park in Rostocks Nordwesten einiges einfallen zu lassen, um wieder viele Besucher auf seine Grünflächen zu locken. Während der Bereich an Südeingang und Hansemesse langsam aber sicher der Schönheit des Verfalls ausgesetzt wird, hat sich im Inneren so einiges getan. Neben dem kürzlich eröffneten abenteuerlichen Barfußpfad wurde heute der Startschuss für einen weiteren Publikumsmagneten auf dem Parkgelände gegeben. „1 Sea – 4 Stories“, „1 Meer – 4 Geschichten“, ist der Titel der außergewöhnlichen Wanderausstellung, die ab sofort auf dem gewaltigen Traditionsschiff am Warnowufer zu sehen ist. Die Ausstellung ist das Ergebnis internationaler Zusammenarbeit im Projekt SeaSide, welches durch die EU gefördert wird. Das Projekt SeaSide soll dazu beitragen, die Potenziale des Ostseeraums hervorzuheben und für alle Beteiligten nutzbar zu machen. Die Wanderausstellung „1 Sea 4 Stories“ thematisiert die Ostsee aus den verschiedenen Blickwinkeln der vier Anrainerstaaten Schweden, Litauen, Polen und Deutschland. Laut offizieller Seite ist die Ausstellung für alle Altersgruppen geeignet. Ziel ist vor allem zu faszinieren, Wissen zu vermitteln und neugierig zu machen. Dazu werden die gezeigten Ausstellungsstücke und Texte mit moderner und anschaulicher Technik ergänzt. Das Rostocker Schifffahrtsmuseum trägt zu dieser Sammlung die veranschaulichte „Entwicklung des Segelschiffes im Ostseeraum“ bei. Vom frühmittelalterlichen Handelsschiff, über die Kogge bis zur Brigg des 19. Jahrhunderts sind Schiffsmodelle, Abbildungen und Zeichnungen zu sehen. Das Litauische Schifffahrtsmuseum Klaipeda zeigt in seinem Teil der gemeinsamen Ausstellung die Geschichte der Segelschifffahrt in Litauen. Dort wird die Blütezeit der Memeler Handelsschiffe im 18. Jahrhundert bis zu deren Ersetzung durch Dampfschiffe thematisiert. Unter dem Titel „Hinter dem Horizont: Berichte aus dem Kalten Krieg“ stellt das schwedische Marinemuseum in Karlskrona persönliche Erlebnisse von bekannten und unbekannten Persönlichkeiten während der 80er Jahre in den Mittelpunkt. Schweden war während des Kalten Krieges in einer besonderen Lage, da es weder dem östlichen noch dem westlichen Verteidigungsbündnis angehörte und sich ständigen U-Boot-Angriffen ausgesetzt sah. Mit der archäologischen Untersuchung des Wracks der „Helena“ begann 1969 die Geschichte der Unterwasserarchäologie in Polen. Seitdem wurden mehr als 30 Schiffswracks untersucht und mehrere tausend teilweise einzigartige Funde geborgen. Auch die Rostocker „Loreley“, die im 19. Jahrhundert in der Bucht von Danzig verloren ging, zählt zu diesen Schiffen. Einige der interessantesten Wracks und Funde werden in der Ausstellung vorgestellt. Noch bis zum 12. September 2010 ist die Wanderausstellung auf dem Rostocker Traditionsschiff zu sehen, danach wird sie in Polen und anschließend in Schweden und Litauen aufgebaut.
18. Juli 2010 | Weiterlesen
Umweltkinderfest im IGA-Park
Ausgerechnet beim Umweltkinderfest im IGA-Park versteckte sich die Sonne am Donnerstag hinter den Wolken. Nachdem sie die letzten Tage gnadenlos auf unsere Häupter geschienen hatte, reichten ihre Strahlen in den Vormittagsstunden kaum aus, um mit den Solarzellen auf Eriks Basecap ein Radio zum Spielen zu bringen. „Zuverlässiger ist ein Gerät natürlich, wenn es die Energie speichern kann“, erläuterte eine Mitarbeiterin des ANU-Mobils der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung und zeigte den Kindern ein Solarradio mit eingebauter Taschenlampe. Dank seiner Speicherfunktion war sogar Musik zu hören. Das ANU-Mobil hatte noch eine Reihe weiterer spannender Experimente dabei, die den Besuchern des Umweltkinderfestes die Prinzipien erneuerbarer Energien auf spielerische Weise näher bringen sollten. Natur und Umwelt mit viel Spaß zu entdecken, das war das Hauptanliegen des Umweltkinderfestes auf der Festwiese des IGA-Parks. Dafür hatten sich zahlreiche Vereine, Institutionen und einzelne Umweltbildner aus Rostock und Umgebung zusammengeschlossen und ein vielseitiges Aktionsprogramm auf die Beine gestellt. Das Jugendschiff Likedeeler beispielsweise hatte jede Menge Geräte wie Mikroskope oder Laptops mitgebracht, um Informationen zum Leben im Wasser, im Meer und an der Küste anschaulich zu vermitteln. Der neunjährige Tim versuchte sich dann auch bei einem Vogelstimmenquiz. Er war mit seinen Großeltern in den IGA-Park gekommen. „Normalerweise interessiere ich mich gar nicht dafür“, erzählte er und versuchte dann doch die richtigen Stimmen herauszuhören. Mit allen Sinnen die Natur erleben – das spielte eine große Rolle bei vielen Angeboten auf dem Umweltkinderfest. So konnten sich die Kinder beim NABU-Stand mit geschlossenen Augen auf einen Tastpfad begeben und auf diese Weise die Beschaffenheit verschiedener Naturmaterialien erfühlen. Auch die Nasen der Besucher des Umweltkinderfestes wurden auf vielfältige Weise angeregt. Beim Basteln mit Naturmaterialien verströmte unter anderem blühender Lavendel seinen betörenden Duft über die Festwiese des IGA-Parks. Selbst die Kleinsten interessierten sich für die Vielfalt, die die Tier- und Pflanzenwelt zu bieten hat. Aufmerksam folgten die drei- bis fünfjährigen Kinder des Kindergartens Biene Maja aus Lichtenhagen einem Kräuterspiel. So erfuhren sie die Namen von Pflanzen, die oft am Wegesrand zu finden sind. Aber nicht nur mit Natur konnten sich die Besucher des Umweltkinderfestes beschäftigen. „Umwelt ist alles, was uns umgibt“, sagt Petra Wild, Mitinitiatorin des Umweltkinderfestes. So gab es auch noch eine Reihe anderer Aktionen, bei denen vor allem Sport und Bewegung im Mittelpunkt standen. Der vierjährige Tim begeisterte sich sichtlich beim Rollerparcours. Auch Hula Hoop Reifen, Tellerdrehen und Diabolo, die großes Geschick erforderten, waren bei den Kindern beliebt. Über die positive Resonanz auf das Umweltkinderfest freuten sich auch die Organisatoren. Seit 2005 organisiert der Naturschutzbund (NABU) Mittleres Mecklenburg, die Naturschutzjugend (NAJU) Rostock und die IGA 2003 GmbH einmal im Sommer das Umweltkinderfest.
17. Juli 2010 | Weiterlesen
Piratenfest mit großer Schatzsuche in Warnemünde
„Möchtest du ein Pirat sein? Mit Augenklappe? Und Narbe? Und Bart?“ Schüchternes Nicken des Angesprochenen und schon beginnt die Verwandlung vom kleinen Jungen zum gefürchteten Seeräuber. Im Piratennest am Warnemünder Strand auf Höhe des Hotels Neptun ist heute einiges los. Beim Piratenfest gibt es nicht nur die üblichen Strandspiele und Kinderunterhaltung, sondern sogar eine richtige Schatzsuche mitzuerleben. Das stilechte Kinderschminken ist dabei der erste kleine Höhepunkt dieses Abenteuers und stößt bei allen auf große Beliebtheit. Denn nur, wer auch wie ein Pirat aussieht, darf sich später mit auf die Suche nach dem begehrten Schatz machen. Zuvor wird allerdings noch die Piraten-Crew rekrutiert und wer da rein will, muss erst einmal seine Seetauglichkeit unter Beweis stellen. Piratencaptain Ole übernimmt das Auswahlverfahren der Seeräuber höchstpersönlich. „Habt ihr denn alle zwei Beine?“ stellt er sicher, bevor es an die erste Aufgabe geht. Die Grundvoraussetzung scheinen alle Anwärter zu erfüllen, also kann es auch schon los gehen. In der ersten Prüfung wird getestet, wie gut die kleinen Piraten balancieren können. Dazu müssen alle nacheinander über ein Seil im Sand gehen und möglichst nicht das Gleichgewicht verlieren. „Wenn ihr vom großen Mast runter fallt, seid ihr sonst tot“, erklärt der Captain den Ernst der Aufgabe und deren Bedeutung für das Leben als Seeräuber. Nachdem alle die Aufgabe gemeistert haben, wird als nächstes die Beweglichkeit geprüft. Dazu müssen alle einen Plastikreifen mit der Hüfte kreisen lassen können. Hier haben vor allem die wenigen Mädchen einen Vorteil, aber auch diesmal können alle Teilnehmer die Aufgabe lösen. Auf die Geschicklichkeit kommt es gleich danach an. Mit einem dünnen Kochlöffel sollen die Piraten einen Ball von einem Fähnchen zum anderen gefahrlos transportieren, was einfach aussieht, aber gar nicht so leicht ist. „Der Koch darf auf dem Schiff ja auch nicht das Essen verlieren“, ermutigt der Captain die Abenteuerlustigen. Als letzte Prüfung muss durch einen schmalen Stofftunnel gekrochen werden, in dem ich mich schon feststecken sehe. Die kleinen Piraten haben mit dieser Aufgabe jedoch keine Probleme und könnten sich somit auch an Bord problemlos durch enge Schächte bewegen. Alle Seeräuber haben die schwierigen Prüfungen bewältigen können und bekommen als Zeichen für die Aufnahme in die Piraten-Crew einen Stempel aufs Handgelenk. Aus dieser werden auch sogleich zwei Anführer gewählt, die mit Schatzkarte und Schaufel ausgerüstet die Schatzsuche leiten sollen. So macht sich die komplette Schiffsmannschaft auf den Weg quer über den Strand zum geheimnisvollen blauen Kreuz. Nach einigen Umwegen durch den immer tiefer werdenden Strandsand ist das Ziel endlich erreicht. Mit vereinten Kräften graben die Piraten an der markierten Stelle und finden schließlich tatsächlich die ersehnte Schatzkiste. Zurück am Piratennest wird die geheimnisvolle Holztruhe geöffnet und Gummibärchen und Plüschteddys brüderlich unter den gefürchteten Seeräubern aufgeteilt. Das nächste Piratenfest mit großer Schatzsuche findet am 23. Juli statt, Treffpunkt ist wie gewohnt das Piratennest am Strandaufgang 11. Aaaarrrrrr!
17. Juli 2010 | Weiterlesen
14. Internationaler DLRG Cup in Warnemünde
Sommer, Sonne, Strand und viel nackte Haut – was will man mehr?! So langsam bekomme ich das Gefühl, dass Warnemünde zu meinem Haupteinsatzort wird, aber im Falle des gestrigen Termins war das gar nicht so verkehrt. Wer vor der inzwischen unerträglichen Hitze in diesen Tagen ans Meer geflüchtet ist, hat es vielleicht schon selbst gesehen: Derzeit findet in Warnemünde der 14. Internationale DLRG Cup statt, eine große Ehre für unser Hansestädtchen und gleichzeitig lohnenswerte Sehenswürdigkeit für Einheimische und Touristen. Schon bei meinem Eintreffen am Strandabschnitt auf Höhe des Leuchtturms ist der Wettkampf in vollem Gange, an Impressionen mangelt es also keineswegs. Rund um die Sandarena mit den zwei Tribünen haben sich Teilnehmer mit durchtrainierten Körpern und sonnengebräunter Haut versammelt, im Wasser wird bereits um erste Medaillen gekämpft. Über 360 Rettungsschwimmer aus zehn Nationen beteiligen sich am diesjährigen DLRG Cup. Dabei besteht ein Team aus maximal zehn Startern mit gleichem Geschlechterverhältnis. Das Team mit der kleinsten Teilnehmerzahl ist Norwegen – Björn Olstad hatte sich kurzfristig noch für den Freigewässer-Wettkampf gemeldet und tritt damit allein für sein Land an. Die verschiedenen Disziplinen sind an Elemente des Rettungsvorgangs angelehnt und teilen sich in Einzel- und Staffeldisziplinen auf. Zu den Einzeldisziplinen gehören das Surf Ski Race (Rettungsski-Rennen über 700 Meter), das Board Race (Rettungsbrett-Rennen über 600 Meter), Beach Flags (Strandsprint über 20 Meter), das Surf Race (Brandungsschwimmen über 400 Meter) und alternativ das Run-Swim-Run (200 Meter laufen, schwimmen und noch einmal 200 Meter laufen). Als Königsdisziplin beim Einzel gilt der Rettungstriathlon, bei dem der Rettungssportler hintereinander weg Brandungsschwimmen, Rettungsbrett- und Rettungsski-Rennen absolvieren muss. Bei den Staffeldisziplinen ist Teamgeist gefragt. Besonders erwähnenswert wäre hierbei das Rescue Tube Rescue, also das Retten mit Gurtretter. Dabei besteht eine Staffel aus vier Sportlern, von denen einer zu einer ihm zugewiesenen Boje schwimmt. Sobald er angekommen ist, schwimmt der mit Gurtretter und Flossen ausgerüstete Rettungsschwimmer hinterher. An der Boje angekommen, wird dem „Opfer“ der Gurtretter umgelegt und dieser damit zum Strand gezogen. Die beiden Helfer gehen dem Schwimmer bis ins hüfttiefe Wasser entgegen, übernehmen das „Opfer“ und tragen es bis zum Ziel am Strand. Zur feierlichen Eröffnung der Wettkämpfe durften alle Teams zum „Fluch der Karibik“-Soundtrack in die Sandarena einmarschieren. Nicht nur die Nationalteams nehmen am DLRG Cup teil, sondern auch zahlreiche Mannschaften kleiner DLRG-Verbände, sodass sich insgesamt 51 Teams am Wettkampf beteiligen. Bei der anschließenden Siegerehrung des Run-Swim-Run sticht besonders das deutsche Nationalteam hervor, welches als geheimer Favorit des Turniers gilt. Aber auch für alle anderen Teilnehmer dürfte der Cup eine wichtige Erfahrung und vielleicht auch schon Vorbereitung für die Rescue Weltmeisterschaft 2010 sein, die im Oktober in Ägypten stattfindet.
17. Juli 2010 | Weiterlesen
Ideenwettbewerb 2010 Forschungsraum Rostock
Innovative Ideen aus der Wissenschaft und Forschung aufzuspüren und mittels Neugründungen in die Wirtschaft zu überführen, das ist das Ziel des Ideenwettbewerbs Forschungsraum Rostock. Denn „es mangelt nicht an Ideen. Sie müssen nur gefunden und sichtbar gemacht werden“, sagte Dr. Thomas Behrens vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern anlässlich der Preisverleihung am Donnerstag. Das Ministerium finanziert den Wettbewerb, für den Siegerprämien in Höhe von 36.000 Euro ausgelobt wurden. 60 Gründungsideen wurden insgesamt in diesem Jahr eingereicht. „Das ist eine Rekordbeteiligung für den seit 2006 ausgetragenen Wettbewerb“, wies Professor Dr. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock und Jury-Mitglied auf den Erfolg des Wettbewerbs hin. Wissenschaftler, Absolventen und Studierende der Universität Rostock und Angehörige der Forschungsinstitute, wie zum Beispiel des Fraunhofer Instituts für graphische Datenverarbeitung und des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie haben sich daran beteiligt. In den beiden Kategorien „Studierende“ und „Forscher“ traten die Teilnehmer im Wettbewerb um die beste Geschäftsidee an. Zehn von ihnen kamen schließlich aus jeder Kategorie in die engere Auswahl und durften ihre Ideen dem Publikum auf der Prämierungsfeier kurz vorstellen. Kurz hieß in diesem Fall in 30 Sekunden. Denn so lange Zeit hätte wohl ein ambitionierter Jungunternehmer, wenn er einem Big Boss während einer Fahrt mit dem Fahrstuhl zur Chefetage von seiner Idee überzeugen wollte. Diese Methode trägt dann auch den passenden Namen „Elevator-Pitch“ (Fahrstuhl-Präsentation). Hierbei zeigte sich, wer in der Lage war, seine Geschäftsidee knapp und präzise darzustellen. Einige blieben nervös stecken. Andere waren sehr souverän. Wie zum Beispiel Kevin W., der sein Thema „GoUpliner“ mit „ganz interessant, relativ komplex, aber trotzdem ganz einfach“ auf den Punkt brachte. Was auch immer man sich jetzt darunter vorstellen mag. Die Jury hatte die Idee überzeugt, wie auch alle anderen Finalisten. „Alle haben Spaß gemacht, alle waren innovativ“, bewertete Jurymitglied Moritz von Grotthuss, Geschäftsführer der Patent- und Verwertungsagentur MV, die Teilnehmer. Kriterien, nach denen die Ideen bewertet wurden, waren unter anderem die Unternehmerpersönlichkeit, die Marktverwertbarkeit und der regionale Bezug. Gewonnen hat letztendlich Mathias Schüller in der Kategorie „Studierende“ mit seiner Idee „Meerleben“. In der Kategorie „Forscher“ können sich Gerald Bieber, Marian Lüder und Matthias Hinkfoth über den ersten Preis freuen. Auf den zweiten und dritten Platz bei den „Studierenden“ kamen Andreas Scharfenberg mit „WeLoveFruits“ und Jan Krog mit „uCity“. Professor Dr. Lars Schwabe und sein Team errangen den zweiten Platz bei den „Forschern“ mit „neurotective“. Gerd Grytsch wurde in dieser Kategorie für sein Thema „Mobile eCO2-Solutions“ mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Ein „Sonderpreis Gesundheitswirtschaft“ ging an Maren Mix und Anne Walter für ihr Thema „Thermokonvektives PCR-Verfahren mit elektrochemischer Detektion“. „Das Preisgeld ist schon verplant“, sagte der Student Mathias Schüller nach der Verleihung. Es soll in seine Gründungsidee „Meerleben“ gesteckt werden. In etwa einem Jahr wird es dann richtig losgehen. Bis dahin möchte er aber noch nicht zu viel von seiner Idee verraten. Denn die Konkurrenz schläft nicht und könnte sich vielleicht schon vorher „inspirieren“ lassen. Nur so viel kann er schon andeuten: „Es handelt sich um ein Bootcharterunternehmen, was sich darauf spezialisiert, historische Schiffe zu verchartern“. Erfahrungen mit Schiffen bringt er jedenfalls schon mit. Denn neben seinem BWL-Studium arbeitet der 29-Jährige bei einer Werft in Barth, die ihn auch beim Wettbewerb betreut hat. Doch bevor sich der Jungunternehmer sein Standbein aufbauen kann, will er noch die Abschlussprüfungen schaffen. Immerhin hat ihm die Teilnahme am Ideenwettbewerb nicht nur 5.000 Euro eingebracht, sondern auch 6 Leistungspunkte fürs Studienkonto. Der Ideenwettbewerb wird vom Gründerbüro der Universität Rostock geleitet und versteht sich auch als ein Testlauf für den Landesideenwettbewerb VentureCup MV.
16. Juli 2010 | Weiterlesen
Britta Matthies – Gemalt, Geätzt, Geschnitten
„Der Mond hatte sich endlich von den Dächern gelöst und stand hoch im Blau – ein Glänzen und ein Flimmern und ein Leuchten durch den ganzen Himmel begann, durch alle Wolken schoss Silber, von allen Blechdächern rannen breite Ströme desselben nieder, und an die Blitzableiter, Dachspitzen und Turmkreuze waren Funken geschleudert.“ Mit diesen Worten beschreibt Adalbert Stifter in seinem Gedicht „der Kondor“ den Blick von Bord eines Ballons auf die Dächer einer Stadt bei Nacht. Nicht ohne Grund verwendete Dr. Volker Probst von der Ernst Barlach Stiftung dieses Zitat in seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung „Britta Matthies – Gemalt, Geätzt, Geschnitten“ am heutigen Abend. Denn Britta Matthies wurde durch einen Ballonflug zu ihrer Serie von Radierungen „Dächer I – XX“ inspiriert, die städtische Lebensräume aus der Vogelperspektive zeigt. „Gemalt, Geätzt, Geschnitten“ beerbt in der Galerie am Alten Markt die Ausstellung „Erstes Sehen“, die bis zum 10. Juli zu sehen war. Gezeigt werden Kohle- und Tuschezeichnungen ebenso wie Radierungen. Die dargestellten Motive reichen von Stadtansichten Mecklenburg-Vorpommerns, so von Wismar oder Rostock, über Stadthäuser und Tempel Japans bis hin zu den „Figurenlandschaften“ der Reihe „Signs of the time – Eden? 1 – 9“. Eine Besonderheit stellen die ausgestellten Kupfer- und Zinkplatten dar, von denen für gewöhnlich die Drucke erstellt werden. In dieser Ausstellung wurden sie auf Sockeln stehend zu Türmen zusammengestellt, wodurch sie eine ganz neue künstlerische Aussage bekommen. Musikalisch untermalt wurde die Eröffnung von Segiy Medvid am Bajan, einer Art Akkordeon. Die teilweise an Straßenmusik erinnernden Klänge harmonierte sehr gut mit den Darstellungen urbaner Lebensräume, die sich in vielen der ausgestellten Werke finden lassen. Britta Matthies, die von 1968 bis 1973 ein Studium für Grafik und Buchkunst an der Hochschule Leipzig absolvierte, lebt und arbeitet seit 1980 im mecklenburgischen Hohen Viecheln. Die Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns spielt auch eine zentrale Rolle in ihren Arbeiten, wobei sie dünn besiedelte, ländliche Gegenden urbanen Ballungsräumen gegenüberstellt. „Ich freue mich“, äußerte sich Britta Matthies zur Ausstellungseröffnung. Insbesondere lobte sie dabei das ehrenamtliche Engagement des Kunstvereins: „Wenn wir die Kunstvereine und ihre engagierten Mitarbeiter nicht hätten, würde es diese Ausstellung nicht geben.“ Nicht nur Redner Dr. Probst war angetan von den Werken der Künstlerin, auch bei den Gästen fanden die Werke Gefallen. „Die Bandbreite ist sehr groß“ meinten beispielsweise Ludwig Nollmeyer und Wolfgang Adler in Anbetracht der verschiedenen Stile, Techniken und Einflüsse, die in der Ausstellung zu finden sind. Auch Angelika Kleinfeldt, die von einer sehr interessanten Ausstellung sprach, lobte die Kombination der unterschiedlichen Techniken. Wer also einmal einen etwas anderen Blick auf Rostock, Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus bekommen möchte, der sollte in nächster Zeit der Galerie am Alten Markt einen Besuch abstatten. Noch bis zum 21. August werden die Werke von Britta Matthies dort ausgestellt sein. Auch ein Künstlergespräch wird es natürlich geben. Dieses findet am 30. Juli um 19:30 Uhr statt – die „Die Farbe in der Grafik“ lautet das Motto. Darüber hinaus veranstaltet Horst Matthies, der Mann von Britta Matthies, einen kulinarisch-literarischen Abend am 20. August. Eine Voranmeldung wird empfohlen.
16. Juli 2010 | Weiterlesen
10 Jahre Nachami e.V. – Geburtstagsfeier im Klostergarten
Seit zehn Jahren unterstützt der Rostocker Verein Nachami Bildungsprojekte in Afrika. Angefangen hatte alles mit einer Grundschule in Sabaki an der Ostküste Kenias. Um die Ausstattung der Schule zu verbessern, sammelten die Mitglieder Geld und kauften davon Schulbücher und Baumaterialien. Damals hieß der Verein noch „Freunde der Sabaki Schule, Kenia e.V.“ Später weiteten die Vereinsmitglieder ihre Aktivitäten in das Samburu-Gebiet im Landesinneren aus. Hier gibt es auch einen Ort namens Nachami, nach dem sich der Verein 2006 umbenannte. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit von Nachami e.V. ist die Förderung der Bildung afrikanischer Kinder. Mittlerweile werden Kinder an zehn Schulen in Kenia und Uganda unterstützt. Dafür werden Patenschaften organisiert, die dazu beitragen sollen, die Ausbildung zu finanzieren. 50 solcher Tandems zwischen geldgebenden Paten aus Deutschland und einem afrikanischen Patenkind gibt es derzeit. 92 Euro bringen die Paten im Jahr für ein Grundschulkind auf. Für einen Schüler einer weiterführenden Schule kommen 300 Euro im Jahr zusammen. Um sicher zu gehen, dass die Gelder auch bei den Kindern ankommen, fährt eine Gruppe von Vereinsmitgliedern zweimal jährlich selbst in die Schule nach Afrika. „Wir bezahlen das Schulgeld direkt vor Ort. So wollen wir verhindern, dass es irgendwo versickert“, sagt Olaf Bellmann der Vereinsvorsitzende: „Wir fragen, was wir kaufen sollen und besorgen dann Schulhefte oder Haushaltsgegenstände.“ Bei ihrem Besuch vor Ort nehmen die Helfer aus Rostock auch gleich Briefe und Fotos der Patenkinder für die Paten nach Deutschland mit. Der Verein legt großen Wert auf persönliche Kontakte und direkte Wege. Möglichst viel von dem gesammelten Geld soll den Kindern zugutekommen. Die Vereinsverwaltung erfolgt daher ehrenamtlich. Durch die Beiträge weiterer Fördermitglieder werden Materialkosten und Flüge finanziert. „Die Kinder sind über unsere Hilfe sehr froh. Es ist jedes Mal ein Fest, wenn wir kommen“, berichtet Olaf Bellmann. Dennoch kommt es mitunter zu Konflikten zwischen den Generationen in den Samburu-Stämmen, die traditionell als Nomaden von ihren Viehherden leben. „Die Eltern wollen die Ausbildung nicht, weil die Kinder dann nicht zurückkommen“, erklärt der Rostocker Helfer: „Dann versuchen wir die Kinder davon zu überzeugen, wie wichtig es ist, mit ihrer Bildung die Menschen aus ihrem Dorf zu unterstützen.“ Für Olaf Bellmann, dessen Interesse an Afrika bereits in der Kindheit geweckt wurde, ist es eine moralische Verpflichtung Benachteiligten zu helfen. „Uns geht es relativ gut. Es ist auch in unserem Interesse den Menschen in Afrika zu helfen“, sagt er über seine Motivation sich bei Nachami e.V. einzubringen. Ein weiteres wichtiges Anliegen des Vereins ist es, die Menschen hier in unserer Region, insbesondere Jugendliche, über das Leben in Afrika aufzuklären. Deshalb organisiert Nachami e.V. auch Bildungsangebote in Deutschland, wie zum Beispiel Ausstellungen (zurzeit im Ökohaus Rostock), Vorträge, Multiplikatorenschulungen und Workcamps in Afrika. Eine Menge Arbeit, die die Mitglieder leisten und in den letzten zehn Jahren geleistet haben. Anlass genug zu feiern. Am Samstag steigt deshalb ab 16 Uhr die Geburtstagsparty im Klostergarten. Ein abwechslungsreiches, interkulturelles Programm soll für gute Unterhaltung sorgen. Fotos, Afrika: Verein
16. Juli 2010 | Weiterlesen
„Die Welle“ - Studenten der Uni Rostock in der Bühne 602
„Ist so eine Diktatur heute möglich?“, fragt Ben Ross, Lehrer an einer amerikanischen High School seine Schüler. Gemeint ist die Diktatur im nationalsozialistischen Deutschland, die Gegenstand seines Geschichtsunterrichts ist. Um den Jugendlichen näher zu bringen, wie die „Gleichschaltung“ der Menschen unter der Nazi-Diktatur möglich war, führt er mit ihnen ein heikles Experiment durch. Der amerikanische Autor Morton Rhue hat diesen Versuch in seinem Jugendroman „Die Welle“ beschrieben und 1981 veröffentlicht. Er wurde zu seinem größten Erfolg. Auch in Deutschland begeistert das Buch mittlerweile seit mehreren Generationen viele junge Leser. In diesem Sommersemester hatten sich nun elf Germanistikstudenten der Universität Rostock intensiv mit dem Roman auseinandergesetzt und dazu ein Theaterstück entwickelt. Am Mittwoch feierte es auf der Bühne 602 Premiere. Zwei Monate hatte die Studentengruppe zuvor daraufhin gearbeitet, den Text gelesen, zwei Verfilmungen gesichtet und schließlich eine eigene Strichfassung geschrieben. „Wir haben überlegt, welche Szenen wichtig sind und was dynamisch gut zusammenpasst“, erzählte Martin Altmann, der in dem Stück den Schüler Robert verkörpert. Die Theaterpädagogin Dagmar Waidelich, die das Projekt leitete, lobte die hohe Motivation der Teilnehmer: „Die Studierenden sind total darauf eingestiegen und haben ihre Rollen selbst ausgefüllt.“ Die Rolle des charismatischen Lehrers Ben Ross beispielsweise übernahm Steffen Oestreich. Dieser initiiert das Experiment, welches bei den Schülern auf große Begeisterung stößt. Es entsteht eine Bewegung, „die Welle“ genannt, die bald über den Unterricht hinausgeht und sich verselbstständigt. Die Macht, die aus dieser Bewegung erwächst, fasziniert die Jugendlichen und verändert ihr Verhalten. Doch nicht nur zum Guten. Bald werden diejenigen, die nicht Teil „der Welle“ sein wollen, ausgegrenzt und mit Gewalt bedroht. Zu ihnen gehört auch Laurie (Nadine Bublat), die sich kritisch und unerschrocken gegen „die Welle“ stellt, auch wenn dadurch ihre Beziehung zu David (Alex Pröger) in Gefahr gerät. Dem Lehrer wird unterdessen klar, dass ihm der Unterrichtsversuch entgleitet. Von seiner Frau Christy muss er sich vorwerfen lassen, dass er „kleine Monster“ geschaffen hat. „Es war ganz schön gruselig, wie man mitgerissen wird. Das war ein einschlägiges Gefühl“, fasst Leona Steinkühler ihre Erfahrungen mit der Schauspielerei zusammen. Für die Studierenden hat sich die Arbeit gelohnt. Sie haben nicht nur viel Neues im Buch entdeckt, sondern auch dicke Freundschaften untereinander geschlossen. „Wir gehen jetzt nicht so einfach auseinander“, sind sie sich einig und können sich vorstellen, das Stück auch einmal Schülern zu zeigen. Dem Publikum in der Bühne 602 hat die Premiere jedenfalls schon mal gefallen. Viele Freunde und Kommilitonen waren gekommen, um sich das Ergebnis der Semesterarbeit anzuschauen. „Besonders interessant fand ich die Umsetzung vom Buch in ein Theaterstück“, meinte die 21-jährige Lehramtsstudentin Sophie Pstrong, die mit ihren Studienfreunden ins Theater gekommen war.
16. Juli 2010 | Weiterlesen
Käsical „Ritter Kamenbert“ in der Halle 207
Sommer ist Grillsaison und damit die Verherrlichung des Fleischgenusses schlechthin. Möglicherweise um die Vegetarier zu beschwichtigen oder die Hanseaten mal auf andere kulinarische Gedanken zu bringen, feiert diese Woche ein ganz anderes Lebensmittel seinen Siegeszug in der Halle 207. „Ritter Kamenbert“ ist ein Käsical, also ein Musical über Käse. Was das denn soll, werden jetzt vermutlich einige denken. Dabei ist das Theaterstück nicht nur für Kinder ab fünf Jahren geeignet, sondern auch für alle erwachsenen Begleitpersonen und im Herzen jung Gebliebene. Beginnen tut das Stück mit dem seltsamen Namen zunächst mit lustiger Musik. Nacheinander treten die drei Käsedamen Roquefort, Emmi und Edi auf die Bühne und beginnen zu streiten, wer denn die Schmackhafteste von allen sei. Zur Schlichtung dieses Streits kann Ritter Kamenbert allerdings auch nicht wirklich beitragen – er liebt Käse in allen Sorten und Variationen. Sehr zum Ärger seines Vaters, dem König von Gorgonzola, der den Kronprinzen lieber reiten, kämpfen und raufen sehen würde und ihn wegen seiner Vorliebe für einen Feigling hält. So kommt es, dass der König den Käseritter zu verjagen und enterben droht. Eine letzte Chance bleibt Kamenbert jedoch noch: Er soll die unmögliche Aufgabe auf sich nehmen, das Zauberschwert Romadur zu bekommen. Zur Herstellung eben dieses Schwertes benötigt der Waffenschmied Alberich jedoch eine ganz besondere Zutat, den Drachenkäse. Dem Käseritter bleibt also gar nichts anderes übrig, als sich auf den Weg durch den gefährlichen Wald zu machen und den Drachen aufzuspüren. Dabei muss er sich nicht nur mit Räubern anlegen und um sein Leben fürchten, sondern erlebt obendrein noch ein spannendes Abenteuer und wächst über sich selbst hinaus. Als Kindertheaterstück besticht „Ritter Kamenbert“ nicht nur durch seine unterhaltsamen Dialoge, Tanzeinlagen und Lieder, sondern auch durch einen nicht unwesentlichen Mitmachteil. Das Publikum spielt bei dem Kampf des Ritters gegen den gefürchteten Drachen nämlich eine wesentliche Rolle und ist somit für den glücklichen Ausgang der Geschichte mitverantwortlich. Insgesamt war es ein sehr rührendes und schönes Theaterstück, das hoffentlich noch viele Familien und Schulklassen in die Halle 207 locken wird. Die nächsten Aufführungen sind am Samstag, dem 17. Juli um 11 Uhr sowie vom 20. bis 23. Juli jeweils um 10 Uhr. Fotos 3 und 4: MLP
15. Juli 2010 | Weiterlesen
Oldtimer-Rallye „2000 km durch Deutschland“
Ein rollendes Museum bewegte sich gestern auf unsere Hansestadt zu. Es war die Oldtimer-Rallye „2000 km durch Deutschland“, die Station in Rostock machte. Etwa 1100 Kilometer hatten die 50 Oldtimer schon hinter sich gebracht. Halbzeit! Da hatten sich die Veteranen der Automobilgeschichte einen Tag Pause verdient. Trotzdem wollten viele Fahrer den Motor ihrer betagten Fahrzeuge auch heute nicht auslassen und begaben sich auf eine Tour zum Darß. Und das bei der Hitze! An Klimaanlagen ist bei den historischen Fahrzeugen ja nicht zu denken. Wohl dem, der sein Fenster weit herunterkurbeln kann oder sogar ein Cabrio fährt, wie zum Beispiel Peter und Barbara Petschina und Dr. Karl Mezera. Sie sind mit ihrem Hanomag Sturm Gläser Cabriolet (Baujahr 1939) aus Wien angereist, um an der etwa 2200 Kilometer langen Rundreise teilzunehmen. In diesem Jahr führt sie die Oldtimer-Rallye durch Norddeutschland über alte Handelswege der Hanse. Stationen auf der Strecke waren unter anderem die Hansestädte Bremen, Hamburg und Wismar. Begonnen hatte die Tour am Sonntag in Hannover, wo sie am Samstag auch wieder enden wird. Die Teilnehmer von „2000 km durch Deutschland“ kommen aber nicht nur aus den deutschen Bundesländern und Österreich, sondern aus der ganzen Welt. Den weitesten Anreiseweg dürften wohl die Starter aus New York und Shanghai hinter sich haben. Aber auch einige Schweizer und Niederländer sind mit ihren Oldtimern dabei. Bei dem Wagen des Niederländers Ton Stoffelen und Heike Guttmann würde man in der Fachsprache allerdings eher von einem Youngtimer sprechen. Ihr Panther Kallista wurde 1982 gebaut. Im Vergleich zu den anderen ist ihr Fahrzeug also noch relativ neu. Dennoch lassen die klassischen Formen der englischen Automobilmarke das Modell optisch älter wirken. Der Mix aus alt und neu warf folglich auch bei den Schaulustigen Fragen auf, die am Morgen vor der Abfahrt die Gelegenheit zum Fachsimpeln auf dem Parkplatz der Yachthafenresidenz Hohe Düne nutzten. „Ist das richtiges Blech oder Kunststoff?“, wollte beispielsweise ein interessierter Oldtimer-Fan über die Beschaffenheit der Karosserie wissen und erfuhr so, dass es sich doch um „richtiges Aluminium“ handelt. Auch ansonsten ist der Panther mit recht moderner Technik ausgestattet. Was nicht auf alle Fahrzeuge der Rallye zutraf. Eines der ältesten war der Ford A von Detlef und Heide-Lore Zeidler aus Jerrishoe. Im Jahre 1929 gebaut, konnte man sich leicht bei diesem Anblick in eine andere Epoche versetzt und an alte Gangsterfilme erinnert fühlen. Trotz seines hohen Alters galt der Ford auf der Rallye aber als einer der zuverlässigsten Autos. Obwohl die Bedingungen der Strecke wirklich nicht die einfachsten waren. Vor allem die hohen Temperaturen machten den Oldtimern zu schaffen. „Das Öl wird heißer und dünnflüssiger. Auch die Lüfter werden stärker strapaziert“, fasst Lars Döhmann vom Organisationsteam die Schwierigkeiten zusammen. Aber für eventuelle Ausfälle war natürlich vorgesorgt. Ein Pannendienst kümmerte sich um den technisch reibungslosen Ablauf der Rallye und reparierte die defekten Fahrzeuge im Notfall gleich am Straßenrand oder über Nacht. Na dann können die Oldtimer ja ganz entspannt die nächste Etappe angehen. Ziel ist morgen Potsdam.
14. Juli 2010 | Weiterlesen
Besuch der „Fryderyk Chopin“ im Rostocker Stadthafen
Was wissen wir über unser Nachbarland Polen? Es könnte ruhig noch mehr sein, dachten sich junge polnische Studierende. Deshalb machten sie sich mit dem Zweimastsegler „Fryderyk Chopin“ auf eine Reise, um ihr Heimatland noch bekannter zu machen. Ihre Tour führt sie durch verschiedene europäische Hafenstädte an der Nord- und Ostsee. Gestern Abend legte die Brigg auch im Rostocker Stadthafen an. Empfangen wurde sie vor Warnemünde mit einer Geschwaderfahrt. Unter den Begleitschiffen befand sich auch der Eisbrecher „Stettin“. Ein Zeichen der Verbundenheit, denn die polnische Hafenstadt Stettin (Szczecin) ist nicht nur Partnerstadt von Rostock, sondern auch der Heimathafen des 55 Meter langen Zweimasters „Chopin“. Anlass für die Fahrt war der diesjährige 200. Geburtstag des polnischen Komponisten Fryderyk Chopin. Mit seiner Klaviermusik, mit der er in der ganzen Welt Ruhm erlangte, kann er selbst als Botschafter der polnischen Kultur bezeichnet werden. Aber unser Nachbarland hat noch mehr zu bieten als Chopin. „Polen ist ein sehr interessantes Land“, sagt Krysztof Ratnicyn vom Organisationsteam der Tour. „Es gibt eine große kulturelle Vielfalt, interessante historische Städte, viel Natur und wunderschöne Seenlandschaften“, wirbt er für sein Land. Er freut sich, dass das Schiff in jeder Hafenstadt willkommen ist. Besonders positiv hat ihn die Schiffsbegleitung bei der Einfahrt in Rostock überrascht. Die Crew der „Fryderyk Chopin“ besteht neben erfahrenen Seeleuten aus etwa 20 Studierenden von polnischen Universitäten. Viele von ihnen sind zum ersten Mal mit einem Segelschiff unterwegs. Zu ihnen gehört auch der 23-jährige Pawel Swiec. „Es macht Spaß, Teil dieses Programms zu sein, Menschen kennen zu lernen und mit dem Schiff europäische Städte zu bereisen“, zeigt sich der Wirtschaftsstudent begeistert. Die Aufgaben an Bord seien vielfältig, erzählt er. Am Anfang war es für ihn gar nicht so einfach, sich die vielen neuen Fachbegriffe der Seefahrt zu merken. In Rostock endet nun für ihn die Reise mit dem Zweimastsegler. Hier findet nämlich ein Crewwechsel statt. Wenn Pawel wieder nach Hause kommt, wird er als Erstes seine Freundin und seine Familie besuchen, bevor er sich dann wieder seinem Studium widmet. Die „Fryderyk Chopin“ wird noch bis zum 15. Juli im Rostocker Stadthafen liegen und das Nachbarland Polen auf vielfältige Weise präsentieren. Am Dienstagabend werden von 22:45 bis 23 Uhr Wasserfontänen zu Klängen von Fryderyk Chopin vor dem Schiff tanzen. Am Mittwoch gibt es dann ein kleines Klavierkonzert an Bord mit der Pianistin Eri Matani. Anschließend ist eine Akrobatik-Performance im Rigg des Schiffes zu erleben, bevor ab 22 Uhr die Mecklenburgische Bläserkapelle die bekannte Polonaise Opus 40 Nr.1 von Chopin erklingen lässt. Besichtigt werden kann das Segelschiff heute und morgen jeweils von 11 bis 13 und 16 bis 19 Uhr. Da die Chopin gestern bei der Einfahrt in Warnemünde leider keine Segel gesetzt hatte, hat uns Krzysztof Ratnicyn ein Foto zur Verfügung gestellt, dass den Zweimastsegler in voller Schönheit zeigt.
13. Juli 2010 | Weiterlesen
„Jazz at heart“– Jazz fürs Herz in der Kunsthalle Rostock
„Summertime and the living is easy” heißt es in einem Lied von George Gershwin. Zur Sommerstimmung am Sonntag in der Kunsthalle passte er hervorragend. Deshalb machte es auch gar nichts, dass dieser Jazzstandard gleich zweimal vorgetragen wurde; einmal als Instrumentalstück von den Teilnehmern des „See more Jazz“ Workshops und später gesungen von Christina Jaschkowiak und den Musikern des Projektes „Jazz at Heart“. Mit dem Konzert ging am Sonntagmittag das dreitägige Jazzfestival „See more Jazz“ zu Ende. Bereits am Freitag- und Samstagabend hatten Konzerte im Straßenbahndepot und im Zoo stattgefunden. Außerdem nahmen während des gesamten Wochenendes 16 junge Jazzmusiker an einem Workshop teil. Unter der Leitung der Dozenten Wolfgang Schmiedt (Gitarre), Thomy Jordi (Bassgitarre) und Andreas Weise (Piano) wurde trotz großer Hitze intensiv geprobt. „Nun brennen die Teilnehmer darauf sich hier zu präsentieren“, sagte Andreas Weise, bevor er die Bühne den jungen Jazzern übergab. Diese spielten nicht nur Klassiker wie „Watermelon Man“ von Herbie Hancock und „Milestone“ von Miles Davis, sondern verpassten vielen Stücken auch ihren eigenen, meist lateinamerikanischen Stil. Denn im Workshop befassten sich die Teilnehmer vor allem mit brasilianischer Musik in Verbindung mit Jazz. Der Stevie Wonder Song „Isn’t she lovely“ beispielsweise wurde in sechs verschiedenen Stilistiken geprobt. Für das Abschlusskonzert wurden schließlich zwei Versionen ausgewählt und vorgestellt. Aber auch eigene Songs der Workshopband, wie der funkige „Rock Rock“ kamen beim Publikum gut an. Die einzige Musikerin des Workshops war die Bassistin Christine Riel aus Greifswald. Die 21-Jährige ist vor ungefähr zwei Jahren vom Akkordeon auf den Bass umgestiegen. „Mich reizt besonders das Improvisieren“, sagt sie über ihre Vorliebe zur Jazzmusik. Am Bass abgelöst wurde sie vom 23-jährigen Kristoff Schmiedt. Er ist Student an der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT). „Über den Punkrock“, so erzählt der Musiker, ist er zum Jazz gekommen. Später will er einmal Musikschullehrer werden und seinen Schülern zeigen, was man neben Punk und Jazz noch so alles auf diesem Instrument spielen kann. Nach einer kurzen Pause wurde das Konzert mit „Jazz at Heart“ fortgesetzt. „Jazz at Heart“ ist ein Projekt der beiden Herzspezialisten Dr.med. Christina Jaschkowiak und Professor Dr. med. Gustav Steinhoff. Die Münchner Kardiologin und der Direktor der Herzchirurgie der Rostocker Universitätsklinik verbinden damit ihr berufliches Engagement und ihre private Leidenschaft für Jazzmusik. Gemeinsam mit Rostocker Jazzmusikern haben Christina Jaschkowiak als Sängerin und Gustav Steinhoff am Klavier bereits ihre dritte CD aufgenommen, die sie nun auf dem Benefizkonzert vorstellten. Mit dem Erlös des Konzertes werden konkrete Projekte der Organisation Ärzte ohne Grenzen und des Bundesverbandes Herzkranker Kinder unterstützt. Rene Geschke, einer der Organisatoren des Jazzfestivals, wertet das „See more Jazz“ als vollen Erfolg. „Es können ruhig noch mehr Gäste werden“, sagte er bei der Abschlussveranstaltung in der gut gefüllten Kunsthalle und hofft, dass sich das neue Jazzfestival in Rostock etablieren wird.
13. Juli 2010 | Weiterlesen
12. Shanty-Treffen zur Warnemünder Woche 2010
Lieder von der Seefahrt, der Liebe und der Heimat erklangen am Samstag beim 12. Shanty-Treffen unter dem Warnemünder Leuchtturm. Traditionell findet es am zweiten Wochenende der Warnemünder Woche statt. In diesem Jahr präsentierten sechs Shanty-Chöre aus vier Bundesländern internationales maritimes Liedgut. Das reichte von Arbeits- und Freizeitliedern der Seeleute auf den Tiefwasserseglern des 18. bis 20. Jahrhunderts bis zum seemännischen Schlager von Freddy Quinn, Lale Andersen und Lolita. Aloha He – hieß es dann ab 10 Uhr auf der kleinen Bühne unter dem Leuchtturm. Bei glühend heißem Sonnenschein quetschte sich hier eine Reihe von Shanty-Fans unter die Schatten spendenden Schirme. Eröffnet wurde das Treffen mit Fanfaren vom Posaunenchor der evangelischen Gemeinde in Warnemünde. Als erster Shanty-Chor traten „Die Landratten“ aus Bobenheim-Roxheim auf. Sie waren zum ersten Mal in Rostock und hatten mit etwa 750 Kilometern den weitesten Anfahrtsweg. Denn Bobenheim-Roxheim liegt in Rheinland-Pfalz. Dieses Bundesland dürfte eher für seine Weinberge, als für seine Küstennähe bekannt sein. Aber wer weiß – wenn die Temperaturen weiterhin solche Höchstwerte erreichen, wie beim diesjährigen Shanty-Treffen, wird sich das ja vielleicht irgendwann einmal ändern. Jedenfalls leben auch im Binnenland schon heute Shanty-Sänger mit See-Erfahrung. Unter den 35 Stimmen der „Landratten“ befindet sich deshalb auch die ein oder andere eines Kapitäns. Eine weitere Besonderheit zeichnet diesen Chor aus. Ursprünglich aus acht Männern bestehend, singen heute auch zahlreiche Frauen mit. „Das ist ein Novum“, stellt Horst Marx fest, der schon seit vielen Jahren das Shanty-Treffen moderiert: „Noch nie waren so viele Frauen in einem Shanty-Chor bei unseren Treffen.“ Durch diese ungewöhnliche Zusammensetzung des Chores konnten die Lieder auch mehrstimmig gesungen werden, was für Seemannslieder in der Regel eher untypisch ist. Den Auftakt machten „die Landratten“ allerdings mit einem Lied aus ihrer Heimat, mit dem Titel „Vom Pfälzer Wind“. Bis zum frühen Nachmittag hatten noch weitere Shanty-Chöre ihren Auftritt, darunter der Stedinger Shanty-Chor Lemwerder, der Gronauer Shanty-Chor, die „Romantik Sailors“ vom Marine Verein Iserlohn, der Rostocker Shanty-Chor „Luv un Lee“ und als Gastgeber „De Klaashahns“ aus Warnemünde. Deren Ehrenchorleiter, Dietmar Bellmann, ließ es sich am Ende der Veranstaltung dann auch nicht nehmen, das große Gemeinschaftssingen anzuleiten. Dafür kamen noch einmal alle 180 Shanty-Sängerinnen und Sänger unter dem Warnemünder Leuchtturm zusammen. Da bei dem diesjährigen Shantytreffen aber alles viel zu hoch war, die Temperaturen und das Durchschnittsalter der Chormitglieder, entschloss man sich das ursprünglich für eine Stunde geplante Programm auf vier Titel zu verkürzen. Auch wenn auf dem Wasser Flaute herrschte, die Schunkelwellen des Publikums waren nicht zu übersehen.
12. Juli 2010 | Weiterlesen
That’s Broadway am Volkstheater Rostock
Glanz und Glamour, große Musical- und Schauspielproduktionen – das ist der Broadway, New Yorks weltberühmtes Theaterviertel. Dieses Flair will das Volkstheater nun wieder mit der Musical Revue „That’s Broadway“ in die Halle 207 auf dem ehemaligen Gelände der Neptunwerft bringen. Wie bereits im letzten Jahr, so präsentieren auch beim 2. Sommerfestival die Norddeutsche Philharmonie, Solisten und der Opernchor des Volkstheaters sowie das Tanztheater Bronislav Roznos Lieder und Tänze aus bekannten Musicals. Die musikalische Leitung übernehmen Hans-Christoph Borck und Peter Leonard. Letzterer dirigiert im weißen Gala-Smoking locker und leicht die Songs aus seiner Heimat. Glamourös ist auch der erste Auftritt von Ines Wilhelm-Boston. Mit einem engen schwarzen Kleid, wasserstoffblonder Frisur und roten Lackschuhen singt sie „Broadway Baby“ aus „Follies“. Dabei bewegt sie sich zwischen überdimensionierten Holzbuchstaben, die zusammen das Wort „Broadway“ ergeben. Ihre Bemalung, weiße Sterne auf blauem Grund, ergeben mit den roten Lichtschläuchen die „Stars and Stripes“. Na dann, herzlich Willkommen im US-amerikanischen Showbusiness, welches uns seit jeher viele ewig grüne Melodien beschert. Und so stehen dann auch vor allem die immer wieder gern gespielten Klassiker aus „My Fair Lady“, „A Chorus Line“, „West Side Story“ und sechs weiteren Musicals auf dem Programm. Sie alle können eine über dreißigjährige Erfolgsgeschichte vorweisen, die einst in einem Broadway-Theater begann. In der Rostocker Revue erhalten die Zuschauer natürlich nur kleine Kostproben aus den ansonsten abendfüllenden Stücken. Dennoch wurden die einzelnen Nummern aufwendig und liebevoll inszeniert. Die Kostüme und die Auswahl der Songs vermitteln einen ersten Eindruck über den Stil der Musik und der Handlung des jeweiligen Musicals. Wie zum Beispiel bei „Oklahoma“, einem Musical in dem sich Rancher und Farmer im Wilden Westen feindlich gegenüberstehen. Es kommt schließlich zu einer hitzigen Prügelei. Mittendrin das Liebespaar Curly und Laurey dargestellt von Michael Scarcelle und Jamila Raimbekova, die zwischen die Fronten geraten und für einigen Trubel sorgen. Dem Publikum gefällt’s und es trampelt vor Begeisterung mit den Füßen. Auch zwischendurch werden die Darsteller mit reichlich Applaus belohnt. „Ich liebe es, wenn es so abwechslungsreich ist“, meint eine Zuschauerin nach der Vorstellung. Ihr Begleiter ist ebenfalls von „That’s Broadway“ überzeugt. „Die Darstellungen waren richtig gut, richtig durchgestylt“, lautet seine Einschätzung. Wer ebenfalls die Vielfältigkeit bekannter Broadway-Musicals mit ihren eingängigen Melodien an einem Abend erleben will, hat noch am 13., 24. und 29. Juli sowie am 11. August Gelegenheit dazu. Fotos 2 & 3: Dorit Gätjen
12. Juli 2010 | Weiterlesen
Mecklenburgische Bäderregatta 2010 vor Warnemünde
Es war heiß, sehr heiß, am vorletzten Tag der Warnemünder Woche. Nicht nur an Land sehnte man sich nach einer erfrischenden Brise. Vor allem die Segler warteten ungeduldig auf einen stärkeren Wind. Wettfahrten für acht Klassen sollten am Samstag eigentlich noch stattfinden. Doch der Wind blieb aus und die Boote im Hafen. Lediglich die Dickschiffe setzten gegen 9 Uhr ihre Segel, um sich bei der traditionellen „Mecklenburgischen Bäderregatta“ zu messen. Angesichts der Flaute wurde diese jedoch frühzeitig vom Wettfahrtsleiter Uwe Wenzel verkürzt. Etwa 25 Seemeilen von Warnemünde nach Heiligendamm und zurück betrug die Strecke danach nur noch. 27 Boote nahmen in fünf Gruppen an der Regatta teil. Als erstes kam die Yacht „Scho-Ko-Kola“ von Uwe Lebens wieder zurück. Sie benötigte vier Stunden und 24 Minuten für den Kurs. Gewonnen hat jedoch Rainer Lessing mit der „Nordsturm“. Mit fünf Stunden und einer Minute berechneter Zeit führte er die Wertung in der Gruppe ORC I + ORC II an. Dass der fehlende Wind für die Besatzung auf den Booten eine echte Herausforderung darstellte, war gut bei der „Luftikus“ zu beobachten. Hier ging der Spinnaker ständig hoch und runter, bevor sich die Mannschaft um Steuermann Horst Gigga auf eine Strategie einigen konnte. Aber letztendlich hatten sie die richtige Entscheidung getroffen. In ihrer Klasse belegte die „Luftikus“ den ersten Platz. Wenn da mal nicht der Name ein gutes Omen war. 27-mal ertönte die Vuvuzela an der Spitze der Mittelmole, als die Teilnehmer der „Mecklenburgischen Bäderregatta“ sehr langsam die Ziellinie überquerten. Aber bei den Bedingungen wäre auch ein Strohhalm vermutlich nicht schneller gewesen. „Ohne Wind können die alle nicht richtig segeln“, bemerkte Brigitte Wenzel von der Wettfahrtsleitung kopfschüttelnd, während sie die herein treibenden Boote identifizierte. Schließlich kamen nach mehr als sechs Stunden auch die letzten ins Ziel. Die Starts der anderen Klassen wurden immer wieder verschoben. Schließlich gaben sich die 505er, FD, Finn und OK der Flaute geschlagen. Nur die Korsar, Pirat und J24 versuchten ihr Glück und setzten gegen 15 Uhr die Segel.
11. Juli 2010 | Weiterlesen
15. Warnemünder Drachenbootfestival 2010
„Are you ready? … Attention! … Go!” – so erschallte es am Samstag etwa alle sieben Minuten am südlichen Ende des Alten Stroms in Warnemünde. Es war das Startsignal für die Rennen des 15. Warnemünder Drachenbootfestivals. 86 Teams aus ganz Deutschland waren angereist, um den LT-Cup zu gewinnen. In sieben Leistungsklassen wurde dieser Preis verliehen. Veranstaltet wurde das Rennen vom LT-Club Rostock in Zusammenarbeit mit dem Sportverein Breitling e.V. Seit morgens um halb neun wurden auf vier Bahnen mehrere Klassifizierungs- und Qualifikationsläufe absolviert. Da es sich um ein Mixed-Rennen handelte, waren in einem Drachenbootteam mindestens acht Frauen an den Paddeln. Insgesamt 20 Paddlerinnen und Paddler pro Team versuchten, ihr Boot so schnell wie möglich über eine Strecke von 280 Metern zu bringen. Mindestens drei Läufe hatte jedes Team hinter sich gebracht, als es schließlich am frühen Abend bei den Finalläufen noch einmal richtig spannend wurde. Trotz des sonnigen und über 30° Celsius heißen Tages mussten ein letztes Mal alle Kräfte gesammelt werden, um möglichst weit vorn mit zu paddeln. Es wurde hart gekämpft. Druckvoll schlugen die Paddel ins Wasser. Mit Gebrüll versuchten die Teams, alles aus sich heraus zu holen. Das war auch nötig, denn in vielen Finalrennen wurde sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Je höher die Klassen und Geschwindigkeiten, desto höher schlugen die Wellen um den Bug mit den bunten Drachenköpfen. Das schnellste Rennen wurde dann auch im Finale der A-Klasse gefahren. Mit 1:07,19 stellte das Team Hanlo – LoveBoat nicht nur den Tagesrekord auf, sondern gewann damit auch den ersten Platz der höchsten Leistungsklasse. Dies sei der größte Erfolg der Hamburger Renngemeinschaft, erzählt der Teamkapitän. Seit etwa sechs Jahren tun sich Paddlerinnen und Paddler des Sportsteams Hamburg und des NB Drachen zusammen, um an Drachenbootrennen teilzunehmen. Und was ist das Geheimnis des Erfolgs? „Wir sind eine coole Truppe, die mit viel Spaß an den Sport herangeht“, lachte der Sportler, bevor er mit seinem Team nach der Siegerehrung ausgelassen feierte. Den zweiten Platz sicherte sich das „Team Neuruppin“ vor den „HAVANA BOYS“. Überreicht wurden die Trophäen von der Rostocker Olympiasiegerin Ramona Portwich. Nach Beendigung ihrer aktiven Laufbahn als Kanurennsportlerin widmet sie sich jetzt der Nachwuchsförderung. Aber auch dem Drachenbootsport ist sie nicht abgeneigt und hat selbst schon einmal an einer Europameisterschaft teilgenommen. Der Spaß steht für sie auch bei den Drachenbootrennen im Vordergrund. „Ich finde es toll, hier zu sein. Drachenboot ist immer wieder eine ganz tolle Party. Ich genieße das“, sagt sie, als sie vom Ufer aus die Wettläufe verfolgt. Am Sonntag wurde das Drachenbootfestival mit dem Coca-Cola Sprint-Cup fortgesetzt. Hier wurde das schnellste Team über eine Distanz von über 100 Metern gesucht. In der Mittagspause hatten auch Schaulustige die Gelegenheit, einmal mit einem Drachenboot zu paddeln.
11. Juli 2010 | Weiterlesen
2. Vierfachanlauf der Warnemünder Kreuzfahrtsaison 2010
Nach dem Vierfachanlauf im Juni, waren am Samstag zum zweiten Mal in diesem Jahr gleich vier Kreuzfahrtschiffe auf einmal in Rostock zu Gast: die Eurodam, die Crystal Symphony, die Disney Magic und die Braemar. Weil der Warnemünder Passagierkai für alle vier Ozeanriesen zu klein war, wich die über 280 Meter lange Eurodam diesmal in den Überseehafen aus. Sie war der größte und neueste der vier Kreuzliner. Insgesamt über 6.000 Passagiere waren an Bord und konnten für einen Tag das hochsommerliche Wetter an der deutschen Ostseeküste genießen. Wozu also noch in die Karibik oder ins Mittelmeer reisen? Weißer Strand, Sonne, tropische Temperaturen an Land und im Wasser – Warnemünde konnte an diesem Tag mit Leichtigkeit mithalten. Viele blieben schließlich im Ort, der mit dem Programm der Warnemünder Woche zahlreiche interessante Anlaufpunkte bot. Andere hingegen machten sich auf den Weg nach Berlin oder ins Umland. Wie zum Beispiel die Teenies Paul und Mackenzie Matt. Sie kommen aus Los Angeles und machen zum ersten Mal Ferien auf einem Kreuzfahrtschiff. Ihre Reise begann in Dover. Oslo und Kopenhagen hatten sie bereits besucht. Bei ihrem Zwischenstopp in Deutschland stand nun ein Tagesausflug nach Berlin auf dem Plan. Ebenfalls in den Zug Richtung Hauptstadt stiegen Daniel, Susan und ihre Mutter Lisa Jutras aus Florida. Lisa Jutras erzählte, dass sie bereits zum zehnten Mal mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs wäre. Sie ist begeistert von dem guten Essen und der fantasievollen Ausstattung der Disney Magic, die sich besonders auf die Bedürfnisse von Familien eingestellt hat. „Es gibt ein ganzes Deck nur für Kinder“, schwärmt sie und schätzt es sehr, dass es auch für die Eltern Möglichkeiten gibt mal zu entspannen. Am Abend setzten sie ihre Reise mit der Disney Magic fort. Sie wird sie noch nach St. Petersburg, Helsinki und Stockholm führen. Aber zuvor sollte noch kräftig gefeiert werden. Um das besondere Ereignis, den Vierfachanlauf, auch gebührend zu begehen, fand am Abend eine Port-Party statt, die dritte von insgesamt fünf in diesem Jahr. Für Unterhaltung am Pier 7, direkt neben der Disney Magic, sorgte ein abwechslungsreiches maritimes Programm mit Seemannsliedern vom Shantychor Luv und Lee und Live-Musik des Duos „Mission for Two“. Hörbar beeindruckt waren die zahlreichen Schaulustigen, die sich am Passagierkai und auf der Mole dicht drängten, vom Schlepperballett. Die eleganten und dramatischen Manöver zu Walzerklängen lockten viele Ah- und Oh-Rufe hervor. Für alle anwesenden Disney-Fans, die nicht mit der Disney Magic reisen konnten, war der absolute Höhepunkt sicherlich, dass die berühmteste Maus, Mickey Mouse persönlich, sich für ein paar Minuten auf der Reling blicken ließ und mit seiner Freundin Minnie herunter winkte. Als der Tag sich dem Ende näherte, verließen die vier Schiffe Rostock wieder. Begleitet wurde ihre Abreise mit einem Höhenfeuerwerk und vielen winkenden Schaulustigen.
11. Juli 2010 | Weiterlesen
Aktion Tagwerk - Dein Tag für Afrika in Rostock
Afrika ist derzeit in aller Munde, auch wenn Deutschland im Halbfinale der Fußball-WM gerade Spanien unterlag. Passend zum Thema ist für uns, die Schüler des Innerstädtischen Gymnasiums Rostock, heute ein besonderer Tag. Wo andere Schulen an den Strand zum Wandern gehen, unterstützt meine Schule mit der Kampagne „Aktion Tagwerk – Dein Tag für Afrika“ Jugendliche auf dem Schwarzen Kontinent. Dieser Aktionstag fördert Bildungsprojekte in Afrika und setzt sich deutschlandweit mit knapp 200.000 Teilnehmern für das Recht auf Bildung Gleichaltriger in Afrika ein. Insbesondere werden Angola, Burundi, Ruanda, Südafrika und der Sudan unterstützt. Mit rund 250 „Tagwerklern“ nimmt meine Schule zum zweiten Mal an der heutigen Veranstaltung teil. Natürlich bin auch ich dabei. Meine Aufgabe besteht darin, hier einen Artikel über den Tag für Afrika zu schreiben. Dabei schaue ich einigen meiner Mitschüler bei ihrer Arbeit über die Schulter. Mein erster Anlaufpunkt ist die Röntgenpraxis von Dr. Voigt in der Südstadtklinik. Dort sehe ich meinen Klassenkameraden Clemens in seiner blauen Arbeitskleidung durch die Gänge laufen. Er betreut heute die Patienten und wechselt die Auflagen der Behandlungsliegen. Für den Arzt und sein Team ist er eine willkommene helfende Hand. Dr. Voigt unterstützt nicht nur gern den Projekttag „Aktion Tagwerk“, er hat auch selbst ein Patenkind in Malawi. Nach einer gemütlichen Bahnfahrt in die Innenstadt treffe ich Franziska und Paul vor dem Buchladen Thalia in der Breiten Straße. Sie sind gerade eifrig dabei, ihren kleinen Kuchenstand aufzubauen. Am Vorabend haben sie eine Menge Törtchen, Muffins und Brownies gebacken. So wollen sie nicht nur den Käufern der Leckereien den Tag verschönern, sondern mit dem Erlös den Kindern und Jugendlichen in Afrika helfen. Die beiden verkaufen in der Buchhandlung mit freundlicher Unterstützung der Filialleiterin Frau Röwekamp selbst gebackenen Kuchen. Danach lesen sie für Kleinkinder in der „Arche Noah“. Die Chefin selbst legt sich mächtig ins Zeug und rührt kräftig die Werbetrommel, um so viele Spenden wie möglich von Buchliebhabern zu sammeln. Der Dritte und Letzte im Bunde ist Jan. Er arbeitet an diesem Aktionstag im Reisebüro Gehlsdorf von Nico Schankin. Dort sortiert er Kataloge und übernimmt andere kleine Aufgaben, wie zum Beispiel den Telefondienst. Ihm macht seine Arbeit sichtlich Spaß. Nico Schankin freut sich ebenfalls, den Kindern einen Gefallen zu tun. Der Chef höchstpersönlich ist sehr zufrieden mit seinem „Tagwerkler“. Die beiden arbeiten Hand in Hand für einen guten Zweck. Sie betonen, dass sie es jederzeit wieder tun würden. Nach diesem Tag denke ich, dass „Aktion Tagwerk“ nicht nur den Jugendlichen in Afrika hilft, sondern auch uns Schülern, da uns dieser Tag einen Einblick in die Arbeitswelt ermöglicht hat. Nicht nur zu spenden, sondern selbst Hand für Afrika anlegen zu können, ist eine wirklich gute Idee. Ich hoffe, dass der Aktionstag im nächsten Jahr noch mehr Anhänger findet. Deine Schule hat nicht an der „Aktion Tagwerk“ teilgenommen? Oder gehst Du gar nicht mehr zur Schule? Helfen kannst Du natürlich trotzdem! Es gibt viele Organisationen, die sich die Hilfe für Afrika auf die Fahnen geschrieben haben – auch bei uns vor Ort. So heißt am nächsten Samstag im Klostergarten: Spaß haben und dabei Gutes tun. Seit zehn Jahren unterstützt der Verein Nachami Bildungsprojekte in Afrika – Grund und Zeit zum Feiern. Mithilfe der Bühne 602 findet am Samstag, dem 17. Juli ab 16 Uhr im Klostergarten ein buntes Familienprogramm statt. Wenzel & Band (Foto: Veranstalter) dürften dabei mit ihrem Auftritt um 20:30 Uhr ganz sicher einen der Höhepunkte bilden. Mehr Informationen zum Verein und zur Veranstaltung gibt es unter www.nachami-ev.de.
9. Juli 2010 | Weiterlesen
Soundtrackparty zum Roman „Rauch auf dem Wasser“
Den letzten „Live“-Auftritt auf der Leuchtturmbühne in Warnemünde habe ich noch ganz gut in Erinnerung, wobei „gut“ sich auf „detailliert“ und nicht „schön“ bezieht. Entsprechend skeptisch war ich dann bei der Soundtrackparty zur Romantrilogie „Rauch auf dem Wasser“. Während der gesamten Warnemünder Woche waren und werden über 700 Einzelkünstler auf der Bühne vor dem Leuchtturm ihren Auftritt haben. Fast das gesamte Tagesprogramm vom Donnerstag nahm dabei die Soundtrackparty ein, man durfte also gespannt sein. Bei den inzwischen gewohnten über 30°C im Schatten waren dennoch einige Besucher im Schutz der wenigen Sonnenschirme zusammengekommen, um sich das angekündigte Bühnenprogramm anzusehen. Viel zu sehen, gab es zunächst aber leider gar nicht. Michael Terpitz, Inhaber eines Plattenladens in Warnemünde und seit Beginn der Reihe für das Soundtrack-Projekt zuständig, erzählte zu Beginn ein wenig über die Romane. Musik gab es erstmal nur vom Band. „Rauch auf dem Wasser“, im Prinzip nichts anderes als die deutsche Übersetzung von Deep Purple’s Hit „Smoke on the Water“, ist eine dreiteilige Romanreihe. Inhaltlich spielen diese Bücher in Warnemünde in einem Zeitraum von etwa 50 Jahren und handeln zum einen von Jimmy, der leidenschaftlich Schallplatten sammelt, und zum anderen von einer fiktiven Rockband. Das Besondere an dieser Reihe ist, dass jedes einzelne Buch einen passenden Soundtrack hat. Dabei wurde die fiktive Warnemünder Rockband von Mitgliedern von Bands wie Spill, Bad Penny und Jackbeat gespielt. Zur Einstimmung in die Party wurde passend zum Titel die deutsche Cover-Version von „Smoke on the Water“ der Band „Five Men on the Rocks“ vom Band abgespielt. Damit sollten sich die wenigen Zuschauer jedoch nicht begnügen müssen. Den Anfang des langen Live-Programms machte Sänger Michael Treptow an der Akustikgitarre, und (ich kann es bezeugen) diesmal war es tatsächlich live. Im nachfolgenden ausgedehnten Programm gab es bis zum Abend dann noch Jackbeat, Spill, die Vogtei-Rock-Band und Bad Penny zu hören.
9. Juli 2010 | Weiterlesen
Neuer Ballsportplatz im Kurgarten Warnemünde
Die Warnemünder Woche hat ja wirklich so einiges zu bieten. Angefangen hat sie mit dem großen „Niegen Ümgang“, neben den Segelwettbewerben gibt es auf der Leuchtturmbühne täglich etwas zu sehen und die vielen Buden entlang der Promenade laden ebenfalls zum Schauen und Verweilen ein. Dafür, dass auch die Kinder an diesem Event ihre Freude haben und sich nicht nur mit dem bunten Karussell beim Leuchtturm begnügen müssen, wurde heute Nachmittag gesorgt. Genau einen Tag nach dem Brückentag der Warnemünder Woche fand heute im Kurgarten die Eröffnung des neuen Ballsportplatzes statt. Wer nicht sofort weiß, wo der Kurgarten liegt, hat entweder etwas schlechte Karten oder muss sich wie ein Tourist durchfragen, was derzeit ja auch nicht weiter auffallen dürfte. Zu meinem Glück hat mich mein Gedächtnis in dem Fall nicht ganz im Stich gelassen, sodass ich zufällig gerade den richtigen Weg einschlug und auch schon bald bunte Luftballons zwischen den Büschen und Bäumen des Parks erkennen konnte. Zur feierlichen Eröffnung wurde auch ein kleines Kinderfest an Ort und Stelle organisiert – an Spielern für das geplante Fußballturnier und Fotomotiven für die Medienvertreter konnte es also nicht mangeln. Neben einem Getränkebuffet, Basteltisch und einigen Sportspielen stand den Kindern außerdem noch der Spielplatz in unmittelbarer Nähe zur Verfügung – vermutlich der Traum jedes Kindes. Ach wenn man doch wieder klein wäre… Der für Kinder eher unspannendere Teil vor der offiziellen Eröffnung ließ sich aber trotzdem nicht vermeiden. Die feierliche Eröffnungsrede wurde von Stefan Neubauer gehalten, dem Leiter des Grünflächenamts. Bereits 1998, also vor über zehn Jahren, wurde mit der schrittweisen Sanierung des Kurparks begonnen. Der neue Ballsportplatz war dabei der achte und letzte Bauabschnitt. Hierzu hatte es im Vorfeld hitzige Debatten über dessen generelle Entstehung gegeben. Offenbar waren einige Leute der Meinung gewesen, ein Park diene ausschließlich der Ruhe und Erholung, Kinderlärm habe da nichts zu suchen. Zum Glück war man dennoch übereingekommen, den Sportplatz zum Wohl und zur Freude der Kinder zu bauen. Der alte Spielplatz wurde abgebrochen und an dessen Stelle ist für 120.000 Euro der neue Ballsportplatz getreten. Da das Bild des Kurparks von geschwungenen Wegen geprägt ist, wurde der Sportplatz mit seiner runden Form diesem Bild angepasst. Auch der Kunststoffbelag ist in dezentem braun/gelb gehalten und zudem noch wasserdurchlässig, sodass er auch direkt nach Regen benutzbar ist. Das Ballfangnetz am Rand bildet nicht den typischen Käfig, sondern ist offen gehalten und optisch an Fischernetze angelehnt. Nach dem gemeinsamen Durchschneiden des Bandes war der neue Ballsportplatz im Kurgarten offiziell eröffnet und für die Kinder freigegeben. Als erste Aktion sollte dort ein Fußballturnier für Kinder stattfinden, welches große Begeisterung und viele freiwillige Teilnehmer fand. Am Rand des Sportplatzes gab es außerdem im Schatten der Bäume einen Basteltisch, an dem die kleinen Sportler ihre kreative Ader ausleben und Ansteck-Buttons bemalen konnten. Diese Gelegenheit konnte ich mir natürlich auf keinen Fall entgehen lassen und musste es selbst ausprobieren. Mehr wird jetzt nicht verraten, aber ein bestimmtes Mitglied meiner treu ergebenen Leserschaft darf sich demnächst über eine kleine Überraschung im Briefkasten freuen ;-)
8. Juli 2010 | Weiterlesen
Premiere Tanztheater „Scanning“ im Peter-Weiss-Haus
Es gibt wohl verschiedene klischeehafte Traumberufe von Mädchen: Sängerin, Topmodel, Tierärztin, Dressurreiterin, Friseurin, Tänzerin … Dass gerade Letzteres in Rostock scheinbar gar nicht so unrealistisch ist, habe ich gestern Abend erfahren. Direkt nach meiner letzten Geigenstunde fand im wohlbekannten Peter-Weiss-Haus die Premiere des Tanztheaterstückes „Scanning“ statt. Dieses wurde von jungen Tänzerinnen des Jugendtanztheaters Rostock aufgeführt. Schon seit Gründung des „Tanzland Rostock“ wird auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen großen Wert gelegt. Regelmäßig werden Tanztheaterstücke erarbeitet und gemeinsam auf die Bühne gebracht, wie in der Vergangenheit bereits Stücke wie „Peter und der Wolf“, „Flossen hoch!“ und „Störfaktor“. Die jungen Tänzer und Tänzerinnen des Jugendtanztheaters sind zwischen 14 und 20 Jahre alt und trainieren zweimal wöchentlich intensiv miteinander, vor Auftritten natürlich wesentlich öfter. Das neueste Stück „Scanning“ befasst sich unter moderner Aufbereitung mit zentralen Themen wie Neugier, Freiheit und Kontrolle. Das Bühnenbild und auch die Kostüme der Tänzerinnen sind zunächst in schlichtem und gleichzeitig strengem schwarz-weiß gehalten. Die ersten Szenen beginnen mit einer Art Reise, bei der mit teilweise antik aussehenden Koffern abwechselnd durcheinander und simultan marschiert und getanzt wird. Das Spannende an solch simultanen Choreographien ist ja, dass sich die stärksten und schwächsten Glieder der Kette relativ schnell erkennen lassen. Oder wie letztens bei „Pferd TV“ im NDR in Bezug auf die Quadrille gesagt wurde: Perfekt ist es dann, wenn niemand auffällt. Die Bedeutung des Titels „Scanning“ wird beim Stück auch recht schnell deutlich, als die Tänzerinnen sich gegenseitig wie am Flughafen die Figur entlang „scannen“. Im Programmheft wird es folgendermaßen erklärt: „Ist jemand, der eine interessante Person länger als zwei Sekunden betrachtet, ein Scanner?“ Da wäre dann wieder die Assoziation mit dem Leitthema Neugier. Am Ende der dritten Szene „(unser) Kofferkomplex“ passiert dann etwas geradezu Unfassbares: Die jungen Tänzerinnen beginnen, mit Messern und Scheren auf die Koffer einzustechen. Die schönen alten Koffer, die mich stark an das antike Modell meiner lieben Schwester erinnern, für das diese ziemlich viel Geld hinblättern musste, werden einfach so unwiederbringlich zerstört. Da blutet einem fast schon das Herz. Die Koffer (oder was davon übrig ist) werden am Ende der Szene beiseite geschafft und stattdessen wird mit einem großen Tuch, langen Seilen oder Scheinwerfern eindrucksvoll weiter getanzt. Das Stück „Scanning“ wird am 7. und 9. Juli zwei weitere Male im Peter-Weiss-Haus aufgeführt. Weitere Informationen gibt es unter www.tanzland-rostock.de
7. Juli 2010 | Weiterlesen
FerienLeseClub in Stadtbibliothek vorgestellt
„Achtung! Lesen gefährdet die Dummheit“ heißt das drastische Motto des neuen FerienLeseClubs. Und da ist was dran. Immerhin konnte nachgewiesen werden, dass Lesen die Sprachkompetenz, die Kreativität und das Ausdrucksvermögen schon vom Kindesalter an sehr positiv beeinflusst. Grund genug für das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in diesem Jahr auch bei uns den FerienLeseClub einzuführen. Die landesweite Aktion soll während der Sommerferien bei Schülern die Lust am Lesen wecken – und eben auch bei denen, die sonst kaum freiwillig zum Buch greifen. Das Prinzip des Projektes ist ganz einfach: Landesweit haben 23 Bibliotheken für Schüler ab der 5. Klasse ein spezielles Sortiment spannender Ferienlektüre zusammengestellt. Jeder Teilnehmer erhält zu Beginn einen kostenlosen Club-Ausweis und ein Leselogbuch. Bei Rückgabe jedes Buches wird der Inhalt kurz abgefragt und ein Eintrag ins Logbuch vorgenommen. Am Ende des Sommers wird dann die Anzahl der gelesenen Bücher ausgewertet und mit Medaillen reich belohnt. Für ein bis zwei Bücher gibt es schon Bronze, ab sieben kann sich der Teilnehmer sogar mit der Gold-Medaille schmücken. Außerdem kann sich der Erfolg in das nächste Schulzeugnis eingetragen werden lassen. Zum Startschuss des FerienLeseClubs gaben sich sogar Bildungsminister Henry Tesch und Kultursenatorin Liane Melzer die Ehre, den Kindern das Projekt in der Rostocker Stadtbibliothek persönlich vorzustellen. Rainer Rudloff konnte in Lübeck schon seit zwei Jahren Erfahrungen mit der Aktion sammeln. Dort hatten sich allein im letzten Jahr 5.760 Schüler beteiligt und zusammen fast 33.000 Bücher gelesen, also jeder ungefähr 6. Nach einer so positiven Bilanz erhofft man sich natürlich auch von unseren Schülern ein reges Leseinteresse. Zum Anfüttern hat sich Rudloff für die Rostocker Kinder etwas Besonderes ausgedacht. In altgermanischer Gewandung und mit zotteligen Haaren trägt er erst einen der alten Merseburger Zaubersprüche vor und übersetzt diesen dann mithilfe der Kinder ins Hochdeutsch. Dabei gibt es auch für die Wissbegierigen einige spannende Informationen. So wurde das Wort „Buchstabe“ von den Stäben aus Buchenholz abgeleitet, in die die Germanen früher ihre Runen eingeritzt haben. Zum Schluss stellt Rudloff den Kindern noch eines der Bücher vor, welches zum Sortiment des FerienLeseClubs gehört: „Der kleine Hobbit“ von J. R. R. Tolkien, quasi der Vorgänger der „Herr der Ringe“-Reihe. In diesem erlebt Hobbit Bilbo Beutlin unfreiwillig ein großes Abenteuer und gelangt letztendlich in den Besitz des magischen Ringes. Da ich das Buch selbst vor vielen Jahren gelesen habe, kann ich es an dieser Stelle auch den größeren Lesern ans Herz legen. Die kurze und packende Lesung aus dem Buch schien die Kinder jedenfalls in ihren Bann gezogen zu haben. Ob das Projekt aber auch Lesemuffel anspricht, wird sich zeigen.
7. Juli 2010 | Weiterlesen
Laser Europa Cup vor Warnemünde
Niege Ümgang, Waschzuberrennen oder Beachhandballtage – bei dem vielfältigen Landprogramm könnte man fast vergessen, dass die Warnemünder Woche eigentlich ein Segelereignis ist. Heute standen die letzten Rennen des Laser Europa Cups an. Hatten die Segler an den letzten drei Tagen eher mit lauen Lüftchen zu kämpfen, ging es heute bei kräftigem Wind ordentlich zur Sache. Vielleicht lag es auch ein wenig an der wilden Titelmusik aus „Fluch der Karibik“, die beim Auslaufen des Teilnehmerfeldes aus den Lautsprechern auf der Mittelmole erklang. Mit einem ersten und einem zweiten Platz bei den beiden letzten Wettkampffahrten konnte sich der in Kiel trainierende Malte Kamrath (16 Punkte) vom Verein Seglerhaus am Wannsee in Berlin den Sieg sichern. Auf Platz 3 liegend konnte sich Kamrath am letzten Wettkampftag bei Windstärken zwischen 4 und 5 Bft gegen die Konkurrenz behaupten und den Dänen Thorbjoern Schierup (20 Punkte) sowie Douwe Broekens (29 Punkte) aus den Niederlanden auf die Plätze verweisen. Die Wertung der Laser Radial-Klasse, die bei den Damen im olympischen Programm steht, konnte die Kielerin Martje Uecker mit 40 Punkten vor der Finnin Lynn Bäckström (54 Punkte) und Oren Jacob (62 Punkte) aus Israel für sich entscheiden. Die Gesamtwertung der Laser Radial gewann der Finne Matias Mikkola (11 Punkte) vor den Polen Rafal Milczarczyk (13 Punkte) und Tadeusz Kubiak (27 Punkte). Ole Nietiedt (28 Punkte) aus Zielow belegte als bester Deutscher Platz 5.
6. Juli 2010 | Weiterlesen
5. Campus Explosion 2010 an der Universität Rostock
Ein Feuerwerk der Livemusik zündeten die Studierenden der Universität Rostock am Sonntagabend auf dem Campus in der Ulmenstraße. Vier Bands ließen es auf der Open-Air Bühne bei der Campus Explosion so richtig krachen. Mit den Tarantinos und den Ohrbooten hatten die Organisatoren aber auch ein vielversprechendes Line-Up zusammengestellt. Den Auftakt machten die Les Bummms Boys. Man beachte bitte das dreifache M im Namen, welches den explosiven Charakter der Band unterstreicht. Mit ihrer dynamischen Musik und den humorvollen Texten lockerten die Rostocker das Publikum auf, welches es sich auf der Rasenfläche bei herrlichem Sonnenschein gemütlich gemacht hatte. Nach den Bummms Boys stand „Official Secrets Act“ auf dem Programm. Die britische Indie-Rock Band war kurzfristig für Miss Li aus Schweden eingesprungen, die wegen Krankheit abgesagt hatte. Der Name klang geheimnisvoll. „Und wie heißt die Band nun wirklich?“, wollte die Moderatorin Nora Sanne wissen, als sie sich auf ihre Ansagen vorbereitete. Nein, „Official Secrets Act“ ist der Name der Band und wer sie bisher noch nicht kannte und gern von Depeche Mode oder den Ramones inspirierten Elektro-Rock hört, sollte das unbedingt nachholen und sich den Namen merken. Nachdem sich die Sonne hinter das rote Backsteingebäude zurückgezogen hatte, war es Zeit für die Ohrbooten. Als sie mit ihren Turnhosen auf die Bühne sprangen, hielt es keinen mehr auf seinem Sitzplatz. Hunderte Fans stürmten zur Bühne, um mit den Jungs aus Berlin abzurocken. Hip Hop, Reggae und Funk – das war ihre Musik, mit der sie auf dem Campus gute Laune verbreiteten. Die Stimmung war derartig ausgelassen, dass einige wagemutige Fans sogar zum Stagediving zu bewegen waren. Auch Matze, der Gitarrist der Ohrbooten, ließ es sich nicht nehmen, von seinen Fans auf Händen getragen zu werden. Als es dunkel war, betraten sechs Männer und eine Frau ganz lässig in schwarzen Anzügen gekleidet die Bühne. Es waren die Tarantinos aus London. Ihr Name war Programm, denn sie spielten ausschließlich Hits aus Filmen des Regisseurs Quentin Tarantino. Passend zu Filmen wie „Pulp Fiction“, „Kill Bill“ oder „From Dusk Till Dawn“ änderte die Sängerin ihre sexy Outfits. Eine wahrhaft energiegeladene Bühnenshow mit einer raffinierten Choreografie und cooler Musik von Surf bis Soul. Das Publikum der Campus Explosion war begeistert und fühlte sich sichtlich wohl. „Die Leute machen so ’ne Laune! Die Bands sind so cool“, schwärmt Mandy, Studentin für Geschichte und Politik. Viele loben die familiäre Stimmung auf dem Ulmencampus. „Die offene Atmosphäre ist toll. Ich habe sogar schon einige Bandmitglieder gesehen, die sich unters Publikum mischen und mitfeiern“, sagte Johannes, bevor er sich ein Autogramm von den Ohrbooten holte. Ja, das war ein gelungener Sommerabend, den das Kulturreferat des AStA der Universität Rostock organisiert hatte. Um 23.01 Uhr verklang dann der letzte Ton. Kammann, der während der Pausen mit akrobatischen Nummern für Unterhaltung gesorgt hatte, pustete seine letzte Feuerfackel aus und es zog wieder Ruhe ein in die Kröpeliner-Tor-Vorstadt.
6. Juli 2010 | Weiterlesen
Ragtime – Varieté der Illusionen in der Halle 207 des VTR
Ragtime – die spritzige, frische Musik aus Amerika liefert den Soundtrack für die neue Show des Tanztheaters Bronislav Roznos beim Sommerfestival des Volkstheaters Rostock. In „Ragtime – Varieté der Illusionen“ zeigen fünf Tänzerinnen, vier Tänzer und der Chefchoreograf Bronislav Roznos selbst Szenen aus dem Alltag eines Varieté-Ensembles, dessen Mitglieder sich zwischen dem Glitter und Glamour auf der Bühne und der Trostlosigkeit hinter den Kulissen bewegen. Glitzernde, knappe Kostüme, buntes Licht und eine riesige Showtreppe erschaffen Illusionen von sorgloser Leichtigkeit. Praktische Kleidung, metallische Garderobentüren, die wie Gefängnisgitter ineinander knallen, lenken den Blick auf die harten Trainingsphasen abseits der Bühne. Diese sind hier weniger von dem individuellen Bemühen bei der Erarbeitung einer Performance bestimmt, sondern viel mehr von den Auseinandersetzungen der Ensemble-Mitglieder untereinander. Der Compagniechef beobachtet diese ganz genau und benutzt die persönlichen Erfahrungen und Emotionen der Tänzer, um sie auf der Bühne umzusetzen. Auf diese Weise wird das, was formal so säuberlich getrennt wirkt, wieder geschickt miteinander verbunden. Und ja, hauptsächlich geht es dabei natürlich um Liebe. Ihre vielfältigen Konstellationen und Variationen sind deshalb immer zweimal zu sehen: in ihrem Ursprung und in der künstlichen Darstellung auf der Showbühne. Heimliche Schwärmerei, heißes Begehren und aggressive Eifersucht bieten genug Stoff für spannende und abwechslungsreiche Szenen. Das Publikum erlebt unter anderem einen bitterbösen Zickenkrieg oder eine Dreiecksbeziehung, deren Komik sich spätestens in der Bühnenversion offenbart. Besonders eindrucksvoll ist eine Duschszene geraten. Nicht wegen des Wassereffekts, sondern wegen der unglaublichen Intensität und gleichzeitigen Zurückhaltung, mit der sie dargestellt wurde. Nur die Umkleidephasen auf der Bühne werden hin und wieder etwas zu lang. Begleitet werden die Szenen, wie der Titel des Stückes schon verheißt mit Ragtime-Musik. Insbesondere bei den Showszenen erklingen alte Rags von Scott Joplin, aber auch neuere Kompositionen, beispielsweise von Danny Elfman aus dem Musical „Chicago“. Für die stilleren Momente gibt es passende sanftere Musik, die man ebenfalls in der Filmmusik gefunden hat. Leider werden alle Musikstücke nur aus der Konserve eingespielt. Da fehlte noch das I-Tüpfelchen zu der ansonsten gelungenen Vorstellung. Die nächste Vorführung von „Ragtime – Varieté der Illusionen“ findet am 11. Juli in der Halle 207 auf dem ehemaligen Gelände der Neptunwerft statt. Fotos: Dorit Gätjen, VTR
6. Juli 2010 | Weiterlesen