Demo gegen Putins Krieg in der Ukraine
Etwa 1.000 Menschen versammelten sich Sonntagmittag auf dem Neuen Markt in Rostock, um gegen Putin und seinen Krieg in der Ukraine zu demonstrieren
27. Februar 2022, von Olaf
Rund 1.000 Menschen demonstrierten heute Mittag auf dem Neuen Markt in Rostock friedlich gegen den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Auf zahlreichen Transparenten wurde für Solidarität mit der Ukraine geworben und ein Ende des Kriegs gefordert. Die Wut zahlreicher Demonstranten – darunter viele in Rostock lebende Ukrainer, die ihre Tränen nicht zurückhalten konnten – richtete sich vor allem gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der Mitte dieser Woche die Invasion in den Nachbarstaat befohlen hatte. Auf Transparenten wurde er mit Hitler verglichen.
Unter den Teilnehmern waren auch Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos), der Hilfe für Geflüchtete versprach, sowie Bau- und Umweltsenator Holger Matthäus (Grüne). An dem größten Protest in Deutschland beteiligten sich zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule in Berlin zeitgleich weit mehr als 100.000 Menschen.

Spendenaufruf der Veranstalter
Die Veranstalter riefen zu Spenden für die Ukraine auf. Mitglieder des Deutsch-Ukrainischen Kulturzentrums Rostock planen einen Konvoi an die polnische Grenze. Zudem werden in den nächsten Tagen auch in Rostock die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine erwartet. Sachspenden können heute noch bis 18 Uhr im Café Median (Niklotstraße 5/6) abgegeben werden.
Kritik an Tweet von Manuela Schwesig
„Die Heuchelei ist zum Kotzen“ – mit diesen drastischen und wenig diplomatischen Worten reagierte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, gestern auf einen Tweet von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Schwesig hatte am Freitagabend ein Foto des in den ukrainischen Nationalfarben blau und gelb angestrahlten Landtags geteilt, zusammen mit der Bildunterschrift „Solidarität mit der Ukraine. Ein wichtiges Zeichen des Landtags.“
Hintergrund der Kritik ist das lange Festhalten Schwesigs an der Gas-Pipeline „Nord Stream 2“, die unter Umgehung der Transitländer Polen und Ukraine russisches Erdgas nach Deutschland und Europa transportieren sollte. Nach dem „verbrecherischen Angriffskrieg“ stellte die Ministerpräsidentin jedoch unmissverständlich klar, „dass Putins Verhalten durch nichts zu rechtfertigen ist“.