Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Einzelhandel trotz steigender Corona-Zahlen weiter offen
Obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in Rostock kontinuierlich steigt, bleibt der Einzelhandel geöffnet. In der Hansestadt darf weiter ohne Termin und ohne Schnelltest eingekauft werden. Das gab Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen heute Abend bekannt. Madsen verweist darauf, dass die Inzidenzen auch in Regionen steigen, in denen keine Öffnungen vorgenommen wurden. „Durch Einführen des kostenlosen, wöchentlichen Bürgertests und die gestiegene Verfügbarkeit von Selbsttests finden wir nun auch Fälle, die wir vorher nicht gesehen haben. Damit müssen wir umgehen.“ Mehrere Corona-Schnelltest-Zentren in Rostock geplant Während die Schnelltests im restlichen Bundesland bereits beim Einkaufen (mit Termin) oder der Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen vorgeschrieben sind, gilt für Rostock eine Ausnahme bis zum 10. April. Seit Anfang der Woche hat jeder Einwohner Anspruch auf einen kostenlosen Corona-Schnelltest pro Woche. Die Kapazitäten für diesen „Bürgertest“ reichen dafür in Rostock bislang jedoch bei weitem nicht aus. Termine gibt es teilweise erst in zwei oder drei Wochen. Bis zum 10. April sollen daher mehrere Testzentren in der Hansestadt errichtet werden, in denen Corona-Schnelltests vorgenommen und bescheinigt werden, kündigt der Oberbürgermeister an und nennt als mögliche Standorte die Ospa-Filiale in der Warnowallee Lütten Klein sowie Container vor dem Hotel Radisson Blu in der Innenstadt. Für die Testergebnisse soll ein digitales Verfahren ohne Zettelwirtschaft eingeführt werden. Sieben-Tage-Inzidenz hat sich in Rostock fast verdreifacht Seit den am 8. März in Kraft getretenen Lockerungen hat sich die Inzidenz in der Hansestadt Rostock von 24,4 auf 69,3 (Stand heute, Quelle: LAGuS MV) fast verdreifacht (+184 Prozent). Unter den Kreisen und kreisfreien Städten in Mecklenburg-Vorpommern hat Rostock immer noch den niedrigsten Wert, allerdings ist dieser im Zeitraum wesentlich stärker angestiegen als der Landesdurchschnitt (+40 Prozent). Seit sechs Tagen zählt Rostock mit einem Wert über 50 als Risikogebiet. Kündigte die Verwaltung am 7. März noch an, dass die Lockerungen wieder aufzuheben sind, „wenn die Zahl der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 der letzten sieben Tage je 100.000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen 50 oder höher ist“, blieb der Widerruf in der Allgemeinverfügung nur noch vorbehalten. Inzwischen ist in Rostock 100 die neue 50. [ad]Oberbürgermeister appelliert an die Vernunft der Rostocker „Nutzen Sie die Testangebote, machen Sie mit bei der Luca-App und vergessen Sie vor allem eines nicht: Auch ein negatives Schnelltestergebnis ist kein Freibrief, die AHA-L-Regeln zu ignorieren. Es gilt weiterhin: Wachsam bleiben!“, appelliert Madsen auch mit Blick auf die Osterfeiertage an die Rostocker. Aktualisierung, 05.04.2021: Bürgertests in den beiden neuen Corona-Schnelltestzentren am KTC sowie in der Ospa-Filiale in Lütten Klein können online unter buergertest-rostock.de gebucht werden, wem auch immer (Bürgerschnelltest Rostock XYZ GbR, Ticket.io?) ihr eure Daten anvertraut.
1. April 2021 | Weiterlesen
Corona: Besuchsverbot an der Unimedizin
Die Universitätsmedizin Rostock verschärft wegen der steigenden Corona-Fallzahlen in und um Rostock sowie der Zunahme der britischen Mutation ab sofort erneut ihre Besucherregeln. Besuche bei stationär aufgenommenen Patienten sind nur noch auf der Palliativstation abhängig von der individuellen Patientensituation zulässig. Zudem dürfen Eltern bzw. Erziehungsberechtigte ihr krankes minderjähriges Kind besuchen. Auch Besuche bei Patienten, die im Sterben liegen, sind möglich. Angehörige werden gebeten, dies mit der jeweiligen Station im Vorfeld abzusprechen. „Ein generelles Besuchsverbot auszusprechen, fällt uns nicht leicht. Daher haben wir auch die Vorgaben gelockert, als es die Corona-Lage zugelassen hat. Jedoch müssen wir unsere Patienten und auch unsere Mitarbeiter vor möglichen Infektionen und Kontakt mit dem Corona-Virus schützen“, erklärt Prof. Christian Schmidt, Ärztlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender. „Stark regulierte Besuchsmöglichkeiten sind für Angehörige natürlich belastend“, so Schmidt. Regelmäßigen Kontakt können die stationären Patienten und ihre Angehörigen über die kostenfreien Telefone an ihrem Bett halten. Auch WLAN wird in fast allen Klinikbereichen kostenlos angeboten. Quelle: Universitätsmedizin Rostock
31. März 2021 | Weiterlesen
Baustopp für Strandoase Treichel in Warnemünde
„Es ist ein Schwarzbau!“, ereifert sich Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus (SPD) am Montagnachmittag in einem virtuellen Pressegespräch. Stein des Anstoßes ist die Strandoase Treichel in Warnemünde. Das Backhaus untergeordnete Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM) hat Anfang März einen Baustopp verhängt und begründet dies vor allem mit der fehlenden Baugenehmigung. „Sie bauen im wahrsten Sinne des Wortes auf Sand“, wandte sich der Minister direkt an den Betreiber Matthias Treichel, der mit seinem Rechtsbeistand Christian Schliemann an dem Online-Gespräch teilnahm. „Ich bin keiner, der sich über Gesetze hinwegsetzen möchte“, entgegnete Treichel. „Ich habe bereits 2010 Bauanträge gestellt, die nie bearbeitet wurden.“ Ohne B-Plan, kein Bauantrag, sei ihm von der Stadt gesagt worden. Und genau dort liegt das eigentliche Problem. Am B-Plan, der den Bau fester und saisonaler Bauten im Strandbereich Warnemünde regeln soll, wird seit mehr als zehn Jahren gearbeitet, fertig wurde er nie. Aktuell gibt es einen neuen Anlauf, doch der Bebauungsplan kann frühestens zur nächsten Saison in Kraft treten. „Aus meiner Sicht sind damit illegale Zustände geduldet worden durch einen Bau- und Umweltsenator“, kritisierte Backhaus in scharfem Ton Holger Matthäus, der nicht am Gespräch teilnahm. „Insofern gehe ich davon aus“, so der Minister, „dass die Hansestadt Rostock jetzt endlich ihre Schulaufgaben macht.“ Seit zehn Jahren hätten sie die Stadtverwaltung darauf hingewiesen, dass entweder ein B-Plan oder Einzelgenehmigungen notwendig sind. Es gehe keineswegs um eine Formalie und auch längst nicht nur um den Küstenschutz, ergänzte StALU-Amtsleiterin Ines Liefke. „Ich persönlich mache mir auch Sorgen um Leute, die sich dort in einer Gaststätte aufhalten.“ Niemand hätte jemals geprüft, ob die Anlage statisch hält, ob sie den Brandschutzbestimmungen entspricht oder was mit dem Brauchwasser aus der Gastronomie passiert. Beim Hochwasser im letzten Oktober haben die Betreiber ihren Pavillon mit aufgeschobenen Sandwällen geschützt. „Da muss man fragen dürfen, ob man sich nicht sicher war, dass es auch hält.“ Bei einer Sturmflutwarnung muss der Rückbau von Strandanlagen binnen zwölf Stunden möglich sein. Bei der Strandoase sei dies offensichtlich nicht der Fall. „Es ist ein Zustand entstanden in einer Größe, die wir nicht mehr dulden konnten“, so Liefke. Mit 300 Quadratmeter Grundfläche und Platz für bis zu 150 Personen sei die – in dieser Form seit 2018 bestehende – Strandoase „schlicht Gastronomie“ und keine kleine Strandversorgung mehr. Das StALU hätte die Verwaltung immer wieder darauf hingewiesen. Zuletzt sei im Februar ein Schreiben an Stadt und Betreiber gegangen – der Baustopp kam „mit Ansage“, bekräftigt die Amtsleiterin. Ganz ausdrücklich lobte Backhaus den Einsatz von Matthias Treichel, was die Barrierefreiheit seiner Anlage betrifft. Das hätte man „sehr wohl im Blick“ und wolle „dabei auch unterstützen“, so der Minister. Der Pavillon verfügt nicht nur über eine Rampe, es gibt einen rollstuhlgerechten Zugang, spezielle Strandkörbe und sogar Baderollstühle. Erst im letzten Jahr betonte die Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern Birgit Hesse an dieser Stelle, wie wichtig die Barrierefreiheit für den Tourismus im Land sei. „Wir wollen den Strand erlebbar machen“, stellt Backhaus klar. Neben Sanitäranlagen gehöre dazu auch eine „eine vernünftige, angepasste Versorgung“ – allerdings nur mit Genehmigung. Für die kleineren Strandversorger versprach er eine schnelle Bearbeitung der Anträge in der Woche nach Ostern. [ad]Wie es mit der Strandoase weitergeht, bleibt vorerst offen. In diesem Jahr muss voraussichtlich eine andere Lösung gefunden werden. Für die Zukunft könnte sich Treichel vorstellen, seine Anlage näher an der Düne zu errichten, wo der Strand so hoch ist, dass durch Hochwasser keine Gefahr besteht. Für Backhaus sind das „erste vernünftige Ansätze“. „Gehen Sie auf Frau Lieske zu“, forderte er den Unternehmer auf und versprach: „Wenn sie nicht weiterkommen, stehe ich Ihnen zur Verfügung.“ Doch „wir sind nicht im Wilden Westen und auch nicht im Wilden Osten“, stellte der Minister abschließend klar.
29. März 2021 | Weiterlesen
55 Mio. Euro für Archäologisches Landesmuseum
Die Planungen für das Archäologische Landesmuseum in Rostock werden konkreter. Finanzminister Reinhard Meyer und Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen haben heute am künftigen Standort im Rostocker Stadthafen eine Kooperationsvereinbarung für den Bau unterzeichnet. Noch in diesem Jahr soll der Architekturwettbewerb starten, Baubeginn ist jedoch erst nach der Buga. 2030 könnte das Landesmuseum fertig sein. Baustart erst nach der Buga Bis zum Baustart für das Archäologische Landesmuseum dauert es noch ein paar Jahre. Mit dem Hochbau soll erst 2026, nach Abschluss der Bundesgartenschau, begonnen werden. Läuft alles nach Plan, könnten die Arbeiten 2030 abgeschlossen werden. Aktuell gehen die Planungen von etwa 3.600 Quadratmetern Nutzfläche aus. Neben Ausstellungsflächen sowie Büro- und Servicebereichen sollen auch Tagungsmöglichen und ein Café entstehen. Gebaut wird das Museum im Bereich des Christinenhafens. Internationaler Architekturwettbewerb „Wie wir sehen, sehen wir nix, aber wir sind alle im Stande, uns etwas vorzustellen“, sagt Claus Ruhe Madsen. Um die schönsten Entwürfe für das Museum zu finden, bereitet das Land gerade einen internationalen Architekturwettbewerb vor. Noch Ende dieses Jahres soll das Preisgericht tagen. Finanzminister Reinhard Meyer schwärmt vom Guggenheim-Museum in Bilbao oder der Oper in Oslo, der Däne Madsen eher vom Moesgaard Museum in Aarhus, wo aktuell auch Exponate zur Geschichte des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgestellt werden. „Ich wäre begeistert, wenn man oben drauf stehen kann“, hat der Rostocker Oberbürgermeister einen konkreten Wunsch. 55 Mio. Euro Gesamtbaukosten – Rostock beteiligt sich mit 15 Mio. Aktuell plant das Land mit Gesamtbaukosten in Höhe von 55 Mio. Euro – 40 Mio. Euro trägt das Land, die Hansestadt Rostock beteiligt sich mit 15 Mio. Euro. Sollte das Archäologische Landesmuseum günstiger werden, sinkt der Rostocker Anteil auf 27,27 Prozent der Gesamtbaukosten. Wird es teurer, muss die Hansestadt lt. Vertrag nur „prüfen, ob sie sich bei einem nachweislich stadtgesellschaftlichen Mehrwert auch an den Mehrkosten mit einem Anteil von 27,27 Prozent beteiligt“.
29. März 2021 | Weiterlesen
Corona-Notbremse: Testpflicht und Ausgangssperren in MV
„Die Corona-Zahlen steigen wieder an, leider auch bei uns im Land Mecklenburg-Vorpommern“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Samstagnachmittag nach dem MV-Gipfel mit Vertretern von Kommunen, Wirtschaft, Gewerkschaften und Sozialverbänden. Lag die Sieben-Tage-Inzidenz in MV vor einer Woche noch bei 69,6, so ist sie inzwischen landesweit auf 103,2 gestiegen. Selbst in der Hansestadt Rostock, die lange mit niedrigen Werte glänzte, haben sich die Zahlen von 22,0 auf 50,7 mehr als verdoppelt. Damit hat Rostock heute als letzte Region in MV die Schwelle zum Risikogebiet überschritten. Mecklenburg-Vorpommern zieht daher die auf Länderebene vereinbarte Notbremse, allerdings ohne Öffnungen wieder zurückzunehmen – also eine „Notbremse light“. Bereits geöffnete Geschäfte und Einrichtungen sollen nicht gleich wieder geschlossen werden. Stattdessen wird der Besuch von Geschäften und Dienstleistern an eine Corona-Testpflicht geknüpft. Weitere Lockerungen wird es vorerst nicht geben, dafür sind nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kreisen mit hoher Inzidenz vorgesehen. Ausgangssperren in Kreisen mit hoher Inzidenz In Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 gilt künftig eine Ausgangssperre zwischen 21 und 6 Uhr. Ausnahmen sind nur bei triftigen Gründen möglich. Ausgangsbeschränkungen werden jedoch nur verhängt, wenn das Infektionsgeschehen im jeweiligen Kreis diffus, also nicht lokal einschränkbar, ist. Testpflicht beim Einkauf und körpernahen Dienstleistungen Wer körpernahe Dienstleistungen in Anspruch nehmen möchte, benötigt künftig einen aktuellen negativen Corona-Test, der 24 Stunden gültig ist. Für Kosmetikstudios ist dieser bereits jetzt erforderlich, ab Mittwoch gilt die Pflicht auch für die anderen körpernahen Bereiche, etwa beim Friseur. Die Regelung gilt auch für Fahrschulen oder geöffnete Museen. Im Einzelhandel wird die Testpflicht nach Ostern (ab dem 6. April) eingeführt. Sie gilt nicht für lebensnotwendige Geschäfte, wie Supermärkte, Drogerien, Blumenläden oder Tankstellen. In anderen Läden muss ein aktueller Test vorgelegt werden. Dies gilt auch für Einkäufe mit Termin (Klick & Meet). In Rostock soll die Pflicht erst ab dem 10. April gelten. Kostenlose Corona-Schnelltests Jeder Bürger soll sich einmal wöchentlich kostenlos in Apotheken oder kommunalen Testzentren testen lassen können. Da das Angebot bisher nicht ausreicht, soll die Infrastruktur weiter ausgebaut werden. Allein in der nächsten Woche soll es zwei Millionen zusätzliche Tests geben, kündigte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) an. Über eine freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft sollen die Unternehmen durch Tests ihrer Mitarbeiter helfen. Sie sollen ebenso wie Schulen oder Pflegeeinrichtungen auch Zertifikate ausstellen dürfen, die fürs Einkaufen oder körpernahe Dienstleistungen notwendig sind. [ad]Schulen und Kitas Die Schulen im Land sollen an den ersten beiden Tagen nach den Osterferien ganz normal öffnen. Erst dann wird anhand des Infektionsgeschehens entschieden, wie es weitergeht. Kontakte, Reisen und Besuche Private Kontakte werden über Ostern nicht weiter eingeschränkt. Es dürfen sich weiterhin bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten treffen, wobei Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt werden. „Trotzdem bitten wir“, so Schwesig, „dass die Kontakte inklusive Ostern auf das Mindestmaß beschränkt werden.“ Touristische Reisen nach Mecklenburg-Vorpommern sind weiterhin nicht gestattet, das gilt auch für Tagestouristen. Spaziergänge und Ausflüge im eigenen Land sind möglich. Private Reisen nach MV sind nur erlaubt, wenn die Kernfamilie besucht wird, etwa Kinder oder Eltern. „Aber auch von solchen Besuchen raten wir ab“, sagt die Ministerpräsidentin.
27. März 2021 | Weiterlesen
Bewegungsparcours in Warnemünde eröffnet
Rudertrainer, Sitzfahrrad und Slackline laden seit heute im Seebad Warnemünde zum Sport im Freien ein. Am Vormittag wurde im Kurpark ein neuer Bewegungsparcours eingeweiht, auf dem es auch einen Oberkörper- und Gleichgewichtstrainer sowie eine Micro-Calisthenics-Station gibt. Um Verletzungen vorzubeugen, ist der Untergrund mit einem besonders weichen Kunststoffbelag gepolstert. Gedacht ist die Anlage in erster Linie für die Generation 50+, nutzen kann sie natürlich jeder. So sind die beiden Pfosten für die Slackline eher ein Angebot an die jüngeren Sportler. Sie sollen auch verhindern, dass die Gurte zum Balancieren einfach zwischen Bäumen gespannt werden und diese beschädigen. Vier Jahre geplant, relativ schnell umgesetzt Entstanden ist die Idee für den Trimm-Dich-Pfad bereits vor etwa vier Jahren im Warnemünder Seniorenbeirat. Horst Döring, Ekkehard Romeike und Werner Fischer machten sich immer wieder für das Projekt stark. Zusammen mit dem Grünamt, der Tourismuszentrale und dem fachlichen Rat von René Portwich vom Kur- und Gesundheitszentrum „Vital & Physio“ konnte die Idee in die Tat umgesetzt werden. „Wir hatten das als Grünamt nicht auf dem Plan, hier in diesem denkmalgeschützten Kurpark so eine Station zu errichten“, erklärt Stefan Patzer. Vor etwa eineinhalb Jahren wurde die Idee an ihn herangetragen, erinnert sich der zuständige Sachgebietsleiter Freiraumplanung und Bau. Planungsprozess, Einvernehmen mit der Denkmalbehörde und das Einstellen der Haushaltsmittel waren notwendig – trotzdem konnte das Projekt in „relativ kurzer Zeit“ realisiert werden, freut sich Patzer. Dem konnte Uwe Jahnke nur zustimmen. „Wie ein heißes Messer durch die Butter“ sei das Projekt gelaufen, lobte das Mitglied des Lions Clubs Warnemünde. Dieser hat das Projekt mit 15.500 Euro aus dem Verkauf seiner 2019er Adventskalender unterstützt. Die davon angeschafften Sportgeräte wurden der Stadt als Sachzuwendung übergeben. Flossen die Erlöse aus den Adventskalendern der Vorjahre in Kinder- und Jugendprojekte, waren jetzt mal die Senioren dran, sagt Jahnke. [ad]Freiluft-Kurse und eine App sollen folgen „Bewegung und Sport im Alter wirkt lebensverlängernd“, betonte Wolfgang Nitzsche (Linke) die Bedeutung solch einer Anlage speziell für Senioren. Geht es nach dem Ortsbeiratsvorsitzenden, soll das bislang einzigartige Projekt nicht einzigartig bleiben. Im gesamten Stadtgebiet müsse es perspektivisch derartige Trimm-Dich-Pfade geben, forderte Nitzsche. Der Bereich soll auch therapeutisch genutzt werden, erläutert René Portwich. Er hat sich schon vor 15 Jahren für solch ein Angebot eingesetzt, jetzt plant er auf dem Gelände kassengestützte Kurse durchzuführen. Auch Reha-Sport sei auf dem Platz möglich. In etwa vier Wochen soll eine kostenfreie App folgen, kündigt Portwich an. „Dort würden wir für jeden, der es möchte, ein individuelles Übungsprogramm anhand seines Krankheitsbilds erstellen. Das ist bundesweit einzigartig.“ Insgesamt 65.000 Euro wurden in den Bewegungsparcours im Warnemünder Kurpark investiert. Neben der Spende des Lions Clubs kamen 6.000 Euro aus dem Budget des Ortsbeirats, der Rest aus dem Haushalt des Amts für Stadtgrün, das auch für die Pflege und Sicherheit der Geräte zuständig ist. „Vergreift euch im Übermut nicht an diesen wunderschönen Geräten“, appelliert Wolfgang Nitzsche an die Rostocker und hofft, dass die Anlage von Vandalismus verschont bleibt.
26. März 2021 | Weiterlesen
Frau nach AstraZeneca-Impfung in Rostock verstorben
In der Klinik für Neurologie in Rostock-Gehlsdorf ist eine 49-jährige Patientin nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff verstorben. Wie Prof. Dr. Christian Schmidt, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Vorstand der Universitätsmedizin Rostock, am Mittag mitteilte, gibt es Hinweise, dass es bei der Frau „zu einem impfindizierten Zwischenfall im Nachgang einer Covid-19-Erstimpfung mit dem Impfstoff AstraZeneca gekommen ist“. „Der Zusammenhang ist noch nicht abschließend geklärt, da bei der Patientin Begleiterkrankungen vorlagen“, erklärt Schmidt. Der Verdacht einer Impfkomplikation nach Infektionsschutzgesetz wurde an die zuständigen Behörden sowie an das Paul-Ehrlich-Institut gemeldet.
25. März 2021 | Weiterlesen
Frühjahrsbepflanzung in Warnemünde und der Innenstadt
Die alljährliche farbenfrohe Frühjahrsbepflanzung hat jetzt in Warnemünde und in der Innenstadt begonnen, teilt das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen mit. Fast 46.000 Pflänzchen werden die Promenade, die Bummelmeile Am Strom sowie die Lange Straße und Rostocks Friedhöfe verschönern. Allein im Seebad werden 15.400 Frühjahrspflanzen eingesetzt, darunter blaue und weiße Vergissmeinnicht sowie blaue, pastel-gemischte, gelbe und orangefarbene Stiefmütterchen. Über 1.000 gelbe und orangefarbene Tulpen sowie Narzissen, deren Zwiebeln bereits im Herbst eingesetzt worden waren, komplettieren das Blütenmeer. Auf den Friedhöfen verschönern 11.000 Stiefmütterchen, 6.000 Hornveilchen und 100 Vergissmeinnicht die Flächen. Rund 18.700 Euro investiert die Hanse- und Universitätsstadt Rostock in die diesjährige Frühjahrsbepflanzung. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
24. März 2021 | Weiterlesen
Corona-Schnelltests – wo es sie in Rostock gibt
Schnelltests gelten neben der Impfung und der Einhaltung von Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen als dritte Säule im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Jeder Bürger kann sich mindestens einmal pro Woche kostenlos auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 testen lassen. Die sogenannten Bürgertests werden durch den Bund finanziert. Wo man sich in Mecklenburg-Vorpommern testen lassen kann, zeigt eine Karte der Landesregierung. Karte zeigt Standorte für Corona-Schnelltests in MV Aktuell gibt es an 135 Standorten in Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeit zum kostenlosen Schnelltest. In der Hanse- und Universitätsstadt Rostock gibt es das Angebot derzeit in der Universitätsmedizin sowie in 15 Apotheken. Die Test-Infrastruktur soll weiter ausgebaut werden. Das Wirtschaftsministerium hat auf seiner Internetseite eine Liste sowie eine Onlinekarte veröffentlicht, die ständig aktualisiert werden. Mindestens 40 Prozent der Bevölkerung müssen regelmäßig getestet werden Im April und vielleicht auch noch im Mai werde es weiterhin zu wenig Impfstoff geben, um sich erfolgreich gegen die dritte Corona-Welle stemmen zu können, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Deshalb müsse bis dahin stärker auf das Testen gesetzt werden. In den Schulen des Landes sind die Schnelltests in dieser Woche angelaufen, auch Arbeitgeber sollen ihre Mitarbeiter künftig stärker testen. „Wir müssen es erreichen, dass 40 Prozent der Bevölkerung regelmäßig getestet werden, um so unentdeckte Fälle herauszufiltern“, sagt Schwesig. Nur so könne der sehr viel ansteckenderen britischen Virusmutation B.1.1.7 begegnet werden. Mehr Ansteckungen bedeuten auch mehr asymptomatische Infektionen, bei denen Menschen das Virus unbemerkt weitergeben. Bis Ostern soll möglichst jeder Bürger einen Schnelltest machen, appelliert die Ministerpräsidentin an die Einwohner. So sollen Infektionsketten eingedämmt werden. „Unser Ziel ist, dass wir dann nach Ostern wieder Schritt für Schritt öffnen können“, bekräftigt Schwesig. Wie jetzt schon in Kosmetikstudios sollen Öffnungsschritte dann mit Testpflichten verbunden werden. Aktualisierung, 03.04.2021: Bis zum 10. April sollen in der Hansestadt mehrere Corona-Schnelltest-Zentren errichtet werden. Geplant sind diese u.a. in der Ospa-Filiale in der Warnowallee Lütten Klein sowie in einem Container vor dem KTC in der Innenstadt. Aktualisierung, 05.04.2021: Bürgertests in den beiden neuen Corona-Schnelltestzentren am KTC sowie in der Ospa-Filiale in Lütten Klein können online unter buergertest-rostock.de gebucht werden, wem auch immer (Bürgerschnelltest Rostock XYZ GbR, Ticket.io?) ihr eure Daten anvertraut. Standorte für Corona-Schnelltests in MV
24. März 2021 | Weiterlesen
Verschärfter Corona-Lockdown über Ostern
Der Corona-Lockdown wird bis zum 18. April 2021 verlängert, über Ostern sollen die Kontakte weitgehend eingeschränkt werden. Das gab Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach langen Beratungen im Rahmen der Bund-Länder-Konferenz mit den Ministerpräsidenten bekannt. „Wir haben das Virus noch nicht besiegen können, es lässt nicht locker“, erklärte Merkel. „Wir wollen keine Überlastung unseres Gesundheitssystems, das haben wir auf diesem ganzen langen Weg der Pandemie geschafft“, betonte die Kanzlerin angesichts exponentiell steigender Fallzahlen, mehr Intensivpatienten und zunehmend schweren Verläufen bei Menschen mittleren und jüngeren Alters. Erweiterte Ruhezeit zu Ostern Um die dritte Welle zumindest teilweise zu durchbrechen, soll das gesellschaftliche Leben von Gründonnerstag bis Ostermontag weitgehend heruntergefahren werden. Der 1. April (Gründonnerstag) und der 3. April werden einmalig als Ruhetage definiert mit weitgehendem Kontaktverbot sowie einem Ansammlungsverbot an den fünf Tagen. Angela Merkel hat die geplante Osterruhe heute (24. März) wieder abgesagt. „Die Idee eines Oster-Shutdowns war mit bester Absicht entworfen worden, denn wir müssen es unbedingt schaffen, die 3. Welle der Pandemie zu bremsen und umzukehren“, betonte die Bundeskanzlerin. Sie war jedoch „in der Kürze der Zeit nicht gut genug umsetzbar, wenn sie überhaupt jemals so umsetzbar ist, dass Aufwand und Nutzen in einem halbwegs vernünftigen Verhältnis stehen.“ Sowohl was die Lohnfortzahlung als auch die Lage in den Geschäften und Betrieben betrifft, gibt es zu viele offene Fragen. „Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler“, erklärte Merkel, „denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung.“ Das große Familientreffen an Ostern muss in diesem Jahr ausfallen. Von Gründonnerstag bis Ostermontag soll das Prinzip #WirBleibenZuhause gelten, so Merkel. Private Zusammenkünfte sind auf den eigenen Hausstand sowie eine weitere Person beschränkt, insgesamt auf maximal fünf Personen, wobei Kinder bis 14 Jahren nicht mitgezählt werden. Bereist geöffnete Außengastronomie muss an den fünf Tagen schließen. Ausschließlich der Lebensmitteleinzelhandel „im engen Sinne“ darf am Samstag, dem 3. April, öffnen. Tankstellen und weitere Unternehmen, die an Sonn- und Feiertagen arbeiten dürfen, können dies auch an Ostern. Gottesdienste und andere religiöse Veranstaltungen sollen nur virtuell stattfinden. Umfangreiche Testungen nach Ostern Nach Ostern sollen flächendeckende Corona-Tests starten. Diese sollen in Bürgertestzentren, Schulen und Kitas sowie Unternehmen stattfinden. Unternehmen sollen bis Anfang April einen Umsetzungsbericht vorlegen. Klappt es auf freiwilliger Basis nicht, soll geklärt werden, ob der Gesetzgeber über die Arbeitsschutzverordnung eingreift. Modellprojekte und zusätzliche Hilfen Mit befristeten Modellprojekten, wie sie bereits in Tübingen oder teilweise in Rostock stattfinden, soll weiterhin untersucht werden, wie zusätzliche Öffnungsschritte möglich sind. Für Unternehmen, die besonders schwer und lange von Schließungen betroffen sind, soll im Rahmen der europarechtlichen Vorgaben ein zusätzliches Hilfsinstrument entwickelt werden. Oster-Urlaub im In- und Ausland „Wir raten von allen Reisen ins Ausland ab“, stellt Merkel klar. Für Rückkehrer aus Risiko- oder Mutationsgebieten gelten die bekannten Test- und Quarantänepflichten. Für Reisende aus anderen Gebieten, etwa Mallorca, sei dies rechtlich schwierig, so Merkel. Es wurde jedoch mit den Fluggesellschaften vereinbart, dass Crews und Passagiere vor dem Rückflug getestet werden. Das Infektionsschutzgesetz soll so geändert werden, dass ein Test vor Abflug künftig zur Einreisevoraussetzung wird. Der von einigen Bundesländern, darunter Mecklenburg-Vorpommern, vorgeschlagene ‚kontaktarme Urlaub‘ wurde von den restlichen Ländern sowie der Bundesregierung abgelehnt. Osterurlaub in Ferienwohnungen oder -häusern wird es daher voraussichtlich nicht geben. [ad]Notbremse und weitere Maßnahmen bei Inzidenz größer 100 In Kreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 soll die vereinbarte Notbremse strikt zum Einsatz kommen. Da diese jedoch nicht reichen werde, um das exponentielle Wachstum zu stoppen, sollen Länder und Kreise weitere Maßnahmen veranlassen. Exemplarisch nannte die Kanzlerin das Tragen medizinischer Masken im Auto bei Mitfahrern aus anderen Hausständen, Ausgangsbeschränkungen oder verschärfte Kontaktbeschränkungen. Die nächste Beratung zwischen der Bundeskanzlerin und den Länderchefs ist für den 12. April angesetzt. Beschluss der Bund-Länder-Konferenz [Pdf]
23. März 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt Halle mit 1:0
Heimsieg im Ostseestadion! Erstmals nach mehr als vier Monaten durften heute wieder gut 700 Hansa-Fans ins Ostseestadion und den Sieg ihrer Kogge live vor Ort verfolgen. Mit 1:0 (1:0) setzte sich Hansa Rostock im Ost-Derby gegen den Halleschen FC durch. John Verhoek brachte die Hausherren in der 7. Spielminute früh in Führung, weitere Tore fielen in der Begegnung nicht. Mit 57 Punkten verteidigt Rostock den zweiten Tabellenplatz. Im Vergleich zum Sieg gegen Türkgücü München nimmt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel zwei Veränderungen vor. Für Jan Löhmannsröben und Philip Türpitz stehen heute Simon Rhein und John Verhoek von Beginn an auf dem Platz. Anders als am Montag gegen Türkgücü München bestimmt Rostock von Beginn an das Geschehen auf dem Platz, die ersten beiden Eckbälle bringen jedoch nichts ein. Besser läuft es in der 7. Spielminute, als eine Breier-Flanke von links am kurzen Pfosten John Verhoek findet, der zur 1:0-Führung einköpft. Nach gut 20 Minuten finden die Gäste besser ins Spiel, ein Kopfball von Michael Eberwein geht jedoch am Rostocker Tor vorbei (23. Minute). Nach einer etwas ruhigeren Phase haben die Gäste in der 40. Minute ihre größte Chance zum Ausgleich, als Julian Derstroff an der linken Strafraumgrenze völlig freistehend den Ball bekommt, jedoch zu lange zögert. So geht es mit der knappen, aber verdienten 1:0-Führung in die Pause. Gut eine Minute ist seit dem Seitenwechsel gespielt, als Terrence Boyd den Ball von Sven Sonnenberg erobert. Über Eberwein landet das Leder bei Halle-Kapitän Jonas Nietfeld, der am linken Pfosten aus spitzem Winkel an Hansa-Keeper Markus Kolke scheitert. Auf der Gegenseite landet ein Schuss von Verhoek, der anschließend kurz behandelt werden muss, in den Armen von HFC-Keeper Sven Müller (49. Minute). Nach einer Balleroberung im Mittelfeld spielt Bentley Baxter Bahn das Leder in den Lauf von Breier. Der Rostocker Stürmer nimmt die Kugel mit der Brust an und zieht volley ab – knapp am langen Pfosten vorbei (58. Minute). Hansa-Cheftrainer Jens Härtel nimmt einen Dreifachwechsel vor: Für Rhein, Farrona Pulido und Verhoek kommen Jan Löhmannsröben, Nik Omladic und Erik Engelhardt ins Spiel (64. Minute). Eine Bogenlampe von Laurenz Dehl zwingt Markus Kolke am langen Pfosten zum Eingreifen. Auf der Gegenseite legt Breier auf Rother ab, dessen Schuss jedoch über den Kasten geht (68./75. Minute). Nach einer Bahn-Ecke köpft Sven Sonnenberg den Ball aufs Tor, HFC-Schlussmann Müller faustet den Ball jedoch über die Latte (79. Minute). Nach drei Minuten Nachspielzeit ist der nächste Dreier in trockenen Tüchern. Mit 57 Punkten bleibt Rostock vor Ingolstadt auf dem zweiten Tabellenplatz und rückt bis auf einen Zähler an den Spitzenreiter Dynamo Dresden ran, der erst Montag bei 1860 München spielt. Weiter geht es für die Kogge nach der Länderspielpause am 4. April mit dem Top-Duell in Dresden. [ad]Tore: 1:0 John Verhoek (7. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Markus Kolke (Torwart) Tobias Schwede, Sven Sonnenberg, Damian Roßbach, Lukas Scherff Simon Rhein (Jan Löhmannsröben, 64. Minute), Björn Rother (Oliver Daedlow, 87. Minute) Manuel Farrona Pulido (Nik Omladic, 64. Minute), Bentley Baxter Bahn, Pascal Breier (Philip Türpitz, 87. Minute) John Verhoek (Erik Engelhardt, 64. Minute)
20. März 2021 | Weiterlesen
Corona: Ein Drittel weniger Übernachtungen 2020
Die weltweite Corona-Pandemie hat auch den jahrelangen erfolgreichen Kurs der Rostocker Tourismuswirtschaft stark ausgebremst. Innerhalb eines Jahres sind die Übernachtungszahlen um ein Drittel zurückgegangen. Der zweite Lockdown und die damit einhergehende Schließung der Beherbergungseinrichtungen und der Gastronomie sind ein herber Rückschlag für die touristischen Leistungsträger der Region. Viele Existenzen und Arbeitsplätze sind akut bedroht. „Wir fordern eine klare Perspektive, damit eine der wichtigsten Branchen des Landes, die Unternehmen sowie die Beschäftigen eine Zukunft haben. Rostock braucht einen starken Tourismus. Wir setzen gerade alles aufs Spiel, was in den vergangenen Jahren aufgebaut worden ist“, sagte Tourismusdirektor Matthias Fromm angesichts der aktuellen Lage. Die Corona-Krise führte nach den ersten beiden Jahren mit über 2 Millionen Übernachtungen 2018 und 2019 zu einem drastischen Absturz in der Bilanz. Verzeichnete die Hanse- und Universitätsstadt 2019 noch einen Rekordwert von 2.288.907 Übernachtungen, so konnten im vergangenen Jahr nur noch 1.522.359 Beherbergungen gezählt werden. Dieser Rückgang von 33,5 Prozent bei den Übernachtungen wirkt sich auch massiv auf alle weiteren Bereiche des wirtschaftlichen Lebens in Rostock negativ aus. Von den 1.522.359 Übernachtungen entfielen 868.454 (-34%) auf das Seebad Warnemünde. Die Zahl der Gästeankünfte reduzierte sich insgesamt sogar fast um die Hälfte von 829.222 im Jahr 2019 auf 485.139 im Vorjahr. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer erhöhte sich dagegen leicht und betrug im vergangenen Jahr 3,1 Tage in Rostock bzw. 3,7 Tage in den Seebädern. Besonders herbe Einbrüche gab es zudem bei der Zahl der Auslandsgäste: konnte Rostock 2019 noch 168.252 internationale Gäste begrüßen, so sank die Zahl 2020 um mehr als 60 Prozent auf 65.238. Auch hier wurde ein erfreulicher Aufwärtstrend der letzten Jahre gestoppt. Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock verfügt insgesamt über 130 Hotels, Jugendherbergen, Pensionen und Campingplätze mit 15.757 Schlafplätzen, von denen im vergangenen Jahr allerdings ein Großteil zeitweise komplett geschlossen war. Dauerlockdown ist keine Lösung „Auch wenn es insbesondere im Sommer durchaus starke Monate gab, die aus touristischer Sicht sehr erfolgreich waren, konnten die Verluste dadurch nicht aufgefangen werden“, so Fromm weiter. „Die Entwicklung war zunächst mehr als vielversprechend. Zu Beginn des Jahres 2020, im Januar und Februar, sowie im September kamen sogar mehr Gäste als im Rekordjahr 2019 nach Rostock. Nun steuern wir auf das erste halbe Jahr zu, in dem der Tourismusbranche komplett die Grundlage entzogen worden ist. Wenn es jetzt nicht zu einem Kurswechsel kommt, werden die Schäden irreparabel sein und uns um viele Jahre zurückwerfen“, befürchtet der Tourismusexperte. „Der Dauerlockdown ist jedenfalls keine Lösung.“ Dem schloss sich Frank Martens, Vorstandsvorsitzender des Tourismusvereins Rostock & Warnemünde e. V., an. „Während wir im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Stadt und Rostock Marketing im engen Austausch mit der Politik standen und zusammen wirksame Konzepte für einen sicheren Tourismus unter Corona-Bedingungen entwickelt und umgesetzt haben, findet jetzt praktisch kein Dialog mehr statt. Die Politik hat eine der wichtigsten Branchen im Land komplett abgemeldet und sich selbst überlassen“, kritisierte der Vereinsvorsitzende. Dabei sei längst wissenschaftlich erwiesen, dass die Hotellerie oder Gastronomie keine Infektionstreiber sind. „Die Schutzmaßnahmen, die sich im letzten Jahr gut bewährt haben, haben weiter Bestand und sind sogar noch erweitert worden. Die Touristiker tun alles, um die Sicherheit für Gäste und Einheimische zu gewährleisten“. Umso unverständlicher ist für ihn die fehlende Reaktion seitens der Entscheidungsträger. „Die Stimmung in der Branche und bei den Mitarbeitern ist angesichts der totalen Sprachlosigkeit der Politik katastrophal. Wenn jetzt nichts passiert, wird sich die Tourismuslandschaft in Rostock deutlich ausdünnen“, erklärte Martens. „Der einzige Hoffnungsschimmer sind die treuen Stammgäste, die uns unermüdlich signalisieren, dass sie sofort nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen wiederkommen werden.“ [ad]Touristiker sind startbereit Trotz Dauerlockdowns ist die Branche nicht untätig, betonte der Tourismusdirektor. „Viele Unternehmen haben die Zwangspause für Modernisierungsarbeiten genutzt und mit teils hohem Aufwand Hygienekonzepte für einen sicheren Tourismus weiterentwickelt. Wir sind optimistisch, dass es bald wieder losgeht und bereiten unter Hochdruck die Wiederöffnung vor. Es gibt viele bewährte und neue Möglichkeiten, trotz weiterer Infektionen sicheres Reisen zu ermöglichen.“ Dazu zählen vor allem die touristischen Hygienekonzepte, die Einhaltung der AHA-Regeln, die digitale Kontaktnachverfolgung durch die luca-App, eine intensive Teststrategie und das Impfen. „Mit der vom Landestourismusverband MV (TMV) und dem Dehoga MV erarbeiteten Konzeption liegt seit längerem schon ein konkreter Stufenplan für einen vorsichtigen Re-Start des Tourismus vor, der auch eine Wiedereröffnung zu Ostern realistisch macht. Bei der Umsetzung der Maßnahmen und dem Neu-Start stehen wir Seite an Seite mit unseren touristischen Leistungsträgern. Jetzt ist es an der Politik, wieder Planungssicherheit für das Jahr 2021 zu schaffen.“ Die große Bedeutung des Tourismus für die Hansestadt Rostock verdeutlicht sich in den in der Tourismuskonzeption 2011 erhobenen Zahlen, die mit wachsenden Übernachtungen bis einschließlich 2019 noch gesteigert werden konnten. Die Branche erwirtschaftet einen Bruttoumsatz von knapp 0,5 Milliarden Euro. Branchenübergreifend profitieren Gastgewerbe, Einzelhandel und Dienstleistungen wie Kultur, Freizeit und Verkehr von den Ausgaben der Gäste. Aus dem touristischen Einkommensbeitrag lässt sich ein Beschäftigungseffekt von 15.000 Personen ableiten. Gleichzeitig erbringt die Branche 7,3 Prozent des gesamten Primäreinkommens der Hansestadt Rostock und trägt damit erheblich zur Sicherung von Beschäftigung und Einkommen bei. Nicht nur monetär wirkt sich der Tourismus positiv auf die Stadt aus: so leiten sich Bekanntheitsgrad und Image ebenfalls maßgeblich aus der touristischen Attraktivität ab. Quelle: Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde
18. März 2021 | Weiterlesen
Kreuzliner „Mein Schiff 6“ – Erstanlauf in Rostock
Ein seltener Anblick bot sich Kreuzfahrtfans an den beiden vergangenen Tagen vor Warnemünde. Mit der „Mein Schiff 4“ und der „Mein Schiff 6“ lagen zwei baugleiche Kreuzliner auf Reede vor Warnemünde, die vom Strand aus gut zu sehen waren. Die beiden knapp 300 Meter langen Schiffe der Blue-Motion-Klasse wurden bei Meyer Turku gebaut und 2015 bzw. 2017 von TUI Cruises in Dienst gestellt. Bereits Anfang November hat die „Mein Schiff 4“ ihr Corona-Winterquartier im Seehafen Rostock bezogen. Sie soll hier auf den Neustart des Kreuzfahrttourismus vorbereitet werden. Alle paar Wochen bricht der Kreuzfahrtriese zu technischen Fahrten in die Ostsee auf und ist daher regelmäßig beim Ein- und Auslaufen in Warnemünde zu beobachten. Die „Mein Schiff 6“ wurde gerade in Wilhelmshaven repariert. An einer ihrer vier Maschinen musste die sieben Meter lange und zwölf Tonnen schwere Kurbelwelle getauscht werden. Nach erfolgreicher Reparatur brach sie am 3. März zu Testfahrten in der Deutschen Bucht und vor Skagen auf. Passagiere sind Corona-bedingt auf beiden Kreuzfahrtschiffen nicht an Bord. Hintergrund des Familientreffens in Rostock ist vielmehr eine Warenübergabe, erläutert Friederike Grönemeyer, Unternehmenssprecherin bei TUI Cruises. Vorräte sollen von der „Mein Schiff 4“ in die „Mein Schiff 6“ umgeladen werden. Die Hoffnung einiger Shipspotter, dass beide Passagierschiffe gemeinsam in Rostock einlaufen, hat sich nicht erfüllt. „Mein Schiff 4“ steuerte bereits gestern Nachmittag ihren Liegeplatz im Seehafen an, heute Abend folgte ihre Schwester. Trotz Erstanlauf blieb das Schiffshorn der „Mein Schiff 6“ stumm – eine Schiffsbegrüßung mit dem Typhon gab es nicht. Bereits morgen soll das Kreuzfahrtschiff Rostock wieder verlassen und voraussichtlich vor Skagen auf Reede gehen. Wann genau der Kreuzfahrttourismus wieder Fahrt aufnimmt, lässt sich nur schwer abschätzen. Läuft alles nach Plan, soll die „Mein Schiff 1“ ab dem 19. Juli zu insgesamt sechs Reisen von Warnemünde aus in See stechen, sagt Friederike Grönemeyer. Die erste Fahrt führt über Stockholm, Tallin, St. Petersburg und Helsinki zurück nach Warnemünde. Neben den Ostseerundreisen sind auch Fahrten nach Norwegen mit dem Geirangerfjord geplant. Die 2018 in Dienst gestellte „Mein Schiff 1“ ist 316 Meter lang und für bis zu 2.894 Passagiere ausgelegt. In Warnemünde soll sie am Liegeplatz P8 festmachen und zur Abfertigung das neue Warnemünde Cruise Center 8 nutzen. [ad]Video vom Erstanlauf der „Mein Schiff 6“ in Rostock-Warnemünde: „Mein Schiff 4“ und „Mein Schiff 6“ zusammen im Seehafen Rostock:
16. März 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt Türkgücü München mit 3:0
Hansa Rostock bleibt in der Erfolgsspur! Am Montagabend gewann Rostock sein Auswärtsspiel bei Türkgücü München mit 3:0 (1:0). Manuel Farrona Pulido brachte die Kogge in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs in Führung, Bentley Baxter Bahn erhöhte in der 59. Minute auf 2:0, bevor Nik Omladic in der Nachspielzeit zum 3:0-Endstand aus Gästesicht traf. Mit 54 Punkten schiebt sich die Kogge wieder auf den zweiten Tabellenplatz vor. Im Vergleich zum Sieg beim KFC Uerdingen 05 nimmt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel zwei Veränderungen vor. Für Nico Neidhart (Rotsperre) und Simon Rhein und stehen heute Tobias Schwede und Björn Rother von Beginn an auf dem Platz. Knapp zwei Minuten sind im Stadion an der Grünwalder Straße gespielt, als Sercan Sararer im Rostocker Strafraum zum Abschluss kommt. Rother klärt den Schuss zur Ecke ins Toraus. Diese wird erneut gefährlich für die Rostocker: Bentley Baxter Bahn klärt einen Kopfball von Filip Kusic auf der Linie. Kurz darauf scheitert Sebastian Maier an Hansa-Schlussmann Markus Kolke (3. Minute). Ein Volleyschuss von Manuel Farrona Pulido geht rechts am Kasten vorbei. Auf der Gegenseite verfehlt Noel Niemann das Rostocker Tor aus spitzem Winkel nur knapp. Nach Vorlage von Pulido landet ein Schuss von Bentley Baxter Bahn in den Armen von Keeper Rene Vollath (5./6./8. Minute). Hier geht es von Beginn an zu Sache. Nach einem schnellen Konter der Gastgeber trifft Boubacar Barry aus spitzem Winkel nur das Außennetz (14. Minute). Die Hausherren können bislang die besseren Chancen für sich verbuchen. Nach einer ruhigeren Phase findet Hansa besser ins Spiel. Keeper Vollath läuft weit aus seinem Kasten und ist vor Pascal Breier am Ball. Auch beim Nachsetzen hat der Rostocker Stürmer kein Glück (42. Minute). In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs gelingt Hansa nach einem Standard der Führungstreffer. Eine Ecke von links wird an den langen Pfosten verlängert, wo Farrona Pulido völlig frei zum Schuss kommt und zum 1:0-Pausenstand trifft (45+1. Minute). In der 59. Minute zieht Farrona Pulido an Filip Kusic vorbei und spielt den Ball in den Strafraum. Dort lässt Bahn Philipp Erhardt aussteigen und trifft ins lange Ecke zum 2:0. Die beste Chance zum Anschluss hat in der 71. Minute Sararer, als sein Schuss von rechts nur knapp am langen Pfosten vorbeistreicht. Zwei Zeigerumdrehungen später knallt ein Schuss von Niemann an die Latte. Auf der Gegenseite scheitert Breier nach einem Steilpass an Vollath (74. Minute). Nach einem Eckball pariert Vollath einen Schuss von Schwede (88. Minute) und dann macht Nik Omladic in der Nachspielzeit alles klar. Nach Herzog-Vorlage trifft er aus 15 Metern zum 3:0-Endstand. Mit 54 Punkten klettert Rostock wieder auf den zweiten Tabellenplatz. Der Tabellendritte Ingolstadt spielt allerdings erst Mittwoch beim SC Verl und kann Hansa vom direkten Aufstiegsplatz verdrängen. Weiter geht es für die Kogge am Samstag, wenn der Hallesche FC im Ostseestadion zu Gast ist. Dann möchte Hansa wieder vor Fans in der Arena spielen. [ad]Tore: 0:1 Manuel Farrona Pulido (45+1. Minute) 0:2 Bentley Baxter Bahn (59. Minute) 0:3 Nik Omladic (90+3. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Markus Kolke (Torwart) Tobias Schwede, Sven Sonnenberg, Damian Roßbach, Lukas Scherff Jan Löhmannsröben (Oliver Daedlow, 76. Minute), Björn Rother Manuel Farrona Pulido (Korbinian Vollmann, 68. Minute), Bentley Baxter Bahn (Aaron Herzog, 86. Minute), Philip Türpitz (Nik Omladic, 68. Minute) Pascal Breier (Erik Engelhardt, 86. Minute)
15. März 2021 | Weiterlesen
Pläne für Landessportschule in Warnemünde überarbeitet
Heller, freundlicher und dynamischer soll der Neubau der Landessportschule auf der Warnemünder Mittelmole werden. Nachdem der erste Entwurf teilweise auf Kritik beim Orts- und Gestaltungsbeirat gestoßen war, stellte MHB-Architekt Torsten Ruwoldt am Dienstagabend die überarbeiteten Pläne vor. Im Ortsbeirat kamen diese gut an. Heller, dynamischer und näher am Segelsport Was hat sich im Vergleich zum ersten Entwurf geändert? Der bislang rechteckige Baukörper wurde durch leichte Winkel in horizontaler und vertikaler Ebene aufgebrochen. Im Dachbereich wurden die Traufen etwas herunter-, die Firstlinie etwas hochgedrückt. Der Baukörper soll so dynamischer wirken und einen höheren Wiedererkennungswert bekommen. Das Sockelgeschoss wird zurückgesetzt, sodass die eigentlichen Baukörper darüber zu schweben scheinen. Dies soll das Motiv des Segelschiffs verstärken. Statt des ortsuntypischen Flachdachs sollen leichte Schrägen ein flacht geneigtes Satteldach assoziieren. Die mittlere Ansichtshöhe liegt bei 16 Metern. Für die vorgehängte Fassade sind Zementplatten in gedecktem Weiß vorgesehen. Mit dem Fugenbild der Platten könne man noch etwas mehr Lebendigkeit in den Bau bringen, so Ruwoldt. Auch die Baukosten hätten sie zu einer Überarbeitung des Entwurfs gezwungen, erläutert der Architekt. „Wir haben zusammen mit dem LSB festgestellt, dass der Rahmen, den wir uns ursprünglich gesetzt hatten, mit dem ersten Entwurf nicht umsetzbar war.“ Da der Hochwasserschutz an dieser Stelle viel Geld gekostet hätte, soll das teure Untergeschoss entfallen, trotzdem möchte man mit vier Geschossen auskommen. Es bleibt bei drei Baukörpern: zwei vorgelagerte Hauptgebäude im Norden, die durch ein Glasbauwerk verbunden sind, und eine Bootshalle im Süden. Im Erdgeschoss sind Gasträume für die Segelschüler, Büros, Hausanschlussräume und die Küche vorgesehen. Die ersten beiden Obergeschosse nehmen die Unterkünfte auf. Mehr als 100 Gäste finden hier Platz. Fünf besonders großzügige Einheiten sind für Sportler mit Handicap gedacht, barrierefrei soll jedoch das gesamte Gebäude werden. Im dritten Obergeschoss befinden sich Seminarräume und ein großzügiger Konferenzbereich. Hier gibt es auch eine Dachterrasse, die bei Rennen von der Regattaleitung genutzt werden kann. Die beiden unteren Geschosse der Bootshalle bieten Platz für Boote und Trailer, darüber entsteht die Sporthalle. Vor dem Gebäudekomplex soll ein sechs Meter breiter Streifen freibleiben, auf dem die Stadt eine öffentliche Promenade anlegen kann. Das Gebäude selbst ist einschließlich der Gastronomie jedoch nicht öffentlich, betont Ruwoldt. Die Durchgängigkeit der Straße am Bahnhof bis zur Slipanlage am Yachthafen bleibt gesichert. 40 Stellplätze sind durch die Satzung der Hansestadt Rostock vorgeschrieben, auf Wunsch des LSB gehe man in Richtung 50, sagt Ruwoldt. Der größte Teil ist auf der zugekauften Fläche zwischen Bootshalle und Wirotel (ehem. Scandlines-Gebäude) vorgesehen. Die Außenanlagen werden unter dem Motto „Düne“ gestaltet. Neben Dünengräsern soll ein Holzsteg am Eingang für maritimes Flair sorgen. 4.029 Quadratmeter Grundfläche befinden sich im Eigentum des Landessportbundes, zusätzliche 595 Quadratmeter wurden inzwischen von der Wiro angekauft. Die Grundstückssituation bleibt trotzdem „eng“, so Ruwoldt. Geothermie statt Fernwärme Die Wärmeversorgung soll über eine Geothermie-Anlage erfolgen. Sie hätten gern auf Fernwärme zurückgegriffen, doch das wurde von den Stadtwerken abgelehnt, erläutert Ruwoldt. In Verbindung mit Photovoltaik und Solarthermie müsse man jetzt „höhere Aufwände fahren“, um die gesetzliche Norm zu erfüllen. Auf dem südlichen Gebäude sind Photovoltaikanlagen geplant. Grundsätzlich sei diese auch auf dem Nordgebäude möglich, erklärt Ruwoldt auf Nachfrage von Ortsbeiratsmitglied Harald Terpe (Grüne). Die Anlagen seien jedoch kaum noch rentabel, wenn man den Strom nicht selbst verbraucht, erklärt der Architekt. „Das, was wir machen, soll ausreichen, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.“ Wenn mehr gewünscht ist, muss der Bauherr entscheiden, ob er das Geld eher in Photovoltaik oder in die Qualität der Ausbildung steckt. Baustart im Juni – bis zum Sommer 2023 soll die Sportschule fertig sein Obwohl noch keine Baugenehmigung vorliegt, soll es bereits im Juni losgehen. „Wir werden demnächst den Bauantrag einreichen“, sagt Architekt Ruwoldt. In Gesprächen mit den zuständigen Ämtern wurde jedoch eine Teilbaugenehmigung in Aussicht gestellt. In Kürze soll mit den Abbrucharbeiten begonnen werden. Die Zeit drängt, denn die Finanzierung hängt an verschiedenen Fördertöpfen, die 2023 auslaufen. Bis dahin ist nicht nur der Bau fertigzustellen, es muss auch alles abgerechnet und geprüft werden. „Für uns heißt das, wir müssen im Sommer 2023 fertig sein“, so Ruwoldt. „Spätestens Mitte 2022 werden sich die Gewerke überschlagen müssen, damit wir das schaffen.“ Visualisierungen: MHB Architekten
12. März 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock will wieder vor Fans spielen
Hansa Rostock möchte wieder vor Fans spielen. Bereits am Samstag, dem 20. März, sollen im Ost-Derby gegen den Halleschen FC wieder 777 Zuschauer ins Ostseestadion dürfen, wie der Vorstandsvorsitzende Robert Marien heute Nachmittag bekanntgab. Okay vom Gesundheitsamt, Landesregierung muss entscheiden Im Rahmen des „Pilot Rostock“ haben sich neben Hansa Rostock die Basketballer der Rostock Seawolves sowie die Handballer vom HC Empor gestern mit Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) und dem Gesundheitsamt getroffen. Das Rostocker Gesundheitsamt habe bereits mitgeteilt, dass das vom Verein vorgelegte Konzept positiv beschieden wird, erklärt Marien. Heute wurde der Antrag an die Landesregierung gestellt, die voraussichtlich in ihrer Kabinettssitzung am Dienstag darüber entscheidet. Drei Personengruppen mit verschiedenen Teststrategien Um Erkenntnisse zu sammeln, werden die Fans in drei verschiedene Gruppen eingeteilt, für die es unterschiedliche Teststrategien gibt. Für die Besucher der Nordtribüne sollen Teststraßen auf dem Nordvorplatz gebaut werden. Ab zwei Stunden vor dem Spiel sollen sie dort in Timeslots getestet werden. Fans der Westtribüne sollen bereits am Vormittag in eigenen Abstrichzentren in der Breiten Straße, im KTC sowie am Stadion getestet werden. Man möchte wissen, ob sich die Fans lieber vor dem Spiel im Abstrichzentrum oder direkt am Stadion testen lassen möchten, begründet Marien die verschieden Strategien. Für die VIPs gibt es Drive-In-Tests. Sie werden im Auto getestet und verbleiben bis zum Ergebnis in ihrem Fahrzeug. Alle Dauerkartenbesitzer aus Rostock dürfen ins Stadion Zum Ost-Derby gegen Halle dürfen alle Dauerkartenbesitzer ins Ostseestadion, die in Rostock wohnen. Eine Verlosung soll es nicht geben. Daraus resultiert auch die Zahl von etwa 777 Fans. Kosten für Corona-Schnelltests trägt der Verein Die Kosten für die Corona-Schnelltests werden bei diesem ersten Feldversuch von Hansa Rostock getragen. „Wir werden diese Kosten nicht an unsere Dauerkartenbesitzer weitergeben“, so Marien. Möglicherweise könnten eigene Tests später durch die vom Bund angekündigten kostenlosen Schnelltests ersetzt werden, hofft der Hansa-Chef. Langfristig deutlich mehr Zuschauer ins Stadion Die gegen Halle geplanten 777 Zuschauer sollen „nur der erste Aufschlag“ sein, so Marien. „Unser Ziel ist natürlich, deutlich mehr Leute ins Stadion zu holen.“ Dass es erstmal weniger sind als die 3.000 Fans, die im Raum standen, liege einerseits an den noch fehlenden Schnelltestzentren. Andererseits wolle man auch nicht riskieren, dass die Inzidenz durch das Hansa-Spiel so stark steigt, dass Rostock andere Lockerungen wieder zurücknehmen muss. „Das hat auch was mit Verantwortung zu tun“, so Marien. Man wisse nicht, wie viele positive Tests es bei 3.000 Zuschauern geben wird. „Wir möchten nicht“, sagt der Hansa-Chef, „dass die ganze Kröpeliner Straße und alle Friseurläden wieder dicht machen müssen, bloß weil der FC Hansa bzw. die Rostock Seawolves jeweils eine Veranstaltung abgehalten haben.“ [ad]Luca-App wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend Hansa Rostock empfiehlt den Fans die Luca-App zu benutzen, verpflichtend ist sie jedoch nicht. In den einzelnen Sektoren sollen QR-Codes ausgelegt werden. Auch in diesem Bereich wolle man Erfahrungen sammeln, sagt Marien. „Wie viele Fans nutzen dann wirklich diese Luca-App?“
12. März 2021 | Weiterlesen
„Orion I“ am Kreuzfahrtterminal Warnemünde
Ein spektakulärer Kranunfall im Rostocker Seehafen sorgte Anfang Mai des vergangenen Jahres für Schlagzeilen. Beim Belastungstest war ein auf dem Deck des Offshore-Spezialschiffs „Orion I“ montierter Liebherr-Schwerlastkran abgeknickt. Nachdem der zerstörte Kran demontiert wurde, liegt das Spezialschiff „Orion I“ seit dem 28. Februar am Kreuzfahrtliegeplatz P8 in Warnemünde. Warum es aus dem Überseehafen ins Seebad verholt wurde, erklärte Rostock-Port-Sprecher Christian Hardt am Dienstagabend im Ortsbeirat. Der bisherige Liegeplatz am Liebherr-Kai im Seehafen wurde für den Frachtumschlag benötigt, berichtet Hardt. Da das Schiff eine extreme Breite von 50 Metern hat und man im Überseehafen keinen anderen Liegeplatz gefunden hat, wurde das Schiff in Abstimmung mit dem Hafenkapitän nach Warnemünde gebracht. „Meine Kollegen in Warnemünde, die in dem Hafen arbeiten, sind froh, dass dort wieder mal ein großes Schiff liegt und sie Arbeit haben“, sagt Hardt. Corona-bedingt gab es im vergangenen Jahr nur einen einzigen Anlauf eines Kreuzfahrtschiffes in Warnemünde. Voraussichtlich Ende der Woche soll die „Orion I“ Warnemünde verlassen und mit Schlepperhilfe nach Polen fahren, um dort in eine Werft zu gehen.
11. März 2021 | Weiterlesen
Warnemünder Turmleuchten 2021 endgültig abgesagt
Gemeinsam mit der ausführenden Hanseatischen Eventagentur und dem Leuchtturmverein Warnemünde hat die Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde entschieden, keinen Nachholtermin für das Warnemünder Turmleuchten 2021 festzulegen. Das traditionell für den Neujahrstag 2021 geplante Event musste aufgrund der zu dem Zeitpunkt geltenden Verordnungen bereits am 29. Oktober letzten Jahres abgesagt werden. Aufgrund der weiterhin unsicheren und sehr dynamischen Infektionslage ist eine verlässliche Vorbereitung eines so großen Events derzeit nicht möglich. Die Partner blicken aber bereits optimistisch in die Zukunft und konzentrieren sich nun auf die Vorbereitungen des 22. Turmleuchtens am 1. Januar 2022. „Die Gesundheit der Gäste und Einheimischen steht für uns an allererster Stelle“, sagt Matthias Fromm, Tourismusdirektor Rostock & Warnemünde. „Eine Veranstaltung, bei der so viele Menschen dicht zusammenkommen, ist aktuell einfach nicht möglich. Die Planungen für den Nachholtermin abzubrechen, ist uns bei Weitem nicht leichtgefallen, aber ich halte es nach Rücksprache mit allen Beteiligten für das Richtige. Ich möchte an dieser Stelle unseren Partnern, allen voran der Hanseatischen Eventagentur sowie dem Leuchtturmverein Warnemünde meinen Dank für ihr langjähriges Engagement und die vertrauensvolle Zusammenarbeit aussprechen. Gemeinsam werden wir das Turmleuchten wieder erlebbar machen und sehen dem 1. Januar 2022 mit Freude und Zuversicht entgegen.“ Entstanden aus den Millenniumsfeierlichkeiten gilt die Veranstaltung mit circa 80.000 Besuchern als die größte Neujahrsinszenierung Europas. Die Veranstaltung steht jedes Jahr unter einem anderen Motto, das in einer Show aus Musik, Licht, Lasershow und Feuerwerk ausgestaltet wird. Quelle: Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde
10. März 2021 | Weiterlesen
Luca-App mit Datenschutzproblem
„Die da?“ Oder doch eine andere App? Ob in der Talkshow von Anne Will, in Radio- oder Zeitungsinterviews – als prominentes Aushängeschild wirbt Smudo seit einiger Zeit offensiv für eine neue, Luca genannte, App. Trotz Corona-Pandemie soll sie Öffnungen in Handel, Gastronomie und Veranstaltungen erlauben. Über ihre Fantastic Capital Beteiligungsgesellschaft UG sind die Rapper der Fantastischen Vier an dem Projekt beteiligt. Luca-App dient der digitalen Kontaktnachverfolgung Überall dort, wo in Corona-Zeiten Kontaktformulare ausgefüllt werden müssen, soll Luca zum Einsatz kommen. Benutzer registrieren sich einmal in der App, ihre persönlichen Daten werden lt. Entwicklern auf gesicherten Servern verschlüsselt gespeichert. Im Einzelhandel, Restaurant oder auf einer Veranstaltung können Nutzer der App über einen QR-Code auf ihrem Handy einchecken. Weder andere Gäste noch der Veranstalter können die persönlichen Daten sehen. Die Kontaktnachverfolgung ist im Fall der Fälle trotzdem gesichert. Kommt es zu einer Infektion, kann der Betroffene seine Historie (wann war er wo) mit dem Gesundheitsamt teilen. Dieses fordert von den Veranstaltern die Listen der Personen an, die im relevanten Zeitraum ebenfalls vor Ort waren und kann diese entschlüsseln. So soll eine schnelle und effiziente Kontaktverfolgung möglich sein. Mickey Mouse oder Darth Vader? Nur mit echter Telefonnummer! „Mit der App auf dem Smartphone sind wir alle Gesundheitsamt“, wirbt auch der Rostocker Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen leidenschaftlich für die digitale Kontaktnachverfolgung mit der Luca-App. So ganz traut er seinen Schäfchen aber wohl nicht über den Weg. In Talkshows und Sitzungen hat er mehrfach betont, dass man sich zwar auch in der App mit falschen Daten anmelden kann, das Gesundheitsamt jedoch immer die korrekte Telefonnummer bekomme. Bei den Papierformularen sollen Phantasiedaten zu Problemen bei der Kontaktnachverfolgung geführt haben. Wie oft dies in Rostock bislang tatsächlich der Fall war, konnte die Verwaltung trotz Nachfrage bisher nicht konkret beziffern. Die App soll dieses Problem lösen, versprechen die Entwickler vollmundig auf ihrer Website: „Luca stellt sicher, dass Gäste niemals durch Falschangaben untertauchen können, da die Telefonnummer verifiziert wird.“ Das Problem mit der Luca-App Doch genau diese Verifizierung ist es, die mit ein paar Programmierkenntnissen leicht umgangen werden kann. Neben einer Android- und iOS-Version gibt es Luca auch als WebApp, die direkt im Browser läuft. Über die Entwicklertools kann man sich den Javascript-Programmcode einfach anschauen und anpassen. Um niemanden zum Nachahmen zu verleiten, sparen wir uns die Details an dieser Stelle. Nur so viel: Nachdem der Verifizierungsprozess mittels SMS und TAN abgeschlossen ist, werden die eigentlichen persönlichen Daten verschlüsselt, jedoch ohne weitere Absicherung übertragen. Ob die Telefonnummer in den persönlichen Daten mit der aus der Verifizierung übereinstimmt, wird nicht überprüft. Schlimmer noch: Man kann auf die Verifizierung sogar komplett verzichten und den entsprechenden Code einfach auskommentieren. Dann wird weder eine SMS verschickt noch eine TAN benötigt und es kann eine beliebige Telefonnummer angegeben werden. Eine Kontaktnachverfolgung ist mit solch einer erfundenen Telefonnummer nicht mehr möglich. Reaktion der Entwickler: Der Client wird’s schon richten Mit dem Problem konfrontiert, erklärt Philipp Berger, CTO des verantwortlichen Softwareunternehmens neXenio, die Telefonnummernverifizierung „wird durch die Clients sichergestellt“. In einer idealen Welt mag das durchaus funktionieren, Sicherheitslücken wären dort kein Problem. Die reale Welt jedoch ist anders, ein wenig zumindest. Das eigentliche Problem liegt auf der Serverseite. Es gibt eine Funktion, die ungeprüft persönliche Daten entgegennimmt. Diese kann man mit einem manipulierten Client oder auch ganz ohne App direkt aufrufen. Der Server vertraut darauf, korrekte Daten vom Client zu bekommen. „Die Telefonnummernverifizierung ist nicht hart verdrahtet mit der Registrierung selbst, um die Verbindung zur Telefonnummer und somit zu deiner Identität zu verschleiern“, erläutert Berger den Ansatz der Entwickler, der jedoch zu den beschriebenen Problemen führt. Wir alle sind Claus Ruhe Madsen Die Sicherheitslücke sorgt für ein weiteres Problem. Man kann nicht nur erfundene Daten eingeben, sondern sich auch mit den echten Angaben einer realen Person registrieren, einschließlich ihrer Telefonnummer – vorausgesetzt, man kennt sie. Bei einem Infektionsfall kann so eine völlig unbeteiligte Person ins Visier des Gesundheitsamts geraten und ggfs. in Quarantäne geschickt werden. Einen derartigen Identitätsdiebstahl aufzuklären, dürfte nicht ganz einfach werden. Da der SMS-Versand deaktiviert wurde, bekommt diese Person davon nichts mit. Für ein und dieselbe Telefonnummer sind sogar beliebig viele Registrierungen möglich. Die Daten sind komplett verschlüsselt, Luca hat keine Chance, das zu erkennen. Wir registrieren uns jetzt selbstverständlich nicht alle mit den Daten unseres Stadtoberhaupts – wir sind ja verantwortungsbewusst. Dass sich möglicherweise andere Personen bei Luca für euch ausgegeben haben, solltet ihr jedoch im Hinterkopf behalten, falls sich das Gesundheitsamt irgendwann meldet und ihr gewisse Zweifel hegt. Datenschützer überprüfen Luca-App Die Überprüfung der Luca-App läuft aktuell noch, erklärt Heinz Müller, Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit Mecklenburg-Vorpommern. Der Untersuchung wolle er nicht vorgreifen, doch es sei „sehr zeitnah“ mit Ergebnissen zu rechnen. Das Land hat gerade 440.000 Euro für Lizenz und Betrieb der Luca-App für ein Jahr in Mecklenburg-Vorpommern ausgegeben. Höchste Ansprüche an die Sicherheit oder alles kein Problem? Ist es tragisch, wenn ein paar Leute die Luca-App mit einer nicht existierenden Telefonnummer verwenden? Das Gesundheitsamt kann sie nicht erreichen, das war mit Kontaktdaten auf Papier auch schon der Fall. Versprochen wurde es allerdings anders. Wandert jemand mit fremden Daten durchs Luca-App-Land, stört das schon eher. Dass dies überhaupt möglich ist, hinterlässt einen faden Beigeschmack. Eine Anwendung, die Bewegungs- und Gesundheitsdaten von Millionen Menschen verwalten möchte, sollte in jeder Hinsicht besonders sicher sein. Dass die kryptographischen Verfahren sauber implementiert wurden, die Schlüssel an sicheren Stellen generiert und gespeichert werden und es zumindest bald eine saubere Public Key Infrastructure (PKI) geben soll, können wir nur glauben. Überprüfen lässt es sich nicht. Bislang ist Luca ein Closed-Source-Projekt. [ad]Verwaltung ist weiter von Luca überzeugt Und was sagt die Verwaltung in Rostock dazu? „Natürlich kann man auch bei Nutzung der Luca-App Mittel und Wege finden, den eigentlichen Zweck der App zu umgehen“, erklärt Pressesprecher Ulrich Kunze. „Wir gehen jedoch fest davon aus, dass der übergroße Teil der Menschen, die Luca verwenden, das nicht vorhat.“ Über 800 Einrichtungen und Orte in und um Rostock wurden in der Luca-App schon nach wenigen Tagen eingerichtet, freut sich Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Damit sind wir Vorreiter-Stadt in Deutschland für Menschen und Unternehmen, die smarte Lösungen für ihren Alltag brauchen.“
10. März 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt Uerdingen mit 1:0
Hansa Rostock fährt weiter Siege ein! Am Dienstagabend gewann die Kogge auswärts beim KFC Uerdingen 05 mit 1:0 (0:0). Pascal Breier brachte die Gäste in der 67. Minute in Führung. In der Nachspielzeit rettete Markus Kolke mit einem gehaltenen Handelfmeter den Sieg der Gäste. Mit 51 Punkten schiebt sich die Kogge wieder auf den zweiten Tabellenplatz vor. Im Vergleich zum Sieg gegen Kaiserslautern nimmt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel fünf Veränderungen vor. Für Tobias Schwede, Björn Rother, Nik Omladic, Aaron Herzog und John Verhoek stehen heute Sven Sonnenberg, Lukas Scherff, Simon Rhein, Manuel Farrona Pulido und Pascal Breier von Beginn an auf dem Platz. Die Partie ist zu Beginn ziemlich zerfahren, das holprige Geläuf trägt auch nicht zu einem guten Spielfluss bei. Erst in der 18. Spielminute kommt Kolja Pusch aus der Distanz zum ersten gefährlichen Schuss, der jedoch links am Rostocker Kasten vorbeigeht. Auf der Gegenseite verlängert Breier eine Scherff-Flanke per Kopf zu Farrona Pulido. Dessen Kopfball kann Keeper Hidde Jurjus gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenken (24. Minute). Torraumszenen bleiben im ersten Durchgang Mangelware und so geht es mit dem Stand von 0:0 in die Kabinen. Hansa startet mit Björn Rother (für Rhein) in die zweite Hälfte. Nach einem Freistoß landet ein Kopfball von Dave Gnaase in den Armen von Hansa-Keeper Markus Kolke. Auf der Gegenseite bekommt Breier den Ball nach einem Scherff-Freistoß vor die Füße, er scheitert jedoch aus kurzer Distanz an Hidde Jurjus (59. Minute). Nach einer Ecke von links landet der Ball am langen Pfosten bei Breier, der ihn zur 1:0-Gästeführung ins Tor versenkt (67. Minute). Ein Distanzschuss von Rother geht am Tor vorbei, auf der Gegenseite lenkt Kolke einen Schuss von Mike Feigenspan aus 20 Metern übers Tor (79. Minute). In der 86. Minute hat der eingewechselte Erik Engelhardt die Chance zum 2:0, doch sein Schuss knallt an die Latte. So wird es in der Nachspielzeit noch einmal spannend. Nico Neidhart rettet einen Kopfball von Omar Haktab Traoré kurz vor der Torlinie mit der Hand und sieht dafür die Rote Karte. Der Unparteiische Thorben Siewer zeigt auf den Punkt. Pusch führt den Strafstoß aus, scheitert jedoch an Markus Kolke, der den Ball mit dem Fuß abwehren kann (90+2. Minute). So bleibt es beim 1:0-Auswärtssieg für Hansa. Mit 51 Punkten klettert Rostock wieder auf den zweiten Tabellenplatz. Der Tabellendritte Ingolstadt hat allerdings ein Spiel weniger auf dem Konto. Weiter geht es für die Kogge am Montagabend bei Türkgücü München. [ad]Tore: 0:1 Pascal Breier (67. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Markus Kolke (Torwart) Nico Neidhart, Sven Sonnenberg, Damian Roßbach, Lukas Scherff Jan Löhmannsröben, Bentley Baxter Bahn, Simon Rhein (Björn Rother, 46. Minute) Manuel Farrona Pulido (Korbinian Vollmann, 66. Minute), Philip Türpitz (Lion Lauberbach, 66. Minute) Pascal Breier (Erik Engelhardt, 73. Minute)
9. März 2021 | Weiterlesen
Einzelhandel wird ab Montag geöffnet
So lange hat es noch nie gedauert. Seit gestern Nachmittag hatte die Landesregierung zusammen mit Vertretern der Kommunen, der Wirtschaft, der Sozialverbände und der Gewerkschaften im MV-Gipfel über die neue Corona-Verordnung fürs Land beraten. Spät in der Nacht wurden die Gespräche unterbrochen und heute fortgesetzt. Vor wenigen Minuten gab Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Ergebnisse bekannt. „Dreiklang“ für Öffnungen in Einzelhandel & Co. Herausgekommen ist ein umfangreiches Regelwerk für Öffnungen – Schwesig spricht von einem „Dreiklang“. Es gibt Öffnungsschritte, die völlig unabhängig von der Sieben-Tage-Inzidenz sind, andere hängen von der landesweiten, wieder andere von der regionalen Inzidenz ab. Ab Montag (8. März) dürfen Buchhandlungen ebenso wie die Außenbereiche von Zoos wieder öffnen. Dies gilt auch für körpernahe Dienstleistungen, Sonnen- und Tattoo-Studios sowie Fahr- und Flugschulen. Es muss eine medizinische Maske getragen werden. Ist dies – etwa bei Kosmetikstudios – nicht möglich, ist ein aktueller Schnell- oder Selbsttest notwendig. Da diese noch nicht in ausreichender Anzahl verfügbar sind, gilt eine Übergangsfrist bis zum 15. März. Einzelhandel darf in Rostock und Vorpommern-Rügen komplett öffnen Solange die landesweite 7-Tage-Inzidenz unter 100 liegt, darf per Termin (Click & Meet) eingekauft werden. In Regionen mit einem beständigen Wert unter 50 darf der Einzelhandel wieder komplett öffnen, ein Termin ist hier nicht notwendig. Aktuell gilt dies für die Hansestadt Rostock und den Kreis Vorpommern-Rügen. Die Mecklenburgische Seenplatte ist davon noch ausgenommen. Wie bereits im vergangenen Jahr ist die Zahl der Kunden beschränkt. Für die ersten 800 Quadratmeter ist jeweils ein Kunde pro zehn Quadratmeter erlaubt, darüber hinaus ein Kunde je 20 Quadratmeter. Einkaufstourismus – Appell an die Bevölkerung Um einen Einkaufstourismus nach Rostock zu vermeiden, wird an die Einwohner der umliegenden Kreise „appelliert“, per Click & Collect bei ihren lokalen Händlern zu kaufen und nicht in die Hansestadt zu fahren. Kontrollen soll es nicht geben. Man habe darüber „offen gesprochen“, so Schwesig, doch „es ist sowohl rechtlich als auch kontrollmäßig sehr schwierig, denn wir wollen ja nicht die Stadt Rostock abriegeln“. Zu großen Teilen könne man sich in der Corona-Pandemie auf die Bevölkerung verlassen, so Schwesig. Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) will Einkaufstourismus jedoch rechtlich verhindern. Er verlangt von den Händlern Sicherheits- und Hygienekonzepte, die „geeignete Vorkehrungen enthalten, um den Zustrom von Personen aus anderen Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen diese Einrichtungen weiterhin geschlossen sind, zu unterbinden“. Morgen soll eine Allgemeinverfügung der Stadtverwaltung erlassen werden. Wie genau diese aussieht und ob sie rechtlich überhaupt möglich ist – unklar! Gastronomie und Hotellerie Die Außengastronomie könnte bei niedrigen Inzidenzen ab dem 22. März öffnen, sicher ist dies noch nicht. Auch wie es mit Innengastronomie und Hotellerie weitzergeht, soll erst in zwei Wochen entschieden werden. Corona-Schnell- und Selbsttest Für jeden Bürger soll es einmal wöchentlich einen kostenlosen Schnelltest geben. In der nächsten Woche sollen diese sukzessive zur Verfügung stehen. [ad]Schulen und Kitas Bis Ostern sollen die Schüler wieder „Schritt für Schritt“ in die Schulen zurückkehren und den Kindern mehr Kita-Angebote gemacht werden. In Rostock und Vorpommern-Rügen gilt bereits wieder die Präsenzpflicht bis zur 6. Klasse. Ab Montag kommt hier der Wechselunterricht ab Klassenstufe 7 dazu. Auch für die Regionen mit einer Inzidenz zwischen 50 und 100 soll mehr ermöglicht werden, so Schwesig. Allerdings noch nicht, denn die dafür nötigen Selbsttests hat das Land nicht. Sie sei „sehr verärgert darüber, dass der Bund es zulässt, dass zunächst Aldi & Co. Selbsttests verramschen können, und wir die Selbsttests erst Mitte März geliefert bekommen“, schob die Ministerpräsidentin dem Bund den Schwarzen Peter zu. Überall, wo es Schulunterricht gibt, soll künftig auch wieder der Kinder- und Jugendsport erlaubt werden. Weniger Kontaktbeschränkungen – mehr private Kontakte Künftig dürfen sich wieder zwei Haushalte mit maximal fünf Personen treffen. Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt. Es wird empfohlen, vor Treffen Schnell- und Selbsttests zu nutzen. Kontaktverfolgung per Luca-App Für die digitale Kontaktverfolgung soll künftig die Luca-App landesweit eingesetzt werden. Mecklenburg-Vorpommern hat eine Lizenz erworben. Statt sich in Kontaktlisten einzutragen, können sich Kunden verschlüsselt in Geschäften oder Restaurants anmelden. Im Infektionsfall können die Gesundheitsämter auf die persönlichen Daten zugreifen, um Infektionsketten einfacher und schneller verfolgen zu können. Wie gut dies in der Praxis funktioniert und wie hoch die Akzeptanz in der Bevölkerung sein wird, ist allerdings noch unklar.
6. März 2021 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt Kaiserslautern mit 2:1
Heimsieg im Ostseestadion! Hansa Rostock dreht die Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern und gewinnt mit 2:1 (0:1). Kevin Kraus brachte die Gäste nach einem Freistoß in der 25. Minute in Führung, Nik Omladic gelang direkt nach dem Seitenwechsel der Ausgleich, bevor Damian Roßbach die Partie in der Nachspielzeit komplett drehte. Mit 48 Punkten klettert Rostock vorerst wieder auf den zweiten Tabellenplatz. Im Vergleich zur Niederlage in Lübeck wechselt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel seine Mannschaft ordentlich durch. Lediglich Markus Kolke, Nico Neidhart und Bentley Baxter Bahn stehen heute wieder von Beginn an auf dem Platz. Ein Ball von Markus Kolke landet bei Philipp Hercher, bei dessen Hereingabe ist der Rostocker Schlussmann jedoch zur Stelle und klärt ins Toraus (13. Minute). Die Gäste bestimmen zunehmend das Geschehen auf dem Geläuf. Nach einem Freistoß flankt Björn Rother das Leder in den Strafraum, wo Damian Roßbach zum Kopfball aufsteigt. FCK-Keeper Avdo Spahic ist jedoch zur Stelle (24. Minute). Besser läuft es eine Zeigerumdrehung später für die Roten Teufel. Hendrick Zuck bringt einen Freistoß in den Rostocker Sechzehner, wo Kevin Kraus per Kopf ins lange Eck trifft. Roßbach blockt einen Schuss von Marlon Ritter. Kurz darauf landet ein Freistoß von Philip Türpitz an der Mauer vorbei fast rechts unten im Kasten, Avdo Spahic kann ihn aber gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke um den Pfosten lenken (32./37. Minute). Kurz vor der Pause hat Kaiserslautern eine Riesenchance zum 2:0, als ein Schuss von Elias Huth an den rechten Pfosten knallt. Hansa startet mit Simon Rhein (für Aaron Herzog) in den zweiten Durchgang, Bentley Baxter Bahn rückt eine Position nach vorn. Das macht sich direkt bezahlt: Über Rhein und Bahn landet die Kugel bei Nik Omladic, der nach nur gut einer Minute zum 1:1-Ausgleich trifft. Mit Lion Lauberbach und Pascal Breier (für Omladic und Türpitz) bringt Hansa-Cheftrainer Jens Härtel kurz darauf zwei weitere frische Spieler in die Partie. Nach einem Schuss von Breier bekommt FCK-Schlussmann Spahic den Ball nicht unter Kontrolle, Tobias Schwede kann die Situation im Nachsetzen jedoch nicht ausnutzen. Im direkten Gegenzug scheitert Kenny Prince Redondo an Hansa-Keeper Kolke (73. Minute). In der Schlussphase geben die Roten Teufel noch mal richtig Gas. Erst tunnelt Anas Bakhat Roßbach, Kolke ist jedoch zur Stelle. Wenige Sekunden später streift ein Schuss von Anil Gözütok aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei (81./82. Minute). Doch dann dreht Hansa die Partie in der 6. Nachspielminute noch: Damian Roßbach verlängert einen Rhein-Freistoß per Kopf ins lange Ecke zum 2:1-Endstand. Mit 48 Punkten klettert Rostock wieder auf den zweiten Tabellenplatz. Konkurrent Ingolstadt spielt allerdings erst am Montagabend gegen Türkgücü München. Für die Kogge geht es bereits am Dienstagabend beim KFC Uerdingen 05 weiter. [ad]Tore: 0:1 Kevin Kraus (25. Minute) 1:1 Nik Omladic (46. Minute) 2:1 Damian Roßbach (90+6. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Markus Kolke (Torwart) Nico Neidhart, Jan Löhmannsröben, Damian Roßbach, Tobias Schwede Björn Rother (Sven Sonnenberg, 87. Minute), Bentley Baxter Bahn Nik Omladic (Lion Lauberbach, 56. Minute), Aaron Herzog (Simon Rhein, 46. Minute), Philip Türpitz (Pascal Breier, 56. Minute) John Verhoek (Gian Luca Schulz, 90. Minute)
6. März 2021 | Weiterlesen
Spielplatzbeschilderung wirbt für Rauchverbot und Hygieneregeln
Mit neuer Beschilderung wird jetzt auf zehn öffentlichen Spielplätzen in Rostock für Sauberkeit und Hygiene geworben. Leicht verständliche Piktogramme geben auf den insgesamt 15 Schildern unter anderem Hinweise zum Rauchverbot und den Corona-Regeln. Die kindgerechte Ausschilderung wird bis zum 12. März aufgestellt. „Das ist eine prima Sache, die alle Seiten anschaulich daran erinnert, diese Freizeitoasen attraktiv und einladend zu erhalten“, erläutert Rostocks Senator für Infrastruktur, Umwelt und Bau Holger Matthäus. Auch ein Notruf-Hinweis und die Adresse sind vermerkt. Nach Bedarf wird auch auf Ruhezeiten hingewiesen. Die neuen Spielplatzschilder waren nach einem Beschluss der Rostocker Bürgerschaft in Auftrag gegeben worden. Dieser sollte das Rauchverbot auf Spielplätzen stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Derzeit zählt die Hanse-und Universitätsstadt 170 öffentliche Spielplätze mit 239 Spielanlagen für Ballspiele, Skaten und Spaß an Geräten. Die Areale werden vom Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen bewirtschaftet und regelmäßig gewartet. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
5. März 2021 | Weiterlesen
Ostermarkt Corona-bedingt abgesagt
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie muss leider auch in diesem Jahr der traditionelle Rostocker Ostermarkt, geplant vom 26. März bis 11. April, abgesagt werden. Wir bedauern diese Absage sehr, aber die Gesundheit unserer Kunden, Partner, Gäste und Mitarbeiter steht an erster Stelle. Der Rostocker Ostermarkt war letztes Jahr einer der ersten Veranstaltungen, die aufgrund von Corona abgesagt wurden und nun wird es auch 2021 kein österliches Treiben in der Rostocker Innenstadt geben. Die Großmarkt Rostock GmbH ist dennoch hoffnungsvoll und schaut positiv in die Zukunft. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten mit voller Kraft an der Wiederaufnahme der Veranstaltungen in den kommenden Monaten. „Die Teilnehmer und wir als Veranstalter stehen in den Startlöchern. Wir freuen uns, wenn wir alle Rostocker*innen und Gäste Rostocks zum Pfingstmarkt im Mai wieder begrüßen dürfen. Dieser wird dann umso schöner!“ Quelle: Großmarkt Rostock GmbH
5. März 2021 | Weiterlesen
Rostock will Schulessen selbst kochen
Rostock will die Essensversorgung an seinen Schulen in die eigene Hand nehmen. Ab dem Schuljahr 2024/25 soll die Schulverpflegung in einer zentralen Großküche zubereitet werden. Betrieben werden soll diese in kommunaler Trägerschaft – entweder über ein bereits bestehendes städtisches Unternehmen oder eine neu zu gründende Gesellschaft. Bereits im April 2019 hatte die Bürgerschaft die Verwaltung beauftragt, vor einer Neuausschreibung zu prüfen, ob und wie Rostock die Essensversorgung an den städtischen Schulen selbst organisieren kann. Vier Konzepte wurden in einer Studie näher untersucht, im Dezember 2020 lagen die Ergebnisse vor. Favorisiert wurde von der Verwaltung das laut Studie wirtschaftlichste Modell einer eigenen Zentralküche, die zusätzlich auch Pflegeeinrichtungen, kommunale Betriebe oder Mitarbeiterkantinen beliefert. So sollen nicht nur die zur Kostendeckung erforderlichen 5.750 Essen pro Tag erreicht werden, die Küche wäre auch in den Ferien zumindest teilweise ausgelastet. Frühestens in drei Jahren könnte die geplante Großküche in Betrieb gehen. Bis dahin wird eine Übergangslösung benötigt, denn die aktuelle Konzession des privaten Unternehmens Sodexo läuft im Juli 2022 aus und kann nicht mehr verlängert werden. Das europaweite Vergabeverfahren brauche Zeit, drängte Sozialsenator Steffen Bockhahn auf eine schnelle Entscheidung. „Privatwirtschaftliches Monopol ist die schlechteste aller Lösungen“, erinnerte Christian Reinke (SPD) daran, dass bei der letzten Ausschreibung nur ein einziges Unternehmen übrigblieb, das alle Kriterien erfüllen konnte und wollte. „Es wäre doch viel sinnvoller, auf den Gewinnaufschlag zu verzichten“ und damit die Preise zu senken sowie die Qualität und Bezahlung der Mitarbeiter zu verbessern, lautete seine einfache Formel. Sein Verweis auf die gut funktionierende Nordwasser-Rekommunalisierung sorgte bei CDU und FDP für Gelächter. Zentralküche oder dezentrale Versorgung? Der „Gewinnaufschlag der bösen Unternehmen“ sei auch bei dem jetzigen Konzessionsinhaber für Investitionen genutzt worden, entgegnete Daniel Peters (CDU). Ihn störte besonders, dass nur über die Struktur, nicht jedoch über die Qualität des Essens diskutiert werde. „Um eine klare Gegenposition zu vertreten“, stellte die CDU den Antrag einer dezentralen Essensversorgung. Die Schulkonferenz könne jedoch nicht selbst über den Essensanbieter entscheiden, warnte Steffen Bockhahn vor dem hohen Aufwand 44 einzelner Vergabeverfahren. Zudem wäre die Gefahr groß, dass die Qualität in den einzelnen Stadtteilen unterschiedlich ist oder sich für einzelne Schulen kein Anbieter finde. Christoph Eisfeld (FDP) verwiese darauf, dass in Leipzig ein Rahmenvertrag mit kleinteiliger Vergabe gut funktionieren würde. Obwohl es dort mehr Schulen als in Rostock gibt, teilen sich lediglich vier Anbieter die Essensversorgung. „Dass das ein Zuschussbetrieb wird, dürfte allen Beteiligten eigentlich heute schon klar sein“, so Peters. Um die Leute besser zu bezahlen, wäre das aber „ein ganz solides Argument“. Indirekt subventioniere die Stadt auch heute schon die Schulspeisung, erklärt Bockhahn. Für die Essensausgabe in den Schulen ist der Dienstleister GDS (Gastronomische Dienstleistungs- und Service GmbH) zuständig. Von der Stadt werden weder Miete noch Betriebskosten berechnet. Zudem würde das „beauftragte Serviceunternehmen über die Sommerferien jedes Jahr seine ohnehin nur zum Mindestlohn beschäftigten Mitarbeiterinnen in die Arbeitslosigkeit schicken“, sagt der Senator. Auch dadurch würde das Essen übers Arbeitslosengeld indirekt subventioniert. [ad]Grundsatzentscheidung vs. Details Als einen „Griff in die Wundertüte“ kritisierte Sören Grümmer (Grüne) die Beschlussvorlage. „Es sind so viele Fragen noch offen, dass wir hier eine Zustimmung noch nicht geben können.“ In einem Änderungsantrag forderte seine Fraktion u.a. einen Musterspeiseplan, den Einsatz biologischer und nachhaltig produzierter Zutaten sowie eine detaillierte betriebswirtschaftliche Kalkulation mit Stellen- und Investitionsplan. „Sie können von uns jetzt Musteressenspläne verlangen, sie können jetzt Businesspläne verlangen“, so Bockhahn, doch „was wir Ihnen liefern, wird von überschaubarer Qualität sein“. Es gibt in der Verwaltung niemanden, der das kann, weil das bisher nicht benötigt wurde. Deshalb solle erst die Gesellschaft gegründet und die Leitung besetzt werden, um anschließend diese Fragen zu klären. „Das wird kein selbstherrlicher Akt der Verwaltung sein“, versprach der Senator eine Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft. Erst nach dem Grundsatzbeschluss gehe es um die Details, sprach sich Sybille Bachmann (Rostocker Bund) ebenfalls für die Beschlussvorlage aus. Nach langer Diskussion und namentlicher Abstimmung wurde die Beschlussvorlage mit einer knappen Mehrheit von 25 Ja- und 23 Nein-Stimmen angenommen.
5. März 2021 | Weiterlesen
Corona-Lockdown mit Öffnungsschritten verlängert
Der Corona-Lockdown wird um drei Wochen bis einschließlich 28. März 2021 verlängert, allerdings mit fünf Öffnungsschritten. Das gab Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) heute Abend nach der Bund-Länder-Konferenz mit den Ministerpräsidenten bekannt. Eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 muss für Öffnungen nicht mehr erreicht werden, es gilt jetzt ein Korridor zwischen 50 und 100. Einzelhandel, Außengastronomie und Kinos – fünf Öffnungsschritte Den ersten Öffnungsschritt gibt es in Mecklenburg-Vorpommern mit Frisören und Gartenmärkten bereits seit dieser Woche. Ab nächsten Montag (8. März) sollen Buchhandlungen dazukommen. Auch körpernahe Dienstleistungen, Sonnen- und Tattoo-Studios sowie Fahr- und Flugschulen dürfen wieder öffnen. Voraussetzung ist ein tagesaktueller Corona-Schnelltest. In Regionen mit einer Inzidenz unter 50 dürfen der Einzelhandel, Museen und Galerien unter Auflagen öffnen. Kontaktfreier Außensport ist hier für maximal zehn Personen ebenfalls wieder erlaubt. Nach aktuellem Stand wäre dies in Rostock sowie in den Kreisen Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische Seenplatte möglich. Welche Lockerungen genau vorgenommen werden, soll auf dem MV-Gipfel am Freitag besprochen werden. „In Öffnungsszenarien wurde bisher davon ausgegangen, dass Rostock gemeinsam mit dem Landkreis öffnen würde“, erklärte Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) kurz vorher auf der Bürgerschaftssitzung. Angesichts der aktuellen 7-Tage-Inzidenz (97,8) im Landkreis dürfte dies vorerst allerdings nicht möglich sein. Nur in Rostock zu öffnen, könnte jedoch einen starken Einkaufstourismus nach sich ziehen. In Kreisen mit einer Inzidenz zwischen 50 und 100 kann ab Montag mit Termin eingekauft werden (Click & Meet). Je 40 Quadratmeter Verkaufsfläche ist ein Kunde erlaubt. Keine Lockerungen gibt es bei einer Inzidenz über 100. Die bereits angekündigten Öffnungen soll es aber auch dort geben. Zur Sicherheit ist eine „Notbremse“ geplant: Steigt die Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über den Wert von 100, muss zu den Maßnahmen zurückgekehrt werden, die vor dem 8. März galten. Steigt die 7-Tage-Inzidenz nicht an, sind ab dem 22. März weitere Öffnungen möglich. Außengastronomie, Theater, Konzerthäuser und Kinos können dann wieder besucht werden – allerdings nur mit tagesaktuellem Schnelltest. Ab 5. April wären Veranstaltungen im Freien mit bis zu 50 Teilnehmern möglich. Tourismus Wie es mit dem Tourismus weitergeht, wird erst am 22. März entschieden. So soll vielleicht noch zu Ostern Urlaub im eigenen Bundesland möglich sein. Mehr private Kontakte Im privaten Umfeld dürfen sich künftig wieder zwei Haushalte mit maximal fünf Personen treffen. Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt. In Regionen mit einer 7-Tage-Inzidenz unter 35, zu denen auch Rostock gehört, dürfen sich drei Haushalte mit bis zu zehn Personen treffen. Kostenlose Corona-Schnell- und Selbsttest Ab nächster Woche soll jedem Bürger einmal wöchentlich ein kostenloser Schnelltest angeboten werden. Diese sollen in den Kommunen von geschultem Personal vorgenommen und bescheinigt werden. Details will Gesundheitsminister Harry Glawe morgen bekanntgeben. „Wir setzen aber vor allem auf die Selbsttests“, erklärt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Mit ihnen soll insbesondere der Kita- und Schulbetrieb besser abgesichert werden. Ab wann diese Tests verfügbar sind, steht allerdings noch nicht fest. Eine zentrale Beschaffungsplattform des Bundes soll erst im April starten. „Das kommt zu spät, aber es kommt wenigstens“, so Schwesig. Bis dahin müssen sich die Länder selbst behelfen. Zwei Millionen Tests will die Landesregierung kaufen. Bei Discountern sollen sie noch in dieser Woche erhältlich sein. [ad]Corona-Impfung beim Hausarzt Um das Impftempo zu erhöhen, dürfen ab Ende März/Anfang April auch Hausärzte flächendeckend die Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 verbreichen. Bislang ist dies nur in wenigen, ausgewählten Testregionen möglich, etwa in Nordwestmecklenburg. „Wir machen dort sehr gut Erfahrungen“, sagt Schwesig. Der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung soll künftig maximal ausgenutzt werden. Elektronische Kontaktnachverfolgung Eine elektronische Kontaktverfolgung soll bundeseinheitlich eingeführt werden. Auf welches System die Wahl fällt, steht noch nicht fest.
3. März 2021 | Weiterlesen