Toter Säugling in Blumentopf gefunden

Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Rostock-Schmarl wurde am Samstag das Skelett eines Säuglings in einem Blumentopf gefunden – Anhaltspunkte für eine vorsätzliche Tötung liegen bislang nicht vor

20. Februar 2019
Toter Säugling in Blumentopf gefunden
Toter Säugling in Blumentopf gefunden

Die Staatsanwaltschaft Rostock führte gemeinsam mit der Kriminalpolizeiinspektion Rostock am 16.02.2019 Durchsuchungsmaßnahmen in einer Wohnung in Rostock-Schmarl durch.

Grund für die Durchsuchung war die Anzeige einer Angehörigen der Wohnungsmieterin. Nach deren Angaben sollte die 27-jährige Mieterin ein von ihr vor geraumer Zeit geborenes Kind tot in der Wohnung aufbewahren.

Im Rahmen der Durchsuchung wurde in einem Blumentopf das Skelett eines Säuglings aufgefunden.

Die Ermittlungen zu der Todesursache dauern an. Anhaltspunkte für ein vorsätzliches Tötungsdelikt liegen bislang keine vor.

Quelle: Staatsanwaltschaft Rostock

Am Wochenende wurden in der Wohnung einer Rostockerin die sterblichen Überreste eines Säuglings gefunden. Dieser war offenbar schon 2017 geboren worden. Genaueres ist dazu derzeit nicht bekannt, auch nicht, ob das Kind lebend zur Welt kam. Diese und viele weitere Fragen sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Zum Vorgang erklärt der Senator für Jugend und Soziales, Gesundheit, Schule und Sport, Steffen Bockhahn:

„Wir haben es hier mit einer unglaublich traurigen Geschichte zu tun, die einen fast sprachlos werden lässt. Die Familie wurde eine Zeit lang vom Jugendamt betreut und hat Hilfe deutlich über das gesetzlich vorgegebene Maß hinaus erhalten. Diese Hilfen konnten sehr erfolgreich beendet werden und es gab keinerlei Hinweise auf eine erneute Schwangerschaft der Mutter. Die zwei Kinder, die bei der Mutter lebten, sind durch uns in Obhut genommen worden und leben nun vorerst bei anderen Familienmitgliedern, zu denen sie ein enges Verhältnis haben.

Ich möchte diesen traurigen Anlass nutzen, um noch einmal auf die vielen Möglichkeiten hinzuweisen, die es in Rostock gibt. Neben der anonymen Geburt und der Babyklappe am Klinikum Südstadt haben wir jede Menge Beratungsmöglichkeiten. Sowohl im Jugendamt, als auch bei den Beratungsstellen sowie in den Stadtteil- und Begegnungszentren bekommen alle Rat, die ihn suchen. Wer mit Schwangerschaft und der Vorstellung eine Familie oder eine größere Familie zu haben, nicht gut umgehen kann, sollte sich melden, damit wir gemeinsam nach guten Lösungen suchen können. Familienhebammen, Familienhilfen, Elternberatung, auch betreutes Wohnen und vieles andere bieten wir als Stadt Hilfesuchenden an und finden so für alle eine gute Lösung.

Natürlich ist es aber auch unsere gemeinsame Aufgabe in Rostock dafür zu sorgen, dass niemand Angst davor hat, Kinder zu bekommen. Ohne uns gegenseitig zu überwachen, sollten wir aufeinander aufpassen. Es wird wohl nicht gelingen, solche tragischen Ereignisse völlig auszuschließen. Aber wir haben ein tragfähiges Netz von Hilfsangeboten in unserer Stadt geknüpft, welches Menschen in großer Not auffangen kann!“

Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle

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