Feuerlöschboot der Hansestadt Rostock getauft
Babette Caffier taufte heute im Stadthafen das neue Feuerlöschboot auf den Namen „Albert Wegener“ – er war der erste Leiter der Rostocker Berufsfeuerwehr
4. August 2018, von Stefanie
Zu ihrem 110-jährigen Bestehen gab es für die Berufsfeuerwehr heute ein besonderes Geschenk: ein neues Feuerlöschboot. Getauft wurde es im Rahmen eines Aktionstages der Rostocker Berufsfeuerwehr im Stadthafen. Taufpatin war Babette Caffier, die Ehefrau von Lorenz Caffier, Minister für Inneres und Europa des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Benannt wurde das Feuerlöschboot nach Alfred Wegener, dem ersten Leiter der Rostocker Berufsfeuerwehr. Es wird in den Hafengewässern und in den nationalen Küstengewässern zur Brand- und Schadstoffbekämpfung, zur Verletztenversorgung und zur Personensuche im Einsatz sein.
Über drei Millionen Euro wurden aus dem Stadthaushalt für den Ankauf des Schiffes und die Umrüstung investiert.
Bei dem Schiff der 27,5- Meter-Klasse handelt es sich um einen Umbau eines ehemaligen Seenotkreuzers. „Der Seenotrettungskreuzer besitzt eine gute Grundkonfiguration und ist gut für einen Umbau zu einem Feuerlöschboot geeignet. In 160 Werfttagen haben wir das Alte mit dem neuen Verbunden. Das war das Knifflige“, erklärt Ronny Mönck, der das besondere Upcycling-Projekt leitete. Nach erfolgreichem Abschluss wurde er zur Feier des Tages gleich zum Brandamtmann befördert.
Das bisherige, 1983 in Dienst gestellte Feuerlöschboot „FLB 40-3“ des Brandschutz- und Rettungsamtes wäre aufgrund seines Alters und Zustands nur noch mit hohem technischen und finanziellen Aufwand im Dienst zu halten gewesen. Auf der Suche nach Ersatz stieß man auf die „Vormann Steffens“, die Ende 2017 von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) außer Dienst gestellt werden sollte.
Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ergab, dass ein Umbau dieses Seenotrettungskreuzers zum Feuerlöschboot erheblich kostengünstiger ist als eine gründliche Überholung der „FLB 40-3“ oder gar ein entsprechender Schiffsneubau. Denn der Seenotrettungskreuzer ist in seinem Grundaufbau technisch sehr gut als Feuerlöschboot geeignet und lässt sich mit überschaubarem Aufwand zu einem mehr als gleichwertigen Ersatz für das veraltete Schiff umrüsten.
In einer europaweiten Ausschreibung zur Realisierung des Umbaus konnte sich die Tamsen Maritim GmbH mit ihrer Werft in Gehlsdorf durchsetzen.
Neben einer kompletten Erneuerung der Antriebsanlage inkl. Steuerung umfassen die Baumaßnahme u.a. auch den Neubau des Signalmastes, die Montage eines Bordkranes, die Verbesserung des bestehenden Feuerlöschsystems und die Anpassung der Heckschleppe zur Aufnahme eines kleinen Rettungsbootes.