2. Jungunternehmerpreis der Universität Rostock 2010

Stefko Kruse gewinnt mit novus Marketing den ersten Platz

8. Dezember 2010, von
Wirtschaftsminister Jürgen Seidel
Wirtschaftsminister Jürgen Seidel

„If you can dream it, you can do it“, heißt so viel wie: Wenn du es dir vorstellen kannst, kannst du es auch machen. Diesen schlauen Satz von Walt Disney legte der Wirtschaftsminister des Landes Jürgen Seidel den Studierenden bei der Verleihung des 2. Jungunternehmerpreises der Universität Rostock am Dienstagabend ans Herz. Die malen zwar nicht die Micky Maus, haben dafür aber andere tolle Ideen und das theoretische Know-how um marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Und wenn man wirtschaftlich Erfolg hat, so Jürgen Seidel, dann muss man sich am Ende auch Träume erfüllen können, wie zum Beispiel eine Reise nach Argentinien, eine neue Jacht oder ein edles Pferd im Stall.

Mit diesen Aussichten versuchte der Wirtschaftsminister, den jungen Zuhörern die Gründung einer eigenen Existenz schmackhaft zu machen. Mit etwa 10,3 Prozent liegt die Selbstständigenquote in Mecklenburg-Vorpommern leicht unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Es darf also ruhig noch mehr werden. Es gehe ja nicht nur um die Wirtschaft schlechthin, betonte der Minister, sondern auch darum, wie man andere Menschen ein bisschen glücklicher machen und nicht zuletzt, wie man seinen eigenen Lebensweg gestalten und mit sinnstiftender Arbeit seinen Unterhalt verdienen kann.

Rektor Porf. Dr. Wolfgang Schareck
Rektor Porf. Dr. Wolfgang Schareck

Auch die Universität Rostock möchte ihre Studierenden und Absolventen, die mit ihrer Idee den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen, fördern und unterstützen. „Wir freuen uns ganz besonders, wenn die Grundlagen- und angewandte Forschung ausmündet in Gründungen“, bekräftigte Rektor Professor Dr. Wolfgang Schareck. Als Beleg dafür verwies er auf eine Studie aus dem letzten Jahr, in der sich die Universität Rostock unter den Top 10 der gründerfreundlichsten und gründeraktivsten Hochschulen befindet. Als zentrale Anlaufstelle für Gründer und Gründungsinteressierte hat sich hier das Gründerbüro bewährt.

Um die Studierenden auf die Zukunftsperspektive Selbstständigkeit aufmerksam zu machen und den schwierigen Spagat zwischen Studium und der Gründung einer eigenen Existenz zu erleichtern, hatte die Universität nun schon zum zweiten Mal den Jungunternehmerpreis ausgelobt. 14 Studierende und Absolventen, die nach dem 1. Januar 2008 ein Unternehmen gegründet haben, hatten sich dafür beworben.

Ob Schokolade für den Geist, Reisen zu Lebertransplantationen oder musikalisches Teambuilding – die Jury war begeistert von der Vielseitigkeit und hohen Qualität der Geschäftskonzepte.

Jungunternehmerpreis der Universität Rostock
Jungunternehmerpreis der Universität Rostock

Am meisten überzeugte jedoch der 31-jährige Stefko Kruse mit seinem Unternehmen novus Marketing. Für das Studentenwerk und die Universität Rostock hat er ein Werbe- und Hochschulmarketingkonzept entwickelt, das er seit 2009 professionell umsetzt. Über novus Marketing haben Unternehmen die Möglichkeit Produkt, Dienstleistungs- und Personalkampagnen für die Zielgruppe der Studenten durchzuführen.

Damit soll der als ausufernd empfundene Werbezirkus in den universitären Einrichtungen gezähmt werden und mehr Übersichtlichkeit und Ordnung in den Fluren und an den Schwarzen Brettern einkehren. Doch keine Angst, studentische Initiativen, die ihre Kommilitonen auf die nächste Studentenparty aufmerksam machen wollen, können dies auch weiterhin kostenlos tun, versichert Stefko Kruse, der bereits mit studentischen Vertretern zusammengearbeitet hat.

Stefko Kruse, Gewinner des Jungunternehmerpreises der Universität Rostock
Stefko Kruse, Gewinner des Jungunternehmerpreises der Universität Rostock

Für Studierende und Schüler interessant dürfte auch der Jobshooter sein, der sich ebenfalls innerhalb des Unternehmens etablieren soll. Es handelt sich dabei um ein Jobportal, das sich vornehmlich auf Mecklenburg-Vorpommern spezialisiert hat. Damit sollen Studierenden „einfach und direkt“ mit Unternehmen in Kontakt treten und schnell ein Praktikum, einen Nebenjob oder eine Ausbildungsstelle finden können.

Für den weiteren Ausbau des Jobshooters will Stefko Kruse nun auch die 1000 Euro Preisgeld einsetzen, die mit dem ersten Platz des Jungunternehmerpreises verknüpft sind. „Für eine Jacht reicht es ja noch nicht“, sagte er mit einem Augenzwinkern nach der Preisverleihung.

Dominic Carlberg und Jan Klaiber
Dominic Carlberg und Jan Klaiber

Über eine Finanzspritze von 600 Euro und den zweiten Platz können sich Jan Klaiber und Dominic Carlberg freuen. Mit ihrem Unternehmen ProMedTours organisieren sie Reisen zu medizinischen Behandlungen – ein Service, den sie für nationale und internationale Patienten anbieten.

Der mit 300 Euro dotierte dritte Platz ging an das Unternehmen „Musikwerkstatt Sebastian Wirth“. Dieses Geschäftsmodell wurde von der Jury vor allem für seinen gesellschaftlichen und kulturellen Wert gelobt.

Sebastian Wirth, Wolfgang Schareck und Jürgen Seidel
Sebastian Wirth, Wolfgang Schareck und Jürgen Seidel

Wer jetzt selbst mit dem Gedanken spielt ein Unternehmen zu gründen, bisher aber nur eine Idee dazu hat, dem sei der Ideenwettbewerb empfohlen. Es handelt sich hierbei um einen Vorgründungswettbewerb der Universität, bei dem „nichts weiter nötig ist, als die Idee“, sagt Kathrin Krüger vom Gründerbüro. Durch Beratungen und Seminare soll die Idee reifen und schließlich auch die Möglichkeit für eine Existenzgründung eröffnen. Noch bis zum 30. April können sich Interessierte dafür anmelden.

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