Yehudi Menuhin Live Music Now Rostock in der HMT

6. Benefizkonzert zugunsten von Yehudi Menuhin Live Music Now Rostock e.V.

10. April 2010, von
Magdalena von Rohden als Pinoccio
Magdalena von Rohden als Pinoccio

Ein gar lustiges Kerlchen betrat da am Donnerstagabend um 19.30 Uhr die Bühne im Katharinensaal der HMT. Bunte Ringelsöckchen hatte es an und im Haar trug es eine große knallig orangene Schleife. Magdalena von Rohden spielte diesen allerliebsten und drolligen Fratzke, Pinocchio genannt.

Da das Kerlchen jedoch seine Noten vergessen hatte, verließ es das äußerst entzückte Publikum sofort wieder. Als es erneut erschien, hatte es nicht nur die Noten, sondern auch musikalische Verstärkung mitgebracht. Anna von Rohden erstritt sich nun ihren Platz am Klavier und Magdalena begann das „Lied des Pinocchio“ von Kurt Schwaen zu singen. „Vielleicht bleib ich ein Hampelmann, …“ trällerte sie höchst famos.

Christiane Prechtel, Vorsitzende des Vereins Live Music Now Rostock
Christiane Prechtel, Vorsitzende des Vereins Live Music Now Rostock

Diese beiden fabelhaften Wesen müsste sie demnächst eigentlich des Öfteren auf die Kinderstationen der Krankenhäuser schicken. Könnten sie doch dort ebenso viel Freude und Spaß vermitteln, sagte Frau Christiane Prechtel, Vorsitzende des Vereins Live Music Now Rostock.

Dann begrüßte sie das Publikum und sprach vielen Helfern und Sponsoren ihren Dank aus. Über siebzig Konzerte habe der Verein im letzten Jahr organisiert. Eine große Hilfe war beispielsweise die Scandlines GmbH. Aber auch bei Herrn Klaus Kreutzer vom Piano Centrum Rostock bedankte sich die Vorsitzende herzlich. Er habe sogar am Sonntag für den Transport des einen oder anderen Pianos gesorgt.

Kae Hirano
Kae Hirano

Anschließend wurde ein kleiner Film gezeigt, den der NDR unlängst gedreht hatte. Spätestens jetzt erfuhr jeder, worum es dem Verein in seiner Arbeit geht. „Musik heilt, Musik tröstet, Musik bringt Freude“ hatte der berühmte Geiger und Dirigent, Lord Yehudi Menuhin einmal gesagt.

Er hatte 1977 die Organisation Live Music Now in Großbritannien gegründet. Deren Ziel ist es, über die Musik Heilung, Trost und Frohsinn zu denjenigen Menschen zu bringen, die selbst aufgrund ihrer besonderen Lebensumstände oder körperlichen Gebrechen nicht in ein Konzert kommen können. Dieser Gedanke leitete auch Menuhin selbst, als er im 2. Weltkrieg in Lazaretten und für die Überlebenden der Konzentrationslager spielte.

Karola Theill und Klaus Haeger
Karola Theill und Klaus Haeger

In dem Film kamen ferner Studentinnen der HMT zu Wort. Sie erklärten, warum sie sich so gern in dem Verein Live Music Now engagieren. Der unmittelbare Kontakt zu ihrem Publikum erfreue sie so sehr.

Das Glück und die Empfindungen, die ihre Stücke  bei den Zuhörern auslösten, könnten sie viel intensiver spüren als im Konzertsaal. „Live Music Now“ ist aber zugleich ein Förderprogramm, das den jungen Musikern eine finanzielle Unterstützung ermöglicht.

Alsbald gehörte die Bühne den Musikerinnen und Musikern selbst. Lilit Grigoryan spielte auf wundervolle Weise ein Stück von Frédéric Chopin vor und Kae Hirano sang das Couplet der Adele: „Spiel‘ ich die Unschuld vom Lande“ aus der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss wirklich entzückend.

Yehudi Menuhin Live Music Now Rostock, Benefizkonzert
Yehudi Menuhin Live Music Now Rostock, Benefizkonzert

Begeistert haben auch die Ausbilder der Stipendiaten von „Live Music Now“. Klaus Häger sang „Der Musensohn“ von Franz Schubert, begleitet am Klavier von Karola Theill.

Zum Abschluss sang eine ganze Schar von Musikern „Stoßt an, stoßt an, stoßt an!“ ebenfalls eine Passage aus der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss. Wie passend! Gab es doch im Anschluss an das Benefizkonzert einen Empfang im Foyer der HMT.

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