Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Neue Großküche am Südstadt-Klinikum eröffnet
Genau ein Jahr nach dem Richtfest erfolgte heute der Betriebsstart für die neue Zentralküche zur Essensversorgung von Patienten und Mitarbeitern am Klinikum Südstadt Rostock. Der Anbau im Untergeschoss der künftig erweiterten Zentralen Notaufnahme wurde komplett neu mit Küchen-Hightechgeräten ausgestattet und ist damit wohl aktuell die modernste Großküche in Mecklenburg-Vorpommern. Nach der Eröffnung der Zentralküche durch Gesundheitsministerin Stefanie Drese und dem Ersten Stellvertreter der Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Senator Dr. Chris von Wrycz Rekowski, und vor der Produktionsaufnahme unter verschärften Hygienebedingungen gab es heute auch für die Mitarbeitenden am Klinikum Südstadt die Möglichkeit, die Räumlichkeiten ihrer neuen Zentralküche zu besichtigen. „Vor einem Jahr noch haben wir gemeinsam das Richtfest gefeiert und nun geht die neue Küche bereits an den Start. Eine beeindruckende Leistung aller Beteiligten“, lobte Gesundheitsministerin Stefanie Drese. „Besonders freue ich mich, dass das Küchenteam nach einer sicher nicht einfachen Übergangszeit ihr neues Schmuckstück mit modernster Technik nun in Betrieb nehmen kann. Die Arbeit wird viel leichter, nachhaltiger, innovativer und die Wege kürzer. Davon profitieren alle – sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeitenden“, so die Ministerin. Bewusste Entscheidung für eine neue Zentralküche Notwendig geworden war der Neubau der Küche, weil die alte Küche aus dem Entstehungsjahr 1965 einen enorm hohen Sanierungsbedarf aufwies und eine Modernisierung bei laufendem Betrieb nicht möglich war. Verbunden wurde die Neubaumaßnahme mit der Erweiterung der Zentralen Notaufnahme im nordöstlichen Bereich des Haupthauses. Die neue Zentralküche wurde im Untergeschoss des Erweiterungsanbaus untergebracht. Diese beiden Neubauvorhaben mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 20 Millionen Euro werden mit 8 Mio. Euro vom Gesundheitsministerium MV gefördert und mit 12 Mio. Euro aus Eigenmitteln des Klinikums finanziert. Aufgrund gestiegener Baupreise kann das Klinikum Südstadt gemäß kürzlich erhaltener Information bis zu 3,8 Mio. Euro zusätzlich vom Land erhalten. „Die überwiegende Mehrheit der Krankenhäuser in Deutschland verfügt über keine eigenen Küchen mehr und vor allem nicht über das Angebot frisch gekochten Essens für Patientinnen und Patienten und Mitarbeitende“, betonte der Erste Stellvertreter der Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Senator Dr. Chris von Wrycz Rekowski. „Stadt und Klinikum haben sich bereits 2018 trotz der höheren Kosten bewusst für eine neue betriebseigene Großküche entschieden und erhebliche Finanzierungsmittel für diese größere Investition bereitgestellt, aus gutem Grund. Unser Klinikum ist bekannt für das wohlschmeckende und abwechslungsreiche Essen, welches frisch in der eigenen Küche zubereitet wird. Das ist eine Entscheidung für Qualität, die durch den Magen geht, die Gesundung positiv beeinflusst und täglich für eine hohe Zufriedenheit in der Krankenversorgung und im Mitarbeiterkreis sorgt.“ „Mit hoher Flexibilität kann die Essensversorgung mit Hilfe des Teams der Ernährungsberatung sowie den Diabetesberaterinnen sehr individuell auf die Belange einzelner Patienten oder Patientengruppen zugeschnitten werden und unterstützt sowohl die Behandlung und Genesung von Patienten als auch die Lebensqualität von Kranken im Hospiz und auf der Palliativstation. Insbesondere für die Patienten der Diabetologie oder des Adipositaszentrums ist eine gut geplante und ausgewogene Ernährung lebensrettend“, hob der Ärztliche Direktor am Klinikum Südstadt Rostock, Prof. Jan P. Roesner, hervor. „Außerdem gibt es jetzt eine kleine Reinraumschonküche, in der spezielle Mahlzeiten für hochallergische Menschen zubereitet werden können.“ Handwerk ist gefragt – hier wird noch frisch gekocht Der Küchenneubau mit Sozialräumen für das Küchenteam verfügt über eine Nutzungsfläche von rund 1.020 Quadratmetern und ist damit um 200 Quadratmeter größer als der alte Küchenbereich im Wirtschaftstrakt. Insgesamt 44 Frauen und Männer kümmern sich täglich um das leibliche Wohl der Patienten und Mitarbeiter. „Wir produzieren jeden Tag jeweils 450 Frühstücks- und Abendbrotmahlzeiten für unsere Patientinnen und Patienten sowie ca. 800 bis 1.000 warme Speisen für die Mittagsversorgung, davon 300 bis 400 für die Kolleginnen und Kollegen“, informierte der Leiter der Zentralküche, Felix Viergutz. „Täglich werden drei Menüs angeboten, eines ist immer fleischfrei. Jeden Tag verarbeiten wir 500 bis 600 Kg Lebensmittel. Hinzu kommen Cateringaufträge für interne Veranstaltungen, Tagungen und Weiterbildungen. Unser Team freut sich riesig auf den Wechsel in die nagelneue Großraumküche“, machte der Küchenchef deutlich. „Alles wird besser, effizienter und wir können uns noch mehr auf unser eigentliches Handwerk, das gute und frische Kochen mit gesunden Lebensmitteln in Bioqualität und aus unserer Region konzentrieren.“ Von Anfang an war das Küchenteam eng in die Planung eingebunden, so dass die Arbeitsabläufe künftig stark optimiert sind. Lange Wege und schwere Lasten entfallen, da sich nun alle Lager-, Vorbereitungs- und Verarbeitungsräume auf einer Ebene befinden. Vorher mussten die Lebensmittel aus den Lagern im Keller geholt werden. Nun sind die vier voll digital gesteuerten großen Kühllager direkt vor den drei Vorbereitungsräumen untergebracht. Auch diese enthalten zum Teil Kühltechnik, so dass die Esswaren ohne Unterbrechung der Kühlkette der Endverarbeitung zugeführt werden können. Einzigartig – Rechteckhochkessel mit Hebesenkfunktion Die neue Großraumküche wurde nicht nur mit Hightech-Multifunktionspfannen, Bratpfannen mit Kochfunktion und automatischen Kombigardämpfern ausgestattet. Extra für die Rostocker Bedürfnisse wurde ein Rechteckhochkessel mit Hebesenkfunktion entwickelt, der unter anderem gekochtes Gemüse aus dem Wasserbad herausholt. Auch die halbautomatische Spülstraße ist eine hochinnovative Neuentwicklung, die eigenständig Besteck über Magneten separiert und auch Tabletts erkennt. Waren früher an der Bandspülmaschine bis zu sieben Mitarbeiter pro Schicht für die Bedienung notwendig, werden es künftig nur noch drei bis fünf sein. Ein leistungsstarker Rührkochkessel bereitet in zehn Minuten aus 100 Kg Knollen Kartoffelmus zu. Dafür haben bislang zwei Mitarbeiter fast zwei Stunden gebraucht. Auch eine große Salatschleuder zum Waschen von Salaten und ein Hochdruckspüler für angebrannte Töpfe werden künftig die Arbeit erheblich erleichtern. Ein weiterer Vorteil liegt nicht zuletzt in der Energieeffizienz der Gerätetechnik und Einsparung an Chemikalien. Standen bisher Fässer mit Spülmitteln bereit, reichen jetzt kleine Kartuschen, die nach Bedarf eingesetzt und ausgetauscht werden können. Ausblick am Südstadtcampus „Zeitnah nach der heutigen offiziellen Eröffnung der neuen Zentralküche ist der ‚scharfe Wechsel‘ der Produktionsstätte geplant“, informierte Verwaltungsdirektor Steffen Vollrath. Dieser dankte heute ausdrücklich dem Team der Zentralküche sowie dem Ernährungsteam für den engagierten Einsatz im Zuge der herausfordernden Neu- und Umbauarbeiten. „Der Umzug und Küchenwechsel zwischen Abendbrot und Frühstück wird noch einmal alle Kräfte erfordern, bevor dann nach der Einarbeitungsphase deutlich bessere Arbeitsbedingungen herrschen. Anschließend geht es sofort weiter, indem ein Teil der alten Küche abgerissen wird, um Platz zu schaffen für die Zufahrtsrampe des neuen Integrierten Notfallzentrums. Die Inbetriebnahme der erweiterten Zentralen Notaufnahme ist für Anfang des Jahres geplant.“ Insgesamt investieren das Land, die Stadt und das Klinikum Südstadt sowie externe Investoren in den kommenden Jahren rund 90 Millionen Euro in den Gesundheitsstandort Rostock am Südstadtcampus. Das Parkhaus wurde Anfang 2022 um 102 Plätze aufgestockt und im Mai 2022 der neue Modulanbau mit Herzkatheterlabor und einem Hybrid-OP eröffnet. Die umfassenden Modernisierungsarbeiten auf den beiden Geburtenstationen wurden im Juni 2023 abgeschlossen. Das neue Integrierte Notfallzentrum soll Anfang des Jahres die Arbeit aufnehmen. Für den Neubau des Ärztehauses wurde vor Kurzem die Baugenehmigung erteilt. In aktiver Planungsphase befindet sich zudem die Errichtung eines neuen Bettenhauses am Klinikum Südstadt. „Wir sind voller Zuversicht, dass wir mit Unterstützung des Landes und der Stadt unseren Modernisierungskurs im gewohnt ambitionierten Zeitplan fortsetzen können“, so Vollrath. Quelle: Klinikum Südstadt Rostock, Fotos: Joachim Kloock
19. Oktober 2023 | Weiterlesen
Sturmflut-Warnung für die deutsche Ostseeküste
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat eine Sturmflutwarnung für die gesamte deutsche Ostseeküste herausgegeben. Ab Donnerstagnachmittag werden in der Kieler und Lübecker Bucht Wasserstände von 1,30 bis 1,50 Meter über dem mittleren Wasserstand erwartet, westlich und östlich von Rügen muss mit 1,10 Meter über Normalmittelwasser (NMW) gerechnet werden. Wie sich die Wetterlage am Freitag und Samstag entwickelt, ist noch etwas unklar. Sturmtief „Viktor“ aus Südwesten und Hoch „Wibke“ über Nordskandinavien sorgen für hohe Luftdruckgegensätze. Wo genau die Luftmassengrenze verlaufen wird, steht noch nicht fest. In exponierten Küstenbereichen muss jedoch mit Sturmböen um 100 km/h (10 Bft) aus Osten gerechnet werden. Das BSH weist darauf hin, dass die Hochwasser-Gefahrenlage bis Sonnabendnachmittag besteht. Aktuelle Modellprognosen des Bundesamts berechnen die Höchststände in Warnemünde und an der Pegelstation Unterwarnow am Rostocker Mühlendamm für die Nacht von Freitag auf Samstag mit 1,10 bis 1,30 Meter über NMW – dies entspricht einer leichten bis mittleren Sturmflut. Bei den Modellprognosen handelt es nicht um offizielle Wasserstandsvorhersagen. Fährfahrten abgesagt Scandlines hat auf der Strecke Rostock-Gedser alle Fahrten vom 19.10.2023 20:15 Uhr bis 21.10.2023 0:45 Uhr (bzw. 03:00 Uhr ab Gedser) abgesagt. Der reguläre Fahrplan wird voraussichtlich am 21.10.2023 06:00 Uhr (ab Rostock) bzw. 07:00 Uhr (ab Gedser) wieder aufgenommen. TT-Line hat alle Abfahrten für Freitag, den 20.10.2023, abgesagt. Warnung vor Gefahren an Steilküsten Das Umweltministerium MV warnt vor möglichen Kliffabbrüchen und Hangrutschungen an den Steilküsten des Landes. „Besondere Vorsicht ist bei schmalen Strandabschnitten mit steilen oder überhängenden Kliffs geboten. Grundsätzlich sollten Spaziergänge an den Steilküsten bei Sturm und Hochwasser vermieden bzw. nur an sicheren Stellen unternommen werden“, warnt der für den Küstenschutz zuständige Minister, Dr. Till Backhaus (SPD). Sturmfluten an der Ostsee Ab einem Wasserstand von einem Meter über dem Normalmittelwasser spricht man an der deutschen Ostseeküste von einer Sturmflut. Eigentlich ist es eher ein Sturmhochwasser, da die Gezeiten bei der Ostsee kaum eine Rolle spielen und es weder Ebbe noch Flut gibt. Der Begriff Sturmflut hat sich jedoch auch an der Ostsee durchgesetzt und das BSH gibt Sturmflutwarnungen heraus. In Warnemünde wurde der bislang höchste bekannte Pegel vor gut 150 Jahren gemessen. Am 13. November 1872 stieg das Wasser im Seebad auf 2,71 Meter über dem Normalwert – eine „Jahrtausendflut“. Die letzte schwere Sturmflut (ab 1,50 Meter über NMW) wurde in Rostock am 2. Januar 2019 registriert, als Sturmtief Zeetje für Verkehrsbehinderungen und vollgelaufene Keller in der Hansestadt sorgte. Im Warnemünde wurden an diesem Tag Pegelstände von 1,67 Meter über NMW gemessen, Strand und Teile der Westmole wurden vom Ostseewasser überspült. Wasserstände und Sturmflutkategorien an der Ostsee: leichte Sturmflut ab 1,00 Meter über NMW mittlere Sturmflut ab 1,25 Meter über NMW schwere Sturmflut ab 1,50 Meter über NMW sehr schwere Sturmflut ab 2,00 Meter über NMW Links: Wasserstandsvorhersage des BSH für die Ostsee Aktuelle Wasserstände an der Ostsee Unwetterwarnungen des DWD
18. Oktober 2023 | Weiterlesen
Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der HMT
Seit August 2022 laufen die Erdarbeiten für den neuen Erweiterungsbau für die Hochschule für Musik und Theater (HMT) in Rostock. Heute konnten Finanzminister Dr. Heiko Geue, Wissenschaftsministerin Bettina Martin, Rektor Prof. Dr. Dr. Benjamin Lang und Kanzler Frank Ivemeyer den Grundstein für den Neubau legen. Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der HMT hat seinen Ursprung im ehemaligen Katharinenkloster, das erstmals 1243 urkundlich erwähnt wurde. Von 1998 bis 2001 wurde das zuvor als Altenheim genutzte Katharinenstift zur Hochschule für Musik und Theater umgebaut. Der nun entstehende Erweiterungsbau mit einer Gesamtfläche von 2.063 qm ist in seiner architektonischen Formsprache schlicht und funktional und fügt sich in der Materialität und der Farbigkeit in die Bestandsgebäude ein. Er wird das bestehende Bühnengebäude auf drei Seiten umschließen und Büroräume, Einzelunterrichts- und Übungsräume, Seminar- und Unterrichtsräume, eine Probenbühne, eine neue Mensa mit Außenbereich in Form einer Dachterrasse, Sanitärbereiche, Teeküchen, Lager und Technikflächen beherbergen. Die Fertigstellung des Baus ist nach derzeitiger Planung für den Sommer 2025 vorgesehen. Die Erweiterung wird benötigt, da die Kapazität des 2001 bezogenen Katharinenstifts nur für 400 Studierende ausreicht, die Zahl der Studierenden jedoch auf 550 angewachsen ist und in absehbarer Zeit noch auf 600 anwachsen soll. Aufgrund der daraus resultierenden Raumnot sind die Probenräume der Abteilung für Pop- und Weltmusik aktuell in einem Provisorium in Marienehe untergebracht. Zudem wurden Büroräume für die Verwaltung in der Nähe des Hauptgebäudes angemietet. Mit Fertigstellung des Neubaus können alle Bereiche wieder auf dem Hochschulcampus zusammengefügt werden. Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Innerhalb des historischen Gebäudeensembles wird ein moderner und nachhaltiger Ort zum Lernen und Arbeiten entstehen. Die Büroflächen können flexibel als Einzel-, Zweier- oder Mehrraumbüros genutzt werden. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlange mit 120 Modulen verbaut, die die vollständige Eigenversorgung ermöglichen wird. So geht zukunftsorientiertes Bauen.“ Wissenschaftsministerin Bettina Martin: „Der ehemalige Katharinenstift ist ein historischer Ort mit einer sehr besonderen Atmosphäre, an dem die Hochschule für Musik und Theater bereits seit 2001 erstklassige Künstlerinnen und Künstler ausbildet und die Musik- und Theaterszene mit wunderbaren Vorstellungen bereichert. Von jeher treten hier Alt und Neu in einen Dialog. So wird das auch mit dem modernen Anbau für die Abteilung Pop- und Weltmusik sein. Mit dieser Erweiterung können endlich bald alle Bereiche der HMT auf dem Hochschulcampus Katharinenstift zusammengeführt werden. Die Erweiterung ist dringend nötig, denn seit 2001 ist die Studierendenzahl von etwa 400 auf mittlerweile rund 560 Studierende stetig angestiegen. Es wird nun mehr Raum geben für das Studieren und Proben, die Studienbedingungen werden sich verbessern, ohne dass der Charme des historischen Gebäudes verloren geht. Das neu gestaltete Campusgelände am Katharinenstift wird sich mit Sicherheit bei allen – den Studierenden, Mitarbeitern und Gästen der Hochschule – großer Beliebtheit erfreuen und den Wissenschaftsstandort Rostock ein weiteres Stück vielfältiger und attraktiver machen.“ Für den Rektor der HMT Prof. Dr. Dr. Benjamin Lang wird mit der Gebäudeerweiterung die Idee, Altes mit Neuem zu verbinden, fortgeführt: „Mit dem Anbau an das alte Kloster wird einerseits kulturelles Erbe weitergesponnen und andererseits ein Bezug zum Neuen hergestellt. Genau dies entspricht auch den Vorgängen künstlerischer Schaffensprozesse, bei denen durch den lebendigen Umgang mit der Tradition das Historische zu Zeitgenössischem weiterentwickelt wird. Ich freue mich, dass unser historisches Gebäude mit seiner wechselvollen Geschichte um diesen neuen Baustein ergänzt wird.“ Der Kanzler Frank Ivemeyer sagt: „Wir sind außerordentlich dankbar für das Vertrauen, das das Land in die Hochschule für Musik und Theater setzt, indem es uns die langersehnte bauliche Erweiterung ermöglicht.“ Verantwortlich für die Baumaßnahme ist das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt (SBL) Rostock aus dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums. Weitere Informationen zum Erweiterungsbau und zu den Gründungsarbeiten finden Sie auf den Internetseiten des SBL Rostock. Quelle: Hochschule für Musik und Theater Rostock, Foto: Angelika Thönes
6. Oktober 2023 | Weiterlesen
DRK Wasserwacht Rostock beendet Saison 2023
47 Ehrenamtliche aus Rostock und 159 Rettungsschwimmer aus Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Thüringen, Rheinland-Pfalz und NRW waren während der Saison gemeinsam 23.000 Stunden an den Stränden aktiv. 328 Mal mussten sie in dieser Zeit Erste Hilfe leisten. Hauptsächlich wurden dabei Schnittwunden, Kreislaufprobleme, Insektenstiche oder Sportverletzungen behandelt. 55 Mal mussten die Ehrenamtlichen außerdem am Strand verloren gegangene Kinder suchen. In insgesamt 21 Fällen galt es, Menschen aus gefährlichen Situationen aus dem Wasser zu retten, wovon auch 18 Personen mit dem Rettungsdienst abtransportiert werden mussten. Dieser wurde insgesamt 49 Mal hinzugerufen. Vier Mal mussten die Rettungsschwimmer reanimieren. „In diesem Jahr hatten wir oft Wetterlagen mit hohen Wellen und gefährlicher Strömung. Trotz gehisster roter Flagge sind dabei viele Strandbesucher baden gegangen, von denen wir einige kurze Zeit später wieder aus dem Wasser retten mussten“, berichtet Lukas Knaup, Wasserwacht-Koordinator in Warnemünde. Er und seine Kollegen wünschen sich, dass Badegäste die Flaggensignale und das Badeverbot an der Mole mehr beachten. „Nicht nur Urlauber, die das Gewässer nicht kennen, sondern auch viele Einheimische, die ihre eigenen Kräfte überschätzen, gehen auch bei gelber oder roter Flagge Baden. Das bringt nicht nur sie selbst, sondern auch Freunde und Familie, die zur Hilfe eilen, sowie uns Rettungsschwimmer und weitere Einsatzkräfte in Lebensgefahr“, so Knaup. Bei den Rettungseinsätzen in Warnemünde kamen ein Rescue Water Craft, ein speziell umgebautes Jetski, sowie zwei Quads zum Einsatz. In Markgrafenheide wurde neben einem Quad und ebenfalls einem Rescue Water Craft zudem ein neuer Jeep eingesetzt. Das Fahrzeug kam vor allem für logistische Aufgaben zum Einsatz und stand im Notfall auch für Einsatzfahrten über weitere Strecken, z.B. nach Hohe Düne oder in die Rostocker Heide, zur Verfügung. „Das Rescue Water Craft sowie der Jeep hier vor Ort machen uns insgesamt deutlich flexibler, wenn es darum geht, Menschen in Notlagen zu helfen“, resümiert Manuel Brumme, Wachdienstkoordinator in Markgrafenheide. Neben der regulären Absicherung des Badebetriebes waren die Wasserwachtler zudem bei Großveranstaltungen wie der Warnemünder Woche oder der Hanse Sail im Einsatz und sicherten verschiedene Segelwettkämpfe und Regatten seeseitig ab. „Die Wasserwacht des DRK hat in diesem Jahr in vielen unterschiedlichen Einsätzen unter Beweis gestellt, wie wichtig die Absicherung von Rostocks Stränden ist. Dafür spreche ich allen Ehrenamtlichen meinen herzlichen Dank aus“, sagt Rostocks Tourismusdirektor Matthias Fromm. Seit dem 17. September sind die Wachtürme an den Rostocker Stränden nun geschlossen. Doch es laufen bereits die Vorbereitungen für die kommende Saison. Neben regelmäßigen Trainingseinheiten ist im September bereits ein neuer Rettungsschwimmerkurs in der Neptunschwimmhalle gestartet, welcher Voraussetzung für einen aktiven Dienst am Strand ist. Zudem ist ein Sanitätslehrgang im Januar in Planung. Quelle & Foto: Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Rostock e.V.
5. Oktober 2023 | Weiterlesen
Bundesweiter Warntag 2023: Sirenen-Test in Rostock
Donnerstag wird es wieder laut: Im Rahmen des dritten bundesweiten Warntags sollen um 11 Uhr in ganz Deutschland die Sirenen aufheulen und die Handys schrillen. Zusätzlich werden Warnungen über Rundfunk- und Fernsehsender, Online-Medien, digitale Anzeigetafeln und Warnapps wie „Nina“ oder „Katwarn“ verbreitet. Auch mittels Cell Broadcast werden Warnmeldungen direkt an Handys verschickt. Sirenen-Test startet am Donnerstag um 11 Uhr Der Sirenentest startet am Donnerstag um 11 Uhr. Anders als bundesweit vorgesehen beginnt dieser in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Signal „Entwarnung“. Der einminütige Dauerton bedeutet, dass keine Gefahr (mehr) besteht. Damit sollen besonders Menschen aus Kriegsgebieten darauf hingewiesen werden, dass es sich nur um eine Übung handelt. Anschließend wird der einminütige auf- und abschwellende Heulton für den Generalalarm „Warnung“ ausgelöst. Um 11:45 Uhr signalisiert erneut der einminütige Dauerton „Entwarnung“, dass die Übung beendet ist. Cell Broadcast – nationaler Warnservice Beim ersten bundesweiten Warntag vor drei Jahren führte eine Überlastung des Modularen Warnsystems (MoWaS), über das auch die WarnApps angesteuert werden, dazu, dass viele Nutzer dieser Anwendungen die Warnungen nicht oder nur stark verzögert erhalten haben. Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 wurden die gesetzlichen Voraussetzungen für die Einführung des Cell-Broadcast-Dienstes in Deutschland geschaffen. Es ermöglicht die Übermittlung von Warnungen selbst in stark ausgelasteten Mobilfunknetzen und ohne installierte Warnapp. Dafür muss das Handy eingeschaltet und empfangsbereit sein, im Flugmodus funktioniert es nicht. Signalisiert wird die Warnung auf dem Endgerät durch einen lauten Ton und eine Textnachricht. Auf neueren Geräten ist der Empfang von Cell-Broadcast-Meldungen voreingestellt. Unter Android sollte es ab Version 11, bei Apples iOS ab Version 16.1 bzw. 15.6.1 automatisch funktionieren. Sirenentest am 7. Oktober 2023 in Rostock entfällt Aufgrund des bundesweiten Warntags verzichtet Rostock in diesem Jahr auf den lokalen Sirenentest am 7. Oktober 2023. Normalerweise wird das Sirenennetz in der Hanse- und Universitätsstadt zweimal im Jahr getestet – jeweils am ersten Samstag im April und Oktober. Der letzte kommunale Sirenentest fand in Rostock am 1. April 2023 statt. Rund 30 Anlagen umfasst das Rostocker Sirenennetz, das in den vergangenen Jahren wieder auf- und ausgebaut wurde. Die Sirenen können einzeln oder zusammen als Generalalarm ausgelöst werden. Über sie können Einwohner auch nachts oder bei einem Stromausfall vor drohenden Gefahren gewarnt werden. Im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern sollen am Donnerstag rund 1.600 Sirenen ausgelöst werden. Weitere Informationen zum bundesweiten Warntag gibt es auf der Website des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Unter warntag-umfrage.de wird am Donnerstag eine Online-Umfrage freigeschaltet, über die Erfahrungen mit dem Warntag mitgeteilt werden können. Sirenen-Signale und ihre Bedeutung Website des BBK
11. September 2023 | Weiterlesen
Straßenbahnerweiterung Reutershagen – neues Gutachten
Gute Nachrichten für einen weiteren Ausbau des Rostocker Straßenbahnnetzes: Beide Korridore für die geplante Neubaustrecke in Reutershagen wurden als förderfähig eingestuft. Zu diesem Ergebnis kommt das aktualisierte Gutachten, das von der beauftragten VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH in den letzten Monaten erstellt wurde. Bei genauer Betrachtung weist der Korridor „West“ allerdings das deutlich bessere Ergebnis auf, was in der bedeutend besseren Gesamtwirkung für das Rostocker Liniennetz begründet ist. „Wir haben die Hinweise aus der Bürgerschaft und der Bevölkerung aufgenommen und das Gutachten vertieft. Im Vergleich erreicht der Korridor West mehr Menschen, entlastet stärker den gesamtstädtischen Verkehr, ist wirtschaftlicher und weist eine bessere Klimabilanz auf. Eine Vorzugsvariante für eine umweltfreundliche Mobilität in Rostock, die wir nun auf die Gleise bringen wollen“, betonte Dr. Ute Fischer-Gäde, Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau bei der Vorstellung der ersten Ergebnisse des neuen Gutachtens. „Noch ist nicht entschieden, welcher konkreter Streckenverlauf wirklich gebaut wird. Gerade das neue Gutachten zeigt uns aber, dass der Korridor West die deutlich besseren Voraussetzungen für eine Straßenbahnneubaustrecke liefert. Mit dieser neuen Strecke können wir 1,9 Millionen Fahrgäste pro Jahr zusätzlich für den ÖPNV gewinnen, dabei die Betriebskosten senken und so den städtischen Haushalt entlasten. Der Lückenschluss im Straßenbahnnetz verbessert nicht nur die ÖPNV-Anbindung von Reutershagen, sondern hat positive Effekte auf die Qualität des Öffentlichen Personennahverkehr für ganz Rostock“, so die RSAG-Vorstände Yvette Hartmann und Jan Bleis. Das sind die ersten Ergebnisse Die Variante des Korridors „West“ erreicht einen Nutzen-Kosten-Indikator (NKI) von 3,88. Der Korridor „Ost“ landet bei einem Nutzen-Kosten-Indikator von 2,20. Damit sind beide Korridore verkehrlich und volkswirtschaftlich sinnvoll und erfüllen die Voraussetzung für eine Förderung gemäß Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Konkret bedeutet das eine mögliche Förderung von 75 bis 90 Prozent der Kosten durch Bund und Land. Als Fördervoraussetzung muss jedoch eine sehr gute Betriebsqualität des ÖPNV erreicht werden. Im Korridor „Ost“ müsste zwingend über die vorhandenen Ampeln eine absolute Bevorrechtigung der Straßenbahn realisiert werden. Denn im Korridor „Ost“ teilen sich Straßenbahn und Auto in weiten Teilen die Verkehrsfläche. Im Korridor „West“ kann die Straßenbahn größtenteils auf separaten Gleisen und damit unabhängig vom Straßenverkehr eingeordnet werden. Der Korridor „West“ punktet vor allem durch die Anbindung des P+R-Standorts Groß Schwaßer Weg, womit eine deutlich höhere Nachfrage erzielt wird. Neun Busse können insgesamt eingespart werden, drei mehr als beim Korridor „Ost“, und damit auch die entsprechenden Personal-, Energie- und Fahrzeugkosten. Täglich 6.400 zusätzliche Fahrgäste sorgen in der Summe für 1,9 Millionen zusätzliche Fahrgäste pro Jahr. Die Baukosten liegen bei rund 60,7 Millionen Euro, inklusive 30 Prozent Sicherheitsaufschlag für etwaige Kostensteigerungen. Der Korridor „Ost“ kann mit seiner Streckenführung durch die Ulrich-von-Hutten-Straße, Händelstraße, Tschaikowskistraße und Trotzenburger Weg täglich 3.600 Fahrgäste und damit rund 1,2 Millionen Fahrgäste jährlich dazugewinnen. Als Investitionskosten werden circa 52,3 Millionen Euro veranschlagt, auch hier sind 30 Prozent Sicherheitsaufschlag für etwaige Kostensteigerungen eingerechnet. Was passiert mit dem Busangebot im Bereich Reutershagen? Nach dem ersten Gutachten im April 2023 gab es zahlreiche Hinweise zur Busanbindung. Darauf hat die RSAG reagiert. Die Bushaltestellen E.-André-Straße, Bonhoefferstraße und W.-Husemann-Straße in Reutershagen II werden weiterhin bedient. In der Ulrich-von-Hutten-Straße besteht auch zukünftig ein 10-Minuten-Bustakt. Die Angebotsqualität im Bereich Neuer Friedhof wird durch eine zusätzliche Buslinie mit Neuerschließung des Wohngebietes Kiefernweg aufgewertet. So geht es weiter Stadtverwaltung und RSAG sehen übereinstimmend große Vorteile für den Korridor „West“. In der Bürgerschaftssitzung am 15. November 2023 soll die Aufnahme der konkreten Vorplanungen für den Bau dieser Straßenbahnstrecke im Korridor „West“ beschlossen werden. Bei einer positiven Entscheidung der Bürgerschaft können bis 2025 die Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanungen erstellt werden. Im Rahmen der Vorplanung findet eine erweiterte Bürger*innenbeteiligung statt, um die Anforderungen der Anlieger*innen bestmöglich zu ermitteln und so die vorteilhafteste und verträglichste Variante zu finden. Eine Streckeneröffnung ist unter optimalen Rahmenbedingungen dann bis 2030 möglich. Hintergrund: Was ist neu bei diesem Verfahren zur Untersuchung der Wirtschaftlichkeit? Die Nutzen-Kosten-Untersuchung wurde nach dem neuen, seit Mitte 2022 gültigen Verfahren der „Standardisierten Bewertung 2016+“ durchgeführt. Dieses Verfahren wird deutschlandweit angewendet und bildet die Grundlage für die Bewertung sämtlicher Fördertatbestände des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) des Bundes. Im Fokus standen hier nicht nur das neue Straßenbahnnetz, sondern auch das zukünftige Busangebot. Viele verschiedene Aspekte wurden beleuchtet, wie z.B. die Reisezeitvorteile von Tür zu Tür, die Nachfragewirkungen des P+R, die CO2-Emissionen, der Flächenverbrauch, die ÖPNV-Betriebskosten und natürlich die Verkehrsnachfrage. Das komplett fertige Gutachten mit allen detaillierten Berechnungen wird voraussichtlich Ende September 2023 vorliegen. Ausführliche Informationen zum gesamten Projekt sind auf der Webseite der RSAG unter https://www.rsag-online.de/netzausbau zu finden. Zudem ist die RSAG am 17. September 2023 auf dem Klimaaktionstag in der Langen Straße präsent und steht für Rückfragen rund um das Thema Straßenbahnnetzerweiterung zur Verfügung. Bei einem Trassenspaziergang im Korridor „West“ können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Reutershagen auf Erkundungstour vor Ort begeben. Die ersten Termine sind am 18. und 19. September 2023 geplant. Anmeldungen dazu sind über die Webseite der Volkshochschule Rostock möglich. Quelle: Rostocker Straßenbahn AG, Foto: Joachim Kloock
7. September 2023 | Weiterlesen
Stadtwerke Rostock & 50Hertz weihen Power-to-Heat-Anlage ein
Am Mittwoch, dem 6. September 2023, haben die Stadtwerke Rostock gemeinsam mit dem Stromübertragungsnetzbetreiber 50Hertz die neue Power-to-Heat Anlage (PtH) auf dem Gelände der Stadtwerke in Marienehe in Betrieb genommen. Der Elektrokessel mit einer Leistung von 20 Megawatt nutzt zukünftig überschüssigen Strom aus Windenergie und erzeugt daraus klimaneutrale Wärme für Rostock. „Wir setzen heute einen wichtigen Meilenstein auf unserem Transformationspfad hin zu einem CO2-neutralen Rostock“, sagte Oliver Brünnich, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke im Beisein von Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Reinhard Meyer sowie Mitarbeitenden und Gästen aus Politik und Wirtschaft. „Mit dieser Anlage tragen wir dazu bei, dass erneuerbare Energien nicht abgeregelt werden, sondern wir nicht verbrauchte Energie vor Ort als Wärme nutzen“, so Brünnich weiter. Wenn die Erneuerbaren Energien im Norden viel Strom erzeugen und dieser weder vor Ort verbraucht noch aufgrund fehlender Stromleitungen nach Süden weitertransportiert werden kann, müssen oftmals Windräder abgeregelt und die Betreiber für die Verluste entschädigt werden. Um den grünen Überschussstrom zukünftig effizienter zu nutzen, kooperieren die Stadtwerke mit dem Übertragungsnetzbetreiber. Die Stadtwerke betreiben die PtH-Anlage, 50Hertz übernimmt auf Basis einer Regelung im Energiewirtschaftsgesetz die Investitionskosten in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro und kann die Anlage zur Entschärfung von Netzengpässen anfordern. Die Fachleute sprechen von Redispatchmaßnahmen, um das Netz vor Überlastung zu schützen und eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten. Dr. Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb bei 50Hertz: „Als Übertragungsnetzbetreiber ist es unsere Aufgabe, die Erneuerbaren Energien so effizient und vollständig wie möglich in das elektrische Gesamtsystem zu integrieren. Um das zu erreichen, müssen die Netze massiv ausgebaut und verstärkt werden. Aber auch die Möglichkeiten der Sektorenkopplung, also die Kopplung von Strom-, Wärme- und Verkehrssektor müssen wir konsequent nutzen. Power-to-Heat ist eine einfache und effiziente Technologie, mit Strom Wasser zu erhitzen und damit Gebäude zu beheizen oder Wärme für industrielle Prozesse zu erzeugen. Das ist besonders dann effizient, wenn es sich um grünen Strom handelt, der aufgrund von Netzengpässen ansonsten nicht genutzt werden könnte.“ „Mit unserem kommunalen Wärmeplan steht die Strategie bereits, wie wir die Wärmewende bis 2035 in Rostock schaffen können. Damit sind wir deutschlandweit Vorreiter. Die Stadtwerke Rostock spielen eine wichtige Rolle dabei, die Maßnahmen dieses Plans umzusetzen. Nach dem Wärmespeicher reiht sich die neue Power-to-Heat Anlage als Baustein ein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt, “ so die Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock Eva-Maria Kröger. Im Transformationsplan der Stadtwerke spielen weitere nachhaltige Technologien zur Wärmeerzeugung aus regionalen Energiepotentialen wie z. B. eine Großwärmepumpe im Rostocker Klärwerk oder die Nutzung von Abwärme der Elektrolyse eine bedeutende Rolle. Mehr Informationen sind auf www.swrag.de/pth zu finden. Quelle: Stadtwerke Rostock AG, Foto: SWRAG/Sascha Schwarze
6. September 2023 | Weiterlesen
120 Jahre Bahnhofsbrücke Warnemünde - Brückenfest 2023
Seit 120 Jahren verbindet die Bahnhofsbrücke Warnemünde die Mittelmole mit dem Ortskern des Seebades – das wird in dieser Woche gefeiert. Zum Brückengeburtstag der „alten Lady“ gibt es am kommenden Wochenende ein buntes Programm. Auf der Strandpromenade öffnet bereits heute eine Flaniermeile mit Verkaufs- und Imbissständen. Brückendrehung und Laser-Licht-Show am Samstag Höhepunkt ist am Samstag (9. September 2023) die traditionelle Brückendrehung. Um 11 Uhr werden Taucher des TSC Warnemünde ein Bierfass aus dem Alten Strom heben. Ab 11:25 Uhr erzählt Heiko Tiburtius, Leiter des Tiefbauamts, Wissenswertes über das historische Bauwerk, bevor er um 11:30 Uhr – nach der Warnemünder Fanfare – das Kommando zur Brückendrehung gibt. Wenn der Nachwuchs des Warnemünder Segel-Clubs durch die schmale Öffnung gefahren ist, soll die Brücke um 12 Uhr wieder geschlossen werden. Am Abend ist von 21:40 bis 22:00 Uhr eine Laser-Licht-Musik-Show an der Bahnhofsbrücke geplant. Für Unterhaltung sorgen bereits ab 20:40 Uhr der Spielmannszug Neuseddin und das Musikkorps Rendsburg sowie die Gruppe Irish Coffee. 120 Jahre Fährverbindung Rostock-Gedser Nicht nur die Brücke wurde vor 120 Jahren eröffnet. Am 30. September 1903 startete auch die Fährverbindung zwischen Warnemünde und dem dänischen Gedser als erste internationale Eisenbahnfährverbindung weltweit. Inzwischen legen die Fähren im Rostocker Überseehafen ab. Der Fährverkehr ab Warnemünde wurde 1995 eingestellt, 2013/14 wurde das Fährbecken zugeschüttet. Aktuell pendeln die beiden Scandlines-Hybridfähren „Berlin“ und „Copenhagen“ zwischen Gedser und Rostock. Sie transportieren jedoch nur Personen und Kraftfahrzeuge, eine schnelle Bahnverbindung zwischen den Hauptstädten Berlin und Kopenhagen gibt es nicht mehr. Grund zum Feiern sind 120 Jahre Fährverbindung trotzdem und so gibt es Freitag und Samstag auch am Passagierkai am Neuen Strom ein buntes Programm mit maritimer Musik und Trachtengruppe. Als Bühne dient der Dreimast-Toppsegelschoner „Santa Barbara Anna“. Beim Auslaufen begleitet werden nicht nur die Scandlines-Fähren, sondern auch die Kreuzfahrtschiffe „Mein Schiff 1“ (Freitag, 19 Uhr) und „AIDAdiva“ (Samstag, 18 Uhr). Klingt nach Port Party, heißt nur nicht so. Wer anschließend noch nicht müde ist, kann direkt nebenan weiterfeiern: Um 22 Uhr startet die Brückenparty am Riesenradplatz, aktuell jedoch ohne Riesenrad, das dreht sich erst ab Mitte September wieder in Warnemünde. Bahnhofsbrücke Warnemünde 1903 erbaut Die inzwischen denkmalgeschützte Bahnhofsbrücke Warnemünde wurde 1903 über den damals einzigen Seekanal zum Rostocker Stadthafen erbaut. Die Querung über den Alten Strom verbindet den Bahnhof auf der Mittelmole mit dem Warnemünder Ortskern. An Spitzentagen wird die Drehbrücke von mehr als 20.000 Fußgängern benutzt und gehört neben Leuchtturm und Teepott zu den beliebtesten Wahrzeichen und Fotomotiven des Rostocker Seebads. Die Warnemünder Bahnhofsbrücke ist 42 Meter lang, sieben Meter breit, 80 Tonnen schwer und hat eine Spannweite von 29,5 Metern. Bis 1940 war eine Drehung für den Schiffsverkehr möglich, danach war die Funktion aufgrund von Lagerschäden nicht mehr gegeben. 1991 wurde der Drehmechanismus der historischen Überführung wieder voll funktionstüchtig hergerichtet. Nachdem die Drehbrücke im Jahr 2000 von einem Fahrgastschiff gerammt wurde, musste 2004/05 ein neuer Königszapfen gegossen und eingebaut werden. Er bildet den Kern des Drehmechanismus. Für große Schiffe wird die Brücke schon lange nicht mehr geöffnet, sie verkehren über den Seekanal (Neuer Strom). Am Südende des Alten Stroms liegen lediglich kleine Boote, die unter dem Bauwerk hindurchfahren können. Zum neuen Strom gibt es bloß noch einen Durchlass für den Wasseraustausch. Ein- bis zweimal im Jahre wird der manuelle Drehmechanismus der Brücke aber als Schauspiel für Touristen und Einheimische in Betrieb gesetzt. Dann gleiten gern auch mal ein Fischerboot oder ein Seenotkreuzer durch die schmale Öffnung. [ad]Video von der Drehung der Bahnhofsbrücke in Warnemünde (April 2021): Drehung der Bahnhofsbrücke Warnemünde im Zeitraffer:
6. September 2023 | Weiterlesen
Linien 37 und 24 - RSAG baut Busverbindungen in Rostock aus
Zum Fahrplanwechsel am 28. August 2023 gibt es einige Neuerungen auf den Bus-Strecken in und um Rostock. Die Linie 37 wird über Diedrichshagen hinaus bis nach Lichtenhagen verlängert. Mit der Linie 24 geht es künftig von der Innenstadt nach Roggentin, Kösterbeck und Pastow. Buslinie 37 wird bis Lichtenhagen verlängert Ab Montag werden die Busse der Linie 37 über Diedrichshagen hinaus bis nach Lichtenhagen fahren. Die Strecke, die bislang vom S-Bahn-Haltepunkt Warnemünde Werft, über den Ortskern des Seebads bis nach Diedrichshagen führt, wird bis zur Mecklenburger Allee in Lichtenhagen verlängert, wo es einen direkten Anschluss an die Straßenbahnlinien 1 und 5 sowie die Buslinie 38 gibt. „Das ist ein tolles Angebot für unsere Fahrgäste, die jetzt ab Diedrichshagen und Lichtenhagen noch mehr Fahrtmöglichkeiten im öffentlichen Nahverkehr haben“, freut sich Yvette Hartmann, Kaufmännischer Vorstand der RSAG. Die Busse fahren alle 30 Minuten, sind aber so abgestimmt, dass man ab Diedrichshagen alle 15 Minuten in eine der beiden Richtungen fahren kann, erläutert Andrej Kirschbaum, Angebotsplaner bei der RSAG. Rund zehn Minuten dauert die Fahrt von der bisherigen Endhaltestelle in Diedrichshagen bis zum neuen Endpunkt gegenüber der Hundertwasserschule in Lichtenhagen. Dabei wird auch die neue Haltestelle im Wohngebiet „Auf dem Kalverradd“, Ecke Mecklenburger Allee/Klein Lichtenhäger Weg, bedient. Da es in Warnemünde keine öffentliche weiterführende Schule gibt, gehen viel Schüler aus Diedrichshagen in Lichtenhagen oder Lütten Klein zur Schule – für sie verkürzt sich die Fahrzeit um bis zu 20 Minuten, so Kirschbaum. Wer von Lichtenhagen mit dem Bus nach Warnemünde fahren möchte, hat künftig die Wahl: Die Linie 36 fährt weiterhin wie gewohnt über die Stadtautobahn – etwa 16 Minuten dauert die Fahrt bis zur Haltestelle „Warnemünde Strand“ an der Jugendherberge. Mit der Linie 37 geht es über Diedrichshagen sogar eine Minute schneller und ohne Umsteigen bis in den Ortskern des Seebads. Die genauen Kosten der Streckenverlängerung lassen sich nur schwer beziffern, sagt Yvette Hartmann. Um den 30-Minuten-Takt zu halten, müssen auf der Linie 37 künftig jedoch drei statt bislang zwei Busse eingesetzt werden, erläutert Andrej Kirschbaum. Allerdings reche man durch die neue Streckenführung auch mit deutlich mehr Fahrgästen. Kein Fußgängerüberweg in der Mecklenburger Allee geplant Der bereits direkt nach der Verkehrsfreigabe der Mecklenburger Allee laut gewordene Wunsch nach einem Fußgängerüberweg („Zebrastreifen“) im Wohngebiet „Auf dem Kalverradd“ wird sich vorerst nicht erfüllen. „Die Straße hat eine Verbindungsfunktion in den nordwestlichen Stadt-Umland-Raum“, erläutert Heiko Tiburtius, Leiter des Amts für Verkehrsanlagen. Die nahe der Bushaltestelle vorhandene „barrierefreie Querungshilfe“ (Mittelinsel) sei für derartige Straßen die „Standardlösung“. Sollte das Verkehrsaufkommen deutlich stärker steigen als erwartet, müsse man neu bewerten, welche zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen zum Schutz von Fußgängern oder Radfahrern möglich sind. Ein Fußgängerüberweg wäre an der Stelle erfahrungsgemäß nicht anordnungsfähig, so Tiburtius: „Wir reden dann wahrscheinlich über eine Fußgängerampel in dem Bereich.“ Haltestelle in Elmenhorst lässt auf sich warten Obwohl die verlängerte Linie 37 jetzt auch über Elmenhorst fährt, gibt es dort noch keine Haltestelle. „Abstimmungsbedarf mit dem Land“, nennt Yvette Hartmann als Grund. Da es sich bei der L12 von Wismar nach Warnemünde um eine Landesstraße handelt, ist das Land zuständig. „Schade“ findet das auch Silke Wilken vom Amt für Mobilität der Hansestadt. Als Projektleiterin kümmert sie sich um den gemeinsamen Nahverkehrsplan von Stadt und Landkreis. Bei der Einweihung des modernisierten Zentralen Omnibusbahnhofs am Hauptbahnhof sei das Thema gerade noch einmal mit Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) angesprochen worden, verrät Wilken: „Er war ziemlich offen dafür.“ Die Frage ist, „ob es noch umsetzbar ist“, so Wilken, da durch die Umgehungsstraße neue Voraussetzungen geschaffen werden. Evtl. müssen die Planungen für die Ortsumgehung noch einmal etwas angepasst werden. Wenn die Umgehungsstraße fertiggestellt ist, soll die aktuell kurze Verbindung zwischen den beiden Kreisverkehren gesperrt werden. Andrej Kirschbaum könnte sich vorstellen, dass hier eine Busschleuse eingerichtet wird, damit die Fahrgäste nicht an der Umgehungsstraße warten müssen. Ob, wann und wo genau die Haltestelle gebaut wird, ist allerdings noch offen. Mit der Linie 24 ins östliche Rostocker Umland Ebenfalls ab kommendem Montag fahren wieder Busse der RSAG in den Landkreis Rostock und verbessern die Stadt-Umland-Verkehre. Die neue Linie 24 verbindet die Rostocker Innenstadt über Brinckmansdorf mit den östlichen Ortschaften Roggentin, Kösterbeck und Pastow. Neben dem Globus-Einkaufszentrum, dem Hanse-Outlet-Center und den Gewerbegebieten verbessert sich die ÖPNV-Anbindung durch die neue Linie für rund 4.000 Einwohner im Umlandbereich.
25. August 2023 | Weiterlesen
Pläne für Zollhochschule in Lichtenhagen vorgestellt
Finanzminister Dr. Heiko Geue, Stefan Kortmann, Leiter des Geschäftsbereichs Facility Managements der Hauptstelle Rostock bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), Abteilungsdirektorin Constanze Voß und Oberregierungsrat Markus Füller von der Generalzolldirektion, Eva-Maria Kröger, Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, sowie Achim Nagel, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Primus developments GmbH, haben heute im Rahmen einer Pressekonferenz das Bauprojekt für die geplante Nebenstelle des Fachbereichs Finanzen in Münster der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung vorgestellt. Die Ausbildungsstätte im Rostocker Ortsteil Lichtenhagen wird Platz für 600 Studierende des Zolls bieten. Der Campus soll sich dabei in zwei Nutzungsbereiche gliedern: ein zentrales viergeschossiges Hochschulgebäude mit insgesamt 24 Lehrsälen, 2 Hörsälen, 48 Gruppenarbeitsräumen und einer Bibliothek sowie einer Mensa, aber auch Büro- und Verwaltungsbereichen und zwei siebengeschossige Wohngebäude mit Wohn- und Aufenthaltsbereichen, die Platz für 620 Unterkünfte bieten. Es werden auf dem Gelände eine ausreichende Anzahl an PKW- und Fahrradstellplätzen sowie Stellplätze mit E-Ladesäulen geschaffen. Die Bruttogeschossfläche beträgt ca. 40.000 Quadratmeter, der Raumbedarf umfasst etwa 19.000 Quadratmeter. Die Bauleistungen wurden im Rahmen eines EU-weiten Vergabeverfahrens in Form eines wettbewerblichen Dialogs an die Bietergemeinschaft „Kaufmann Bausysteme GmbH | Primus developments GmbH“ vergeben. Die Bietergemeinschaft agiert als Totalübernehmer, wodurch die Planungs- und Bauleistungen aus einer Hand koordiniert und durchgeführt werden. Finanzminister Dr. Heiko Geue: „Wir brauchen neue Fachkräfte auch in Mecklenburg-Vorpommern. Deswegen freue ich mich sehr, dass der neue Standort für die Zollausbildung in Rostock allmählich Gestalt annimmt. Schon Anfang des Jahres 2026 werden hier viele junge Menschen ihre Ausbildung beginnen. Zudem wird die Aus- und Fortbildungsstätte auch für neue Arbeitsplätze sorgen. Davon wird nicht nur die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, sondern das komplette Land profitieren. Besonders freut es mich, dass wir gemeinsam mit dem Bund eine außerordentlich nachhaltige Ausbildungsstätte errichten werden: Wir werden die strengen gesetzlichen Vorgaben durch die Realisierung des ‚EGB 40-Standards‘ deutlich übererfüllen. Durch die intensive Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz vermeiden wir ca. 3.000 Tonnen CO2 und können ca. 12.000 Tonnen CO2 dauerhaft binden. Darüber hinaus ist für den Stromeigenbedarf eine Photovoltaikanlage auf allen geeigneten und verfügbaren Dachflächen vorgesehen.“ Stefan Kortmann: „Mit der Erteilung des Zuschlags haben wir einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur termingerechten Fertigstellung des Projekts erreicht. Dies verdanken wir der guten Zusammenarbeit mit allen Beteiligten auf Seiten des Landes, der Stadt und des Zolls. In einem anspruchsvollen wettbewerblichen Dialog haben wir mit dem Siegerentwurf ein Ergebnis erzielt, auf dessen Umsetzung ich mich freue. Die neue Hochschule wird den Standort mit ihrer Architektur, ihren Studenten und Dozenten neu prägen.“ Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger: „Die über 600 Studierenden werden frischen Wind in Rostocks Nordwesten und nach Rostock-Lichtenhagen bringen. Als eine der ältesten Universitätsstädte Deutschlands hat Rostock nicht nur studentisches Flair und studentische Traditionen, sondern steht auch für Innovationen. Davon wird auch der neue Standort der Hochschule des Bundes profitieren. Ich danke allen Beteiligten für das große Engagement und bin mir sicher, dass sich die Studierenden hier wohl fühlen werden: Denn vom künftigen Campus sind es gerade einmal 15 Minuten mit dem Fahrrad bis zum Ostseestrand!“ Achim Nagel: „Wir sind sehr glücklich, gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Kaufmann Bausysteme den Zuschlag zu diesem besonderen Projekt erhalten zu haben. Mit dem Neubau der Hochschule des Bundes entsteht in innovativer Holzmodulbauweise ein ökologisches Unikat. Durch den außergewöhnlichen Entwurf von Sauerbruch Hutton wird das Projekt auch architektonisch überregionale Strahlkraft entwickeln. Rostock-Lichtenhagen wird mit der Zollhochschule einen neuen, zukunftsweisenden Impuls erhalten und ein Beispiel für das Bauen der Zukunft sein.“ An der künftigen Nebenstelle des Fachbereichs Finanzen der Hochschule des Bundes in Rostock sollen zeitgleich bis zu 600 Studierende den dualen Bachelorstudiengang „Zolldienst des Bundes (LL.B.)“ absolvieren können. Dieser Studiengang bereitet auf den Einsatz im gehobenen nichttechnischen Zolldienst vor. Die Studierenden erwerben dabei Kompetenzen in den Bereichen Steuerrecht, Zollrecht, Recht der sozialen Sicherung, Betriebswirtschaftslehre, Verwaltungspsychologie und digitale Verwaltung. Genauere Informationen zum Studiengang und zum Bewerbungsverfahren finden Sie unter zoll-karriere.de. Quelle: Finanzministerium MV, Lageplan/Modellfoto: Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten mbH für Kaufmann Bausysteme GmbH | Primus developments GmbH
10. August 2023 | Weiterlesen
ZOB am Hauptbahnhof Rostock eingeweiht
Vor einem Jahr war der Baustart für den in die Jahre gekommenen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) der rebus Regionalbus Rostock GmbH am Rostocker Hauptbahnhof. Mit Unterstützung des Landkreises Rostock und des Landes MV wurde der ZOB in den vergangenen zwölf Monaten barrierefrei umgebaut und modernisiert. Ab Montag, dem 14. August, ist der Zentrale Busbahnhof in Rostock wieder für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und Fernverkehr geöffnet. Schon heute fand die offizielle Einweihungsfeier mit dem Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Reinhard Meyer, dem Landrat des Landkreises Rostock, Sebastian Constien, und dem Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Warnow, Stefan Wiedmer, sowie weiteren Gästen statt. Gefördert wurde das Bauvorhaben vom Land Mecklenburg-Vorpommern mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 1,8 Mio. Euro. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf drei Millionen Euro. Wichtiger Baustein für die Verkehrswende „Der ZOB ist ein neues Aushängeschild für Rostock, das sich hervorragend ins Stadtbild einpasst“, betonte heute Wirtschaftsminister Reinhard Meyer. „Das Land hat das Modernisierungsvorhaben unterstützt, um die verkehrspolitischen Ziele wie die Verkehrs- und Antriebswende in MV weiter voranzubringen. Der Omnibusbahnhof ist für die Menschen in der Region, für die Touristen und ankommende Gäste im Fernverkehr das Tor zu unserem Land und somit eine besonders wichtige Visitenkarte für Mecklenburg-Vorpommern“, so der Minister. Über die erfolgreiche Kompletterneuerung innerhalb nur eines Jahres freute sich auch der Landrat des Landkreises Rostock, Sebastian Constien. „Eine moderne und barrierefreie Infrastruktur ist eine zentrale Voraussetzung für einen attraktiven Öffentlichen Personennahverkehr. Durch die zusätzlichen Angebotserweiterungen auf den Linien 113 von Rostock nach Laage und 220 von Gnoien nach Tessin ab 28. August 2023 wird der Nahverkehr im Landkreis und im Stadt-Umland-Verkehr erneut deutlich ausgebaut und durch das kostengünstige Deutschlandticket für immer mehr Bürgerinnen und Bürger eine lohnende Alternative zum motorisierten Individualverkehr. Der neue ZOB ist dabei Dreh- und Angelpunkt für unsere Takt- und Regionalverkehre und wichtiger Baustein für die Verkehrswende“, machte der Landrat deutlich. Schwierigen Bedingungen getrotzt – Umbau in Rekordzeit „Der barrierefrei und familienfreundlich umgestaltete Zentrale Busbahnhof in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, der durch die rebus Regionalbus Rostock GmbH betrieben wird, ist sicher einer der modernsten Verkehrsknotenpunkte des Landes. Er zeichnet sich jetzt vor allem neben seiner verkehrspolitischen Bedeutung auch durch eine höhere Aufenthaltsqualität und Sicherheit aus und lädt mit dem neuen Spielplatz und der nachhaltigen Gestaltung und Begrünung zum Verweilen ein“, unterstrich rebus-Geschäftsführer Thomas Nienkerk. Die Modernisierung des 30 Jahren alten ZOB konnte mit Hilfe des Planungsbüros aib Bauplanung Nord aus Rostock und der Baufirma Geltmeier aus Güstrow in der Rekordzeit von nur zwölf Monaten umgesetzt werden – trotz der widrigen Bedingungen im Untergrund, dem langen und sehr nassen Winter und der allgemeinen Lieferschwierigkeiten und Kostensteigerungen in allen Bereichen. Hierzu war es jedoch notwendig, den ZOB ab Februar 2023 zu sperren und die Zusammenarbeit zwischen allen Partnern fortlaufend und unkonventionell zu koordinieren, um den Zeitplan einhalten zu können. Neben den sichtbaren Veränderungen wurden auch im Untergrund erhebliche Leistungen vollbracht, alle Wasser- und Abwasserleitungen erneuert und große Auffangsysteme geschaffen, damit das Niederschlagswasser bei Starkregen nicht umliegende Bereiche gefährdet und langsam abgeleitet werden kann. Digital und farbenfroh Dank der neuen digitalen Informationssysteme ist nun auf einen Blick erkennbar, von welcher Haltestelle die Busse abfahren. Diese Informationen werden Menschen mit Sehbeeinträchtigung auf Knopfdruck vorgelesen. Darüber hinaus erhöhen ein neues Beleuchtungskonzept und taktile Bodenleitsysteme die Sicherheit. Bei der Planung wurden auch ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt. So bieten eine klimaresistente Bepflanzung und begrünte Fahrgastunterstände Insekten und anderen Kleinstlebewesen einen Lebens- und Rückzugsraum. Das neue Lichtkonzept trägt dazu bei, die Lichtemissionen zu minimieren und berücksichtigt unter anderem die Bedürfnisse der Fledermäuse. Die Scheiben an den Aufbauten sind mit Vogelschutzstreifen versehen. Die bepflanzten Fahrgastunterstände und neuangelegten Aufenthaltsbereiche mit Sitzmöglichkeiten sorgen auch bei heißen Außentemperaturen für eine angenehme Überbrückungszeit. Für die jüngsten Fahrgäste gibt es einen farbenfrohen Spielplatz mit einem Holzbus als Highlight. Darüber hinaus stehen am ZOB kostenloses WLAN und stationäre Fahrkartenautomaten an der Haupthaltestelle zur Verfügung. Rebus-Geschäftsführer Thomas Nienkerk bedankte sich bei allen Beteiligten, die zu dem erfolgreichen Umbau beigetragen haben. „Jetzt macht Busfahren in Rostock und im Landkreis Rostock noch mehr Spaß“, ist sich Nienkerk sicher. Quelle: Rebus Regionalbus Rostock GmbH, Fotos: André König
9. August 2023 | Weiterlesen
Hanse Sail Rostock 2023 startet morgen
Ab morgen steht Rostock vier Tage lang wieder ganz im Zeichen der maritimen Traditionsschifffahrt. Gut 110 Traditionsschiffe haben Kurs auf Rostock genommen, können besichtigt werden oder bieten Ausfahrten auf die Ostsee an. An Land gibt es eine bunte Mischung aus Volksfest und Kulturprogramm. Herz der Hanse Sail bleibt der Rostocker Stadthafen, der zum Bummeln und „Schiffe gucken“ einlädt. Die offizielle Eröffnung findet jedoch wie bereits in den Vorjahren im Kurhausgarten Warnemünde statt. Hier wird das maritime Volksfest am Donnerstag um 16:30 Uhr mit dem traditionellen Glasen der Schiffsglocke eingeläutet. Open Ship – „Gorch Fock“ und „Bima Suci“ Ein Höhepunkt der diesjährigen Sail ist die „Bima Suci“, das Segelschulschiff der indonesischen Marine. Die 2017 in Dienst gestellte dreimastige Bark ist zum ersten Mal zu Gast auf der Hanse Sail. Der Großsegler ist 111 Meter lang, 13,65 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von gut sechs Metern. 26 Segel bringen es zusammen auf eine Fläche von 3.352 Quadratmetern. Die Takelage wurde vom Ingenieurbüro Detlev Löll in Peenemünde entworfen und konstruiert. Gebaut wurde das Schiff auf der Freire-Werft im spanischen Vigo. Eigentlich sollte die „Bima Suci“ erst Donnerstagvormittag in Warnemünde einlaufen. Da die Ostsee durch das Sturmtief „Zacharias“ ziemlich rau war, lief sie bereits Dienstagnachmittag ein und liegt vorübergehend im Marinestützpunkt Hohe Düne. Am Donnerstag soll sie gegen 10 Uhr an den Passagierkai verholt werden. Um 20:30 Uhr ist am Wiro-Ausguck auf der Mittelmole ein Auftritt der „Bima Suci“-Marching Band geplant. Im Rahmen von „Open Ship“ kann der Großsegler am Donnerstag und Freitag am Passagierkai sowie am Wochenende im Marinestützpunkt besichtigt werden. Die „Gorch Fock“, das Segelschulschiff der Deutschen Marine, ist ebenfalls Gast auf der Hanse Sail. Sie wird Mittwochabend gegen 18 Uhr am Liegeplatz P1 am Passagierkai erwartet. Der als Bark getakelte Dreimaster lädt am Sonntag zum Open Ship ein. Marinestützpunkt Warnemünde Der Marinestützpunkt Warnemünde öffnet von Freitag bis Samstag (10 – 18 Uhr) sowie am Sonntag (10 – 16 Uhr) seine Tore. Zwischen dem Fähranleger Hohe Düne, dem Campingplatz in Markgrafenheide und dem Marinestützpunkt Warnemünde fährt ein kostenfreier Bus-Shuttle. Neben dem ständigen Minenabwehrverband 1 der NATO sind die dänischen Heimwehrkutter „Lyra“ und „Aldebaran“ zu Gast. Die Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ und das Hohlstablenkboot „Pegnitz“ sollen ebenfalls an der Pier festmachen. An Land kann man den Leopard 2 A6, einen Puma, den Fennek und den Fuchs erleben oder selbst einmal hinter dem Steuer eines Lkw Platz nehmen. Das Marinefliegergeschwader 5 aus Nordholz wird mit dem „Sea King“ eine simulierte Seenotrettung im Hafenbecken des Stützpunktes zeigen. Feuerwerk zur Hanse Sail Das Hanse-Sail-Feuerwerk wird traditionell am Sail-Samstag ab 22:30 Uhr den Himmel über dem Stadthafen erleuchten. Gezündet wird es auf der Gehlsdorfer Seite, den besten Blick hat man vom Stadthafen oder – etwas erhöht – vom Kanonsberg aus. In Warnemünde wird es kein Feuerwerk geben, die für 20 Uhr geplante Ausfahrt der AIDAdiva soll jedoch vom ehemaligen Feuerlöschboot FLB 40-3 begleitet werden. Anreise, Verkehr, ÖPNV & Parken Parkplätze sind zur Hanse Sail Mangelware, das Auto solltet ihr spätestens auf einem der P+R-Plätze am Stadtrand stehenlassen und in den Öffentlichen Personennahverkehr umsteigen. Straßenbahnen, Busse und S-Bahnen fahren auf bestimmten Strecken häufiger, mit höheren Kapazitäten oder länger am Abend. Die L 22 wird am Freitag- und Samstagabend in Höhe Stadthafen komplett für den Kfz-Verkehr gesperrt. Der Bereich sollte weiträumig umfahren werden. Der Warnemünder Ortskern wird am Wochenende für den Individualverkehr gesperrt. Auf der Stadtautobahn wird zwischen Lichtenhagen und Warnemünde ein Fahrstreifen für Busse reserviert, sodass ihr bereits den Parkplatz am S-Bahnhof Lütten Klein nutzen solltet. Programm der Hanse Sail
9. August 2023 | Weiterlesen
Sturmtief Zacharias - Warnung vor schwerem Sommersturm
Ein heftiger Sommersturm trifft morgen auf den Norden Deutschlands. Die beiden Tiefdruckgebiete „Yves“ und „Zacharias“ sorgen zu Wochenbeginn für eine im Hochsommer ungewöhnliche Wetterlage bei uns. An der deutschen Ostseeküste, aber auch im Hinterland, muss mit teils schweren Sturmböen gerechnet werden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in Rostock für die Zeit ab Montag (7. August 2023) 0 Uhr vor Sturmböen mit 70 und 85 km/h – dies entspricht einer Windstärke von sieben bis acht auf der Beaufortskala (Bft). In exponierten Lagen, etwa im Küstenumfeld, muss sogar mit schweren Sturmböen um 90 km/h (Bft 10) gerechnet werden. Der Sturm bläst anfangs aus nordwestlicher, später aus westlicher Richtung. Die „Warnung vor markantem Wetter“ (Stufe 2) des DWD gilt vorerst bis Montagnachmittag, 15 Uhr. Stürmisch könnte es nach aktuellem Stand bis Dienstagabend bleiben. Der Kern des Tiefs verschiebt sich jedoch möglicherweise noch etwas weiter nach Norden, sodass die deutsche Küste weniger stark getroffen wird. Gefahr durch umstürzende Bäume oder herabstürzende Äste Besondere Gefahr droht durch herabstürzende Äste oder umstürzende Bäume, die zu dieser Jahreszeit voll belaubt sind und eine große Angriffsfläche für den Wind bieten. Parks und Wälder sollten gemieden werden. Auch vor einem Zoobesuch im Barnstorfer Wald solltet ihr euch informieren, ob dieser regulär öffnet. In der Stadt können Dachteile oder Baugerüste gefährlich werden. Sucht nach Möglichkeit ein festes Gebäude auf, sichert lose Gegenstände und schließt Fenster und Türen! Es kann zu Einschränkungen im Bahn- und Fährverkehr kommen. Nachdem es in diesem Jahr bereits mehrere tragische Badeunfälle gab, sollten die Warnflagge an den Rettungstürmen unbedingt beachtet werden. Auch nach dem Abflauen des Sturms kann es noch zu gefährlichen Strömungen kommen. Wasserstandsprognosen für Warnemünde Mit einem Sturmhochwasser muss an der deutschen Ostseeküste voraussichtlich nicht gerechnet werden. Die aktuellen Modellprognosen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sagen für Warnemünde einen maximalen Pegelstand von gut 50 Zentimeter über Normalmittelwasser (NMW) voraus. Wetterbesserung zur Hanse Sail Für die am Donnerstag in Rostock startende 32. Hans Sail sind die Wetteraussichten deutlich angenehmer. Ein Sonne-Wolken-Mix mit Tageshöchsttemperaturen um 20 Grad, kaum Niederschlag und für Segler fast schon wieder zu wenig Wind. Aktualisierung, 07.08.2023: Der DWD hat die Warnung vor schweren Sturmböen bis Dienstag, 8. August, 15 Uhr verlängert. Der Rostocker Zoo schließt seine Kassen heute (7. August) vorsorglich bereits um 14 Uhr, die Tierhäuser bleiben bis 15 Uhr geöffnet. Scandlines hat für die Nacht auf Dienstag sturmbedingt alle Fahrten zwischen Rostock (ab 18 Uhr) und Gedser (ab 20:15 Uhr) abgesagt. Der reguläre Fahrplan soll voraussichtlich am 8. August um 9:00 Uhr ab Rostock sowie um 11:15 Uhr ab Gedser wieder aufgenommen werden. Die Fähren zwischen Puttgarden und Rødby verkehren planmäßig. Links: Unwetterwarnungen des DWD Wasserstandsvorhersage des BSH für die Ostsee Video vom Sturm Zacharias in Warnemünde (7. August 2023):
6. August 2023 | Weiterlesen
Busbetriebshof der RSAG für Biomethan- und Elektrobusse umgebaut
Schritt für Schritt zu einer klimaneutralen Busflotte: Im Beisein von Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und vielen weiteren Gästen hat die Rostocker Straßenbahn AG heute ihren umgebauten Busbetriebshof in Rostock-Schmarl feierlich eingeweiht. Seit kurzem sind auf den Rostocker Straßen die ersten Biomethan-Busse und neue moderne Elektrobusse unterwegs. Parallel dazu wurde in den vergangenen sechs Monaten die notwendige Infrastruktur zum Laden und Tanken auf dem Busbetriebshof errichtet. Nach erfolgreichem Probebetrieb können nun alle technischen Anlagen in vollem Umfang genutzt werden. „Unsere klimafreundliche Busflotte wird über die nächsten Jahre weiter wachsen. Mit der neu errichteten Ladeinfrastruktur und Biomethan-Tankstelle haben wir wichtige Voraussetzungen geschaffen, um die älteren Dieselfahrzeuge planmäßig durch Busse mit alternativen Antrieben zu ersetzen“, betonten die RSAG-Vorstände Yvette Hartmann und Jan Bleis bei der Einweihung vor Ort. „Der Umbau bei laufendem Betrieb war mit besonderen Herausforderungen verbunden. Unser Dank gilt dem Architekten Kai Luetkens sowie allen beteiligten Planern, Baufirmen und Ämtern für die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes. Auch für die finanzielle Unterstützung durch den Bund und die Hanse- und Universitätsstadt Rostock sind wir sehr dankbar“. Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger bekräftigte: „Rostocks klimafreundlicher Kurs bekommt mit dem heutigen Tag wieder einen sauberen Schub. Der für gut fünf Millionen Euro, auch mit Fördermitteln des Bundes, umgebaute Busbetriebshof steht für eine Infrastruktur der Zukunft. Die Antriebstechniken Elektroenergie und Biomethan bekommen hier immer mehr die ihnen zustehenden Hauptrollen, denn sie sparen Kohlendioxid ein und schützen damit das Klima. Ab 2035 möchte die RSAG ganz auf Dieselbusse verzichten. Dies ist der richtige Weg zu unserer klimaneutralen Stadt.“ „In den kommenden Jahren müssen wir die CO2-Emissionen schnell und effektiv senken. Die BIO-CNG-Tankstelle – hier direkt am Betriebshof der RSAG – ist ein gutes Beispiel für die Nutzung von Synergien zum Erreichen unserer gemeinsamen Ziele. Denn zum Jahreswechsel werden wir die Tankstelle um eine zusätzliche öffentliche Zapfsäule für unseren Fuhrpark und den Güternahverkehr erweitern“, sagte Ute Römer Vorstand der Stadtwerke Rostock. Neue Anlagen auf dem Busbetriebshof Der Umbau erfolgte in mehreren Teilprojekten und beinhaltete auch die Neuordnung der Verkehrs- und Abstellflächen. Für die neuen bzw. in größerem Umfang genutzten Antriebstechniken Biomethan und Elektroenergie wurde die freistehende Fläche auf dem Busbetriebshof mit der entsprechenden Infrastruktur versehen. In den nächsten Monaten erfolgt noch die Montage eines großen Carportdaches, so dass die Busse zum Winter auch trocken stehen werden. Die Flotte auf dem umgebauten Busbetriebshof der RSAG umfasst aktuell 85 Busse. Elektroenergie für mehr Elektromobilität beim Bus Für die Elektrobusse sind nun die ersten acht Ladepunkte einsatzbereit. Geladen werden die Elektro-Busse über Nacht ausschließlich mit grünem Strom der Stadtwerke Rostock AG. Allerdings wird für das Laden der Batterien ein deutlich höherer Strombedarf benötigt. Um diese Energieversorgung sicherzustellen, wurde eine modular erweiterbare Trafostation errichtet. Zurzeit hat diese Station eine Leistung von 1,8 Megawatt und versorgt jeden der acht Ladepunkte mit 150 Kilowatt. In den nächsten Jahren wird die Anlage in mehreren Bauabschnitten erweitert, so dass mit der kompletten Umstellung der Busflotte im Jahr 2034 insgesamt 38 Ladepunkte verfügbar sein werden. Die Station ist in fertigem Zustand für eine Gesamtleistung von circa 3,6 Megawatt ausgelegt. Bio-CNG: Biomethan als neuer Kraftstoff Durch die Stadtwerke Rostock AG wurde in den vergangenen Monaten eine Biomethantankstelle auf dem Gelände der RSAG errichtet. Die Stadtwerke sind wie die RSAG von diesem Kraftstoff überzeugt und haben in den vergangenen Jahren bereits verschiedene Tankstellen mit Compressed Natural Gas (CNG) aus Biomethan in Betrieb genommen. Die neueste hochleistungsfähige Bio-CNG-Tankstelle befindet sich nun auf dem Busbetriebshof der RSAG. Sie ist speziell auf die Anforderungen von Bussen sowie Last- und Nutzfahrzeugen ausgelegt. An der Einfahrt steht die Verdichterstation, mit der das Biomethan von einem Gasdruck von etwa 15 bar auf 300 bar hochverdichtet wird. Die Betankung erfolgt über zwei Tanksäulen, die auf einer eigens errichteten Tankspur stehen. Nur etwa 8 bis 12 Minuten dauert die Betankung eines Busses. Damit können die Biomethan-Busse Tagesumläufe mit bis zu 400 Kilometern absolvieren. Die gesamte Anlage ist so ausgelegt, dass in den nächsten Jahren bis zu 50 Busse mit Biomethangas betankt werden können. Wie entsteht eigentlich Bio-CNG? Bei dem Biomethangas handelt es sich um ein zertifiziertes Gas aus landwirtschaftlichen Abfällen. Organische Reststoffe, wie z.B. Abfall aus der Biotonne, Gülle und Mist dienen als Rohstoff für die Herstellung von Biogas. Diese Bioabfälle werden durch die anaerobe Vergärung zu Biomethan und Gärreststoffen (Düngemittel) umgewandelt. Das Biomethan wird für das Gasnetz aufbereitet, eingespeist und an den Verbrauchsort transportiert. Damit kann die RSAG das Biomethan als Kraftstoff an ihrer eigenen CNG-Tankstelle entnehmen. Das mit dem CNG-Verkehr freigesetzte CO2 wird durch die Photosynthese für das organische Pflanzenwachstum genutzt. Damit schließt sich der Kreislauf. Die Kosten für den Umbau des Busbetriebshofs liegen bei rund 5,7 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und die Hanse- und Universitätsstadt Rostock unterstützen das Vorhaben mit rund 1 Million Euro. Quelle: Rostocker Straßenbahn AG, Fotos: Joachim Kloock
2. August 2023 | Weiterlesen
Bus-Linie 37 verkehrt ab Ende August von Warnemünde bis Lichtenhagen
Nachdem die Verlängerung der Mecklenburger Allee von Rostock-Lichtenhagen nach Elmenhorst vergangene Woche für den Verkehr freigegeben wurde, wird die Strecke ab nächstem Monat auch von der Rostocker Straßenahn AG (RSAG) genutzt. Die Bus-Linie 37, die bislang vom S-Bahn-Haltepunkt Warnemünde Werft über den Ortskern des Seebads bis nach Diedrichshagen fährt, wird bis Lichtenhagen verlängert, wo es einen direkten Anschluss an die Straßenbahnlinien 1 und 5 gibt. Pünktlich zum Schuljahresbeginn am 28. August 2023 werden die Busse der Linie 37 bis nach Lichtenhagen fahren, bestätigt RSAG-Sprecherin Beate Langner auf Anfrage. Wer mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von Diedrichshagen in den Rostocker Nordwesten möchte, soll von bis zu 20 Minuten kürzeren Fahrtzeiten profitieren, so Langner. Trotz der erweiterten Streckenführung bleibt es auf der Linie 37 beim 30-Minuten-Takt. In neun Minuten von Diedrichshagen nach Lichtenhagen Details zum neuen Streckenverlauf werden in Kürze auf der Website der RSAG veröffentlicht, kündigt Beate Langner an. In der elektronischen Fahrplanauskunft wurde die neue Verbindung bereits eingepflegt: Danach fährt die Linie 37 künftig in neun Minuten vom Streuwiesenweg in Diedrichshagen bis zur Endhaltestelle gegenüber der Hundertwasserschule in Lichtenhagen. Dabei wird auch die neue Haltestelle im Wohngebiet „Auf dem Kalverradd“, Ecke Mecklenburger Allee/Klein Lichtenhäger Weg, bedient. Einen Zwischenstopp in Elmenhorst zeigt die Fahrplanauskunft noch nicht an. 36 und 37 – mit zwei Bus-Linien von Lichtenhagen nach Warnemünde Wer mit Straßenbahn und Bus nach Warnemünde möchte, hat ab Lichtenhagen künftig die Qual der Wahl. Die Linie 36 fährt weiterhin wie gewohnt über die Stadtautobahn ins Seebad. Bis zur Haltestelle „Warnemünde Strand“ an der Jugendherberge dauert die Fahrt etwa 16 Minuten. Mit der Linie 37 geht es über Diedrichshagen sogar eine Minute schneller und ohne Umsteigen weiter bis in den Ortskern.
18. Juli 2023 | Weiterlesen
Kopernikusstraße - Fahrbahndecke wird ab Montag erneuert
Im Auftrag des Tiefbauamtes Rostock wird in der Kopernikusstraße vom Dürerplatz bis zur Tschaikowskistraße die Deckschicht der Fahrbahn auf einer Gesamtlänge von 665 Metern ab Montag, 17. Juli 2023, erneuert. Darüber informiert das Tiefbauamt. Die Ausführung erfolgt in zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt erstreckt sich von der Tschaikowskistraße bis zum Platz der Freiheit (Ostseestadion) auf einer Teillänge von 395 Metern. Der zweite Bauabschnitt ist vom Platz der Freiheit bis zum Dürerplatz auf einer Teillänge von 270 Metern vorgesehen. Für die Bauarbeiten ist eine Vollsperrung des betreffenden Fahrbahnabschnittes notwendig. Die Zufahrt in das Wohnviertel wird über den Platz der Freiheit jederzeit möglich sein. Die Umfahrung der Baustelle ist ausgeschildert. Von Montag, 17. Juli, bis voraussichtlich Donnerstag, 20. Juli 2023, kann die Bushaltestelle Schwimmhalle von den Buslinien 25, 28, 39 und F1 in beiden Richtungen nicht angefahren werden. Die Fahrgäste werden gebeten, alternativ die Haltestellen Gartenstadt, Rosenweg oder Ostseestadion zu nutzen. Betroffen ist auch das WIRO-Parkhaus an der Universitätsmedizin, da eine Ausfahrt über den Baubereich in der Kopernikusstraße nicht möglich ist. Deshalb muss das Parkhaus vom 24. bis voraussichtlich 25. Juli geschlossen werden. Die WIRO hat die Dauermieter über die Schließung des Parkhauses per Brief informiert. Außerdem weisen Aushänge im Parkhaus auf die Schließung hin. Die Arbeiten sollen bis zum 30. Juli 2023 abgeschlossen sein. Das Tiefbauamt bittet um Verständnis für die notwendigen Verkehrseinschränkungen. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
13. Juli 2023 | Weiterlesen
Mecklenburger Allee bis Elmenhorst freigegeben
An diese Straßenverbindung hatten viele Rostocker nicht mehr geglaubt: Jahrelang hörte die Mecklenburger Allee im Nirgendwo von Lichtenhagen auf, im Wohngebiet „Auf dem Kalverradd“ endete sie in einer Sackgasse. Jetzt wurde die Straßenlücke endlich geschlossen. 2021 begannen Stadt und Land gemeinsam mit der Verlängerung der Mecklenburger Allee bis zum benachbarten Elmenhorst (Landkreis Rostock), wo sie auf die noch im Bau befindliche Ortsumgehung trifft und die Landesstraße L12 von Wismar nach Warnemünde anbindet. Heute erfolgte die offizielle Verkehrsfreigabe des rund 1,3 Kilometer langen Straßenneubaus. Anwohner sollen durch die neue Strecke vom hohen Verkehrsaufkommen entlastet und die Bedingungen für Radfahrer verbessert werden. Entlastung für Anwohner, Verbesserung für Radfahrer „Trotz mancher Probleme, die wir mit einigen Grundstückseigentümern hatten, ist es für die Gemeinde ganz wichtig, dass wir hier vorankommen“, freut sich Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) über die neue Verbindung zwischen Rostock und Elmenhorst. „Wir erhoffen uns von der Anbindung, dass auch das Dorf Lichtenhagen entlastet wird“, betont Uwe Barten (parteilos), Bürgermeister der Gemeinde Elmenhorst/Lichtenhagen. Bis zu 13.400 Fahrzeuge wurden dort innerhalb von 24 Stunden auf der schmalen Kreisstraße gezählt, so Barten. Von Rostock aus war es bislang die Hauptroute nach Elmenhorst, ins Ostseebad Nienhagen, aber auch nach Diedrichshagen. Besonders für Fußgänger und Radfahrer geht es im Dorf Lichtenhagen eng zu: Zwischen Friedhofsmauer und dicht an der Straße stehenden Häusern bleibt für sie kaum Platz neben der Fahrbahn. Rostocks Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau Dr. Ute Fischer-Gäde (Grüne) hofft auf eine Entlastung von Warnemünde und freut sich über eine gute Lösung, die „neben dem Pkw-Verkehr auch den Radverkehr und die Fußgänger“ berücksichtigt. Der Elmenhorster Weg ist künftig Fußgängern, Radfahrern und Anliegern vorbehalten. Anwohner hatten in der Vergangenheit mehrmals gegen die hohe Verkehrsbelastung der als Abkürzung beliebten Straße protestiert. Die letzten 750 Meter bis Elmenhorst sind jetzt ein reiner Fuß- und Radweg. Die Fahrradstraße nach Warnemünde dürfte ebenfalls nicht mehr so oft als illegale Abkürzung vom Kfz-Verkehr genutzt werden. Eine Abpollerung des Weges wurde 2020 vom Ortsbeirat Warnemünde abgelehnt, solange die Mecklenburger Allee nicht fertiggestellt wird. Anbindung an die Stadtautobahn noch offen Während die westliche Anbindung an Elmenhorst fertiggestellt wurde, fehlt am östlichen Ende der Mecklenburger Allee ein kleiner, aber wichtiger Straßenabschnitt: die Anbindung an die Stadtautobahn (B103). Aktuell muss sich der Verkehr in Lichtenhagen noch durch die Güstrower und Parchimer Straße schlängeln. Der Korridor für den etwa 350 Meter langen Straßenabschnitt nördlich des Sonnenblumenhauses wurde seit DDR-Zeiten freigehalten. Ein in der Vergangenheit geplantes Brückenbauwerk, das auch Groß Klein anbindet, wird es zwar nicht geben, eine Ampelkreuzung von Mecklenburger Allee und Stadtautobahn ist jedoch weiterhin geplant. Der Förderantrag beim Land ist gestellt, es wird auf die Entscheidung gewartet, um mit den Planungen beginnen zu können. Problematisch dürfte vor allem der Lärmschutz fürs Hochhaus werden – die Anforderungen haben sich in den letzten Jahrzehnten erhöht. Auch ein Fußgängerüberweg oder eine Fußgängerampel fehlt im Wohngebiet „Auf dem Kalverradd“ bislang noch. RSAG plant Verlängerung der Buslinie 37 Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs sollen von der neuen Straße ebenfalls profitieren. Die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) plant die Buslinie 37 vom S-Bahnhof Warnemünde Werft über Diedrichshagen bis nach Lichtenhagen zu verlängern, um so einen schnellen Anschluss ans Straßenbahnnetz zu schaffen. Wann genau die neuen Elektrobusse bis nach Lichtenhagen fahren, steht noch nicht offiziell fest. Aus „Gesprächen mit der RSAG“ nennt Bürgermeister Uwe Barten den August und verrät auch, dass eine neue Haltestelle in Elmenhorst geplant ist. Teil der Ortsumgehung Elmenhorst Die Verlängerung der Mecklenburger Allee ist Teil des Neubauvorhabens Ortsumgehung Elmenhorst. Dieses umfasst einen etwa 4,7 Kilometer langen Straßenneubau, drei Ingenieurbauwerke (ein Brückenbauwerk und zwei Fledermauswände), zwei Regenrückhaltebecken sowie drei Kreisverkehre zum Anschluss an das bestehende Straßennetz. Läuft alles nach Plan, soll die Ortsumgehung Elmenhorst bis Ende 2024 fertiggestellt werden. In die Verlängerung der Mecklenburger Allee und den ersten Teil der Ortsumgehung wurden fast 1,7 Millionen Euro investiert. Die Hansestadt Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern haben sich die Kosten etwa hälftig geteilt, wobei der städtische Anteil vom Land mit weiteren 600.000 Euro aus Mitteln der Kommunalen Straßenbauförderrichtlinie gefördert wurde. Die Kosten für die gesamte Ortsumgehung werden sich nach aktuellem Stand auf 17,2 Mio. Euro belaufen. Video von der Verlängerung der Mecklenburger Allee bis Elmenhorst:
10. Juli 2023 | Weiterlesen
Zwei neue Bürogebäude für den Überseehafen
Heute erfolgte die Grundsteinlegung für ein neues Bürogebäude an der Ost-West-Straße im Überseehafen Rostock. Am Fuße von Pier II in unmittelbarer Nähe zu den Bürogebäuden des Hafenbetreibers Rostock Port und Umschlagunternehmens Euroports entsteht bis zum Jahresende 2025 ein sechsgeschossiges Gebäude mit 60 Büroräumen und einer Nutzfläche von 2.520 Quadratmetern. „Rostock Port investiert als Bauherr mehrere Millionen Euro, um Hafenunternehmen und –behörden moderne Räumlichkeiten zu schaffen und Bürostandorte im Hafenareal zu konzentrieren“, sagt Dr. Gernot Tesch, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH. Die in die Jahre gekommenen und verstreut im Hafen liegenden Bürogebäude sollen nach dem Umzug der Unternehmen in den Neubau abgerissen und die frei gewordenen Flächen für logistische Zwecke und als Erweiterungs- und Ansiedlungsflächen genutzt werden. „Die interne Hafenentwicklung unter Ausnutzung aller räumlichen Möglichkeiten bleibt unsere prioritäre Aufgabe, um bestehenden und ansiedlungswilligen Unternehmen Angebote für ein erfolgreiches Wirtschaften unterbreiten zu können. Zum Wohle von Hafen, Stadt, Region und Land“, so Dr. Gernot Tesch. Das zukünftige Bürogebäude in der Ost-West-Straße 31 wird mit einer Photovoltaikanlage zur Erzeugung von Strom für den Eigenbedarf ausgerüstet und an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die bisher ausgeschriebenen Planungs- und Bauaufträge werden von regionalen Unternehmen wie dem Rostocker Architekturbüro buttler architekten GmbH, der Groth & Co GmbH aus Rostock und der Hoch-, Dach- und Fassadenbau GmbH aus Kemnitz bei Greifswald ausgeführt. Parallel baut Rostock Port ein zweites Bürogebäude, das ab Mitte des Jahres 2025 von der Bundespolizei genutzt werden wird. Auf der Höhe des Hafenbeckens B südlich der Ost-West-Straße entsteht hinter dem bereits von Rostock Port sanierten Bürokomplex, in dem auch das Zollamt sitzt, ein dreigeschossiger Neubau mit einer Nutzfläche von 1.220 Quadratmetern. Der alte Bürostandort der Bundespolizei an der Logistikfläche des Autoterminals kann nach vollzogenem Umzug ebenfalls zurückgebaut werden. Quelle & Foto: Rostock Port, Visualisierung: Buttler Architekten GmbH
30. Juni 2023 | Weiterlesen
Erste Drillingsgeburt 2023 am Klinikum Südstadt
Innerhalb von zwei Minuten war die Freude im Kreißsaal an der Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt Rostock groß. Gleich drei kleine Jungs haben am 26. Mai 2023 die Aufmerksamkeit der Geburts- und Neonatologieteams und der beiden Mütter Nadine und Jasmin Sachs eingefordert. Das erste Baby Lennard kam um 8.54 Uhr mit einem Gewicht von 1.340 Gramm und einer Größe von 41 cm zur Welt. Nur eine Minute später folgte Leon, der 1.140 Gramm wog und 37 cm maß. Schließlich wurde Linus um 8.56 Uhr geboren und wog 1.400 Gramm bei einer Größe von 40 cm. Es war die erste Drillingsgeburt in diesem Jahr. „Gemessen am Risiko der sehr unreifen Frühgeborenen in der 31. Schwangerschaftswoche (30 Wochen plus fünf Tage) und einem Geburtsgewicht von jeweils unter 1.500 Gramm sind wir äußerst zufrieden mit dem Verlauf. Es ist normal, dass unreife Frühgeborene Anpassungsstörungen haben und eine Atemunterstützung sowie Medikamente für die Lunge benötigen. Dennoch konnten wir die Vitalwerte relativ schnell stabilisieren und mit dem Ernährungsaufbau beginnen. Alle drei Kinder sind kleine Kämpferherzen, gesund und munter und dürfen schon bald nach Hause“, freute sich der Chefarzt der Klinik für Neonatologie, PD Dr. Dirk Olbertz. Ein Gefühl der Sicherheit „Der Moment, die Kinder das erste Mal nach der Geburt zu halten und zu spüren, war unbeschreiblich schön und bewegend“, erinnert sich Nadine Sachs. Für die 34-Jährige und ihre Partnerin, die sie bei der Entbindung begleitet hat, ebenso. „Wir haben gleich viel gekuschelt und den Kleinen so viel Nähe wie möglich gegeben.“ Die beiden Mütter sind von der großen Unterstützung während der Geburt tief beeindruckt. „Jedes der drei Kinder wurde von einem eigenen Team aus Ärzten, Schwestern und Hebammen betreut. Wir sind sehr dankbar für die hervorragende Planung und Organisation, die uns jederzeit ein sicheres Gefühl gegeben hat, obwohl die Sorgen und Ängste, die mit der Geburt von Drillingen einhergehen, immer präsent waren.“ Besonders erwähnen möchten die beiden die Frauenärztinnen Dr. Franziska Schöpa und Dr. Sabine Körber und den Neonatologen Dr. Ralf Seeliger für die intensive Betreuung bei allen Fragen. Dabei hatte und hat die Familie aus Rostock noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Für die aufwändige Kinderwunschbehandlung in München mussten sie alle Kosten selbst tragen. Diese wird zum Teil nur für heterosexuelle Paare beglichen. Diese Ungleichbehandlung zieht sich wie ein roter Faden durch den Alltag der Eheleute. Selbst der Eintrag in die Geburtsurkunde erwiest sich als Herausforderung, da diese traditionell nur Mutter und Vater erfasst und die Lebenswirklichkeit moderner Familienstrukturen nicht mehr angemessen widerspiegelt. „Wir würden uns für unser Familienleben wünschen, dass der Staat und die Gesellschaft uns in vollem Maße anerkennen, gleichstellen und respektieren“, so Nadine und Jasmin Sachs. Drei Halbbrüder für Lukas Das aufregende Leben mit drei Babys wird sich für die beiden Mütter schon bald in die eigenen vier Wände verlagern. „Wenn sich die drei Jungs weiter so gut entwickeln, könnte es bereits Anfang Juli nach Hause gehen“, kündigte der Chefarzt an. Mutter Nadine ist extra in die Villa S am Klinikum gezogen, um noch näher an ihren drei Babys zu sein und immer mehr die Verantwortung für die eigene Versorgung zu übernehmen. „Insbesondere bei Mehrlingsgeburten ist dabei auch die häusliche Nachsorge und psychosoziale Betreuung äußerst wichtig. Die Pflege von drei Frühgeborenen zu Hause erfordert eine intensive Unterstützung, die wir auch mit organisieren und abdecken können“, machte Olbertz deutlich. Familie Sachs fühlt sich dafür gut gerüstet. „Wir können voll auf die Unterstützung unserer Familie und Freunde zählen. Zuhause wartet außerdem noch voller Vorfreude der 13-jährige Lukas, der auf Schlag um drei Halbbrüder reicher ist“, sagte Jasmin Sachs. Seit Jahresbeginn gab es am Klinikum Südstadt Rostock 1066 Geburten (Stand: 29. Juni), darunter waren 24 Zwillings- und eine Drillingsgeburt. Insgesamt wurden 1092 Kinder geboren, 510 Mädchen und 582 Jungen. Quelle: Klinikum Südstadt Rostock, Foto: Joachim Kloock
30. Juni 2023 | Weiterlesen
Wiro erwirtschaftet 2022 Jahresüberschuss von 29,3 Mio. Euro
Inflation, Zinsanstieg und Energiekrise – die außergewöhnliche gesamtwirtschaftliche Lage hat alle Branchen getroffen und sich auch auf den Geschäftsverlauf der Wiro ausgewirkt. „Wir haben trotzdem Kurs gehalten und unter den herausfordernden Rahmenbedingungen ein beachtliches Ergebnis erzielt“, sagt der Vorsitzende der Wiro-Geschäftsführung Ralf Zimlich. „Wir erfüllen unseren Auftrag auch in Krisenzeiten und sichern bezahlbaren Wohnraum. Das belegt die Entwicklung der wesentlichen Unternehmenskennzahlen im Vergleich zum Vorjahr.“ Die Wiro zieht für das abgelaufene Geschäftsjahr eine positive Bilanz: Das Unternehmen erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 29.302 Millionen Euro (2021: 29.623 Millionen Euro). Neben einer Zuführung zu den Gewinnrücklagen werden wie im Vorjahr 15,8 Millionen Euro (brutto) an die Gesellschafterin ausgeschüttet. Alleinige Gesellschafterin der Wiro ist die Stadt Rostock. Die Eigenkapitalquote ist im Geschäftsjahr auf 29,36 % gestiegen (2021: 29,02 %). Zum Jahreswechsel überschritt die Hanse- und Universitätsstadt Rostock erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten wieder die Marke von 210.000 Einwohnern. Der leichte Bevölkerungsanstieg, vor allem aber auch die stetig wachsende Anzahl der Haushalte, führen zu einer anhaltend hohen Nachfrage nach Mietwohnungen in allen Stadtteilen. Am 31.12.2022 bewirtschaftete das Unternehmen 34.747 eigene Wohnungen sowie 4.283 Wohnungen anderer Eigentümer. Die herausragende Rolle der Wiro im Wohnungsmarkt der Hanse- und Universitätsstadt verdeutlicht ein Blick in die Rathaus-Statistik: Von den knapp 125.000 Wohnungen in Rostock gehören rund 28 Prozent der Wiro. Die Nettokaltmiete lag zum Jahreswechsel 2022/23 im Durchschnitt bei 6,23 Euro pro Quadratmeter (2021: 6,19 Euro pro Quadratmeter). Unsere Zahlen belegen: Wir agieren verantwortungsbewusst, wir sind die gelebte Mietpreisbremse, sagt der Operative Geschäftsführer, Wolfgang Medger. „Der Wohnungsleerstand im eigenen Bestand lag zum Jahreswechsel mit 1,91 % (Vorjahr: 2,0 %) auf einem anhaltend niedrigen Niveau.“ Die Fluktuationsquote in Höhe von 8,13 % (2021: 9,1 %) spiegelt aber einen funktionierenden Mietwohnungsmarkt wider. Wolfgang Medger komplettiert seit 1. März 2023 kommissarisch die Wiro-Geschäftsführung, nachdem der langjährige Technische Geschäftsführer, Christian Urban, das Unternehmen kurz nach dem Jahreswechsel 2022/23 auf eigenen Wunsch verlassen hatte. Mit dem Ziel, den eigenen Wohnungsbestand qualitativ weiterzuentwickeln und zu ergänzen, baut die Wiro bis Ende 2024 mehr als 600 Wohnungen. Alle laufenden Projekte liegen im Zeitplan – auch die beiden größten Vorhaben in der Thierfelderstraße und in der Möllner Straße. Für weitere zirka 800 Wohnungen laufen die Planungen. „Diese Projekte werden so vorbereitet, dass wir loslegen können, sobald wir bei klimapolitischen Vorgaben, Baupreisen und Förderprogrammen mehr Klarheit haben“, so Ralf Zimlich. „Die Wiro ist finanziell gut aufgestellt und weist eine solide Kapitalstruktur auf. Das sind gute Voraussetzungen. Aber die Politik ist auf allen Ebenen – Bund, Land und Stadt – gefordert, die Rahmenbedingungen drastisch zu verbessern.“ Die Wiro investiert zudem hohe Summen, um ihren Wohnungsbestand nicht nur zu erhalten, sondern zeitgemäß weiterzuentwickeln. Für die Instandhaltung hat das Unternehmen 26,04 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 22,61 Euro pro Quadratmeter) aufgewendet. Da die umfassenden Sanierungsmaßnahmen teilweise mehr als 20 Jahre zurückliegen, sind in den kommenden Jahren noch höhere Ausgaben für Instandhaltungen sowie bestandsbezogene Komplettmodernisierungen geplant. Netto-Null-CO2-Emissionen bis zum Jahr 2035 – diesem ehrgeizigen Ziel hat sich die Rostocker Bürgerschaft verpflichtet. Die Wiro arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich daran, die CO2-Emissionen zu reduzieren. So zählte zum Jahreswechsel kein Gebäude der Wiro zur untersten Gebäude-Energieeffizienzklasse H, weniger als 900 Wohnungen sind es in den Klassen F und G. Damit liegen unsere Immobilien weit über dem Bundesdurchschnitt. Die Wiro schärft derzeit ihre Nachhaltigkeitsstrategie. Unseren Umweltbericht mit der CO2-Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlichen wir im Herbst 2023. Hohe Energiepreise haben 2022 für steigende Belastungen der Verbraucher gesorgt. Seit Frühjahr 2022 haben wir unsere Mieter regelmäßig zur aktuellen Entwicklung informiert und Betriebskostenvorauszahlung angepasst. Die Wiro berät Mieter auch, wenn Zahlungen sie zu überfordern drohen. Ratenzahlungen oder Stundung sowie Unterstützung bei Behördengängen sind dabei Ansätze gemeinsamer und individueller Lösungen. Immer stärker honorieren Kunden das digitale Service-Angebot. Das Online KundenCenter nutzen aktuell knapp 13.000 Mieter. Quelle: WIRO Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH
30. Juni 2023 | Weiterlesen
Warnemünder Woche 2023 startet Samstag
Die 85. Warnemünder Woche hisst ihre Segel. Vom 1. bis zum 9. Juli 2023 gibt es im Rostocker Seebad internationale Segelwettbewerbe auf dem Wasser, vielfältige Strandsportarten sowie ein buntes Rahmenprogramm an Land. Die letzten Jahre waren aufgrund der Corona-Pandemie zwar schwierig, doch „2023 wollen wir endlich wieder richtig durchstarten“, freut sich Tourismusdirektor Matthias Fromm auf das größte Segelsportereignis in Mecklenburg-Vorpommern. „Zu keinem anderen Zeitpunkt ist unser Ostseebad so international. Seglerinnen und Segler aus der ganzen Welt kommen hierher und reisen hoffentlich zufrieden und als Botschafter unserer Destination wieder nach Hause zurück.“ Niege Ümgang, Sommerfest und Bummelmeile Offiziell eröffnet wird die Warnemünder Woche traditionell mit dem Niegen Ümgang am Samstagvormittag, der in diesem Jahr auch die 700 Jahre Zugehörigkeit Warnemündes zu Rostock aufgreifen soll. Was genau die Besucher bei der 20. Auflage des Festumzugs erwartet, verrät Ingeborg Regenthal noch nicht. „Wenn ich jetzt alles verrate, macht es keinen Spaß mehr hinzugehen“, sagt die Büroleiterin und erste stellvertretende Vorsitzende des organisierenden Warnemünde Vereins. Regenthal rechnet mit bis zu 2.500 Umzugsteilnehmern – 15 Vereine und viel Gewerbe haben sich angemeldet. Die Moderation und Vorstellung der Teilnehmer erfolgt wieder am „Roten Pfeil“ in der Kirchenstraße – dieses Jahr vom „Roten Sofa“ aus. Das hatte sich der langjährige Moderator und Vorsitzende des Leuchtturmvereins Klaus Möller gewünscht, der im letzten Jahr verstorben ist. Jetzt können wir ihm diesen Wunsch posthum erfüllen, erklärt Regenthal. Nachdem das Sommerfest in den letzten Jahren etwas auf Sparflamme lief, „möchten wir in diesem Jahr wieder Gas geben“, kündigt Ingeborg Regenthal an. Im Kurhausgarten gibt es fast jeden Abend bis 22 Uhr Programm. Neben Klassikern wie „Rauch auf dem Wasser“ (6. Juli) und dem „Shanty-Tag“ (8. Juli) gibt es auch Neuerungen, wie den „Schlagertag“ (3. Juli) oder den „Ladies Day“ (5. Juli) „zur Erhöhung der Damenquote“. Der Freitagabend gehört den jungen Leuten mit ihrer Musik und „es darf jeden Samstag getanzt werden“, lädt Regenthal ein. Bereits am Freitag, dem ‚Tag vor der Woche‘, öffnen ab 10 Uhr die Buden auf den Bummelmeilen am Alten Strom und der Seepromenade. Das komplette Landprogramm findet ihr hier. Segelprogramm – ILCAs, Starboote und Soling EM Zu den Höhepunkten auf dem Wasser gehören für Sportdirektor Peter Ramcke in diesem Jahr die Starboote mit der Star Eastern Hemisphere Championship und die Solinge mit ihrer Europameisterschaft. Zuletzt fand 1986 eine Soling-EM in Warnemünde statt, bei der Jochen Schümann mit Bernd Jäkel und Thomas Flach Europameister wurde. Klassiker, wie der ILCA Europa Cup, die Langstreckenregatten „Rund Bornholm“ oder die Offshore Mittelstrecke nach Kühlungsborn sind auch 2023 Teil des Segelprogramms. Durch den noch nicht abgeschlossenen Neubau der Sportschule sind die Flächen auf der Mittelmole in diesem Jahr etwas eingeschränkt und man hat sich auf die Top-Events konzentriert, so Ramcke. In der Star-Klasse sind Kontinentalmeisterschaften, wie die Star Eastern Hemisphere Championship, die wichtigsten Wettbewerbe nach der Weltmeisterschaft. „Im Starboot stehen Olympiasieger und Weltmeister im Wettbewerb mit Seglern jeden Alters und Fähigkeiten, die darauf erpicht sind, auf höchstem Niveau Sport zu treiben“, sagt Uwe Thielemann, der an der Meisterschaft teilnimmt. „In Warnemünde wollen wir das Starboot als attraktive Nachfolgeklasse jungen Seglern vorstellen und mit ihnen ins Gespräch kommen.“ Eine Besonderheit des Wettbewerbs: Die Gewinner werden mit einem silbernen Stern ausgezeichnet, den sie statt des roten Sterns im Segel tragen dürfen. Das größte Teilnehmerfeld der Warnemünder Woche gibt es beim ILCA Europa Cup mit den drei Klassen 4, 6 und 7. In der ILCA-Klasse 6 gehört die Rostockerin Hannah Anderssohn zu den besten Seglerinnen Deutschlands. „In erster Linie bereite ich mich gerade auf die Weltmeisterschaft in Den Haag im August vor“, erklärt die 23-Jährige. Dort geht es um die Nationentickets für Olympia 2024 in Paris. Möglichst viele Starttickets für Deutschland könnten auch für Anderssohn die Olympiafahrkarte bedeuten. In Warnemünde gehe es für sie vorrangig darum, „Rennpraxis zu bekommen und an den letzten Feinheiten zu arbeiten“. In ihrem Heimat- und Lieblingsrevier möchte die Warnemünderin aber natürlich trotzdem „um die vorderen Platzierungen kämpfen“. Drachenbootrennen, Beach-Handball, Beach-Lacrosse und Beach-Rugby Am Südende des Alten Stroms wird gepaddelt statt gesegelt. Zum 25. Drachenbootfestival erwartet Stefan Eichelmann, Vorsitzender des organisierenden SV Breitling, etwa 1.500 Aktive. Am 8. Juli wird auf der 280 Meter langen Bahn um die besten Plätze gekämpft, am Sonntag folgen die Sprintrennen über die 100-Meter-Distanz. Im nächsten Jahr könnten im Rahmen der Warnemünder Woche zusätzlich Schülermeisterschaften im Drachenbootrennen stattfinden, hofft Eichelmann auf eine „tolle Werbung für den Jugend- und Nachwuchssport“. Rund 400 Teilnehmer werden am ersten Wochenende zu den 27. Beach-Handball-Tagen in der SportBeachArena am Warnemünder Strand erwartet. 21 Männer- und 16 Frauen-Teams gehen an den Start, sagt Rainer Voß, Vorsitzender des Bezirkshandballverbands Nord. Nach der Corona-Pause haben viele neue Turniere versucht Fuß zu fassen, „die Konkurrenz ist schlichtweg breiter geworden“, erklärt Voß. Neben ein paar neuen Teams sind in Warnemünde wieder viele alte Bekannte dabei, die schon immer beim Turnier waren. Voß spricht liebevoll vom „Klassentreffen der Rostocker Handballer“ – „das wird auch in diesem Jahr so sein.“ Nach längerer Pause gibt es dieses Jahr wieder eine Beach-Party für die Teilnehmer. „Ich bin immer knülle, wenn ich zehn Stunden durch den Sand renne, die Sportler behaupten, sie können danach noch feiern“, ist Voß gespannt, wie das Angebot angenommen wird. Am zweiten Veranstaltungswochenende wird in der SportBeachArena Lacrosse und Rugby gespielt. Beim Beachrugby-Turnier kämpfen am Samstag acht Herren- und sechs Frauenmannschaften um die Rugby-Krone, kündigt Johanna Vick an, die während eines Schuljahrs in Neuseeland Gefallen an dem dortigen Nationalsport gefunden hat. „Im Sand, mit der Ostsee im Hintergrund, macht das ganze einfach noch mehr Spaß“, sagt sie über ihre harte, aber doch sehr faire und respektvolle Sportart. 2022 fand das Beachrugby-Turnier zum zweiten Mal im Rahmen der Warnemünder Woche statt. „Wir hoffen, dass die Resonanz in diesem Jahr wieder genauso gut ist und wir den einen oder anderen von unserem Sport begeistern können“, so Vick.
28. Juni 2023 | Weiterlesen
Neue Tourismuskonzeption für Rostocks Zukunft
Rund 700 Millionen Euro Bruttoumsatz werden in Rostock jährlich mit dem Freizeittourismus erzielt. Damit ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Hansestadt. Auf der anderen Seite beklagen Einwohner, dass zentrale Orte durch den Tourismus überlaufen sind. Wie sich Rostock als Urlaubsziel weiterentwickeln soll, zeigt die neue Tourismuskonzeption, die heute auf dem Golfplatz Warnemünde erstmals öffentlich vorgestellt wurde. Auf 120 Seiten werden Leitlinien, Ziele und Handlungsfelder definiert, aber auch konkrete Maßnahmen für die touristische Zukunft Rostocks genannt. Unternehmen und Verwaltung soll das Werk als strategische Orientierung dienen. Mehr als zwei Jahre Arbeit stecken in der Neuauflage des ersten Tourismuskonzepts aus dem Jahr 2012. Gute Tourismusentwicklung in der Vergangenheit Knapp 2,3 Mio. Übernachtungen und rund 10,5 Mio. Tagesgäste wurden 2019 in der Hansestadt registriert, in zehn Jahren wuchs die Zahl der Übernachtungen um etwa 50 Prozent. Als „unglaublich gute Ausgangsposition“ lobt Dr. Alexander Schuler von der BTE Tourismus- und Regionalberatung die touristische Infrastruktur in Rostock. Er hat maßgeblich an der neuen Tourismuskonzeption mitgewirkt. Die Covid-19-Pandemie sorgte 2020 für einen Einbruch bei Übernachtungen (-33,5 Prozent), Tagesgästen und Veranstaltungen, 2022 gab es in der Hansestadt jedoch bereits wieder rund 2,07 Mio. Übernachtungen. Rostock habe eine „überzeugende Basis- und Erwartungsqualität in der Breite“ hergestellt, so Schuler. Nun gelte es jedoch, die „Handbremse zu lösen und Fahrt aufzunehmen“. Klasse statt Masse – Fokussierung, Profilierung, Positionierung Es gehe nicht darum, dass „die Massen einfallen“, Kapazitätsgrenzen überschritten werden und zu viele Menschen hier sind, sagt Schuler. Qualitäts- statt Massentourismus, mehr Wertschöpfung pro Gast und die Konzentration auf „die wirklich wertvollen Zielgruppen“ sind für ihn die Zukunft. Dazu gehört auch der Ausbau des Tagungstourismus. Fünf übergeordnete Ziele definiert das neue Konzept: eine nachhaltige und positive Tourismusentwicklung, die Profilschärfung und Fokussierung auf chancenreiche Zielgruppen, die Steigerung der Infrastruktur-, Angebots-, Erlebnis- und Aufenthaltsqualität, die Imageverbesserung und Optimierung der Binnen- und Außenkommunikation sowie die Optimierung der Organisations- und Kooperationsstrukturen. Als Vision sieht Rostocks Tourismusdirektor Matthias Fromm den „Dreiklang aus Großstadt-, Natur- und Ostseeerlebnis“. „Dazu zählen die kulturhistorische Innenstadt mit dem Stadthafen auf der einen und die Küste und das Hafenerlebnis in Warnemünde auf der anderen Seite sowie der Rückzugsraum für Natur- und Ruhesuchende in Markgrafenheide mit der Rostocker Heide“ – familienfreundlich, nachhaltig und barrierefrei. Das „maritim-nordische Lebensgefühl“ steht dabei ebenso auf dem Zettel der Touristiker wie eine „facettenreiche Kulturlandschaft mit faszinierenden Highlights“, Urlaubserlebnisse für kleine Gäste oder ein ganzjähriges Innenstadterlebnis. Finanziert werden soll dies auch durch die neue Kurabgabe, die Anfang des Monats von der Bürgerschaft beschlossen wurde. Die Ausdehnung auf das gesamte Stadtgebiet sowie – mit zahlreichen Ausnahmen – auf Tagesgäste ist umstritten. „Für mich ist die Kurabgabe alternativlos“, verteidigt Tourismusdirektor Fromm die Neuregelung als „beste und gerechteste Alternative“, um in Zeiten immer knapper werdender Haushalte die künftigen Aufgaben im Tourismus umzusetzen. Einwohner sollen besser einbezogen werden Neu in der Tourismuskonzeption ist, dass die Perspektive der Rostocker berücksichtigt wurde. 500 Einwohner wurden befragt. Fast 90 Prozent nutzen Strände und Promenade und über 90 Prozent sind der Meinung, dass der Tourismus das Image von Rostock positiv beeinflusst. Overtourism (Übertourismus) bzw. Overcrowding (Überfüllung) sind jedoch für viele Einheimische ein Thema. So fanden 71 Prozent der Befragten, dass zentrale Orte durch den Tourismus überlaufen seien, 85 Prozent waren der Meinung, dass die Verkehrs- und Parksuchsituation stark belastet ist und für 60 Prozent schränkt der Tourismus sogar die Aufenthalts- und Lebensqualität ein. Die Ergebnisse zeigen, „wo die Stadt ansetzen kann, um den Tourismus in Rostock auch im Sinne der Einwohner zu entwickeln“, sagt Matthias Fromm. So beinhaltet die neue Kurabgabe einen Mobilitätsanteil, um Urlaubern den Umstieg auf den ÖPNV zu erleichtern. Lebens- und Urlaubsqualität sollen bis zum Jahr 2030 keinen Widerspruch mehr darstellen, lautet die oberste Leitlinie der neuen Tourismuskonzeption. Bevor diese noch vor Jahresende von der Bürgerschaft beschlossen werden soll, verspricht der Tourismusdirektor verstärkt den öffentlichen Dialog zu suchen. Tourismuskonzeption [Pdf]
27. Juni 2023 | Weiterlesen
Neue Biomethan- und Elektrobusse für die RSAG
Wohin die Reise geht, ist klar: „Wir sind die neuen Busse für ein klimaneutrales Rostock“ steht auf den Anzeigetafeln der sieben neuen Busse, die die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) heute Mittag auf dem Neuen Markt symbolisch in Betrieb genommen hat. Bereits in den nächsten Tagen sollen die ersten Fahrzeuge ihren Liniendienst aufnehmen und planmäßig ältere Dieselbusse ersetzen. Ein ungewöhnlicher Ort für Busse, verkehrt hier doch normalerweise nur die Straßenbahn und höchstens nachts mal ein Bus der Fledermauslinie. „Wir haben den Ort mit Bedacht gewählt“, sagt RSAG-Vorstand Jan Bleis, um „diesen großen Schritt in Richtung der klimaneutralen Busflotte in gebührender Form zu begehen“. Im Herbst 2021 hat die RSAG ihre ersten beiden Elektro-Busse in Dienst gestellt, die seitdem auf der Linie 37 den Ortskern von Warnemünde mit Diedrichshagen und der S-Bahn verbinden. Jetzt wird die Elektro-Flotte um fünf neue Busse vom Typ MAN Lion’s City E erweitert. Neben drei Standardbussen kommen erstmals auch zwei 18 Meter lange vollelektrische Gelenkbusse zum Einsatz. Während die Standardbusse 36 Sitz- und ca. 39 Stehplätze bieten, sind es bei der Gelenkvariante 45 Sitz- und ca. 74 Stehplätze. Auf den Dächern der besonders leisen Elektro-Busse sind sechs bzw. acht Batteriepacks mit einer Kapazität von jeweils 80 kWh montiert. Eine Batterieladung ermöglicht eine Reichweite von etwa 210 Kilometern. Aufgeladen werden die Fahrzeuge nachts auf dem Busbetriebshof in Schmarl mit grünem Stadtwerke-Strom. Eine größere Reichweite haben die zehn neuen Biomethan-Busse. Sie ermöglichen Tagesumläufe bis zu 400 Kilometern. Vier 18-Meter-Gelenkbusse bieten jeweils 42 Sitz- und ca. 120 Stehplätze, die sechs Zwölf-Meter-Standardbusse sind für bis zu 97 Fahrgäste ausgelegt. Betankt werden die Busse ausschließlich mit zertifiziertem Biomethan aus landwirtschaftlichen Abfällen. Gegenüber Dieselbussen reduziert sich der CO2-Ausstoß lt. RSAG um rund 90 Prozent. Damit ist die CO2-Bilanz etwa auf dem Niveau vollelektrischer Fahrzeuge, die mit Öko-Strom geladen werden. Die Biomethan-Busse von MAN sind zudem mit einer Effizient-Hybrid-Technik ausgestattet, die lt. Hersteller bis zu 16 Prozent Kraftstoff einsparen soll. Hierbei wird Bremsenergie in elektrische Energie umgewandelt und in einem Super-Cap gespeichert, der das Bordnetz beim Fahrzeughalt versorgt und beim Anfahren unterstützt. Innen sind die Busse mit USB-Ladeanschlüssen, Doppel-TFT-Monitoren für die Fahrgastinformation, Videoüberwachung und einen Fahrscheinautomaten der neuesten Generation ausgestattet. Die Fahrzeuge sind an allen Türen stufenlos begehbar, absenkbar und mit einer Klapprampe sowie einem Rollstuhlplatz ausgerüstet. Rund 7,2 Millionen Euro wurden in die 15 neuen Busse investiert. Bund, Land und Stadt haben die Anschaffung mit 5,9 Mio. Euro gefördert. Die RSAG betreibt in Rostock 22 Buslinien, auf denen die aktuell 85 Fahrzeuge jährlich rund 4,7 Millionen Kilometer zurücklegen. Bis zum Jahr 2034 will die RSAG ihre gesamte Flotte umstellen, dann soll kein ÖPNV-Dieselbus mehr durch Rostock rollen.
26. Juni 2023 | Weiterlesen
Spatenstich für neue Robbenanlage im Zoo Rostock
Die alte Robbenanlage ist Geschichte und bereits komplett abgetragen. Jetzt nimmt das Baugeschehen Fahrt auf. Heute haben Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte, Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger, die Präsidentin der Rostocker Bürgerschaft, Regine Lück, und Architekt Sezai I. Candan gemeinsam mit Zoodirektorin Antje Angeli den offiziellen Spatenstich vollzogen und über den weiteren Zeitplan informiert. „Wir sind sehr froh, dass wir jetzt durchstarten können“, betonte Zoodirektorin Antje Angeli. „Ein großes Dankeschön geht an das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern und die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, ohne die die Durchführung dieses Projekts nicht möglich gewesen wäre.“ „Im Rostocker Zoo entsteht ein attraktiver Anlaufpunkt. In der Robbenanlage wird den Besucherinnen und Besuchern in anschaulicher Weise Wissenswertes vermittelt. Es ist wichtig, dass wir im ganzen Land eine gute ausgebaute touristische Infrastruktur haben, um Einheimischen und Gästen stets Neues zu präsentieren. Deshalb unterstützen wir die Zoos und Tiergärten im Land bei ihren Vorhaben“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Jochen Schulte. Neubau wurde nochmal optimiert Im Zoo Rostock entsteht derzeit eine neue Anlage für die Seehunde und Seebären mit einem Investitionsvolumen von rund elf Millionen Euro. Eine zeitliche Verzögerung wurde genutzt, das Projekt nochmals weiterzuentwickeln. In der zukünftig nur aus einem großen, statt aus zwei Wasserbecken bestehenden Anlage werden Seehunde und Seebären vergesellschaftet zusammenleben. Um den höchsten Standards einer artgerechten und modernen Tierhaltung zu genügen, wird eine wesentliche Verbesserung der Haltungsbedingungen durch moderne Filtertechnik sowie die Haltung der Robben in Salzwasser anstelle von Süßwasser erreicht. Auch die Gestaltung der Anlage wird sich deutlich verbessern. Kleine Inseln werden den Tieren Platz zum Verweilen und Sonnen bieten. Terrassierte Felsen bieten gleichzeitig Rückzugsmöglichkeiten. Große Sichtscheiben ermöglichen für die Besucherinnen und Besucher Unterwassereinblicke und auf neu errichteten, überdachten Traversen können die regelmäßig stattfindenden Schaufütterungen beobachtet werden. Ein umfassender Bildungsbereich wird durch Schautafeln, Modelle und interaktive Angebote über Meeressäuger und ihren Lebensraum informieren. Themen zum Natur- und Artenschutz werden hier ebenfalls präsentiert. Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger lobte das Engagement des Zoos, die Robbenanlage zukunftssicher und tiergerecht zu gestalten. „Wir freuen uns für die Robben und für die Besucherinnen und Besucher, denn für alle soll der Spaß im Mittelpunkt stehen! Der Zoo hat das wieder sehr kreativ und verlässlich geplant und dabei auch immer den Austausch mit der Stadt und dem Land gesucht. Für das neue Highlight unseres Zoos ziehen wir weiter an einem Strang.“ „Wir prüfen derzeit, in welchem Umfang wir auch bei den Mehrkosten helfen können und sind hierzu im Gespräch“, sagte Jochen Schulte. Das Wirtschaftsministerium hatte bislang einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 5,5 Millionen Euro ausgereicht. Seit 1990 sind eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen des Rostocker Zoos im Rahmen der Infrastrukturförderung mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt 42,95 Millionen. Euro durch das Wirtschaftsministerium begleitet worden. Dazu zählen beispielsweise die Errichtung des Darwineums und der Bau des Polariums. Der Baustart für die Erdbauarbeiten bis zu einer Tiefe von fünf Metern ist für den kommenden Monat angesetzt. Diese sollen bis Anfang Oktober abgeschlossen sein, so dass anschließend die Technikhalle durch das Gewerk Rohbau errichtet werden kann. Weitere Leistungen und Baugewerke werden aktuell ausgeschrieben. Die Eröffnung der Robbenanlage mit Informationen zu den Tieren und zum Natur- und Artenschutz sowie einer Tribüne und Panoramascheiben für einen freien Blick unter Wasser ist für Spätherbst 2024 vorgesehen. Wie geht es den Seebären und Seehunden? Im vergangenen Sommer wechselten die Südafrikanischen Seebären Daisy (27) und Egoli (26) in den hessischen Zoo Frankfurt am Main, wo sie auch geboren worden sind. Die beiden Seebärenweibchen haben in der Zwischenzeit zwei junge Männchen aus Schweden als Gesellschaft dazu bekommen. „Es geht ihnen sehr gut im Frankfurter Zoo“, berichtete Säugetierkuratorin Daniela Lahn. „Aufgrund des fortgeschrittenen Alters werden die beiden Seebärinnen dort auch ihren Ruhestand verbringen und nicht in den Zoo Rostock zurückkehren.“ Die Seehunde Susi (35), Gizmo (22) und Sammy (2) sind Ende vergangenen Jahres ins Rostocker Marine Science Center im Yachthafen Hohe Düne umgezogen. „Das Trio fühlt sich dort sichtlich wohl, beteiligt sich ausgiebig beim Training und alle drei fressen gut. Besonders freuen wir uns darüber, dass unsere Seehunddame Susi trächtig ist und somit, wenn alles gut geht, vier Seehunde in den Zoo zurückkommen werden“, so die Kuratorin. Da im Marine Science Center nur männliche Tiere gehalten werden, wurden mit Ausnahme von Susi weitere Weibchen an andere Zoos vermittelt. Seehundrobbe Lilly (18) zog ebenfalls in den Zoo Frankfurt, wo sie am 30. Juli ihr Jungtier Otto zur Welt gebracht hat. Vater ist der Rostocker Gizmo. Das 2019 in Rostock geborene Seehundmädchen Lotte (4) lebt jetzt im Tierpark Nordhorn in Niedersachsen. Nachwuchs könnte es künftig auch bei den Südafrikanischen Seebären geben; dort ist eine neue Gruppe mit einem Männchen und zwei bis drei Weibchen geplant. „Auf die Rückkehr ihrer Patentiere Susi, Gizmo und Sammy freut sich auch die OstseeSparkasse Rostock, die seit 30 Jahren zu den wichtigsten Förderern des Zoos gehört, unter anderem als Premiumpartner für den Natur- und Artenschutz. „Toll, dass eine regionale Kooperation die Ausquartierung so nah ermöglicht hat und ein Besuch unserer Patentiere im Marine Science Center gerade jetzt in der Saison täglich möglich ist. Wir sind schon heute gespannt auf eine moderne Robbenanlage und einen neuen Leuchtturm für den Zoo Rostock“, sagte Ospa-Vorstandmitglied Karsten Pannwitt. Unterdessen bat Zoodirektorin Antje Angeli um Geduld während der laufenden Bauarbeiten. „Das Neubauprojekt ist erneut eine große Herausforderung für den Zoo und sorgt durch die Wegesperrungen auch für Einschränkungen und längere Wege, für die wir unsere Besucherinnen und Besucher um Verständnis bitten möchten. Dafür gibt es in vielen Gehegen in unserem schönen Zoo Nachwuchs zu bestaunen. Mehr als 50 Jungtiere, von Pinguin-Küken bis zu unseren Elch-Zwillingen, freuen sich auf zahlreiche Zoogäste. Gleichzeitig möchte ich mich bei allen Förderern und Unterstützern unserer neuen Robbenanlage herzlich bedanken.“ Quelle: Zoo Rostock, Foto: Joachim Kloock
16. Juni 2023 | Weiterlesen
BP 84 „Neustadt“ in Warnemünde getauft, gesegnet und in Dienst gestellt
„Ich taufe dich auf den Namen ‚Neustadt‘ und wüsche Dir, dass immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel ist.“ Als Taufpatin durfte die Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser (SPD), ihren Spruch zur Taufe des neuen Einsatzschiffs der Bundespolizei gleich zweimal sagen – die Sektflasche zerbrach beim ersten Versuch einfach nicht. Im zweiten Anlauf lief alles glatt und nach der Segnung wurde die BP 84 „Neustadt“ mit dem erstmaligen Hissen der Bundesdienstflagge offiziell in Dienst gestellt. Damit ist das Quartett der hochseetauglichen Einsatzschiffe der Potsdam-Klasse komplett. Neben der BP 81 „Potsdam“ wurden 2018/19 bereits die BP 82 „Bamberg“ sowie die BP 83 „Bad Düben“ in Betrieb genommen. Ursprünglich waren nur drei Schiffe geplant, 2020 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages die Mittel für ein viertes Schiff bewilligt. Gebaut wurden alle Schiffe von der Fassmer-Werft in Berne-Motzen (Niedersachsen). Geschäftsführer Harald Fassmer freute sich über den Auftrag, „der in den vergangenen Jahren ganz entscheidend zur Auslastung unseres Unternehmens und der Sicherung vieler Arbeitsplätze“ beigetragen hat. Einen Folgeauftrag zu erhalten, zeige, dass „Qualität und Verlässlichkeit gestimmt haben“. Corona und Ukraine-Krieg haben allerdings auch bei der Werft zu Problemen mit Zulieferern und Kostensteigerungen geführt, die in der Kalkulation nicht vorgesehen waren. An den Bund weiterreichen konnte die Werft ihre Mehrkosten nicht. „Wie im Spezialschiffbau üblich werden Festpreise vereinbart und daran hatten auch wir uns zu halten“, so Fassmer. „Die BP 84 wird nicht nur den maritimen Raum sicherer machen, sie macht auch die Arbeit der Besatzung sicherer“, verwies Nancy Faeser auf die Vorteile der gegenüber den 2002/3 in Dienst gestellten kleineren Patrouillenbooten der Bad-Bramstedt-Klasse deutlich seegängigeren Neubauten. Seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist der Ostseeraum zum „geopolitischen Hotspot geworden“, betonte die Ministerin, Windparks oder die künftigen LNG-Terminals müssen vor Sabotage geschützt werden. „Die Bundespolizei zeigt auf See mit sämtlichen verfügbaren Kräften und Schiffen Präsenz. Alles, was schwimmen kann, ist auf dem Wasser“, so Faeser. Die BP 84 „Neustadt“ ist 86 Meter lang, 13,4 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 4,35 Metern. Mit ihren zwei, jeweils 4.080 kW starken, Hauptmaschinen erreicht sie eine Geschwindigkeit von 21 Knoten. Die Stammbesatzung besteht aus 19 Mitglieder, zusätzlich können bei Spezialeinsätzen weitere 29 Personen untergebracht werden. Das Schiff ist mit zwei 45 Knoten schnellen Kontrollbooten vom Typ FRIR 850 BPOL ausgestattet und verfügt über eine Bordkanone sowie ein Hubschrauberlandedeck. Neustadt ist nicht nur Sitz des Direktionsbereichs See der Bundespolizei, bereits 1969 wurde das erste von acht Patrouillenbooten des Bundesgrenzschutzes nach der Stadt in Holstein benannt. Fotos von der Taufe der BP 84 „Neustadt“ in Rostock-Warnemünde: Video von der Taufe der BP 84 „Neustadt“ in Rostock-Warnemünde:
10. Juni 2023 | Weiterlesen
Sportboothafen Warnemünde offiziell eingeweiht
In Betrieb ist der neue Sportboothafen auf der Mittelmole Warnemünde bereits seit April, heute wurde er offiziell eingeweiht. Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) übergaben Torsten Haverland, Geschäftsführer des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern, den symbolischen Schlüssel. Der Landesportbund ist Betreiber des gesamten Hafenareals und Eigentümer der angrenzenden, im Bau befindlichen, Landessportschule. An der Nordspitze der Warnemünder Mittelmole entstanden insgesamt 246 Wasserliegeplätze für Gäste und Dauerlieger, zwei moderne Slipanlagen, zahlreiche Landliegeplätze für Jollen, Skiffs und Katamarane sowie ein Hafenmeisterhaus mit Sanitäranlagen und Räumen für Regatta- und Trainingsorganisation. Sanitär- und Hafenmeisterhaus Das neue Hafenhaus umfasst insgesamt 13 Räume mit einem Bruttorauminhalt von 817 Kubikmetern. Im Erdgeschoss gibt es neben Toiletten und Duschen (auch barrierefrei) zwei Waschmaschinen und -trockner. Fürs notwendige Kleingeld hängt ein Münzwechselautomat an der Wand, bargeldloses Zahlen ist allerdings noch nicht möglich. In der ersten Etage hat der Hafenmeister sein Büro. Mit traumhaften Blick auf Seekanal, Mittelmole und Alten Strom ist es wohl einer der schönsten Arbeitsplätze in Rostock. Hafenmeister Wolfram Kummer hat von hier aus alles im Blick. Zusammen mit seinen beiden Kollegen kassiert er Liegegebühren und sorgt Sicherheit und Ordnung. Hochsaison ist im Sommer, zu tun gibt es aber immer etwas. In den kälteren Monaten sind viele Wartungsarbeiten zu erledigen. „Im Winter haben wir hier Gäste, die gern auf die Plattform machen“, verweist er mit einem Zwinkern auf die Möwen. „Dann ist hier alles weiß.“ Ein paar Kleinigkeiten fehlen im neuen Sportboothafen Warnemünde noch, WLAN etwa. „Das wird noch gelegt, ab Herbst“, erklärt Hafenmeister Kummer einem Gast, der gerade seinen Liegeplatz bezahlt. An der Brücke, bei der Tourismuszentrale oder dem Bäcker, gibt es Hotspots, verweist er auf Alternativen. An den Liegeplätzen geht es deutlich ruhiger zu als früher. Durch den Neubau der Nordmole, die den Hafen jetzt einfasst, gibt es weniger Wellengang. Bei West- oder Nordwestwind reflektierte das Wasser vorher an der Ostmole und die Welle schwappte direkt in den Sportboothafen hinein, erklärt Kummer. „Im Alten Strom sieht man, wie die Schiffe schaukeln“, zeigt der Hafenmeister aus seinem Fenster. „Hier hingegen ist es total ruhig.“ Traum von olympischen Segelwettbewerben Nicht nur Wassersportler, die Landessportspule mit dem Bundesstützpunkt Segeln und maritime Großereignisse, wie die Warnemünder Woche oder die Hanse Sail, sollen vom neuen Sportboothafen profitieren. Nachdem Rostock 2000 und 2012 nicht zum olympischen Segelrevier wurde, ist der Traum von Olympia in der die Hansestadt noch nicht ganz ausgeträumt. „Vielleicht bekommen wir ja noch mal die Chance in den nächsten Jahren für einen neuen Anlauf“, hofft Wirtschaftsminister Meyer. „Wir haben jetzt schon die Infrastruktur geschaffen.“ 15,5 Millionen Euro investiert Rund 15.5 Millionen Euro netto wurden in das Vorhaben investiert. Das Wirtschaftsministerium unterstützte das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit 11,25 Mio. Euro, weitere 300.000 Euro gab es vom Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung MV. 1.492 Tonnen Stahl und 11.500 Tonnen Wasserbausteine wurden verbaut, 3.860 Quadratmeter Holz, GFK und Pflaster verlegt, 14 Schwimmstege errichtet. Die Umsetzung erfolgte in fünf Bauabschnitten. Nach dem Rückbau der alten Plattform wurden die Stege im Alten Strom neu gebaut. Anschließend wurde der Hafen im nördlichen Bereich ausgebaggert und mit Spundwänden sowie einer neuen Nordmole abgesichert. Es folgten die Errichtung der Plattform für das Hafenmeisterhaus, Schwimmstege und Slipanlage. Nach Medienerschließung und Befestigung des Hafenvorplatzes wurde das Hafenmeisterhaus gebaut. Komplizierte Baugrundverhältnisse sowie der Fund eines Wracks und von Resten alter Hafenanlagen sorgten für große Herausforderungen. Für den Bau verantwortlich war das Hafen- und Seemannsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.
9. Juni 2023 | Weiterlesen