„Traumfrau verzweifelt gesucht“ an der Bühne 602
Compagnie de Comédie zeigt Komödie von Tony Dunham
3. Oktober 2010, von Stefanie
Wie findet man eigentlich seine Traumfrau? Hat man sie vielleicht schon gefunden, oder doch nicht? In der Bühne 602 erhalten die Theaterbesucher derzeit eine Anleitung, wie man es vielleicht besser nicht machen sollte. Denn das wird in der Komödie „Traumfrau verzweifelt gesucht“ von Tony Dunham schnell klar.
Harald ist verzweifelt. Nach sieben Jahren wurde er von Julia verlassen. Zunächst will er die Trennung nicht wahrhaben und studiert schon mal ein, was er ihr sagen wird, wenn sie reumütig zurückkehrt. Doch bei einem Treffen versucht sie ihm noch einmal deutlich zu machen: „Ich komme nie niemals zurück.“ Nein – die doppelte Verneinung hebt die Tatsache, dass Julia von Harald nichts mehr wissen will, nicht auf. Als er nach eineinhalb Jahren erfährt, dass sie mit ihrem neuen Freund Uwe ein Kind hat, kann er „sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es ihr tatsächlich ernst ist.“
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Mit 35 Jahren fühlt er sich „verloren, verlassen, vergessen und einsam“. Nur Henriette, eine alte Schulfreundin ist ihm geblieben. Sie bringt ihn auf die Idee, sich mit Kontaktanzeigen eine neue Partnerin zu suchen. Immerhin aufgrund seines natürlichen Charmes verspricht sich der Berufsstatistiker eine Erfolgswahrscheinlichkeit von neunzig Prozent.
Auf der Suche nach einer neuen Traumfrau verabredet er sich mit einer Reihe höchst unterschiedlicher Frauen.
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Ob die schrille Amerikanerin Trish, die verträumte Kamilla, die direkte Gabi oder die intellektuelle Anja – keine will so recht zu ihm passen. „Seit Julia mich verlassen hat, ist mein Herz wie eingefroren“, fasst Harald seine innere Leere und Unfähigkeit sich mit anderen Frauen einzulassen zusammen.
Ob Henriette ihm helfen kann?
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Gespielt wird Harald von Eckhard Ischebeck. Ob himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt oder abgeklärter Statistiker – gekonnt stellt er die ganze Gefühlspalette dar und das auch noch auf lustige Weise. Denn es handelt sich ja schließlich um eine Komödie. Unterstützt wird er dabei von Jaqueline Maria Rompa. Sie übernimmt alle weiblichen Figuren und hat deshalb in dem gut zweistündigen Stück zahlreiche Rollen und Kostüme zu wechseln. Angesichts der Textfülle gerät das Spiel der beiden jedoch mitunter etwas ins Hintertreffen.
Interessant besonders für Rostocker Theaterbesucher dürfte die Verortung des Stückes in der Hansestadt sein. Ist es vielleicht möglich, dass Harald einem schon einmal zufällig über den Weg gelaufen ist? Die Probleme, die er hat, dürften jedenfalls dem ein oder anderen nicht unbekannt vorkommen. Schön, wenn man bei aller Verzweiflung auch mal darüber lachen kann.
Wer Haralds Suche nach einer Traumfrau selbst sehen möchte, der sollte sich den 9. oder 22. Oktober vormerken. Dann wird das Stück „Traumfrau verzweifelt gesucht“ in der Bühne 602 wieder aufgeführt.