„Rostock’s Eleven“ 2012 geht an Marc Simon Weltersbach
Mit Fisch zum Sieg – Gewinner des Nachwuchswissenschaftlerpreises beschäftigte sich anschaulich mit der Überlebensrate von zurückgesetztem Dorschnachwuchs
15. Juni 2012
Zum vierten Mal wurde heute in Rostock der Nachwuchswissenschaftlerpreis „Rostock’s Eleven“ vergeben. Er ging an Marc Simon Weltersbach (26) vom Thünen-Institut für Ostseefischerei (vTI-OSF). Sein Vortrag „Buttje, Buttje in de See…: Überlebensraten von Rückwürfen in der Angelfischerei“ beschäftigte sich mit der Überlebensrate von Dorschen, die aufgrund ihrer Kleinheit wieder zurückgesetzt werden müssen. Allein im Jahr 2010 betraf das eine Dorschmenge von 405 Tonnen oder 1,4 Millionen Fische. „In sogenannten Containment-Studien untersuchen wir für einen bestimmten Zeitraum, die in Netzkäfigen in der Ostsee gehaltenen Fische, um etwas über ihre Überlebenschancen zu erfahren“, so der gebürtige Hamburger. Bisher ging man davon aus, dass diese Fische keine Überlebenschance haben und dem Bestand verloren gehen. Mit dem Sieg Weltersbachs ging zum zweiten Mal in Folge der Preis an das vTI-OSF.
Der Rektor der Universität Rostock, Prof. Dr. Wolfgang Schareck, überreichte den Preis, der mit 365 Euro dotiert ist und bereits zum zweiten Mal von Rostock Business, der Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH, gestiftet wurde. Der Rektor würdigte das Anliegen des Wettbewerbs und sagte: „Eine gute Forschung ist erst dann wirklich gut, wenn man sie auch gut erzählen kann – einfach, originell und anschaulich, so dass auch Nichtfachleute sie verstehen.“
Marc Simon Weltersbach hatte die Jury, bestehend aus Journalisten aus dem gesamten Bundesgebiet, überzeugt, auch wenn die Entscheidung, wie in den Vorjahren, schwer war. „Weltersbach hat ein unterschätztes Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz kompetent und mitreißend vorgetragen“, begründete Dr. Rüdiger Schacht, der als Journalist für die Tageszeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung und DIE Welt schreibt, die Entscheidung der Jury.
Den zweiten Preis gewann Bernd Kaifler (29) vom Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik Kühlungsborn, der mit einem spannenden Vortrag über Laserstrahlen, mit denen die Grenzregionen zum Weltall erforscht werden, neueste Forschungsrichtungen auf dem Gebiet der Atmosphärenphysik erläuterte und in der Diskussion keine Antwort schuldig blieb.
Platz drei ging an Hanno Depner (39) von der Profillinie Wissen – Kultur – Transformation der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock, der mit seinem Vortrag „Visualisierte Philosophie: Zur Beziehung von Denken, Orientierung und Medialität“ ganz neue Wege zum Begreifen von Philosophie lieferte und mit dem Modellbausatz zum selbst basteln „Kant für die Hand“ begeisterte.
Zwölf junge Wissenschaftler aus der Wissenschaftsregion Rostock, erstmals war auch ein Vertreter der Hochschule für Musik und Theater Rostock dabei, hatten sich am Donnerstag (14.6.2012) mit ihren Vorträgen dem Urteil der Journalisten gestellt. Siegchancen hatte, wer sein Forschungsthema am überzeugendsten und originell darstellen und den gesellschaftlichen Nutzen seiner Arbeit leicht verständlich deutlich machen konnte.
Der Wettbewerb wird ausgetragen vom Verein „Rostock denkt 365 Grad“ und allen großen Wissenschaftseinrichtungen der Region: Universität Rostock, Fraunhofer-Anwendungszentrum Großstrukturen in der Produktionstechnik (Fh AGP), Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (Fh IGD), Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik (IAP), Leibniz-Institut für Ostseeforschung (IOW), Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT), Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN), Johann Heinrich von Thünen-Institut – Institut für Ostseefischerei (vTI-OSF) und Max-Planck-Institut für Demografische Forschung (MPIDF).
Quelle: Universität Rostock, Foto: Altrichter/IT- und Medienzentrum/Universität Rostock