Kind im S-Bahn-Gleis - Zusammenstoß verhindert

Ein elfjähriger Junge sprang gestern am S-Bahn Haltepunkt Lütten Klein in den Gleisbereich – der Triebfahrzeugführer verhinderte durch eine Schnellbremsung einen Zusammenstoß

12. Dezember 2019
Kind im S-Bahn-Gleis - Zusammenstoß verhindert
Kind im S-Bahn-Gleis - Zusammenstoß verhindert

Dass es offensichtlich doch Schutzengel gibt, dürfte für einen 11-jährigen Jungen nun wohl feststehen. Zu verdanken, dass es nicht zu einem schrecklichen Unglück gekommen ist, ist dies wohl dem Triebfahrzeugführer der S-Bahn 33943 von Rostock nach – Warnemünde). Als dieser am gestrigen Nachmittag um 17:25 Uhr in den S-Bahn Haltepunkt Lütten Klein einfuhr, bemerkte er eine Person im Gleis. Obwohl die S-Bahn sich schon im Bremsvorgang befand, musste er eine Schnellbremsung einlegen und konnte so einen möglichen Zusammenprall mit dem Kind verhindern.

Das Kind kletterte, nachdem es den Zug bemerkte, selbstständig aus dem Gleisbereich und wurde durch einen Mitarbeiter der Deutschen Bahn festgehalten werden. Dieser übergab das Kind den zwischenzeitlich alarmierten Bundespolizisten, die mit mehreren Streifen unter Verwendung von

Sonder- und Wegerechten den Haltepunkt erreichten. Hier konnte festgestellt werden, dass weder der Junge noch andere Fahrgäste durch die Schnellbremsung verletzt wurden.

Vor Ort befindliche Zeugen gaben an, dass sich auf dem gegenüberliegenden Gleis mehrere zum Teil gleichaltrige Kinder befanden und den Junge zuriefen, dass er zu ihnen rüberkommen solle. Diesen Rufen soll er nachgekommen und in den Gleisbereich gesprungen sein.

Durch die Bundespolizisten wurden die Eltern ermittelt und der Junge an diese übergeben. Dies aber nicht ohne vorher von den Bundespolizisten eindringlich belehrt worden zu sein. Auch die anderen Kinder dürften demnächst mit einem Besuch der Bundespolizei rechnen, um mit ihnen in einem intensiven Gespräch ihr Verhalten auszuwerten und auf die Gefahren im Bahnverkehr hinzuweisen. Der Triebfahrzeugführer erlitt einen Schock und konnte seinen Dienst nicht weiter fortsetzen. Durch das Notfallmanagement der Deutschen Bahn musste ein Austausch des Triebfahrzeugführers veranlasst werden.

Durch den Sachverhalt kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen im S-Bahn Verkehr. Insgesamt kam es zu 150 Minuten Verspätungen bei neun Zügen und bei zwei Zügen zu einem Totalausfall.

In diesem Zusammenhang warnt die Bundespolizei: Bahnanlagen sind keine Spielplätze! So warnt die Behörde eindringlich vor dem Betreten von Gleisanlagen sowie den sich daraus ergebenden erheblichen Gefahren. Immer wieder kommt es im Bereich der Gleisanlagen zu tragischen Unfällen, die vermeidbar sind. Die Gefahren, die beim Betreten von Gleisanlagen bestehen, werden zumeist unterschätzt. Züge nähern sich nahezu geräuschlos und werden oft sehr spät wahrgenommen. Unfallursachen sind immer wieder unachtsames oder unsachgemäßes Verhalten auf Eisenbahnanlagen. Insbesondere sind hier auch Eltern gefordert ihre Kinder auf diese Gefahren hinzuweisen.

Quelle: Bundespolizeiinspektion Rostock

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