Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Let’s Clean Up Europe – Frühjahrsputz in Rostock
Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock unterstützt in diesem Jahr bereits zum dritten Mal die Aktion Let`s Clean Up Europe des Verbandes kommunaler Unternehmen, welcher die deutschlandweiten Frühjahrsputzaktionen bündelt. Dies ist jedoch keine neue Thematik für Rostock. Jedes Jahr im Frühjahr beteiligen sich nun schon seit 16 Jahren in bis zu zwölf Stadtteilen oftmals mehr als 200 engagierte Einwohnerinnen und Einwohner an den Aufräumaktionen. Alle Rostockerinnen und Rostocker sind aufgerufen, sich wieder an den Frühjahrsputzaktionen zu beteiligen. Die Aktionen werden von den Stadtteilmanagern, Vereinen, Ortsbeiräten und Ortsämtern vorbereitet. Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Bundesfreiwillige vom Amt für Umweltschutz und vom Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege leisten tatkräftige Hilfe. Die Rostocker Entsorgungsunternehmen Veolia Umweltservice Nord GmbH und die Stadtentsorgung Rostock GmbH unterstützen die Aktionen durch die Bereitstellung von Großcontainern für die Entsorgung der Abfälle sowie durch zusätzliche Reinigungsleistungen mittels Kehrmaschinen und Abfallsaugern. „Jede und jeder kann ihren und seinen Beitrag für mehr Ordnung und Sauberkeit in unserer Stadt leisten“, sagt Holger Matthäus, Senator für Bau und Umwelt. „Der Frühjahrsputz ist ein wichtiger Anlass, um die Einwohnerinnen und Einwohner zum Mitmachen zu aktivieren. Das gemeinsame Aufräumen macht deutlich, welche großen Auswirkungen die Vermüllung von Landschaften auf die Natur und die Lebensqualität hat“, betont der Umweltsenator. „Ich möchte mich schon jetzt bei allen Aktiven und Unterstützern der Frühjahrsputzaktionen für das hohe bürgerschaftliche Engagement bedanken“, so Senator Holger Matthäus. Let`s Clean Up Europe ist eine europaweite Initiative und möchte alle Aktiven, Kampagnen und Bündnisse gegen illegale Abfallentsorgung jährlich im Frühjahr vereinen. Die Vermüllung von Landschaften und Städten durch mutwillig oder achtlos weggeworfenen Abfall und Verpackungen, ist ein deutschland- und europaweites Problem. Ziel ist es, gemeinsam ein Zeichen dagegen zu setzen und für das Thema zu sensibilisieren. In ganz Europa werden wieder Abfallsammelaktionen gestartet. „Die Konzeption Ordnung und Sauberkeit der Hanse- und Universitätsstadt Rostock beinhaltet die Umsetzung weiterer Maßnahmen für eine Verbesserung von Ordnung und Sauberkeit in der Stadt“ erläutert Senator Holger Matthäus. Gemeinsam mit dem beauftragten Entsorger, der Stadtentsorgung Rostock GmbH, werden viele Maßnahmen umgesetzt, so zum Beispiel der Einsatz von Handreinigern, von Teams zur Fugengrünbeseitigung und der ganzjährige Einsatz des Radwegewarts. [ad]Termine von Frühjahrsputzaktionen 2019 in Rostock: (Stand: 19. März 2019) Schmarl-Dorf: 9. März 2019, 9 bis 13 Uhr Lichtenhagen: 30. März 2019, 9 bis 13 Uhr Rostocker Heide: 30. März 2019, 10 bis 13 Uhr Brinckmanshöhe: 6. April 2019, 10 bis 12 Uhr Barnstorfer Wald: 6. April 2019, 10 bis 13 Uhr Dierkow/Toitenwinkel: 8. bis 13. April 2019 Evershagen: 12. April 2019, 15 bis 17 Uhr Markgrafenheide: 13. April 2019, 9 bis 11 Uhr östliche Altstadt: 13. April 2019, 10 bis 13 Uhr Schmarl: 26. April 2019, 14 bis 17 Uhr Groß Klein: 27. April 2019, 10 bis 13 Uhr Weitere Informationen: www.letscleanupeurope.de www.rostock.de/umweltamt Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
28. März 2019 | Weiterlesen
Bio-Fairtrade-Kaffee für das Klinikum Südstadt Rostock
„Als Eigenbetrieb der Hanse- und Universitätsstadt haben wir es als Klinikum Südstadt Rostock geschafft, unseren gesamten Kaffeebedarf auf BIO-Fairtrade-Kaffee umzustellen“, so Jürgen Meyer, Leiter der Material- und Versorgungswirtschaft des Klinikums. Rostock ist seit 2011 Fairtrade-Stadt. Laut Beschluss der Bürgerschaft vom 7. März 2018 war es das Ziel, damit verbundene Maßnahmen auf die Eigenbetriebe und kommunalen Unternehmen der Stadt auszudehnen, mit Erfolg, wie das Beispiel Klinikum Südstadt zeigt. Im Jahr kauft das Klinikum rund zwei Tonnen Kaffee ein. „Nun haben wir durch unsere Nachfrage bei unserem Händler sogar ein Umdenken bewirkt. Der Lieferant, die Fa. Jacobs, hat durch unsere Anfrage den BIO-Fairtrade-Kaffee erst in sein Sortiment aufgenommen. Dabei waren die Verhandlungen über ein preislich akzeptables Angebot nicht ganz einfach. Aber nun sind wir im Geschäft“, erklärt Felix Viergutz, Leiter der Klinikküche. „Hierdurch kommen unsere Patientinnen und Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Genuss eines hochwertigen BIO-Fairtrade-Kaffees zu fairen Konditionen für die Kaffeeanbauer.“ Die Kooperation zwischen dem Klinikum Südstadt Rostock und der Fa. Jacobs-Kaffee besteht seit etwa 30 Jahren. Nun erfährt sie einen neuen, qualitativen Sprung, was beide Seiten sehr freut. Zudem hat das Klinikum den Einkauf auch bei weiteren Produkten umgestellt. Das Klinikum Südstadt Rostock möchte mit seiner Initiative Beispiel gebend für andere kommunale Unternehmen in der Stadt sein. Elisabeth Möser, Projektkoordinatorin „Fairtrade-Stadt Rostock“: „Ich bin vom Engagement des Klinikums Südstadt Rostock begeistert. Das Klinikum hat erreicht, dass das Traditionsunternehmen Jacobs erstmalig einen biologisch angebauten und fair gehandelten Kaffee in sein Sortiment aufgenommen hat.“ Die Projektkoordinatorin begleitet und berät seit einem Jahr das Klinikum und andere städtischen Unternehmen bei der Umstellung auf nachhaltige Produkte und betont: „Das ist eine tolle Leistung mit Vorbildfunktion.“ [ad]Zusätzlich zum Fairtrade-Kaffeeangebot setzt das Klinikum zunehmend auf die Verwendung regionaler Produkte in der Klinikküche. „Neben dem BIO-Fairtrade-Kaffee konnten wir weitere Produkte wie Kakao und Schokoladentäfelchen mit in die Versorgung aufnehmen. Wichtig sind uns regionale und saisonale Produkte für die Versorgung unserer Patientinnen, Patienten und Beschäftigten. Einzigartig dabei ist, dass in der Küche im Klinikum jeden Tag das Essen frisch zubereitet wird“, so Felix Viergutz. Das Klinikum hat sich bewusst dazu entschieden, weiterhin eine Frischeküche zu betreiben, obwohl sich der Markt immer weiter hin zu Cook-and-Chill bewegt. „Wir gehen diesen Weg einer eigenen, täglich gekochten Essensversorgung weiter“, fasst der Küchenleiter zusammen. Eine frische und gesunde Ernährung ist im Genesungsprozess ein wichtiger Baustein. Sie sorgt dafür, dass der Körper mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird. „Durch die Optimierung der Rezepte, der eingesetzten Rohstoffe sowie die nachhaltige Beratung durch unsere Diätassistentinnen können wir eine auf Patienten abgestimmte Kost anbieten“, ergänzt Viergutz. Im Bereich der Mitarbeiterversorgung steht zusätzlich täglich eine Salat-Frische-Bar zur Verfügung. Dieses Angebot wird abgerundet durch verschiedene Aktionswochen und Thementage, die weitere kulinarische Höhepunkte setzen. „Ich freue mich über die Initiative unserer Hanse- und Universitätsstadt, der wir uns mit der Umstellung unserer Produkte in der Essens- und Getränkeversorgung unserer Patientinnen, Patienten und Mitarbeiter sehr gern angeschlossen haben“, so Steffen Vollrath, Verwaltungsdirektor des Klinikums Südstadt Rostock. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle, Foto: Klinikum Südstadt Rostock
27. März 2019 | Weiterlesen
Entschärfung der Bombe am Rosengarten - Infos & Checklisten
Die Bombe ist entschärft, alle Sperrungen sind wieder aufgehoben. Auf einer Baustelle in der August-Bebel-Straße wurde Munition aus dem 2. Weltkrieg gefunden. Zur Entschärfung wurde für Mittwoch, 27. März 2019, ein Evakuierungsbereich im Umkreis von bis zu 1.000 Metern festgelegt (siehe Karte). Eine Einfahrt wird nur noch bis 7.30 Uhr möglich sein. Das Evakuierungsgebiet muss bis 8 Uhr verlassen werden. Wie lange dauert die Evakuierung? Nach vollständiger Evakuierung beginnt die Räumung der Munition. Die Dauer kann derzeit noch nicht vorherbestimmt werden. Gibt es eine Notunterkunft? Ab 7 Uhr steht mit der Stadthalle Rostock, Südring 90, eine Notunterkunft zur Verfügung. Straßenverkehr Die Ost-West-Verkehrsverbindung Am Strande/ Warnowufer (L 22) bleibt ebenso befahrbar wie der Abzweig in südliche Richtung über Am Kanonsberg/ Am Vögenteich/ Südring und die Zufahrt vom Goetheplatz zum Hauptbahnhof. Die Zufahrt vom Weißen Kreuz in Richtung Steintor ist ebenso gesperrt wie die August-Bebel-Straße/Ernst-Barlach-Straße. Es wird empfohlen, die Rostocker Innenstadt nach Möglichkeit weit zu umfahren (A 20 und B 105/Warnowtunnel). Verkehrssituation live unter: http://www.verkehrslage-mv.de/vlz.html Öffentlicher Verkehr Auch Straßenbahnen und Busse werden ab ca. 7.30 Uhr nicht mehr in das Gebiet einfahren können. Veränderungen betreffen alle Rostocker Straßenbahnlinien, aber auch die Buslinien 22, 23 und Buslinien der Fa. rebus. Der Eisenbahnverkehr wird nicht betroffen sein. Informationen: https://www.rsag-online.de/fahrplan/verkehrsmeldungen/bombenentschaerfung-27032019/ Krankentransporte Krankentransporte können beim Brandschutz- und Rettungsamt unter der speziell eingerichteten Rufnummer 0381 44075180 angefordert werden. Anmeldungen w.m. bitte bis heute (Dienstag) um 16 Uhr. Schulen Schülerinnen und Schüler der drei nachfolgend aufgeführten und von der Evakuierung betroffenen Standorte haben am Mittwoch schulfrei. Folgende Betreuungsangebote bestehen: Für Schülerinnen und Schüler der St.-Georg-Schule > im Innerstädtischen Gymnasium, Goetheplatz 5/6, der Schule am Alten Markt > in der Sporthalle an der Petrischanze, der Jenaplanschule am Standort Lindenstraße > Jenaplanschule am Standort Blücherstraße. Schülerbeförderung: Der Frühabholung der Schülerinnen und Schüler, die im Sperrgebiet wohnen, erfolgt bis spätestens 7.30 Uhr. Die Rückbeförderung am Nachmittag sollte zeitlich wie geplant stattfinden. Kindertagesstätten Die Kindertagesstätten im betroffenen Bereich bleiben am Mittwoch zunächst geschlossen. Nach Beendigung der Evakuierung entscheiden die Träger über eine mögliche Wideraufnahme des Betriebes. Alten- und Pflegeheime Die Evakuierungsmaßnahmen für Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen werden individuell zwischen den Heimleitungen und dem Brandschutz- und Rettungsamt abgestimmt. [ad]Checkliste für Betroffene Vor dem Verlassen der Wohnung: Wasserhähne schließen Gas- und Elektroherde abstellen, ggf. Gas, Wasser und Strom abstellen Fenster und Türen schließen (im unmittelbar anliegenden Bereich ggf. Fenster angekippt lassen) Unterbringung des Haustiers organisieren ggf. Auto an einem sicheren Ort abstellen (gilt für die anliegenden Bereiche in der August-Bebel-Straße, Wallstraße und Hermannstraße) Kommunikation: Sind Familienangehörige und Freunde benachrichtigt, dass ich nicht in der Wohnung bin? Wissen meine Nachbarn von der Evakuierung? Benötigen Ältere oder Kranke Hilfe? Verpflegung: ein bis zwei Liter Wasser pro Person einplanen (Restaurants und Geschäfte außerhalb des Evakuierungsgebiets haben wie üblich geöffnet) Versorgung für mehrere Stunden (wahlweise genug Geld oder eine Geldkarte dabei haben) bei Babys und Kleinkinder entsprechende Nahrung, Windeln, Spielzeug, weitere Hygieneartikel ggf. notwendige Medikamente Papiere: Personalausweis Geldkarte sowie Bargeld Sonstiges: Ladekabel und/oder Akku für das Mobiltelefon Informationsmöglichkeiten Informationskanäle der Medien Twitter-Zugang der Polizei Rostock unter https://twitter.com/Polizei_Rostock HRO!-App (Download unter www.biwapp-plus.de/hro) Bürgertelefon unter Tel. 0381 4916-2829 Evakuierung: Allgemeinverfügung und Hinweise für Behörden und Einrichtungen, zur ärztlichen und Fernwärme-Versorgung Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski hat heute als 1. Stellvertreter des Oberbürgermeisters eine Allgemeinverfügung anlässlich der Entschärfung der Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg am Mittwoch, 27. März 2019, im Bereich des „Rosengartens“ in Rostock-Stadtmitte erlassen. Das Dokument ist die Rechtsgrundlage für die für morgen geplante Evakuierung. Es definiert den Sperrbereich und die Sperrzeiten. Behörden und Einrichtungen, Hotels und Pensionen werden gebeten, die Räumung bis 7.30 Uhr unter Tel. 0381 4916-3850 der Polizei gegenüber zu bestätigen. Hilfe bedürftige Personen können unter Tel. 0381 44075180 ihre Verbringung zur Notunterkunft erbitten. In der Allgemeinverfügung wird klargestellt, dass bei Nichtbeachtung des verfügten Betretungs- und Aufenthaltsverbotes die Durchsetzung mittels unmittelbaren Zwanges angedroht wird. Zutritt zum Sperrgebiet haben nur die an der Evakuierung und Entschärfung beteiligten Personen sowie Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in Absprache mit der Einsatzleitung sowie von der Einsatzleitung beauftragter Personen. Darüber hinaus wurde während der heutigen Führungsstabssitzung festgelegt, dass im Notfall und als Ersatz für geschlossene Arztpraxen medizinische Hilfe über die Leitstelle des Brandschutz- und Rettungsamtes unter Tel. 112 vermittelt wird. In dem von der Evakuierung betroffenen Bereich wird ab etwa 7.30 Uhr das Fernwärmenetz temporär drucklos gemacht. Darauf weisen die Stadtwerke Rostock hin. Fred Tribanek vom Munitionsbergungsdienst vor der Entschärfung der Bombe in Rostock: Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
26. März 2019 | Weiterlesen
AfD-Demo gegen Moscheebau und Gegendemo in Reutershagen
Knapp 1000 Menschen zogen heute unter dem Motto „Interreligiöse Solidarität“ vom Holbeinplatz durch das Komponistenviertel in Richtung Markt Reutershagen. Hier hatten sich etwa 250 Menschen versammelt, um gegen einen Moscheebau in Rostock zu demonstrieren. Anlass waren Berichte über die Planung eines Moscheebaus auf einer Grünfläche am Holbeinplatz. „Wir wollen keine Moschee in Rostock,“ rief Steffen Reinicke von der AfD, die zu der Kundgebung mobilisiert hatte, und vor Ort Unterschriften für einen entsprechenden Bürgerentscheid sammelte. Sie sei sinnlos, denn Flüchtlinge würden sowieso das Land wieder verlassen. „Eine Moschee symbolisiert die Landnahme einer fremden, aggressiven Religion.“ Außerdem könne man überall beten, „wenn es ganz dringend ist, sogar auf einem Scheißhaus“, redet der AfD-Sprecher gegen eine befürchtete Islamisierung Rostocks an. Die kann Maher Fakhouri hingegen nicht erkennen und wirft der AfD vor, „Angst und Hass zu schüren auf dem Rücken von Flüchtlingen und Muslime.“ Seit 1985 lebt der Muslim in Rostock und ist Vorsteher der hiesigen islamischen Gemeinde. Seit 21 Jahren nutzt der Islamische Bund eine Baracke in der Südstadt als Moschee und lädt hier regelmäßig zum Tag der offenen Tür ein. Fast genauso lange engagiert sich Fakhouri im interreligiösen Arbeitskreis, dessen Vertreter auf der Gegendemonstration des Bündnisses „Rostock nazifrei“ Hand in Hand zusammenstanden (der jüdische Vertreter hatte krankheitsbedingt abgesagt). Der jetzige Gebetsraum sei absolut unwürdig. Im Winter ist er zu kalt und für weit über hundert Menschen auch viel zu klein, erläutert Pastor Tilman Jeremias. „Der Islamische Bund ist momentan nicht in der Lage das Projekt Moscheeneubau weiterzuführen. Die Gemeinde bekommt kein Geld aus Saudi-Arabien. Sie ist auf Spenden angewiesen und deshalb ist der Pachtzins, den die Stadt verlangt, momentan für sie nicht leistbar.“ Für den interreligiösen Arbeitskreis fordert der Bischof öffentlich die Stadt auf, den Pachtzins zu senken, damit die islamische Gemeinde bauen kann. Unter die Gegendemonstration hatte sich auch Michael Stürzenberger gemischt und geriet mit ihnen aneinander, als der ehemalige Bundesvorsitzende der inzwischen aufgelösten rechtspopulistischen Kleinpartei „Die Freiheit“ erkannt wurde. Später – nach dem AfD-Umzug um ein paar Reutershäger Häuser – war er der Hauptredner, dessen Beitrag von den Gegendemonstranten lautstark mit Rufen wie „Ganz Rostock hasst die AfD“ begleitet wurde. „Jeder konnte sein Recht auf Versammlungsfreiheit wahrnehmen“, lautete am Ende das Fazit der Polizei. Mit 600 Einsatzkräften aus Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg war sie im Einsatz und hatte zuvor und während der Demonstrationen Halteverbote und Vollsperrungen angeordnet.
26. März 2019 | Weiterlesen
Hansa Rostock und der Karlsruher SC trennen sich 1:1
Hansa Rostock trennt sich auswärts vom Karlsruher SC mit 1:1 (0:1). David Pisot brachte den KSC nach einer Ecke in der 22. Minute in Führung, Lukas Scherff gelang ebenfalls nach einer Ecke in der 61. Minute der Ausgleich. Mit 42 Punkten verbessert sich Rostock vor den Sonntagsspielen des 30. Spieltags auf den 6. Tabellenplatz. Die 13.498 Zuschauer, darunter etwa 1.000 Hansa-Anhänger, im Wildparkstadion Karlsruhe sehen eine gegenüber dem Remis gegen Halle auf zwei Positionen veränderte Rostocker Startelf. Guillaume Cros und Marcel Hilßner ersetzen Julian Riedel (gelbgesperrt) und Cebio Soukou (Nationalmannschaft, Benin). Knapp neun Minuten sind gespielt, als Marvin Pourié im Rostocker Strafraum zu Boden geht, doch der Unparteiische Lasse Koslowski winkt gleich ab, einen Elfmeter gibt es nicht. Im direkten Gegenzug flankt Merveille Biankadi von rechts, Lukas Scherff erwischt den Ball am langen Pfosten jedoch nicht richtig. Nach einem Freistoß landet die Kugel bei Pourié, der nur knapp am rechten Pfosten vorbeischießt (17. Minute). Eine Zeigerumdrehung später ist es Anton Fink, der aus spitzem Winkel zum Abschluss kommt. Hansa-Keeper Ioannis Gelios hält die Kugel jedoch sicher. Der KSC dominiert in dieser Phase die Partie und so kommt es, wie es kommen muss: Nach einer Wanitzek-Ecke steigt David Pisot am kurzen Pfosten auf und köpft zur 1:0-Führung ein (22. Minute). Nach einem Ballverlust der Rostocker wird Pourié mit einem Steilpass geschickt, scheitert im direkten Duell jedoch an Gelios (22. Minute). Auf der Gegenseite kommt Biankadi nach einem schnellen Konter der Rostocker im Strafraum zum Abschluss, KSC-Schlussmann Benjamin Uphoff ist aber noch mit der Hand am Ball (44. Minute). So geht es mit dem Stand von 1:0 in die Halbzeitpause. Hansa-Trainer Jens Härtel reagiert, startet mit Amaury Bischoff (für Cros) in den zweiten Durchgang und stellt auf eine Dreierkette um. Ein Rückpass von der Grundlinie landet über Hüsing bei Biankadi, der aus Nahdistanz an Uphoff scheitert. Auf der Gegenseite muss Gelios nach einem Steilpass auf Pourié weit aus seinen Kasten eilen. Der Karlsruher kommt vor dem Strafraum zu Fall, der Hansa-Keeper sieht gelb (56./57. Minute) In der 61. Minute verlängert Tanju Öztürk am kurzen Pfosten per Kopf eine Bischoff-Ecke. Lukas Scherff vollendet freistehend aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich. Kurz darauf streicht ein abgefälschter Schuss von Öztürk nur hauchdünn am rechten Pfosten vorbei (67. Minute). Hansa ist nach in dieser Phase klar spielbestimmend. Ein Versuch von Biankadi geht ebenso wie ein Distanzschuss von Ahlschwede übers Gehäuse (75./77. Minute). Auf der Gegenseite wird ein Schuss von Wanitzek geblockt, bevor Gelios gegen Fink zur Stelle ist (80. Minute). [ad]So bleibt es nach drei Minuten Nachspielzeit bei einem insgesamt gerechten 1:1. Weiter geht es für die Hansa-Kogge am nächsten Samstag, wenn der FSV Zwickau im Ostseestadion zu Gast ist. Tore: 1:0 David Pisot (22. Minute) 1:1 Lukas Scherff (61. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Ioannis Gelios (Torwart) Maximilian Ahlschwede, Oliver Hüsing, Nico Rieble, Guillaume Cros (Amaury Bischoff, ab 46. Minute) Stefan Wannenwetsch, Tanju Öztürk Mirnes Pepic, Merveille Biankadi (Jonas Hildebrandt, ab 90. Minute), Lukas Scherff Marcel Hilßner (Del-Angelo Williams, ab 64. Minute)
23. März 2019 | Weiterlesen
Neue Bürogebäude auf dem Werftdreieck
Die Skyline an Rostocks Warnowufer in Höhe Werftdreieck wird sich weiter verändern. Nördlich von BSH, Suzlon und Neptun Shipdesign soll sich ein neues Bürogebäude an der Kaikante einreihen. Bereits zum zweiten Mal legte Architekt Ingo Lütkemeyer von der Bremer IBUS Architektengesellschaft dem Planungs- und Gestaltungsbeirat die Entwürfe für das Projekt „Neptun Kai“ vor. Dort, wo jetzt Autos parken, soll ein Ensemble aus drei bis zu 18,50 Meter hohen Gebäuden errichtet werden. Moderne Büroräume sollen darin untergebracht sein, die so flexibel sind, dass unterschiedliche Arbeitsnutzungen innerhalb der Geschosse auf 100 bis 2000 qm möglich sind. Die beiden westlichen Häuser sind zur Kurt-Dunkelmann-Straße hin miteinander verbunden und umschließen einen Hof, der eine hohe Aufenthaltsqualität erhalten soll, erläuterte der Architekt bereits bei der ersten Vorstellung des Projektes. Der Platz zwischen dem östlichen Gebäude soll als Lieferzone dienen. An der Grundstücksgrenze verläuft unterirdisch der Kayenmühlengraben. Hier will die Stadt eine Grünfläche entwickeln mit einem Weg, der den Holbeinplatz mit dem Warnowufer an dieser Stelle verbindet. Noch zu bearbeiten ist die Frage, wie die Fassade der Gebäude aussehen soll. Lütkemeyer möchte das Robuste des historischen Industriestandortes mit Sicht- und Fassadenbeton aufgreifen und der Wassernähe mit metallischem Material gerecht werden. „Das wirkt zu clean“, gibt Stadtplaner James Miller Stevens zu bedenken. Die Beiratsmitglieder sind sich einig, dass eine eindeutige Varianz der wasserseitigen Gebäudeköpfe stärker herausgebildet werden müsse, damit das Ensemble nicht zu massig wirke. Erschwerend für die Einordnung des Bauvorhabens in das Umfeld wirke sich das Fehlen eines Rahmenplanes aus. „Die Stadt braucht einen Masterplan für diesen Bereich“, unterstreicht Garten- und Landschaftsarchitektin Barbara Hutte wiederholt eine Anregung des Planungs- und Gestaltungsbeirats. Dieser solle Leitplanken für den Städtebau, Freiraum, Nutzung und Verkehr festlegen. „Wie kommt man zu einer Abwägung der verschiedenen bestehenden Tendenzen? Das ist nicht nur eine planerische, sondern auch eine politische Frage“, begründet Architekt und Stadtplaner Cyrus Zahiri angesichts der vielfältigen Strukturen, Höhen und Nutzungen. Seit einigen Jahren wird an dem traditionsreichen Industriestandort nicht nur Gewerbe, sondern auch Wohnungsbau entwickelt. [ad]Hilfreich wäre so ein Masterplan auch bei einem weiteren Projekt, mit dem sich das beratende Gremium befasste. An der Werftstraße/Ecke Schonenfahrerstraße soll ein weiterer Gewerbe- und Büroneubau entstehen. Die derzeitige Bebauung auf dem Grundstück soll dafür fast komplett abgerissen werden und – in Anlehnung an das Nachbargrundstück – relativ massiv bebaut werden. Der Architekt stellt sich hier eine turmartige Bebauung mit bis zu sieben Geschossen vor. Um eine Tiefgründung zu vermeiden, soll auf eine Tiefgarage verzichtet werden und stattdessen die Fahrzeuge in ein oder zwei Parkgeschossen im hinteren Bereich geparkt werden. Dem Planungs- und Gestaltungsbeirat geht das jedoch zu weit, er empfiehlt einen Neueinstieg in das Projekt.
23. März 2019 | Weiterlesen
Petridamm wird ab Montag zur Baustelle
Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock führt gemeinsam mit dem Warnow- Wasser- und Abwasserverband (WWAV) und der Nordwasser GmbH ab Montag (25. März 2019) umfangreiche Straßen- und Kanalsanierungsarbeiten im Petridamm und Dierkower Damm (zwischen dem Knotenpunkt L22/ Verbindungsweg/ Petridamm und Anbindung Kadammsweg) durch. Dies teilt das Amt für Verkehrsanlagen mit. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Juni 2020 andauern. Zur Reduzierung des Verkehrs im Baubereich ist eine großräumige Umleitung vorgesehen. Über die gesamte Bauzeit erfolgt eine einseitige Befahrung aus Richtung Dierkow/Gehlsdorf zur L22. Der Verkehr in der Gegenrichtung in Richtung Dierkow/Gehlsdorf ist gesperrt und nutzt die Umleitungsausschilderung über die Dierkower Allee. Der Petridamm und der Dierkower Damm sind Bestandteile des Hauptstraßennetzes der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und erschließen die Gewerbegebiete Petridamm und Osthafen. In erster Linie werden die Ortsteile Gehlsdorf und Krummendorf aber auch Dierkow und Toitenwinkel sowohl mit dem Stadtzentrum als auch mit dem überörtlichen Straßennetz verbunden. Der auszubauende Straßenabschnitt ist Bestandteil des Radwegenetzes der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und stellt eine wichtige Verbindung zum geplanten Radschnellweg sowie zur möglichen Querung der Warnow über die Petribrücke dar. Durch den grundhaften Ausbau der Verkehrsanlage und die Neuordnung der Nutzungen wird die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen – und teilnehmer gewährleistet. Sowohl der bauliche Zustand als auch die Gestaltung des Verkehrsraumes entspricht nicht mehr den heutigen Nutzungsanforderungen bzw. dem Stand der Technik. Eine durchgehende sichere Führung der Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer ist derzeit nicht vorhanden. An der nördlichen Fahrbahnseite ist Längsparken unter Mitbenutzung des Gehweges gestattet. Die bituminöse Fahrbahn im geplanten Ausbaubereich wird geprägt von Rissen, Spurrinnen sowie intensiven Verwerfungen. Auch angrenzende Gehwege sind baulich in einem schlechten, nicht verkehrssicheren Zustand. Zukünftig wird mit der Anordnung von zwei 1,85 Meter breiten Radfahrstreifen und gemeinsamen Geh- und Radwegen die sichere Führung der Radfahrerinnen und Radfahrer gewährleistet. Die Fußgängerinnen und Fußgänger werden auf beidseitigen Gehwegen mit einer Breite von 2,50 Meter einschließlich eines Sicherheitsstreifens bis zum Anschluss an den vorhandenen Gehweg am Knotenpunkt Rövershäger Chaussee geführt. Die Fahrstreifenbreite für den Kfz-Verkehr beträgt durchgängig 3,25 Meter. Nach derzeitiger Zeitplanung soll die von dem Amt für Verkehrsanlagen und dem WWAV/ der Nordwasser GmbH durchgeführte Baumaßnahme voraussichtlich Ende Juni 2020 abgeschlossen werden. Folgende Ausführungszeiten sind vorgesehen: Einrichten der Verkehrssicherung/halbseitige Sperrung/Ausschilderung der Umleitungsstrecke März 2019 Leitungsverlegung (Versorger) südliche Straßenhälfte von März 2019 bis Mai 2019 Kanalbau (Nordwasser GmbH) südliche Straßenhälfte von April 2019 bis November 2019 Straßenbau (AfV) südliche Straßenhälfte von März 2019 bis Dezember 2019 sowie nördliche Straßenhälfte von Januar 2020 bis voraussichtlich Juni 2020 [ad]Die Bauarbeiten erfolgen unter einer abschnittsweisen halbseitigen Sperrung der Fahrbahn. Weiterhin ist eine großräumige Umleitung vorgesehen: Führung des Verkehrs in Richtung Zentrum aus Dierkow bzw. Gehlsdorf über Dierkower Damm/Petridamm Führung des Verkehrs aus Richtung Zentrum bzw. von A19 nach Dierkow/Gehlsdorf mit Hinweis auf Baustelle und Ausweisung der Umfahrung über die Dierkower Allee/Toitenwinkler Allee Die Grundstücke der Anliegerinnen und Anlieger werden während der Bauzeit eingeschränkt erreichbar sein. Hierzu werden regelmäßige Abstimmungen vor Ort geführt. Zu Beginn der Baumaßnahme werden erforderlichen Umlegungsarbeiten von Fernwärme-, Gas-, Strom- und Telekommunikationsleitungen von den Versorgungsträgern durchgeführt. Im Anschluss wird unter Regie der Nordwasser GmbH auf einer Strecke von 350 Meter in offener Bauweise ein ca. 100-jähriger Regenwasserkanal ausgetauscht. Außerdem wird eine weitere Regenwasserhaltung im Inliner-Verfahren saniert sowie eine Trinkwasserleitung erneuert. Die Verkehrsanlagen werden auf einer Länge von rund 480 Meter grundhaft erneuert. Der neue Straßenaufbau wird auf die schwierigen Baugrundverhältnisse abgestellt. Die mit dem Amt für Umweltschutz abgestimmten Baugrunderkundungen zeigten in eingegrenzten Baustellenbereichen belastete Bodenschichten auf. Das betreffende Baugelände wird zusätzlich abgegrenzt, besondere Arbeitsschutzmaßnahmen werden getroffen. Die Arbeiten im belasteten Bereich überwacht ein Fachkoordinator für Sicherheitstechnik gesondert. Die vorhandene Entwässerung (Straßenabläufe) wird entsprechend der neuen Bordlinie angepasst, Gehwege und die Radwegeführungen werden geändert. Für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer wird die Querung der Gleistrasse in Richtung Knoten Petridamm verschoben und die Lichtsignalanlage am Knoten neu errichtet. Weiterhin wird die Straßenbeleuchtung erneuert. Das Gesamtprojekt umfasst eine Investition von rund 3,5 Millionen Euro – rund zwei Millionen Euro für den Straßenbau, rund 1,5 Millionen Euro für den Kanalbau. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
22. März 2019 | Weiterlesen
„Experiment Zukunft“ ab Samstag in der Kunsthalle
Das „Experiment Zukunft“ gilt als eines der ambitioniertesten Projekte zum 600. Jubiläum der Universität Rostock. Mit 18 Kunstprojekten, einem AStA-Zukunftscampus sowie einem umfangreichen Workshop-, Performance- und Diskursprogramm ist „Experiment Zukunft“ die erste große Art & Science-Ausstellung in Norddeutschland. Die Schau wird am Sonnabend, dem 23. März 2019, um 18:00 Uhr im Beisein von Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Mathias Brodkorb eröffnet und läuft bis zum 5. Mai. „Experiment Zukunft“ bringt Künstler, Wissenschaftler, Studierende sowie Bürger zusammen, um gemeinsam in wahrscheinliche, mögliche und fiktionale Zukünfte zu blicken. „Wir freuen uns, dass unser erstes großes Projekt zum Universitätsjubiläum nach langer und intensiver Vorbereitungszeit startet und sind sehr gespannt auf die Reaktionen“, sagte Universitätsrektor Professor Wolfgang Schareck. „In der Ausstellung werden die Besucherinnen und Besucher ermuntert, sich kontrovers und interaktiv mit den elementaren Zukunftsfragen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Wer sich darauf einlässt, kann spannende Diskussionen erleben und viel Neues erfahren. Der Kuratorin Dr. Susanne Jaschko ist in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle eine bislang einzigartige Verknüpfung von Wissenschaft, Kunst und Zukunftsräumen gelungen, die die Zuschauer herausfordern und hoffentlich auch begeistern wird“, so der Rektor. Die Zukunft als Experiment? Kochen wir zuhause demnächst mit solarem Wasserstoff? Stichwort Genetic Engineering – werden wir künftig Daten nicht digital, sondern im Erbgut von Organismen speichern? Wie wäre es, wenn wir in Zukunft neue Freunde und Partner nur über ihren Körperduft und gemeinsame Duftpräferenzen fänden? Welche Sinnesorgane könnten Meerestiere entwickeln, um den Klimawandel und die Meeresverschmutzung zu überleben? Werden wir in ferner Zukunft von einer künstlichen Intelligenz regiert? Dies sind nur einige der Fragen, die die ausgestellten Projekte aufwerfen und damit ethische und gesellschaftliche Normen sowie ökologische Modelle auf den Prüfstand stellen. „Wir assoziieren mit dem Wort Experiment einen offenen Ausgang – etwas nur bedingt in seinem Resultat Bestimmbares, vielleicht auch etwas Spannendes, neugierig Machendes. Doch wollen wir tatsächlich, dass die Zukunft ein Experiment ist?“, fragt die Kuratorin Dr. Susanne Jaschko, eine international erfahrene Expertin für zeitgenössische Kunst, digitale Kultur und Art & Science. „Die Ausstellung richtet diese Frage an seine Besucher in der Form von künstlerischen Projekten, die mithilfe von wissenschaftlichen Methoden, in Referenz zu wissenschaftlicher Erkenntnis oder in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern entstanden sind oder während der Ausstellung weitergeführt werden. So unterschiedlich beide Disziplinen Kunst und Wissenschaft auf den ersten Blick sind, so vereint sie das Experimentieren, Beobachten und Erkunden sowie ein originäres Interesse an einer Auseinandersetzung mit der Welt im Großen und im Kleinen“, so Jaschko. In diesem Sinne ist „Experiment Zukunft“ mehr als nur eine Ausstellung. Das ambitionierte Projekt lädt alle ein, gemeinsam zu denken, zu reden, zu riechen, zu fühlen, zu hören, zu experimentieren und zu gestalten. Jedes der 18 Wissenschaftskunstprojekte eröffnet einen Ein- und Ausblick in ein eigenes Universum, das unsere Zukunft entscheidend beeinflusst. Besucher können in interdisziplinären Workshops Zukunftstechniken wie Digitales Calligraffiti oder die Heimanalyse von Mikroplastik in Lebensmitteln erlernen. Im Rahmen des Diskursprogramms können Bürger an Themenabenden wie „Die Zukunft des Alterns“, „Energien für die Zukunft“ oder „Hybride Zukunft – Hybrider Mensch“ Forscher der Universität Rostock und Künstler nach ihren Untersuchungen, Prognosen und Vorstellungen von der Zukunft befragen und mit ihnen diskutieren. Im Ganzen kann so ein vielschichtiges, erweitertes und komplexes Bild von dem, was wir wissen und dem, was sein könnte, entstehen. [ad]Wie werden wir in Zukunft studieren? Im AStA-Zukunftscampus haben sich zudem Studierende mit der Fragestellung auseinandergesetzt, wie junge Menschen in 50 oder 100 Jahren studieren werden. Dafür hat der wissenschaftliche Nachwuchs mit drei Schiffscontainern an das „Experiment Zukunft“ angedockt. „Mehr als 13.000 junge Frauen und Männer studieren und leben in Rostock. Sie sind identitätsstiftend für eine weltoffene, tolerante und spannende Stadt. Da geht es auch um die Frage, wie können wir unsere Stadt als Studienort noch attraktiver und fit für die Herausforderungen der Zukunft machen“, betonte Kunsthallenleiter Jörg-Uwe Neumann, der das Projekt gemeinsam mit dem AStA initiiert hat. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) als Vertretung der Studierendenschaft hat Vorstellungen und auch explizite Fragestellungen entwickelt, wie das studentische Leben in einigen Jahrzehnten in Rostock aussehen könnte und zum Mitmachen aufgerufen. „Wir wollen in mehreren Gedankenspielen einer ungefähren Vision, vielleicht Utopie, auf den Grund gehen“, so die beiden AStA-Projektleiter Johanna Treppmann und David Willer. „Was passiert, wenn die Mietpreise immer weiter ansteigen? Wie kann das Wohnheim der Zukunft aussehen? Wie wird sich die Uni verändern? Werden Räume in der Lehre bald überflüssig, weil per Videokonferenz und Lehre-on-Demand studiert wird? Und was passiert außerhalb der Hörsäle? Was isst der Studierende der Zukunft in der Mensa oder Molekularküche? Wie könnte das städtische Kulturangebot aussehen, das sich Studierende für die Zukunft wünschen?“ Studierende haben in kreativen Einsendungen die Uni, den Campus und die Mensa neu gedacht und entworfen. Diese Überlegungen sollen bis zum 27. April im Containeranbau vor der Kunsthalle präsentiert und diskutiert werden. Unterstützt wird der AStA-Zukunftscampus von der Landeskampagne „Studieren mit Meerwert“ und vom Jubiläumsbüro der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. „Experiment Zukunft“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Rostock mit der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und der Kunsthalle Rostock im Rahmen des Doppeljubiläums. Im vergangenen Jahr hat Rostock das 800. Stadtjubiläum gefeiert. In diesen Jubiläumsreigen fügt sich auch die Kunsthalle ein, die vor 50 Jahren eröffnet worden ist. Die Ausstellung läuft bis zum 5. Mai. Auf der Internetseite experimentzukunft.de wird ausführlich über die Ausstellung, die einzelnen Projekte, Veranstaltungen und Workshops informiert. Quelle: Universität Rostock, Fotos: Joachim Kloock
22. März 2019 | Weiterlesen
Straßenbahnvollsperrung zum Hauptbahnhof im Sommer 2020
Wer in den Sommerferien 2020 mit der Straßenbahn zum Hauptbahnhof möchte, muss in den Schienenersatzverkehr umsteigen. Denn die Rostocker Straßenbahn AG plant auf der Strecke zwischen Steintorkreuzung und Hauptbahnhof eine Gleiserneuerung und den Bau von zwei neuen Haltestellen. Die Straßenbahnstrecke wird dann voraussichtlich sechs Wochen lang voll gesperrt. Der Abschnitt des Rostocker Straßenbahnnetzes, der die Innenstadt mit dem Hauptbahnhof verbindet, zählt zu den am stärksten belasteten Strecken im Netz. 17.000 Fahrgäste sind hier am Tag unterwegs. Vier von sechs Linien führen über den Hauptbahnhof. Während der Bauphase wird Rostocks größter Verkehrsknotenpunkt vom Straßenbahnnetz abgekoppelt. Nach 30 Jahren sind die Gleise, der Unterbau und die Entwässerung an dieser Stelle in die Jahre gekommen, eine Erneuerung sei dringend erforderlich, begründet Andreas Lüdke von der RSAG das Vorhaben. Nach der Streckenerweiterung über den Vögenteich 2006 plant das Unternehmen damit eine der größten Baumaßnahmen im Straßenbahnnetz. Es werden nicht nur 520 Meter Doppelgleis, also die Gleise in beiden Richtungen, grunderneuert, auch die Haltestellen sollen in diesem Bereich neu geordnet werden. Statt bisher eine Haltstelle am Leibnizplatz, die verschwindet, soll es zukünftig eine am Tunnelausgang zum Hauptbahnhof in der Rosa-Luxemburg-Straße (Wilhelm-Külz-Platz) und eine weitere am Friedrich-Engels-Platz geben. Die Abstände zwischen den einzelnen Haltestellen werden von 700 Meter auf maximal 400 Meter deutlich verringert. Das geplante Behördenzentrum in der Blücherstraße, das Jobcenter und das Ärztehaus in der Paulstraße, das besonders für Ältere ein wichtiger Anlaufpunkt ist, sollen dann deutlich besser erreichbar sein. Die Steintor-Vorstadt und das Bahnhofsviertel sollen damit besser erschlossen werden, erklärt Angebotsplaner Andrey Kirschbaum. „Wir hoffen, neue Kunden gewinnen zu können, weil Wege von und zur Straßenbahn deutlich geringer werden.“ Die Fahrtzeit selbst soll durch den zusätzlichen Stopp geringfügig länger werden. Zeitgleich zu den Bauarbeiten der RSAG will die Stadt die Asphaltdecke erneuern, sodass hinterher eine komplett neue Verkehrsanlage entsteht. Vom 19. Juni bis zum 2. August 2020 während der gesamten Sommerferien – und außerhalb der Hanse Sail – soll die Straßenbahnstrecke komplett in beide Richtungen gesperrt werden. Der Straßenverkehr wird dann nur einseitig in Richtung Hauptbahnhof möglich sein. Entgegengesetzt wird eine Umleitung über die Herwegh- und Blücherstraße eingerichtet. Wie die Nutzer des ÖPNV zum Hauptbahnhof gelangen, wird derzeit noch abgestimmt. Sicher ist schon jetzt, dass es einen Schienenersatzverkehr zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt geben wird. RSAG-Vorstand Jan Bleis rechnet damit, dass die Baukosten für den Austausch der Straßenbahngleise, die Einrichtung von zwei neuen Haltstellen und die Erneuerung der Straßendecke voraussichtlich im niedrigen siebenstelligen Bereich liegen werden. [ad]Die Lage der derzeitigen Haltestelle wurde zu DDR-Zeiten festgelegt. Damals noch unter dem Aspekt der Energieeinsparung, weil jedes Anfahren der Straßenbahn Energie verbrauchte. Inzwischen sind neue Nutzungen in diesem Bereich hinzugekommen, die Verlegung der Haltestellen am Hauptbahnhof und am Steintor hat den Abstand noch einmal vergrößert und die Straßenbahnen speisen beim Bremsen mittlerweile selbst Energie ein, begründet Bleis die Neuordnung der Haltestellen. In der Regel wechselt die RSAG Weichen oder Gleise in der Nacht bei laufendem Betrieb.
20. März 2019 | Weiterlesen
Hansa Rostock und der Hallesche FC trennen sich 1:1
Hansa Rostock und der Hallesche FC teilen sich die Punkte im Ost-Derby im Ostseestadion. Moritz Heyer brachte die Gäste in der 6. Minute früh in Führung, Mirnes Pepic sorgte kurz vor dem Ende für den Ausgleich. Mit 41 Punkten steht Rostock nach dem 29. Spieltag auf dem 7. Tabellenplatz. Die 12.000 Zuschauer im Ostseestadion sehen eine gegenüber dem Auswärtssieg in Münster auf drei Positionen veränderte Rostocker Startelf. Nico Rieble, Tanju Öztürk, Mirnes Pepic ersetzen Kai Bülow, Guillaume Cros und Pascal Breier. Mehr Zeit zur Regeneration und als letztes Spiel der englischen Woche die Chance, mit einem Sieg auf den 5. Tabellenplatz zu klettern – so schlecht sind Montagsspiele auch wieder nicht. Für anreisende Fans natürlich schon und so versuchen sich die Ultras heute im Ostseestadion in einem Stimmungsboykott. Grund zum Jubeln gibt es für die Hansa-Fans indes eh nicht. Gut fünf Minuten sind gespielt, als Jan Washausen eine Ecke von der linken Seite tritt. Sebastian Mai verlängert diese per Kopf am ersten Pfosten und Moritz Heyer trifft zur 1:0-Gästeführung (6. Minute). Drei Zeigerumdrehungen später wird die Kugel im Rostocker Sechzehner auf Sebastian Mai quergelegt, doch Ioannis Gelios ist den entscheidenden Moment vor dem Hallenser am Ball. Auf der Gegenseite hat Cebio Soukou nach einem Fehler der Gäste die Chance zum Ausgleich, doch er spitzelt den Ball über HFC-Keeper Kai Eisele ans Aluminium (12. Minute). Drei Zeigerumdrehungen später wird Merveille Biankadi mit einem langen Ball von Mirnes Pepic in Szene gesetzt. Im Duell mit Marvin Ajani kommt Biankadi im Gästestrafraum zu Fall, doch die Pfeife des Unparteiischen Markus Schmidt bleibt stumm. In der 23. Minute pariert Gelios einen Flachschuss von Bentley Baxter Bahn, in der 40. Minute ist der Rostocker Schlussmann gegen Mai zur Stelle. Auf Rostocker Seite kommt Pepic zum Kopfball, die Kugel landet jedoch in den Armen von Eisele (43. Minute). So verabschieden sich die Mannschaften mit der 1:0-Gästeführung in die Halbzeitpause. Nach einer Flanke von Maximilian Ahlschwede scheitert Lukas Scherff an Halle-Keeper Eisele (48. Minute). Nach einer weiteren Ahlschwede-Flanke bringt Soukou nicht genug Druck in seinen Kopfball (55. Minute). Hansa-Trainer Jens Härtel reagiert und bringt mit Marcel Hilßner (für Stefan Wannenwetsch) den Torschützen aus dem Münster-Spiel in die Partie, doch wirklich torgefährlich wird es weiterhin kaum. Erst werden Schüsse von Biankadi und Ahlschwede geblockt, dann schießt Pascal Sohm auf der Gegenseite aus zwölf Metern rechts am Kasten vorbei (76./78. Minute). Hansa sorgt für ordentlich Druck und in der 85. Minute macht sich der Einsatz endlich bezahlt. Hilßner bedient Pepic, der aus 18 Metern zum Ausgleich trifft (85. Minute). In der Schlussphase wird auf dem Grün nur noch gebolzt, beide Mannschaften kämpfen mit offenem Visier, doch es wirkt hüben wie drüben ziemlich planlos. Del-Angelo Williams holt in der 4. Nachspielminute noch eine Ecke heraus, die den Rostockern jedoch nichts einbringt. So bleibt es bei einer insgesamt gerechten Punkteteilung. Weiter geht es für die Hansa-Kogge am Samstag beim Karlsruher SC. Tore: 0:1 Moritz Heyer (6. Minute) 1:1 Mirnes Pepic (85. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Ioannis Gelios (Torwart) Maximilian Ahlschwede, Oliver Hüsing, Julian Riedel (Del-Angelo Williams, ab 77. Minute), Nico Rieble Stefan Wannenwetsch (Marcel Hilßner, ab 58. Minute), Tanju Öztürk (Amaury Bischoff, ab 77. Minute) Merveille Biankadi, Mirnes Pepic, Lukas Scherff Cebio Soukou
18. März 2019 | Weiterlesen
25-Meter-Graffiti in der Parkstraße
Ich kann es nicht lesen. Was steht da? Ein 25 Meter langes und knapp vier Meter hohes Wandbild schmückt seit einigen Tagen einen Pfeiler der S-Bahn-Brücke über die Parkstraße. Wer hier auf den Bus oder die Straßenbahn wartet, bleibt schonmal an der Darstellung des klassischen Graffitischriftzuges hängen. „Glücklich“ – ist das Wort, in den typischen schwungvollen, großen und farbigen Buchstaben, was sich nicht unbedingt jedem sofort erschließt. „Ich finde es gar nicht schlecht, dass man es nicht sofort entziffern kann“, sagt Christopher Wiese. „Wer es geschafft hat, die Frage zu entschlüsseln, kommt vielleicht automatisch darüber ins Nachdenken. Die Bilder daneben unterstützen dabei.“ Im November hatte er an einem Workshop im Rahmen der landesweiten Veranstaltungsreihe „Weltwechsel“ des Eine-Welt-Landesnetzwerkes teilgenommen. 2018 befasste sie sich mit dem Thema Postwachstum und dem Slogan „Wohin wachsen wir?“. Hier wurde die Idee für dieses Wandbild geboren. „Wir wollten nicht, dass die Ergebnisse des Workshops – wie es oft passiert – in einer Schublade landen, sondern dass etwas Sichtbares dabei entsteht“, erläutert Dunja Krachenfels von der Konsum Global Rostock Initiative (KonGloRI), die diesen Workshop durchführte. Sechs Tage haben zwei Rostocker Graffitikünstler in der letzten Woche die Wand bearbeitet und aus knapp 100 Spraydosen und einem Zettel voller Stichpunkten aus dem Workshop das facettenreiche Triptychon entstehen lassen. „Es ist schön, vieles wieder zu erkennen. Wir waren ja alle keine Künstler“, sagt Christopher Wiese, der das Ergebnis heute zum erstmal sieht und sich noch gut daran erinnern kann, wie an der zentralen Frage des Bildes „Was macht dich glücklich?“ gefeilt wurde. Schon damals entstand die Idee des linken Bildteils: ein Auto als Abschluss der menschlichen Evolution, das gegen die Wand fährt. „Das passt gut zur Lage des Graffitis“, merkt Christopher Wiese im ohrenbetäubenden Autolärm unter der Brücke an. Dem dystopischen Zukunftsentwurf auf der linken ist ein utopischer Entwurf gegenübergestellt. Kinder fahren mit dem Rad an einer grünen Wiese und einem Secondhandladen vorbei. Nur ganz blass zeichnet sich die Silhouette einer Stadt – in Form von Warnemünder Wahrzeichen – ab. [ad]„Wegen der Bildkomposition haben wir hier auch viel Platz gelassen, obwohl einem natürlich viel dazu einfällt, was einen glücklich macht. Wenn ich von mir ausgehe, ist das aber keine vollgepackte Stadt, von daher passt es wieder“, erklärt einer der beiden Sprayer. Bei der KTV-Ortsbeiratsvorsitzenden Annette Niemeyer kommt das Graffiti gut an: „Ich finde es super“, sagt sie und bedauert, dass die Wand an dieser Stelle mit Feuchtigkeit zu kämpfen hat.
18. März 2019 | Weiterlesen
Fridays for Future: Klimastreik von Schülern in Rostock
Der Uhr nach war es schon längst Wochenende als hunderte Schüler bei ungemütlichem Regenwetter noch immer demonstrierend durch Rostocks Innenstadt zogen. Der weltweite Klimastreik hatte sie aus den Schulen auf die Straße getrieben. 1.700 Teilnehmer zählten die Veranstalter von Fridays For Future Rostock, 1.000 die Polizei. Mehr als erwartet. Die Soundanlage war viel zu leise. Die Reden vom Lastenrad vor dem Kröpeliner Tor drangen kaum über die vielen Köpfe und zahlreichen bunten Schilder der Schülerinnen und Schüler hinweg. Um 12 Uhr hatten sie sich hier zur Kundgebung versammelt und den Platz teilweise blockiert. Zeitgleich waren bundesweit etwa 300.000 junge Menschen und Unterstützer auf den Straßen von über 200 Städten, haben die Organisatoren von Fridays For Future Deutschland zusammengezählt. Weltweit fanden an diesem Tag Klimastreiks von Schülern statt. Gleich zu Beginn der Rostocker Kundgebung blickte Streikmitorganisatorin Martha Michel mit Fragen in die Zukunft: „Wie ist es in 50 Jahren? Wird es noch Eis an den Polen geben? Werden wie noch Skifahren können in den Bergen? Wenn es so weiter geht, dann höchst wahrscheinlich nicht. Also lasst uns was dagegen tun.“ „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, skandierten die jungen Demonstranten eindringlich zwischen den Reden. Besonders eine Gruppe von Schülerinnen aus Bützow ermunterte die Umstehenden immer wieder. „Wir haben eine Stimme und die müssen wir benutzen. Wir wollen den Winter wieder erleben, unsere Eltern erzählen uns, wie zugeschneit alles war. So verspätet wie letztes Jahr Ostern, das ist kein Winter“, bricht es aus Emma Köpnick enthusiastisch heraus. Schon seit längerem beschäftigt die Dreizehnjährige der Klimawandel. Jetzt konnte sie ihre Mitschüler bewegen, zum Klimastreik nach Rostock zu kommen. „Aus allen Klassen sind Schüler hier. Sieben aus unserer Klasse sind zuhause geblieben und machen Unterricht. Unsere Lehrer versuchen, so gut es geht, uns zu unterstützen“, erzählt sie vom Geschwister-Scholl-Gymnasium. Dass während der Schulzeit demonstriert und der Unterricht ‚geschwänzt‘ wird, mag manch einer kritisch sehen, doch nur so dürfte es zu der großen öffentlichen Aufmerksamkeit gekommen sein. Und welche Arbeitnehmer streiken schon in der Freizeit für ihre Rechte!? Auch Uwe Flachsmeyer zeigt sich solidarisch angesichts der Androhung von negativen Konsequenzen, die den Schüler wegen des Streikens entgegenschlägt. Der OB-Kandidat und Fraktionschef der Grünen in Rostock stellte fest: „Im letzten Schuljahr sind 186.000 Unterrichtsstunden ausgefallen. Wenn die Bildungsministerin von Schulpflicht redet, sollte sie sich um diesen Unterrichtsausfall kümmern. Heute demonstriert ihr für eure Zukunft, das ist mindestens genauso wichtig wie eure Bildung.“ Nicht nur aus der Politik, auch aus der Forschung erhielten die Schüler Unterstützung. Bundesweit hatten 23.000 Wissenschaftler mit ihren Unterschriften als „Scientist for Future“ die Proteste unterstützt. „Sie belegen, dass ihr auf dem richtigen Weg seid. Euch gehört unsere ganze Achtung und volle Unterstützung“, rief Kira Ludwig von der Universität den Schülern entgegen. Später zogen die Streikenden mehrmals durch die Kröpeliner Straße bis zum Neuen Markt. Hier legte der Streik zeitweise den Straßenbahnverkehr lahm. Auch im KTC-Einkauscenter taten einige ihre Botschaft eindrücklich kund. Trotz des windigen und regnerischen Wetters blieben viele noch länger, um auf der Straße zu demonstrieren. [ad]Fotos vom Klimastreik „Fridays For Future“ in Rostock: Fridays For Future – Klimastreik in Rostock:
15. März 2019 | Weiterlesen
Bündnis für Wohnen - Partner unterzeichnen Vereinbarung
Vertreterinnen und Vertreter der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, von zahlreichen Unternehmen der Rostocker Wohnungswirtschaft, von Fachverbänden und – vereinen, Kammern, städtischen Unternehmen und der Politik haben heute eine „Vereinbarung zur aktiven, sozialverträglichen und nachfragegerechten Weiterentwicklung des Rostocker Wohnungsmarktes für die Jahre 2018 bis 2023“ unterzeichnet. „Damit wurden die Ziele unseres gemeinsamen ‚Bündnisses für Wohnen‘ verbindlich zwischen den Partnern vereinbart“, unterstreicht Oberbürgermeister Roland Methling. „Das Thema Wohnungsbau ist ein wichtiger Schwerpunkt für die Entwicklung Rostocks in den kommenden Jahren. Wir wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, die mit dem Wachstum unserer Stadt verbundenen Chancen auch nutzen zu können.“ Die Hanse- und Universitätsstadt wächst. Die 200.000er Marke hatte Rostock bereits im Jahr 2010 überschritten und dieser Aufwärtstrend wird sich fortsetzen. Demgegenüber ist seit 2005 eine sinkende Leerstandsquote zu verzeichnen. Die wohnwirtschaftlich gebotene Fluktuationsreserve von vier Prozent wird bereits seit 2010 unterschritten. Sie ist Ausdruck dafür, dass ein Mangel an Wohnraum in der Stadt vorhanden ist und Handlungsbedarf besteht. Daher startete 2015 in der Hanse- und Universitätsstadt die Wohnungsbauoffensive. Durch die Bürgerschaft wurde im September 2017 die Bildung des „Bündnis für Wohnen in der Hansestadt Rostock“ beschlossen und der Oberbürgermeister mit der Umsetzung beauftragt. In einer Auftaktveranstaltung im Januar 2018 verständigten sich die Beteiligten und Mitwirkenden dazu, sechs Themen näher zu erörtern. Dazu zählen die Umsetzung der Wohnungsbauoffensive, das Bereitstellen von Grundstücken, die Schaffung und Erhaltung von bezahlbarem Wohnraum, die Gewährleistung einer integrativen Wohnungspolitik, das Sichern von Energieeffizienz sowie das Monitoring und die weitere Zusammenarbeit. Besonderes Augenmerk wird auf den Neubau von Wohnungen gerichtet. Bis 2035 sollen 26.000 Wohnungen gebaut werden, darunter zwischen 2018 und 2023 9.600 Wohnungen nach dem derzeit noch geltenden Flächennutzungsplan. Dies umzusetzen und somit die Planungs- und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen, verlangt von allen Beteiligten ein hohes Engagement. Geschaffen und erhalten werden soll bezahlbarer Wohnraum in sozial stabilen Wohnquartieren. Dabei sollen auch Aspekte des geförderten Mietwohnungsbaus, des barrierearmen und altersgerechten Bauens und einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung Beachtung finden. Architektur in hoher Qualität und energieeffizientes Bauen sind ebenfalls Anspruch der Bündnispartner. [ad]Trotz breitem Spektrum der Themen und durchaus unterschiedlichen Interessenlagen ist es gelungen, auch bei einigen streitigen Themen Kompromisse zu finden. Die Bündnispartner haben sich darauf verständigt, die Vereinbarung als Arbeitspapier und Kommunikationsplattform zu verstehen. Es wird für alle eine Herausforderung, die Vereinbarung mit Leben zu erfüllen. Vereinbarung der Partner im Bündnis für Wohnen [PDF] Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle, Foto: Joachim Kloock
14. März 2019 | Weiterlesen
Lufthansa verbindet Flughafen Rostock-Laage mit München
Bereits ab dem 1. Mai 2019 bietet die Deutsche Lufthansa tägliche Flugverbindungen von München nach Rostock an. Die Strecke wird von modernen Flugzeugen vom Typ CRJ900 mit 90 Plätzen jeweils 10 Mal pro Woche bedient. Damit wird die Kapazität auf der Strecke verdoppelt. Beim Flugplan wurden die Bedürfnisse von Geschäftsreisenden ebenso wie von Pendlern berücksichtigt. Auf den Flügen können ab sofort Miles & More Meilen gesammelt werden. Durch den Anschluss zum internationalen Drehkreuz in München entstehen attraktive Anschlussmöglichkeiten nach Europa, Asien und Nordamerika wie z.B. Sao Paulo, Peking, Chicago, Rom, Paris u.v.m. Die Flüge sind bereits jetzt buchbar. Dörthe Hausmann, Geschäftsführerin des Flughafens: „Die Lufthansa-Anbindung an den Hub in München ermöglicht es besonders der Wirtschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern wieder ihre Geschäftsreiseziele in kurzer Zeit von Rostock aus zu erreichen und gewährleisten die Anbindung unserer Region an Verbindungen in die ganze Welt. Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Deutschen Lufthansa unseren Nationalcarrier für die Aufnahme der Strecke gewinnen konnten und bieten damit auch wieder im Incoming Verkehr neue Anreisemöglichkeiten für Urlauber aus Bayern, Deutschland und ganz Europa.“ [ad]Flugplan (gültig ab 01.05.2019) Mo, Di, Do, Fr ab München an Rostock-Laage LH 2758 06:50 Uhr 08:05 Uhr LH 2760 17:00 Uhr 18:15 Uhr ab Rostock-Laage an München LH 2759 08:45 Uhr 10:05 Uhr LH 2761 18:50 Uhr 20:10 Uhr Mittwoch ab München an Rostock-Laage LH 2758 06:50 Uhr 08:05 Uhr ab Rostock-Laage an München LH 2759 08:45 Uhr 10:05 Uhr Sonntag ab München an Rostock-Laage LH 2760 17:00 Uhr 18:15 Uhr ab Rostock-Laage an München LH 2761 18:50 Uhr 20:10 Uhr Quelle: Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH
14. März 2019 | Weiterlesen
Großer Katthagen wird saniert
Der Große Katthagen ist eine historische und nach dem Aufbewahrungsort der „Katten“, den Wurfmaschinen, die im Mittelalter zur Verteidigung der Stadt eingesetzt wurden, benannte Straße im Westen der Stadtmitte und Bestandteil des Sanierungsgebietes „Stadtzentrum Rostock“. Sie ist zudem eine wichtige Wegeverbindung zum Klostergarten. Bislang hatte sie aufgrund ihres schlechten baulichen Zustandes mit vielen Bodenunebenheiten und somit Stolperfallen sowie dunklen Ecken eher einen Hinterhofcharakter und bot wenig Aufenthaltsqualität. Dies soll sich nun ab dem 18. März 2019 ändern: Die RGS führt im Auftrag der Hanse- und Universitätsstadt Rostock eine Neugestaltung unter Beachtung denkmalpflegerischer Aspekte durch. Neben der Erneuerung des Straßenbelages unter Verwendung von historischen Materialien wie Klinkerpflaster und ebenem Granitgroßsteinpflaster wird auf der einen Seite dem Denkmalschutz Rechnung getragen, auf der anderen Seite aber eine künftig barrierefreie Nutzung auch mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen erzielt. Der Große Katthagen, ein Kleinod und nur wenig entfernt vom turbulenten Treiben auf der Kröpeliner Straße, ist eine der letzten Straßen in der Rostocker Innenstadt, die saniert wird. Sie betont danach die fußläufigen Verbindungen von der Kröpeliner Straße zur Stadtmauer und zum Klostergarten. Erreicht werden soll auch eine stärkere Wahrnehmung der Stadtmauer, da die bisher dort angeordneten Pkw-Stellplätze auf die gegenüberliegende Seite vor die Gewerbebauten verlegt werden. Bänke und Fahrradstellanlagen laden die Rostocker*innen und deren Besucher künftig zum Verweilen ein. Bevor mit den eigentlichen Straßenbauarbeiten begonnen wird, nutzen die Versorger, hier zunächst die Nordwasser GmbH, die Gelegenheit, um das unterirdische Kanalsystem zu erneuern. Dem wird sich die Umverlegung von Stromkabeln sowie in Abhängigkeit von der Auffindungssituation von Fernwärme- und Telefonleitungen anschließen. [ad]Die Gesamtkosten dieser Maßnahme betragen 1,28 Mio. €. Davon werden 333 T€ aus den Städtebaufördermitteln des Bundes und des Landes M-V finanziert; die Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist anteilig mit 565 T€ Eigenmitteln beteiligt. Die restliche Summe wird von den Versorgungsunternehmen getragen. Mit der Beendigung der Maßnahme wird im Dezember 2019 gerechnet. Quelle & Foto: Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH
14. März 2019 | Weiterlesen
Erstmals über 2 Millionen Übernachtungen - Tourismus in Rostock wächst weiter
Die zahlreichen Veranstaltungen zum 800. Stadtgeburtstag mit dem 38. Internationalen Hansetag haben das Jahr 2018 in Rostock geprägt. Große Highlights waren die Eröffnung der Erlebniswelt des Polariums im Rostocker Zoo, die Beachsoccer-Wettbewerbe am Strand von Warnemünde und die gelungene Premiere des Rostock Cruise Festivals mit der spektakulären Auslaufparade der Kreuzliner. „Die jahrelange Fokussierung und intensive Vorbereitung auf das historische Doppeljubiläum mit all seinen Veranstaltungen haben der Hanse- und Universitätsstadt einen zusätzlichen Schub gegeben und ein deutlich gesteigertes Interesse, auch an internationalen Gästen gebracht“, betonte Matthias Fromm, Tourismusdirektor und Geschäftsführer von Rostock Marketing. „In absoluten Zahlen verzeichnete Rostock im Vorjahr den höchsten Zuwachs an Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern (+142.588). Seit 2010 befindet sich Rostock auf Wachstumskurs und ist damit ganz klar Motor und Impulsgeber der Branche im Nordosten. Unser Erfolgsrezept ist unser mittlerweile sehr erfolgreich agierendes Branchennetzwerk Rostock Marketing, mit dem wir gemeinsam laufend an einem nachhaltigen, saisonübergreifenden und qualitätsorientierten Tourismusangebot arbeiten.“ So registrierten die Hoteliers und Beherbergungsbetreiber im vergangenen Jahr 2.139.097 Übernachtungen. Das entspricht einem Plus von 7,5 Prozent. Positiv entwickelte sich im vergangenen Jahr zudem die Zahl der ausländischen Übernachtungen mit 142.022 und einem Plus von 2,5 Prozent. Die meisten Besucher aus dem Ausland kommen nach wie vor aus Schweden, gefolgt von den Schweizern, Dänen, Polen, Niederländern und Österreichern. Die Zahl der Gästeankünfte stieg ebenfalls um 5,6 Prozent auf 818.282 (+43.355). Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock verfügt insgesamt über 135 Hotels, Jugendherbergen, Pensionen und Campingplätze mit 15.192 Schlafplätzen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug im vergangen Jahr 2,6 Tage. 400 Akteure der Tourismusbranche diskutieren aktuelle Trends auf dem Deutschen Tourismustag Am 20. und 21. November 2019 werden erstmals die Teilnehmer des Deutschen Tourismustages in Rostock erwartet. Der Deutsche Tourismustag ist als größte Fachtagung für die Akteure des Deutschlandtourismus eines der wichtigsten Netzwerk-Events und die ideale Plattform, sich mit Experten über aktuelle Entwicklungen auszutauschen. Das Rostock Convention Bureau von Rostock Marketing hat sich bereits im Jahr 2016 um die Ausrichtung des Deutschen Tourismustages beworben und wird sich nun in Kooperation mit der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde und dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern allen Tagungsteilnehmern als Destination präsentieren. Ausrichter ist der Deutsche Tourismusverband e. V. (DTV). „Ich freue mich sehr, dass der Deutsche Tourismustag 2019 zu Gast in Rostock sein wird. Das Jahr des Rostocker Doppeljubiläums bildet den feierlichen Rahmen für die größte Fachtagung des Deutschlandtourismus, auf der wir die wichtigsten Herausforderungen der Tourismusbranche erörtern werden. Gemeinsam mit Touristikern aus allen Regionen Deutschlands, Vertretern von Ministerien und Verbänden werden wir unter anderem über die Zukunft der Tourismusorganisationen – ihre Aufgaben, Strukturen und Geschäftsfelder – diskutieren. Rostock ist der ideale Gastgeber 2019 “, sagte Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverband e.V. Die eigens für diese Tagung aufgelegten Fachexkursionen ermöglichen den Teilnehmern, die touristischen Leistungsträger in der Hanse- und Universitätsstadt kennenzulernen. Die Tagung wird in der Rostocker StadtHalle ausgerichtet. Das Get-together am Vorabend wird im international prämierten Dock Inn Hostel Warnemünde stattfinden. „Wir freuen uns riesig, als Gewinner des Deutschen Tourismuspreises 2017 in diesem Jahr auch Gastgeber des Tourismustages zu sein“, sagte Christoph Krause, Geschäftsführer des Dock Inn Hostel Warnemünde. „Die erfreuliche Entwicklung unserer Branche ist entscheidend auf die gute Zusammenarbeit der Akteure vor Ort zurückzuführen. Mit unserem Netzwerk und unseren Aktivitäten können wir uns in diesem Umfeld selbstbewusst einbringen.“ Höhepunkt des Tourismustages ist die Verleihung des Deutschen Tourismuspreises, der in diesem Jahr in einem Festakt in der Hochschule für Musik und Theater (hmt) überreicht wird. Im Aufwind – Meereskraft und Klimareiz im Seebad Warnemünde Der Ausbau des Gesundheitstourismus wird auch in diesem Jahr maßgeblich vorangetrieben. „Eines unserer Kernziele ist es, Warnemünde als 1. Thalasso-Seebad zu profilieren und etablieren“, kündigte Fromm an. „Dazu soll die Kooperation mit lokalen Leistungsträgern intensiver vermarktet und die Gäste für die gesundende Wirkung des Meeres in Verbindung mit dem milden Reizklima sensibilisiert werden. Dazu wird eine zweisprachige (dt./engl.) Informationsbroschüre „Meereskraft und Klimareiz – Thalasso im Seebad Warnemünde“ veröffentlicht. Darüber hinaus werden zehn leistungsphysiologisch vermessene Thalasso-Kurwege im Seebad Warnemünde für gesundheitsbewusste Urlauber und Rostocker eröffnet. Die zunehmende Bedeutung als Gesundheitsdestination geht einher mit einer nachhaltigen und ökologischen Ausrichtung der touristischen Hotspots. Auf Initiative der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde und in Kooperation mit dem Amt für Umweltschutz gibt es seit Sommer 2018 biologisch abbaubares Geschirr bei vielen Gastronomen am Strand. Die Aktion läuft unter dem Dach der Kampagne „Kein Plastik bei die Fische“. Zum Saisonbeginn 2019 wird eine Industriespülmaschine für Mehrweggeschirr am Strandaufgang 10 in Warnemünde aufgestellt, die die Strandbewirtschafter als Pilotprojekt in der kommenden Saison kostenfrei nutzen können. Auch die langjährige Kooperation mit der EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V. für saubere Strände und Meere wird mit verschiedenen Mitmach-Aktionen und Schulungen fortgeführt. Im Mittelpunkt steht weiterhin die Förderung des barrierefreien Tourismus. Erstmals haben Rostocks Touristiker im Oktober 2018 am Weltkongress „Destinations for All“ in Brüssel teilgenommen und die Hanse- und Universitätsstadt als „Barrierefreien Urlaubsort an der Ostsee“ vorgestellt. Der Vergleich mit anderen Destinationen zeigte, dass Rostock in diesem Segment gut aufgestellt ist. Insbesondere die barrierefreien Strandaufgänge in den Seebädern wurden von den teilnehmenden Nationen sehr positiv bewertet. Seit Anfang 2017 engagiert sich die Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde aktiv im nationalen Interessensverbund „Leichter Reisen – Barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland“. [ad]Hanse- und Universitätsstadt Rostock weiter im Jubiläumsfieber Stand im vergangenen Jahr der 800. Stadtgeburtstag im Mittelpunkt, rückt nun immer mehr das 600. Universitätsjubiläum in das öffentliche Interesse. Anlässlich dieses historischen Geburtstages wird die Universität Gastgeber der Hochschulrektorenkonferenz mit 268 Einrichtungen und des Jahrestages der Deutschen Forschungsgemeinschaft sein. Wissenschaftler aus aller Welt und aus allen Fachbereichen werden zu den Tagungen in Rostock weilen. „Unser Rostock Convention Bureau ist ein wichtiger Partner bei der Organisation der anspruchsvollen Konferenzen“, unterstrich Matthias Fromm. „Das Tagungsnetzwerk soll nach und nach mit Kooperationspartnern aus der Region Rostock erweitert und die Wahrnehmung als attraktive Tagungs- und Kongressdestination forciert werden.“ Das Doppeljubiläum geht in die zweite Runde und so plant die Universität Rostock in ihrem Jubiläumsjahr rund 160 Veranstaltungen, Kongresse und Ausstellungen. Neben dem 600-jährigen Bestehen der ältesten Alma Mater des Ostseeraumes feiern der Rostocker Zoo 120 Jahre, die Kunsthalle 50 Jahre und die Hochschule für Musik und Theater (hmt) 25 Jahre Bestehen. Alle Jubilare haben ein hochkarätiges öffentliches Programm auf die Beine gestellt, das auch in diesem Jahr zum Mitmachen und Mitfeiern einlädt. Zum zweiten Mal ist das Bachfest der Neuen Bachgesellschaft in Rostock zu Gast. Mit rund 60 Veranstaltungen wird das Programm des 94. Bachfestes unter dem Thema „Kontrapunkte“ vom 10. bis 19. Mai 2019 vom Bachverein Rostock organisiert. Die 82. Warnemünder Woche bietet vom 6. bis zum 14. Juli Segelsport der Extraklasse: Mehr als 2.000 aktive Segler und Surfer kämpfen vor Warnemündes Küste um Weltranglisten-Punkte in allen olympischen Bootsklassen. Highlights in diesem Jahr sind die Weltmeisterschaften in der Bootsklasse J22 und die Raceboard-WM. Den Auftakt zur Warnemünder Woche bildet alljährlich der „Niege Ümgang“ als traditioneller Festumzug durch den historischen Ortskern des Seebades. Die Warnemünder Woche positioniert Rostock als weltweit beliebten Regatta-Standort hervorragend als sportliche und maritime Destination. Durch erweiterte hauptamtliche Strukturen des Büros Warnemünder Woche wird das ehrenamtliche Engagement unterstützt, um so diesen internationalen Segelevent als Flaggschiff weiter zu professionalisieren und zusätzliche Regattahöhepunkte in die Hansestadt Rostock zu holen. Auch die 29. Hanse Sail wird Rostock vom 8. bis 11. August wieder mit einem der weltweit größten maritimen Feste in den Fokus rücken. Die internationale Flotte mit mehr als hundert Jahre alten Traditionsseglern und Museumsschiffen präsentiert sich an der Ostsee und bietet die Möglichkeit zum Mitsegeln. Im Stadthafen werden in diesem Jahr die kolumbianische Bark „Gloria“ und die russischen Segelschulschiffe „Sedov“ und „Mir“ anlegen. Vom 24. bis zum 25. August lädt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zum Finalturnier der Deutschen Beachsoccer-Meisterschaften an den Strand von Warnemünde ein. Die Besucher können sich auf Strandfußball in Perfektion freuen, wo die besten Teams aus Deutschland im Turnier wetteifern. Quelle: Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing mbH
14. März 2019 | Weiterlesen
Jugend forscht 2019: Landessieger kommen aus Rostock
Der Wissenschaftsnachwuchs des Landes ist weiblich und kommt aus Rostock, genauer gesagt vom Innerstädtischen Gymnasium. So sieht es zumindest nach der Preisvergabe des Landeswettbewerbs für Jugend forscht heute in der Stadthalle aus. Zwei Forscherteams wurden mit dem 1. Preis ausgezeichnet und dürfen Mitte Mai am Bundeswettbewerb in Chemnitz teilnehmen. Svea Lübke, Frieda Engel und Franziska Masberg hatten sich in ihrer Arbeit mit der Bestimmung des Rostocker Stadtklimas mit Hilfe von Flechten als Bioindikatoren befasst. „Dazu recherchierten die Teilnehmer akkurat eine Vielzahl an Flechtenarten an verschiedenen Standorten. Auf diese Daten basiert entwickelten sie eine Güteklassematrix, die eindeutige Rückschlüsse auf die Qualität des jeweiligen Standortes zulässt“, lobte die Jury und zeichnete die drei Schülerinnen als Beste im Fachgebiet Biologie aus. Im Fachgebiet Chemie konnten Lara Jessica Stoklasek, Franka Freytag und Alina Guljam überzeugen. In ihrem Projekt „Paint Flakes – Die bunten Giftbomben der Warnow“ haben sie sich zum Ziel gesetzt, Farbabplatzungen von Bootslacken im Alten Strom und im Fischereihafen nachzuweisen und mittels der RAMAN- und Infrarotspektroskopie zu analysieren. „Dieses Ziel haben wir erreicht. Aber es gibt noch mehr zu erforschen, man müsste beispielsweise noch weitere Analysemethoden hinzuziehen oder könnte noch weiterforschen, inwiefern die Standorte eine Rolle spielen. Es gibt noch Fragen, die offen sind“, erzählt Franka Freytag begeistert. „Mal schauen, wie es weitergeht“, ergänzt Lara Jessica Stoklasek vor der Preisverleihung „In drei Wochen steht erstmal das Abitur an.“ Jugend Forscht ist Deutschlands größter Nachwuchsforscherwettbewerb für Schüler von 15 bis 21 Jahre. In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich beim 29. Landeswettbewerb 73 Schülerinnen und Schülern mit 33 Arbeiten. 15 Arbeiten wurden von 24 Teilnehmern eingereicht, die jünger als 14 Jahre sind und somit ihre Forschung in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ vorstellten. Der Hauptteil der Projekte stammt aus dem Schulamtsbereich Rostock. [ad]In ihren Forschungsarbeiten stellen sich die Schüler Problemen der Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik. In diesem Jahr war der Landeswettbewerb vor allem von den Themen Müll und Plastikvermeidung geprägt, fasst Landeswettbewerbsleiter Heiko Gallert zusammen. Er freute darüber, dass sich die Qualität der schriftlichen Arbeiten deutlich verbessert hat und auch die Teilnehmerzahlen wieder gestiegen sind.
13. März 2019 | Weiterlesen
OB-Wahl 2019 in Rostock: Podiumsdiskussion zur Kulturpolitik
Große Kontroversen gab es nicht. Vor dem an Rostocker Kultur interessierten Publikum waren sich alle einig: Kultur ist wichtig und muss gefördert werden, gerade Rostock müsse diesbezüglich einiges ändern und voranbringen. Also nicht unbedingt ein leichtes Unterfangen für Uwe Flachsmeyer, Dirk Zierau, Tom Reimer, Steffen Bockhahn, Chris Müller-von Wryzc Rekowski, Claus Ruhe Madsen und Sybille Bachmann sich als Oberbürgermeisterkandidat zu profilieren. Die sieben Kandidaten waren der Einladung der AG Freie Kultur, des Vereins Freunde des Volkstheaters und des Kultur- und Kreativquartiers Warnow Valley gefolgt, ihre Positionen bei einem Podiumsgespräch in der Bühne 602 darzustellen. Das kleine 150 Sitze fassende Theater am Stadthafen platzte aus allen Nähten. Selbst im Foyer folgten die Gäste mittels Liveübertragung den Ausführungen der Kandidaten, deren Reihenfolge ausgelost war. Während die Senatoren Bockhahn (Linke) und Müller-von Wrycz Rekowski (SPD) sowie die Fraktionssprecher der Bürgerschaft Flachsmeyer (Grüne) und Bachmann (Aufbruch 09) bereits als Lokalpolitiker in der Vergangenheit an Prozessen und Entscheidungen der Rostocker Kulturpolitik beteiligt waren und sich vor dem kritischen Publikum auch zu Rechtfertigungen veranlasst sahen, brachten der Personalchef der Rostocker Stadtverwaltung Zierau (UFR), der IHK-Präsident und Möbelhaus-Unternehmer Madsen (von CDU und FDP unterstützt) sowie der Naturwissenschaftler Tom Reimer (unabhängiger Kandidat) die Perspektive von Außenstehenden ein. Fleißige Besucher der Rostocker Kulturstätten sind jedoch alle Kandidaten ihren eigenen Aufzählungen zufolge. Die gelte es auch weiterhin zu fördern. Betont wurde das Selbstverständnis, dass Politik dabei keine Inhalte vorgeben solle, aber Rahmenbedingungen für kreatives Arbeiten und kulturelle Angebote schaffen müsse. „Wir brauchen keine Vollalimentierung von Kreativen, aber es sollte möglich sein, als Kulturschaffender leben zu können“, meint etwa Steffen Bockhahn und hat dabei insbesondere die Bezahlung von Musikschullehrern im Blick. Für eine tarifgebundene Bezahlung eines 86 Musiker starken A-Orchesters spricht sich Dirk Zierau aus. „Das Mantra der schwarzen Null hat in den letzten Jahren einen wirklichen Schaden angerichtet.“ Sowohl bei der Finanzierung geförderter Einrichtungen als auch bei Neubauten von Theater und Museen sei die Stadt auf Gelder des Landes angewiesen, weist Uwe Flachsmeyer hin, der „Gelder für Kultur nicht als Subventionen, sondern als Investitionen“ verstanden wissen will. Chris Müller-von Wrycz Rekowski sieht mit der erreichten schwarzen Null ein gutes Fundament für weitere Entwicklungen der wachsenden Hansestadt. Die Soziokulturelle Infrastruktur sei jedoch zu klein. Kultur sei zentral beim „Kampf um die jungen Köpfe“, so der Finanzsenator weiter. Doch bei den anstehenden Investitionen sei nicht alles gleichzeitig möglich und müsse auch Qualitätsstandards standhalten können. Einen Masterplan für Rostock fordert Claus Ruhe Madsen. Besonders er betonte die Bedeutung von kultureller Bildung bei Kindern und Jugendlichen für die Entwicklung von Kreativität und Integration. Dass es ein Konzept geben müsse, dem stimmt auch Sybille Bachmann zu. „Nachdem die Spardebatte abgenommen hat, brauchen wir eine Profildebatte“, sagt die Aufsichtsratsvorsitzende des Volkstheaters. Von einem eigenen kulturpolitischen Konzept spricht auch Tom Reimer. „Das muss nicht groß aufgezogen werden“, so der Rohrstock-Kabarettist. Auch Graswurzelinitiativen müssten ausreichend gefördert werden. Initiativen unterstützen – dafür spricht sich auch Steffen Bockhahn aus, einen großen Plan bedürfe es dafür jedoch nicht. Lieber solle man „Dinge einfach mal möglich machen“, wirbt er für weniger Bürokratie und unkonventionelle Herangehensweisen auch in der Kulturverwaltung. In der Stadtverwaltung müsse die Kultur stärker verankert werden, beispielsweise durch einen eigenen Senator, meint Sybille Bachmann. Der Kunstbeirat sei vernachlässigt worden, kritisiert Flachsmeyer. „Die Zeit der alleinigen Entscheidungen ist vorbei“, moniert er das Agieren der Verwaltungsspitze beispielsweise beim Aufstellen von Kunstwerken im öffentlichen Raum. Generell – so die Kandidaten recht einhellig – müsse sich im Umgang mit der Kultur in der Stadt etwas verändern. Eine bessere Kommunikation und Bürgerbeteiligung werden von vielen explizit angemahnt. Claus Ruhe Madsen möchte einmal im Jahr alle Rostocker in den IGA-Park einladen, um lokalpolitische Themen gemeinsam zu beraten. Für andere ist das zu wenig. Im Blick haben auch alle die Bedeutung von kulturellen Projekten bei der Stadtteilentwicklung. Viele sprechen sich für eine dezentrale Kulturförderung aus, die sich eben nicht ausschließlich auf die Innenstadt fokussiert. Inwieweit das Megainvestitionsprojekt BUGA 2025 diesbezüglich einen Beitrag leisten kann, bleibt umstritten. [ad]Froh scheinen alle hingegen, dass es mit dem Theaterneubau vorangeht. Elf Bewerbungen seien nun für den Hochbauwettbewerb am Bussebart eingegangen. Während Bachmann kritisiert, dass der Kompromiss (statt ursprünglich geplanten 8000qm ist der Platz für das neue Gebäude auf 5000qm geschrumpft) die multifunktionalen Möglichkeiten und damit die Nutzung des Theatergebäudes auch für andere Kulturinitiativen einschränkt, vertraut Bockhahn auf die Wettbewerbsarchitekten, das doch noch zu ermöglichen und trotzdem Platz für den beliebten Weihnachtsmarkt zu haben. Der Raum für Kultur in Rostock ist zu knapp, das ist nicht nur am Bussebart so. Das ist ein weiteres Problem, was auf der Podiumsdiskussion angesprochen wurde. Tom Reimer möchte Künstlern und Kulturschaffenden bestehende Gebäude dafür zur Verfügung stellen. Ähnlich sieht es Steffen Bockhahn, der sich vorstellen kann, temporär freistehende Gewerberäume Künstlern zur Verfügung zu stellen. Einen Kunstkubus wie im grünregierten Greifswald möchte Uwe Flachsmeyer auf den Neuen Markt stellen und dann durch die Stadtteile wandern lassen. Chris Müller-von Wrycz Rekowski sieht Entwicklungsmöglichkeiten im Osthafen, Groter Pohl und im Umland der Stadt. Schließlich sei Rostock eine Kulturregion und zwar nicht nur für seine über 200.000 Einwohner der Stadt, sondern für 400.000 Menschen in der Umgebung. Die Podiumsdiskussion fand am Tag des Bewerbungsschlusses für die Wahl des Oberbürgermeisters 2019 Ende Mai statt. Insgesamt elf Bewerbungen seien eingegangen, teilte die Stadtverwaltung am Nachmittag mit. Noch mehr als ein Dutzend weitere Politiktalks stehen in den nächsten Wochen an.
13. März 2019 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt Preußen Münster mit 1:0
Hansa Rostock gewinnt das Auswärtsspiel beim SC Preußen Münster mit 1:0 (0:0). In einer insgesamt schwachen Partie gelang Marcel Hilßner nach einem Konter in der 87. Minute der entscheidende Treffer. Mit 40 Punkten klettert Rostock vor den weiteren Begegnungen des 28. Spieltags auf den 6. Tabellenplatz. Die 6.148 Zuschauer im Preußenstadion, darunter etwa 1.000 Hansa-Anhänger, sehen eine gegenüber dem Remis gegen Sonnenhof Großaspach auf drei Positionen veränderte Rostocker Startelf. Guillaume Cros, Stefan Wannenwetsch und Kai Bülow ersetzen Tanju Öztürk, Mirnes Pepic und Nico Rieble (gelb-gesperrt). Winter-Neuzugang Cros feiert damit heute Abend sein Drittligadebüt im Hansa-Trikot. In der 16. Spielminute haben die Hausherren die erste große Chance, als Rufat Dadashov nach einem Kobylanski-Freistoß im Rostocker Strafraum zum Schuss kommt. Hansa-Kapitän Oliver Hüsing blockt diesen jedoch ebenso wie den anschließenden Abstauber von Lion Schweers. Zehn Zeigerumdrehungen später schießt Lucas Cueto aus der zweiten Reihe rechts am Hansa-Kasten vorbei. Nach einer Unsicherheit von SCP-Schlussmann Maximilian Schulze Niehues kommt Schweers in Bedrängnis. Lukas Scherff schnappt sich die Kugel und bedient Pascal Breier, dessen Schuss saust jedoch rechts am leeren Tor vorbei (32. Minute). Strafraumszenen bleiben im ersten Durchgang Mangelware, die Mannschaften neutralisieren sich weitgehend im Mittelfeld und so geht es nach 45 Minuten torlos in die Katakomben. Hansa-Trainer Jens Härtel reagiert und startet mit Marcel Hilßner (für Pascal Breier) in den zweiten Durchgang, doch die Partie findet weiter hauptsächlich zwischen den Sechzehnern statt. Merveille Biankadi macht Platz für Mirnes Pepic (77. Minute), spielerisch gibt es weiterhin nichts zu berichten, die Begegnung plätschert vor sich hin. Nach einem Konter spielt Cebio Soukou den Ball in den Lauf von Marcel Hilßner, der nach einem schönen Solo rechts unten zur 1:0-Führung einschiebt (87. Minute). Fast wäre den Hausherren in der Nachspielzeit noch der – nicht unverdiente – Ausgleich gelungen, doch Ioannis Gelios hält den Schuss von Ole Kittner sicher. So können sich die Rostocker Gäste über einen wenn auch etwas schmeichelhaften Auswärtssieg freuen. [ad]Weiter geht es für die Hansa-Kogge zum Abschluss der englischen Woche, wenn am Montagabend der Hallesche FC zum Ostderby im Ostseestadion zu Gast ist. Tore: 0:1 Marcel Hilßner (87. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Ioannis Gelios (Torwart) Maximilian Ahlschwede, Oliver Hüsing, Julian Riedel, Guillaume Cros (Vladimir Rankovic, ab 88. Minute) Stefan Wannenwetsch, Kai Bülow Merveille Biankadi (Mirnes Pepic, ab 77. Minute), Lukas Scherff Cebio Soukou, Pascal Breier (Marcel Hilßner, ab 46. Minute)
12. März 2019 | Weiterlesen
Vier neue Rettungsdienstfahrzeuge für Rostock
Vier neue Rettungsdienstfahrzeuge für Rostock hat Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski heute auf dem Gelände der Feuerwache 1 in der Südstadt an die Leistungserbringer des Rettungsdienstes der Hanse- und Universitätsstadt übergeben. „Mit der Beschaffung der neuen Fahrzeuge machen wir einen weiteren Schritt bei der kontinuierlichen Verbesserung unserer Einsatzfahrzeuge im Rettungsdienst, um Patientinnen und Patienten optimal zu transportieren“, erklärt der Senator. „Die Einsatzfahrzeuge entsprechen dem aktuellen Stand der Technik. Ihre Beschaffung kostete etwa 433.000 Euro.“ Die Schlüssel für einen neuen Krankentransportwagen, der künftig im Rahmen von Einsätzen des Deutschen Roten Kreuzes verwendet wird, nahm der Vorstandsvorsitzendes des Kreisverbandes Rostock Jürgen Richter entgegen. Einen neuen Rettungswagen nutzt künftig der Arbeiter-Samariter-Bund, dessen Kreisverbands-Geschäftsführer Torsten Freitag die Fahrzeugschlüssel entgegen nahm. Ein neues Notarzteinsatzfahrzeug und ein weiterer Rettungswagen werden künftig im Rahmen der Rettungsdienst-Einsätze des Brandschutz- und Rettungsamtes in Rostock zu sehen sein. Die Fahrzeugschlüssel übergab Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski an den Amtsleiter, den Leitenden Branddirektor Johann Edelmann. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle, Foto: Joachim Kloock
11. März 2019 | Weiterlesen
Mehrere Hundert Kilo Müll am Breitlingufer gesammelt
Muscheln, Steine, Schneckenhäuser – es gibt so viele schöne Dinge, die man am Strand sammeln kann. Leider gibt es aber auch viel zu oft weniger schöne Fundstücke: Plastikmüll und andere zivilisatorische Abfälle zählen dazu. „Ich behaupte, dass jeder mal etwas Müll liegen lässt, auch wenn es nur unbemerkt ist. Gerade bei Plastik zählt jedes Stück, das wieder eingesammelt wird. Ansonsten wird es sehr lange hier liegen bleiben“, sagt Judith Günther. Greta Winkler ergänzt: „Wir wollen etwas Gutes für die Umwelt tun.“ Die beiden Freundinnen beteiligten sich deshalb gestern an einer Müllsammelaktion des NABU Mittleres Mecklenburg am östlichen Ufer des Breitlings. In der Nähe fließt der Peezer Bach in die Bucht an der Warnowmündung in die Ostsee. Es ist ein Landschaftsschutzgebiet in Sichtweite des Seehafens, das eigentlich kaum betreten wird. Trotzdem hat sich hier jede Menge Müll am Ufer angesammelt. Etwa 30 Helfer rückten ihm zu Leibe. Trotz des starken Windes, der eine Vorstellung davon gab, wie der Müll sich selbst in entlegenen Landschaften verbreitet. Schnell wurden die flatternden Müllsäcke mit Folienfetzen, Styropor, Kunststoffseilen, Lebensmittelverpackungsresten, Luftballonüberbleibseln, Oropax, Kleidungsstücken und Wattestäbchenstiele in rauen Mengen gefüllt. Schnüre, Tüten und Plastikbehälter waren teilweise bereits fast komplett vom Boden verschlungen oder schon stark eingewachsen. Über 30 Kilogramm haben allein die beiden 19-Jährigen gesammelt. Insgesamt werden es wohl etwa 400 Kg sein, schätzt NABU-Projektleiterin Rebecca Hain. Schon in den letzten beiden Jahren hatte der Naturschutzverein an dieser Stelle Müll gesammelt und bereits mehrere hundert Kilogramm entfernt. Wieviel es in diesem Jahr sind, soll am Montag noch einmal genau nachgemessen werden. Dann wird eine Stichprobe gründlich durchsortiert und katalogisiert. Ein Teil des Hartplastiks soll schließlich für die weitere Erforschung nach Aachen gesandt werden. „Schon jetzt können wir feststellen, dass der mit Abstand größte Teil des Volumens aus Styropor und Abfall industriellen Ursprungs besteht, vielleicht aus dem Hafen oder von Schiffen“, vermutet die Naturschützerin. Der Rest sei eine Mischung aus touristischen und Haushaltsabfällen. Sogar museumsreife Fundstücke wurden gesammelt, wie eine Essigflasche aus VEB-Zeiten und eine zwar verbeulte, aber noch original verschlossene Fischdose von 1988.
10. März 2019 | Weiterlesen
Hansa Rostock und Sonnenhof Großaspach trennen sich 0:0
Hansa Rostock und die SG Sonnenhof Großaspach trennen sich torlos. Trotz starker Anfangsphase der Hausherren gelang Hansa Rostock kein Tor und die zunehmend schwächere Partie endete torlos. Mit 37 Punkten steht Rostock am 27. Spieltag auf dem 11. Tabellenplatz. Die Zuschauer im Rostocker Ostseestadion sehen eine gegenüber dem Sieg bei 1860 München lediglich auf einer Position veränderte Rostocker Startelf. Mirnes Pepic ersetzt Stefan Wannenwetsch. Hansa startet druckvoll in die Partie. In der 2. Spielminute scheitet Pascal Breier nach einem Steilpass von Merveille Biankadi erst an Gäste-Keeper Kevin Broll und im Nachschuss am Aluminium. Eine Zeigerumdrehung später scheitert Cebio Soukou aus spitzem Winkel von der rechten Seite, bevor Broll erneut mit zwei großartigen Paraden gegen Breier und Soukou die Oberhand behält (4./5. Minute). Nach einer stürmischen Anfangsphase spielt sich die Partie zunehmend im Mittelfeld ab. Nach Zuspiel von Ahlschwede hält Broll einen Schuss von Breier sicher. Auf der Gegenseite scheitert Zlatko Janjic an Hansa-Schlussmann Ioannis Gelios (34./35. Minute). Kevin Broll behält bei einem Distanzschuss von Oliver Hüsing ebenso die Oberhand wie gegen Lukas Scherff (39./40. Minute). So geht es trotz vieler Großchancen für Hansa torlos in die Katakomben. In der 63. Minute landet ein Janjic-Freitsoß aus 17 Metern direkt in den Armen von Gelios. Nach einer spannenden Anfangsphase im ersten Durchgang, gibt es auf dem Geläuf nicht mehr viel zu sehen. Hansa-Trainer Jens Härtel reagiert und bringt Marcel Hilßner (für Cebio Soukou) ins Spiel. Del-Angelo Williams (für Merveille Biankadi) schießt aus der Drehung heraus aufs Tor der Gäste, doch Broll lenkt die Kugel zur Ecke ins Toraus. Auf der Gegenseite scheitert Timo Röttger mit einem zu schwachen Abschluss an Gelios (80./82. Minute). Doch viel bringen beide Mannschaften nicht mehr zustande und so bleibt es am Ende beim einem torlosen Remis. Mit 37 Punkten rutschen die Rostocker auf den 11. Tabellenplatz ab. [ad]Weiter geht es für die Hansa-Kogge im Rahmen der englischen Woche bereits am Dienstagabend bei Preußen Münster, bevor am darauffolgenden Montagabend der Hallesche FC zum Ostderby im Ostseestadion zu Gast ist. Tore: keine Aufstellung, FC Hansa Rostock: Ioannis Gelios (Torwart) Maximilian Ahlschwede, Oliver Hüsing, Julian Riedel, Nico Rieble Tanju Öztürk (Jonas Hildebrandt, ab 85. Minute), Mirnes Pepic Lukas Scherff, Merveille Biankadi (Del-Angelo Williams, ab 79. Minute) Cebio Soukou (Marcel Hilßner, ab 67. Minute), Pascal Breier
9. März 2019 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt 1860 München mit 2:1
Hansa Rostock gewinnt das Auswärtsspiel beim TSV 1860 München mit 2:1 (2:0). Pascal Breier brachte die Rostocker Gäste früh in Führung, Cebio Soukou erhöhte kurz vor dem Pausenpfiff auf 2:0. Sascha Mölders gelang zwar noch der Anschlusstreffer, doch Hansa rettete die Führung über die Zeit. Die Zuschauer im Grünwalder Stadion sehen eine unveränderte Rostocker Startelf. Hansa-Trainer Jens Härtel vertraut damit der Mannschaft, die sich dem SV Meppen letzte Woche im Ostseestadion geschlagen geben musste. Hansa startet druckvoll in die Partie, was sich bereits in der 4. Spielminute bezahlt macht. Nach einem Zuspiel von Soukou trifft Breier von der rechten Seite aus spitzem Winkel zum 1:0. Auf der Gegenseite muss erst Hüsing nach einem schnellen Konter der Hausherren klären, bevor Ioannis Gelios vor Sascha Mölders am Ball ist (17. Minute). In der 24. Minute lupft Merveille Biankadi den Ball ins Tor, doch die Abseitsfahne ist oben. Fünf Zeigerumdrehungen später klärt Julian Riedel in höchster Not gegen Stefan Lex, bevor Mölders kurz darauf eine Flanke im Zentrum knapp verpasst. Dann ist Hansa nach einem Konter wieder am Zug: Biankadi bringt einen langen Ball von links in den Strafraum, Breier legt das Leder zurück auf Soukou, der freistehend zum 2:0 trifft (42. Minute). Nach dem Seitenwechsel ist Mölders frei durch, Ioannis Gelios bewahrt Hansa jedoch mit toller Parade vor dem Anschlusstreffer (58. Minute). Kurz darauf geht ein Schuss des Münchener Stürmers nur knapp links am Kasten vorbei, bevor Phillipp Steinhart die Kugel an die Latte zimmert (65./69. Minute). 1860 München dominiert in dieser Phase die Partie klar und so fällt der Anschlusstreffer weder unerwartet noch unverdient. Der Ball kommt an den Rostocker Strafraum, Mölders reagiert am schnellsten, umkurvt Gelios und trifft zum 1:2 (72. Minute). Auf der Gegenseite zieht Herbert Paul im Strafraum Biankadi zu Boden. Der Unparteiische Tobias Reichel zeigt auf den Punkt, doch Marco Hiller hält den von Breier flach getretenen Strafstoß (79. Minute). [ad]Nach vier Minuten Nachspielzeit bleibt es beim 2:1 und Hansa kann sich über einen insgesamt verdienten Auswärtssieg freuen. Mit 36 Punkten verbessern sich die Rostocker vorerst auf den 8. Tabellenplatz. Weiter geht es für die Hansa-Kogge am Mittwoch im Viertelfinale des Landespokals beim 1. FC Neubrandenburg, bevor am Samstag Sonnenhof Großaspach im Ostseestadion zu Gast ist. Tore: 0:1 Pascal Breier (4. Minute) 0:2 Cebio Soukou (42. Minute) 1:2 Sascha Mölders (72. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Ioannis Gelios (Torwart) Maximilian Ahlschwede, Oliver Hüsing, Julian Riedel, Nico Rieble Tanju Öztürk (Kai Bülow, ab 67. Minute), Stefan Wannenwetsch Lukas Scherff, Merveille Biankadi Cebio Soukou (Marcel Hilßner, ab 73. Minute), Pascal Breier (Mirnes Pepic, ab 87. Minute)
3. März 2019 | Weiterlesen
Untersuchungen an der Blutbuche am Rosengarten
Misstrauisch wurden die in Warnschutz gekleideten Personen gestern an einer der beiden mächtigen Blutbuchen auf dem Areal zwischen Rosengarten und August-Bebel-Straße beobachtet. Wollen sie den Baum fällen oder pflegen? Auf der angrenzenden Fläche sollen demnächst vier Wohnhäuser und eine alle Gebäude unterkellernde Tiefgarage gebaut werden. Zur Vorbereitung des Baufeldes wurden bereits fast hundert Bäume gefällt darunter auch große Kastanien, Linden und Eschen. Das Ausmaß und die fehlende Ankündigung hatten heftige Kritik ausgelöst. Im Ortsbeirat war von einem Skandal die Rede. Doch die Leiterin des Teams Stadtbäume im Amt für Stadtgrün Steffi Soldan gibt nun Entwarnung: „Der Baum ist gesund.“ Damit er durch die benachbarten Baumaßnahmen, beispielsweise durch das Abstellen von Baumaterialien auf dem Wurzelbereich, keinen Schaden nimmt, ist er durch einen festen Bauzaun geschützt. Bis zur Fertigstellung der Gebäude soll der Zaun dort stehen bleiben. Bei der Gruppe handelte es sich um einen Baumgutachter aus Hamburg, der mit einem Schalltomographen den Baum untersuchte und dafür Sensoren um die Buche legte. „Das haben wir nicht so oft bei uns, deshalb haben wir unsere Azubis mitgeschickt“, erklärt Rostocks Chef-Stadtbaumpflegerin. Das Ergebnis der Untersuchung: Der Baum hat keine Schäden. Perspektivisch müsse lediglich ein Ast entfernt werden. Die Blutbuche ist, wie ihr Pendant am gegenüberliegenden Ende des Baufeldes, ein Naturdenkmal. Das Pflanzjahr wird auf 1870 geschätzt. Wer unter ihrer mächtigen Krone steht, kann den Eindruck bekommen, wie in einem eigenen Raum zu stehen. Wer sich ihre Rinde anschaut, entdeckt viele Augen und Nasen und mit etwas Fantasie zahlreiche Koboldgesichter. Wenn der Bau abgeschlossen ist, soll die Fläche und auch die der anderen Blutbuche am gegenüberliegenden Ende des Baufeldes als Grünfläche neu gestaltet werden, hatte Steffi Soldan bereits bei einer öffentlichen Baumführung im letzten Mai erklärt. Sie wies dabei auch auf die Sensibilität der Bäume hin. „Sie verträgt weder Bodenauftrag noch Bodenabtrag. Sie nimmt alles übel und reagiert mit Kränkeln und Vitalitätsverlusten bis hin zum Absterben.“
1. März 2019 | Weiterlesen
Neue Regelungen locken Besucher in den IGA Park
Die Veränderungen im IGA Park haben bereits nach den ersten Tagen für eine überwältigende Resonanz gesorgt. „Am vergangenen Wochenende waren so viele Besucherinnen und Besucher im IGA Park wie nie zuvor an Wochenenden“, berichten die Mitarbeiter der IGA-Park GmbH. „Die Spielplätze waren voll, an der Bootswerft konnte sich Uwe Ahlgrimm vor Menschen kaum retten, Hunderte flanierten am Wasser. Nach vielen, vielen Jahren war das Traditionsschiff für viele Menschen wieder Ziel ihres Wochenendspaziergangs.“ Auch Besitzerinnen und Besitzer von Hunden waren mit ihren Vierbeinern im Park unterwegs. Lediglich ein Hundebesitzer musste auf den Leinenzwang aufmerksam gemacht werden, er kam der entsprechenden Bitte sofort und ohne Diskussion nach. Auch mit Rad fahrenden gab es keine Probleme. „Der Unterschied zum letzten Jahr ist kaum fassbar“, freut sich die Aufsichtsratsvorsitzende Chris Günther. „Ich kam mit einigen Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch, die mir allesamt bestätigten, dass die Öffnung ein längst überfälliger Schritt war.“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichteten vom enormen Andrang im Park und der erstaunlichen Reibungslosigkeit der Besuche. „Besonders habe ich mich darüber gefreut, dass auch Skeptiker der Veränderung sich mit uns über diese Entwicklung freuen. Der Park wird nun endlich das, was schon bei seinem Bau geplant war – ein echter Freizeitpark für die Rostockerinnen und Rostocker der benachbarten Stadtteile!“, so Matthias Horn, der auch Referent für Stadtentwicklung ist. Mit dem am 30. Januar 2019 gefassten Bürgerschaftsbeschluss begann in der vergangenen Woche ein neues Zeitalter für den IGA Park und das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum. Der Eintritt in den IGA Park ist nun frei und auch Rad fahrende dürfen durch den Park fahren. Vierbeiner nebst Herrchen und Frauchen haben nunmehr die Chance, den Park gemeinsam zu erkunden. [ad]Park und Museum sind weiterhin ganzjährig geöffnet: der IGA Park derzeit täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr und das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum dienstags bis sonntags von 10:00 bis 16:00 Uhr. Der Eintritt in das Museum kostet nach wie vor vier Euro pro Erwachsenem. Die ermäßigten Tickets sind bereits für 2,50 Euro zu haben, Jahreskarten kosten zehn bzw. sieben Euro für Personen mit einer Berechtigung zur Ermäßigung. Quelle: IGA Rostock 2003 GmbH
1. März 2019 | Weiterlesen
Klärschlammverbrennungsanlage bleibt umstritten
Schön sei die Luft darin nicht gewesen – wie das nun mal so ist – und laut war es in einigen Bereichen auch. Aber außerhalb der Anlage war alles sauber und ruhig. In 300 Meter Entfernung hätten sogar Wohnhäuser gestanden. Sicherlich gebe es immer noch etwas zu verbessern, beispielsweise der Lärm aus dem Schornstein. So berichten Bürgerschaftsmitglieder nach einer Fahrt zur Züricher Klärschlammverbrennungsanlage einhellig von ihren Eindrücken auf einer Informationsveranstaltung. Eingeladen hatte die Stadtverwaltung, um den Neubau einer nahezu identischen Anlage in Rostock zu diskutieren. Eine Reihe von Fragen stellte sich schon vorher, Zweifel tauchten auf, Protest von Anwohnern und Umweltschützern wurde laut. Neben der Kritik an der Transparenz beim Planungsprozess, mangelnder Beachtung alternativer Verwertungsverfahren wie Carbonisierung und den Auswirkungen auf die Abwassergebührenentwicklung, war es vor allem die Standortfrage, die die anwesenden Zuhörer umtrieb. Etwa 30 waren zu der Veranstaltung in der Borwinschule gekommen. Im März will sich die Bürgerschaft mit einer entsprechenden Beschlussvorlage zum Neubau einer Klärschlammverbrennungsanlage beschäftigen. Vorangetrieben wurde das Projekt vom Warnowwasser- und Abwasserverband (WWAV). Er ist für die Abwasserbeseitigung in Rostock zuständig. Bei diesem Prozess bleibt Klärschlamm übrig. Früher wurde dieses Restprodukt auf landwirtschaftlichen Flächen als Dünger ausgetragen. Wegen des Anteils an hormonell wirksamen und giftigen Substanzen – in Rostock sei vor allem Quecksilber ein Problem – wird dieses Entsorgungsverfahren mittlerweile als zu riskant eingeschätzt. Die Grenzwerte wurden zum Schutz von Böden und Trinkwasser in rechtlichen Vorgaben angepasst. Seit 2014 muss der Klärschlamm daher thermisch verwertet werden. Für die Verbrennung wird er nach Leipzig, Hamburg oder ins Ruhrgebiet gebracht, weil hierzulande die Kapazitäten fehlen. Von einem „Klärschlammentsorgungsnotstand“ sprechen die Projektträger. „Wir wollen den Klärschlamm nicht so weit transportieren und haben uns deshalb für eine Landeslösung engagiert.“ Mit „wir“ meint die WWAV-Geschäftsführerin Katja Gödke die Klärschlammkooperative (KKMV), zu der mittlerweile 15 Gesellschafter, alles kommunale Abwasserentsorger der Region um Rostock, gehören und die hinter dem Neubauprojekt stehen. Angesichts des Drucks aus der Privatwirtschaft, die sich auf dem Klärschlammmarkt engagiert, will KKMV-Vertreter Klaus Rhode klargestellt wissen: „Wir planen eine Anlage nur für unsere Klärschlämme.“ Derzeit fallen 90.000 Tonnen pro Jahr in dem Abwasserentsorgungsverbund an. Die geplante Anlage ist, wie das Schweizer Vorbild, auf 100.000 Tonnen ausgelegt. 20 Prozent der gesamten Schlammmenge fallen allein in Rostock an. Das ist auch für Umweltsenator Holger Matthäus ein wichtiges Argument, die Klärschlammverbrennungsanlage direkt neben das Rostocker Klärwerk in der Carl-Hopp-Straße zu errichten. Der Straßentransport würde reduziert werden. Aktuell würden sich fünf LKWs täglich aus Rostock in Richtung der mehrere hundert Kilometer entfernten Verbrennungslagen machen. Zukünftig wird mit zwölf LKWs gerechnet, die den Klärschlamm aus Mecklenburg-Vorpommern in die Stadt fahren. Ein weiterer Vorteil, so die Befürworter: Die gewonnene Wärme kann direkt in das angebundene Fernwärmenetz eingespeist werden. Insgesamt seien neun Standorte in Betracht gezogen worden. Ein Rechtsgutachter sprach sich schließlich für die Nähe zum Rostocker Klärwerk aus. Anwohner der Carl-Hopp-Straße bleiben jedoch weiter skeptisch angesichts des favorisierten Standortes. Sie monieren den Abstand der 50×35 Meter großen Industrieanlage zu ihren Wohnhäusern und die Änderung des B-Plans, dem ein Grünstreifen zum Opfer fiel. „Warum muss eine Verbrennungsanlage mitten in der Stadt stehen?“ oder „Warum muss Rostock den gesamten Klärschlamm verbrennen?“ lauteten Fragen dazu aus dem Publikum. In der Beschlussvorlage für die Bürgerschaft solle der Standort noch nicht abschließend festgelegt werden, so eine Forderung. [ad]Von einem nicht ganz schlüssigen Konzept spricht CDU-Fraktionssprecher Daniel Peters. Viele Punkte müssten noch geklärt werden. Wie zum Beispiel die Frage des Phosphorrecyclings. Klärschlamm wird als wichtige Quelle für den endlichen aber bedeutenden Rohstoff Phosphor betrachtet. Dieser soll aus dem Abwasser zurückgewonnen werden, so eine rechtliche Vorgabe der EU. Bis spätestens 2029 sollen geeignete Verfahren umgesetzt werden, bis 2023 sollen sich die Entsorger dazu äußern. Im Moment gebe es nur die Möglichkeit des Baus einer Monoverbrennungsanlage mit Phosphorrecyclingoption, erklärt KKMV-Geschäftsführer Ulrich Jacobs. Wie diese Option aussehen wird, ist jedoch noch nicht geklärt. Die Phosphor-Rückgewinnung aus der Klärschlammasche erfordert technisch komplexe und energieaufwändige Verfahren, da das Element nach der Verbrennung nur noch chemisch gebunden vorliegt. Nicht nur als Phosphorlieferant auch als effizienter Energieträger wird Klärschlamm geschätzt. Etwa 5,7 Megawatt pro Jahr, etwa soviel wie Gehlsdorf verbraucht, soll mit der Verbrennungsanlage als regenerative Energie erzeugt werden. Vom Bundesumweltministerium seien derartige Verfahren deshalb als Klimaschutzprojekt anerkannt und der Neubau einer solchen Anlage könnte mit 7 Mio Euro gefördert werden, erläutert Katja Gödke. Insgesamt wird mit 50 Mio Euro für Bau- und Planungskosten gerechnet. 22 Mio sollen aus öffentlichen Fördertöpfen eingeworben werden. Auswirkungen auf die Gebühren habe der Neubau kaum, so Gödke weiter. „Die Abwasserkosten würden nicht explodieren.“ Rostock sollen durch die Anlage pro Jahr Gewerbesteuerzahlungen in Höhe von 200.000 bis 300.000 Euro zufließen. Am Samstag (2. März 2019 ) möchte „Pro Recycling e. V.“ interessierten Abgeordneten, Entscheidungsträgern und Bürgern klimafreundliche und kostengünstige Alternativen zur Klärschlamm-Verbrennung vorstellen. Die Informationsveranstaltung findet von 15:00 bis 18:00 Uhr im Waldemarhof, Waldemarstraße 33 statt.
28. Februar 2019 | Weiterlesen