Warnemünder Waschzuberrennen 2013
Wasserschlacht auf dem Alten Strom – Faschingsclub lässt die Georg Büchner wieder aufleben
7. Juli 2013, von Stefanie
Zickzackkurs und Manöverschwierigkeiten sind ja nicht ganz unbekannt von der Georg Büchner, dem ehemaligen Rostocker Schiff, das Ende Mai vor Danzig versank. Aber immerhin: Heute schwamm sie wieder beim Waschzuberrennen der Warnemünder Woche auf dem Alten Strom. Etwas eingelaufen zwar – nach all den Tagen im Wasser – aber mit einer fröhlichen, jungen Crew, die das Schiff trotz herber Wasserschlachten rettete. Das war den Rostocker Behörden im Frühling hingegen nicht gelungen. „Als Kapitän konnte ich das nicht ertragen. Da haben wir gesagt, wir heben das Ding. Das kriegt doch sonst keiner auf die Reihe“, erklärt Nautiker und stimmgewaltiger Faschingsopa vom IHS Faschingsclub „Die Macher“ Udo Cimutta dem Publikum.
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In zünftiger Karnevalsmanier blieben da auch Seitenhiebe auf die Lokalpolitik nicht aus. So durften Oberbürgermeister Roland Methling und Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens mit einem etwas gequälten Lächeln eine XXL-Fotografie der Georg Büchner entgegennehmen. „Wir verpflichten uns den Stadthafen mit Schiffen wieder voll zu belegen“, verkündete Roland Methling bei der Spaßveranstaltung, zu der sich Tausende Besucher auf der Bahnhofsbrücke und den Ufern des Alten Stroms eingefunden hatten.
Auch der lang gehegte Wunsch nach einem eigenen Volkstheaterwaschzuber beim Warnemünder Waschzuberrennen wurde laut. „Das Volkstheater spielt eher auf einem Waschzuber als im eigenen Haus“, vermutete Organisator Lutz Scheibe angesichts des Umgangs mit dem Rostocker Theater.
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In diesem Jahr kämpften immerhin fünf Waschzuber um Neptuns Gunst, der zwischen all dem Klamauk wie gewohnt gut bedacht die Punkte verteilte und diesmal besonders Pfiffigkeit und Körpereinsatz belohnte. Neben der Georg Büchner begeisterte der Zuber „1001 Nacht“ vom Pablo-Neruda-Klub aus Evershagen mit seiner orientalischen Tanzdarbietung die Zuschauer. Zu den schnellsten zählte das Team aus dem Harz mit seinem Zuber „Rock in den Mai“. Mit reichlich Pyrotechnik und Qualm beeindruckten die Bahnditen. Doch schließlich gewannen Nani, Eli, Timo und Hagen vom Merseburger Elferrat mit ihrem Western-Style-Zuber. „Das Thema haben wir von unseren eigenen Veranstaltungen übernommen. In den letzten Jahren haben wir vor allem an unserer Technik gearbeitet. Nachdem wir im letzten Jahr die langsamsten waren, waren wir diesmal ganz vorn“, erklärt die Crew, nachdem sie nach gut zwei Stunden wieder an Land war. Dabei wären sie fast gar nicht gekommen, war ihnen doch der Zuber durch das Hochwasser verloren gegangen. Erst einige Tage später wurde er gut sechs Kilometer flussabwärts wieder gefunden.