Zweitägiger Warnstreik bei RSAG und Rebus
Die Gewerkschaft Verdi ruft für Mittwoch und Donnerstag (21./22. Februar 2024) zum Warnstreik im ÖPNV auf – in Rostock bleiben Busse und Straßenbahnen in den Depots.
15. Februar 2024, von Olaf
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr Mecklenburg-Vorpommern ab Mittwoch, dem 21. Februar 2024, zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Im Raum Rostock sind sowohl die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) als auch die Regionalbus Rostock GmbH (Rebus) vom Streik betroffen.
ÖPNV-Streik in Rostock am 21. und 22. Februar 2024
Die Warnstreiks beginnen am Mittwoch (21. Februar 2024) um 03:00 Uhr und enden am Donnerstag (22. Februar 2024) um 23:59 Uhr. Für die Dauer des Streiks entfallen bei der RSAG sämtliche Fahrten auf allen Bus- und Straßenbahnlinien, wie das Unternehmen mitgeteilt hat.
Die Fähren, S-Bahnen und Regionalzüge sind nicht vom Streik betroffen. Dies gilt auch für die Regionalbahnen RB11 (Tessin – Rostock – Wismar) und RB12 (Rostock – Rövershagen – Graal-Müritz), die von der RSAG als Subunternehmer der DB Regio AG mit eigenen Tarifverträgen betrieben werden.
Neben der RSAG und Rebus werden in M-V die Verkehrsbetriebe Ludwigslust-Parchim (VLP), Nahbus (Nordwestmecklenburg GmbH) sowie die Verkehrsbetrieb Greifswald GmbH (VBG) bestreikt.
Verdi fordert bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV
Bei den aktuellen Verhandlungen geht es nicht um Löhne und Gehälter der Beschäftigten, sondern um den Manteltarifvertrag, in dem die Arbeitsbedingungen geregelt werden.
Zu den Kernforderungen von Verdi für die mehr als 2.000 Beschäftigten im Spartentarifvertrag Nahverkehrsbetriebe (TV-N) des Bundeslandes gehören sieben Tage mehr Urlaub, eine Begrenzung der Schichtlängen auf zehn Stunden mit mindestens zwölf Stunden Ruhezeit, Zuschläge von 30 Prozent für Arbeit am gesamten Samstag sowie eine Zusatzentlohnung von 20 Euro für geteilte Dienste. Verdi-Mitglieder sollen zudem drei Tage mehr Urlaub erhalten und zwei Tage für die Gewerkschaftsarbeit freigestellt werden.
„Was die Arbeitgeber angeboten haben, reicht hinten wie vorne nicht, um die Situation der Beschäftigten zu verbessern und eine Entlastung herbeizuführen“, sagt Sascha Bähring, Verhandlungsführer von ver.di Nord. „Die Arbeitgeber haben nunmehr die Chance, am Verhandlungstag ein akzeptables und verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen und im Sinne der Fahrgäste und der Beschäftigten zu handeln.“
Arbeitgeber sagen Tarifverhandlungen ab
Eigentlich war für kommenden Mittwoch die dritte Verhandlungsrunde zwischen Verdi und dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) geplant. Dieser verhandelt für die Verkehrsbetriebe den Tarifvertrag, der aktuell von fünf Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern unmittelbar und drei weiteren mittelbar angewendet wird. Verdi hatte für den Verhandlungsort bei der RSAG zu einer Kundgebung und Demonstration aufgerufen.
Heute hat der KAV den Verhandlungstermin abgesagt. Als „Novum“ bezeichnete Verbandsgeschäftsführerin Carola Freier, dass Verdi nicht nur für den Verhandlungstag zum Streik aufgerufen hat, sondern auch für den Tag danach. „Wie schon beim ersten Warnstreik verstößt Verdi mit den angekündigten Streiks in der nächsten Woche gegen das Ultima-Ratio-Prinzip zugunsten der Selbstdarstellung und Mitgliedergewinnung, jedoch zulasten der Fahrgäste, die zwingend auf die Benutzung von Bus und Straßenbahn angewiesen sind“, so Freier.
Der nächste Verhandlungstermin ist am Montag, dem 4. März geplant.