Verdi ruft erneut zum Streik im ÖPNV auf

Nachdem die 3. Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den kommunalen Nahverkehrsbetrieben in MV gescheitert ist, kommt es morgen (1. Februar 2020) in Rostock erneut zum Warnstreik

31. Januar 2020, von
Verdi ruft erneut zum Streik im ÖPNV auf (Foto: Archiv)
Verdi ruft erneut zum Streik im ÖPNV auf (Foto: Archiv)

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) hat für morgen (1. Februar 2020) erneut zum Streik im Bus- und Straßenbahnverkehr von Rostock aufgerufen. Nachdem die 3. Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den kommunalen Nahverkehrsbetrieben in MV am 28. Januar gescheitert ist, kommt es in der Hansestadt nun bereits zum dritten Warnstreik in diesem Jahr.

Ab Betriebsbeginn fallen bei der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) voraussichtlich sämtliche Fahrten auf allen Bus- und Straßenbahnlinien aus, wie die RSAG gerade bekanntgegeben hat. Der Streik dauert nach aktuellen Informationen bis zum nächsten Morgen (3 Uhr). Betroffen sind auch die Nachtbuslinien F1 und F2. Fähren, S-Bahnen und Regionalzüge sind nicht vom Streik betroffen.

Rebus wird nach Angaben der Gewerkschaft ebenfalls wieder bestreikt. Nach Angaben des Unternehmens entfällt der komplette Linienverkehr im Landkreis und der Hansestadt Rostock aus. Dies gilt auch für Fahrten, die Drittunternehmen im Auftrag von Rebus durchführen.

Von der Arbeitgeberseite wurde in der 3. Verhandlungsrunde am Dienstag ein neues Angebot über monatlich 70 EUR für 2020 und 40 EUR für 2021 vorgelegt, wie der Kommunale Arbeitgeberverband Mecklenburg-Vorpommern (KAV MV) mitgeteilt hat.„Wir haben uns einen weiteren großen Schritt auf die Arbeitnehmer zubewegt“, erklärte Gabriele Axmann, Verhandlungsführerin des KAV, „können jedoch auf der Gewerkschaftsseite keinerlei Einigungswillen erkennen”. Für die Mehrheit der Beschäftigten würde das Angebot eine Lohnsteigerung von rund 4,4 Prozent bedeuten, so Axmann.

Ja, das Angebot war etwas besser, allerdings „nicht das, was wir erwartet haben“, entgegnet Karl-Heinz Pliete, Verhandlungsführer von Verdi Nord. Das Angebot wurde in der Tarifkommission bewertet und es gab eine „klare Haltung der Beschäftigten“, dass es nicht ausreichend ist.

Die Gewerkschaft fordert weiterhin eine Erhöhung des Stundenlohns um 2,06 Euro sowie eine zusätzliche monatliche Pauschale von 100 Euro. Dieser Angleichungsschritt an andere Tarifgebiete soll die Ost-West-Unterschiede etwa zum Nachbarland Schleswig-Holstein abbauen.

Der KAV beziffert die daraus resultierende Steigerung der Gesamtpersonalkosten mit rund 15 Prozent und wirft Verdi vor, „jegliches Gespür für die Realität verloren“ zu haben. Fürs gesamte Bundesland würden sich durch die Gewerkschaftsforderungen lt. KAV zusätzliche Kosten von rund 8,1 Mio. Euro jährlich ergeben. Die RSAG rechnet für Rostock mit etwa 4,4 Mio. Euro jährlicher Mehrkosten.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 17. Februar in Rostock angesetzt. Weitere Warnstreiks könne er bis dahin nicht ausschließen, so Karl-Heinz Pliete.

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