Abbaden der Eisbader am Strand von Warnemünde 2012
Rostocker Seehunde beenden 24. Saison Winterschwimmsaison mit der Taufe von fünf neuen Mitgliedern
28. April 2012, von Stefanie
Schon knapp zehn Grad Lufttemperatur und die Wassertemperatur rückt mit 8,9 Grad dem zweistelligen Bereich auch immer näher. Da kommen die Rostocker Seehunde schon fast ins Schwitzen. Der Sommer steht vor der Tür. Zeit zum Abbaden für die Winterschwimmer am Warnemünder Strand.
Knapp 80 Aktive gibt es im Verein Rostocker Seehunde, die sich jeden Sonnabend und Sonntag um 10 Uhr morgens zum Eisbaden in Höhe des Neptun Hotels treffen. „Das war eine schöne Saison“, blickt Vereinsvorsitzender Dietmar Marquardt auf die zurückliegenden Wintermonate. Zu den zur Tradition gewordenen Höhepunkten, wie dem Anbaden, dem Eisbaden zu Weihnachten und zum Jahreswechsel sowie zum Fasching, zählt seit Kurzem auch das Warnemünder Wintervergnügen zum festen Bestandteil im Rostocker Eisbaderkalender. Zur Freude der Schaulustigen zeigen sich die Winterschwimmer zu solchen Anlässen auch gern in lustigen Kostümen zum Baden.
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„Bei Minus elf Grad Lufttemperatur, 80 Winterbadern, etwa 100 Schaulustigen und Bilderbuchwetter war das richtig schön“, erinnert sich Dietmar Marquardt. Am 6. Februar habe man sogar einen Spitzenwert von Minus 16 Grad Lufttemperatur erreicht. Da das Wasser aber nie unter null Grad fällt und gefriert, waren die abgehärteten Bader von ihrem Sprung in die Ostsee nicht abzuhalten. Nur einmal, erinnert sich der Eisbader musste abgesagt werden. Das war aber schon 2006 und nicht weil es zu kalt war, sondern weil es zu stark gestürmt und geregnet hatte.
Nun, da der Sommer vor der Tür steht, wollen die Winterschwimmer den Strand wieder dem gemeinen Badevolk überlassen.
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Heute wurde das Abbaden aber noch einmal zünftig zelebriert. Eisbader aus 19 Vereinen waren angereist, um die nunmehr 24. Saison der Rostocker Seehunde zu beschließen. Eine Delegation aus dem polnischen Gmina Mieln war gekommen. Jedes Jahr am zweiten Februarwochenende findet hier das größte europäische Winterbadertreffen mit über 1000 Teilnehmern statt. Damit die Eisbader der EU-Länder noch enger zusammenfinden, haben die Mielner Eisbader eine Fotoausstellung entwickelt, die sie in Warnemünde präsentierten. Auch die Ferchländer Schwäne, die mit 200 Aktiven in Deutschland das größte Wintertreffen organisieren, ließen es sich nicht nehmen das sachsenanhaltinische Binnengewässer mit dem salzigen Meer zu tauschen.
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Zu den Gästen gesellte sich auch Neptun. Dem Meeresgott kam die Aufgabe zu, die fünf neuen Mitglieder der Rostocker Seehunde zu taufen. Seit Ende September, dem Beginn der Eisbadersaison, hatten sie regelmäßig an den Badeterminen teilgenommen und so ihre erste Winterschwimmersaison erfolgreich hinter sich gebracht. „Der Wind, die Wellen – das ist einfach schön“, schwärmt Neuling Mario Melzer, der mit Anfang 20 nun zu den jüngeren Mitgliedern zählt.