ÖPNV-Warnstreik bei RSAG und Rebus am Freitag
Die Gewerkschaft Verdi ruft für Freitag, den 2. Februar 2024, zu bundesweiten Warnstreiks im ÖPNV auf – auch in Rostock bleiben Busse und Straßenbahnen in den Depots.
30. Januar 2024, von Olaf
Kaum ist der Bahnstreik der Lokführer vorbei, müssen sich Fahrgäste erneut auf massive Beeinträchtigungen einstellen, diesmal im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr für Freitag, den 2. Februar 2024, bundesweit zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Im Raum Rostock sind sowohl die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) als auch die Regionalbus Rostock GmbH (Rebus) vom Streik betroffen.
ÖPNV-Streik in und um Rostock am 2. Februar 2024
In Mecklenburg-Vorpommern soll am Freitag, dem 2. Februar 2024, ganztägig gestreikt werden, wie der Verdi Landesbezirk Nord mitgeteilt hat. Es ist der letzte Schultag vor den zweiwöchigen Winterferien im Land. Schüler, die auf den ÖPNV angewiesen sind und wegen des Warnstreiks nicht zum Unterricht erscheinen können, sind entschuldigt, so das Bildungsministerium. Die Halbjahreszeugnisse gibt es bereits am Donnerstag, sie können aber auch am Freitag sowie am Montagvormittag in der Schule abgeholt werden.
Die Warnstreiks beginnen am Freitag um 3:30 Uhr und dauern bis zum Dienstbeginn am Samstag an. Bei der RSAG entfallen sämtliche Fahrten auf allen Straßenbahn- und Buslinien, teilt das Unternehmen mit. Dies gilt auch für die beiden Nachtbuslinien F1 und F2. Die Warnow-Fähren zwischen Warnemünde und Hohe Düne, S-Bahnen sowie Regionalzüge sind nicht vom Streik betroffen. Dies gilt auch für die Regionalbahnen RB11 (Tessin – Rostock – Wismar) und RB12 (Rostock – Rövershagen – Graal-Müritz), bestätigt Beate Langner, Pressesprecherin der Rostocker Straßenbahn AG. Diese Verbindungen werden von der RSAG als Subunternehmer der DB Regio AG mit eigenen Tarifverträgen betrieben.
Neben RSAG und Rebus werden in M-V die Verkehrsbetriebe Ludwigslust Parchim (VLP), Nahbus (Nordwestmecklenburg GmbH), die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft mbH (MVVG), die Verkehrsbetrieb Greifswald GmbH (VBG) sowie die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald mbH (VVG) bestreikt.
Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV
Aktuell geht es in Mecklenburg-Vorpommern nicht um Löhne und Gehälter der Beschäftigten, sondern um den Manteltarifvertrag, in dem die Arbeitsbedingungen geregelt werden.
Zu den Kernforderungen von Verdi für die rund 2.100 Beschäftigten in den Tarifverträgen Nahverkehr (TV-N) des Bundeslandes gehören sieben Tage mehr Urlaub, eine Begrenzung der Schichtlängen auf zehn Stunden mit mindestens zwölf Stunden Ruhezeit, Zuschläge von 30 Prozent für Arbeit am gesamten Samstag sowie 20 Euro Zusatzentlohnung für geteilte Dienste. Neben einer Entlastung der Beschäftigten möchte Verdi damit auch die Attraktivität der Berufe steigern.
Verhandelt wird nicht mit den einzelnen Verkehrsbetrieben, sondern mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV). Vergangenen Donnerstag fand die zweite Verhandlungsrunde im Nahverkehr M-V statt. „Statt den Beschäftigten Druck zu nehmen und konstruktiv an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu arbeiten, kommen sie mit einer Erhöhung der Arbeitszeit oder gar Ausweitung von Schichten”, kritisiert Sascha Bähring, Verhandlungsführer von Verdi Nord, die Arbeitgeberseite. „Deshalb müssen wir den Druck nun über die Straße erhöhen.“
„Den Forderungen der Gewerkschaft nach Entlastung der Beschäftigten steht eine schwierige Gemengelage hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation gegenüber, die sich aus erheblichen Kostensteigerungen, Einnahmeverlusten und Finanzierungsproblemen zusammensetzt“, erklärte Carola Freier, Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Dennoch soll in der nächsten Verhandlungsrunde ein neues Angebot vorgelegt werden.
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