Piratenfest im IGA-Park Rostock
Junge Seeräuber erhalten Piratendiplom am Warnowstrand
16. August 2010, von Stefanie
Eigentlich gelten Piraten nicht gerade als angenehme Zeitgenossen. Sie überfallen Schiffe und rauben ihre Opfer aus. Dennoch waren am Sonntag zahlreiche Eltern bestrebt, ihren Kindern eine Karriere als Seeräuber zu eröffnen und schickten sie zur Ausbildung in den IGA-Park. Noch am selben Tag konnten die Nachwuchspiraten nach fünf erfolgreich absolvierten Aufgaben ihr Piratendiplom in der Hand halten und die bestandene Prüfung mit Musik und Spiel auf dem Piratenfest am Warnowstrand feiern.
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Und was muss ein junger Pirat von heute nun alles können? Zunächst muss er in der Lage sein, Objekte zielsicher zu treffen. Als Wurfgeschosse eignen sich hierfür Plüschkrabben und Pendel, mit denen man zum Beispiel Kokosnüsse herunter stößt. Praktisch ist es auch, wenn sich ein Pirat selbst mit Nahrung versorgen kann. Dazu muss er essbare Früchte erkennen und das Angeln beherrschen. All diese Fertigkeiten wurden an verschiedenen Stationen überprüft und mit einem Stempel bescheinigt.
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Die Königsdisziplin eines zünftigen Piraten aber ist natürlich die Schatzsuche. Im Sand nach Juwelen oder anderen Kostbarkeiten zu graben, will auch erst einmal gelernt sein. Und weil die Konkurrenz natürlich nicht schläft und immer auch ein anderer Pirat hinter der Beute herjagt, ist dabei selbstverständlich Eile geboten.
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Sollte es doch einmal zu handgreiflichen Auseinandersetzungen mit dem Gegner kommen, wurde in der Vergangenheit schnell mal zum Schwert gegriffen. Wie das damals aussah, zeigten Martin Pfannenstiel und Wolfgang Hostmann von den „Armen Rittern“, einer Gruppe, die sich dem historischen Schwertkampf widmet. Die beiden ließen die Klingen ordentlich klirren.
Ohne Schutzmontur, nur in leichte mittelalterlichen Gewändern gekleidet, war das keine ungefährliche Sache. Hinterher verrieten mir die beiden jedoch, dass sie eine vorher abgesprochene Choreografie dargeboten hatten, die von alten aufgezeichneten Bewegungssequenzen inspiriert und mit ihrem Meister genau einstudiert wurde. Also liebe Kinder, nicht nachmachen! Oder warum wohl tragen viele Piraten eine Augenklappe, haben fürchterliche Narben im Gesicht und fehlende Gliedmaßen?
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Viele Kinder schienen jedoch Gefallen an dem rauen Seeräuberlook zu finden und statteten sich mit angemalten Bärten und typischen Piratenkopfbedeckungen aus. Auch Totenköpfe, Knochen und Säbel waren überall am Warnowstrand zu sehen und konnten einem das Fürchten lehren. Zum Glück heiterte fröhliche Kindermusik, Tanz und Spiel die Atmosphäre auf. Selbst als ein Regenschauer einsetzte, tat das der Stimmung keinen Abbruch und die jungen Piraten verharrten geduldig an den Prüfungsstationen.
Am Ende bekamen alle Absolventen das Diplom von Käpt’n Flint überreicht und hatten so die Chance einen Schatz zu gewinnen. Auch der fünfjährige Frederic aus Bielefeld freute sich über das Zertifikat. Gut gefalle es ihm, sagte er über das Piratenfest. Besonders das Angeln, Raten und das Kokosnussspiel hätten ihm Spaß gemacht. Ob er sich jetzt mit dem Abschluss bei der „Black Pearl“ oder einem anderen Piratenschiff bewerben wird?