Tag der offenen Tür bei der Rostocker Straßenbahn AG
Zum 130-jährigen Jubiläum öffnet die RSAG erneut ihre Tore für interessierte Besucher
27. August 2011, von Eva
Unzählige Regenschirme tummelten sich heute auf dem RSAG-Gelände in der Hamburger Straße. Der Dauerregen konnte die Besucher aber nicht von ihrem Samstags-Ausflug abhalten. Und wem es zeitweise zu nass wurde, der konnte sich in den historischen Bussen und Bahnen oder in der Werkshalle ein trockenes Plätzchen suchen. Von überall ertönte das Klingeln, das man als eingefleischter Rostocker kennt, wenn man in der Stadt mal wieder schnell noch vor der Bahn die Straße überqueren möchte.
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Ein besonderes Highlight des heutigen Tages war eindeutig die kurze Strecke auf dem Gelände, bei der jeder für ein paar Minuten selbst zum Straßenbahnfahrer werden konnte. Ob Jung oder Alt, der Andrang war groß. Deshalb musste man im Vorfeld ein Ticket für eine bestimmte Uhrzeit kaufen, damit die eigentliche Schlange vor dem abgesperrten Gelände so kurz wie möglich gehalten werden konnte. Ein bis zwei Bahnen waren dort den ganzen Tag im Einsatz, um mit 20 Personen pro halbe Stunde immer wieder vor und zurück zu fahren.

Auch Sascha Statkevych wollte unbedingt einmal selbst Bahn fahren und nahm dafür auch eine lange Wartezeit in Kauf. „Wir haben uns die Zeit in der Pferdebahn und im Doppeldeckerbus vertrieben“, berichtete seine Mutter Gabi. Als er die kurze Fahrt dann hinter sich hatte, war Sascha begeistert. „Es war toll“, so der Siebenjährige. Schnell ist er aber nicht gefahren. „Ich wollte ja keinen Unfall bauen“, erklärte er.
Neben historischen Straßenbahnen, die im Jubiläumsjahr schon häufiger zum Einsatz kamen – zum Beispiel bei der Sonderfahrt zu „50 Jahre Straßenbahn in der Langen Straße“ – waren auch zwei Pferdebahnen am heutigen Tag unterwegs. Schnell konnten diese, mit einer Pferdestärke ausgestatteten Bahnen natürlich nicht fahren. Den Besuchern machte das aber vermutlich nichts aus. Schließlich erfüllten die Pferdebahnen den Zweck, etwas zu erleben, dass man nicht alle Tage sehen kann und sie versprühten dabei einen historischen Charme.

Der war auch bei den alten Omnibussen zu spüren, die in Reih und Glied vor der Werkshalle standen. Ob 60er-Jahre-Look oder altes DDR-Fahrzeug, die Busse standen den ganzen Tag für zahlreiche Fotos Modell. Für technisch interessierte Besucher lohnte sich ein Abstecher in die Werkshalle. Dort konnte man sehen, woraus eine Straßenbahn besteht und wo sie zusammengebaut wird. Überall hingen Schilder, die erklärten, was an dieser Stelle im normalen Betrieb gemacht wird. Auch viele Bahnen, die den Rostockern wohl bekannt vorkommen dürften – wie etwa die Hansa-Sonderedition – waren hier geparkt.
Mit zahlreichen Attraktionen rund um die Rostocker Straßenbahn war dieser Tag der offenen Tür mal wieder ein voller Erfolg. Im Jubiläumsjahr war dies vorerst die letzte Veranstaltung der RSAG.