18. Rostocker Kunstbörse 2010 in der HMT
Kunstauktion für die Kinder von Tschernobyl
6. Dezember 2010, von Phillip
Vor gut drei Wochen wurde in der Hochschule für Musik und Theater die Ausstellung zur diesjährigen Rostocker Kunstbörse eröffnet. Am Samstag war es nun endlich soweit und die dort gezeigten Werke der acht Künstler konnten im Rahmen der 18. Kunstbörse des Kunstvereins zu Rostock und der Ostsee-Zeitung erworben werden. Wer mitbieten wollte, der musste sich zunächst am Einlass registrieren lassen und erhielt anschließend eine Bieternummer überreicht.

Die Versteigerungen begannen jeweils durch ein vom Auktionator genanntes Mindestgebot. Der Startpreis wurde dabei durch den Preis, den der Künstler für das Werk von einem Galeristen bekommen würde, sowie einem kleinen Aufschlag, der dem Verein „Ferien für Kinder von Tschernobyl e.V.“ zugutekommt, festgelegt. Alles, was über den Startpreis hinaus geboten wird, geht direkt an die Kinderhilfe.
Ursula Timm von der Bundesarbeitsgemeinschaft „Den Kindern von Tschernobyl“ stellte das Projekt vor Auktionsbeginn kurz vor und erinnerte an die Folgen des Reaktorunglücks: „Wir mögen Tschernobyl vergessen haben, aber die Menschen, die dort leben, haben es nicht vergessen.“

„Ich glaube der Worte sind genug gewechselt, lasst uns nun Zahlen sehen“, ging Auktionator Jan-Peter Schröder nach einer kurzen Begrüßung durch den Chefredakteur der Ostsee-Zeitung, Jan Emendörfer, ohne große Umschweife zur Auktion über.
Den Anfang der Auktion machte wie in den Vorjahren das kleine Kabinett. Dabei handelte es sich um kleinformatige Werke, die zu verhältnismäßig niedrigen Preisen erstanden werden können. Eine gute Gelegenheit also auch für diejenigen etwas zu ergattern, deren Budget keine allzu großen Sprünge zulässt. Bereits das erste Stück, ein Acrylbild von Elisabeth Pohl konnte bei einem Startpreis von 80 Euro für 120 Euro versteigert werden und auch die nachfolgenden Werke wechselten den Besitzer.

Auf diese Weise kam die Auktion schnell ins Rollen, auch wenn natürlich nicht alles einen Käufer fand. Jan-Peter Schröder lockerte die Veranstaltung mit humorvollen Kommentaren auf und versuchte stets, den Bietern noch das eine oder andere Gebot zu entlocken. Das höchste Gebot des Abends wurde auf das Bild „Zu den Himmeln segeln“ des Malers und Grafikers Dieter Goltzsche abgegeben. 1.400 Euro war dem Käufer das Aquarell wert.
Den Abschluss bildete nach gut zwei Stunden erneut das kleine Kabinett, wobei das letzte Werk, das versteigert wurde, ein Bild von Heyko Dobbertin, mit seinen 49 mal 49 Zentimetern streng genommen zu groß dafür war. Wenn man bedenkt, dass Dobbertins Werke für gewöhnlich aber in der Größenordnung um die 3 mal 5 Meter liegen, so war das Bild in diesem Zusammenhang dann doch wieder als klein zu bezeichnen.

Wie dem auch sei, es war eine gute Wahl als Schlusspunkt der Auktion, da der Startpreis von 120 Euro bis auf 260 Euro hochgetrieben wurde und so noch einmal richtig Stimmung aufkam.
Die Veranstalter zeigten sich nach Auktionsende zufrieden mit dem Verlauf des Abends. Nach Aussage von Jan-Peter Schröder dürfte die Menge an verkauften Werken in etwa in der Größenordnung der Vorjahre liegen, wobei es ja nicht nur um den Verkauf ging. Schließlich ist die Kunstbörse auch eine gute Plattform für die Künstler, einem breiteren Publikum vorgestellt zu werden. Das dürfte in jedem Fall gelungen sein und einer 19. Auflage im nächsten Jahr nichts im Wege stehen.