Buga-Stadtpark in Rostock – so soll er aussehen
Auf der ehemaligen Deponie in Rostock-Dierkow soll zur Bundesgartenschau 2025 ein neuer Stadtpark entstehen – mit viel Platz für Natur, Sport, Freizeit und einem tollen Blick auf die Stadt
18. November 2020, von Olaf
Klimaleuchtturm, Wassersteg und ganz viel Platz für Natur, Sport und Freizeit – so sieht der Entwurf für den neuen Rostocker Stadtpark aus. Bis zur Bundesgartenschau 2025 soll er auf der ehemaligen Deponie in Rostock-Dierkow entstehen, direkt am Warnow-Ufer. 16,1 Millionen Euro sind als Bausumme für das rund 45 Hektar große Gebiet geplant.
Stadtpark auf ehemaliger Mülldeponie
„Die Buga klopft an die Tür“, sagte Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus (Grüne) heute Mittag bei der Vorstellung des Siegerentwurfs. Nach dem Bürgerschaftsbeschluss ist es das erste konkrete Ergebnis für die Bundesgartenschau. Für den Umweltsenator ein „ganz besonderer Teil der Buga“, denn hier liegen mehrere zehntausend Tonnen Müll aus DDR-Zeiten. Jetzt soll die Altlast, die immer noch wie „ein Pflock im Herzen der Stadt steckt“, zu einem „Balkon in Richtung Altstadt“ werden und gleichzeitig den Nordosten der Stadt näher ans Zentrum rücken, fasst Matthäus die Ergebnisse des Wettbewerbs zusammen.
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Jury kürt Sieger einstimmig
Insgesamt 16 Landschaftsarchitekten hatten sich für den Wettbewerb qualifiziert. Aus den sechs besten Arbeiten entschied sich die Jury am Montag einstimmig für den Entwurf des Büros RMP Stephan Lenzen aus Bonn. Das Büro kann bereits auf Erfahrungen mit der Buga 2011 in Koblenz und der Iga 2013 in Hamburg-Wilhelmsburg zurückblicken, aktuell wird an der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim gearbeitet, so Lenzen.
Vom Potenzial der Fläche, die jetzt noch etwas außerhalb liegt, ist der Landschaftsarchitekt überzeugt. Wenn die Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Warnow fertig ist, rückt der Park „in das Herz dieser Stadt“ ist sich Lenzen sicher. Das haben viele andere Projekte bereits gezeigt.
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Freizeitplateau mit Klimaleuchtturm
Herzstück des Siegerentwurfs ist ein großes, zentrales Freizeitplateau für vielfältige Sport- und Freizeitaktivitäten. Neben einer Spiel- und Sportwiese sieht der Entwurf einen Funsport- sowie einen Jugendspielbereich vor. Eine Skatebowl könnte hier ebenso entstehen wie ein Jump ’n‘ Run Parcours, eine Kletterwand oder Slacklines. Zur Warnow hin soll es eine kleine Bühne mit in die Landschaft eingelassenen Sitzstufen geben.
„Der Blick, den man von diesem Berg hat, ist einzigartig“, sagt Landschaftsarchitekt Stephan Lenzen. Und so steht im Zentrum des Freizeitplateaus ein zwölf Meter hoher Klimaleuchtturm – genau an der Stelle, wo früher der Schüttkegel der Mülldeponie lag. Der höchste Punkt des Geländes ist jedoch nicht nur als Aussichtsplattform und Spielskulptur geplant. Ein interaktives Umweltbildungsterminal soll Umweltwissen vermitteln und mit interaktiven Aufgaben zum Mitmachen einladen.
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Buga-Loops – Rundwege mit Wassersteg und Altstadtblick
Zwei Rundwege sind im Stadtpark vorgesehen. Neben dem äußeren Deponieloop führt ein innerer Parkloop um das Freizeitplateau. Dieser Rundweg könnte gleichzeitig als Laufstrecke dienen.
Im Süden vereinen sich die beiden Rundwege zu einem Wassersteg. Über den Röhrichtgürtel hinaus führt die Steganlage „Altstadtblick“ auf die Warnow und soll eine besonders schöne Aussicht auf die Rostocker Stadtsilhouette bieten.
Naturwiesen, Gemeinschaftsgärten und Themenspielplätze
Während der innere Bereich von Sport und Freizeit bestimmt wird, soll der äußere Bereich naturnah gestaltet werden. Wildgehölze, Naturwiesen und Gemeinschaftsgärten sind in dem als „Parkschale“ bezeichneten Gebiet geplant, das auch der Umweltbildung dienen soll. Dazu kommen Themenspielplätze und eine Stadtimkerei.
Landschaftsterrassen bieten mit ihren unterschiedlichen Niveaus verschiedene Perspektiven auf die Rostocker Altstadt.
Enger Zeitplan bis zur Buga 2025
Der Eröffnungstermin der Buga steht, der Auftraggeber muss Gas geben, sagt Landschaftsarchitekt Lenzen. Anfang des nächsten Jahres soll das finale Gespräch mit seinem Büro erfolgen, im Frühjahr könnten die Planungen starten.
„Es soll schnell losgehen“, bekräftigt Renate Behrmann, Buga-Beauftragte der Stadt: „2023 muss alles in den Boden, damit es 2025 wunderschön blüht.“