Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Ergebnis zur Entwicklung des Neuen Marktes vorgestellt
Auf der heutigen Sitzung des Auswahlgremiums unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Roland Methling und Frau Prof. Beate Niemann wurden die präzisierten Gestaltungsentwürfe der drei Preisträger aus dem Städtebaulichen Ideenwettbewerb analysiert und der zu favorisierende Entwurf ausgewählt. In einem intensiven Diskussionsprozess bewertete das Gremium die überarbeiteten Entwürfe für die Bebauung der Nordseite des Neuen Marktes und der angrenzenden Flächen entlang der Straßen Am Vogelsang und Kleinen Wasserstraße. Die Anregungen und Hinweise sowohl des Gestaltungsbeirates als auch der Bürgerinnen und Bürger, welche bereits auf dem Bürgerforum am Vortag herausgearbeitet wurden, flossen in die Betrachtung ein. Die präzisierten Arbeiten der Büros DE+ Architekten GmbH (Berlin), Hübotter + Stürken, Architekten und Stadtplaner (Hannover) sowie SMAQ – architecture urbanism research (Berlin) zeigten alle ein hohes Maß an Feinfühligkeit für die städtebauliche Situation, die historischen Wurzeln und heutigen Sichtweisen der Rostocker Bürgerinnen und Bürger. Unter Beachtung der Vorgaben aus den Wettbewerbsbewertungen sowie weiterer Hinweise der Hansestadt Rostock wurde jeweils eine unterschiedlich intensive Flexibilität der Nutzungen in den Baufeldern erreicht. Frau Prof. Beate Niemann unterstreicht: „Den Teilnehmern ist es gelungen, die speziellen Anforderungen der Stadt, die sich nach Prüfung der Wettbewerbsergebnisse heraus kristallisierten, zu erfassen und die Wettbewerbsentwürfe deutlich in der Qualität zu steigern. Die Stadt hat hier eine hervorragende Grundlage für ihre weiteren Entscheidungen.“ Das Auswahlgremium empfiehlt der Hansestadt Rostock (einstimmig), den Entwurf der Architekten SMAQ – architecture urbanism research (Berlin) als qualitätvolle Grundlage für die weitere Überplanung des Quartiers zu verwenden. Es überzeugten die Ausformung der Nutzungen, der sensible Umgang mit der wieder hergestellten städtebaulichen Situation rund um den Neuen Markt sowie die hohe Variabilität der Baukörperformen. Zukunftsweisend soll über die Freiflächengestaltung und das Verkehrskonzept weiter vertiefend diskutiert werden. Ziel ist eine detaillierte Aufgabenstellung für die weiteren Wettbewerbe. Als Sanierungsträger wird die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH nun gemeinsam mit SMAQ die Quartiersplanung vertiefen, um die Vorgaben für die nachfolgenden Hochbauwettbewerbe auf den einzelnen Baufeldern festzuschreiben. Die Quartiersplanung wird, nach weiterer Bürgerbeteiligung, der Bürgerschaft der Hansestadt Rostock zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Dieser Masterplan ist zunächst die Basis für die Bebauung der Flächen entlang der Straßen Am Vogelsang und Kleinen Wasserstraße. Die Bebauung unmittelbar an der Nordseite des Neuen Marktes wird in einem späteren Schritt weiter qualifiziert. Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle
26. September 2014 | Weiterlesen
IHK-Schulpreis 2014 für Schülerfirma „The fantastic colours“
Kinderschminken, Nägel lackieren und Haarsträhnen färben – das bieten Anna, Jenny, Ayleen und Marie ihren Kunden an. Zunächst wurden die vier Achtklässlerinnen für ihre Geschäftsidee belächelt, erzählt Projektbetreuerin Regine Reinhold. Doch heute nun wurde die Schülerfirma „The fantastic colours“ der vier Jungunternehmerinnen von kompetenter Stelle gewürdigt. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Rostock hat ihnen den ersten Preis des 15. IHK-Schulpreises verliehen. Der ist immerhin mit 1500 Euro dotiert. Geld, das die Schülerinnen ihrer „Schule am Inselsee“ in Güstrow spenden wollen, welche ihnen Räume und Computer zur Verfügung stellt. Ein Teil soll aber auch in hochwertigere Farben reinvestiert werden, kündigt Anna an. Schließlich werde das Angebot ständig erweitert und verbessert. Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein und Spaß hätte ihnen ihr geschäftliches Treiben in der Freizeit gebracht, sind sich die vier Schülerinnen einig. Spaß und Freude daran, etwas zu wagen, das wünscht sich auch IHK-Präsident Claus Ruhe Madsen von der zukünftigen Unternehmergeneration. Denn „das Leben als Unternehmer steckt voller Fallen“ und „Mut zum Scheitern“ gehöre dazu. Dann könne vielleicht aus einer „kleinen lustigen Schülerfirma ein Imperium werden“, weist der IHK-Präsident bei der Preisverleihung auf internationale Vorbilder wie Facebook hin. Aber auch wenn es eine Nummer kleiner sein darf, stehen die Chancen für die Schüler nicht schlecht, gehören sie doch zu der Generation, die händeringend umworben wird, so Bildungsminister Mathias Brodkorb. Unternehmer suchen Fachkräfte und Nachfolger für ihre Firma. Dafür müssen nicht alle studieren, waren sich Madsen und Brodkorb einig. Unternehmerisches Denken, Handeln und Wissen gehören für die IHK zum Kernbereich der Vorbereitung von Schülern auf ihr Berufsleben. Seit 2000 würdigt sie daher Projekte in der Schule, die dies in besonderer Weise vermitteln. In den 15 Jahren wurden 45.000 Euro Preisgelder vergeben. Insgesamt wurden 251 Projekte eingereicht. Einige Schülerfirmen tauchen immer wieder im Wettbewerb auf, da sie von einer Schülergeneration zur nächsten weitergeführt werden. In diesem Jahr bewarben sich neun Projekte aus acht Schulen. Über den mit 500 Euro dotierten 3. Preis kann sich die Schülerfirma „feierdies“ von der Beruflichen Schule Stralsund freuen, die Geschirr und DJs für Partys verleiht. Der zweite Preis und 1000 Euro gehen nach Bützow an die Schülerfirma „MEGArBYTEr“ vom Geschwister-Scholl-Gymnasium, die sich auf Datenspeicherung spezialisiert hat. Rostocker Schulen, die in den letzten vier Jahren den ersten Preis errangen, waren dieses Jahr nicht unter den drei Besten. Zwei private Schulen aus der Hansestadt hatten teilgenommen. Die Sieger haben sich nun für den Wettbewerb des IHK-Schulpreises 2014 der IHK Nord e.V. qualifiziert.
25. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt Fortuna Köln mit 0:1
Nach dem ersten Heimsieg des Jahres gegen Arminia Bielefeld muss Hansa Rostock beim Gastspiel gegen Aufsteiger Fortuna Köln einen herben Rückschlag einstecken. Im verregneten Kölner Südstadion können die Hausherren die Partie nach einem Treffer von Michael Kessel mit 1:0 (1:0) für sich entscheiden. Hansa zeigte sich bemüht, agierte bei schwierigen Platzverhältnissen offensiv jedoch viel zu harmlos. 2.293 Zuschauer sehen im Kölner Südstadion eine im Vergleich zum Bielefeld-Spiel lediglich auf einer Position veränderte Rostocker Startelf. Für den gelb-gesperrten Steven Ruprecht hilft wie erwartet Denis-Danso Weidlich in der Innenverteidigung aus. Vorne vertraut Hansa-Trainer Peter Vollmann weiter auf Mustafa Kucukovic – Marcel Ziemer, der im letzten Heimspiel aus privaten Gründen fehlte, bleibt vorerst nur ein Platz auf der Ersatzbank. Auf dem nassen und rutschigen Geläuf entwickelt sich schnell eine lebhafte Partie, die jedoch auf beiden Seiten durch zahlreiche kleinere Fouls und Fehlpässe geprägt ist. Fortuna Köln sucht sein Heil vorwiegend in langen Bällen, Hansa Rostock tut sich schwer im Aufbauspiel. Nach einem Fehler von Kusi Kwame kommt David Blacha in der gegnerischen Hälfte an den Ball, sein Pass findet jedoch keinen Abnehmer (12. Minute). Auf der Gegenseite lässt sich Markus Gröger die Kugel von Michael Kessel abluchsen, der Schuss verfehlt jedoch das Tor der Rostocker (22. Minute). Nach einem langen Ball von Markus Pazurek streift ein Schuss von Thomas Kraus aus spitzem Winkel nur knapp am Rostocker Kasten vorbei (29. Minute). Zwei Zeigerumdrehungen später muss Hansa-Schlussmann Jörg Hahnel dann jedoch hinter sich greifen. Nach einem langen Abschlag von Fortuna-Schlussmann Poggenborg setzt sich Michael Kessel auf der linken Seite gegen Markus Gröger durch und bringt die Hausherren mit 1:0 in Führung. Hahnel ist zwar noch mit den Fingerspitzen am Ball, kann die rutschige Kugel jedoch nicht halten (31. Minute). Kurz darauf haben die Rostocker die Chance zum Ausgleich. Mustafa Kucukovic umspielt nach einem schönen Steilpass von Aleksandar Stevanovic Fortuna-Schlussmann Poggenborg, sein anschließender Torschuss streicht jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei (33. Minute). So verabschieden sich die Mannschaften mit der etwas überraschenden, aber nicht unverdienten 1:0-Führung der Hausherren zum Pausentee. Die ersten Möglichkeiten nach dem Seitenwechsel gehören den Kölnern, doch sowohl Thomas Kraus (53. Minute) als auch Michael Kessel (56. Minute) verfehlen das Tor der Rostocker. Peter Vollmann reagiert und bringt mit Marcel Ziemer (für Dennis Srbeny) eine zweite Sturmspitze ins Spiel (60. Minute). Während sich die Partie immer mehr zur Regenschlacht entwickelt, ziehen sich die Kölner mit der Führung im Rücken weit zurück und lauern auf Konterchancen. Sie sind dem Führungsausbau damit jedoch näher als Hansa dem Ausgleich, denn Rostock gelangt nur selten bis zum gegnerischen Strafraum. Ein Versuch von Kucukovic geht deutlich am Tor vorbei (65. Minute), auf der anderen Seite verfehlt Jörg Hahnel nach einer Ecke den Ball. Zum Glück für die Rostocker köpft Florian Hörnig das Leder jedoch am langen Pfosten vorbei (70. Minute). Max Christiansen versucht es mit einem Distanzschuss, Fortuna-Torwart Poggenborg hat den Ball jedoch sicher (77. Minute). In der 79. Minute hat Thomas Kraus das 2:0 auf dem Fuß, vergibt seine Riesenchance jedoch und schießt den Ball von der Torraumgrenze aus übers Gehäuse. Ein letzter Rostocker Freistoß in den Kölner Strafraum wird nach Abseits in der Nachspielzeit abgepfiffen und so ist die Heimniederlage der Rostocker in Köln endgültig besiegelt. Während sich Fortuna Köln mit dem Sieg auf den 13. Tabellenplatz verbessert, rutscht Rostock auf den 15. Rang ab und hat nach dem 11. Spieltag nur noch zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Weiter geht es für die Hansa-Kogge zum Abschluss der englischen Woche am Samstag, wenn der MSV Duisburg in der DKB-Arena zu Gast ist. Tore: 1:0 Michael Kessel (31. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Markus Gröger, Christian Stuff, Denis-Danso Weidlich, Sebastian Pelzer Max Christiansen (Halil Savran, ab 81. Minute), Aleksandar Stevanovic Christian Bickel, Dennis Srbeny (Marcel Ziemer, ab 60. Minute), David Blacha (Kai Schwertfeger, ab 72. Minute) Mustafa Kucukovic Fotos: Marco Tröscher
24. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock bei Fortuna Köln zu Gast
„Für uns gibt es jetzt keinen Grund, irgendwie auf dem Tisch zu tanzen“, warnte Hansa-Trainer Peter Vollmann nach dem ersten Heimsieg des Jahres gegen Arminia Bielefeld vor zu viel Euphorie. Viel mehr hieße es, die Füße stillzuhalten und sich auf das nächste Spiel in Köln konzentrieren. „Das wird genauso schwer. Wenn wir da ein paar Prozent weniger laufen, dann verlieren wir das Spiel auch“, so Vollmann. Nach einer Saison in der Bundesliga (1973/74) spielte Fortuna Köln bis 2000 in der 2. Liga. Abstieg und drohende Insolvenz ließen den Verein bis in die Verbandsliga Mittelrhein abstürzen. Gegen die Reserve von Bayern München gelang in der letzten Saison der Aufstieg in die 3. Liga. Nach einem durchwachsenen Saisonstadt konnten die Kölner die letzten beiden Spiele gegen Unterhaching und Dortmund II für sich entscheiden. Erstmals stehen die Domstädter damit in dieser Saison auf einem Nichtabstiegsplatz. Mit zehn Punkten liegen die Kölner drei Plätze, aber nur einen Zähler hinter den Rostockern. Was den Kader betrifft, muss Peter Vollmann nach der fünften gelben Karte heute auf seinen Elfmeterschützen Steven Ruprecht verzichten. Für ihn könnte Jovan Vidovic in die Innenverteidigung rücken. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass Denis-Danso Weidlich wieder in der Startelf steht. Nach seiner Verletzung kam er gegen Bielefeld zu einem Kurzeinsatz und erzielte nach schönem Solo das entscheidende 4:2. Offensiv kann der Hansa-Trainer gegen Fortuna Köln wieder mit Marcel Ziemer planen, der im letzten Heimspiel aus privaten Gründen fehlte. Etwa zweitausend Zuschauer werden heute Abend zur Begegnung zwischen dem SC Fortuna Köln und Hansa Rostock im Kölner Südstadion erwartet, Anpfiff ist um 19 Uhr. Bericht vom Spiel Fortuna Köln – Hansa Rostock
24. September 2014 | Weiterlesen
Neues Online-Portal „Bibliotheken Region Rostock“ gestartet
Ob Sie fernen Sternen auf der Spur sind oder nach den Helden Ihrer Kindheit suchen – in den Bibliotheken, Archiven und Sammlungen der Region Rostock finden Sie zuverlässig Literatur zu fast allen Themen. Beim Aufspüren dieser Sammlungen hilft seit heute ein neues Angebot im Internet. „Im Online-Portal „Bibliotheken Region Rostock“ finden Sie schnell die Orte, an denen Sie Zugang zu Wissen und Medien bekommen – auch zu elektronischen Ressourcen, die im Internet nicht frei verfügbar sind.“ freut sich Manfred Heckmann, Direktor der Stadtbibliothek Rostock. Im Online-Angebot „Bibliotheken Region Rostock“ haben die Informationsspezialistinnen der Universitätsbibliothek und der Stadtbibliothek Rostock ihr reiches Erfahrungswissen zusammengetragen. „Mit dem komfortablen Portal findet man schnell den Weg zu Beständen aller Themen und Medienarten“, sagt Robert Zepf, Direktor der Universitätsbibliothek Rostock. „Beim Erstellen des Portals waren wir selbst überrascht, wie viele interessante Sammlungen es in der Hansestadt und im Landkreis Rostock zu entdecken gibt.“ „Bibliotheken Region Rostock“ bietet nicht nur einen Überblick über die Spezialgebiete der Bibliotheken und Archive, sondern erleichtert auch die Kontaktaufnahme und das Auffinden der Einrichtungen durch Links und elektronische Kartendienste. Eine kurze Beschreibung mit wissenswerten Fakten sowie ein Foto der Einrichtung vervollständigen die Übersicht. „Bibliotheken Region Rostock“ wird fortlaufend aktualisiert und erweitert: http://biro.ub.uni-rostock.de. Quelle & Foto: Universitätsbibliothek Rostock
23. September 2014 | Weiterlesen
Beginn der 120. Spielzeit des Volkstheaters Rostock
Volle Fahrt voraus! Das Traditionsschiff „Volkstheater“ ist in See gestochen – mit an Bord drei dramatische sowie dennoch vergnügliche Stücke und mehr als 500 Zuschauer, die sich auf eine schauspielerische und musikalische Reise mitnehmen ließen. Zur Spielzeiteröffnung am 20. September 2014 wurde mit gleich drei Aufführungen aller Sparten der Neubeginn des Volkstheaters gefeiert. Los ging die Reise mit der ersten Mitspieloper der Musikgeschichte, Wilhelm Dieter Sieberts „Untergang der Titanic“. Nachdem Intendant Sewan Latchinian vom Dach des Großen Hauses aus den ersten Stapellauf mit sieben Glockenschlägen eingeläutet hat, marschierten auch schon die ersten Auswanderer mit ihren Koffern auf dem Theatervorplatz ein. Die Passagiere der 1. Klasse stiegen aus Oldtimern und mischten sich nacheinander unter das Publikum. „Stürme dahin, auf glücklichen Wegen, unserer strahlenden Zukunft entgegen!“, sang Lady Astor und taufte mit diesen Worten das Jahrhundertschiff. Die Fahrt konnte beginnen. Als Passagiere der 2. Klasse gingen die Gäste mit an Bord. Zusammen mit Tänzern, Sängern, Schauspielern und dem Orchester lief die Mitspieloper auf der Bühne im Großen Saal des Volkstheaters weiter, bis es plötzlich hieß „Das Schiff wird sinken“. Mit Rettungswesten ausgestattet, mussten sich die Zuschauer einen Weg ins Freie bahnen. Vorbei an „Situation-Rooms“, in denen sich verzweifelte Passagiere versuchten zu erhängen oder bereits kurz vor dem Ertrinken waren, konnten die Zuschauer auf Treppen oder mithilfe einer Rutsche ins Freie gelangen. Zum großen Finale, dem Untergang der Titanic, fanden sich schließlich alle wieder auf dem Theatervorplatz ein. Dort retteten sich die letzten Passagiere ins Rettungsboot, bevor die Titanic schließlich mit einem lauten Knall unterging. Unter den geretteten Passagieren waren auch Monika Meier und Angelika Laukien. Die zwei Rostockerinnen sind noch ganz überwältigt von der tollen Mitspieloper. „Das war eine super Idee, wirklich Wahnsinn. Hoffen wir mal, dass wir auch in Zukunft noch mit so tollen Ideen im Rostocker Volkstheater überrascht werden“, so Monika Meier, die sich jetzt auf die nächsten zwei Stücke freut. Zwischen den Stücken gab es jeweils eine sechzigminütige Pause, in der für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt wurde. In der ersten Pause konnten Gerichte aus dem letzten Speisemenü der Titanic vom 14. April 1912 probiert werden, in der zweiten neu interpretierte Klassiker aus der DDR-Schulspeisung. Als nächstes Stück folgte die Uraufführung „Ingrid Babendererde“ in der Bühnenfassung von Holger Teschke. Der Mecklenburger Dichter Uwe Johnson schilderte in seinem Erstlingsroman wie schon in den Anfängen der DDR ihr Ende angelegt war. Die Schauspieler verkörpern Figuren, die vor allem auf der Sinnsuche nach dem eigenen Weg sind, jedoch von der Partei keine Chance bekommen, diesen auch zu verwirklichen. Drangsaliert verlassen schließlich zum Ende der Aufführung drei Schüler die DDR, unter ihnen auch Ingrid Babendererde. „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut" – unten Goethes berühmte Worte als Ausdruck der humanistischen Weltanschauung, oben Banner mit sozialistischen Parolen bilden den Kontrast im kargen Bühnenbild. Die Leichtigkeit der Schauspieler in Zusammenspiel mit den drei Musikern von Wallahalla verleihen dem Stück eine humorvolle Note. Auch die letzte Aufführung des ersten Stapellaufs „Wie im Himmel“ von Kay Pollaks wurde mit verdient starkem Beifall belohnt. Das Stück zeigt die Geschichte des berühmten Dirigenten Daniel Daréus, der nach einem Herzinfarkt in das Dorf seiner Kindheit zurückkehrt und dort dem Kirchenchor zu neuer musikalischer Größe verhilft. Ein Stück des Opernchors, der Singakademie, der Schauspieler sowie der Norddeutschen Philharmonie Rostock bildeten den krönenden Abschluss des Abends. Der große Beifall und das Lob der Gäste beim spartenübergreifenden Auftakt sind ein deutlicher Zuspruch für das Volkstheater Rostock, welches durch die Sparpolitik von Stadt und Land in seiner Vielfalt immer noch gefährdet ist. Wer das große Spektakel an diesem Wochenende verpasst hat, kann sich noch auf sechs weitere Veranstaltungen bis in den Oktober freuen. Die Reise lohnt sich! Weitere Termine: Samstag, 27. September 2014 16 Uhr Freitag , 03. Oktober 2014 16 Uhr Samstag, 04. Oktober 2014 16 Uhr Samstag, 11. Oktober 2014 16 Uhr Samstag, 18. Oktober 2014 16 Uhr Samstag, 25. Oktober 2014 16 Uhr (Derniere) Tickets online buchen bei Eventim. Fotos 2, 5 und 6: Thomas Häntzschel
21. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock schlägt Arminia Bielefeld mit 4:2
Seit über neun Monaten warteten die Hansa-Anhänger auf den ersten Heimsieg ihrer Mannschaft. Gegen Arminia Bielefeld ist der Knoten endlich geplatzt. Mit einer geschlossenen und überzeugenden Mannschaftsleistung setzte sich Rostock gegen Bielefeld mit 4:2 (2:0) durch. Steven Ruprecht verwandelte im ersten Durchgang zwei Foulelfmeter, in der zweiten Hälfte sorgte Sebastian Schuppan per Eigentor für die 3:0-Führung der Hausherren. Fabian Klos und Pascal Testroet brachten die Gäste zwar noch einmal heran, Denis-Danso Weidlich machte den Sack nach einem tollen Solo in der 85. Minute jedoch endgültig zu. 6.500 Zuschauer sehen bei schönem Spätsommerwetter in der DKB-Arena eine im Vergleich zum Chemnitz-Spiel auf zwei Positionen veränderte Rostocker Startelf. Für Marcel Ziemer, der aus privaten Gründen fehlt, steht Mustafa Kucukovic von Beginn an auf dem Platz, Neuzugang Aleksandar Stevanovic ersetzt den angeschlagenen Robin Krauße im Mittelfeld der Startelf. Hansa Rostock übernimmt von Beginn an die Initiative auf dem Platz. Nach einem Steilpass von Max Christiansen scheitert Dennis Srbeny aus spitzem Winkel an Arminia-Keeper Alexander Schwolow (5. Minute). Auf der Gegenseite streift ein Schuss von Julian Börner nach vorangegangener Ecke nur knapp über den Querbalken (12. Minute). Drei Zeigerumdrehungen später muss sich dann David Blacha dem Bielefelder Schlussmann geschlagen geben. Zählbares bringen erst zwei Strafstöße. Christian Bickel spielt in den Lauf von Kucukovic, der kurz vor dem Elfmeterpunkt durch ein langes Bein von Stephan Salger unfair gestoppt wird. Rechts und halbhoch verwandelt Innenverteidiger Steven Ruprecht den Elfmeter souverän. Arminia-Keeper Alexander Schwolow ahnt zwar die richtige Ecke, kommt für den platzierten Schuss jedoch zu spät (26. Minute). Nur eine Minute später zeigt der Unparteiische Harm Osmers erneut auf den Elfmeterpunkt. Diesmal ist es Dennis Srbeny, der im Sechzehner von Sebastian Schuppan gefoult wird. Schuppan zieht zwar noch zurück, Strafstoß gibt es trotzdem. Wieder tritt Ruprecht an und verwandelt erneut souverän zur 2:0-Führung (28. Minute). Ein Kopfball von Christoph Hemlein geht knapp am rechten Pfosten vorbei (29. Minute), im direkten Gegenzug kommt auch Kucukovic zum Kopfball, scheitert jedoch an der tollen Reaktion vom Bielefelder Schlussmann Schwolow. So verabschieden sich die Mannschaften mit der durchaus verdienten 2:0-Führung in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel bestimmt Hansa weiter die Partie. Erst scheitert Blacha (57. Minute) an Schwolow, dann Srbeny (65. Minute). Eine Zeigerumdrehung später hat der 20-Jährige mehr Glück. Sein Rückpass von der Grundlinie prall von Schuppans Bein unglücklich in den eigenen Kasten ab – Hansa führt 3:0. Die Partie scheint schon entschieden zu sein, als Arminia Bielefeld eindrucksvoll zurückschlägt. Erst trifft Fabian Klos (72. Minute) und nur fünf Minuten später verschätzt sich der aus seinem Kasten laufende Hahnel bei einer Flanke und Pascal Testroet köpft zum Anschluss ein (77. Minute). In der 84. Minute folgt fast der Ausgleich, als Klos an der rechten Torraumgrenze am höchsten steigt und die Kugel in Richtung langer Pfosten köpft. Hahnel macht seinen vorherigen Fehler jedoch wieder gut und lenkt den Ball mit den Fingersitzen um den Pfosten. Im Gegenzug gelingt dem für Blacha eingewechselten Denis-Danso Weidlich nach einem schönen Solo das erlösende 4:2. Der erste Heimsieg nach über neun Monaten ist trockenen Tüchern. „Knackpunkt im Spiel“, so Peter Vollmann, war, „dass wir das Tor immer zum richtigen Zeitpunkt gemacht haben“, auch wenn nach dem 3:2 noch mal „alles gewackelt“ hat. Mit elf Punkten verschafft sich Hansa etwas Luft nach unten und klettert auf den 13. Tabellenplatz. „Für uns gibt es jetzt keinen Grund, irgendwie auf dem Tisch zu tanzen, sondern Füße stillhalten, auf das nächste Spiel in Köln konzentrieren – das wird genauso schwer.“ Weiter geht es für Hansa Rostock gegen Aufsteiger Fortuna Köln bereits am Mittwochabend. Die Kölner konnten sich heute mit einem 2:0-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund II von den Abstiegsplätzen verabschieden und haben nur einen Punkt weniger auf dem Konto als die Rostocker. Verzichten muss Peter Vollmann in Köln auf Innenverteidiger Steven Ruprecht, der nach seiner fünften gelben Karte für ein Spiel gesperrt ist. Tore: 1:0 Steven Ruprecht (26. Minute, Foulelfmeter) 2:0 Steven Ruprecht (28. Minute, Foulelfmeter) 3:0 Sebastian Schuppan (66. Minute, Eigentor) 3:1 Fabian Klos (72. Minute) 3:2 Pascal Testroet (77. Minute) 4:2 Denis-Danso Weidlich (85. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Markus Gröger, Christian Stuff, Steven Ruprecht, Sebastian Pelzer Aleksandar Stevanovic Christian Bickel, Max Christiansen, Dennis Srbeny (Kai Schwertfeger, ab 76. Minute), David Blacha (Denis-Danso Weidlich, ab 71. Minute) Mustafa Kucukovic (Jovan Vidovic, ab 84. Minute) Fotos: Joachim Kloock
20. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt Arminia Bielefeld
Was für ein Heimfluch! Seit mehr als neun Monaten (14. Dezember, 1:0 gegen Elversberg) warten die Rostocker Anhänger nun bereits auf den ersten Heimsieg ihrer Mannschaft. Gegen Arminia Bielefeld nimmt die Truppe von Hansa-Trainer Peter Vollmann heute erneut Anlauf. Auf die Hilfe einer Schamanin, die den Heimfluch diese Woche aus dem Stadion treiben sollte, mochte der Hansa-Trainer aber nicht zurückgreifen. „Der Ansatz für mich ist, dass wir das selber bewältigen müssen und das kein anderer für uns machen kann“, so Vollmann. Einfach dürfte es gegen den Tabellendritten aus Bielefeld nicht werden. Nach einem durchwachsenen Saisonstart konnten sie vier der letzten fünf Spiele für sich entscheiden, eine Partie endete remis. Mit 17 Punkten steht der Zweitliga-Absteiger derzeit auf dem Relegationsplatz. Peter Vollmann ist am Dienstag extra nach Bayern gereist, um sich im Spiel der Arminia gegen die SpVgg Unterhaching einen persönlichen Eindruck des Gegners zu verschaffen und seine Spieler so gut wie möglich vorzubereiten. „Unterhaching hat in der Anfangsphase ganz ordentlich mitgespielt, aber danach hat man einfach ganz deutlich gesehen, wer die bessere Mannschaft ist – von der Erfahrung her, von der Spieltechnik her“, muss Vollmann anerkennen. „Der Sieg in Unterhaching hat ihnen noch mal Selbstvertrauen gegeben, aber jetzt fängt das Spiel von vorne an.“ Wenn es nach Vollmann geht, könnte gegen Bielefeld dieselbe Startelf wie in Chemnitz auflaufen. Auch wenn das „Ergebnis schlecht“ war, hätten seine Jungs „zwei zumindest gute Halbzeiten gespielt“, so Vollmann. „Die Mannschaft, die da zwei gute Halbzeiten gespielt hat, wird möglicherweise die Chance wieder komplett bekommen, auch wieder anzufangen.“ Hinter dem Einsatz von Denis-Danso Weidlich, Sebastian Pelzer und Sascha Schünemann stehen jedoch noch Fragezeichen. Dafür ist Neuzugang Aleksandar Stevanovic heute bereits spielberechtigt und könnte sein Debüt im Hansa-Trikot feiern. Auch Mustafa Kucukovic, der seit zwei Wochen wieder trainiert und am Mittwoch im Landespokal drei Tore erzielen konnte, wäre eine mögliche Option. Etwa achttausend Zuschauer werden heute Nachmittag zum Spiel zwischen Hansa Rostock und Arminia Bielefeld in der DKB-Arena erwartet. Anpfiff ist um 14 Uhr, der NDR überträgt die Partie als Livestream im Internet. In der letzten Begegnung musste sich Hansa Rostock Arminia Bielefeld im April 2013 mit 0:2 geschlagen geben. Bericht vom Spiel Hansa Rostock – Arminia Bielefeld
20. September 2014 | Weiterlesen
Minenabwehrverband der NATO zu Besuch in Rostock
Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein hießen heute am frühen Morgen die Einheiten aus dem Ständigen Minenabwehrverband der NATO im Rostocker Stadthafen willkommen. Die ungewöhnlichen Besucher blieben bei den vielen Spaziergängern nicht lange unbemerkt. Schon beim Einlaufen des ersten Schiffes, dem litauischen Versorgungsschiff LNS „Jotvingis“, zückten Neugierige das Handy und fotografierten das imposante Flaggschiff. Einige Mitglieder der Besatzung standen auf dem Deck und begrüßten winkend die Leute am Hafen. Insgesamt sieben Marineschiffe aus sieben unterschiedlichen Nationen machten nacheinander an der Haedgehalbinsel fest – darunter auch das deutsche Minenjagdboot „Datteln“. Seit Juni 2013 steht dieses unter der Führung von Kapitänleutnant Helena Linder-Jeß. Damit ist sie die erste weibliche Kommandantin, die das Ruder auf einem Marineboot übernehmen darf. Zu dem Verband, der SNMCMG 1 (Standing NATO Mine Countermeasures Group 1), gehören außerdem noch die drei Minenabwehreinheiten der drei baltischen Staaten Estland, Litauen und Lettland sowie Boote aus Belgien, den Niederlanden und Norwegen. Ein achtes Schiff, die „Flaming“ aus Polen, konnte aufgrund von Reparaturarbeiten nicht an der Reise nach Rostock teilnehmen und wird erst wieder zu der Gruppe dazustoßen, wenn es weiter Richtung Norwegen geht. Doch vorher haben interessierte Besucher und Schiffsbegeisterte noch die Chance, einen Blick ins Innere der Marineschiffe zu werfen. Morgen und Sonntag in der Zeit von 14 bis 16 Uhr sind die Schiffe für Neugierige geöffnet und können zusammen mit Mitgliedern der jeweiligen Crew besichtigt werden. „Everybody is welcome to visit our ships“, lädt Commander Giedrius Premeneckas, Kommandeur des Minenabwehrverbandes, alle herzlich zum Open Ship ein. Dieser nutzte den Aufenthalt in der Hansestadt Rostock ebenfalls für einen Besuch im Marinekommando. Dort wurde er vom Abteilungsleiter Einsatz, Flottillenadmiral Hans-Christian Luther, empfangen. Die Hafenbesuche der verbündeten Nationen seien ein fester Bestandteil für den Bootsverband und eine Sache des Respekts und der Höflichkeit, so Premeneckas. Die Besatzungsmitglieder haben in den nächsten Tagen ebenfalls die Gelegenheit sich eine kleine Auszeit vom Leben an Bord zu gönnen. Da die Schiffe nur für kurze Zeit im Stadthafen festmachen, nutzen viele die Chance, sich mit ihren Familien zu treffen, ehe sie Deutschland wieder verlassen müssen. Andere wiederum genießen einfach das schöne Wetter und schauen sich die Rostocker Innenstadt an. Nachdem die SNMCMG 1 die letzten sieben Wochen eher im östlichen Raum der Ostsee verbracht hat, geht es dann am Montag mit aufgefüllten Vorräten weiter in Richtung Westen. Nächster Halt ist Norwegen und auch eine Route um England herum ist geplant.
19. September 2014 | Weiterlesen
Aleksandar Stevanović verstärkt Hansa Rostock
Peter Vollmann hat ab sofort eine Alternative mehr im Kader des F.C. Hansa Rostock zu Verfügung, denn der deutsch-serbische Mittelfeldspieler Aleksandar Stevanović wechselt an die Ostsee. Der 22-Jährige erhält das Trikot mit der Rückennummer 35 und unterschrieb einen Vertrag bis zum 30.06.2016 beim F.C. Hansa. Mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi – der für den SV Werder Bremen bereits fünf Spiele in der deutschen Eliteliga bestritt, ehe zwei schwere Verletzungen weitere Einsätze verhinderten – konnte der F.C. Hansa einen Spieler mit „großer fußballerischer Qualität“ verpflichten. Peter Vollmann weiter: „Aleksandar besitzt ein überragendes Passspiel und ist enorm ballsicher. Wir planen mit ihm im zentralen Mittelfeld, wo er sowohl offensiv als auch defensiv eingesetzt werden kann.“ Aleksandar Stevanović stand bis zum Ende der abgelaufenen Saison bei Werder Bremen unter Vertrag. Seine fußballerischen Wurzeln liegen im Ruhrgebiet, wo er in seinem Geburtstort Essen für den dort ansässigen FC Rot-Weiss sowie später in Gelsenkirchen beim FC Schalke 04 in der Jugend aktiv war. Die Gelegenheit nun in Rostock Fußball zu spielen, geht er mit großem Ehrgeiz an: „Ich bin richtig heiß auf die Chance, beim F.C. Hansa spielen zu können. Die letzten Jahre waren verletzungsbedingt nicht leicht für mich. Ich will dem Verein helfen, die aktuelle Situation erfolgreich zu bestehen und kann meinen ersten Einsatz kaum erwarten.“ Aleksandar Stevanović wird bereits für das Spiel am kommenden Sonnabend um 14 Uhr in der DKB-Arena gegen Arminia Bielefeld spielberechtigt sein. Quelle und Foto: F.C. Hansa Rostock
19. September 2014 | Weiterlesen
Staatsoberhäupter zu Gast in Warnemünde und Rostock
Einen richtigen König sehen – wie hunderte andere Schaulustige warteten auch der sechsjährige Nils und seine Schwester gespannt auf den hohen Besuch, der gestern in Rostock weilte. Dann stand schließlich der Schweizer Bundespräsident im Stadthafen vor ihm, der sofort verstand und Philippe, den König der Belgier, herbeizauberte. Mit Anzug und Schlips unterschied der sich zwar kaum von den anderen Herren und seine Krone hatte er auch nicht dabei, dafür aber seine strahlende Gemahlin Königin Mathilde. Die Belgier wie auch der Luxemburgische Großherzog waren in diesem Jahr zum ersten Mal beim informellen Treffen deutschsprachiger Staatsoberhäupter dabei. Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hatte dafür die Monarchen von Belgien, Luxemburg und Liechtenstein und die Bundespräsidenten der Schweiz und Österreich zu einem Gedankenaustausch in seine Heimat eingeladen. Thema bei einem Arbeitsgespräch am Vormittag in Bad Doberan war der demografische Wandel. Insbesondere das dünn besiedelte Mecklenburg-Vorpommern sei mit dessen Herausforderungen konfrontiert, der Infrastruktur, medizinische Versorgung und die öffentlichen Haushalte betreffe. „Daraus erwachsen viele Fragen für politisches Handeln. Die Antworten auf diese Fragen kann die Politik nicht alleine geben. Es braucht einen breiten Austausch, einen gesamtgesellschaftlichen Dialog darüber, wie wir dem demografischen Wandel und seinen Folgen begegnen können“, sagte Gauck. Auch der Konflikt in der Ukraine bewegte die Staatsoberhäupter. „Mit dem Thema hätten wir uns ausschließlich beschäftigen können, weil wir Sorgen alle miteinander teilen. Es kann nicht sein, dass das Völkerrecht einfach nicht beachtet wird, und dass alle, die das sehen und begleiten, tatenlos zuschauen“, fand Gauck klare Worte. Zur Absicht der Landesregierung, demnächst in Warnemünde trotz EU-Sanktionen das Wirtschaftstreffen „Russlandtag“ zu veranstalten, zeigt sich der Präsident zurückhaltend, hofft aber, dass ein Weg gefunden wird, „der kein Porzellan zerschlägt.“ Zum Mittagessen lud der Bundespräsident auf das Warnemünder Fahrgastschiff „Käpt’n‘ Brass“, das die Gäste vom Ostseebad in den Stadthafen brachte, wo sie vom Oberbürgermeister Roland Methling begrüßt wurden. Recht spontan war dieser Programmpunkt noch eingeschoben worden, nachdem der Rostocker Stadtverwaltung erst kurzfristig der hochrangige Besuch bekannt geworden war, was zunächst für Irritationen gesorgt hatte. Anders als der Bürgerschaftspräsident Wolfgang Nitzsche, der daraufhin in der Zeitung offen sein Desinteresse an den Gästen bekundete, konnte Roland Methling über das „Versehen der Staatskanzlei“ hinwegsehen: „Das haben wir ausgebügelt. Wir sind alle froh, dass der Bundespräsident und Ehrenbürger der Hansestadt Rostock Joachim Gauck seine Gäste in unsere schöne Hansestadt eingeladen hat“, sagte er und studierte vor dem Anlegen des Fahrgastschiffes im Stadthafen noch einmal seinen Spickzettel. „Majestät, Königliche Hoheit oder eure Durchlaucht“ – da möchte auch das Stadtoberhaupt den Überblick über die Etikette bewahren. Während der Vormittag dem Blick in die Zukunft gewidmet war, stand das Nachmittagsprogramm ganz im Zeichen der Erinnerung an die gesellschaftspolitische Wende in Deutschland vor 25 Jahren. Nach einem Besuch im ehemaligen Stasi-Gefängnis erzählten Zeitzeugen in der Marienkirche von ihren Erinnerungen an den Herbst 1989 und ihrem Leben in der DDR-Dikatur. Insbesondere für Joachim Gauck, der hier einst selbst die friedlichen Proteste maßgeblich unterstützte, war dies eine sehr emotionale und bewegende Begegnung mit früheren Weggefährten. „Dass wir Sie hier mit den Erlebnissen aus einer nordostdeutschen Stadt konfrontieren, ist gleichzeitig ein Mithineinnehmen in eine große ostmitteleuropäische Freiheitsbewegung“, sagte er in seinen abschließenden Worten zu den internationalen Gästen. Das 12. informelle Treffen der deutschsprachigen Staatsoberhäupter findet 2015 in Liechtenstein statt.
19. September 2014 | Weiterlesen
Jobfactory 2014 präsentierte rund 500 Berufe und Studiengänge
Das Ende der Schulzeit ist in Sicht und der langersehnte Abschluss bald endlich in der Tasche. Doch damit stellt sich auch die Frage: Was danach? Ausbildung, Studium oder doch erstmal ins Ausland? Was passt zu mir und welche Voraussetzungen muss ich dafür mitbringen? Diese und noch weitere Fragen sollten heute auf der 17. Jobfactory in der HanseMesse Rostock beantwortet werden. An die 10.000 Jugendliche und interessierte Besucher nutzten die Chance und ließen sich von den 160 ausstellenden Unternehmen Antworten geben und über mögliche Berufs- und Studiengänge informieren. Von A bis Z war alles vertreten. Ob Altenpfleger oder Zimmermann, Augenoptiker oder Zweiradmechaniker – unter den 500 Angeboten verschiedener Branchen sollte für jeden etwas dabei sein. Diese wurden von den einzelnen Unternehmen nicht nur beschrieben und erklärt, sondern konnten oft auch direkt ausprobiert werden. So wurden Cocktails gemixt, Nägel lackiert, Holz geschnitzt oder Haare gestylt. Auch Lisa Lewerenz von der Käthe-Kollwitz-Schule Bützow ließ sich die Haare neu frisieren. Die Sechzehnjährige kann sich durchaus vorstellen, nach der Schule eine Ausbildung als Frisörin zu machen. Und Auszubildende im Handwerk werden in Mecklenburg-Vorpommern durchaus gesucht. „Noch vierzig freie Stellen warten darauf, besetzt zu werden“, verrät Ingo Nolting von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern. Während die meisten Mädels also mal in den Beruf der Frisörin oder Kosmetikerin schnupperten, fand man zahlreiche Jungs bei der Bundeswehr, der Polizei oder dem Zoll. Auch die zwei Zehntklässler Christopher Korr und Hannes Garkisch informierten sich dort über mögliche Berufe. Während sich Christopher noch nicht ganz sicher ist, wo es ihn nach der Schule hinführen wird, hat Hannes schon einen genaueren Plan. Er möchte zur Feuerwehr. Doch nicht nur Berufe wurden auf der Jobfactory vorgestellt, auch verschiedene Hochschulen des Landes präsentierten Studiengänge und vermittelten Informationen rund ums Studium. Die Universitätsmedizin Rostock versuchte den Schülern spielerisch mit einem kleinen Theaterstück Wissenswertes über den medizinischen Beruf nahezubringen. Und so verwandelte sich die Bühne mal eben in einen Operationssaal und Zuschauer konnten miterleben, wie es im Krankenhaus so vor sich geht. In diesem Jahr drehte sich außerdem alles um das Thema „Bewerbung“. Schüler konnten sich hilfreiche Tipps zur Gestaltung einer Bewerbungsmappe holen oder sich bei einer kleinen Talkrunde auf der Bühne anhören, was bei Bewerbungsgesprächen zu beachten ist. Wer Lust hatte, konnte außerdem direkt ein kostenfreies Bewerbungsfoto zum Mitnehmen machen. Ganz schön viel Auswahl. Bei den vielen verschiedenen Ständen und den zahlreichen bunten Slogans wusste man gar nicht, wohin man zuerst gehen sollte. So ging es auch Mara Christen und Laura Wünsche aus Stavenhagen. Die zwei Freundinnen besuchen die zehnte Klasse der Reuterstädter Gesamtschule. Da die sechzehnjährige Laura noch nicht genau weiß, was sie später werden will, nutzte sie heute die Gelegenheit, sich in Ruhe zu informieren. „Viele sagen, ich soll Lehrerin werden. Das könnte eigentlich auch der passende Beruf sein. Ich möchte nicht nur am Schreibtisch sitzen, sondern auch was mit Menschen machen. Sicher bin ich mir aber noch nicht.“ Für beide war der heutige Tag insgesamt „eine gute Sache, gewaltig und sehr interessant“.
18. September 2014 | Weiterlesen
Die „Stephan Jantzen“ ist zurück im Rostocker Stadthafen
Die „Stephan Jantzen“ ist zurück im Rostocker Stadthafen. Heute machte der Ende der 1960er erbaute Eisbrecher an seinem alten Liegeplatz 83 im Rostocker Stadthafen fest. Bis zur Wende war Rostock Heimathafen des mehr als 2.000 PS starken Eisbrechers, anschließend war er bis zu seiner Außerdienststellung 2005 in Stralsund stationiert. Nach ihrem Verkauf 2006 lag die Jantzen seit der Hanse Sail 2009 im Rostocker Stadthafen, konnte besichtigt und für Veranstaltungen gebucht werden. Am 5. Juli 2013 wurde das Schiff nach Streitigkeiten über die Eigentumsfrage in den Rostocker Überseehafen geschleppt. „Sicherheitshalber, wegen Vandalismusschäden“, wie Hafen-Kapitän Gisbert Ruhnke erklärt. Zurück im Stadthafen „soll das Schiff nun längere Zeit dort verbleiben“, so Ruhnke. Sicherheitsbedenken gibt es keine mehr. „Das ist mit der Kriminalpolizei abgeklärt, der Wachdienst wird von der Societät übernommen“, sagt der Hafenkapitän. Jochen Pfeiffer, Vorsitzender der Societät Rostock maritim e.V., bestätigt: „Sie bleibt im Stadthafen, außer wenn wieder einer verrücktspielt.“ „Wir wollen eine maritime Meile im Stadthafen. Ohne Schiffe ist das nichts“, erläutert Pfeiffer seine Motivation. Besichtigt werden kann der Eisbrecher allerdings noch nicht. Die Societät, die sich bereits im Industriehafen um das Schiff gekümmert hat, wird es vorerst nur bewachen. „Ehrenamtlich“, erklärt Pfeiffer, „wir wuppen das mit dem Verein.“ Die Stadt will im Gegenzug auf Liegeplatzgebühren verzichten. Die Eigentumsfrage ist indes weiter ungeklärt. Neben dem amerikanischen Geschäftsmann Paolo Zampolli, der das Schiff 2006 erwarb, erhebt auch der Kapitän Kai Gunther Lehmann Ansprüche. Das Gerichtsverfahren läuft, mit einer Entscheidung ist nicht vor Jahresende zu rechnen. „Wenn der Gerichtstermin vorbei ist, muss man sich mit dem Eigentümer verständigen“, erklärt Jochen Pfeiffer und lässt keinen Zweifel daran, dass seine Societät den ehemaligen Eisbrecher im Stadthafen gern weiter betreiben und wieder für Besucher zugänglich machen möchte.
16. September 2014 | Weiterlesen
Hamburger Band Tonbandgerät spielt im ISG Rostock
Unterricht mal anders. Heute standen auf dem Stundenplan des Innerstädtischen Gymnasiums Rostock ausnahmsweise mal nicht nur die üblichen Fächer wie Mathe und Deutsch. Stattdessen gab es für die Schüler der zehnten und elften Klasse eine ganz besondere Schulstunde. Der Radiosender „N-JOY“ machte im Zuge seiner „Schoolrock-Tour“ in dem Rostocker Gymnasium Halt und überraschte die Jugendlichen mit einem Auftritt der Hamburger Newcomer-Band „Tonbandgerät“. Da hieß es rocken statt lernen! Die Überraschung ist definitiv geglückt. Die rund 400 Schüler ahnten bis kurz vor Beginn der Show nicht, dass sich die Aula heute mal eben in eine Konzerthalle verwandeln wird und statt öder Matheaufgaben laute Musik und gute Stimmung angesagt ist. 25 Minuten sorgte die vierköpfige Band für eine Unterrichtsstunde der anderen Art. Mit authentischen Songtexten und rockigen Rhythmen brachten sie die Jugendlichen zum Mitsingen und Klatschen. Allerdings veranstaltet N-JOY diese Tour nicht ohne Grund. Zusammen mit dem NDR wollen sie Schülern Wissenswertes über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nahebringen und verdeutlichen, warum es sich lohnt dafür zu zahlen. Denn wenn man Jugendliche auf die Rundfunkgebühr anspricht, bekommt man von den meisten nur zu hören: „Ich guck aber gar kein ZDF.“ Allerdings steckt hinter dem gebührenfinanzierten Rundfunksystem weitaus mehr. Gäbe es diese Gebühren nicht, könnten neben Programm, Informationen und Nachrichten auch Festivals, wie „N-JOY The Beach“ in Warnemünde, nicht kostenlos stattfinden und würden viel Geld kosten. Um das auch den Schülern klar zu machen, hat N-JOY einen unterhaltsamen und sehr informativen Kurzfilm zu dem Thema mitgebracht. Doch auch der direkte Kontakt zwischen dem Radiosender N-JOY und seinen Hörern ist ein weiteres Ziel der „Schoolrock-Tour“. Bereits das fünfte Mal mit dabei ist der Moderator Christian Fremy, der aus der morgendlichen N-JOY-Sendung „Herr Fremy und Susan“ bekannt ist. „Ich finde diese Tour wirklich super. Radio bekommt dadurch ein Gesicht und wird greifbar. Es ist eine tolle Gelegenheit auch mal mit den Hörern persönlich in Kontakt zu treten und nicht nur im Studio zu sitzen“, so Fremy. Gleichzeitig ist der NDR auch immer wieder auf Nachwuchsfang. Daher konnten sich die Schüler nach dem Konzert an einem Info-Stand noch über mögliche Berufe beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk informieren. „Der NDR bietet wirklich sehr facettenreiche Ausbildungsplätze an, sowohl technische als auch kaufmännische“, erklärte N-JOY-Moderator Fremy. Die meisten Schülerinnen und Schüler waren nach dem Konzert jedoch eher damit beschäftigt, sich ein Autogramm von den Künstlern zu holen und ein gemeinsames Foto zu machen. So auch Cora und Ina aus der Klasse 10d. Den zwei Schülerinnen hat der Auftritt super gefallen. „Auch wenn ich nicht unbedingt Fan bin, das Konzert war echt richtig gut“, freute sich die fünfzehnjährige Ina über die gelungene Abwechslung. Nachdem auch die Letzten ihr Foto gemacht haben, stattete Tonbandgerät noch der Klasse 8a, die als Schwerpunkt Musik hat, einen Besuch ab. Hier konnten die Schüler im direkten Gespräch Fragen stellen und mehr über den Werdegang der Band erfahren. Insgesamt zehn Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen wird die „N-JOY Schoolrock-Tour“ in diesem Jahr besuchen. Die Event-Agentur DREIMAL GmbH ist hierbei für die Auswahl der Schulen verantwortlich. Dass einige Schulen das Angebot nicht annehmen, kann Schulleiter Thomas Döring nicht verstehen. „Ich habe sofort Ja gesagt. Für so ein tolles Programm lassen wir gerne mal zwei Schulstunden ausfallen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist eine Säule der Demokratie. Es ist wichtig, dass junge Menschen sich damit auseinandersetzen und die Wichtigkeit erkennen.“
16. September 2014 | Weiterlesen
120. Spielzeit der Norddeutschen Philharmonie Rostock
Am 20. September geht das Traditionsschiff „Volkstheater“ endlich wieder auf große Fahrt. Interessierte können mit an Bord kommen und sich auf eine spannende Reise freuen. Die große Welle führt das Publikum musikalisch in unterschiedliche Ostseeländer und hält Stücke berühmter Komponisten und Auftritte namhafter Gastdirigenten bereit. Los geht die Reise am kommenden Samstag mit dem dreiteiligen, spartenübergreifenden Auftaktspektakel „1. STAPELLAUF Neubeginn“, das bis in den Oktober sieben Mal wiederholt werden soll. Neben dem Theaterstück „Wie im Himmel“ und der Uraufführung des Erstlingsromans „Ingrid Babendererde“ von dem norddeutschen Dichter Uwe Johnson wird die erste Mitspieloper der Musikgeschichte „Untergang der Titanic“ aufgeführt. In Zukunft soll jede Spielzeit mit einem solchen spartenübergreifenden Theaterspektakel eröffnet und mit einem „RostockerVolkstheaterSommer“ aller Sparten beendet werden. Auch wenn in Stadt- und Landespolitik derzeit vieles auf eine Zielvereinbarung mit nur noch zwei Sparten deutet, machte der neue Intendant Sewan Latchinian nochmals deutlich, dass auch künftig alle vier Sparten des traditionsreichen Volkstheaters bestehen bleiben. Sogar zwei zusätzliche Sparten seien in Planung: das Figurentheater und die Rostocker Bürgerbühne. Auch an der lang umstrittenen Sparte der Norddeutschen Philharmonie Rostock wird festgehalten. „Eine Verkleinerung oder Herabstufung dieses wunderbaren A-Orchesters unseres Volkstheaters ist mit mir nicht zu machen. Wir haben an einem tollen Programm gearbeitet und wollen zeigen, dass vier Sparten mit dem uns zur Verfügung stehenden Geld genauso gut funktionieren können“, so Latchinian. Für Latchinian war die erstmalige Zusammenarbeit mit dem Chor und den Orchestermusikern eine tolle neue Erfahrung. Anscheinend hat es ihm sogar so gut gefallen, dass er prompt die Sprechrolle in dem Kinderstück „Peter und der Wolf“ übernahm. Das von dem russischen Komponisten Sergej Prokofjew inszenierte Märchen feiert am kommenden Sonntag im Großen Saal des Volkstheaters seine Premiere. Der Zoo-Tierpfleger (Sewan Latchinian) erzählt, begleitet von der Orchestermusik der Norddeutschen Philharmonie, die abenteuerliche Geschichte von dem kleinen Jungen Peter, der einem Wolf dabei hilft, ein neues Zuhause im Zoo zu finden. Hierbei wird jedes Tier von einem anderen Instrument verkörpert. Auch wenn bei der heutigen Generalprobe das Orchester nicht von Anfang an dabei war und die Musik nur im Hintergrund spielte, konnte man schön beobachten, wie Darsteller und Musik sich zusammen zu einem Stück ergänzten. Doch es gibt nicht nur ein vielfältiges Programm für Kinder. Auch beliebte Konzertreihen wie „Classic Light“ in der Yachthafenresidenz Hohe Düne, die „Barocksaalklassik“, die Kammerkonzerte in der Kunsthalle oder die Solistenkonzerte werden wieder angeboten. „Wir haben unser Kunstvorhaben für 2014/15 erfolgreich auf den Weg gebracht. Jedes einzelne Konzert spricht für sich“, freut sich Thomas Diestel, Vorsitzender der Philharmonischen Gesellschaft Rostock. So werden namhafte Dirigenten wie Michael Boder aus Kopenhagen oder Hendrik Vestmann aus Bonn zu Gast sein. Ein weiteres Highlight stellt zudem das 2. Klavierkonzert von Brahms mit dem Pianisten Lars Vogt dar. Neu dieses Jahr ist der Konzertspieltag am Dienstag. „Wir hoffen, dass damit auch wieder vermehrt Jugendliche ins Theater kommen. Am Wochenende wurden Aufführungen gerade von jungen Leuten nur sehr wenig angenommen“, so Diestel. Unter dem Motto „Theater trifft Schule im Konzert“ werden in der kommenden Saison auch viele Kinderkonzerte und Konzerte für Teens angeboten. Die Norddeutsche Philharmonie Rostock verfolgt dabei das Ziel, junge Zuschauer wieder vermehrt an klassische Musik heranzuführen. Den gleichen Gedanken verfolgt das Schulprojekt „Rhapsody in School“. Im Rahmen dieser Initiative wird der Pianist Lars Vogt am 29.09.14 die Werkstattschule in Rostock besuchen. In diesem Sinne wünschen wir dem Volkstheater und der Norddeutschen Philharmonie Rostock eine tolle 120. Spielzeit und gute Fahrt!
15. September 2014 | Weiterlesen
Tag des offenen Denkmals 2014 – farbenfroh durch Rostock
Wohl kaum ein Denkmal trifft mit seiner äußeren Fassade das Motto „Farbe“ so gut wie der Hornsche Hof in der Nördlichen Altstadt Rostocks. Mit dem Anstrich in einem kräftigen Rotton sticht das Gebäude neben der sonst eher eintönigen Häuserreihe sofort ins Auge. Ein schöner Ort also, um den Tag des offenen Denkmals 2014 zu beginnen. Die dreiflügelige Speicheranlage aus dem 17./18. Jahrhundert hat bereits eine sehr bewegte Geschichte hinter sich. Während das Haus anfangs noch als Brau- und Wohnhaus genutzt wurde, ging es 1702 in den Besitz von Friedrich Wilhelm Graf von Horn über, der dort bis zu seinem Tod residierte. Nachdem man das Gebäude später zwischenzeitlich sogar als Theatersaal nutzte, wurde es um 1796 schließlich zur Speicheranlage umgebaut. Da das Bauwerk jedoch viele Jahre stillstand, verfiel es mit der Zeit immer mehr. 2012 wurde der Hornsche Hof daher neu saniert und zu Wohnungen umgebaut. In diesem Zug bekam das Gebäude ebenfalls seinen roten Anstrich. „Frühere Befunde zeigen, dass der Hornsche Hof auch früher schon rot war. Da man das größtenteils kaputte Steinmaterial nicht mehr so wie damals hinbekam, musste es mit weißer Kalkschlämme ausgebessert werden. Das passte jedoch nicht zur Backsteingotik und führte zu einem fleckigen Gesamtbild. Daher entschied man sich für einen roten Anstrich“, erklärte Birgit Mannewitz von der Denkmalpflege. Weiter führte der Weg in die Kröpeliner-Tor-Vorstadt, wo die ehemalige „Anker Spirituosen“ Fabrikanlage darauf wartete, besichtigt zu werden. Ganz so farbig wie beim Hornschen Hof war es hier allerdings nicht. Denn die 1870 von K. Steinbeck gegründete Brauerei ist heute eine riesige Baustelle. Nach zwei schweren Bränden konnten nur Teile des Sudhauses, der Malzturm sowie die Kelleranlagen gesichert werden. Letztere durften ausnahmsweise zum Tag des offenen Denkmals in kleinen Gruppen besichtigt werden. Die vom Brand gezeichneten Kellergewölbe wirkten bei dem nur spärlichen Licht fast etwas unheimlich. Nur ein paar Graffitis sorgten für zusätzliche Farbtupfer an den sonst grauen, dunklen Wänden. Bei dem nächsten Denkmal in der Östlichen Altstadt sah das schon wieder ganz anders aus. Bereits von außen wirkte das grüne Haus namens „Casita Maria“ am Beginenberg 2 freundlich und einladend. Und auch der kleine Garten im idyllischen Innenhof lud nach einem langen Marsch zum Ausspannen ein. Da das Wetter heute allerdings eher grau in grau war und ein paar kleine Regenschauer bereithielt, zog es die meisten schnell runter in das historische Kellergewölbe. Früher befand sich dort eine Ausspanne, in der Reisende ihre Pferde ausspannen und versorgen konnten. Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Viele Besucher gönnten sich hier eine kleine Pause und aßen in gemütlicher Atmosphäre ein Stückchen Kuchen von dem Buffet, das Maria Pistor zusammen mit Freunden vorbereitet hat. Dabei konnten sie die Ausstellung „Farbenreich“ der Künstlerin Ute Kleist aus Rostock bewundern. Gestärkt ging es anschließend nur ein paar Straßen weiter zum Kuhtor, das ebenfalls für neugierige Besucher geöffnet hatte. Im ältesten Stadttor Rostocks, welches schon als Gefängnis und Wohnhaus genutzt wurde, befindet sich heute die Mediationsstelle Rostock. Hier konnten neben der Architektur „Speaking Socks“, handgestrickte Designersocken der Designerin Heike Burkert, angeschaut werden. Doch auch ein Besuch im Universitätshauptgebäude durfte am Tag des offenen Denkmals 2014 nicht fehlen. Das dachten sich wohl die Meisten. Verständlich, denn das Gebäude hat heute nicht nur nach einer langen Sanierungszeit das erste Mal wieder für Interessierte geöffnet, sondern überrascht zudem mit einer tollen Farbvielfalt. Vor allem das Foyer mit seinen orange-blauen Verzierungen an Wänden und Säulen und die prunkvolle Aula im Hauptgebäude der Uni Rostock mit ihrem neu gestalteten farbigen Fenster waren Hingucker des Tages. Fotos vom Tag des offenen Denkmals 2014 in Rostock:
14. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt dem Chemnitzer FC mit 0:2
Die Hansa-Kogge kommt einfach nicht in Fahrt. Am 9. Spieltag kassierte Hansa Rostock im Ost-Duell beim Chemnitzer FC die 5. Saisonniederlage. CFC-Kapitän Anton Fink brachte die Himmelblauen in der 7. Minute in Führung, Neuzugang Tim Danneberg markierte kurz vor dem Pausenpfiff den 2:0-Endstand für die Gastgeber. Mit 17 Punkten ist der CFC jetzt Tabellenzweiter, Hansa Rostock bleibt mit acht Zählern auf dem 16. Rang, hat aber nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze . 7.240 Zuschauer, darunter etwa 1.300 Hansa-Fans, sehen im Stadion an der Gellertstraße eine im Vergleich zum Halle-Spiel auf zwei Positionen veränderte Rostocker Startelf. Für Sascha Schünemann und Halil Savran stehen in Chemnitz Max Christiansen und Dennis Srbeny von Beginn an auf dem Platz. Die Gastgeber finden schnell in die Partie. Bereits in der 3. Minute streicht ein Flachschuss von CFC-Kapitän Anton Fink nur knapp am linken Pfosten vorbei. Vier Zeigerumdrehungen später leitet ein langer Ball auf Reagy Ofosu den ersten Treffer der Himmelblauen ein. Ofosu setzt sich an der linken Strafraumgrenze gegen Markus Gröger durch und spielt einen Rückpass zu Fink, der den Ball abgeklärt zur 1:0-Führung einschiebt (7. Minute). Der Chemnitzer FC dominiert die Partie weiter, torgefährlich werden die Hausherren vorerst jedoch kaum noch. Auf der Gegenseite dauert es bis zur 30. Minute, ehe Hansa Rostock die erste Torchance für sich verbuchen kann. Christian Bickel bringt einen Freistoß in den Strafraum der Gäste, wo der Ball nach leichtem Chaos in der Chemnitzer Defensive über Christian Stuff bei Steven Ruprecht landet. Der Rostocker Innenverteidiger bringt die Kugel über den rechten Innenpfosten ins Tor, steht dabei wohl aber wenige Zentimeter im Abseits, sodass der Treffer nicht zählt. Nach diesem Weckruf macht Hansa mehr Druck. Nur zwei Minuten später gibt es den nächsten gefährlichen Bickel-Freistoß – Ruprecht und Stuff verpassen jedoch knapp. Nach einem schönen Srbeny-Steilpass in den Lauf von Marcel Ziemer kann der aus seinem Tor geeilte CFC-Keeper Philipp Pentke die Situation gerade noch an der Strafraumgrenze klären (33. Minute). Aufseiten der Gastgeber köpft Neuzugang Tim Danneberg den Ball nach einem Freistoß von Ronny Garbuschewski an die Latte (39. Minute). Fünf Minuten später fällt dann jedoch das 2:0. Danneberg spielt den Ball aus 18 Metern an Sebastian Pelzer vorbei über den rechten Innenpfosten ins Tor von Jörg Hahnel. Ein schöner Fallrückzieher von Ziemer bringt nichts ein und landet direkt in den Armen von CFC-Schlussmann Pentke (44. Minute). So verabschieden sich die Mannschaften mit dem Stand von 2:0 in die Halbzeitpause. Hansa bemüht sich auch nach dem Seitenwechsel redlich, bis vors Tor der Hausherren schaffen es die Rostocker jedoch nur selten. Die Mannschaften neutralisieren sich weitgehend im Mittelfeld. Als Blacha im Sechzehner von Marc Endres umgelaufen wird, fordern die Rostocker einen Elfmeter, doch die Pfeife des Unparteiischen Tobias Stieler bleibt stumm (47. Minute). Ein Garbuschewski-Freistoß landet in der Rostocker Mauer und auf der anderen Seite pariert CFC-Keeper Pentke einen direkten Bickel-Freistoß (56. Minute). Erst in der Schlussviertelstunde macht Hansa noch mal richtig Druck, doch erst geht ein Kopfball von Ziemer knapp am Tor vorbei (76. Minute), dann scheitert der für Srbeny eingewechselte Mustafa Kucukovic an Pentke (79. Minute). Auch Blacha hat kein Glück: Nach schönem Solo landet sein Schuss direkt in den Armen des Chemnitzer Schlussmanns (81. Minute). Glück haben die Rostocker, als Garbuschewski den Ball nach einem Doppelpass mit Marco Kehl-Gomez knapp über den Querbalken setzt (82. Minute). So bleibt es nach 90 Minuten bei einem verdienten 2:0-Erfolg der Himmelblauen. Weiter geht es für Hansa Rostock in der 3. Liga am kommenden Samstag, wenn Arminia Bielefeld in der DKB-Arena zu Gast ist. Zuvor muss die Vollmann-Truppe am Mittwoch im Landespokal beim FSV Blau-Weiß Greifswald antreten. Tore: 1:0 Anton Fink (7. Minute) 2:0 Tim Danneberg (42. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Markus Gröger, Christian Stuff, Steven Ruprecht, Sebastian Pelzer Robin Krauße Christian Bickel, Max Christiansen, Dennis Srbeny (Mustafa Kucukovic, ab 75. Minute), David Blacha Marcel Ziemer Fotos: Peggy Schellenberger
14. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock beim Chemnitzer FC zu Gast
„Die beste Antwort wäre immer ein Sieg“, vor allem dort, „wo es sowieso keiner vermutet oder möglicherweise auch glaubt“, erklärt Hansa-Trainer Peter Vollmann vor dem Spiel beim Chemnitzer FC. Leicht dürfte die Aufgabe für Hansa Rostock heute beim CFC jedoch nicht werden. Die Sachsen haben bisher kein Heimspiel verloren und in dieser Saison zuhause noch keinen Gegentreffer kassiert. Mit zwei Spielen Rückstand zur Tabellenspitze könnte der Tabellensechste mit einem Sieg bis auf den zweiten Platz klettern. Rostock, mit acht Punkten derzeit auf dem 16. Tabellenplatz, könnte sich etwas Luft auf die Abstiegsplätze verschaffen. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen den Halleschen FC, einem Spiel, „das in der Offensive eines unserer schlechtesten war“, fiel dem Hansa-Trainer die Fehleranalyse nicht schwer. Es gab offensiv ganz klar „zu wenig Laufbereitschaft, um sich eigene Torchancen zu erspielen“, so Vollmann. „Dass wir die fußballerische Komponente nicht aus dem Auge verlieren dürfen, wenn wir in der Defensive sind“, ist für den Hansa-Trainer ein ganz wesentlicher Punkt. Nach dem Ballgewinn vermisse er einfach die Anschlusspässe im Spielaufbau nach vorne. Was den Kader betrifft, hat sich die Lage bei den Rostockern zumindest etwas entspannt. Nach überstandenem Infekt kann Peter Vollmann wieder auf Kai Schwertfeger und Steven Ruprecht zählen. Julian Jakobs (Zerrung im Oberschenkel) und Max Christiansen (für die U19-Nationalmannschaft abgestellt) stehen gegen Chemnitz ebenfalls wieder zur Verfügung. Denis-Danso Weidlich hat diese Woche zwar wieder mit trainiert, „aber es ist wahrscheinlich keine Option fürs Wochenende, weil er einfach noch zu weit weg ist“, so Vollmann. Verzichten muss der Hansa-Trainer auch auf Julian Jakobs, der sich im Mittwochstraining einen Mittelhandbruch zugezogen hat. Etwa achttausend Zuschauer werden heute Nachmittag zur Begegnung zwischen dem Chemnitzer FC und Hansa Rostock im Stadion an der Gellertstraße erwartet, darunter etwa 1.300 Hansa-Fans. Anpfiff ist um 14 Uhr, der MDR überträgt die Partie live im Fernsehen. Im Hinspiel trennten sich Rostock und Chemnitz vor einem Jahr 1:1, im Rückspiel unterlag Hansa dem CFC im März mit 1:2. In einem gemeinsamen Aufruf des Chemnitzer FC und des F.C. Hansa Rostock rufen die Vereine ihre Anhänger zur Fairness beim Traditionsduell auf. Wir sagen geschlossen ‚JA‘ zu starkem Support, Leidenschaft auf den Rängen und kreativen Anfeuerungsrufen! Aber wir sagen ALLE deutlich ‚NEIN‘ zu Gewalt, Schmährufen und Schmähplakaten sowie Pyrotechnik“, heißt es in dem Aufruf, der von den Vorständen, Trainern und Kapitänen beider Mannschaften unterzeichnet wurde. „Uns allen muss bewusst sein, dass wir unsere Vereine deutschlandweit repräsentieren. Helft alle tatkräftig dabei mit, ein packendes, stimmungsvolles und faires Traditionsduell zu erleben, dessen bundesweite Ausstrahlung positive Schlagzeilen schreibt“, fordern die Vereine ihre Fans auf. Bericht vom Spiel Chemnitzer FC – Hansa Rostock
14. September 2014 | Weiterlesen
„STROHhalm“ und „die Straße“ sind Sprachvorbild 2014
Vor dem Meeting noch schnell den Content updaten, einen Coffee to go bestellen oder mal eben im Internet googeln. Anglizismen nehmen in unserem heutigen Wortschatz einen immer größeren Platz ein. Schlägt man eine Zeitschrift oder Zeitung auf, fallen einem zunehmend die sogenannten „denglischen“ Modevokabeln auf. Die Straßenzeitungen „STROHhalm“ und „die Straße“ folgen diesem Trend jedoch nicht. „Mit Texten in gutem und schnörkellosem Deutsch nennen sie die Dinge klar beim Namen, ohne dabei auf die Verwendung von Anglizismen zurückzugreifen“, so Volker Miske und Wilhelm Hesse vom VDS über die Zeitungen. Am Vorabend des Tags der Deutschen Sprache am 13. September 2014 bekamen die zwei Straßenmagazine daher den Sprachpreis „Sprachvorbild 2014“ verliehen. „Wir freuen uns alle sehr, dass zum Tag der Deutschen Sprache die Institutionen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden konnten, die es aufgrund ihres sozialen Engagements verdient haben“, freute sich VDS-Mitglied Miske. Beide Zeitungen verfolgen das Ziel, das verzerrte Bild von Menschen im sozialen Abseits in der Öffentlichkeit gerade zu rücken. Mit dem Verkauf der Zeitung wird hilfebedürftigen Menschen sowohl eine neue Beschäftigungsmöglichkeit als auch eine erste finanzielle Grundlage gegeben, um ihre nicht immer selbstverschuldeten Probleme lösen zu können. Zuerst überreichte Dieter Rasch, Rostocker Regionalleiter des VDS, die Urkunde an den Strohhalm, die erste Rostocker Straßenzeitung. „Wir sind stolz und freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Da wir bald unser 20. Jubiläum feiern, ist der Preis heute wie ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk“, bedankte sich Geschäftsführerin Babette Limp-Schelling. Bereits seit achtzehn Jahren gehört das Monatsmagazin des Vereins Wohltat e.V. zum öffentlichen Stadtbild Rostocks und fungiert als Sprachrohr für die Sozialschwachen. Verkauft wird die Zeitung von den Hartz-IV-Empfängern und Obdachlosen selbst. Die Hälfte der Einnahmen dürfen diese behalten. Von aktuellen Themen, Gedichten und Rezepten bis hin zu einer Seite extra für Kinder bietet der Strohhalm ein breites Spektrum. Alle Texte sind klar und verständlich geschrieben. „Für uns ist es wichtig, dass die Verkäufer die Zeitung nicht nur verkaufen, sondern sie auch verstehen können“, erklärt Babette Limp-Schelling. Auch Horst Pfeifer, Chefredakteur von „die straße“, war stolz, die Urkunde schließlich in seinen Händen halten zu dürfen. „Die Straße“ ist ein Mecklenburger Straßenmagazin der Evangelischen Suchtkrankenhilfe MV gGmbH. Wie auch der Strohhalm setzt sich diese seit 1995 für benachteiligte Menschen unserer Gesellschaft ein. „Wir machen diese Zeitung, weil sie notwendig ist und wollen Menschen eine Stimme geben, die sonst von der Gesellschaft nicht gehört werden“, so Pfeifer. Bereits seit 2011 vergeben die Mitglieder der Regionalgruppe Rostock den Titel Sprachvorbild an Personen, die durch eine verständliche und klare deutsche Sprache hervorstechen. Im letzten Jahr wurde Max Stefan Koslik, stellvertretender Chefredakteur der „Schweriner Volkszeitung“, Sprachvorbild 2013.
13. September 2014 | Weiterlesen
Marteria veröffentlicht Gänsehautvideo von Rostock
Donnerstag 12 Uhr, Rostock. Was machen die lokalpatriotischen Rostocker und Marteria-Fans? Aufmerksam in der Schule lernen? Fleißig Arbeiten? Nöö … alle warten gespannt auf die Videopremiere von „Mein Rostock“ im Internet. Schon vor einigen Wochen war der Star-Rapper, der 2012 mit „Lila Wolken“ die Charts stürmte und seitdem zu den besten Zeitgenossen im deutschen Musikgeschäft zählt, in seine Heimatstadt gekommen, um Filmaufnahmen zu machen. Was schon für einiges Aufsehen sorgte, fanden die Dreharbeiten doch an vielen verschiedenen Orten mit vielen Einwohnern statt. Nun liegt das Ergebnis vor. Vor der Kulisse einer der wenigen noch sehr ursprünglich anmutenden Plattenbauten – die Sommerwiese ist schon am verwelken – steht ein Junge mit dem Rücken zugewandt, über seiner Schulter weht die Stadtfahne Rostocks. Getragenes Chorsummen und schwermütig peitschendes Schlagwerk setzen ein. Es folgt ein über vierminütiges Kaleidoskop Rostocks. Nicht bunt, nicht unbedingt für die Tourismuszentrale, geben die Bilder einen Abriss aus dem Leben der Rostocker in den verschiedenen Stadtteilen. Im dicken Grau und bei weinendem Himmel nähert sich Marteria von der See im Norden her seiner Heimatstadt. „Ich komm zu dir, du bist wunderschön.“ Durch Hochhausschluchten, vorbei an Fußball spielenden Jungs, mit Zeit für freundliche Begegnungen aus Kindheitstagen geht Marteria von Groß Klein über die S-Bahn-Brücke dem Sonnenblumenhaus entgegen. „Deine Feinde … sehen in dir nur dein brennendes Haus, lachen dich aus und sagen: Du bist schlecht.“ Autsch – ja, da war mal was. Im August 1992 – damals war Marteria neun Jahre alt – gingen Bilder des brennenden Sonnenblumenhauses und menschenfeindlicher Parolenbrüller um die Welt. Nicht der traumhafte Strand und die schöne historische Altstadt, nicht regionaler Wirtschaftsmotor und stolzer Wissenschaftsstandort, sondern Rostock-Lichtenhagen ist der Begriff, durch den Rostock seither international bekannt ist. 22 Jahre später will Marteria nun mit seinem Video etwas für das Image der Stadt tun und ihre Einwohner mit Komplimenten aufmuntern. „Du bist so ehrlich zu jedem, du bist so herrlich dagegen. Ja du hast mich groß und stark gemacht.“ Immerhin hat sie Marten Lanciny, so sein bürgerlicher Name, zutiefst – so erscheint es im Video – geprägt. Von hier aus startete er seine Karriere. Zunächst spielte er sehr erfolgreich im Fußballverein Hansa Rostock, der ausgiebig mit dem Stadion und langjährigen Spielern der ersten Mannschaft bebildert wird. Dann zog es ihn hinaus in die weite Welt als Model nach New York und schließlich landete er in Berlin, wo er als Rapper seine heutige Berühmtheit erwarb und eine neue Heimat fand. „Doch dein Licht zieht mich zu dir zurück mein Rostock.“ „Mein Rostock“ – das sind Jugend- und Studentenclubs, coole DJs und Surfer, raue Kickboxer und ehrgeizige Kampfsportlerinnen, Imbissverkäufer, Tattoomodels, Rostocker und Warnemünder Originale wie der Spielmannopa und der Fischer Düwel. Aber auch Rostocker mit ausländischen Wurzeln, Schlosser, Brauer und „dunkle Gestalten“ gehören dazu. Das ausgesprochen pathetische, aber nicht unironische Video feierte heute um 12 Uhr seine heiß erwartete You-Tube Premiere, nachdem gestern Abend bereits in der Rostocker Brauerei gefeiert wurde. Die Zuschauer sind begeistert. Besonders die Rostockkenner dürften ihre Freude am Wiedererkennen haben und sich in ihrem Lokalpatriotismus, der besonders in den sozialen Netzen en vogue ist, bestätigt fühlen. Nun heißt es Daumen drücken und am 20. September voten, wenn Marteria mit „Mein Rostock“ beim Bundesvision Songcontest antritt. Schon 2009 war er für Mecklenburg-Vorpommern gestartet und belegte Platz 12. Egal wie es diesmal ausgeht, bei den Rostockern hat er schon jetzt gewonnen. Link zum Video auf You-Tube Das nächste Marteria Konzert in Rostock findet am 13. Juni 2015 im IGA-Park statt.
11. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock: Mittelhandbruch bei Julian Jakobs
Hansa Chef-Coach Peter Vollmann kann vorerst nicht mit Julian Jakobs planen. Der 24-jährige Mittelfeldspieler hat sich bei der Trainingseinheit am Mittwoch an der Hand verletzt. Nach der Auswertung der Röntgenaufnahmen hat sich heute herausgestellt, dass es sich um einen Mittelhandbruch handelt. Bereits am Montag wird sich Julian Jakobs einer Operation unterziehen müssen und nach ersten Einschätzungen für mindestens 14 Tage ausfallen. Der F.C. Hansa Rostock wünscht Julian Jakobs alles Gute für die anstehende Operation und eine schnelle Genesung. Quelle: F.C. Hansa Rostock
11. September 2014 | Weiterlesen
4. Landeszootag 2014 in Mecklenburg-Vorpommern
Man fühlte sich fast ein wenig wie in der Schule, als man heute das Darwineum des Rostocker Zoos betrat. Plakatwände waren aufgestellt, Tische aneinandergereiht und Schüler jeder Altersgruppe liefen durch die Gegend. Kein Wunder, denn der heutige Landeszootag steht unter dem Motto „Der ganze Zoo ein Klassenzimmer“. Für viele Kinder und Jugendliche aus Rostocker Schulen war der Zoo in der vergangenen Zeit genau das: ein Klassenzimmer. Ein gesamtes Schuljahr arbeiteten Teams verschiedener Klassenstufen dort an unterschiedlichen Projekten. Bei regelmäßigen wöchentlichen Unterrichtsstunden im Zoo konnten die Schüler hinter die Kulissen schauen und sich intensiv mit ihrem Thema auseinandersetzen. Dabei sind vielfältige Projekte entstanden, die am heutigen vierten Landeszootag präsentiert wurden. Das große Plakat der vier Schüler vom Innerstädtischen Gymnasium Rostock lockte schnell die meisten Gäste an. Stolz stellten die frisch gebackenen Abiturientinnen Anna Diederich und Friederike Eggert damit ihre Arbeit vor. „Wer sich das Gehege der Eisbären schon mal genau angeguckt hat, dem ist mit Sicherheit schon das grün verfärbte Wasser aufgefallen. Das ist für die Tiere zwar nicht gefährlich, aber wirklich schön sieht es natürlich nicht aus“, beginnt Anna zu erzählen. Um dagegen etwas zu unternehmen, haben die Schülerinnen in Zusammenarbeit mit der Universität Rostock und dem Bilse-Institut eine moderne Filtermethode zur Aufbereitung des Wassers entwickelt. Wie kompliziert und aufwendig dieser Weg war, versuchte Anna den Zuhörern zu erklären. Auch Landschaftsminister Till Backhaus, der sich als Schirmherr des Landeszootags jedes Projekt genau anschaute, staunte dabei nicht schlecht. Doch so naturwissenschaftlich ging es nicht bei jedem Projekt vor sich. So entstand im letzten Jahr außerdem das selbstgestaltete Kinderbuch „Assumbo – der Gorilla aus dem Rostocker Zoo“ oder das Schülernetzwerk „Darwinet“, eine Homepage, auf der alle Ergebnisse der einzelnen Projekte festgehalten werden. Charlotte, Pauline und Lea recherchierten wiederum das Sozialverhalten der Affen. Auch zum Thema Bionik und zur Arbeitsteilung der Ameisen wurde geforscht. Brunhild Konradt, Mitarbeiterin der Zooschule Rostock, hat die Schülerinnen und Schüler während des letzten Jahres betreut und freut sich über die tollen Projekte. „Es hat mich fast schon geärgert, dass kleine Kinder in den Zoo kommen, große aber nicht. Mit solchen Schulprojekten kommen Jugendliche nicht nur wieder vermehrt in den Zoo, sondern gleichzeitig lernen sie auch sich zu präsentieren“, erzählt Brunhild Konradt. Und das Angebot des außerschulischen Lernorts wird durchaus angenommen. Mehr als 30.000 Schüler kommen jährlich im Rahmen des Unterrichts in die zoologischen Gärten. Bald wird dort auch das neue Projekt „Kreatives Löten“ angeboten. Hierfür leiht die Rostocker Universität für Informatik und Elektrotechnik dem Zoo ab sofort Werkzeugkästen. Heute konnten sich einige Schüler schon einmal ausprobieren und aus einfachen Mitteln ein Tier zum Leben erwecken. Die kleine Lily und Vivien präsentierten stolz ihren selbstgelöteten Käfer, den sie selbstverständlich mit nach Hause nehmen dürfen. Erstmal freuen sich die zwei allerdings noch auf einen Rundgang durch den Zoo mit ihrer Klasse. Über 600. 000 Besucher lockte es allein im letzten Jahr in den Rostocker Zoo. Auch 2014 rechnet Zoodirektor Udo Nagel insgesamt wieder mit einem erfolgreichen Jahr.
10. September 2014 | Weiterlesen
„Farbe“ ist das Motto des Tags des offenen Denkmals 2014
Nicht ohne Grund gehört die Universität Rostock zu einer der fünfzehn schönsten Universitäten der Welt. Das Hauptgebäude im Herzen der Stadt, welches 1870 im Stil der mecklenburgischen Terrakotta-Renaissance neu errichtet wurde, gehört zu einem der meist fotografierten Bauwerke der Innenstadt. Auch im Inneren hat sich bis heute viel getan. Erst seit Januar 2014 steht das Gebäude nach einer langen Sanierungszeit von fünf Jahren wieder für Professoren, Studenten und Besucher offen. Es ist somit kein Wunder, dass die Universität das Highlight des diesjährigen Tags des offenen Denkmals darstellt. Für Neugierige ist das Gebäude am 14. September 2014 von zehn bis siebzehn Uhr geöffnet. Doch nicht nur das neu restaurierte Gebäude an sich steht zur Besichtigung bereit, auch viele Kunstschätze, die sich mit den Jahren angesammelt haben, sind im Hauptgebäude untergebracht und können bestaunt werden. Besonders Wissensbegierige haben die Möglichkeit, sich bei Gruppenführungen und kleinen Vorträgen genauer zu informieren. In diesem Jahr steht der Tag des offenen Denkmals ganz unter dem Motto „Farbe“. Denn Farbe als unmittelbarer Sinneseindruck begleitet uns auch im Alltag sehr stark. Ob Schloss oder Fabrikanlage, Kirchenbau oder Schulgebäude, der Anstrich einer Hausfassade oder die Innengestaltung eines Gebäudes – überall ist die farbliche Gestaltung eine zentrale Ausdrucksform. Auch an historischen Denkmälern ist die Farbe ein wichtiger Bestandteil in der Wahrnehmung des Betrachters. Bevor ein Kunstdenkmal neu restauriert werden kann, werden daher genaue Untersuchungen des Befundes vorgenommen. „Häufig werden dabei mehrere Farbfassungen festgestellt. Die Restauratoren müssen dann entscheiden, in welcher Fassung die Bauten wiederhergerichtet werden sollen“, erklärt Uta Jahnke vom Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen. Keine leichte Entscheidung. Der Berliner Künstler Andreas Wolff, welcher 2013 das neue Fenster der Aula gestalten durfte, hatte es da wesentlich einfacher. Da keine Aufzeichnungen zu Farben oder Details des ursprünglichen Fensters aus dem 19. Jahrhundert vorlagen, konnte er einen völlig neuen Entwurf anfertigen. Das farbig gestaltete Fenster kann ebenfalls am Tag des offenen Denkmals begutachtet werden. Doch nicht nur das Universitätshauptgebäude zeigt am kommenden Sonntag seine farbenfrohen Schätze. Insgesamt 25 Denkmäler und Gebäude erwarten am Tag des offenen Denkmals in Rostock ihre Besucher. Darunter die alte Gewerbeschule, auch bekannt als „Grünes Ungeheuer“, die Marienkirche, das Kloster zum Heiligen Kreuz, das Kröpeliner Tor, das Heimatmuseum in Warnemünde und das Peter-Weiss-Haus, um nur einige zu nennen. Da man diese Gebäude auch noch an anderen Tagen besichtigen kann, steht für die Gäste dort am Sonntag ein besonderes Programm bereit. So kann man etwa in der Petrikirche eine Führung auf den Dachstuhl machen, der ansonsten nicht für Besichtigungen offen steht, oder sich in der alten Gewerbeschule bei einer Ausstellung den Expressionismus in Rostocks Architektur näher bringen lassen. Es können jedoch auch Gebäude besichtigt werden, die sonst nicht für Publikum geöffnet sind. Hierzu gehört unter anderem die ehemalige „Anker Spirituosen“ Fabrikanlage in der Doberaner Straße 144, die momentan nach einem schweren Brandschaden neu saniert wird, Speicher und Sudhaus der ehemaligen Voß’schen Brauerei und das Haus der Musik in der Wallstraße 1. Da nicht jedes Objekt den ganzen Tag geöffnet hat, ist es empfehlenswert sich vorher nach den genauen Zeiten zu erkundigen. Bei einigen Führungen ist zudem eine Voranmeldung nötig. Eine Übersicht zu allen Angeboten und Zeiten gibt es auf folgender Website: http://tag-des-offenen-denkmals.de/laender/mv/kreisfrei/10156/
9. September 2014 | Weiterlesen
Harald Ahrens ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender bei Hansa
Der Aufsichtsrat des F.C. Hansa Rostock hat heute in seiner Sitzung seinen neuen Vorsitzenden Harald Ahrens gewählt. Die Vertreter bleiben Dr. Uwe Neumann (1. Stellvertreter) und Torsten Völker (2. Stellvertreter). Eine Neuwahl war nach dem Rücktritt von Thomas Abrokat aus dem Gremium im Juli 2014 nötig geworden. Harald Ahrens gehört seit dem 25. November 2012 dem Aufsichtsrat an. Der 62-jährige Rostocker ist seit der Gründung des F.C. Hansa Rostock als Mitglied sehr eng mit der Kogge verbunden. So war er 20 Jahre als Spieler bzw. hauptamtlicher Trainer für die Hanseaten aktiv tätig. Der seit mehr als 20 Jahren im Großraum Rostock tätige Unternehmer und Familienvater erklärt: „Zuerst einmal bedauere ich das Ausscheiden meines Vorgängers Thomas Abrokat. Ich bedanke mich für das Vertrauen meiner Aufsichtsratskollegen. Grundsätzlich sehe ich den Aufsichtsrat vorrangig als Kontrollgremium, der diese Funktion auch weiterhin sehr ernsthaft als Team wahrnehmen wird.“ Quelle: F.C. Hansa Rostock
8. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt dem Halleschen FC mit 0:1
Hansa-Fans müssen leidensfähig sein! Seit nunmehr fast neun Monaten (14. Dezember, 1:0 gegen Elversberg) warten die Rostocker Anhänger auf den ersten Heimsieg ihrer Mannschaft in einem Punktspiel. Auch im heutigen Ost-Derby gegen den Halleschen FC konnte die Hansa-Kogge ihren Heimfluch nicht besiegen und musste sich im vierten Heimspiel der Saison mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Andy Gogia sorgte in der 63. Minute mit einem Freistoß für die Entscheidung. Während sich der HFC durch seinen Sieg auf den 8. Tabellenrang verbessert, verharren die Rostocker weiter auf Platz 16. 9.500 Zuschauer, darunter etwa 800 Gästefans, sehen bei schönstem Spätsommerwetter in der DKB-Arena eine im Vergleich zum Mainz-Spiel auf zwei Positionen veränderte Rostocker Startelf. Für Denis-Danso Weidlich (Bänderriss am Sprunggelenk) und Max Christiansen (abgestellt für die U19-Nationalmannschaft) rücken Sascha Schünemann und Halil Savran ins Mittelfeld der Anfangsformation. Nach einem langen Ball von Sascha Schünemann kommt Christian Bickel in der 4. Spielminute kurz hinter der Strafraumgrenze zum Abschluss, jagt die Kugel jedoch deutlich über den Querbalken. Dies sollte die einzige nennenswerte Chance der Hausherren im ersten Durchgang bleiben. Hansa wirkt verunsichert. Zahlreiche Fouls und Fehler im Spielaufbau kennzeichnen die Partie. Sturmspitze Marcel Ziemer bleibt weitgehend auf sich selbst gestellt. Übers Mittelfeld läuft bei den Rostockern kaum etwas, die langen Bälle bleiben unpräzise und den Kampf um den zweiten Ball kann Hansa nur selten für sich entscheiden. Doch auch die kompakt aufgestellten Gäste aus Sachsen-Anhalt strahlen kaum Torgefahr aus. Erst in der 25. Minute wird es vor dem Rostocker Kasten erstmals gefährlich, als ein Schuss von Max Jansen aus 15 Metern nur knapp über die Latte streicht. Nach einem Gogia-Eckball kommt Kapitän Tim Kruse an der Torraumgrenze völlig frei zum Kopfball, der Versuch geht jedoch rechts am Tor vorbei (32. Minute). So verabschieden sich die Mannschaften nach einem ereignisarmen ersten Durchgang torlos in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel präsentieren sich die Gäste offensiver und können sich deutlich mehr Chancen erarbeiten. Robert Schick verlängert eine Ecke auf Dominic Rau, dessen Kopfball vom Elfmeterpunkt jedoch knapp am rechten Pfosten vorbeistreicht (49. Minute). Nach einem Fehlpass von Krauße schnappt sich Schick kurz hinter der Mittellinie die Kugel und zieht aus 20 Metern ab, der Schuss streift jedoch nur den linken Außenpfosten (56. Minute). In der 62. Minute klärt Innenverteidiger Steven Ruprecht einen Ball auf der Torlinie, nachdem ein missglückter Abwehrversuch von Hansa-Kapitän Christian Stuff über den herausgelaufenen Hahnel hinweg fast im eigenen Tor gelandet wäre. Nur eine Zeigerumdrehung später passiert es dann aber: Nahe der linken Außenlinie tritt Andy Gogia einen Freistoß aus knapp 30 Metern. Doch der Ball kommt nicht als Flanke in den Sechzehner, sondern wird immer länger und landet schließlich direkt im rechten Winkel (63. Minute). Der zu weit vor seinem Kasten stehende Hahnel macht bei diesem Treffer keine gute Figur. Mit der Führung im Rücken steht der HFC noch kompakter und lässt den Hausherren wenig Chancen zum Ausgleich. Wenn Hansa einen Hauch von Torgefahr ausstrahlen kann, dann nach Standards, etwa nach einem Freistoß des eingewechselten Julian Jakobs. HFC-Keeper Pierre Kleinheider hat mit der Kopfballverlängerung von David Blacha jedoch keine Probleme (83. Minute). Umgekehrt schaffen die auf den Ausgleich drängenden Rostocker Raum für schnelle Konter der Gäste und so ist Halle dem Führungsausbau näher als Rostock dem Ausgleich. Erst lenkt Hansa-Schlussmann Jörg Hahnel den Ball nach einem tollen Solo von Schick gerade noch mit den Fingerspitzen übers Tor (87. Minute), dann klärt Ruprecht zwei Minuten später erneut in höchster Not für seinen bereits geschlagenen Schlussmann auf der Torlinie. So bleibt es bei einem verdienten Sieg der Gäste, der durchaus höher hätte ausfallen können. „Wenn ich meine eigene Mannschaft sehe, dann waren da nicht viele Möglichkeiten, die aus dem Spiel heraus zu Torchancen hätten führen können“, musste sich Hansa-Trainer Peter Vollmann nach der Partie eingestehen. „Das ist im Moment unser großes Problem, dass wir nach vorne einfach nicht durchschlagskräftig sind und uns selbst keine großen Möglichkeiten erspielen.“ Trotz der „sehr, sehr unbefriedigenden Situation“, bliebe nur, den stark verunsicherten Spielern individuell neues Selbstvertrauen zu geben und auf die Rückkehr des einen oder anderen Verletzten zu hoffen, so Vollmann. Weiter geht es am kommenden Sonntag, wenn Hansa Rostock im nächsten Ost-Duell beim Tabellendritten Chemnitzer FC antreten muss. Tore: 0:1 Andy Gogia (63. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Markus Gröger, Christian Stuff, Steven Ruprecht, Sebastian Pelzer Robin Krauße Christian Bickel, Sascha Schünemann (Dennis Srbeny, ab 66. Minute), Halil Savran (Julian Jakobs, ab 74. Minute), David Blacha Marcel Ziemer (Nico Matern, ab 80. Minute) Fotos: Joachim Kloock
6. September 2014 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt den Halleschen FC
„Wir werden sehen, dass wir elf gute Leute auf den Platz bekommen, die auch gegen Halle unter bestimmten Umständen einen Sieg einfahren können“, erklärt Peter Vollmann. Leicht ist die Aufgabe für den Hansa-Trainer vor dem Heimspiel gegen den Halleschen FC nicht gerade. Als Situation, an der „wir personell im Moment etwas zu knabbern haben“, umschreibt der Fußballlehrer die Personalnot in der Mannschaft. Neben Tommy Gruppe, Shervin Radjabali-Fardi und Manfred Starke gesellt sich nun auch noch Denis-Danso Weidlich (Bänderriss am Sprunggelenk) zu den Langzeitverletzten. Max Christiansen ist für die U19-Nationalmannschaft abgestellt und hinter dem Einsatz von Julian Jakobs (Zerrung im Oberschenkel) sowie Marcel Ziemer (Bluterguss auf dem Spann) stehen noch Fragezeichen. Zumindest Mustafa Kucukovic hat seine Verletzung überstanden und wird im Kader mit dabei sein, wenn auch noch nicht für volle 90 Minuten. Ganz anders sieht es bei den Gästen aus Sachsen-Anhalt aus. Mit Innenverteidiger Florian Krebs und Mittelfeldspieler Marco Engelhardt hat sich Halle qualitativ gerade noch einmal ordentlich verstärkt. „Wir haben uns auch mit solchen Spielern befasst, aber wir können sie einfach nicht bezahlen“, erklärt Peter Vollmann etwas resigniert, doch „niedergeschlagen bin ich nicht, ich bin nur realistisch und bin auch sehr kämpferisch.“ Möglicherweise gibt es an diesem Wochenende noch Verstärkung aus Finnland, aber „vielleicht ist das zweite Wechselfenster, das sich im Januar öffnet, für uns das interessantere“, so Vollmann. Punktgleich mit Hansa liegen die Gäste nur einen Tabellenplatz vor der Kogge. Doch im heutigen Ost-Derby trifft Rostocks Heimschwäche auf Halles Auswärtsstärke. Mit sieben Punkten und einem Torverhältnis von 10:2 steht der HFC in der Auswärtstabelle ganz oben. „Da kommt schon eine Menge Qualität auf uns zu“, schätzt der Hansa-Trainer den Gegner entsprechend stark ein. „Sie kommen übers Umschaltspiel, stehen sehr kompakt, mit den neuen Spielern sicher noch kompakter. Das wird für uns keine einfache Aufgabe.“ Nur mit lecker Fußballspielen gehe es nicht, so Vollmann. „Wir müssen sehen, dass wir uns den Gegner zumindest so zurechtlegen, dass er uns spürt und dann haben wir eine echte Chance.“ Zwischen zehn- und zwölfzehntausend Zuschauer werden heute Nachmittag zum Ost-Derby zwischen Hansa Rostock und dem Halleschen FC in der DKB-Arena erwartet, darunter etwa 1.000 Gästefans. Anpfiff ist um 14 Uhr, der MDR überträgt die Partie als Konferenzschaltung live im Fernsehen, der NDR sendet die komplette Begegnung per Livestream im Internet. Im Hinspiel der vergangenen Saison konnte sich Hansa Rostock gegen den HFC mit 2:1 durchsetzen. Im Rückspiel unterlag die Kogge im April in Halle mit 3:4. Bericht vom Spiel Hansa Rostock – Hallescher FC
6. September 2014 | Weiterlesen