Pandarapper Cro zu Gast im Rostocker Moya

Rapper mit der Pandamaske bringt das ausverkaufte Moya zum Kochen

14. Oktober 2012, von
Pandarapper Cro bei seinem Konzert im Rostocker Moya
Pandarapper Cro bei seinem Konzert im Rostocker Moya

Cro ist ein Rapper der Gattung Panda. Er ist in freier Wildbahn nur noch selten anzutreffen. Gestern bestand jedoch die Möglichkeit, das scheue Lebewesen live zu erleben. Zwar nicht im Rostocker Zoo, sondern auf der Bühne der Bühne des Moyas, aber der Ansturm auf das ausverkaufte Konzerthaus war am Abend ähnlich groß, wie bei der Eröffnung des Darwineums vor einigen Wochen.

Chelo und Sam
Chelo und Sam

Während draußen noch viele junge Menschen auf Einlass warteten, heizten die Musiker Sam und Chelo im Inneren schon einmal die Leute an. Sozusagen als Aufwärmprogramm für den Hauptact des Abends wurde gesprungen, die Hände in die Luft gehalten und geschrien. Nach einigen Songs war die Menge heiß, was das einheitlich gebrüllte: „JA“ auf die Frage „Rostock, habt ihr Lust auf Cro“ bewies.

Kurz bevor der Stuttgarter Musiker dann die Bühne betrat, ereignete sich ein einmaliges Schauspiel. Ungefähr jeder dritte Konzertbesucher zückte Kamera oder Handy, um den Anfang des Konzertes in Bild- oder Videoform festzuhalten. So entstanden nicht nur viele Erinnerungsstücke, die vermutlich in den nächsten Tagen auch teilweise im Internet zu finden sein werden, sondern Cro wurde auch von einem leuchtenden Displaymeer strahlend empfangen.

Lichtshow mit Leuchtbuchstaben
Lichtshow mit Leuchtbuchstaben

Überhaupt spielte die Beleuchtung eine große Rolle im Laufe des gestrigen Abends. Die Lichtshow von Carlo Waibel, so der bürgerliche Name von Cro, war extrem beeindruckend. Im Zentrum stand sein Name in großen, illuminierten Lettern. Dazu kamen sechs kleinere Boxen, in denen Schlüsselwörter seiner Lieder, wie zum Beispiel „Bye Bye“ oder „Anders“ aufblinkend zu lesen waren. Abgerundet wurde das Farbenspiel von unzähligen Strahlern, die das Moya abwechselnd in stimmungsvolles Licht tauchten.

Handymeer zur Begrüßung von Cro im Moya
Handymeer zur Begrüßung von Cro im Moya

Gerade im Hinblick auf diese tolle Farbkulisse wirkte das sogenannte „Feuerzeug 2.0“ ein wenig befremdlich und fehl am Platze. Bei dem Song „Allein“ sollte jeder Gast sein Handy in der Luft umherwedeln. Das sah vielleicht ganz nett aus, die Stimmung und das Gefühl des klassischen Feuerzeugmeeres erreichte die Aktion aber lange nicht.

Carlo Waibel im Moya
Carlo Waibel im Moya

Selbstverständlich gab es gestern auch Musik, schließlich ist es das, wofür Cro bekannt ist – neben der Pandamaske, die sein Gesicht verbirgt. Mit seiner Liveband präsentierte der zweiundzwanzigjährige Wortakrobat seine Mischung aus Pop und Hip-Hop, die er selbst Raop nennt. Zu hören gab es unter anderem „Einmal um die Welt“, „Hi Kids“ oder „Nie mehr“. Dazwischen streute Waibel immer wieder auch Songs ein, in denen er andere Künstler covert. So gab es in „Blank“ ein Stück von „I need a Dollar“ zu hören und „Rockstar“ war klar von Bloc Partys „Banquet“ inspiriert.

Natürlich durfte auch Cros bisher größter Hit nicht fehlen. Kurz vor Schluss stimmte er „Easy“ an – den Song, der ihm am Anfang des Jahres seine erste Goldene Schallplatte einbrachte. Hier mussten die Fans beweisen, wie textsicher sie sind, indem der Rapper der Halle das Singen überlies. Dabei schlug sich (C)Rostock mit Bravour: „Ihr macht es besser als ich“, räumte der Musiker ein.

Jannes Ludewig aus Hannover
Jannes Ludewig aus Hannover

Extra aus Hannover angereist war Jannes Ludewig. Der Achtzehnjährige konnte dort für das ausverkaufte Konzert keine Karten mehr ergattern. „Das ist okay, so haben wir heute noch einen schönen Tag am Meer verbracht“, erzählte er. Eigentlich hört er sonst keinen Hip-Hop, aber bei Cro haben es ihm die Texte und das positive Auftreten angetan. Ihm gefiel die Live-Atmosphäre sogar noch besser als die Studioaufnahmen: „Hier hat es sich einfach geiler angehört, als auf Platte. Und die Stimmung war besser.“

Nach der Show waren es die besorgten Eltern, die vor dem Moya Schlange standen, um ihre Söhne und Töchter abzuholen. Die Sorge war aber grundlos, denn der Abend war wirklich sehr entspannt. Ausgelassene Stimmung, schöne Momente und ganz viel Spaß. Hoffentlich hört man in Zukunft noch viel von dem recht jungen Künstler mit der Pandamaske.

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