Warnemünde
Möwen, Fischbrötchen und… ach ja, der Strand
1. September 2009, von Emily
Zu Motivationszwecken pocht mein Chef ja immer sehr darauf, dass es sich bei meinem Job um bezahlten Urlaub handelt. Manchmal hat er damit recht. Ist es doch wirklich nicht allzu anstrengend, sich in Rostock gemütlich in die S-Bahn zu setzen und bis zur Endhaltestelle, nämlich Warnemünde, durchzufahren. Eine knappe halbe Stunde rauscht Beschaulichkeit vor dem Zugfenster vorbei, dann klettere ich gemächlich aus dem Zug. Touristen mit Kameras, Familien mit Kindern und Gummischwimmtieren in poppigen Farben (rosa Krokodile sind immer auch ein modisches Statement), Jugendliche, die cool auf Bänken herumsitzen chillen – welch soziale Vielfalt.
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Gleich hinter dem Bahnhof hat sich eine Menschentraube gebildet, die einem Straßenkünstler zusieht. Von Berlin bin ich zwar noch ganz andere Dinge gewohnt, trotzdem ist es doch immer wieder schön zu sehen, wie gebannt 50 Leute ein kleines rotes Diabolo anstarren können. Nachdem der engagierte Mann aber einen bösen Blick auf Sissi, die Canon, geworfen hat und das teuflische Ding gefährlich in ihre Richtung schwingen lässt, entschließe ich mich spontan, kein Foto von ihm zu machen. Ist ja auch mal schön.
Über eine Brücke gelange ich auf eine Art Promenade, entlang des Alten Stroms. Hier liegen so einige Schiffe vor Anker, alle 2 Meter kann man eine Hafenrundfahrt machen oder ein Fischbrötchen erstehen.
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Unter den Fenstern der niedlichen Häuser dieses ehemaligen Fischerdorfes walzen gnadenlos die Touristenhorden, zumeist in Richtung Leuchtturm. Gespannt walze ich mit. Im goldenen Licht des Sonnenuntergangs wirklich ein prächtiger Anblick. Ich laufe eine Weile um das Türmchen herum, dann gehe ich zum Strand. Obwohl die Sonne nicht gerade so aussieht, als würde sie noch lange scheinen wollen, sind noch immer unheimlich viele Leute am Strand, und von jung bis alt ist alles dabei. Ich bestimmt auch noch mal diesen Sommer. Und du?