Der Rostocker Ratskeller
Ein historisches Restaurant
25. September 2009, von Emily
Nachdem das Sudhaus auch so eine Enttäuschung war, was die Verköstigung anbelangt, gehen Sissi und ich dieses Mal auf Nummer sicher: der Ratskeller, so steht es auf meiner Liste, ist eine Gaststätte. Die älteste in Rostock, nebenbei bemerkt. Mit “gutbürgerlicher Küche”. Aber das ist mir jetzt ehrlich gesagt schnurz, denn ich habe Hunger und würde vermutlich sogar in einer geschichtlich bedeutsamen Frittenbude (mit original historischem Frittierfett aus dem 19. Jahrhundert) essen. Na ja, nicht ganz. Aber vom Prinzip her, ihr versteht, was ich meine.

Obwohl sich meine selektive Wahrnehmung stark auf die Speisekarte konzentriert, stelle ich aus den Augenwinkeln fest, dass es schön ist hier. Mittelalterliche Gewölbe wölben sich über mittelalterlichen (aber sauberen) Fenstern. Soweit ich das jetzt beurteilen kann. Die Karte ist übrigens voll mit Feinschmeckergerichten. Ich bestelle Bandnudeln mit Lachsfiletstückchen (vermerkt unter irgendeinem schicken französischen Namen, c’est obligatoire…) und frage die nette und durchaus flotte Kellnerin, ob ich auch nur eine halbe Portion bekommen könnte (im Restaurant häufen sie mir immer die halbe Küche auf den Teller, das kann ja kein normaler Mensch essen!). Könnte ich. Na prima.
Nicht viel Zeit später kommt das Essen. An diesem Nachmittag ist im Ratskeller nicht viel Betrieb, wenn man die Denkmal-Interessierten mit ihren Mini-Kameras, die
Derart gestärkt, bin ich bei Erhalt der Rechnung umso positiver überrascht: mit freiwillig gezahltem Trinkgeld verlasse ich das Restaurant um niedliche 10 Euro ärmer. Und das bei diesem Flair. Kann ich wärmstens empfehlen.