Alter Strom in Warnemünde erhält Sturmflutschutz für 9 Millionen Euro

Die umstrittene Sturmflutschutzmauer am Südende des Alten Stroms in Warnemünde wird erneuert, sie soll jetzt nur noch fünf Zentimeter höher, aber modular aufstockbar werden

13. November 2017
So soll die neue Sturmflutschutzmauer am Südende des Alten Stroma in Warnemünde aussehen - Visualisierung im Bereich eines Durchgangs (Quelle: Frank Schmidt-Garling)
So soll die neue Sturmflutschutzmauer am Südende des Alten Stroma in Warnemünde aussehen - Visualisierung im Bereich eines Durchgangs (Quelle: Frank Schmidt-Garling)

Binnen 18 Monaten wird 2018 und 2019 die Sturmflutschutzmauer am südlichen Ende des Alten Stroms in Warnemünde erneuert. Die Baumaßnahme des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Mittleres Mecklenburg ist ein wichtiger Teil des Sturmflutschutzsystems Warnemünde. Vorausgegangen waren Erhöhungen der Straßen Am Passagierkai und Am Bahnhof sowie der Werftallee.

Die neue Sturmflutschutzwand wird erstmals in modularer Bauweise errichtet, das heißt, sie lässt sich bei Bedarf aufstocken. „Diese Bauweise gewährleistet einerseits die erforderliche Sturmflutsicherheit für die nächsten Jahrzehnte ohne nachteilige Folgen für das Stadtbild. Zum anderen erlaubt sie die nötige Flexibilität beim klimawandelbedingten Anstieg des Meeresspiegels“, erläutert Umweltminister Dr. Till Backhaus.

In ihrer ersten Ausbaustufe wird die aus Betonelementen bestehende Wand ganze fünf Zentimeter höher sein als die knapp 50 Jahre alte, erneuerungsbedürftige Konstruktion. Die Gründung werde aber so dimensioniert, dass weitere Elemente in einer zweiten Ausbaustufe ohne großen Aufwand aufgestockt werden könnten.

Die neue Sturmflutschutzmauer am Südende des Alten Stroma in Warnemünde soll nicht viel höher werden, aber aufstockbar sein - Visualisierung mit Beton, Blick von Land (Quelle: Frank Schmidt-Garling)
Die neue Sturmflutschutzmauer am Südende des Alten Stroma in Warnemünde soll nicht viel höher werden, aber aufstockbar sein - Visualisierung mit Beton, Blick von Land (Quelle: Frank Schmidt-Garling)

„Legt man die aktuelle Annahme über einen Meeresspiegelanstieg von 50 Zentimetern in 100 Jahren zugrunde, würde ein Aufstocken der Sturmflutwand um das Jahr 2060 notwendig werden. Erst dann wird endgültig entschieden, wie die Erhöhung der Wand technisch realisiert wird. Möglich ist dann auch der Einsatz von Baustoffen oder Bauweisen, die heute noch nicht verfügbar sind. Mit der modularen Bauweise wird also ein Höchstmaß an Flexibilität gewahrt“, so Minister Backhaus.

Der Entwurf für diese Bauweise stammt von dem Berliner Ingenieurbüro hpl, die Ausführungsplanung und alle folgenden Ingenieurleistungen obliegen dem Rostocker Ingenieurbüro Inros Lackner.

Bund und Land werden insgesamt rund 9 Millionen Euro aus dem nationalen Förderfonds „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) in den Ausbau des Sturmflutschutzsystems für Warnemünde investieren.

Das Projekt, für das erste Planungen bereits 1999 erfolgt waren, wird in den kommenden Jahren mit zwei weiteren Großvorhaben komplettiert. Zunächst wird im Zusammenhang mit dem Bahnhofsumbau der Lückenschluss auf der Warnemünder Mittelmole erfolgen, bevor der letzte Teilabschnitt vom Bahnübergang Werftanschlussgleis bis nach Groß Klein realisiert wird. Das Vorhaben wird am 14. November auf der Ortsbeiratssitzung Warnemünde der Öffentlichkeit vorgestellt. Informationen und Visualisierungen auf der Internetseite www.sturmflutschutz-warnemuende.de

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Visualisierungen: Frank Schmidt-Garling

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