18. Stromfest Warnemünde und Drachenfest 2011

Keine Brückendrehung zum Stromfest – Drachenfest erfreut die Strandbesucher

5. September 2011, von
Die Bahnhofsbrücke konnte auch beim diesjährigen Stromfest nicht gedreht werden
Die Bahnhofsbrücke konnte auch beim diesjährigen Stromfest nicht gedreht werden

Das Stromfest stellt traditionell den Saisonabschluss in Warnemünde dar. Der Tag der offiziellen Eröffnung wurde diesmal von klarem Himmel und strahlendem Sonnenschein begleitet. Beginnen musste er trotzdem mit einer Entschuldigung.

Einer der geplanten Höhepunkte des diesjährigen Stromfests musste ausfallen: die Drehung der über 100 Jahre alten Bahnhofsbrücke. Die Drehung war ursprünglich schon zum Stromerwachen im Frühjahr geplant, konnte seinerzeit aber nicht durchgeführt werden. Die Brücke wurde seitdem umfangreich saniert, von der Stahlkonstruktion bis zu den Holzbohlen. Leider war es nun auch zum Stromfest wieder nicht möglich, die Brückendrehung durchzuführen. Heiko Tiburtius, Leiter des Tief- und Hafenbauamts, erläuterte die Gründe: „Bei den Vorbereitungsarbeiten mussten wir leider feststellen, dass uns beim Andrehen der Brücke ein Lagerschaden entstanden ist“. Dies sei ein „irreparabler Schaden“, sodass die entsprechenden Teile zunächst ausgebaut und neu angefertigt werden müssten. Er versprach, dass dies bis zum Stromerwachen 2012 erledigt sein wird und die Öffnung der Brücke dann endlich stattfinden kann.

Olaf Jantzen überreicht die Münzen, die sich in der Brücke angesammelt hatten, als Spende an die DGzRS
Olaf Jantzen überreicht die Münzen, die sich in der Brücke angesammelt hatten, als Spende an die DGzRS

Weiter ging es mit Olaf Jantzen von der Zimmerei Blum, welche von der Stadt mit den Arbeiten am Holz der Brücke beauftragt worden war. Bei diesen Arbeiten wurden auf den Holzbohlen und Stahlflächen 20,61 Euro in Münzen gefunden. Dieses im Laufe der Zeit verlorene Geld der Besucher von Warnemünde wollte man nun als Spende „zurückgeben“. Hierfür hat man die Summe verzehnfacht, sodass es sich um nun 206,10 Euro handelte. Diese Spende wurde an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übergeben.

Den musikalischen Rahmen der Eröffnung des Stromfests bildeten Jazz-Klänge der 4-köpfigen Marching Band „The Marching Saints“ und anschließend der Shantychor „De Klaashahns“.

Drachen beim Drachenfest in Warnemünde
Drachen beim Drachenfest in Warnemünde

Am Strand vor dem Alten Leuchtturm, fand am gesamten Wochenende das Drachenfest statt. Schon aus der Ferne ließ sich das vielfältige Himmelstreiben bestaunen. Nähert man sich, desto mehr erkannt man, wie farbenfroh und von welcher Formenvielfalt die Drachen sind.

Auf der Fläche vor dem Leuchtturm war ein Bereich für die Drachenbegeisterten abgesteckt. Viele von ihnen waren extra für dieses Ereignis von weit her angereist.

Einer der aus Berlin Angereisten war Helmut Gabler. Er erklärt die vielen Drachenvarianten unter anderem damit, dass die Drachen nur teilweise gekauft seien, viele seien selbst gebaut. Diese können natürlich unterschiedlich aufwendig gestaltet sein. Die Spanne reicht von einfachen, auf Funktionalität ausgerichteten Drachen bis hin zu prunkvollen Kunstwerken.

Drachenfest beim Alten Leuchtturm
Drachenfest beim Alten Leuchtturm

Der 52-Jährige von der Drachenhöhle Berlin saß in geselliger Runde gemütlich am Strand, „Einfach nur sitzen, quatschen und ein bisschen Drachensteigen, wenn der Wind es zulässt“, beschreibt er den Reiz seines Hobbys. Leider sei der Wind an diesem Tag nicht so gut und man müsse „höllisch aufpassen“, die Drachen in der Luft zu behalten. Seit 15 Jahren schon betreibt und genießt er das Drachensteigen. Wann immer die Zeit es zulässt, fährt er zu Veranstaltungen wie dieser in Rostock, die er jedes Jahr besucht. Dafür nimmt er gerne Fahrten von bis zu 300 Kilometern in Kauf.

Als ich wieder gehe, sitzen sie weiterhin gemütlich am Strand, quatschen und lassen nebenher die Drachen steigen. So haben sie eine schöne Zeit und verzücken so ganz am Rande auch die anderen Besucher Warnemündes mit diesem bunten Spiel am Himmel.

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