Fähre „Tinker Bell“ manövrierunfähig vor Rostock-Warnemünde

Die manövrierunfähige Fähre „Tinker Bell“ von TT-Line musste heute Nachmittag mit Hilfe von Schleppern zurück in den Rostocker Hafen geschleppt werden.

11. Juli 2024, von
Die manövrierunfähige TT-Line-Fähre „Tinker Bell“ wird nach Rostock zurückgeschleppt
Die manövrierunfähige TT-Line-Fähre „Tinker Bell“ wird nach Rostock zurückgeschleppt

Kurz nach dem Auslaufen aus dem Rostocker Hafen meldete die TT-Line-Fähre „Tinker Bell“ heute Vormittag gegen 9:30 Uhr technische Probleme und lag etwa sechs Seemeilen (11 Kilometer) manövrierunfähig vor Warnemünde. An Bord soll es einen Stromausfall (Blackout) gegeben haben, über die genaue Ursache ist noch nichts bekannt. Abgelegt hatte die Fähre im Rostocker Hafen um 8:40 Uhr mit Ziel Trelleborg (Schweden).

Am Nachmittag wurde die „Tinker Bell“ mit Hilfe der Schlepper „VB Rönnebeck“, „VB Baltic“ und „Fairplay 56“ zurück in den Rostocker Überseehafen geschleppt und an den Liegeplatz 52/53 im A-Becken des Überseehafens gebracht, wo sie entladen werden soll. Der Notschlepper „Baltic“ begleitete das Manöver, musste jedoch nicht eingreifen. Von den rund 450 Passagieren und der Crew soll niemand verletzt worden sein.

Die manövrierunfähige TT-Line-Fähre „Tinker Bell“ wird nach Rostock zurückgeschleppt. Links im Bild: der Notschlepper „Baltic“
Die manövrierunfähige TT-Line-Fähre „Tinker Bell“ wird nach Rostock zurückgeschleppt. Links im Bild: der Notschlepper „Baltic“

Wie TT-Line inzwischen mitgeteilt hat, gab es ein Motorenproblem. Die genaue Ursache werde derzeit untersucht. Die Reederei wird sicherstellen, dass Passagiere und Fracht ihre Reise nach Schweden fortsetzen können. Man gehe davon aus, so TT-Line, „dass die Fähre kurzfristig wieder zur Verfügung steht“.

Fähre „Tinker Bell“ von TT-Line

Die „Tinker Bell“ wurde auf der SSW Fähr- und Spezialschiffbau in Bremerhaven gebaut und im März 2001 als „Peter Pan“ in Dienst gestellt. 2018 wurde die Fähre um rund 30 Meter verlängert und erhielt ein offenes Ladedeck sowie eine neue strömungsoptimierte Bugwulst.

Ihr Schwesterschiff „Akka“ wurde nicht umgebaut, „Tinker Bell“ ist jetzt die große Schwester der beiden ursprünglich baugleichen Schiffe.

Schwestertreffen zwischen „Tinker Bell“ und „Akka“ am 12.07.2024 im Überseehafen Rostock
Schwestertreffen zwischen „Tinker Bell“ und „Akka“ am 12.07.2024 im Überseehafen Rostock

Die nach ihrem Umbau 220 Meter lange und 30 Meter breite Fähre verfügt über vier Fahrzeugdecks mit insgesamt 3.670 Lademetern. Es gib mehr als 220 Kabinen, insgesamt bietet die „Tinker Bell“ über 700 Passagieren Platz.

Angetrieben wird die TT-Line-Fähre von zwei dieselelektrischen Pods (Propellergondeln) mit jeweils 11 MW Leistung. Damit erreicht sie eine Höchstgeschwindigkeit von 21,5 Knoten (40 km/h).

Sie verkehrt zwischen den Ostsee-Häfen Rostock, Trelleborg, Travemünde und Świnoujście.

Im Januar 2023 wurde die „Peter Pan“ nach der Fee aus der Kindergeschichte „Peter Pan“ in „Tinker Bell“ umbenannt. Unter dem Namen „Peter Pan“ fährt seitdem ein Neubau der „Green Ships“ Flotte.

Aktualisierung, 14.07.2024:
Die „Tinker Bell“ war heute zu einer Probefahrt vor Kühlungsborn auf der Ostsee und steht ab morgen 11:30 Uhr wieder regulär im Fahrplan von TT-Line.

Video: Manövrierunfähige Fähre „Tinker Bell“ wird in den Hafen Rostock zurückgeschleppt:

Schlagwörter: Fähre (88)Ostsee (92)Schifffahrt (94)Schiffsunfall (59)TT-Line (2)Überseehafen (203)Warnemünde (1186)