Sturmtief Hermine: Niedrigwasser in Warnemünde
Mit Böen der Stärke 9 zog Sturmtief „Hermine“ heute über die Ostseeküste hinweg und sorgte im Seebad Warnemünde für ein beeindruckendes Naturschauspiel
27. Dezember 2020, von Olaf
Mit kräftigen Böen zog Sturmtief „Hermine“ heute über Mecklenburg-Vorpommern hinweg. Ein Sturmhochwasser war an der Ostseeküste jedoch nicht zu befürchten, im Gegenteil: Die ablandigen Südwinde drückten das Wasser des Binnenmeeres kräftig von der Küste weg in Richtung Dänemark. In Warnemünde führte dies zu einem deutlich sichtbaren Niedrigwasser.
Niedrigwasser knapp 90 Zentimeter unter normal
Bis zu 87 Zentimeter unterhalb des Normalpegels wurden am Nachmittag gemessen. Was bei den Anwohnern der Nordsee nur ein müdes Lächeln hervorruft, kommt an der Ostseeküste eher selten vor. Die Gezeiten spielen beim Binnenmeer kaum eine Rolle, es gibt weder Ebbe noch Flut. Hoch- und Niedrigwasser kommen nur durch kräftige Stürme zustande.
Am Alten Strom lagen die Schiffe am Nachmittag bereits merklich tiefer an der Kaikante. Scandlines stellte den Fährbetrieb auf der Strecke Rostock-Gedser vorübergehend ein. Die Verbindungen ins schwedische Trelleborg hingegen wurden von Stena Line und TT-Line weiter bedient.
Wie niedrig das Wasser steht, ließ sich besonders gut an den dunklen Felssteinen der Westmole erkennen, die sonst unterhalb der Wasserlinie liegen. Doch auch der Strand im Seebad war heute ein gutes Stück breiter. Zahlreiche Spaziergänger ließen sich das Naturschauspiel nicht entgehen. Sie wagten sich auf den sonst vom Wasser bedeckten seichten Stellen ein paar Meter auf die Ostsee hinaus und hielten den Anblick mit ihrem Handy fest.
Bis Montagnachmittag soll der Pegel wieder auf seinen Normalwert steigen, so die Wasserstandsprognose des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).

Jahreszahl 2021 leuchtet am Hotel Neptun
Groß und hell strahlt seit heute die Jahreszahl 2021 von der Fassade des Neptun-Hotels. Das aufgrund der Corona-Pandemie geschlossene Haus hat in 55 Zimmern auf der Ostseite das Licht eingeschaltet und so die 2021 erleuchten lassen.
„Wir können das neue Jahr kaum erwarten“, erklärte das Hotel dazu auf seiner Facebook-Seite, „und freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen in 2021.“ Im nächsten Jahr feiert das Haus an der Warnemünder Promenade sein 50-jähriges Jubiläum.
Aufgrund der Corona-Pandemie dürfen mindestens bis zum 10. Januar keine Urlaubsgäste beherbergt werden. Das Hotel Neptun hat seinen Betrieb vorübergehend komplett eingestellt.
Bereits in der Vorweihnachtszeit leuchtete ein Tannenbaum an der Hotel-Fassade, im Frühjahr beteiligte sich das Neptun an der Aktion „Hotels zeigen Herz“.