Neue Tourismus-Gesellschaft nimmt ihre Arbeit auf

Neue Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing soll die Marke Rostock und Warnemünde stärken

24. Juni 2010, von
Frank Martens (Verkehrsverein), Matthias Fromm und Christian Weiß (Rostock Business)
Frank Martens (Verkehrsverein), Matthias Fromm und Christian Weiß (Rostock Business)

Die Hansestadt Rostock und das Seebad Warnemünde sollen deutschlandweit und international noch bekannter werden. Dafür wurde jetzt die Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing (RGTM) als hundertprozentige Tochter der Rostocker Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rostock Business gegründet.

Zu ihrer Aufgabe erklärt ihr Geschäftsführer Matthias Fromm: „Wir wollen Kräfte zukünftig bündeln, um die Marke Rostock langfristig im Tourismus zu profilieren.“ Ziel ist es, durch ein einheitliches und übersichtliches Auftreten, noch mehr Gäste in die Stadt zu locken und das touristische Marketing voranzubringen.

Finanziert werden soll dieses Vorhaben zum großen Teil durch die Rostocker Tourismuswirtschaft selbst, auf freiwilliger Basis, wie es heißt. Geplant ist vorerst eine pauschale Marketingumlage für Unternehmen des Beherbergungsgewerbes, die nach Bettenzahl gestaffelt ist. Von 300 Euro für Vermieter mit fünf oder weniger Betten bis hin zu 8.000 Euro für Anbieter mit mehr als 300 Betten reicht die Spanne der Jahresgebühr. Auch andere Tourismusunternehmen, wie Gaststätten oder maritime Dienstleister sollen in das touristische Marketing integriert werden und es unterstützen.

Matthias Fromm
Matthias Fromm

Die Abgabe ist freiwillig, aber „wer sich nicht beteiligen will, findet im Marketing von Rostock nicht statt“, unterstreicht Matthias Fromm. Im Gegenzug garantiert die Tourismusgesellschaft den Teilnehmern Exklusivität bei der Bewerbung.

Sollte es mit der freiwilligen Abgabe nicht klappen, steht möglicherweise wieder die Fremdenverkehrsabgabe im Raum. Diese nur in Erhebungsgebieten, sprich dem Ostseebad Warnemünde, mögliche Abgabe wurde von der Bürgerschaft zwar auf Eis gelegt, Voraussetzung ist allerdings eine alternative Finanzierungsmöglichkeit des Marketings.

Was genau die Gesellschaft plant, blieb bei der Vorstellung weitgehend nebulös. Für dieses Jahr ist die Übernahme des Gastgeberverzeichnisses geplant. Zusätzlich soll ein Sales-Guide für Anbieter von Gruppenpreisen aufgelegt werden. Hinzu kommen die Nutzung der Buchungsmaschine und exklusive Werbemöglichkeiten auf der Website rostock.de. Alter Wein in neuen Schläuchen soweit also.

Für 2011 stehen dann erst einmal Konzepte und Strategien auf dem (geduldigen) Papier. Ein Tourismuskonzept soll Zielgruppen und deren Bedürfnisse klären, ein Marketingkonzept soll dann helfen, Rostock und Warnemünde entsprechend zu bewerben.

Kampagnen, Veranstaltungen und Messeauftritte sind geplant. Die Reaktion auf die Vorstellung der geplanten Maßnahmen fiel bei den Hoteliers eher verhalten aus. Zu unpräzise seien die Maßnahmen bisher und das Thema Mitbestimmung stand auch mal wieder im Raum. Diese soll über einen Fachbeirat ermöglicht werden, der der Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing beratend zur Seite steht, jedoch auch von dieser berufen wird.

Frank Martens
Frank Martens

Der Verkehrsverein ist bereit, sich an der Gesellschaft zu beteiligen. „Ziel muss es sein, mittelfristig alle einzubeziehen, die am Tourismus beteiligt sind“, so Frank Martens vom Verkehrsverein: „Es geht nicht darum mehr zu zahlen, sondern das vorhandene Geld effizienter einzusetzen.“

Wie sich Gesellschaft und Außenwirkung der Region Rostock entwickeln, wird die Zeit zeigen. Dass es bis zu konkreten Ergebnissen noch ein weiter Weg ist, der einige Überzeugungsarbeit erfordern wird, dürfte der gestrige Auftakt aber bereits gezeigt haben.

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