Wohnungsbau auf Brache der Allende-Poliklinik in Lütten Klein
Das Wohnungsunternehmen Semmelhaack stellt seine Pläne für den Bau von 228 Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Allende-Poliklinik in Rostock-Lütten Klein vor
3. Mai 2019, von Stefanie
Der Wohnungsbau auf dem Gelände der ehemaligen Poliklinik in der Rigaer Straße in Lütten Klein nimmt Form an. Das, was zumindest auf dem Papier bereits erarbeitet wurde, stellten Vertreter des Bauherrn und zukünftigen Vermieters Semmelhaack gestern bei der Ortsbeiratssitzung Lütten Klein vor. Am 15. Mai soll die Bürgerschaft den Bebauungsplan beschließen.
Nachdem auf der jetzigen Brachfläche nördlich des Warnow-Parks das alte Klinikgebäude abgerissen und die Fläche freigeräumt wurde, soll in den Sommerferien die Fernwärmeleitung, die derzeit noch am westlichen Rand oberirdisch verläuft, verlegt werden. Ab Herbst sollen die Erschließungsarbeiten und ab Frühjahr 2020 der Hochbau beginnen, informiert Semmelhaack-Vertreter Hartmut Thede. Ende September 2021 soll schließlich das gesamte Quartier fertig sein.
Dieses besteht aus vier Einzelgebäuden mit fünf bis sechs Geschossen und einem langen siebengeschossigen Riegel an der Südseite. Wegen der Gewerbe- und Verkehrsemissionen sei dieser mit einer Glasfront, die auf Wunsch auch zu Balkonen geöffnet werden kann, geschützt. 228 Wohnungseinheiten sollen im gesamten neuen Wohngebiet untergebracht werden. Die Wohnungen werden 50 bis 85 qm groß sein und zwei bis drei Zimmer haben. Eine barrierefreie Bauweise mit Fahrstühlen und ebenerdigen Duschen sowie offene Küchen und bodentiefe Fenster sollen die Wohnungen besonders für Senioren und pflegebedürftige Bewohner attraktiv machen. Von der Semmelhaack-Pflegeeinrichtung in der Bützower Straße sei darüber hinaus eine ambulante Versorgung möglich. „Der Standort ist dafür prädestiniert“, wirbt Hartmut Thede, aber auch für studentisches Wohnen und kleine Familien sei das neue Wohngebiet der richtige Ort.
Ein Spielplatz und „genügend Freiräume“ sind für den Außenbereich geplant. Die Pappelreihe im Westen wird durch elf neue Bäume ersetzt. Die Zufahrt erfolgt von der westlichen Seite über die St.-Petersburger-Straße. Fast alle der 155 Autostellflächen verschwinden in mit Lamellen verkleideten Garagen im Erdgeschoss der Wohnhäuser. Der Bauherr entschied sich damit gegen eine Tiefgarage und gegen ein weiteres Wohngeschoss. Auch Gewerbefläche wird es in diesem Wohnquartier nicht geben. Ein Büro der Deutschen Seniorenstift Gesellschaft (ein Tochterunternehmen von Semmelhaack) als Anlaufstelle für Dienstleistungen und ein Gemeinschaftsraum, der für Familienfeiern gemietet werden kann, steht den Bewohnern hingegen zur Verfügung. 8,50 bis 10 Euro soll die Kaltmiete in den Wohnungen kosten.
Das Elmshorner Wohnungsunternehmen Semmelhaack ist seit 41 Jahren im Bereich Wohnungsbau und Immobilienverwaltung tätig. 23.000 Wohnungen überwiegend im norddeutschen Raum gehören zum Unternehmen. Nach Rostock ist Semmelhaack 2015 gekommen, hat hier mittlerweile 700 Wohnungseinheiten, u.a. in der Ostseeallee und Thomas-Morus-Straße sowie eine Pflegeeinrichtung in der Bützower Straße.
Bevor Semmelhaack sich auf dem Gebiet der ehemaligen Allende-Poliklinik engagierte, hatte hier eine Rostocker Wohnungsgenossenschaft ein Hochhaus mit 24 Geschossen geplant.