Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Neue Kurabgabe für Rostock beschlossen
Zweimal wurde die Entscheidung vertagt, heute Abend hat die Rostocker Bürgerschaft die neue Kurabgabesatzung beschlossen. Künftig wird die Kurtaxe im gesamten Stadtgebiet erhoben, erstmals auch von Tagesgästen. Urlauber, die in der Hansestadt übernachten, müssen zusätzlich einen Mobilitätsanteil für die Nutzung des Nahverkehrs bezahlen. Kurabgabe gilt in gesamter Stadt und steigt um Mobilitätsanteil Bislang wird die Kurtaxe nur in den vier Seebädern der Hansestadt (Warnemünde, Markgrafenheide, Hohe Düne und Diedrichshagen) erhoben. Künftig müssen Urlauber im gesamten Stadtgebiet zahlen. Möglich macht dies die im letzten Jahr erfolgte Anerkennung von Rostock als Tourismusort. An der Höhe der Kurabgabe ändert sich eigentlich nichts, sie bleibt bei 2,25 Euro pro Nacht. Allerdings müssen Übernachtungsgäste zusätzlich einen Mobilitätsanteil von 1,45 Euro für die Nutzung des Nahverkehrs bezahlen. Dadurch steigt die Kurabgabe auf 3,70 Euro. Mit der Kurkarte kann der öffentliche Personennahverkehr im gesamten Netz des Verkehrsverbundes Warnow kostenfrei genutzt werden. Davon ausgenommen sind die Schmalspurbahn Molli zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn sowie die Fährverbindungen Kabutzenhof – Gehlsdorf und Warnemünde – Hohe Düne. Letzteres dürfte vor allem bei Urlaubern in Hohe Düne und Markgrafenheide auf Unverständnis stoßen, soll im nächsten Jahr jedoch noch einmal überprüft werden. Neu ist, dass An- und Abreisetag als zwei Aufenthaltstage berechnet werden. Tagesgäste müssen künftig Kurabgabe zahlen Waren Tagesgäste in Rostock bislang von der Kurtaxe befreit, müssen sie die Abgabe künftig ebenfalls zahlen. Der Mobilitätsanteil entfällt jedoch, sodass 2,25 Euro zu entrichten sind. Wann genau die Kurtaxe fällig wird, wie diese entrichtet und kontrolliert werden soll, ist noch nicht ganz klar. Vorerst setzt die Tourismuszentrale auf Freiwilligkeit. Die Bürgerschaft hat beschlossen, dass ein Tagesgast nur dann abgabepflichtig ist, wenn er sich zum Erholungszweck aufhält und dieser „nach außen sichtbar bzw. erkennbar“ ist, etwa durch die Nutzung von touristischen Einrichtungen. Die Liste der Ausnahmen ist lang. Für einen Einkaufsbummel durch die Stadt, einen Kino-, Zoo- oder Weihnachtsmarktbesuch wird keine Kurabgabe fällig – auch fürs Schwimmen in der Ostsee wohl nicht, fürs Sonnenbad am Strand hingegen schon. Kurabgabe – Befreiungen und Ermäßigungen Wer seinen Hauptwohnsitz in Rostock gemeldet hat, muss keine Kurabgabe zahlen. Dies gilt auch für Personen, die in der Hansestadt arbeiten, studieren oder ausgebildet werden und Kleingärtner ohne Wohnnutzung. Kinder bis zum 5. Lebensjahr sind von der Kurtaxe befreit. Mit einem Änderungsantrag hat die Bürgerschaft dies auch für Kinder von 6 bis 14 Jahren sowie Schwerbehinderte mit einem Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 80 beschlossen. Sie müssen bei Übernachtungen nur den Mobilitätsanteil von 1,45 Euro bezahlen. Rund 125.000 Euro Mehrkosten für die Stadt war der Bürgerschaft die Entlastung dieser Gruppen wert. Von der Abgabe befreit ist auch eine Begleitperson von Schwerbehinderten mit dem Merkzeichen „B“. Laut Beschluss allerdings nur, wenn der Schwerbehinderte selbst einen GdB von 100 hat. Bis zum Inkrafttreten bleibt glücklicherweise noch etwas Zeit, um derartige Ungereimtheiten auszumerzen. Wer eine selbstgenutzte Zweitwohnung, einen Dauerstellplatz auf Campingplätzen oder einen dauerhaften Bootsliegeplatz in Rostock hat, muss jährlich 63 (ermäßigt 42) Euro zahlen. Die Nutzung des ÖPNV ist darin nicht enthalten. Strandreinigung, Rettungsschwimmer und kostenfreie Toiletten Bezahlt werden von der Kurabgabe u.a. die Reinigung von Strand und Promenade, die Rettungsschwimmer sowie touristische Angebote und Veranstaltungen. Dank der höheren Einnahmen können die öffentlichen WC-Anlagen von Stadt und Tourismuszentrale künftig kostenfrei genutzt werden. Dies hatte der Ortsbeirat Warnemünde schon lange gefordert. „Die Kurabgabe ist für uns eine der gerechtesten touristischen Abgaben, weil sie vom Gast bezahlt wird und wieder 1:1 für den Gast eingesetzt wird“, verteidigte Tourismusdirektor Matthias Fromm die neue Kurabgabesatzung. Die bisherige sei nicht mehr rechtskonform, verweist Fromm auf ein OVG-Urteil, das die Gleichbehandlung von Übernachtungs- und Tagesgästen fordert. Würde das Geltungsgebiet nicht auf die gesamte Stadt ausgedehnt, müssten künftig sogar Rostocker beim Besuch der Seebäder zahlen. Zuletzt wurde die Kurabgabe vor zwei Jahren erhöht bzw. angeglichen. Seitdem gibt es keine Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebensaison sowie den einzelnen Seebädern mehr. Die neue Kurabgabesatzung soll am 1. September 2023 in Kraft treten.
7. Juni 2023 | Weiterlesen
Marine-U-Boot U33 in Warnemünde zu Gast
U-Boote sieht man im Rostocker Hafen nicht oft. Übers Wochenende war mit der U33 ein Unterseeboot der Deutschen Marine in Warnemünde zu Gast. Freitagvormittag machte es am neuen Marinearsenal auf dem Gelände der ehemaligen Warnow Werft in Warnemünde fest. Heute Morgen hieß es Punkt 8 Uhr „Leinen los!“ Mit Hilfe des Schleppers „Fairplay 55“ wurde das U-Boot im Fahrwasser Werft gedreht und fuhr mit sechs Knoten durch den Seekanal ins offene Fahrwasser. Hintergrund ist der Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Deutschen Marine in Rostock. Nach einer kurzen Visite des Marinekommandos in der Kopernikusstraße soll der Kanzler am Vormittag mit dem Hubschrauber auf die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ fliegen, die aktuell Flaggschiff der Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1) ist. Auf und über der Ostsee vor Kühlungsborn sind verschiedene Übungen mit dem französischen Flottentanker „Somme“, der im Marinestützpunkt Hohe Düne stationierten Korvette „Oldenburg“ (F263) und dem Minenjagdboot „Bad Bevensen“ geplant. U33 wird das dynamische Auftauchen demonstrieren. An der Übung sollen sich neben den Marinefliegern auch Eurofighter vom Taktischen Luftwaffengeschwader 73 aus Rostock-Laage sowie Tornados vom Taktischen Luftwaffengeschwader 51 aus Jagel beteiligen. Video vom Auslaufen des U-Boots U33 aus Rostock-Warnemünde (5. Juni 2023):
5. Juni 2023 | Weiterlesen
Groter Pohl – Funktionsplan für neues Wohnviertel
Eigentumswohnungen! Ausgerechnet Rostocks oberstem Stadtplaner Ralph Müller rutschte das E-Wort heraus, nachdem er ausführlich erklärte, wie im neuen Wohngebiet „Groter Pohl“ eine „bunte, gesunde, urbane Mischung“ entstehen soll. „Warum ist das ausgeschlossen“, fragte der Leiter des Amts für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaft, nachdem sich lautstark Unmut in der Rathaushalle breit machte. Er könne sich gut vorstellen, dass kleine, drei- oder viergeschossige Reihenfamilienhäuser an dieser Stelle eine gute Alternative zu Eigenheimgrundstücken am Stadtrand sind. Dass die Grundstücke am Groten Pohl fast ausschließlich Eigentum der Hanse- und Universitätsstadt sind, sei ein großer Vorteil. Über Konzeptvergaben oder Festpreise könne die Stadt Einfluss auf Wohnformen und Vielfalt nehmen, sagt Müller: „Wir wollen nicht demjenigen den Zuschlag erteilen, der das meiste Geld bietet, sondern dem, der das beste Konzept hat“. Am Ende müsse aber auch die Finanzierung sichergestellt werden. Rostock möchte die Grundstücke selbst erschließen. „Dass der Erschließungsaufwand keine kleine Nummer ist, ist klar.“ Schulcampus, Gewerbe und 1.200 Wohnungen geplant Stephan Zemmrich vom Architekturbüro „Haas Cook Zemmrich“ aus Stuttgart stellte die Eckdaten für das etwa 22 Hektar große Gelände vor. Rund 115.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche sieht der Funktionsplan fürs Wohnen vor. Je nach Wohnungsgröße ergibt dies etwa 1.200 Wohneinheiten für 2.500 bis 3.000 Menschen. Im westlichen Teil soll ein Schulcampus mit Hort und Sporthalle entstehen. Daran anschließen könnte sich ein Kreativ-Campus für Start-Ups oder studentisches Wohnen. Hier ist auch Platz für die neue Moschee bzw. den Gebetsraum der islamischen Gemeinde sowie die interkulturellen Gärten. Im nördlichen Bereich ist entlang der Bahnschienen ein Park geplant, dahinter soll ein Gewerbe-Boulevard entstehen. Der perfekte Ort für Technologienzentren, Start-Ups, aber auch Handwerkerhöfe, so Zemmrich. Gewerbeflächen sind auch entlang des Südrings vorgesehen. Sie sollen die künftigen Bewohner möglichst gut vom Straßen- und Bahnlärm abschotten. Die Wohnbebauung ist vier- bis sechsgeschossig im Zentrum geplant. Flexible Gebäudetiefen zwischen zehn und 15 Metern ermöglichen eine große Bandbreite an Wohn- und Lebensformen, die reinen Wohnstraßen erlauben lebendige Erdgeschosse mit kleinen Terrassen und Vorgärten. Autoarmes und stellplatzfreies Quartier Das Quartier wird zwar nicht komplett autofrei, aber autoarm und stellplatzfrei. Ausnahmen gibt es nur für Behindertenparkplätze. Nahezu das gesamte Wohnviertel wird durch Versenkpoller abgetrennt. Umzüge, Möbeleinkäufe u.ä. müssen beim Quartiermanagement angemeldet werden. Auch ein Unterparken der einzelnen Wohngebäude ist nicht geplant. Statt teurer Tiefgaragen soll es hinter der Feuerwache zwei oder drei Quartiersgaragen mit Sharing-Angeboten geben. Hier wäre auch ein Jugendhaus oder Stadtteilbegegnungszentrum möglich, sofern die Stadtkasse es erlaubt. Kalkuliert wird mit einem Stellplatzschlüssel von 0,6 – nur etwa jeder zweite Haushalt dürfte demnach ein eigenes Auto besitzen. Die Anbindung an Bus, S- und Straßenbahn sowie den geplanten Radschnellweg von Warnemünde zum Hauptbahnhof soll den Verzicht aufs eigene Kfz erleichtern. „Man braucht dort keine zwei Autos“, entgegnet Ralph Müller Befürchtungen, dass die künftigen Bewohner in umliegenden Straßen parken. Bei einem Wohngebiet, das für 100 Jahre geplant wird, müsse man an die Zukunft denken. Das Mobilitätsverhalten künftiger Generationen ändere sich. Letztlich entscheide jedoch die Bürgerschaft, es sei auch ein Stellplatzschlüssel von 0,8 möglich. Stadtgrün und Regenwassermanagement Das neue Wohnviertel wird nach den Prinzipien der Schwammstadt geplant. Anfallendes Regenwasser soll innerhalb des Viertels aufgefangen, zwischengespeichert und verzögert abgegeben werden. Zwischen Quartiersgaragen und Wohnbebauung ist als Puffer und Übergang ein Wasser-Boulevard geplant. Ein offengelegter Retensionskanal soll das Regenwasser in diesem Bereich zurückhalten. Parallel zum Südring soll es zwischen Gewerbe- und Wohnbebauung einen Park-Boulevard mit unterirdischer Regenwasserableitung geben. Bei Starkregen wird das Wasser in den nördlichen Bereich abgeleitet, wo es vor den Bahnschienen einen Grüngürtel mit überflutbaren Bereichen gibt. Auch die Dächer sollen als Wasserspeicher dienen: 80 Prozent der Dachfläche soll begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet, die restlichen 20 Prozent als Terrassen genutzt werden. Bestandsbäume sollen – sofern möglich – erhalten und durch Neupflanzungen ergänzt werden. Viel Kritik an den Plänen Zur Vorstellung des Funktionsplans kamen gestern Abend viele Kleingärtner ins Rathaus, die eine grundsätzlich andere Haltung zu diesem Gebiet haben. Entsprechend hart fiel die Kritik aus. Biodiversität müsse man nicht künstlich per Dachbegrünung schaffen, da es am Groten Pohl bereits jetzt eine große Artenvielfalt gibt. Was wird aus den Wildtieren, die dort leben, fragte eine Teilnehmerin. Ralph Müller verwies auf Ausgleichsmaßnahmen und Umweltvorschriften, die eingehalten würden. Der Stadtplaner machte allerdings auch deutlich, dass es einen klaren Auftrag der Bürgerschaft gibt, einen Bebauungsplan für den Groten Pohl aufzustellen. Wir brauchen dringend Wohnraum, so Müller. „Das ist ein integrierter, best-erschlossener Standort. Wenn wir dort nicht bauen, wo dann? Irgendwo am Stadtrand mit großen, teuren, aufwändigen Erschließungen?“ Wie geht es weiter? Bereits seit 2016 läuft das Bebauungsplanverfahren für den Groten Pohl. 2018 lag der Entwurf aus, Mitte 2019 fiel die Entscheidung, einen Funktionsplan als zusätzliche Stufe zwischenzuschalten, um zu überprüfen, ob die ursprünglichen Planungen bzgl. Nutzungsintensität und -mischung, Mobilität oder Ökologie noch zeitgemäß sind, so Müller. Im ersten Halbjahr 2024 soll der weiterentwickelte B-Plan ausgelegt werden, 2025 könnte der Satzungsbeschluss folgen und im Anschluss mit der Erschließung begonnen werden, blickt Müller voraus. Visualisierung, Grafik: Architekturbüro Haas Cook Zemmrich/Studio 2050
24. Mai 2023 | Weiterlesen
Bauarbeiten für Deckenerneuerung auf Stadtautobahn (B103) starten
Ab nächster Woche wird die Rostocker Stadtautobahn (B103) zwischen den Anschlussstellen Evershagen und Lütten Klein zur Baustelle. Voraussichtlich vom 25. Mai bis zum 6. August 2023 wird auf einer Länge von 2,4 Kilometern die Asphaltdecke in beiden Fahrtrichtungen erneuert, wie das zuständige Straßenbauamt Stralsund mitteilt. Da der zu geringe Straßenquerschnitt keine gefahrlose Vorbeiführung des laufenden Verkehrs an der Baustelle erlaubt, werden die beiden Richtungsfahrstreifen nach Warnemünde bzw. zum Stadtzentrum abwechselnd voll gesperrt. Der Verkehr wird jeweils über die gegenüberliegende Fahrbahn umgeleitet, je Richtung steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Die Tankstellen und Schnellrestaurants (Avia und McDonald’s in Richtung Warnemünde sowie Total und Burger Kind stadteinwärts) bleiben während der Bauzeit erreichbar. Nur während die Zufahrten saniert werden, soll es zu kurzzeitigen Vollsperrungen kommen. Dazu wird in diesem Bereich bereits in der nächsten Woche mit dem Rückbau von Schutzplanken und der Herstellung von Mittelstreifenüberfahrten begonnen. Während der Arbeiten, die voraussichtlich bis zum 7. Juni dauern, wird jeweils der linke Fahrstreifen in beiden Richtungen gesperrt. Anschließend wird der alte Asphalt abgetragen und die neue Fahrbahndecke eingebaut. Planmäßig sollen die Arbeiten bis zum Sonntag, dem 6. August 2023, abgeschlossen werden – rechtzeitig, bevor am 10. August die 32. Hanse Sail in Rostock startet. Das Straßenbauamt Stralsund bittet um Verständnis und eine entsprechende Reiseplanung. Viele Ausweichrouten gibt es allerdings nicht. Wer nach Lütten Klein oder Lichtenhagen möchte, kann bei Staus die Bertolt-Brecht- und die St.-Petersburger Straße nutzen, in Richtung Schmarl und Groß Klein bietet der Schmarler Damm eine Alternative. Für Warnemünde-Urlauber kann eine Fahrt über die A19 und durch den mautpflichtigen Warnowtunnel Zeit und Nerven sparen. Rund drei Millionen Euro investiert der Bund in die Fahrbahnerneuerung. Bei der Vorstellung des Straßenbauprogramms wurden die Kosten vor zwei Monaten noch auf rund 800.000 Euro geschätzt. Diese Kostenschätzung beruhte auf der Planung einer einfachen Deckenerneuerung, erklärt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V auf Nachfrage. Nach dem Wegfall der Buga und dem Vorliegen von Bohrkernanalysen wird die Fahrbahn jetzt jedoch umfangreicher und nachhaltiger erneuert. Sämtliche Asphaltschichten werden entfernt und die darunter liegende Betondecke entspannt (z.B. durch Schnitte). Anschließend wird das komplette Asphaltpaket neu eingebaut. Zusätzlich werden die Schutzplanken erneuert – Arbeiten, die ansonsten gesondert durchgeführt worden wären. Eine weitere Deckenerneuerung auf der B103 ist im Herbst geplant. Voraussichtlich von September bis November 2023 soll die Asphaltschicht auf dem Westzubringer zur A20 zwischen den Anschlussstellen Reutershagen und Schutow saniert werden. Auch auf der A20 werden zwischen den Anschlussstellen Kröpelin und Bad Doberan beide Richtungsfahrbahnen erneuert. Der 12,4 Kilometer lange Bereich westlich von Rostock soll in vier Bauabschnitten bis Juli 2024 in Stand gesetzt werden.
19. Mai 2023 | Weiterlesen
Nachwuchs bei den Humboldtpinguinen
Kükenalarm bei den Humboldtpinguinen im Polarium. Nach zwei Jahren Nachwuchspause werden schon in Kürze die ersten Jungpinguine im Außengehege und am Wasserbecken zu sehen sein. Insgesamt fünf Küken sind bislang in und bei den Bruthöhlen gesichtet worden. Pro Paar sind es in der Regel immer ein bis zwei Eier. Wenn die Pinguine in ihrem Rückzugsort im Felsen erfolgreich brüten, schlüpfen nach etwa 37 bis 39 Tagen die Küken. „Den Anfang haben die Pinguine Kolumbus und Karla am 15. und 17. April mit zwei Küken sowie Anton und Maike mit einem Küken am 16. April gemacht. Ein weiteres Paar folgte mit zwei Küken am 1. und 4. Mai“, berichtete Vogelkurator Jonas Homburg. „Weitere der aktuell zwölf Pinguinpaare brüten noch. Es könnten also noch ein paar Babypinguine hinzukommen.“ Botschafter ihrer gefährdeten Art Ungefähr einen Monat nach dem Schlupf stecken die Küken zum ersten Mal neugierig die Köpfchen aus der Bruthöhle, bleiben aber in der Nähe der Nester. Sie werden dort von ihren Eltern mit vorverdautem Fisch gefüttert. Innerhalb des zweiten Monats legen die jungen Pinguine ihr graues Flauschgefieder ab und kommen von selbst mit ans Wasser. „Gut möglich also, dass schon zum Herrentagswochenende die ersten kleinen Frackträger zu entdecken sind.“ Am Wasserbecken lernen sie dann, selbstständig den Fisch zu fressen, den sie von den Tierpflegerinnen und Tierpflegern bekommen. Schwimmen können sie von Natur aus, sobald sie ihr Daunengefieder abgelegt haben. Nach ca. 70 Tagen sind die kleinen Pinguine flügge. „Wie es allerdings mit dem Nachwuchs konkret aussieht, also ob es Männchen oder Weibchen sind, da ist noch etwas Geduld gefragt. Das Geschlecht wird erst später sicher über eine Federprobe bestimmt“, so Jonas Homburg. Die Humboldtpinguine im Rostocker Zoo sind auch Botschafter ihrer, in freier Wildbahn lebenden Artgenossen. Diese leben an der Pazifikküste von Peru und Nordchile und auf den dort vorgelagerten Inseln. Der Bestand der dort lebenden Vögel wird auf noch ca. 23.800 Tiere geschätzt. Humboldtpinguine sind laut Roter Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gefährdet eingestuft. Der Rostocker Zoo arbeitet mit „Sphenisco – Schutz des Humboldtpinguins e.V.“ (sphenisco.org) zusammen. Der Verein engagiert sich für den Schutz der Humboldtpinguine und ihres Lebensraums. Quelle: Zoo Rostock, Foto: Maria Seemann
18. Mai 2023 | Weiterlesen
Erste mobile Tourist-Info in Rostock-Warnemünde
Wie komme ich in die Stadt? Wo ist der Strand? Haben Sie einen Stadtplan? Die vom Kreuzfahrtschiff „Rotterdam“ kommenden Passagiere haben die neue mobile Tourist-Info am Kreuzfahrtterminal Warnemünde heute Vormittag sofort in Beschlag genommen. Bislang gab es eine Außenstelle der Tourist-Information in Karls Pier 7, diese wird aufgegeben. „Wir haben festgestellt, dass es schwierig ist, dass uns Kreuzfahrtgäste dort finden“, erläutert Rostocks Tourismusdirektor Matthias Fromm. Christian Hardt, beim Hafenbetreiber Rostock Port für den Bereich Kreuzschifffahrt zuständig, kann dies nur bestätigen: „Uns ist den vergangenen Jahren aufgefallen, dass vor allem internationale Kreuzfahrtgäste direkte Ansprechpartner suchen.“ Dank ihrer auffälligen gelben Warnjacken wurden oft Terminalleiter Jens Käkenmeister und seine Kollegen angesprochen, die eigentlich für andere Dinge zuständig sind. Für eine bessere Information der Tagesausflügler und ein wenig „Entlastung“ der eigenen Mitarbeiter unterstützt Rostock Port das neue Angebot mit einem Platz vor – und bei schlechtem Wetter auch im – Kreuzfahrtterminal. Das neue Angebot ist jedoch keineswegs nur für Kreuzfahrtgäste gedacht. „Wir wollen unsere Tourist-Information zu den Menschen bringen“, sagt Fromm. Das mobile Angebot soll künftig auch am Alten Strom, auf der Promenade oder in Markgrafenheide eingesetzt werden. „Die persönliche Beratung ist der wichtigste Service an der mobilen Info“, sagt Paul Wendland, stellvertretender Leiter der Tourist-Information Rostock, aber „man soll natürlich auch etwas kaufen.“ Während derartige Lastenräder meist als mobile Imbissstände genutzt werden, wurde der Drahtesel für seinen Einsatz als Tourist-Information speziell ausgerüstet. Dank Internetzugang und Anschlüssen für Laptop, Drucker und Kassensystem können neben kleinen Souvenirs auch Fahrkarten, Veranstaltungstickets oder Audioguides für Stadtführungen verkauft werden. Bezahlt werden kann bar oder mit Karte. Das Lastenrad bietet 300 Liter Stauraum für bis zu 150 kg Nutzlast (plus Fahrer) und einen 270 cm breiten Verkaufstresen. Unterstützung kommt beim Fahren von einem 500 Watt starken Elektromotor. Gestaltet wurde das Rad mit Sehenswürdigkeiten, wie dem Teepott und Leuchtturm. Von weitem erkennbar ist es durch einen großen, roten Info-Schirm, für den es heute etwas zu windig war. 15.000 Euro wurden in die mobile Tourist-Info investiert. Neben der mobilen Anlaufstelle gibt es weiterhin die beiden stationären Tourist-Informationen am Universitätsplatz und Am Strom in Warnemünde sowie die ab Pfingsten saisonal geöffnete Außenstation in Markgrafenheide.
9. Mai 2023 | Weiterlesen
Kunsthalle Rostock öffnet nach Sanierung
„Das Licht ist besser, die Wände sind wunderbar glatt, die Arbeiten strahlen“, freut sich Jörg-Uwe Neumann, Leiter der Rostocker Kunsthalle, über sein frisch saniertes Haus. Knapp drei Jahre wurde der einzige Kunsthallen-Neubau der DDR für rund zehn Millionen Euro saniert und modernisiert. An diesem Wochenende wird das Ausstellungshaus am Schwanenteich wiedereröffnet. Neu und doch vertraut wirkt die Kunsthalle – außen wie innen. Man sei bei der Sanierung sehr behutsam vorgegangen, um den Charme des Hauses zu erhalten, sagt Kunsthallenchef Neumann. So habe man die charakteristische Fassadenverkleidung erhalten. Während der Bauarbeiten wurden die 1.200 weißen Strukturplatten abgenommen und teilweise neu hergestellt, um eine neue rund 20 Zentimeter starke Dämmschicht anbringen zu können – zu sehen ist davon nichts mehr. Wenig zu sehen ist auch von den technischeren Neuerungen: Sicherheit, Klima und Licht wurden auf den aktuellen Stand gebracht. Haupteingang und Einlassbereich präsentieren sich nahezu unverändert. Aus Sicherheitsgründen gibt es eine zusätzliche Glaswand. Anfangs hätte er damit „seine Sorgen“ gehabt, so Neumann, doch „ich kann mittlerweile sehr gut damit leben.“ Auch das Konzept ist geblieben. Ein Rundgang, den man in etwa 1,5 Stunden schafft – nicht „unfassbar groß“, findet Neumann, „so, wie ein Mensch es mag“. Komplett erneuert, doch angelehnt ans Original, wurden die Fußböden. Erhalten geblieben ist die breite Haupttreppe, die ins erste Obergeschoss führt. Ost- und Westgalerie sind durch Glasfronten vom Treppenhaus getrennt. „Wir haben hier eine andere Klimatisierung als im Erdgeschoss“, begründet Jörg-Uwe Neumann den Einbau. Hätte man alles offengelassen, wäre der Energieverbrauch durch den Kamineffekt zu hoch. Netter Nebeneffekt: Durch die Klimaschleuse ist im Treppenhaus ein ganz neuer Raum entstanden. „Ich weiß noch nicht ganz genau, wie wir ihn nutzen werden“, so Neumann, „aber wir werden ihn nutzen – auch für ganz eigene Events.“ Bislang hängt hier nur das große Relief von Jo Jastram – das einzige Kunstwerk, das immer in der Kunsthalle zu sehen ist. Fürs Obergeschoss wurde ein völlig neues Stellwandsystem angeschafft. Gab es früher teilweise nur weiß gekalkte Klinkerwände, sind jetzt alle Flächen glatt verputzt und die Kunstwerke können mit Schrauben oder Nägeln befestigt werden. „Das Nageln ist immer noch das Beste“, sagt Neumann. Die Schienensysteme im Schaudepot waren nicht optimal. Weiterhin mitten im Raum stehen die Rippenheizkörper – fast schon selbst etwas moderne Kunst. „Fußbodenheizung ging nicht, Wandheizung wollten wir nicht, Deckenheizung war auch schwierig“, begründet Neumann die Entscheidung. Es sei schon eine gewisse Einschränkung, war baulich aber erstmal nicht anders möglich, sagt der Kunsthallenchef. „Wir müssen mal sehen, wie wir damit umgehen.“ Vielleicht die wichtigste Errungenschaft: „Das Haus ist jetzt komplett barrierefrei“, freut sich Jörg-Uwe Neumann über den Einbau eines Fahrstuhls, mit dem erstmals alle vier Ebenen des Hauses stufenlos erreichbar sind. Ein zusätzlicher Raum ist im Erdgeschoss hinzugekommen. Neben dem Plastiksaal entstand im ehemaligen Gemäldedepot ein Dunkelraum, der für Filmvorführungen und Videoinstallationen genutzt werden kann. Neu ist auch der Bürotrakt für die Mitarbeiter und es gibt jetzt mehr Platz für die Cafeteria. Neue Glastüren ermöglichen eine durchgehende Sichtachse vom Plastiksaal, über das Café bis in den Skulpturenpark. Eingangsbereich und Cafeteria sind noch nicht ganz fertig – auch hier gibt es Lieferengpässe, erklärt Neumann. Aus alt mach neu – Kunst aus ausrangierten Metallteilen der Kunsthalle Metallteile, die während der Sanierung ausrangiert wurden, hat die Künstlerin Andrea Pichl in ihrer Installation „Kiosk – Fragmente einer Zeit“ verarbeitet. Aus alten Fenster- und Türgittern sowie einer Tür vom ehemaligen Lüftungsschacht ist ein Kunstwerk entstanden, das in seiner Form an die zu DDR-Zeiten überall im Land stehenden Zeitungskioske des Postzeitungsvertriebes (PZV) erinnert, die „es überhaupt nicht mehr im Stadtbild gibt“, erläutert Andrea Pichl den Titel ihres Werks. Ostmoderne im Kleinen und Großen. Zu sehen ist die Installation im Außenbereich an der Nordseite zwischen Kunsthalle und Schaudepot. Ganz fertig ist das Kunstwerk noch nicht – es soll noch eine goldfarbene Beschichtung bekommen, sagt die Künstlerin. Eröffnungsausstellung „Unsere Sammlung 1891–2022“ – Tage der offenen Tür Zur Neueröffnung finden an diesem Wochenende (6. und 7. Mai 2023) Tage der offenen Tür in der Kunsthalle statt. Interessierte Besucher sind jeweils von 11 bis 18 Uhr eingeladen, der Eintritt ist frei. Unter dem Motto „Unsere Sammlung 1891–2022“ zeigt die Eröffnungsausstellung Werke aus dem Fundus der Kunsthalle. Mehr als 10.000 Grafiken, Gemälde und Plastiken umfasst der Bestand des Rostocker Kunstmuseums – die aktuelle Ausstellung zeigt Werke von mehr als 100 Künstlern, darunter Jo Jastram, Willi Sitte, Norbert Bisky und Armin Mueller-Stahl. Im kompletten Erdgeschoss wird der 42 Arbeiten umfassende Zyklus „Huldigung an Hafez“ von Günther Uecker gezeigt, den der Künstler der Hanse- und Universitätsstadt Rostock vor drei Jahren geschenkt hat. „Es gibt noch einen Traum von mir“, gerät Neumann ins Schwärmen, „das ist der Uecker-Kasten“. Mit der Hand weist der Kunsthallenleiter auf die Fläche vor dem Haupteingang. Hier würde er die Werke des Künstlers gern dauerhaft zeigen. Ganz neu ist die Bronze „Zwischen 13 und 14“ der gebürtigen Rostocker Bildhauerin Susanne Rast, die es im Plastiksaal zu sehen gibt – ein Geschenk der Ospa-Stiftung. Führungen und Veranstaltungen am Eröffnungswochenende Am Sonntag gibt es um 11:00 und 12:30 Uhr Führungen zur Sanierung mit Uta Jahnke vom Amt für Denkmalpflege sowie den Architekten Maik Buttler, Frank Steinbach und Tobias Rosenfeld. Yvonne Middelborg und Stefanie Rübensaal präsentieren am Samstag um 12 und 15 Uhr sowie am Sonntag um 15.00 Uhr ihre etwa 25 Minuten lange Performance „2, 1, und!“. Um 16 Uhr findet am Sonntag eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie wichtig ist ein Museum heute für die Kunst?“ statt. Udo-Lindenberg-Ausstellung ab 1. Juni 2023 Am 1. Juni wird die erste Einzelausstellung in der sanierten Kunsthalle eröffnet. Unter dem Titel „Udo Lindenberg – Malerei, Musik & Große Show“ widmet sie sich dem Schaffen und Werdegang des Musikers, Poeten und Malers.
5. Mai 2023 | Weiterlesen
Sanierung des Rangierbahnhofs Rostock Seehafen beginnt
Die Deutsche Bahn (DB) beginnt mit der Sanierung ihres größten Güterrangierbahnhofs in Mecklenburg-Vorpommern. Für über 300 Millionen Euro wird der Rangierbahnhof im Rostocker Seehafen bis 2032 fit für die Zukunft gemacht. Signale, Weichen, Gleise, Oberleitungen, Rangiertechnik – alles wird erneuert, um den wachsenden Güterverkehr auf der klimafreundlichen Schiene problemlos abzuwickeln. Die Investition ist auch deshalb notwendig und zukunftsorientiert, da sich die Güterverkehrsmengen auf der Schiene positiv entwickeln. Die Zahl der Güterwagen von DB Cargo zu den Seehäfen Rostock und Wismar ist allein 2022 um mehr als 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das Startsignal zum Sanierungsbeginn gaben heute Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Eva-Maria Kröger, Oberbürgermeisterin der Hansestadt Rostock, Jens A. Scharner, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH, und Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Ein Hafen kann nur erfolgreich sein, wenn er gut angebunden ist. Das gilt für Straße und Schiene. Der Ausbau des Rangierbahnhofs ist ein Verkehrsprojekt von großer Bedeutung für Rostock, für Mecklenburg-Vorpommern insgesamt. Es ist gut und richtig, dass die Bahn hier investiert und dazu beiträgt, diesen Standort für die Zukunft fit zu machen.“ Eva-Maria Kröger, Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock: „Mit diesem Bauvorhaben macht die Deutsche Bahn den Güterverkehr per Schiene vom und zum Seehafen Rostock fit fürs 21. Jahrhundert. Dies sind Investitionen in klimafreundliche Mobilität, aber auch in die Zukunft Rostocks als für Mittel- und Osteuropa bedeutender Ostseehafen.“ Jens A. Scharner, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH: „Der Überseehafen Rostock ist seit seiner Inbetriebnahme vor mehr als 60 Jahren ein Eisenbahnhafen. Die leistungsfähige Anbindung des Hafens an den Schienengüterverkehr war und ist der wesentliche Erfolgsfaktor für den reibungslosen und ökologisch nachhaltigen Zu- und Ablauf großer Gütermengen aller Art. Die Erneuerung der Zugbildungsanlage durch unseren Partner DB Netz vervollständigt die bereits ertüchtigte – und über Kapazitätsreserven verfügende – Bahnhinterlandstruktur und erhöht damit die hervorragenden Zukunfts- und Wachstumsperspektiven des größten deutschen Ostseehafens.“ Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Die Deutsche Bahn steht wie kein anderes Unternehmen für klimafreundlichen Gütertransport. Mit dieser großen Investition in die Infrastruktur werden wir in Rostock künftig schnellere und wirtschaftlichere Transporte auf der Schiene anbieten können.“ Der Rangierbahnhof verbindet den größten deutschen Ostseehafen mit dem Binnenland. Er ist ein wichtiger Bestandteil für den Gütertransport über das innereuropäische Schienennetz. Im Rostocker Seehafen werden Güterzüge von und nach Skandinavien sowie Süd- und Osteuropa zusammengestellt. Bis 2032 saniert die DB Signale, Weichen, Gleise und Oberleitungen. Die gesamte Rangier- und Stellwerkstechnik wird auf den neusten Stand gebracht, um unnötige Rangierfahrten zu vermeiden. Zusätzlich werden einige Gleise für schwerere und längere Güterzüge ausgebaut. DB, Land, Stadt und Hafen investieren gemeinsam über 300 Millionen Euro. Mit dem Ausbau ihres deutschlandweit einzigen vollständig selbst betriebenen Seehafen-Gleisnetzes stärkt die DB den Wirtschaftsstandort Rostock, sichert Arbeitsplätze und fördert den klimaschonenden und damit nachhaltigen Güterverkehr per Eisenbahn innerhalb Europas. Quelle: Deutsche Bahn AG
27. April 2023 | Weiterlesen
Stadtwerke Rostock senken Preis für Strom und Erdgas
Die Stadtwerke Rostock senken ihre Strom- und Gaspreise deutlich, wie der Energieversorger heute Vormittag bekanntgab. Der Arbeitspreis für eine Kilowattstunde sinkt in den Flex-Tarifen auf 31,90 Cent für Strom und 8,64 Cent für Erdgas. Unter Berücksichtigung von Grundpreis und Energiepreisbremse wird ein Musterhaushalt beim Erdgas um rund 27 Prozent, beim Strom um etwa 19 Prozent entlastet. Neukunden profierten sofort von den günstigeren Tarifen, für die meisten Bestandskunden gelten die niedrigeren Preise aufgrund rechtlich bindender Ankündigungs- und Informationspflichten erst ab Juli 2023. Strompreis sinkt von 41,70 auf 31,90 Cent/kWh Im Tarif „Ostsee-Strom Flex“ sinkt der Bruttopreis für Strom um 23,5 Prozent – von 41,70 auf 31,90 Cent/kWh. Der Arbeitspreis liegt damit rund 20 Prozent unter dem Preisdeckel der Strompreisbremse von 40 Cent/kWh. Der eigentliche Energiepreis sinkt sogar um fast 60 Prozent – von 33,461 auf 13,765 Cent/kWh netto. Netzentgelt, Konzessionsabgabe, Umlagen und Steuern machen künftig mit rund 57 Prozent wieder den Großteil des Bruttopreises für eine Arbeitsstunde aus. Der Grundpreis bleibt unverändert. Unter Berücksichtigung von Grundpreis und Strompreisbremse spart ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.000 kWh/Jahr etwa 19 Prozent – das sind rund 14 Euro pro Monat bzw. 168 Jahr im Jahr. Die Werte gelten für Kunden im Netzgebiet der Stadtwerke Rostock Netzgesellschaft. Zum Vergleich: Vor dem Ukraine-Krieg und für die meisten Kunden noch bis Ende 2022 haben die Stadtwerke Rostock rund 26 Cent/kWh berechnet. Gaspreis sinkt von 13,14 auf 8,64 Cent/kWh Noch stärker fällt die Preissenkung beim Erdgas aus: Im Tarif „Erdgas Flex“ sinkt der Brutto-Arbeitspreis um rund 34 Prozent von 13,14 auf 8,64 Cent/kWh. Auch hier liegt der neue Preis deutlich unterhalb des Gaspreisdeckels von 12 Cent/kWh. Bei einem Verbrauch von 15.000 kWh/Jahr spart ein Musterhaushalt unter Berücksichtigung von Grundpreis und Gaspreisbremse etwa 27 Prozent – das sind rund 45 Euro pro Monat bzw. 540 Euro im Jahr. „An den Energiemärkten sind Anzeichen für eine Entspannung erkennbar“, begründet Ute Römer, Vorstand der Stadtwerke Rostock, die Preissenkungen. „Wir kommen damit unserem Versprechen nach, die entstandenen Kostenvorteile so schnell wie möglich an unsere Kunden weiterzugeben.“
27. April 2023 | Weiterlesen
Betrieb der Wasserfontäne im Schwanenteich gefährdet
Bis zum 1. Mai 2023 werden alle 34 Brunnen- und 15 Beregnungsanlagen in der Hanse- und Universitätsstadt in Betrieb genommen. Hierzu zählt auch die Wasserfontäne im Schwanenteich in Reutershagen. „Dieses schwimmende Wasserspiel mit einem Durchmesser von zehn Metern beeindruckt jedes Jahr mit emporschießenden Wasserstrahlen flanierende Besucherinnen und Besucher der Parkanlage und ist ein bekanntes und wichtiges Wahrzeichen unserer Stadt“ so Dr. Ute Fischer-Gäde, Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau. Im Herbst 2022 sind bei der saisonbedingten Außerbetriebnahme der Anlage ernstzunehmende Schäden an den Saugkörben festgestellt worden. Nachgelagerte Untersuchungen ergaben, dass sich der Wasserstand im Teich durch eine dynamisch angewachsene Schlammschicht am Boden stark reduziert hat. Bei gleichbleibenden Ausgangsbedingungen ist ein störungsfreier Betrieb in 2023 nicht möglich. Die zuständigen Ämter, das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen sowie das Amt für Umwelt- und Klimaschutz, erörterten notwendige Maßnahmen und berieten über mögliche Szenarien. Mittelfristig erfolgt eine Entschlammung des Schwanenteiches, frühestmöglicher Termin ist Herbst 2024. Die Vorbereitungen zur Ausschreibung der Planung sind bereits angelaufen. Eine Teichentschlammung in dieser Größenordnung ist für die Stadtverwaltung ein planungs- und kostenintensives sowie zeitaufwendiges Vorhaben. Unter Berücksichtigung der artenschutzrechtlichen Belange sind vermutlich bis zu 10.000 Kubikmeter Schlamm mit geeigneter Technologie zu entfernen, auch eine Kampfmittelsondierung im Vorfeld ist notwendig. Eine genaue Kostenschätzung kann erst nach einer Variantenbetrachtung für die technische Lösung der Entschlammung vorgelegt werden. Der Schwanenteich war im Jahr 1938 künstlich mit dem Wasser der Colmbäk aufgestaut worden, die Grünanlagen im Umfeld, der jetzige Schwanenteichpark, sind im Jahr 1961 fertiggestellt worden. Die eigentlichen Zieltiefen des Wassers reichen von zwei bis drei Metern. An der tiefsten Stelle im Teich wurden derzeit noch 1,50 Meter Wassertiefe gemessen, der Schlamm am Boden ist in einigen Bereichen bis zu 1,40 Meter mächtig. Die Schlammbildung in stehenden Gewässern durch das Absterben und Anreichern von Biomasse ist ein natürlicher Prozess – auch für den Schwanenteich gibt es keine Hinweise auf eine andere Ursache. Aus fachlicher Sicht waren bisher im Schwanenteich keine Unterhaltungsmaßnahmen notwendig. Die zunehmende Trockenheit seit 2018 und die mit sommerlicher Hitze einhergehenden hohen Verdunstungsraten haben vermutlich zu einem starken Wachstum der Schlammschicht in Bodennähe des Teiches beigetragen. Um die Wasserfontäne bis zur geplanten Entschlammung des Teiches weiterhin betreiben zu können, einigten sich die Fachämter als Übergangslösung auf ein zusätzliches Anstauen des Schwanenteiches um 20 Zentimeter. Dieses erfolgt zeitnah. Im Zuge der Unterhaltung der wassertechnischen Anlage finden regelmäßig wöchentliche Kontrollen am Fontänenbetrieb statt. Wenn aufgrund langanhaltender Trockenperioden der Wasserspiegel durch natürliche Verdunstungsprozesse jedoch weiterhin sinken sollte, wird die Wasserfontäne außer Betrieb genommen werden müssen, um gravierende Schäden an der Pumpen- und Schalteinrichtung dieser Anlage zu verhindern. Die Ämter werden weiterhin informieren. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
17. April 2023 | Weiterlesen
AIDAmar und AIDAsol beziehen gemeinsam Landstrom in Warnemünde
Viel los heute im beschaulichen Seebad Warnemünde: Aida-Schwesterntreffen, Port Party und erstmals zwei Kreuzfahrtschiffe, die im Rostocker Kreuzfahrthafen gleichzeitig mit umweltfreundlichem Landstrom versorgt werden. Nachdem die „AIDAdiva“ am Freitag die Kreuzfahrtsaison 2023 in Warnemünde eröffnet hat, gab es heute den ersten Doppelanlauf des Jahres. Es war ein Schwesterntreffen der beiden Kussmundschiffe „AIDAsol“ und „AIDAmar“, die kurz nach 7 Uhr an den Liegeplätzen P7 und P8 im Seebad festmachten. Gegen 20:30 Uhr wollen die beiden Kreuzliner das Seebad gemeinsam verlassen. Bei dem Doppelanlauf wurden heute erstmals zwei Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde gleichzeitig mit umweltfreundlichem Landstrom versorgt. Laut Aida Cruises war dies nicht nur eine Premiere im Rostocker Seebad, sondern das erste Mal überhaupt, dass in einem deutschen Hafen zwei Kreuzfahrtschiffe parallel per Landstromanlage mit grüner Energie versorgt wurden. Luft nach oben bei der Landstromnutzung „Wir freuen uns über diese gelungene Premiere in Rostock-Warnemünde. Dank der Eröffnung weiterer Anlagen in Europa werden wir unser Engagement auch in diesem Jahr weiter ausbauen können“, sagt Aida-Präsident Felix Eichhorn. „Unser Ziel ist, zukünftig in allen Häfen Landstrom nutzen zu können.“ Immerhin entfallen fast die Hälfte aller Kreuzfahrt-Anläufe in Warnemünde in dieser Saison auf Schiffe der Rostocker Reederei. Bei der Abnahme von Landstrom gibt es noch viel Luft nach oben. Nach Angaben des Rostocker Hafenbetreibers Rostock Port haben im vergangenen Jahr nur acht von insgesamt 30 Kreuzfahrtschiffen bei 13 – der insgesamt 139 – Anläufen umweltfreundlichen Landstrom bezogen – insgesamt rund 400.000 Kilowattstunden. Allein die beiden Aida-Schiffe „AIDAdiva“ und „AIDAmar“ hatten in der vergangenen Saison zusammen 50 Anläufe im Kreuzfahrthafen Warnemünde. Landstromanlage in Warnemünde 2021 eingeweiht Vor knapp zwei Jahren war es ebenfalls die „AIDAsol“, die für eine Woche nach Warnemünde kam, um die neue Landstromanlage zu testen. Fertiggestellt wurde sie bereits im Sommer 2020 – aufgrund der Corona-Pandemie und ausleibender Kreuzfahrtschiffe konnte sie vorher jedoch nicht getestet werden. Im Rahmen der Nationalen Maritimen Konferenz wurde die Landstromanlage am 10. Mai 2021 offiziell eingeweiht. Die Anlage kann mit bis zu 20 Megavoltampere (MVA, entspricht etwa 16 Megawatt) zwei Kreuzfahrtschiffe an den Liegeplätzen P7 und P8 in Warnemünde gleichzeitig mit Strom versorgen. Die AIDAsol benötigt im regulären Passagierbetrieb bis zu 4,5 Megawatt pro Stunde. Dank integrierter Frequenzumrichter können sowohl Schiffe mit 50- als auch mit 60-Hertz-Bordnetzen versorgt werden. Der Strom soll aus Wasserkraft erzeugt werden. Etwa 19 Mio. Euro wurden in die Landstromanlage investiert. 90 Prozent der Kosten haben sich Bund und Land geteilt, der Rest wurde durch die Hansestadt Rostock finanziert. Zeitraffer-Video: Schwesterntreffen von „AIDAmar“ und „AIDAsol“ in Warnemünde Video vom Auslaufen der „AIDAmar“ und „AIDAsol“ aus Warnemünde Landstrom-Foto: AIDA Cruises/Marc Klein
16. April 2023 | Weiterlesen
Neue Straßenbahnstrecke vom Zoo nach Reutershagen geplant
Vier Kilometer lang und rund 50 Mio. Euro teuer soll die neue Trasse werden, auf der spätestens in zehn Jahren Straßenbahnen zwischen Zoo und Braesigplatz verkehren. Mit der neuen Strecke möchte die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) Reutershagen, den mit 18.000 Einwohnern größten Stadtteil ohne direkte Straßenbahnerschließung, anbinden. Dies gilt vor allem für den südwestlichen Teil, Reutershagen II – das erste in Plattenbauweise errichtete Neubauviertel in Rostock. „Die Straßenbahn ist für Rostock die Zukunft“ und keineswegs ein Verkehrsmittel der Vergangenheit, ist Dr. Ute Fischer-Gäde (Grüne), Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau, überzeugt. Elektrisch und emissionsfrei soll die Straßenbahnerweiterung einen wichtigen Beitrag zum Ziel „Klimaneutrales Rostock 2035“ leisten. Durchschnittlich 4.000 tägliche Wege sollen mit der neuen Strecke zur Straßenbahn verlagert werden, 1,2 Mio. Fahrgäste möchte die RSAG pro Jahr zusätzlich für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gewinnen, erläutert RSAG-Vorstand Jan Bleis. Vier Varianten für den Trassenverlauf wurden betrachtet, der beste Nutzen-Kosten-Index (NKI) wurde für den „Korridor West“ ermittelt. Nur diese Variante hat einen NKI über 1 ergeben und ist damit durch den Bund förderfähig. Korridor West – Streckenverlauf vom Zoo bis zum Braesigplatz Die geplante Strecke beginnt an der bereits vorhandenen Trasse am Zoo (Trotzenburg), verläuft am Zoo-Haupteingang (Darwineum) entlang des Barnstorfer Rings, quert diesen sowie den Groß Schwaßer Weg und bindet den hier vorhandenen P+R-Parkplatz sowie anschließend die CJD Christophorusschule (Rückseite, nördlich) an. Entlang der kompletten Goerdelerstraße führt die Strecke bis zum Braesigplatz in Reutershagen, wo sie wieder Anschluss ans bestehende Straßenbahnnetz findet. Positiver Nebeneffekt: Kommt es in der Doberaner Straße durch Bauarbeiten oder Unfälle zu Störungen, können die Bahnen in Richtung Marienehe/Nordwesten künftig über die Wismarsche Straße, Parkstraße und die neue Strecke umgeleitet werden. Das gesamte Straßenbahnnetz wird dadurch ausfallsicherer. Aktuell sind entlang der neuen Strecke sieben Haltestellen geplant: zwischen Braesigplatz und Goerdelerstraße Goerdelerstraße / Ulrich-von-Hutten-Straße Goerdelerstraße / Bonhoefferstraße Goerdelerstraße / Erich-Mühsam-Straße CJD Christophorusschule (Rückseite) P+R Barnstorfer Ring Zoo-Haupteingang (Barnstorfer Ring, Darwineum) Linien 3 und 6 sorgen zusammen für Zehn-Minuten-Takt Bedient werden soll die neue Strecke von den Linien 3 und 6. Beide fahren jeweils alle 20 Minuten, sodass sich auf dem Abschnitt ein Zehn-Minuten-Takt ergibt. Die Linie 6 geht am Braesigplatz in die Linie 2 über und fährt über den Holbeinplatz und die Doberaner Straße in Richtung Innenstadt. Die Bahnen der Linie 3 fahren vom Zoo über den Braesigplatz weiter bis zum S-Bahnhof Marienehe. Eine Verlängerung in den Rostocker Nordwesten ist möglich. Straßenbahn zum Neuen Friedhof wird eingestellt Der Streckenabschnitt zum Neuen Friedhof wird aufgegeben. Mit lediglich etwa 300 Fahrgästen pro Tag wird dieser Teil kaum genutzt. Die Straßenbahnen sollen durch ein „qualifiziertes Busangebot“ ersetzt werden, die RSAG verspricht einen Zehn-Minuten-Takt. Immerhin spart die Stadt dadurch etwas Geld bei der anstehenden Erneuerung der Brücke in der Rennbahnallee. Das marode Bauwerk über die Bahnstrecke nach Bad Doberan/Wismar muss nur noch für den restlichen Verkehr erneuert werden – ein kleiner finanzieller Beitrag, so Bleis. Allerdings wird die Brücke auch von den Bussen der Linie 28 genutzt, die Richtung Südstadt hier im Gleisbereich fahren, um dem Stau auf der Rennbahnallee zu entgehen. Der geplante dreistreifige Ausbau der Satower Straße zwischen Rennbahnallee und Südring könnte etwas Stau-Entlastung bringen, hofft die RSAG. Kleingärten und Stadtgrün müssen weichen Ganz ohne Konflikte dürfte der Bau der neuen Trasse nicht vonstattengehen. Einschließlich Begleitweg wird sie immerhin zwölf Meter breit, so Bleis. Sicher ist: Es wird Eingriffe in die Natur geben, Kleingärten und Bäume müssen weichen. Wie viele Kleingärten betroffen sind, steht noch nicht fest. Vor Beginn der eigentlichen Planungen eine Zahl zu nennen, wäre „fahrlässig“, so Bleis. Der Korridor, in dem die Trasse verlaufen wird, ist vor allem im Bereich der Kleingartenanlagen noch sehr breit. Betroffenen Kleingärtnern sollen möglichst in unmittelbarer Nähe Ausweichparzellen angeboten werden, sagt Senatorin Fischer-Gäde. Auch im Barnstorfer Wald müssen wahrscheinlich Bäume geopfert werden. Bis zum Zoo-Haupteingang soll die Trasse möglichst südlich des Barnstorfer Rings verlaufen, um Fahrgästen das Überqueren der Fahrbahn zu ersparen. Für die Verbindung zum Groß Schwaßer Weg könnte eine ehemalige Abbiegespur genutzt werden, wo es nicht so viel alten Baumbestand gibt. Synergieeffekte mit dem geplanten Radschnellweg sollen noch einmal geprüft werden, verspricht Steffen Nozon vom Amt für Mobilität. Allerdings sind die Planungen dafür bereits sehr weit fortgeschritten und man habe sich für die nördliche Seite entschieden. Die Eingriffe in die Natur sollen minimiert werden, so Fischer-Gäde, „aber der Mehrwert ist entscheidend.“ Dieser liege im Gemeinwohl, zu dem auch die nachhaltige Mobilität gehört. Zeitplan und Kosten Im Juni soll die Bürgerschaft darüber entscheiden, ob es mit den Projekt weitergeht. Das ist noch kein Votum für den Bau, sondern nur für die weitere Planung bis zum Förderantrag und dem Planfeststellungsverfahren. Im Idealfall könnte ab 2027 mit dem Bau begonnen werden und 2030 die erste Bahn auf dem neuen Streckabschnitt fahren. 2032/33 dürfte realistischer sein. Die Gesamtkosten für Planung und Bau der neuen Straßenbahntrasse werden aktuell auf 50 Millionen Euro geschätzt. 75 Prozent der Kosten können vom Bund gefördert werden, durch das Land wäre eine Aufstockung um weitere 15 Prozent möglich. RSAG bzw. Stadt müssten im Idealfall nur zehn Prozent der Kosten tragen. Hinzu kommen rund acht Mio. Euro für zwei neue Bahnen, die für den Betrieb der Strecke benötigt werden. Wird die Linie 3 über Marienehe hinaus in den Nordwesten verlängert, wären zusätzliche Bahnen erforderlich. Bei den Betriebskosten soll die neue Strecke sogar Geld einsparen, ca. 1,1 Mio. Euro jährlich. Diese Summe soll im Bus-Netz erzielt werden, erläutert Jan Bleis. Insbesondere die Linie 28 sei durch die Stoßzeiten bei der Schülerbeförderung für die Christophorusschule sehr kostenintensiv. „Das würde dann komplett die Straßenbahn übernehmen – in viel höherer Qualität und Wirtschaftlichkeit“, so der RSAG-Vorstand. Bürgerbeteiligung In der kommenden Woche sollen die betroffenen Ortsbeiräte informiert werden, eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung ist geplant.
14. April 2023 | Weiterlesen
AIDAdiva eröffnet Kreuzfahrtsaison 2023 in Warnemünde
Rostock-Warnemünde ist offiziell in die Kreuzfahrtsaison 2023 gestartet. Wie bereits im Vorjahr hat das Kreuzfahrtschiff „AIDAdiva“ heute Morgen den Reigen der Ozeanriesen im Seebad eröffnet. Um 6:40 Uhr passierte die „Diva“ aus Oslo kommend die Molenköpfe und machte eine halbe Stunde später am Liegeplatz P7 vor dem Warnemünder Kreuzfahrtterminal fest. Gegen 18 Uhr wird das Passagierschiff Rostock in Richtung Haugesund wieder verlassen. Aida-Schwesterntreffen und Port Party am Sonntag Morgen wird die „Balmoral“ von Fred. Olsen Cruise Lines in Warnemünde erwartet, am Sonntag kommt es zum ersten Doppelanlauf der Saison und einem Aida-Schwesterntreffen. Die „AIDAsol“ und „AIDAmar“ legen voraussichtlich zwischen 7 und 8 Uhr an den Liegeplätzen P7 und P8 an. Erstmals sollen an diesem Tag zwei Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde gleichzeitig mit Landstrom versorgt werden. Gegen 20:30 Uhr werden die beiden Kreuzliner der Kussmundflotte gemeinsam auslaufen. Die Rostocker Reederei Aida Cruises hat 2023 insgesamt 62 Anläufe in Warnemünde geplant. Auch an Land wird Sonntag gefeiert: Zum ersten Mal seit drei Jahren gibt es wieder eine Port Party in Warnemünde. Als Bühne dient das Segelschiff „Santa Barbara Anna“, das nördlich des Fähranlegers nach Hohe Düne festmacht. 133 Anläufe von 31 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen erwartet Nach aktuellem Stand werden in diesem Jahr 31 verschiedene Kreuzfahrtschiffe von 21 Reedereien zu insgesamt 133 Anläufen in Warnemünde erwartet. Damit bewegt sich der Rostocker Kreuzfahrthafen etwa auf dem Vorjahresniveau (139 Anläufe), liegt aber weiterhin ein Drittel unter den rund 200 jährlichen Anläufen in Vor-Corona-Zeiten. Im inoffizielle Duell der deutschen Ostseekreuzfahrthäfen liegt Kiel inzwischen deutlich vor Warnemünde. In der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein sind in diesem Jahr gut 200 Anläufe von Hochseekreuzfahrtschiffen geplant. 2023 werden an 107 Tagen Kreuzfahrtschiffe in Rostock-Warnemünde erwartet. Am häufigsten sind „AIDAdiva“ (37 Anläufe), „AIDAmar“ (24), „MSC Poesia“ (13), „Viking Jupiter“ (6) und „Mein Schiff 1“ (5) zu Gast. Ihren Erstanlauf haben die Kreuzliner „Spirit of Discovery“ (31.05.2023), „Riviera“ (15.09.2023) sowie die „Silver Dawn“ (20.09.2023). Als größtes Kreuzfahrtschiff der Saison läuft am 17. Juli die mit einer Bruttoraumzahl (BRZ) von 143.700 vermessene „Sky Princess“ Warnemünde an. An diesem Tag sowie am 25. Juni 2023 stehen Dreifachanläufe im Kalender. Kreuzfahrtschiffe 2023 in Rostock-Warnemünde – Anlaufkalender
14. April 2023 | Weiterlesen
Unimedizin Rostock stellt Pläne für Zentralcampus Schillingallee vor
Die Universitätsmedizin Rostock plant das größte Bauvorhaben ihrer Geschichte. Auf dem Campus an der Schillingallee sollen künftig alle somatischen, d.h. den Körper betreffenden, medizinischen Fächer zusammengeführt werden. Lediglich der Standort Gehlsdorf bleibt mit den psychiatrischen Fächern und der Forensik erhalten. Alle anderen Außenstandorte und Funktionsbereiche ziehen auf den neuen Zentralcampus im Hansaviertel. Dafür sind umfassende Bau- und Sanierungsmaßnahmen nötig. In den nächsten 15 Jahren wird der Campus zur größten Baustelle des Landes. Heute informierten die Vorstände der Universitätsmedizin Rostock erstmals öffentlich über den aktuellen Planungsstand. Investitionsstau und Handlungsdruck Insbesondere das aus den 1950er Jahren stammende Zentrum Innere Medizin (ZIM) sei nicht mehr zeitgemäß, spricht Christian Petersen, Kaufmännischer Vorstand der Unimedizin, von einem hohen „Handlungsdruck“ bei der Infrastruktur. Dies betrifft nicht nur die Patientenzimmer. Auch das Operationsgebäude ist inzwischen 30 Jahre alt – in zehn Jahren „muss auf jeden Fall ein neues OP-Gebäude vorhanden sein“. „Wenn die notwendigen Planungen jetzt nicht angegangen werden, können in einigen Jahren gesetzliche Vorgaben nicht erfüllt und bestimmte Leistungen nicht mehr erbracht werden“, macht der Aufsichtsratsvorsitzende der Universitätsmedizin Dr. Tilmann Schweisfurth klar. Als „alternativlos“ bezeichnet Dr. Christiane Stehle, Ärztliche Vorständin und Vorstandsvorsitzende der Unimedizin Rostock, die Pläne. „Die Medizin entwickelt sich immer mehr in Richtung Interdisziplinarität – unsere jetzigen acht Außenstandorte sind nicht das, was wir in den nächsten 10, 15 Jahren hier in der Gesundheitsversorgung sehen können und wollen“, begründet sie die notwendige Zentralisierung. Nicht zuletzt müsse man in Zeiten des Fachkräftemangels auch für Mitarbeiter und Bewerber attraktiver werden, so Stehle. Abriss, Um- und Neubau mit bis zu 4,5 Geschossen Ein Neubau ist auf dem Parkplatz vor der Zahnmedizin in der Strempelstraße geplant. Zwischen Pathologie und Ernst-Heydemann-Straße entstehen fünf weitere neue Gebäude, darunter zwei Bettenhäuser sowie zwei Operationszentren (OPZ). Die Höhe der Gebäude liegt bei vier Vollgeschossen und einem aufgesetzten, optisch etwas nach hinten versetzten, Staffelgeschoss. Das OPZ 1 und das Bettenhaus 2 werden mit drei bzw. vier Geschossen etwas niedriger – sie liegen in der Einflugschneise für den Hubschrauber-Landeplatz auf dem neuen Notfallzentrum. „Klar hätten wir uns vorstellen können, auch höher zu bauen“, sagt Tilmann Schweisfurth. „Das geht aber nicht, weil die Stadt sagt, das ist ein städtebauliches Ensemble, das sich zwischen alt und neu gut ineinanderfügen muss.“ Sieben bis acht Geschosse wären aus seiner Sicht ideal gewesen, ergänzt Christian Petersen. Höhere Gebäude hätten für ihn viele Vorteile gehabt: schnellerer Bau, weniger Flächenverbrauch sowie kürzere Wege für Patienten und Mitarbeiter. Jetzt habe man sich mit der Stadt auf den aktuellen „Zwischenstand“ verständigt. Die bestehenden Altbauten sollen weitgehend erhalten bleiben, ganz komme man um den Abriss im denkmalgeschützten Bestand jedoch nicht herum, erläutert Tilmann Schweisfurth. „Da hätten wir aber die Zustimmung der Behörden.“ Konkret betrifft dies den kompletten Nord- und Südflügel der Inneren Medizin. Hintergrund ist, dass „wir in diesen Altbauten moderne Stationen nicht unterbringen können.“. Nur der westliche Mittelflügel mit dem Hörsaal bleibt bestehen – die Ansicht von der Schillingallee wird erhalten. Der bislang u-förmige Komplex wird auf der Ostseite geschlossen – alle drei neuen Seiten sind ebenfalls als Viereinhalbgeschosser geplant. Südlich der Ernst-Heydemann-Straße soll die Klinik weiterentwickelt werden. Hier wird auf dem Parkplatz sowie auf dem alten Hubschrauberlandeplatz gebaut. An der Ecke zur Schillingallee soll ein neues Parkhaus entstehen. Für Forschung und Lehre werden zusätzliche Gebäude westlich der Schillingallee, neben dem Biomedicum, errichtet. Bauarbeiten sollen bis 2038 abgeschlossen sein, Kosten noch unklar Für den Bau eines einzelnen Bettenhauses hätte ein schlichter Bauantrag genügt, erläutert Tilmann Schweisfurth. „Da wir so viel vorhaben auf dem Campus, sagt die Stadt natürlich zurecht, das muss ein Bebauungsplan werden“. Der B-Plan soll noch in diesem Sommer aufgestellt werden. Läuft alles glatt, könnte es in drei Jahren Baurecht geben. Das Bettenhaus 1 kann wahrscheinlich vorab errichtet werden. Aufgrund der baulichen Zustände gibt es hier einen besonderen Zeitdruck. Anschließend wolle man sich „von Nord nach Süd durcharbeiten“. „Nach unseren Vorstellungen müsste das gesamte Vorhaben bis 2038 abgeschlossen sein – spätestens.“ Keine Aussage gibt es bislang zu den möglichen Kosten des Vorhabens. „Die Gespräche mit dem Land über Planung und Geld stehen noch aus“, so Schweisfurth. Als Träger der Universitätsmedizin muss es für die Finanzierung aufkommen. Ins 2022 neu eröffnete Notfallzentrum sind rund 180 Mio. Euro geflossen, für den gesamten Campus-Umbau könnten die Kosten durchaus in Richtung von einer Milliarde Euro gehen. Video: Unimedizin Rostock stellt Pläne für Zentralcampus Schillingallee vor
6. April 2023 | Weiterlesen
Osterfeuer, Ostermarkt und Start der Leuchtturmsaison in Warnemünde
Am langen Osterwochenende 2023 wird Einwohnern und Gästen in Warnemünde und Rostock wieder ein buntes Programm geboten. Wir haben für euch ausgewählte Oster-Tipps zusammengestellt. Start der Leuchtturmsaison in Warnemünde Traditionell wird am Karsamstag die Leuchtturmsaison in Warnemünde eröffnet. Ab 11 Uhr geht es u.a. mit dem Shantychor „De Klaashahns“ und der Gruppe „SingManTau“ los. Anschließend kann aus etwa 30 Metern Höhe wieder der Ausblick auf Meer, Strand und Ostseebad genossen werden. Das Warnemünder Wahrzeichen feiert in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag – im Oktober 1898 wurde der Leuchtturm in Betrieb genommen. Auf dem Leuchtturmvorplatz und der Promenade findet bis zum 10. April der „Ostermarkt am Meer“ statt. An über 60 Ständen gibt es Kunsthandwerk und kulinarische Angebote. Die Geschäfte im Ostseebad dürfen am Ostersonntag öffnen. Osterfeuer in Warnemünde, Markgrafenheide, Gehlsdorf und Groß Klein Um das traditionelle Osterfeuer am Warnemünder Strand, Höhe Aufgang Teepott, kümmert sich die Freiwillige Feuerwehr des Seebads. Es soll am Samstag um 19 Uhr entzündet werden. Bereits ab dem Nachmittag ist die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen zum Anschauen und Anfassen vor Ort. Ab 18 Uhr werden an der Vogtei Fackeln verkauft. Mit musikalischer Begleitung der „Sharks Moove“ startet hier gegen 18:45 Uhr die Fackelwanderung am Alten Strom entlang zum Osterfeuer am Strand. Auch auf der Ostseite der Warnow gibt es einen Fackelumzug mit anschließendem Osterfeuer. Los geht es um 17:30 Uhr auf dem Platz der Freiwilligen Feuerwehr Rostocker Heide in Markgrafenheide (Warnemünder Straße 13). Feuer und Flamme e.V., der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Gehlsdorf, lädt am Karsamstag ab 18 Uhr zum Osterfeuer am Fähranleger in Gehlsdorf ein. Auf dem Gelände der Feuerwache im Warnowenn 1 in Groß Klein Dorf brennt das gemeinsame Osterfeuer von Ufergemeinde und Freiwilliger Feuerwehr am Samstag ab 20 Uhr. Nach dem Entzünden von Osterkerze und -feuer gibt es Stockbrot und Gegrilltes. Ostermarkt in der Rostocker Innenstadt Am Karfreitag bleibt der Ostermarkt in der Rostocker Innenstadt geschlossen, am Samstag ist er von 10 bis 20 Uhr, am Sonntag und Montag von 11:30 bis 19:00 Uhr geöffnet. Am Donnerstag und Sonnabend versteckt der Osterhase ab 10 Uhr auf dem Markt jeweils 50 Beutel mit Süßigkeiten und Kinderfreikarten für Zoo und Kino. Am Ostermontag findet um 10 Uhr am Autoscooter auf dem Neuen Markt der ökumenische Schaustellergottesdienst statt, auf dem die Schausteller und Markthändler traditionell den Reisesegen für die neue Saison erhalten. Tierische Olympiade im Zoo Rostock Am Sonnabend gibt es für die jungen Besucher im Rostocker Zoo eine tierische Olympiade. Hier können Kinder hüpfen wie ein Känguru, balancieren wie ein Flamingo oder sich im Entenmarsch ausprobieren. An der Zookasse ist ein Sammelbogen erhältlich, in den es für die gemeisterte Aufgabe an jeder Station einen Stempel gibt. Sonntag können die Besucher den Osterhasen im Zoo treffen und sich mit etwas Glück über eine kleine Überraschung freuen.
5. April 2023 | Weiterlesen
Warntag mit Sirenen-Test am 1. April 2023
Kein Aprilscherz: Morgen, am 1. April 2023, werden um 11 Uhr die Sirenen in Rostock getestet. Der lokale Warntag findet immer am ersten Samstag im April und Oktober statt, in diesem Jahr fällt der Termin auf den 1. April. Punkt 11 Uhr werden morgen in der gesamten Hansestadt die Sirenen aufheulen. Grund zur Sorge besteht nicht, der Test soll die Funktion der Sirenen sicherstellen und die Einwohner für einen möglichen Katastrophenfall sensibilisieren. In den vergangenen Jahren wurde das Sirenennetz in Rostock wieder auf- und ausgebaut. 26 Anlagen umfasst das Netz der Hansestadt aktuell, vier weitere sollen in diesem Jahr hinzukommen. Die Sirenen können einzeln oder zusammen als Generalalarm ausgelöst werden. Über sie sollen die Einwohner auch nachts oder bei einem Stromausfall zuverlässig vor einer drohenden Gefahr gewarnt werden. Sirenensignale in Rostock In Rostock kommen vier verschiedene Sirenen-Signale zum Einsatz. Ein Probealarm wird durch einen 15 Sekunden langen Dauerton signalisiert – in diesem Fall besteht keine Gefahr. Wichtig ist der einminütige auf- und abschwellende Heulton. Mit ihm wird eine Gefahrensituation signalisiert. Bei dieser Warnung sollten möglichst geschlossene und höher gelegene Räume aufgesucht sowie Türen und Fenster geschlossen gehalten werden. Anschließend können Details zur konkreten Gefahrenlage und Verhaltenshinweise über das Internet, Warnapps oder lokale Radiosender abgerufen werden. Zur Alarmierung der Feuerwehr dient ein Heulton mit 60 Sekunden Dauer, der zweimal unterbrochen wird. Entwarnung wird durch einen einminütigen Dauerton signalisiert. Sirenen-Signale und ihre Bedeutung Meldungen über WarnApps Zusätzlich zum Sirenen-Test wird eine Warnmeldung über das Modulare Warnsystems (MoWaS) verschickt. Um diese auf dem Smartphone empfangen zu können, muss eine Warnapp, wie NINA, BIWAPP oder auch die HRO! Warn- und Notfall-App auf dem Handy installiert sein. Mittels Cell Broadcast werden morgen hingegen keine Warnmeldungen verschickt. Das neu eigeführte System wurde im vergangenen Dezember im Rahmen des bundesweiten Warntags getestet. Der Cell-Broadcast-Dienst ermöglicht es, Warnungen in ausgewählten Funkzellen direkt aufs Handy zu senden, ohne dass eine App installiert sein muss. Info-Flyer der Stadt (deutsch) Info-Flyer der Stadt (ukrainisch) Video vom ersten Sirenen-Test in Rostock: Hinweis: Die Lautstärke wurde im Video deutlich angehoben, tatsächlich waren die Sirenen sehr leise.
31. März 2023 | Weiterlesen
Kleine Bunkeranlage in Warnemünde entdeckt
Nein, es ist weder das Bernsteinzimmer noch ein großer Luftschutzbunker, der diese Woche bei Erdarbeiten in Warnemünde entdeckt wurde. Das am Georginenplatz freigelegte unterirdische Luftschutzbauwerk stellt für die Beteiligten trotzdem eine Überraschung dar und sorgte heute für einen gewissen Presseauflauf im beschaulichen Seebad. Eigentlich war hier nur „eine relativ kleine Baumaßnahme“ geplant, die bis Anfang April abgeschlossen sein sollte, erläutert Reiner Kessner vom Bauherrn Nordwasser. Im Auftrag des Rostocker Wasserversorgers war die Sanierung von zwei Schmutzwasseranschlussleitungen für Häuser am Warnemünder Georginenplatz geplant. Bei den am Montag gestarteten Erdbauarbeiten stieß das beauftragte Unternehmen Strabag gestern überraschend auf die Bunkeranlage. „Wir hatten eher damit gerechnet, dass es Kontakt mit unserem Baumgutachter geben muss, da wir in den Kronenbereichen arbeiten“ und „nicht geahnt, dass wir auf einmal auf ein Bauwerk stoßen“, zeigt sich Kessner von dem Fund überrascht. „Nein, das wussten wir nicht!“ Anwohnern war das Bauwerk hingegen bekannt. Nach starken Regenfällen hätten sich die Strukturen an der Erdoberfläche abgezeichnet, berichtet Ines Heinrich, die an dem Platz mit ihrer Handweberei ansässig ist. Überliefert sei auch, dass der Schutzraum nach Ende des Zweiten Weltkriegs noch einige Zeit als Vorratskeller genutzt und später zugeschüttet wurde, erzählt sie. Bei der Vorstellung der Pläne für die Neugestaltung des Georginenplatzes sei im Ortsbeirat mehrfach auf den Bunker hingewiesen worden. „Das ist kein Bunker im klassischen Sinn, das ist ein Splittergraben“, relativiert Stefan Patzer, Sachgebietsleiter Freiraumplanung und Bau beim Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen, das entdeckte Bauwerk. Es handele sich um einen vermutlich acht Meter langen Graben mit Treppe, der früher mit einer Betondecke versehen und mit einer Stahltür verschlossen war. „Wir treffen die Dinger immer wieder an“, erklärt Patzer, dass es derartige Bauten an vielen Stellen in Rostock gibt. „Wir haben im Kurpark zwei solche Anlagen gehabt“, aber auch an der Marien- und Petrikirche wurden Splittergräben gefunden. In der Regel belässt man die Anlagen im Boden, so Patzer. „Wenn sie nicht bei einem künftigen Bauvorhaben stören, werden sie von der Vegetation überwuchert.“ Am Georginenplatz ist es etwas komplizierter, da die defekten, mehr als 100 Jahre alten, Abwasserleitungen direkt unter dem Splittergraben verlaufen. Grünamt und Nordwassser suchen jetzt gemeinsam mit Planern und Baufirma nach der besten Lösung. Historisch ist die Anlage nicht besonders wertvoll, sagt Stadtarchäologe Ralf Mulsow vom Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen: „Das ist kein Bodendenkmal wert, dafür gibt es zu viele.“ Nachdem Ende 2020 die sanierte Georginenstraße übergeben wurde, soll in diesem Jahr der Georginenplatz denkmalgerecht saniert werden.
30. März 2023 | Weiterlesen
Orang-Utan-Nachwuchs im Zoo Rostock
Das elfjährige Orang-Utan-Weibchen Cantik wechselte erst vor einem Jahr vom tschechischen Zoo Ústí nad Labem nach Rostock. Gruppenchef Sabas hatte sogleich Gefallen an dem selbstbewussten Neuzugang gefunden. Nun hat Cantik ihr erstes Jungtier zur Welt gebracht. Es ist das siebte Orang-Utan-Baby seit Eröffnung des Darwineums im Jahr 2012. „Unsere Neumutti kümmert sich rührend um ihre Tochter“, informierte Zoodirektorin Antje Angeli. „Von Anfang an hatte die Kleine auch einen großen Appetit. Es gab zunächst leichte Komplikationen mit der Nachgeburt, diese ließ etwas auf sich warten. Recht schnell war dann aber alles in Ordnung. Das gesamte Zooteam freut sich sehr über den Zuwachs in der Tropenhalle.“ Die Geburt wurde am 14. März gegen 19 Uhr bemerkt. Da Cantik ihr Baby auf der Anlage bekommen hat, waren Mutter und Kind auch vom ersten Tag an zu sehen und sind schon von vielen Besucherinnen und Besuchern entdeckt worden. Aus der Gruppe waren bislang nur ihre Halbschwestern Niah und LinTang „Baby gucken“. Cantik behütet ihr Mädchen noch sehr und bleibt aktuell etwas im Hintergrund. In der Gruppe lebt der nun vierfache Vater Sabas (19), das Weibchen Hsiao-Ning (19) mit ihren Jungtieren Niah (5) und dem am 15. Juni 2022 geborenen Akeno sowie Sabas Tochter LinTang (5) und Cantik mit ihrem Baby. Zur zweiten Gruppe gehören Orang-Utan-Seniorin Sunda (46) mit ihrem Langzeitpartner Ejde (42) und ihrem Nachzögling Bayu (3) sowie das Weibchen Miri (18) mit ihrer Tochter Mayang (5). Die 2013 im Darwineum geborene Surya ist vor drei Jahren in den Tiergarten Schönbrunn in Wien gewechselt. Quelle: Zoo Rostock, Fotos: Carina Braun
22. März 2023 | Weiterlesen
Modernisierte Geburtenstation am Klinikum Südstadt
Großzügige Familienzimmer, gemütliche Lounges, ein innovatives Gestaltungs-, Farb- und Beleuchtungskonzept sowie ein offener Empfangsbereich, eine Tee- und Milchbar – heute wurde gemeinsam mit Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger die erste modernisierte Geburtenstation an der Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt Rostock eröffnet. Für rund 500.000 Euro aus erwirtschafteten Eigenmitteln des Südstadtklinikums werden beide Geburtenstationen familienfreundlicher umgebaut und eine neue Wohlfühlatmosphäre geschaffen, bei der auch eine Seepferdchen-Familie eine Rolle spielt. Im vergangenen Jahr wurden in der größte Geburtsklinik in Mecklenburg-Vorpommern mit 39 Betten und fünf Kreißsälen 2.571 Kindern geboren. „Das ist wirklich beeindruckend geworden“, freute sich Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger. „Geburten sind Augenblicke, an die sich die Eltern ihr Leben lang erinnern werden. Ein großes Dankeschön an alle, die sich hier engagiert haben.“ „Einige Monate einer herausfordernden Bauzeit liegen hinter uns und die Hälfte ist geschafft“, sagte Verwaltungsdirektor Steffen Vollrath. „Nun ist die erste Geburtenstation nach einer kompletten Sanierung und mit einer neuen modernen Einrichtung fertiggestellt und kann von frisch gebackenen Eltern mit ihrem Nachwuchs und unserem Team in Betrieb genommen werden. Wir wünschen den Familien unvergessliche Glücksmomente in den emotionalen ersten Tagen mit ihren Neugeborenen.“ Künftig sechs Familienzimmer und Platz für Geschwister In den neuen Räumlichkeiten soll der Start ins neue Leben und die Familienerweiterung nun noch familiärer und entspannter möglich sein. „Die Modernisierung war lange geplant, mehr als überfällig und wir sind wirklich sehr froh, unseren jungen Eltern eine so familienfreundliche Umgebung vor und nach der Geburt zu ermöglichen“, betonte die Leitende Oberärztin vom Kreißsaal, Dr. Kerstin Hagen. „Künftig verfügen wir über sechs Familienzimmer und zwei davon sind sogar für jeweils ein Geschwisterkind ausgelegt. Außerdem gibt es Aufenthaltsbereiche, die für den ersten Besuch oder den Austausch mit anderen Eltern ein besonderes Ambiente bieten.“ Die Baumaßnahmen starteten im Oktober vergangenen Jahres und umfassen den Umbau Patientenzimmer, die Neuerrichtung von Familienzimmern, die Neukonzeption und Bau einer zentralen Anmeldung und von Aufenthaltsbereichen für die Mütter, die Einrichtung einer Milchküche, Maler- und Bodenbelagarbeiten, die Wandgestaltung mit Bildgeschichte und die Erneuerung der Brandmeldeanlagen und Beleuchtung. Die komplette Modernisierung wird aus Eigenmitteln des Klinikums erwirtschaftet. Maritime Motive, warme Farben und chilliges Licht Die Konzept- und Projektplanung lag in der Hand der Berliner Atelier Gebel GmbH, die ihre Wurzeln in Rostock hat. „Das Klinikum und das Atelier Gebel verbindet eine lange Zusammenarbeit aus früheren Projekten. Das Atelier begleitete insbesondere die innenarchitektonische Ausgestaltung des Klinikums bei Umbaumaßnahmen wie die damalige Neugestaltung des Foyers wie auch der zentralen Aufnahme“, so der Verwaltungsdirektor. Die Suche nach Form, Farbe, Licht und Motiv führte zum Runden. Dabei fördern natürlich anmutende Ton in Ton-Farbkompositionen eine ruhige und entspannte Stimmung und sind der Hintergrund für eine kreative Bildgeschichte der Familie der Seepferdchen, namens Hippocampus, auch angeregt durch die Nähe zur Ostsee. Die zwei bildlich gestalteten Wesen Hippo und Campi schweben samt ihrer Familie in Form von Wandbuttons durch die Geburtsstation. Bequeme Lounges, Teebars, Stillzimmer, komfortable Sitzensembles und Séparées machen auch hier die Wohlfühlatmosphäre rund. Der neue zentrale lichte und offene Empfangsbereich soll ein vertrauenserweckendes Entrée ermöglichen und willkommen heißen. Für Mutter, Vater oder Partnerin sowie den Nachwuchs stehen gepolsterte Partnerbetten bereit, die als sichere Familienbettenlandschaft das Konzept der frühen Nähe und Bindung von Kind und Eltern unterstützen. Aber auch an die Nachhaltigkeit wurde gedacht. Ein neuer Purline Bioboden in heller Holzoptik entspricht allen Forderungen eines bewegten Klinikalltags und besteht dabei aus einem überwiegenden Anteil aus Pflanzenölen, wie Raps- und Rizinusöl, und natürlich vorkommenden, mineralischen Komponenten wie Kreide und kommt ganz ohne Chlor, Weichmacher und Lösungsmittel aus. Nach der Eröffnung der ersten modernisierten Geburtenstation wird die zweite Geburtenstation für den identischen Umbau freigeräumt. Spätestens im Juni 2023 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Quelle: Klinikum Südstadt Rostock, Foto: Joachim Kloock
21. März 2023 | Weiterlesen
Straßen-Baustellen 2023 in und um Rostock
In und um Rostock sind in diesem Jahr zahlreiche neue Straßenbauvorhaben geplant. Wo, wann gebaut wird und auf welche Einschränkungen sich Verkehrsteilnehmer einstellen müssen, zeigt der neue Baukalender für 2023, den Kommunen, Land und Bund heute gemeinsam vorgestellt haben. Innerstädtische Bauvorhaben In der Kröpeliner-Tor-Vorstadt wurde bereits Anfang des Jahres mit dem ersten Bauabschnitt der Fritz-Reuter-Straße gestartet. Neben der völlig neu geplanten oberirdischen Gestaltung muss ein gewaltiger Regenwasserkanal mit einem Durchmesser von bis zu 1,20 Meter untergebracht werden. Die Straße ist Teil der ersten Rostocker Entwässerungsleitachse, die von den Barnstorfer Anlagen bis in den Stadthafen führt. Sie soll das Gebiet besser vor Starkregenereignissen schützen. Läuft alles nach Plan, wird der dritte und letzte Bauabschnitt im Februar 2027 abgeschlossen, erklärt Heiko Tiburtius, Leiter des Rostocker Tiefbauamts. Auch beim dritten Bauabschnitt in der Ulmenstraße spielt das Thema Regenwasser eine wichtige Rolle. Im April soll die grundhafte Erneuerung zwischen Saarplatz und Fritz-Reuter-Straße starten. Bestandteil der Maßnahme ist der Bau eines Regenrückhaltebeckens unter dem Ulmenmarkt. „Ein komplexes Vorhaben“, so Tiburtius, dass uns „bis Mitte 2025 begleiten wird“. Abschnittsweise wird es Vollsperrungen geben. Im Auftrag des Warnow-Wasser- und Abwasserverbandes saniert Nordwasser in der Werftstraße einen Mischwasserkanal aus dem Jahre 1913, der das Abwasser von rund 40.000 Menschen zum Klärwerk entsorgt. Die Arbeiten beginnen in diesem Monat und sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. „Dann wird sich der grundhafte Ausbau der Werftstraße als Straßenbaumaßnahme anschließen“, erläutert Tiburtius, dass die Arbeiten bis Ende 2025 andauern werden. Die Komplettsanierung ist Bestandteil der Gesamtentwicklung für das Areal Werftdreieck, zu der auch das geplante Wiro-Wohngebiet gehört. Der Verkehr soll – teils einspurig – an der Baustelle vorbeigeführt werden. Im Mai erfolgt eine Deckenerneuerung in der Tessiner Straße zwischen Trihotel und Modersohn-Becker-Weg – „nix Großes, nix Aufregendes“, so Tiburtius, der Verkehr wird einstreifig an der Baustelle vorbeigeführt. Auch in der Nobelstraße in der Südstadt soll die Straßendecke zwischen Tychsenstraße und Lise-Meitner-Ring erneuert werden – voraussichtlich von September bis November 2023. Durch eine veränderte Fahrstreifenaufteilung und neue Ampelsteueranlagen sollen dabei gleichzeitig zwei Unfallhäufungspunkte entschärft werden. Entlang der Hinrichsdorfer Straße (L22) wird ab Mai der straßenbegleitende Geh- und Radweg vom Güterverkehrszentrum bis nach Nienhagen verlängert. Grundhaft erneut wird die Petersdorfer Straße. Im Mai wird ab Krummendorf begonnen, in den nächsten Jahren soll die komplette Straße bis zur Toitenwinkler Allee saniert werden. Auch die Neubrandenburger Straße wird grundhaft erneuert – der Start ist fürs nächste Frühjahr geplant. Im ersten Bauabschnitt wird der südliche Teil vom Bahnübergang bis zum Kessiner Berg saniert. 2026/27 soll sich der nördliche Bereich zwischen Bahnübergang und Weißem Kreuz anschließen. Der Verkehr wird voraussichtlich halbseitig an der Baustelle vorbeigeführt. B105 und B103 – Baustellen auf der Stadtautobahn und dem Westzubringer zur A20 Auf der B103 soll die Fahrbahndecke auf der Stadtautobahn zwischen Lütten Klein und Evershagen (Mai bis August 2023) sowie auf dem Westzubringer zur A20 zwischen den Anschlussstellen Reutershagen und Schutow (September bis November 2023) erneuert werden. „Aufgrund des reduzierten Straßenquerschnittes gehe ich hier derzeit noch von einer Vollsperrung der Richtungsfahrbahn aus“, sagt Manfred Borowy vom zuständigen Straßenbauamt Stralsund, man sei aber noch in der Diskussion. Auf rund 1,8 Mio. Euro werden die Kosten für beide Abschnitte geschätzt. Zwischen März und Juni 2023 wird die Kreuzung B105/Messestraße umgebaut und um eine zusätzliche Linksabbiegespur erweitert, die das geplante Gewerbegebiet westlich der Messestraße besser anbinden soll. Ortsumgehung Elmenhorst – Mecklenburger Allee Spatenstich für die Ortsumgehung Elmenhorst, westlich von Rostock, war im November 2022. Sichtbare Fortschritte gibt es bereits am Ortsausgang Richtung Diedrichshagen/Warnemünde. „Die Verbindung zwischen der Mecklenburger Allee, die Rostock gebaut hat, und dem Ort sollte nach unserem Zeitplan im Mai/Juni abgeschlossen sein“, sagt Thomas Genschmer, Leiter der Projektgruppe Großprojekte im Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V. Bis Ende 2024 soll das gesamte mit rund 14,5 Mio. Euro veranschlagte Projekt fertig sein. A19 und A20 – Baustellen auf Autobahnen rund um Rostock Eine Dauerbaustelle auf der A20 wird in diesem Jahr ihr Ende finden, erläutert Claudia Dreßler von der Autobahn GmbH: Die Instandsetzung der abgesackten A20 zwischen Tribsees und Bad Sülze soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Zwischen der Anschlussstelle Bad Sülze und dem Baustellenbereich Tribsees wird von April bis Ende Juni 2023 auf 2,8 Kilometer Länge die Fahrbahndecke in Richtung Stettin erneuert. In Fahrtrichtung Stettin steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung, zusätzlich muss die Auffahrt in diese Richtung gesperrt werden. Geplant, aber noch nicht ausgeschrieben, ist die Erneuerung der Fahrbahndecke zwischen den Anschlussstellen Tessin und Bad Sülze in beiden Richtungen. Die Maßnahme auf der 12,6 Kilometer langen Strecke soll in vier Bauabschnitten von September 2023 bis Juni 2024 erfolgen. In Fahrtrichtung Lübeck wird es auch hier zwei Fahrstreifen geben, in Richtung Stettin nur einen. Westlich von Rostock wird die Fahrbahndecke auf der A20 zwischen den Anschlussstellen Kröpelin und Bad Doberan erneuert. Auf einer Länge von 12,4 Kilometern sollen zwischen Mai 2023 und Juli 2024 beide Richtungsfahrbahnen saniert werden. Drei Bauabschnitte sind für dieses Jahr geplant, der letzte – zwischen Kröpelin und dem Parkplatz Quellental – soll bis zum Sommer 2024 fertiggestellt werden. Durch die 4+0-Verkehrsführung (zwei Behelfsfahrstreifen je Richtung auf einer der beiden Richtungsfahrbahnen) soll es nicht zu größeren Verkehrsbehinderungen kommen. Der Ersatzneubau der Brücke über die A19 an der Anschlussstelle Laage soll bis Ende Oktober 2023 fertiggestellt werden. Für den Einhub der Stahlträger wird es Ende April zu drei nächtlichen Vollsperrungen der A19 kommen – die genauen Termine stehen noch nicht fest. Im Zuge der L191 wird die Brücke über die A19 bei Kavelstorf abgerissen und durch eine Behelfsbrücke ersetzt. Die Arbeiten sollen während der Sommerferien durchgeführt werden, die L191 muss für sechs bis acht Wochen gesperrt werden.
20. März 2023 | Weiterlesen
Personen- statt Autofähre zwischen Warnemünde und Hohe Düne
Ungewöhnlicher Gast in Rostock: Aus Stralsund kommend hat heute Mittag die Personenfähre „Kleine Freiheit“ im Seebad Warnemünde festgemacht. Von Montag bis Donnerstag kommender Woche soll sie die Warnow-Fähren zwischen Warnemünde und Hohe Düne ersetzen und zumindest tagsüber Personen über die Warnow befördern. Keine Kfz-Beförderung zwischen Warnemünde und Hohe Düne Ab Montag (20. März 2023) 09:00 Uhr bis voraussichtlich Donnerstag (23. März 2023) 19:00 Uhr stellen die Motorfähren „Warnow“ und „Breitling“ ihren Betrieb zwischen Warnemünde und Hohe Düne komplett ein, informiert die Weiße Flotte als Betreiber der Fährverbindung. Kraftfahrzeuge können in diesem Zeitraum nicht befördert werden. Fahrzeugführer müssen an den vier Tagen einen weiten Umweg durch den Warnowtunnel oder über die Vorpommernbrücke in Kauf nehmen. Personen und Fahrräder sollen in diesem Zeitraum zumindest tagsüber – von 6 bis 12 sowie von 13 bis 19 Uhr – mit der Personenfähre „Kleine Freiheit“ über die Warnow befördert werden. Auf Warnemünder Seite macht sie nördlich des regulären Fähranlegers – am Passagierkai-Liegeplatz 6 – fest, auf der gegenüberliegenden Seite wird der Anleger vor der Yachthafenresidenz Hohe Düne genutzt. Hintergrund sind geplante Rammarbeiten an den beiden Fähranlegern. Wie bereits die neue Elektro- Personenfähre, die zwischen Gehlsdorf und Kabutzenhof pendelt, sollen auch die großen Warnowfähren künftig von Elektromagneten an den Anlegern gehalten werden und so Treibstoff sparen. „Kleine Freiheit“ sonst im Rügischen Boddengewässer unterwegs Das Motorschiff „Kleine Freiheit“ der Reederei Kipp wurde 1992 gebaut, ist 29,60 Meter lang, 6,30 Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,80 Meter. Mit einer Motorleistung von 331 kW erreicht das Schiff eine Höchstgeschwindigkeit von knapp elf Knoten (20 km/h), die Betriebsgeschwindigkeit liegt bei sieben Knoten (13 km/h). Die Personenfähre bietet 240 Passagieren Platz. Zum Vergleich: Die regulär zwischen Warnemünde und Hohe Düne verkehrenden Motorfähren „Warnow“ und „Breitling“ sind für bis zu 250 Passagiere und 25 Fahrzeuge ausgelegt. Die „Kleine Freiheit“ ist sonst im Verbund der Weißen Flotte auf dem Rügischen Bodden südöstlich Deutschlands größter Insel unterwegs. Anfang April soll sie dort wieder planmäßig ihren Betrieb im Boddengewässer aufnehmen und bis Ende Oktober im Linienverkehr zwischen Lauterbach und dem Ostseebad Baabe pendeln. Personenfähre „Kleine Freiheit“ – Video der ersten Probefahrt zwischen Warnemünde und Hohe Düne
17. März 2023 | Weiterlesen
Wohnschiff, Container und Sporthalle für Geflüchtete
Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock erwartet 2023 deutlich mehr Asylsuchende. Da die bestehenden Plätze in Gemeinschafts- und Notunterkünften nicht mehr ausreichen, sollen zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden. Am Abend hat die Stadtverwaltung auf einer Veranstaltung in der Michaelschule über ihre Pläne zur Unterbringung Geflüchteter informiert. Im Stadthafen soll ein Wohnschiff festmachen, im Osthafen ein Containerdorf entstehen und übergangsweise eine Sporthalle in Gehlsdorf als Notunterkunft genutzt werden. Starker Anstieg der Asylbewerber erwartet Kommunen haben die Pflicht, Asylsuchende aufzunehmen, unterzubringen und zu integrieren, stellt Sozialsenator Steffen Bockhahn (parteilos) klar: „Diese Pflicht kann und wird nicht verhandelt werden!“ Aufgrund eines positiven Corona-Tests war er per Video zugeschaltet. Die Unterbringung von Geflüchteten wird für Rostock jedoch zunehmend zu einer „großen Herausforderung“, verweist Bockhahn auf die Entwicklung der Zahlen: 2020 sind im gesamten Jahr 128 Asylsuchende nach Rostock gekommen, 2021 waren es 180. Im vergangenen Jahr wurden der Hansestadt 415 Asylbewerber vom Land zugewiesen, zusätzlich kamen mehr als 3.200 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nach Rostock – obwohl nicht mehr alle da sind, „eine ganz gewaltige Zahl und das merkt man auch in der Stadt“, so Bockhahn. Der Ausländeranteil liegt in Rostock aktuell bei etwa 9,4 Prozent. Knapp jeder zehnte Einwohner hat keinen deutschen Pass – jedoch keineswegs nur Geflüchtete, sondern auch zahlreiche EU-Bürger. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres kamen bereits 296 Asylbewerber nach Rostock. Für das gesamte Jahr 2023 wird mit etwa 1.000 gerechnet, dazu kommen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Wohnschiff, Containersiedlung und Sporthalle für Geflüchtete geplant Zum Stichtag 28. Februar 2023 wurden in Rostock sieben Gemeinschaftsunterkünfte mit einer Gesamtkapazität von 1.545 Plätzen (Auslastung: 1.289) sowie die Notunterkunft in der Industriestraße mit 300 (235) Plätzen betrieben. Zusätzlich wurden 350 Wohnungen angemietet. „Aber es reicht nicht“, erklärt Senator Bockhahn, „wir müssen neue Einrichtungen schaffen.“ Bereits Ende April, Anfang Mai soll ein Wohnschiff für über 200 Menschen im Stadthafen festmachen – der Liegeplatz steht noch nicht fest. Im Osthafen soll auf einem städtischen Grundstück „Bei der Knochenmühle“ ein neues Containerdorf entstehen. In zweigeschossiger Bauweise bietet es 200 bis 250 Personen Platz. Angelegt ist es auf zwei Jahre, mit Verlängerungsoption. Kurzfristig wird neben den beiden neuen Gemeinschaftsunterkünften jedoch auch eine weitere Notunterkunft benötigt. Dafür muss bereits nächste Woche die Sporthalle in der Gehlsdorfer Steuerbordstraße geschlossen werden. Bis zu 100 Geflüchtete können dort untergebracht werden. Kritik an Sporthallenschließung Als „die am wenigsten erfreuliche Option“ bezeichnet Bockhahn selbst die Nutzung von Sporthallen und versichert, dass diese nur so lange wie nötig als Notunterkunft dienen soll. Sobald das Wohnschiff da ist, soll die Sportstätte möglichst wieder geräumt werden. „Wir haben uns die Frage, welche Sporthalle wir nehmen, nicht leichtgemacht“, sagt der Senator. Schulsport findet in der Halle nicht statt, für den Kita-Sport wurden bereits Alternativen gefunden. Die benachbarte Schwimmhalle und das Schulschwimmen sind nicht betroffen. Von der Schließung betroffen ist jedoch der Vereinssport, auch im Kinderbereich. Das stieß auf teils emotionale Kritik, etwa bei Carolin Häusler vom SV Dynamo Rostock: „80 Prozent unseres Vereins besteht aus Kindern und Jugendlichen – ihnen wird ihre Sportheimat weggenommen.“ Nachdem bereits während der Corona-Pandemie nur ein Online-Training möglich war, „stehen jetzt wieder 80 Kids wöchentlich auf der Straße und können ihrem Sport nicht nachgehen“, kritisierte die Trainerin der Predators Cheerleader die Entscheidung der Verwaltung. „Das, was in der Welt passiert, kann nicht ständig auf den Schultern unserer Kinder ausgetragen werden.“ Bockhahn stellt in Aussicht, dass den meisten Vereinen Alternativen angeboten werden sollen. In vollem Umfang sei dies jedoch nicht möglich und auch nicht für alle Sportarten, wie etwa das Bogenschießen. Die bereits im letzten Jahr genutzte Messehalle in Schmarl sei kein Alternative, erklärt Bockhahn auf Nachfrage. Für den akuten Bedarf wäre diese viel zu groß, zudem sei dies auch kostenmäßig nicht vertretbar, wie eine Abwägung mit dem Rechtsamt ergeben hat. Auch das bis Ende 2022 als Gemeinschaftsunterkunft genutzte ehemalige Verwaltungsgebäude der Deutschen Seereederei (DSR) in Langenort sei keine Alternative, so Bockhahn: „In diesem Gebäude können keine Menschen leben“, verweist er auf die aus Sicht der Verwaltung groben Baumängel, wie Durchfeuchtungen und Schimmel. Stadt und Vermieter befinden sich in einem laufenden Rechtsstreit. Fehlende Perspektiven für den Wohnungsmarkt kritisiert „Was ist denn die Perspektive im Bau?“, kritisiert Marco Dinsel (CDU/UFR), dass es mit Baugebieten wie dem Groten Pohl oder dem Werftdreieck seit Jahren nicht vorangeht. Ohne neuen Wohnraum „werden wir uns in zwei Jahren über 20 Containerdörfer und fünf Wohnschiffe unterhalten“, befürchtet der Vorsitzende des Ortsbeirats Brinckmansdorf einen Dauerzustand. „Der Wohnraum ist nicht erst seit gestern knapp“, stimmt Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) zu. Die Suche nach einer bedarfsgerechten Wohnung betrifft Familien mit Kindern ebenso wie Studenten oder Senioren, die barrierefreien Wohnraum benötigen. Dass am Groten Pohl seit fünf Jahren nichts passiert, ist eine „Schande“, gesteht Kröger ein. Noch fürs Frühjahr verspricht sie eine neue Funktionsstudie. Das „etwas eingeschlafene“ Wohnungsbaubündnis soll wiederbelebt werden und es gibt Gespräche mit einem Hersteller aus dem Bereich modulares Bauen. „Modernen Plattenbau“ nennt Kröger die Modulbauweise, die schnelleres Bauen ermöglichen soll. Doch, so schnell, wie wir die Wohnungen jetzt brauchen, geht’s leider nicht, stellt die Verwaltungschefin klar.
9. März 2023 | Weiterlesen
Warnung vor leichter Ostsee-Sturmflut am Samstag
Am Samstag, dem 25. Februar 2023, muss an der deutschen Ostseeküste mit Sturmböen und leichtem Hochwasser gerechnet werden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vorerst bis Samstagmittag vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 55 und 70 km/h (Bft 11-12). In der Nacht dreht der Wind auf Nord und drückt das Ostseewasser an die Küste. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat eine Sturmflutwarnung herausgegeben. An der gesamten deutschen Ostseeküste werden morgen im Tagesverlauf Wasserstände von mehr als einem Meter über dem mittleren Wasserstand erwartet. Nach den aktuellen Modellprognosen werden die Höchststände gegen 18 Uhr erwartet: In Warnemünde wird mit einem Wasserstand von rund einem Meter über Normalmittelwasser (NMW) gerechnet, an der Pegelstation Unterwarnow am Rostocker Mühlendamm dürfte die Differenz zum Mittelwasser ein paar Zentimeter mehr betragen. Mit weniger als 125 Zentimetern über NMW bleibt es damit voraussichtlich bei einem leichten Hochwasser der untersten Kategorie. Schiffe und Boote sollten gesichert, tiefer liegende Parkplätze in Wassernähe nicht genutzt werden. Mit größeren Schäden ist jedoch nicht zu rechnen. Zum Vergleich: Die vor drei Jahren am Südende des Alten Stroms in Warnemünde in Betrieb genommene neue Sturmflutschutzwand soll das Seebad vor Hochwasserständen von bis zu 2,50 Meter schützen. In Warnemünde dürfte das Naturschauspiel wieder zahlreiche Schaulustige an den Strand und auf die Molen locken. Am späten Nachmittag könnte sich mit etwas Glück sogar die Sonne zeigen, die Temperaturen klettern jedoch nur wenig über die Null-Grad-Marke. Sturmhochwasser an der Ostsee An der Ostsee spricht man ab einem Wasserstand von einem Meter über dem Normalmittelwasser von einer Sturmflut. Da die Gezeiten an unserem Binnenmeer kaum eine Rolle spielen und es daher weder Ebbe noch Flut gibt, handelt es sich korrekterweise um ein Sturmhochwasser – der Begriff Sturmflut hat sich jedoch auch an der Ostsee durchgesetzt und das BSH gibt Sturmflutwarnungen heraus. Der höchste bekannte Pegel wurde in Warnemünde vor gut 150 Jahren gemessen. Bei der „Jahrtausendflut“ stieg das Wasser am 13. November 1872 im Seebad auf 2,71 Meter über dem Normalwert. Die letzte schwere Sturmflut gab es in Rostock am 2. Januar 2019, als Sturmtief Zeetje für Verkehrsbehinderungen und vollgelaufene Keller in der Hansestadt sorgte. Im Warnemünde wurden Pegelstände von 1,67 Meter über NMW gemessen, Strand und Westmole wurden vom Wasser überspült. Wasserstände und Sturmflutkategorien an der Ostsee: leichte Sturmflut ab 1,00 Meter über NMW mittlere Sturmflut ab 1,25 Meter über NMW schwere Sturmflut ab 1,50 Meter über NMW sehr schwere Sturmflut ab 2,00 Meter über NMW Links: Unwetterwarnungen des DWD Wasserstandsvorhersage des BSH für die Ostsee Impressionen vom Sturmhochwasser am 25.02.2023 in Warnemünde:
24. Februar 2023 | Weiterlesen
Neues Waldbrand-Löschfahrzeug für Freiwillige Feuerwehr
Durch den Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung und Ersten Stellvertreter des Oberbürgermeisters Dr. Chris von Wrycz Rekowski konnte am Freitag, 20. Januar 2023, ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 5000 an die Freiwillige Feuerwehr Rostocker Heide übergeben werden. Das Fahrzeug, das speziell für den Einsatz bei Wald- und Vegetationsbränden konzipiert wurde, ist im Rahmen des Förderprogrammes „Zukunftsfähige Feuerwehr“ durch das Land Mecklenburg-Vorpommern beschafft und zur Nutzung an die Hanse- und Universitätsstadt Rostock übergeben worden. Die Anschaffungskosten in Höhe von ca. 400.000 Euro wurden zu 80 Prozent vom Land Mecklenburg-Vorpommern übernommen, die Restkosten wurden von der Hanse- und Universitätsstadt Rostock getragen. „Diese Investition zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Urlauberinnen und Urlauber der Rostocker Heide ist eine gute Investition in die Sicherheit der Hanse- und Universitätsstadt“, betonte der Senator. „Wir gehen hier unseren eingeschlagenen Weg der konsequenten Verbesserung und Modernisierung der Einsatzmittel der Feuerwehren weiter und danken dem Land für seine Unterstützung“, so Dr. von Wrycz Rekowski. Das Waldbrandlöschfahrzeug TLF 5000 vom Typ Tatra 815-7 verfügt über ein Allrad-Fahrgestell und ist somit trotz seiner zulässigen Gesamtmasse von 18 t für Fahrten im Gelände geeignet. Für den Haupteinsatzzweck des Fahrzeuges, die Brandbekämpfung, verfügt das TLF 5000 über einen Löschwassertank mit 4600 Liter nutzbarem Wasser und einen 150-Liter-Tank für Schaummittel. Die verbaute Pumpe ist in der Lage, bis zu 2000 Liter Wasser pro Minute zu fördern. Zur weiteren Ausstattung gehören ein Dachmonitor (Werfer) mit einer maximalen Wurfweite von ca. 60 Metern und ein voll elektrischer Frontwerfer mit einer Wurfweite von ca. 40 Metern. Weiterhin verfügt das Fahrzeug über eine Selbstrettungswinde und für den Selbstschutz über Sprinkler, die unter dem Fahrzeug verbaut sind. Das TLF 5000, das mit drei Kameradinnen und Kameraden besetzt wird, eignet sich daher besonders für mögliche Brandszenarien im Bereich der Rostocker Heide, weiterhin kann das Fahrzeug auch landesweit zu Großschadenlagen vom Land abgefordert und überörtlich eingesetzt werden. Die Feuerwehr der Hanse- und Universitätsstadt Rostock unterhält neben den drei Feuer- und Rettungswachen mit hauptamtlichem Personal auf dem gesamten Stadtgebiet an sechs Standorten insgesamt fünf Freiwillige Feuerwehren, deren Kameradinnen und Kameraden sich ehrenamtlich engagieren. Die Freiwillige Feuerwehr Rostocker Heide mit den Standorten Markgrafenheide und Hinrichshagen verfügt derzeit über 28 aktive Kameraden. Am Standort in Markgrafenheide sind neben dem nun übergebenden Waldbrandlöschfahrzeug TLF 5000 noch ein Löschgruppenfahrzeug LF 20 KatS und ein Mannschaftstransportfahrzeug MTW stationiert. Im Gerätehaus in Hinrichshagen verfügt die Wehr über ein Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 10. Technische Daten des TLF 5000 (TLF Waldbrand): Tatra 815-7 4×4 Zulässiges Gesamtgewicht: 18.000 kg Motorleistung : 291 KW Fahrzeuggesamthöhe: 2.995 mm Breite: 2.500 mm Länge: 8.250 mm Radstand: 4.182 mm Wendekreis: 18,2 m Löschwasser: 4.600 Liter Schaummittel : 150 Liter Verbaute Pumpe: FPN 10-2000 Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle, Foto: Brandschutz- und Rettungsamt Rostock
24. Januar 2023 | Weiterlesen
2022 erneut Rekord-Umschlag im Überseehafen
„Insgesamt 30,5 Millionen Tonnen Fracht wurden in der Hafenstadt Rostock im vergangenen Jahr umgeschlagen, womit exakt das Rekordergebnis aus dem Jahr 2021 erreicht wurde“, informiert der Leiter des Hafen- und Seemannsamtes Rostock, Hafenkapitän Falk Zachau. Im Überseehafen ging mit 29 Millionen Tonnen der weitaus größte Teil der Rostocker Güter über die Kaikanten. Damit wurde der Umschlagrekord des Überseehafens aus dem Vorjahr um 300.000 Tonnen bzw. ein Prozent übertroffen. Nach Auskunft des Rostocker Hafen- und Seemannsamtes wurden in den anderen Rostocker Häfen wie dem Fracht- und Fischereihafen sowie Chemiehafen im Jahr 2022 weitere 1,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen; 300.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. „Trotz vielfältiger Herausforderungen konnte das vorjährige Rekordergebnis nicht nur bestätigt, sondern im Überseehafen sogar noch einmal ausgebaut werden. Mit diesem hervorragenden Ergebnis haben die Häfen und Unternehmen links und rechts der Warnow im Jahr 2022 eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie auf Basis ihrer hohen Leistungsfähigkeit mit multiplen Krisen umgehen können. In der zweiten Jahreshälfte 2022 waren im Überseehafen die Inbetriebnahme des Autoterminals, die Freigabe der neuen Autobahnauffahrt und –abfahrt im südlichen Hafenbereich sowie der Beginn der Baggerarbeiten für die Seekanalvertiefung auf 16,50 Meter Meilensteine der Hafenentwicklung“, resümiert Rostock Port-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch. „Als national und international beliebte Kreuzfahrtdestination sowie mit mehreren Fährlinien von und nach Dänemark und Schweden bleibt Rostock der bedeutendste deutsche Passagierhafen“, sagt Jens Scharner, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH. Mit 2,5 Millionen Passagieren auf den vier Fährverbindungen von Scandlines, Stena Line, TT-Line und Hansa Destinations gab es einen enormen Zuwachs von 800.000 im Vergleich zum Jahr 2021. Auch die Kreuzschifffahrt erholte sich im Vergleich zu den beiden Vor-Corona-Jahren, erreichte aber im Gegensatz zum Fährpassagierverkehr noch nicht wieder das Niveau von 2019. Insgesamt gingen bei 139 Schiffsanläufen von 30 Kreuzfahrtschiffen 294.000 Seereisende in Warnemünde an und von Bord. Der seit Februar 2022 andauernde Russlandkrieg in der Ukraine beeinflusst auch den Ostseekreuzfahrttourismus und damit die Anlauf- und Passagierzahlen in etlichen baltischen Häfen negativ. Angemeldet waren für das Jahr 2022 mehr als 200 Anläufe in Rostocks Ostseebad. Das Investitionsvolumen in die Infrastruktur des Überseehafens betrug im vergangenen Jahr 27,5 Millionen Euro. In diesem Jahr plant Rostock Port mit Investitionen von über 40 Millionen Euro. Umschlagergebnisse im Überseehafen Insgesamt gab es im Überseehafen Rostock im vergangenen Jahr 7.663 Anläufe von Fähr- und RoRo-, Tank-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen (2021: 7.551). Davon entfielen 5.958 Anläufe auf Fähr- und RoRo-Schiffe (2021: 5.733). Der Schüttgutumschlag lag mit insgesamt 7,2 Millionen Tonnen vier Prozent über dem bereits sehr hohen Niveau des Vorjahres. Mit einem Jahresergebnis von 3,3 Millionen Tonnen bleibt Getreide die dominierende Schüttgutart im Überseehafen. Der Umschlag von Flüssiggütern lag mit 3,45 Millionen Tonnen zehn Prozent über dem Vorjahresergebnis, was insbesondere auf die beginnenden, in Zukunft verstärkt durchzuführenden Rohölimporte zurückzuführen ist. Mit 625.000 Tonnen lag der Umschlag von wertschöpfungsintensiven Stückgütern neun Prozent unter dem Vorjahr. Während die Verladung von Blechen, Brammen und Fahrzeugen zunahm, ging der Umschlag von Containern und Windkraftanlagen zurück. Bei der rollenden Ladung, den Fähr- und RoRo-Gütern, wurde mit einem Umschlagergebnis von 17,7 Millionen Tonnen (-300.000 Tonnen bzw. -2 Prozent) knapp das Rekordergebnis des Vorjahres verpasst; und das nur auf Grund einer längeren Streiksituation in der finnischen Papierindustrie zu Beginn des Jahres 2022. So wurden im letzten Jahr 378.000 Papier, Zellulose und Sperrholz im Überseehafen umgeschlagen und damit 327.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens Rostock betrug im vergangenen Jahr 61 Prozent. Die Zahl der auf den Fähr- und RoRo-Verbindungen von und nach Nordeuropa beförderten Lkw-Einheiten nahm zu: von 407.000 im Jahr 2021 auf 410.000 im vergangenen Jahr, ein Zuwachs von einem Prozent. Die Anzahl umgeschlagener Trailer stieg etwas stärker an: von 161.000 um fünf Prozent auf knapp 169.000 im zurückliegenden Jahr. Der Fährreiseverkehr erholte sich nach den pandemiebedingten Reiseeinschränkungen in den Jahren 2020 und 2021. Die Anzahl der zwischen Nordeuropa und Rostock beförderten Pkw und Wohnmobile betrug 628.000: ein Plus von 46 Prozent. Das Ergebnis des letzten Vorkrisenjahres 2019 wurde sogar um 74.000 Pkw und Wohnmobile übertroffen. Die Beförderung von Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg sank von 27.100 Einheiten im Jahr 2021 auf 18.100 im vergangenen Jahr. Die zeitweise Streckensperrung Anfang 2021 auf dem Großen Belt in Dänemark sorgte im vorletzten Jahr für einen mengensteigernden Sondereffekt im Überseehafen. Kontinuierliches Wachstum im kombinierten Verkehr Das Unternehmen Rostock Trimodal, Terminalbetreiber für den Umschlag intermodaler Ladeeinheiten im Überseehafen Rostock, schlug im Jahr 2022 über 130.000 Einheiten (+8 Prozent) um. Mit dem jährlichen Fahrplanwechsel im Dezember verkehren aktuell wöchentlich 41 Intermodalzüge von und nach Verona (16) in Italien, von und nach Bratislava (6) in der Slowakei, von und nach Bettembourg (3) in Luxemburg, von und nach Curtici (2) in Rumänien über Dresden (7), von und nach Herne (6) und Halle (1) in Deutschland. „Der kombinierte Verkehr am Standort Rostock hat in den letzten fünf Jahren um etwa 50 Prozent zugelegt. Die zahlreichen Kundennachfragen zeigen uns ein gesteigertes Interesse an umweltfreundlichen Transportketten und das Potential der intermodalen Zugverkehre über den Hafenstandort Rostock. Um diesem Bedarf auch zukünftig gerecht zu werden, sehen wir im Ausbau der weiteren Intermodal-Kapazitäten einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Fähr- und RoRo-Netzwerkes. Gleichzeitig wird damit auch eine CO2-Reduzierung der über den Hafen Rostock laufenden Verkehre erreicht. Der große Vorteil Rostocks sind verfügbare Gleiskapazitäten im Hafen, die auch kurzfristig die flexible Erschließung zusätzlicher Umschlagkapazitäten ermöglichen“, sagt Dr. Gernot Tesch. Projekte und Investitionen Autolink Germany GmbH nimmt Pkw-Umschlagterminal in Betrieb Mit Fertigstellung der Straßenunterführung unter der Straße „Am Seehafen“ und dem einhergehenden Flächenverbund im südlichen Hafenareal schuf Rostock Port in den vergangenen beiden Jahren die Voraussetzungen für die Inbetriebnahme des neuen Autoterminals am Hafeneingang. Ebenfalls fertiggestellt wurden mit Unterstützung der DB Netz zwei leistungsfähige Anschlussgleise für die durch den Investor Autolink geschaffenen Verkehrsflächen. Damit wurde eine weitere bahnseitige und umweltfreundliche Anbindung für Ladungsgüter über den Hafen realisiert. Der Betreiber des neuen Logistikterminals investierte zudem in zwei doppelstöckige Verladerampen an den Gleisenden und errichtete im letzten Jahr eine Pkw-Brücke über die Ost-West-Straße zum Liegeplatz 50. Das Unternehmen Autolink eröffnete das Pkw-Terminal im September 2022 und importierte bis zum Jahresende 6.680 Pkw. Neubau der Liegeplätze 31 und 32 Der Ersatzneubau der zwei ältesten Liegeplätze im Überseehafen Rostock, 31 und 32, wurde im April 2022 offiziell gestartet. Die Rostock Port GmbH ist Bauherrin des rund 22 Millionen teuren Hafeninfrastrukturprojektes, das bis zum Oktober 2023 abgeschlossen werden soll. Die 62 und 58 Jahre alten Liegeplätze 31 und 32 auf der Ostseite von Pier II im Hafenbecken B werden auf einer Gesamtlänge von 400 Metern, einer Breite von 18 Metern und für eine Wassertiefe von 12,50 Meter neu gebaut. Die Kaianlage wird für eine Flächenbelastbarkeit von fünf Tonnen pro Quadratmeter ausgelegt und auf der gesamten Länge mit neuen Kranbahnschienen ausgerüstet, die eine Last von 30 Tonnen pro Meter aufnehmen können. Die Liegeplätze 31 und 32 werden als Multifunktionsliegeplätze für den Umschlag sowohl von Projektladungen als auch Stück- und Schüttgütern gebaut. Neubau der Ost-West-Straße Als Bestandteil des Fördervorhabens zur Verkehrsertüchtigung zweiter Abschnitt wurde im Frühjahr 2022 mit dem überfälligen Neubau eines etwa 500 Meter langen Abschnitts der viel befahrenen Ost-West-Straße im Überseehafen begonnen. Der Straßenkörper war durch die intensive Nutzung völlig verschlissen. In die umfangreichen Straßen- und Tiefbaumaßnahmen werden Baumaßnahmen öffentlicher Leitungsträger integriert und parallel durchgeführt. Dazu zählen die Neuverlegung von Trinkwasser- und Fernwärmeleitungen. Eine Besonderheit der Maßnahme ist der Bau und die Verlegung eines großen Entwässerungskanals im Straßenkörper und unter zwei Bahnübergänge. Der Kanal wird bis an die Querkai von Liegeplatz 30 im Hafenbecken B geführt, um Flächen südlich der Ost-West-Straße für eine Nutzung durch eine entsprechend dimensionierte Vorflut erschließen zu können. Die Baumaßnahme wird sich bis in den Sommer 2023 erstrecken. Eine besondere Herausforderung des Vorhabens ist die Verkehrslenkung und Umleitung, um insbesondere die betriebsinternen Verkehre nicht unterbrechen zu müssen. Zweiter Anschluss an die Bundesautobahn A 19 eröffnet Auf Basis geleisteter Planungen durch Rostock Port und langwieriger Vorbereitungen realisierte die Autobahn GmbH seit Anfang 2022 den Neubau der Teilanschlussstelle Bundesautobahn A 19 – Industriehafen. Die neue und von Rostock Port finanzierte Anbindung wurde im Oktober 2022 für den Verkehr freigegeben. Neubau von Steganlage im Ölhafen und Straßenbrücke im Großtanklager Die 25 Jahre alte, etwa 120 Meter lange nördliche Steganlage an den Liegeplätzen 3 und 4 im Ölhafen Rostock wurde im Dezember letzten Jahres demontiert und durch eine neue beschichtete Stahlkonstruktion ersetzt. Die Stegkonstruktion dient als Zugang zu den Festmachereinrichtungen der beiden Liegeplätze. Die alte Stegkonstruktion, bestehend aus vier großen Stahlsegmenten mit Längen von jeweils knapp 30 Metern und vier kleinere Stahlsegmente mit Längen von drei bis acht Metern, wiesen starke Korrosionsschäden auf, so dass ein Ersatzneubau notwendig wurde. Die beiden Liegeplätze mussten dafür zwei Wochen für jeglichen Schiffsverkehr gesperrt werden. Rostock Port investierte knapp eine Millionen Euro in diese Baumaßnahme. An Liegeplatz 3 können Tanker von bis zu 260 Meter Länge und an Liegeplatz 4 von bis zu 230 Meter Länge mit Rohöl, Rohbenzin oder anderen Flüssiggütern be- oder entladen werden. Im Sommer 2022 begann Rostock Port mit dem Ersatzneubau einer Straßenbrücke im Rostocker Großtanklager. Die Brücke auf dem Betriebsgelände des Großtanklagers im Überseehafen Rostock führt über eine Rohrleitungstrasse auf die Straße „Zum Tanklager“. Aufgrund zahlreicher konstruktiver Mängel, der unzureichenden Platzverhältnisse unter dem Überbau und der eingeschränkten Tragfähigkeit wurde ein Ersatzneubau der Brücke notwendig. Die neue Brücke entsteht südlich neben dem Bestandsbauwerk. Die geplante Bauzeit beträgt etwa ein Jahr und endet mit dem Abbruch der alten Brücke im Mai 2023. Die Baukosten betragen knapp eine Millionen Euro. Neubau Tiefenwasserliegeplatz 5 im Ölhafen Im Juni 2022 beauftragte Rostock Port eine General- und Umweltplanung zur Errichtung eines Tiefenwasserliegeplatzes im östlichen Bereich des bestehenden Ölhafens. Auf Basis qualifizierter und beschleunigter Planungen soll schnellstmöglich eine Genehmigung zum Bau erreicht werden, um Liegeplatz 5 für zukünftige Energieimporte zu ertüchtigen und über Rostock ausreichende Mengen an erneuerbarer Energie zur Verfügung zu stellen. Die Bundesregierung fördert in den nächsten Jahren den Ausbau im Rahmen des Zukunftspakets PCK Schwedt und der Stärkung des Energiehafens Rostock mit bis zu 50 Millionen Euro. Energiehafen Rostock: Wasserstoffprojekt nimmt wichtige Hürde Die im November 2022 vorgestellten Eckpunkte des Energiefonds Mecklenburg-Vorpommern sind ein wichtiges Signal auch für den Energiehafen Rostock. Die von Bund und Land vorgesehenen finanziellen Mittel in Höhe von rund 218 Millionen Euro sind ein entscheidender Beitrag zur Umsetzung des Wasserstoffproduktionsprojektes „HyTechHafen Rostock“ in der neu gegründeten Gesellschaft „rostock Energy Port cooperation GmbH“. „Das bietet dem Hafen eine einzigartige Möglichkeit, sich zunächst als Wasserstofferzeugungsstandort und perspektivisch als Importhafen für grüne Energieträger zu entwickeln“, sagt Jens Scharner. Bebauungsplan für Fläche zwischen Öl- und Chemiehafen Mit der Landfläche zwischen Öl- und Chemiehafen steht im aktuellen Sondergebiet Hafen eine der letzten größeren, zusammenhängenden Flächen für die Hafennutzung zur Verfügung. Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock – vertreten durch das Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, und Wirtschaft – bereitet zusammen mit Rostock Port die Aufstellung eines angebotsorientierten Bebauungsplanes für dieses naturschutzfachlich sensible Gebiet vor. Ein Aufstellungsbeschluss ist in der ersten Jahreshälfte 2023 geplant. Flächenvorsorge für Hafenentwicklung Die Nachfrage nach hafenaffinen Flächen in Kaikantennähe bleibt weiter hoch. Größere, zusammenhängende Flächen gehen im Überseehafen absehbar zur Neige. Ein Ausbau der durch die Seehafenwirtschaft generierten wirtschaftlichen Effekte ist möglich, wenn die Flächenknappheit überwunden wird. Die erfreulichen bisherigen Ansiedlungen und Ausbauvorhaben zahlreicher im Hafen etablierter Unternehmen konnte bis jetzt nur wegen der Verfügbarkeit von Flächen realisiert werden. Daher ist eine Intensivierung der Bereitstellung von hafenaffinen Flächen geboten, gerade auch mit Blick auf die vielfältigen Chancen der Energiewende. Die Flächenvorsorge zur langfristigen Hafenentwicklung wird fortgeführt. Stadt- und Regionalplanung gestalten den Prozess der Neuaufstellung der vorbereitenden kommunalen Bauleitplanung – „Flächennutzungsplanung“ bzw. Neuaufstellung „Zukunftsplan“ der Hanse- und Universitätsstadt Rostock – sowie der Regionalplanung. Rostock Port erarbeitete mit vorgenannten Partnern, der IHK zu Rostock und der Wirtschaftsfördergesellschaft Rostock Business eine Kommunikationsstrategie, die in verschiedenen Gremien der Stadt sowie dem Hafenforum vorgestellt und deren Inhalte in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Weitere Informationen und Hintergründe: https://rathaus.rostock.de/de/startseite/325396 Kreuzschifffahrt Im vergangenen Jahr wurden im Kreuzfahrthafen Warnemünde 294.000 Seereisende bei 139 Schiffsanläufen von 30 Kreuzfahrtschiffen registriert. Nach den letzten beiden stark von der Pandemie beeinträchtigten Saisons 2020 und 2021 konnte der Seereisetourismus im letzten Jahr wieder etwas Fahrt aufnehmen. Der seit Februar 2022 andauernde Russlandkrieg in der Ukraine hatte einen negativen Einfluss auf die Ostseerundreisen und damit die Anlauf- und Passagierzahlen in Warnemünde wie in vielen anderen Kreuzfahrthäfen in der nördlichen und östlichen Ostsee. Die durchschnittliche Passagierauslastung aller in Warnemünde angelaufenen Schiffe betrug 56 Prozent. Angemeldet waren noch im Januar 2022 für die letztjährige Saison mehr als 200 Anläufe in Rostocks Ostseebad. 25 Kreuzfahrtschiffe nutzten im vergangenen Jahr bei 113 Anläufen die direkte Schiffsabwasserentsorgung in das öffentliche Abwassernetz. Insgesamt wurden knapp 45.000 Kubikmeter Schiffsabwässer umweltfreundlich entsorgt. Acht Kreuzfahrtschiffe bezogen bei 13 Anläufen umweltfreundlichen Landstrom von insgesamt rund 400.000 Kilowattstunden: „AIDAmar“, „AIDAsol“, „Celebrity Apex”, „Mein Schiff 4”, „Viking Jupiter”, „Viking Mars”, „Viking Star” und „Viking Venus”. Für die diesjährige Warnemünde-Saison wurden von 22 Kreuzfahrtreedereien 133 Anläufe von 31 Kreuzfahrtschiffen angemeldet. Saisonbeginn ist am 14. April 2023 mit dem Anlauf von „AIDAdiva“, Saisonende am 28. Dezember mit dem Anlauf von „Spirit of Discovery“. Die Rostocker Reederei AIDA Cruises wird mit „AIDAdiva“, „AIDAmar“ und „AIDAsol“ insgesamt 65 Reisewechselanläufe in ihrem Basishafen Warnemünde absolvieren. Statistik Überseehafen Rostock 2021 (t) 2022 (t) Entwicklung Anteil Fähr- & RoRo-Güter 18.000.000 17.700.000 -2% 61% Schüttgüter 6.900.000 7.200.000 +4% 25% Flüssiggüter 3.100.000 3.450.000 +10% 12% Stückgüter 680.000 625.000 -9% 2% Total 28.680.000 28.975.000 +1% 100% Quelle: Rostock Port GmbH
13. Januar 2023 | Weiterlesen
Wärmeinseln und Katastrophenschutz-Leuchttürme in Rostock
Auch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock setzt sich seit mehreren Monaten intensiv mit den Auswirkungen einer möglichen Energiemangellage auseinander und trifft Vorbereitungen für den denkbaren Ausfall der Wärme- oder Stromversorgung. Darüber informiert Dr. Chris von Wrycz Rekowski, Erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters: „Mit den milden Temperaturen und den vollen Gasspeichern können wir inzwischen sehr zuversichtlich nach vorne schauen. Trotzdem bleibt es unsere Pflicht als Kommune, für die schlimmsten Szenarien gewappnet zu sein. Für den Krisenfall haben wir deshalb Maßnahmen geplant, die wir bei Bedarf kurzfristig aktivieren und umsetzen können, wie z.B. Wärmeinseln und Katastrophenschutz-Leuchttürme in den Stadtteilen. Die Menschen können sich also sicher sein: wir lassen in diesem Winter niemanden allein.“ Sollte es – entgegen der aktuellen Annahmen – doch zu erheblichen Einschränkungen oder einem Ausfall der Wärmeversorgung kommen, würden zunächst fünf große Sporthallen als Wärmeinseln hergerichtet. Hier wäre es mit Hilfe von Fernwärme und mobilen Heizanlagen möglich, eine Mindesttemperatur zu gewährleisten. Im Rahmen eines temporären Aufenthalts könnten sich die Rostockerinnen und Rostocker in diesen Sporthallen aufwärmen. Standorte der Wärmeinseln: Marienehe: Marieneher Str. 4 (18069 Rostock) Schmarl: Stephan-Jantzen-Ring 3a (18106 Rostock) Lütten Klein: Kopenhagener Str. 5 (18107 Rostock) Dierkow: Kurt-Schumacher-Ring 161/161a (18146 Rostock) Toitenwinkel: Olof-Palme-Str. 24/25 (18147 Rostock) Bei einem flächendeckenden und langanhaltenden Stromausfall käme es innerhalb kürzester Zeit zu einem vollständigen Ausfall der Telekommunikation. In der Folge könnten Rettungskräfte über die Notrufnummern 110 / 112 nicht mehr erreicht werden. Aus diesem Grund wurden durch die Hanse- und Universitätsstadt an elf Standorten innerhalb des Stadtgebietes so genannte Katastrophenschutzleuchttürme vorbereitet. Hier könnten dann Hilfegesuche und Notrufe abgegeben und notwendige Einsätze von Rettungskräften angefordert werden. Weiterhin sind sie als Erste-Hilfe-Standorte ausgestattet und sollen auch der Weitergabe von allgemeinen Informationen dienen. Die Standorte der Leuchttürme wurden so gelegt, dass von jeder Rostocker Adresse aus innerhalb eines Radius von drei Kilometern ein Katastrophenschutz-Leuchtturm erreichbar ist. Sie bestehen oftmals aus mobilen Meldestellen und sind nicht zwangsläufig in Gebäuden untergebracht. Die Leuchttürme sind mit Hilfe eines entsprechenden Logos zu erkennen. Standorte der Katastrophenschutz-Leuchttürme: Kröpeliner-Tor-Vorstadt: Bühne 602, Warnowufer 55, 18057 Rostock Südstadt: Stadthalle Rostock, Südring 90, 18059 Rostock Marienehe: Sporthalle Marieneher Str. 4, 18069 Rostock Schmarl: Sporthalle Stephan-Jantzen-Ring 3a, 18106 Rostock Lütten Klein: Sporthalle Kopenhagener Str. 5, 18107 Rostock Groß Klein: REWE Groß Klein, Schiffbauerring 70, 18109 Rostock Warnemünde: Kirchenplatz 14, 18119 Rostock Dierkow: Sporthalle Kurt-Schumacher-Ring 161/161a, 18146 Rostock Markgrafenheide: Freiwillige Feuerwehr, Warnemünder Str. 13, 18146 Rostock Toitenwinkel: Sporthalle Olof-Palme-Str. 24/25, 18147 Rostock Gehlsdorf: EDEKA Gehlsdorf, Schulstraße 5, 18147 Rostock Für zusätzliche Sicherheit sollten außerdem persönliche Vorkehrungen getroffen werden. Hierfür stellt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf der Internetseite www.bbk.bund.de verschiedene Ratgeber und Checklisten bereit. Insbesondere eine eigene Bevorratung mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser kann im Fall von langanhaltenden Stromausfällen die ersten Versorgungsengpässe überbrücken, b is koordinierte Hilfe von außen möglich ist. Außerdem wird empfohlen, einen eigenen Vorrat unter anderem von Hygieneartikeln und für die Haushaltsapotheke anzulegen. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle, Logo: BBK
6. Januar 2023 | Weiterlesen