Broilerbar mit Meeresblick im Warnemünder Hotel Neptun wieder eröffnet
In der frisch renovierten Grillstube Broiler im Hotel Neptun im Seebad Warnemünde brutzeln wieder die Grillhähnchen
19. Dezember 2016, von Stefanie
Sie brutzeln wieder, die Grillhähnchen der „Grillstube Broiler“ im Hotel Neptun an der Strandpromenade von Warnemünde. Nach sieben Wochen Renovierungspause und einem Testwochenende ist die Kultgaststätte nun in neuem Glanz wieder offiziell eröffnet. „Wir spüren anhand der Nachfrage bei den Gästen, dass dieses Restaurant eine langgeliebte Institution geworden ist“, attestiert Hotel-Neptun-Direktor Guido Zöllick.
1971 wurde die Grillstube erstmals eröffnet. Schon damals spielte der Broiler, wie das Grillhähnchen zu DDR-Zeiten genannt wurde, die alleinige Hauptrolle. In den Nebenrollen waren Pommes frites, Puszta- oder Teufelssauce und hausgemachte Currymayonnaise besetzt.
55 Tonnen Grillhähnchen, 35 Tonnen Pommes und vier Tonnen Currymayonnaise werden hier im Jahr serviert. Um diese Mengen den aktuellen Maßstäben gerecht anzubieten, sei vor allem in die Technik hinter dem Tresen investiert worden. Herzstück ist nach wie vor der Grill, der nach langer Suche bei einem italienischen Hersteller gefunden wurde. Bis zu 40 Broiler können damit in 1,5 Stunden saftig und kross gegrillt werden. Die Kapazitätserhöhung sei nötig gewesen, um dem Ansturm begegnen zu können, erläutert Food Manager Danny Jäger. Der Clou sind – wie beim alten Gerät auch – die ausgeklügelten Drehbewegungen der Spieße, die das Fett auf die 1,2 Kilogramm schweren Vögel tropfen lassen. Es soll schließlich so schmecken wie früher.
Denn am Erfolgskonzept wollte das Hotel Neptun schließlich nichts verändern. Nach der letzten Renovierung 1986 sei jedoch eine Erneuerung notwendig gewesen. Dies galt nicht nur für die Küchentechnik, sondern auch für den Gastraum. Die beiden hiesigen Architektinnen Andrea Holdt und Jana Fuhrmann orientierten sich bei dessen Frischzellenkur stark am Look der 1970er Jahre. Fotos, die an der Wand zu sehen sind, dienten dafür als Vorlage. Der markantaste Hinweis auf die ursprüngliche Einrichtung sind die neuen Lampen, die den originalen verblüffend ähneln. Die Tische und Bänke wurden aufgearbeitet oder neugebaut. Vier Plätze mehr stehen jetzt zur Verfügung. Im hinteren Bereich wurden die Sitze erhöht, sodass die Gäste auch von hier auf das Meer schauen können. Original ist noch der Fußboden, dessen Steine einst aus Prag herbeigeschafft wurden. An einer Wand wurden beim Umbau unter dem Putz alte Kacheln freigelegt, die nun als Zeitzeugen an die Eröffnungsjahre erinnern. Erhalten geblieben sind auch der lange Tresen und der Blick in die Küche.
Zehn Mitarbeiter im Service und in der Küche gehören zum festen Team. Viele davon arbeiten schon seit etlichen Jahren im Neptun-Grill. Eine Mitarbeiterin ist schon seit 37 Jahren Teil der Stammbesatzung.
Ob es denn noch genauso lecker wie früher schmeckt, davon können sich die Gäste täglich von 11:30 bis 22 Uhr einen Eindruck verschaffen. Reservierungen sind aufgrund der großen Nachfrage jedoch nicht möglich. Man kann sich allerdings auch einen Broiler außer Haus (a.k.a. to go) mitnehmen.