1. Kutter-Cup bei der Warnemünder Woche 2012
Gute Stimmung beim ersten Start der Kutter vom Typ ZK10 zur 75. Warnemünder Woche
9. Juli 2012, von Andre
Alles in Butter auf dem Kutter. Zumindest zum größten Teil, denn die 12 Boote vom Typ Kutter ZK10 mussten während ihres ersten Auftritts bei der 75. Warnemünder Woche mit den gleichen Problemen leben, wie alle anderen Regattateilnehmer. Erst verhinderte der dichte Nebel das Auslaufen am Samstag und dann mangelte es am Sonntag an Wind. Aber davon abgesehen war es eine gelungene Premiere für die Doppelmaster.
Die Kutter gehören bei der Warnemünder Woche eindeutig zur Schwergewichtsklasse. Mit einer Länge von 7,50 Metern und einem Kampfgewicht von über 1300 Kilogramm ist die Klasse zwar nicht die wendigste, doch trotzdem sehr beeindruckend. Die Zweimaster, die vor allem in der DDR viel gebaut und gefahren wurden, bieten Platz für einen Steuermann und zwischen fünf und sieben weitere Besatzungsmitglieder.
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In Rostock sind die Kutter trotz der diesjährigen Premiere keine Unbekannten. Beim Kutterpullen wird jedoch nicht gesegelt, sondern gerudert. Regelmäßig nehmen mehrere Teams in Warnemünde hinter den zehn Riemen Platz und zeigen, was in ihren Armen steckt. Aber auch wenn gestern stellenweise nur ein laues Lüftchen wehte, kam niemand auf die Idee, das Segel einzuholen und zum Ruder zu greifen.
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Vier Wettfahrten fanden gestern statt und die Ergebnisse wurden zusammengezählt. Obwohl sich über 20 Boote angemeldet haben, gingen letztendlich nur zwölf an den Start, aber das war für das erste Mal schon ganz ordentlich – man will sich ja auch verbessern können. Zu den großen Favoriten zählte der Rostocker Malte Sauerbrey, der mit seinem Schiff „Habakuk II“ im letzten Jahr deutscher Meister geworden ist. Auch wenn es am Ende nur für Platz zwei reichte, war er glücklich und äußerste einen Wunsch für das nächste Jahr: „Beim nächsten Mal würden wir uns wünschen, ein wenig dichter unter Land zu segeln.“ Da kann man ihm nur beipflichten, denn vom Strand konnte man nur sehr wenig von den Schiffen sehen.

Malte Sauerbrey musste sich nur Steuermann Joachim Engbers und seinem Schiff „Preussen“ vom Potsdamer Rheinclub geschlagen geben. Und ganz überraschend war das nicht, schwimmt der Kutter doch momentan auf einer kleinen Erfolgswelle, denn auch die Deutschen Meisterschaften bei der Kieler Woche und die Jugendmeisterschaft im Kutterrudern konnte das Team für sich entscheiden. Auch Engbers zog ein positives Fazit: „Es hat sich gelohnt herzufahren. Anders als sonst sind wir mit dem Kutter hier mitten in der internationalen Szene und man erlebt so einfach viel mehr.“
Schon vor 20 Jahren wurde versucht, ein Kutterrennen bei der Warnemünder Woche auf die Beine zu stellen, doch scheiterte das an einer zu geringen Beteiligung. Einer der wenigen, der sich damals gemeldet hatte, war Joachim Engbers, der den ursprünglichen Ausbildungskutter nach der Wende zu einem Sportgerät umgebaut hatte. Neben Sachpreisen gab es für die Gewinner einen Wanderpokal als Anreiz im nächsten Jahr wiederzukommen. Dann hoffentlich näher am Strand und mit noch mehr Booten. „Wir werden auf jeden Fall die Werbetrommel für diesen tollen Wettbewerb rühren“, versprach Joachim Engbers. Die gesamten Ergebnisse findet ihr hier.
Foto 1: Pepe Hartmann